Wer betet siegt
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43 Hindernisse für ein erhörliches Gebet!<br />
milien beginnen damit. Das Empfindlichsein<br />
eines Menschen kann dem anderen<br />
das Leben oft zur Qual machen. <strong>Wer</strong> so<br />
ungezügelt sein Eigenleben führen will,<br />
wird dann sehr rechthaberisch. Das sind<br />
Menschen, die durch vermeintliche Besserwisserei<br />
andere immer wieder übertönen<br />
und unterbrechen. Mit diesem Eigenleben<br />
paart sich auch das Launischsein. In<br />
einer Stunde ist ein solcher Mensch die<br />
Freundlichkeit selbst, in einer anderen<br />
kann man überhaupt nichts mit ihm anfangen.<br />
Sein mürrisches Wesen führt nicht<br />
zur Freude derer, die mit ihm umgehen<br />
müssen. Der natürliche Mensch versucht<br />
immer wieder, mit seinem Kopf – wie der<br />
Volksmund sagt – durch die Wand zu<br />
rennen. Menschen, die sehr tüchtig sind<br />
und Großes leisten, sind in manchem<br />
wirklich zu beneiden, man kann schlecht<br />
ohne sie fertig werden. Solche leiden aber<br />
oft an einer ungeheuren Dickköpfigkeit<br />
und an Starrsinn.<br />
Phlegmatiker habe ich noch nie gut ertragen<br />
können. Doch die Verfehlungen<br />
und Sünden temperamentvoller und hitzköpfiger<br />
Menschen übersteigen oft die<br />
Sünden anderer.<br />
<strong>Wer</strong> wirklich ein Beter werden will,<br />
muss dahin kommen, sein religiöses<br />
Fleisch zu hassen. Dieses tritt dadurch<br />
zutage, dass sich einer immer wieder<br />
selbst in seinem Religiössein sucht und<br />
sein eigenes Tun hervorhebt. Diese Menschen<br />
leben oft in der Meinung, sie könnten<br />
Gott etwas bringen, woran er Wohlgefallen<br />
haben könnte.<br />
Je länger ich auf dem Wege bin, dem<br />
Herrn zu folgen – es sind beim Schreiben<br />
dieser Zeilen etwa fünfundzwanzig Jahre –<br />
desto mehr habe ich erkannt, dass alles<br />
Selbsttun Gott verunehrt. Solche Menschen<br />
tun so, als müssten sie zu dem vollbrachten<br />
<strong>Wer</strong>k der Erlösung noch etwas<br />
hinzufügen, etwas, was Gott vergessen<br />
hätte. Sich ganz auf die Gnade zu stützen,<br />
ganz das Blut Jesu Christi in Anspruch zu<br />
nehmen, das ist die Stellung, die Gott<br />
wohlgefällt.<br />
Hindernis für ein erhörliches Gebet ist<br />
sehr oft die Sünde, die den Menschen Tag<br />
und Nacht nicht zur Ruhe kommen lässt,<br />
und immer wieder und überall die Gedankenwelt<br />
durchseucht. <strong>Wer</strong> sich ihr hingibt,<br />
wird von vielem Guten abgehalten, besonders<br />
von einem planmäßigen Gebetsleben.<br />
Auch Weltsinn hindert das Gebet. So<br />
können die Stätten, wo die Welt ihre Vergnügungen<br />
sucht – ob es die Tanzveranstaltung<br />
oder der Rasenplatz ist - Gebetshindernisse<br />
für Kinder Gottes sein, wenn<br />
sie daran teilnehmen. Ja, nicht nur, dass<br />
dies alles sie am Beten hindert, sondern<br />
auch das Gebet nicht zur Erhörung<br />
kommen lässt.<br />
Wenn der Wandel eines Beters nicht in<br />
Ordnung ist, dann ist auch der Kontakt<br />
mit der oberen Welt gestört. Bei Henoch<br />
finden wir ein bedeutungsvolles Zeichen:<br />
Er wandelte mit Gott. Er ließ sich von Gott<br />
führen. Er hatte das Bedürfnis, sich an<br />
Gott anzuschmiegen. Aus dieser Stellung<br />
heraus wurde er entrückt und allem enthoben.<br />
Es ist nicht gut, wenn wir das Leben<br />
derer beobachten, denen es besser geht als<br />
uns. Wir sehen, wie es ihnen so gut geht,<br />
wie ihnen alles zufließt, wie sie im Wohlstand<br />
leben. Gott legt großes Gelingen in<br />
ihr Leben. Wir werden dabei leicht neidisch.<br />
Noch weniger gut ist es, wenn wir<br />
hochmütig werden.