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2010 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel

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Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zur Öffentlichkeitsarbeit für einen <strong>Nationalpark</strong> zählen natürlich auch das<br />

Besucher- und Bildungsprogramm, die Besucherinformation in den Teilgebieten<br />

sowie jede Form der allgemeinen Kommunikation mit den unterschiedlichsten<br />

Partnern und Zielgruppen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in diesem<br />

Bericht nur einige Schwerpunkte dargestellt.<br />

<strong>Nationalpark</strong>zeitung “Geschnatter”<br />

Als wichtigstes Medium für die Kommunikation von <strong>Nationalpark</strong> spezifischen<br />

Inhalten dient seit September 1993 das “Geschnatter”. Format, Umfang (16<br />

Seiten) und Auflage (20.000) blieben <strong>2010</strong> unverändert. Der Großteil der<br />

Auflage, etwa 13.000 Stück, gehen an die Haushalte von 14 Gemeinden in der<br />

<strong>Nationalpark</strong>region, jeweils 50 - 200 Stück an Partner im Tourismus, in der<br />

Verwaltung sowie in den Fertö - Hanság Nemzeti Park.<br />

Im Einzelversand per Post werden etwa 1.500 Stück an Abonnenten im In- und<br />

Ausland, an Redaktionen und Journalisten, an alle Schulen des Burgenlandes, an<br />

die Mitglieder des Landtages, sowie an Partner im Bildungs- und Tourismusbereich<br />

verschickt.<br />

Wie nach der Premiere 2009 erschien auch im Dezember <strong>2010</strong> eine gemeinsame<br />

Winterausgabe des Geschnatters mit der ungarischen Version “Kocsagtoll” (dt.:<br />

Reiherfeder), finanziert aus FertöNeuNat-Projektmitteln (siehe dort).<br />

Pressearbeit<br />

Die aktive und passive Pressearbeit nahm auch <strong>2010</strong> einen wesentlichen Teil der<br />

Öffentlichkeitsarbeit ein – einige Beispiele an daraus resultierenden Berichten sind<br />

im Anhang zu finden.<br />

Themen wie das Jahresprogramm für Besucher, wichtige Fachveranstaltungen oder<br />

besondere Ereignisse in der Natur bildeten den inhaltlichen Schwerpunkt in der<br />

aktiven Pressearbeit, bei der hauptsächlich in Form von Presseaussendungen die<br />

regionalen Redaktionen in Ostösterreich bedient wurden.<br />

Besuche von in- und ausländischen Fernsehteams, die Betreuung von Journalisten<br />

sowie die Präsentation des <strong>Nationalpark</strong>s im Rahmen von Pressefahrten der<br />

Tourismuspartner (NTG, Burgenland Tourismus, St.Martins Therme & Lodge)<br />

waren die Hauptaktivitäten in der passiven Pressearbeit. In diesen Bereich fällt<br />

auch die laufende Bearbeitung von Journalistenanfragen aus dem In- und Ausland.<br />

Neues Kurzvideo<br />

Vor allem für den Einsatz im Informationszentrum wurde ein neues Kurzvideo<br />

(14’) über den grenzüberschreitenden <strong>Nationalpark</strong> in den Sprachen Deutsch,<br />

Ungarisch und Englisch hergestellt. Die Lebensräume, die Artenvielfalt und die<br />

damit verbundenen Aufgaben an das Management eines <strong>Nationalpark</strong>s bilden den<br />

roten Faden des Films, der an manchen Tagen mehrmals zum Einsatz kommt.<br />

Bereitstellung von Texten und Fotos<br />

In zahlreichen Publikationen im In- und Ausland wird der <strong>Nationalpark</strong> <strong>Neusiedler</strong><br />

<strong>See</strong> - <strong>See</strong>winkel vorgestellt. Herausgeber bzw. Redaktionen sind dabei an passen-<br />

NATIONALPARK HERBST<br />

<strong>Nationalpark</strong>verwaltung <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong> - <strong>See</strong>winkel • A-7143 Apetlon • www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at<br />

Preis: E 1,–<br />

Abo-Preis: E 10,–<br />

7142 Illmitz, Hauswiese, � 02175/3442,<br />

Österreichs neunundsechzigste <strong>Nationalpark</strong>zeitung info@nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at • www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at Nr. 3 / Oktober <strong>2010</strong><br />

Das Dorfmuseum erzählt<br />

Ein Rundgang in Mönchhof bietet Einblicke in die Geschichte einer Kulturlandschaft<br />

Begonnen hat stellten Hirten, der Beruf ist<br />

die Geschichte des ausgestorben. Wenn keine<br />

Weideflächen benötigt wer-<br />

Dorfmuseums mit<br />

den, sinkt auch der Bedarf<br />

dem geplanten<br />

an Heu – Reitpferde allein<br />

Abriss des letzten brauchen die großen Wie-<br />

„Hoiderhauses“ sengebiete nicht mehr. Auf<br />

am Ortsrand von ackerfähigen Böden machte<br />

Mönchshof vor rund sich der Wein- und Gemüseanbau<br />

breit, die Wiesen<br />

20 Jahren. Dieses<br />

nahe an Lacken und <strong>See</strong><br />

Haus war für Josef hingegen wurden sich selbst<br />

„Beppo“ Hauben- überlassen. So konnte sich<br />

wallner zu sehr mit das Schilf weit ins Land<br />

der Geschichte hinein ausbreiten, verdräng-<br />

seiner Heimatgete seltene Pflanzenarten, ließ<br />

Brutflächen für Vogelarten<br />

meinde und der<br />

verschwinden. Der eine oder<br />

ganzen Region ver- andere Unterstand für Hirknüpft,<br />

um es einten steht ein wenig isoliert<br />

fach verschwinden noch da, die meisten Brun-<br />

zu lassen …<br />

nen und Tränken wurden<br />

weggeräumt.<br />

Das Dorfmuseum des Beppo Nur im <strong>Nationalpark</strong> ist<br />

Haubenwallner präsentiert es mit der Wiedereinführung<br />

nicht nur die museale Ver- der Beweidung weitgehend<br />

gangenheit – Häuser und gelungen, diesen Prozess<br />

Objekte dokumentieren all umzukehren und damit wie-<br />

Am Eingang zum langgestreckten Dorfplatz steht das<br />

jene Entwicklungsprozesse, der weite, offene <strong>See</strong>randge-<br />

„Gründungsgebäude“ des Dorfmuseums, das ehemalige<br />

die zum heutigen Charakter biete zu schaffen.<br />

Hoiderhaus von Mönchhof (links im Bild). Beppo Hauben-<br />

der Kulturlandschaft im <strong>See</strong>- Die Nutzung von Schilf, wallner hat es eigenhändig hier wieder aufgebaut.<br />

winkel und am Heideboden das sich großflächig erst zu<br />

geführt haben.<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts liche Bevölkerung, die sich Dachdeckung oder für Sicht-<br />

ausbreiten konnte, hat – wie sowohl beim Winterschnitt schutzmatten, aber auch für<br />

Verzichtbares Weideland man an den Exponaten im als auch beim sommerlichen die Herstellung von zertifi-<br />

Ein Museum wie dieses kann Dorfmuseum sieht – auch Putzen und Bündeln etwas zierten Wärmedämmplatten<br />

Hauptzielgruppe man auch als Spiegelbild des einen Prozess der Mecha- für dazuverdienen die konnte. <strong>Nationalpark</strong>zeitung werden mit großen Raupen-<br />

ist die<br />

Landschaftswandels sehen: nisierung durchlaufen. Ur- Heute ist die Schilfernte fahrzeugen gewonnen. Eini-<br />

Am Ende der Weidewirtsprünglich brachte das Schilf der Haupterwerb für einige Erntemaschinen erledigen<br />

Bevölkerung schaft verwaiste das Haus ein willkommenes der Neben- <strong>Nationalpark</strong>region. ge wenige spezialisierte Be- das Bündeln gleich während permarkt Das – und dorthin Gegibts<br />

nicht im Sonderan-<br />

des von der Gemeinde be- einkommen für die bäuer- triebe. Schilfhalme für die des Ernteeinsatzes. über den Umweg von Fabgebot: Diese Obstbäume<br />

Wie lange Schilf vom riken aus aller Herren Län- behindern die mechanische<br />

<strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong>, das euroder. Die Vorratshaltung von Weinlese und werden nach<br />

schnatter wird seit 1993 nicht nur regional sehr gut<br />

paweit einen guten Ruf ge- eigenem Gemüse und Obst und nach gefällt.<br />

nießt, noch konkurrenzfähig ist nicht nur für junge Leute<br />

ist, wird sich weisen: Aus kaum mehr ein Thema. Jedem Ort sein<br />

aufgenommen.<br />

China drängt konkurrenzlos Sie bestaunen die Töpfe Golfplatz?<br />

billiges Schilf auf den Markt, und Gläser im Dorfmuse- Außerhalb des National-<br />

geerntet auch im Sommer, um, verstehen die Abläufe parks mit seinen großen, zu-<br />

dann freilich unter Einsatz in Bienenhaltung und Hosammenhängenden Wiesen,<br />

von Chemie …<br />

nigerzeugung nicht immer, Weide- und Schilfflächen<br />

und machen sich schon gar kann die artenreiche Kul-<br />

Dorfstrukturen im Wandel keine Gedanken über den turlandschaft (noch) durch<br />

Das Entrée vieler Dörfer Zusammenhang zwischen naturschutz-bezogene Agrar-<br />

wird bestimmt von Tankstel- ihrem Konsumverhalten förderungen (ÖPUL) erhallen,<br />

Supermärkten und Au- und der Landschaft. ten werden. Nach dem Ende<br />

tohäusern – nur in den Tou- Gemüsegärten am Orts- dieser Förderperiode im Jahr<br />

rismusprospekten zeigt man rand fallen Umwidmungen 2013 – und/oder nach dem<br />

stolz Dorfanger, Hauptplatz zum Opfer, das Dorf muss Ausstieg aus der Landwirt-<br />

und Kirche.<br />

schließlich wachsen, auch schaft – werden freilich gro-<br />

Für die meisten Men- wenn gleichzeitig die Ortsße Flächen brach liegen.<br />

Schilfdächer sind heute so selten wie Schilfdachdecker. Von der winterlichen Ernte bis schen in der EU kommen kerne aussterben. Weingar-<br />

zur Herstellung einer langlebigen Dachdeckung wird hier alles präsentiert.<br />

Lebensmittel aus dem Sutenpfirsiche und -kirschen<br />

Öffentlichkeitsarbeit 41<br />

Alois Lang<br />

Gefördert aus Mitteln des<br />

Fotos: Archiv NP <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong> - <strong>See</strong>winkel

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