2010 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel
2010 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel
2010 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel
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Ökotourismus<br />
Seit den 1960er Jahren hat sich der <strong>See</strong>winkel als eine der europaweit bekanntesten<br />
Destinationen für Vogelbeobachter (Birdwatcher) etabliert. Waren es bis<br />
zur Gründung des <strong>Nationalpark</strong>s 1993 fast ausschließlich Ausländer, die den<br />
Naturtourismus mit einer ausgeprägten Frühjahrs- und Herbstsaison wachsen<br />
liessen, sind es seither mehr und mehr Österreicher, die das <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong><br />
- Gebiet als Naturraum neu entdecken. Stärkstes Bundesland ist dabei seit Jahren<br />
Oberösterreich.<br />
Im Gegensatz zu anderen Birdwatching-Destinationen in Europa (z.B. Donau<br />
Delta, Rumänien) bleibt dabei der weitaus größte Teil der touris tischen<br />
Wertschöpfung bei einheimischen Familienbetrieben, hauptsächlich in<br />
den Unterkünften und in der Gastronomie. Gerade deshalb kann hier von<br />
Ökotourismus im eigentlichen Sinn gesprochen werden.<br />
Auf Grundlage der vorhandenen Tourismusstatistik kann man von einer Größenordnung<br />
von einer Million Nächtigungen in der <strong>Nationalpark</strong>region (auf österreichischer<br />
Seite, inklusive Camping) ausgehen, bei einer Bettenkapazität von rund<br />
10.000.<br />
Der <strong>Nationalpark</strong> hat mit seiner Infrastruktur, mit der Besucherinformation und<br />
dem Besucherprogramm entscheidend zum Erreichen neuer Gästeschichten<br />
beigetragen. Weil sich die Höhepunkte für das Naturerlebnis auf die Frühjahrs-<br />
und Herbstmonate konzentrieren, wirkt der <strong>Nationalpark</strong> deutlich entzerrend<br />
auf den jährlichen Saisonverlauf und erhöht die Bettenauslastung in den<br />
Unterkunftsbetrieben: Quer durch alle Kategorien ist die Bettenauslastung etwa<br />
in Illmitz signifikant höher (> 25%) als beispielsweise in den stark beworbenen<br />
“Event”-Standorten Podersdorf/<strong>See</strong> oder Mörbisch.<br />
Mit dem ganzjährig geöffneten <strong>Nationalpark</strong>-Informationszentrum und den<br />
dort stattfindenden Fachveranstaltungen können zusätzliche Zielgruppen<br />
in die Region gebracht werden. Die konstruktive Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong> Tourismus GmbH, mit Burgenland Tourismus und den örtlichen<br />
Tourismusverbänden ermöglichen den Orten und Betrieben die effiziente Nutzung<br />
des <strong>Nationalpark</strong>s im Marketing. Die Durchsicht der vorhandenen Werbemittel –<br />
einschließlich der Internetauftritte – zeigt, dass der <strong>Nationalpark</strong> als Imageträger<br />
für die Tourismuswerbung unverzichtbar geworden ist.<br />
Ein Österreich weit stark beachtetes Beispiel der Kooperation mit einem touristischen<br />
Leitbetrieb gibt der <strong>Nationalpark</strong> mit der im November 2009 eröffneten<br />
St.Martins Therme und Lodge in Frauenkirchen. Dessen Management hat<br />
besonders die Lodge (den Hotelbetrieb) auf das Naturerlebnis im <strong>Nationalpark</strong> ausgerichtet<br />
und bewirbt damit nachdrücklich die Naturschönheiten des <strong>See</strong>winkels.<br />
<strong>Nationalpark</strong>verwaltung <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong> - <strong>See</strong>winkel • A-7143 Apetlon • www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at<br />
Das regionale Tourismusmarketing nutzt den <strong>Nationalpark</strong><br />
als Imageträger und die Ende 2009 eröffnete St.<br />
Martins Therme und Lodge positioniert sich besonders<br />
erfolgreich über das Naturerlebnis – in Kooperation<br />
mit dem <strong>Nationalpark</strong>.<br />
Ökotourismus 33<br />
Alois Lang