Wer betet siegt
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29 Zu spät ge<strong>betet</strong>!<br />
Irgendwo an einem Ort, teils kniend im<br />
lauten Gebet, haben sie dem Herrn Jesus<br />
ihr Herz und Leben übergeben. Er hat bei<br />
diesen Menschen ein ganz Neues gewirkt.<br />
Sie haben früh genug ge<strong>betet</strong>.<br />
In dem zu Anfang angeführten Abschnitt<br />
der Heiligen Schrift treten zehn<br />
Jungfrauen auf. Anscheinend sind alle<br />
gleich – und doch sind sie verschieden.<br />
Alle zehn gingen aus, dem Bräutigam entgegen.<br />
Alle hatten den Entschluss gefasst,<br />
sich vom bisherigen Leben zu lösen, um<br />
das Ziel zu erreichen. Sie trugen das gleiche<br />
Kleid, die gleichen Lampen und waren<br />
alle Brautjungfrauen. Und doch war ein<br />
Unterschied da: Innerlich waren sie so<br />
weit voneinander entfernt, wie es einst der<br />
Himmel von der Hölle sein wird.<br />
Fünf dieser Jungfrauen waren klug. Sie<br />
hatten einmal gründlich über alles nachgedacht<br />
und waren bei ihrer Selbstbesinnung<br />
zur Errettung ihrer Seele gelangt.<br />
Der Entschluss, den sie nun fassten, war<br />
klug: Sie nahmen außer den Lampen auch<br />
noch ein Gefäß mit Öl mit.<br />
Die anderen fünf dagegen waren töricht.<br />
Sie hatten sich auch mit der Wiederkunft<br />
des Herrn beschäftigt. Sie waren<br />
auch Wartende wie die anderen. Sie<br />
hatten sich aber nicht zum Letzten durchgerungen.<br />
Die letzte Frage ihres Lebens<br />
war noch nicht geklärt worden.<br />
Nun will ich versuchen, die Frage, wer<br />
die zehn Jungfrauen eigentlich sind,<br />
evangelistisch zu beantworten. Ich bin ein<br />
Mann, der hin und her durch Deutschland<br />
gereist ist und in Zelten und Sälen das<br />
Evangelium verkündigt hat.<br />
Welche sind nun die törichten Jungfrauen?,<br />
so fragst du. Diese Frage ist berechtigt.<br />
Die törichten Jungfrauen haben<br />
die gleiche Lampe – die gleiche Form wie<br />
die übrigen. Sie sind mitgegangen, haben<br />
sich nicht geschämt und gescheut, zu<br />
dieser Gruppe zu gehören. In schweren<br />
Zeiten sind sie sogar unter einer gewissen<br />
Schmach den Weg gegangen. Vielleicht<br />
haben sie sogar andere auf das Kommen<br />
des Bräutigams aufmerksam gemacht.<br />
Es gibt liebe Menschen, die sich mit der<br />
äußeren Zugehörigkeit zum Kreis der<br />
Frommen zufrieden geben. Die Neigung<br />
zur Welt ist bei ihnen immer schwächer<br />
geworden. Zeitliche Vergnügungen hatten<br />
sie nicht mehr befriedigt. Sie suchten<br />
etwas anderes. Aber der Kern fehlte ihnen<br />
noch, den die Ewigkeit in das Menschenherz<br />
hineinlegt. Mitgesungen haben sie,<br />
die Lieder sind ihnen bekannt. Nicht<br />
wenige gehören zu dieser Gruppe. Man<br />
glaubt sogar, dass sie zu den Frommen<br />
gehören. Sie haben aber das Eine nicht: Es<br />
fehlt ihnen der Heilige Geist. Sie hatten –<br />
um mit den Worten des Herrn Jesus zu<br />
reden – kein Öl. Die Salbung von oben war<br />
ihnen nicht zuteil geworden. Das Siegel<br />
des Geistes Gottes, das nur ein wahrhaft<br />
Bekehrter empfängt, fehlte ihnen. Der<br />
Geist Gottes hatte ihnen nie die Bestätigung<br />
der Gotteskindschaft geben können.<br />
Solche Menschen sind nicht in der Lage,<br />
sagen zu können: Ich weiß genau, dass ich<br />
den Erlöser gefunden habe! Spricht man<br />
mit ihnen, dann weichen sie immer wieder<br />
aus. Sie gestatten gern, dass man sie lobt<br />
und ihre Haltung anerkennt. Sagt man<br />
ihnen aber klar auf den Kopf zu, dass<br />
ihnen das Letzte, trotz aller Religiosität,<br />
noch fehlt, dann sind sie beleidigt. Wie<br />
kann man solchen Menschen helfen?<br />
Gehörst du auch zu ihnen? Ich weiß<br />
nicht, wo du diese Broschüre liest. Eins<br />
aber, lieber Leser, darf ich dir sagen: Ich<br />
werde immer wieder für alle, die dieses