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Lebenswege Ulm 2015

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Schöner leben ohne Barrieren<br />

„Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss“.<br />

Der Zuschuss beträgt bis zu 10 % der förderfähigen<br />

Kosten pro Wohneinheit, maximal 5.000 Euro.<br />

Bei Einzelmaßnahmen beträgt er Zuschuss bis zu 8<br />

% der förderfähigen Kosten, maximal 4.000 Euro<br />

pro Wohneinheit. Der Zuschuss wird direkt bei der<br />

KfW-Bank beantragt. Wie beim Kreditprogramm<br />

muss vor Baubeginn oder Kauf die Zusage abgewartet<br />

werden.<br />

Zwischenzeile<br />

Gefördert werden beispielsweise der Einbau eines<br />

Aufzugs, Treppenliftes oder einer Rollstuhlrampe.<br />

Kann der ältere Hausbewohner Arbeitsplatten,<br />

Geräte und Schränke in seiner Küche nur noch<br />

schlecht erreichen, lässt er sich höhenverstellbare,<br />

unterfahrbare Arbeitstische, elektrisch verstellbare<br />

Schränke und generationengerechte Geräte mit<br />

gut sichtbaren, leichtgängigen Bedienelementen<br />

einbauen. Eine gute Planung ist notwendig. Dabei<br />

helfen handwerkliche Fachbetriebe, von denen<br />

manche bereits auf die Bedürfnisse des älteren<br />

Publikums geschult und daher mit dem seit 2013<br />

vergebenen bundesweiten Siegel „Generationenfreundlicher<br />

Betrieb – Service und Komfort“ ausgezeichnet<br />

wurden. Die Fachbetriebe beraten zu<br />

den technischen Anforderungen und erstellen den<br />

beim Kredit- oder Zuschuss-Antrag erforderlichen<br />

Kostenvoranschlag. Praktischerweise kooperieren<br />

viele Betriebe beispielsweise mit einem Elektrooder<br />

Wasser-Installateur, sodass der Kunde dort<br />

Leistungen „aus einer Hand“ bekommt.<br />

Die Elektroinstallation spielt bei jeder altersgerechtes<br />

Modernisierung eine Hauptrolle. Lässt man<br />

Diese nachträglich montierte Wannentür hält dicht.<br />

<br />

Foto: Projekt <strong>Lebenswege</strong><br />

Aus einer alten Badewanne (Bild links) wurde durch einen professionellen Umbau ganz problemlos eine moderne und pflegeleichte<br />

Dusche. <br />

Fotos: Projekt <strong>Lebenswege</strong><br />

beispielsweise Wohnungstür und Zimmertüren für<br />

einen Rollator oder Rollstuhl verbreitern, ist in der<br />

Regel ein Versetzen von Leitungen und Steckdosen<br />

erforderlich. In älteren Wohnungen gibt es häufig<br />

viel zu wenige Stromleitungen und Anschlüsse, die<br />

bei einer Aufrüstung der Haustechnik ergänzt werden<br />

müssen. Förderfähig sind unter anderem ein<br />

zentrales Steuerungssystem für Heizung, Rollläden<br />

und Beleuchtung, zusätzliche Fußbodenheizung<br />

sowie Treppenlifte. Eine verbesserte Beleuchtung<br />

von Haus und Garten, eventuell sogar durch Bewegungsmelder<br />

gesteuert, hilft Unfälle vermeiden.<br />

Eine moderne Gegensprechanlage mit Videokamera,<br />

manchmal sogar mit auf bestimmte Besucher<br />

programmierbarer Schließanlage, schenkt mehr<br />

Sicherheit.<br />

Schwierig zu öffnende Türen, Tore, Fenster und<br />

Rollläden können mit Fördermitteln durch Modelle<br />

mit elektrischem Antrieb ersetzt werden. Rund um<br />

den Schlafplatz fehlt es in alten Wohnungen häufig<br />

an Steckdosen was sich spätestens dann als<br />

Mangel auswirkt, wenn ein Pflegebett angeschafft<br />

wird oder Medizintechnik angewandt werden<br />

muss. All das erfordert zusätzliche Elektrik, für die<br />

Haus oder Wohnung nachgerüstet werden muss.<br />

Vorausschauend denkende Bauherren achten darauf,<br />

dass alle Schalter und Steckdosen in einer<br />

Höhe angebracht werden, die auch vom Rollstuhl<br />

aus gut zu erreichen ist.<br />

Im Bad können zusätzliche Leitungen hinter einer<br />

Zwischenwand versteckt werden, die vor der eigentlichen<br />

Wand angebracht wird. Zusätzlicher<br />

Strom im Bad ist oft erforderlich, sei es wegen<br />

einer neuen Fußbodenheizung, mehr Licht oder<br />

hilfreichen Extras wie einem höhenverstellbaren<br />

Waschtisch oder einem Toilettensitz mit Bidet-<br />

Funktion, für die das Warmwasser mit Heizspiralen<br />

aufgeheizt wird.<br />

Zusätzliche Wasserleitungen und Anschlüsse,<br />

ausgeführt von einem Fachbetrieb der Wasserinstallation,<br />

sind oft ein „Muss“, etwa wenn die neue<br />

Dusche sich an einer anderen Stelle befindet oder<br />

wenn die Waschmaschine vom Bad in die Küche<br />

umzieht, um im Bad mehr Bewegungsfläche zu<br />

schaffen. Marode alte Wasserleitungen sollten dabei<br />

gleich ganz ausgetauscht werden.<br />

Die Modernisierung des Badezimmers steht bei<br />

vielen ganz oben auf der Wunschliste: Jeder über<br />

60-jährige verbringt dort durchschnittlich etwa anderthalb<br />

Stunden täglich. Ansprechpartner ist ein<br />

Fachbetrieb des Sanitärhandwerks, der über Möglichkeiten<br />

zur sinnvollen technischen Aufrüstung<br />

berät und den erforderlichen Kostenvoranschlag<br />

erstellt.<br />

Zwischenzeile<br />

Bodengleiche Duschen ersparen mühsames Einund<br />

Aussteigen, bieten bei entsprechender Größe<br />

sogar einem Rollstuhl Zugang und sind leicht zu<br />

reinigen. Um mehr Bewegungsfläche im Bad zu<br />

schaffen, bieten manche Sanitärfachbetriebe an,<br />

die Badewanne mit relativ geringem Arbeitsaufwand<br />

gegen eine leicht zugängliche Dusche mit<br />

rutschfestem Boden austauschen lassen. Dabei<br />

wird die Wanne entfernt, ohne den Fußbodenbelag<br />

des Badezimmers anzutasten, und über der<br />

frei gewordenen Bodenfläche eine gleich große<br />

Duschkabine aus Sicherheitsglas mit rutschfestem<br />

Boden eingebaut. Diese Handwerksleistung kann<br />

bei Bestehen einer Pflegestufe bei der Pflegekasse<br />

beantragt werden.<br />

Eine weitere Badewannen-Lösung für Menschen<br />

mit eingeschränkter Beweglichkeit ist der nachträgliche<br />

Einbau einer Wannentür. Sehr wenige<br />

spezialisierte Sanitärfachbetriebe bieten die Umrüstung<br />

einer bereits vorhandenen Wanne zu einer<br />

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