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M ENSCHEN <strong>IM</strong> GESPRÄCH<br />
„Thirty is the new twenty!“<br />
Die RUNDSCHAU traf Angy Eiter anlässlich ihres 30. Geburtstags zum Interview<br />
Total relaxed, gerade am<br />
Sprung nach Andalusien und<br />
nur wenige Tage nach ihrem<br />
30. Geburtstag ließ sich Angy<br />
Eiter von der RUNDSCHAU<br />
in der Imster Kletterhalle interviewen.<br />
Ihr Blick zurück<br />
ist durchaus gelassen, ihr Weg<br />
nach vorne ungebremst. Im Gespräch<br />
mit dem Red Bull- und<br />
Imst-Testimonial wird einiges<br />
an Lebenserfahrung und intelligentem<br />
Kalkül deutlich. Angy<br />
scheint längst „am Fels“ angekommen<br />
und mit sich und der<br />
Welt im Reinen zu sein.<br />
Von Thomas Parth<br />
RUNDSCHAU: Du hast diese<br />
Woche deinen 30. Geburtstag gefeiert:<br />
Beeinflusst dich diese Zahl?<br />
Angy Eiter: „Thirty is the new<br />
twenty! Das ist das Gute an dieser<br />
Zahl, dass ich mich nicht wie 30<br />
fühle. Dadurch, dass ich viel mit<br />
Kindern arbeite und weil ich fit,<br />
stark und motiviert bin, fühle ich<br />
mich einfach 30 Jahre „jung“.<br />
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RS: Muss ich Angst um dich haben,<br />
dass eine Midlife-Crisis aufreißt?<br />
Eiter: Nein, dafür fühle ich mich<br />
momentan zu gut! Die Planerei<br />
macht oftmals wenig Sinn, habe<br />
ich gelernt. Mit 19 bin ich erstmals<br />
Weltmeisterin geworden und wollte<br />
eigentlich Physiotherapeutin werden.<br />
Jetzt ist die Karriere zwar beendet,<br />
doch bin ich viel unterwegs und<br />
trainiere Kinder. Mittlerweile plane<br />
ich nicht zu viel und finde auch die<br />
Zeit, dieses unbeschwerte Leben zu<br />
genießen.<br />
RS: Du bist mehrfach zur „Sportlerin<br />
des Jahres“ gewählt worden, hast<br />
vier Weltmeistertitel im Reisegepäck<br />
und bist erfolgreich von Plastik- aufs<br />
Felsklettern übersiedelt: Ziehst du für<br />
dich auch eine Art Zwischenbilanz?<br />
Eiter: Ich blicke generell sehr positiv<br />
zurück auf meine Wettkampfzeit.<br />
Während dieser konnte ich viele<br />
Menschen erreichen und ihnen viel<br />
Positives mitgeben. Dreimal „Sportlerin<br />
des Jahres“ in Tirol zu werden,<br />
gibt auch mir das Feedback, einiges<br />
richtig gemacht zu haben. Der Wettkampf,<br />
die Energie durch das Publikum<br />
und das Stehen im Rampenlicht<br />
vermisse ich kaum, auch weil<br />
die Erinnerung daran so tief sitzt,<br />
dass ich diese Momente jeder Zeit<br />
reproduzieren könnte. Ich habe da-<br />
JVP: Arbeit der letzten Jahre macht sich bezahlt<br />
(tom) Nach dem letzten möglichen<br />
Termin für die Einbringung einer Liste<br />
zu den Gemeinderatswahlen am 28.<br />
Februar freuen sich der Tiroler JVP-<br />
Landesobmann Dominik Schrott und<br />
der Imster JVP-Bezirksgeschäftsführer<br />
Simon Ewerz über die Ausgangslage<br />
für die Junge Volkspartei im Bezirk.<br />
„Nachdem alle Listen im Bezirk eingereicht<br />
wurden, freut es mich, dass sich<br />
viele Jugendliche der Wahl stellen und<br />
in ihren Heimatgemeinden Verantwortung<br />
übernehmen wollen. Der Fokus<br />
Hier in Andalusien/Spanien fand Angy ihre jüngste Herausforderung. Ein klettertechnisches „Problem“, welches noch heuer<br />
„gelöst“ werden will.<br />
Foto: Bernie Ruech<br />
der Bezirksorganisation liegt dabei auf<br />
Imst, in der Bezirkshauptstadt hat mit<br />
Thomas Greuter ein ehrgeiziger und<br />
engagierter JVPler die Chance, ins<br />
Stadtparlament einzuziehen, und auf<br />
Roppen, dort wird eine eigenständige<br />
junge Liste rund im Ortsobmann Patrick<br />
Raggl antreten. Der Aufbau von<br />
Ortsgruppen und die aktive Mitgliedergewinnung<br />
im Bezirk trägt damit erste<br />
Früchte und sorgt dafür, dass wir für<br />
die kommenden Gemeinderatswahlen<br />
sehr gut aufgestellt sind“, so Ewerz.<br />
von viel mitgenommen. Auch glaube<br />
ich, im richtigen Moment meine<br />
Karriere beendet zu haben. In Paris<br />
wurde ich 2012 – eher unerwartet –<br />
durch einen vierten Weltmeistertitel<br />
beschenkt. Mein Leben ist noch<br />
nicht vorbei, ich bin nicht in Pension<br />
und am Fels habe ich schon noch<br />
einiges vor! Für heuer habe ich mir<br />
ein Riesen-Sportkletter-Projekt in<br />
Spanien vorgenommen. Da will ich<br />
eine ganz schwere Sportkletterroute<br />
schaffen, mal sehen, ob das aufgeht.<br />
RS: Du warst jahrelang Spitzensportlerin<br />
und kletterst auch am Fels<br />
ziemlich extreme Schwierigkeitsgrade:<br />
Was spricht dein Körper?<br />
Eiter: Der Körper leidet schon.<br />
Schleichende Verletzungen habe ich<br />
eigentlich ständig. Ich leide seit eineinhalb<br />
Jahren an einem Sehnenriss<br />
am Sitzbeinhöcker. Regeneration<br />
und das Hineinhören in den Körper<br />
sind momentan das Maß aller<br />
Dinge. Bestimmte Klettertechniken<br />
kann ich durch diese Leiden nicht<br />
mehr machen. Auch bin ich ständig<br />
in Physiotherapie. Ich muss halt aufpassen.<br />
Wenn ich die Regeneration<br />
beachte, geht’s mir psychisch wie<br />
physisch einfach besser.<br />
RS: Dein soziales Netz reicht weit<br />
über die Landesgrenzen hinaus und<br />
ist eng geknüpft: Haben sich für dich<br />
Werte wie z.B. Heimat, Familie,<br />
Freundschaft verändert?<br />
Eiter: Vielleicht weil ich so viel<br />
reise, habe ich meine Wurzeln schätzen<br />
gelernt. Hier bin ich daheim.<br />
Hier fühle ich mich wohl. Einerseits<br />
bietet Imst so viel, was ich nicht missen<br />
möchte. Andererseits trifft man<br />
in weniger entwickelten Regionen<br />
auch Menschen, die mit dem Wenigen,<br />
was sie haben, sehr zufrieden<br />
sind. Diese Einstellung, dass ein persönliches<br />
Gespräch wertvoller ist als<br />
eine SMS- oder WhatsApp-Nachricht,<br />
versuche ich mit nach Hause<br />
zu nehmen.<br />
RS: Heirat, Hausbau, Kinderwunsch:<br />
Wie ist es um die „übliche,<br />
private Karriere ab 30“ bei dir bestellt?<br />
Eiter: Mein Freund bringt quasi<br />
ein Haus in unsere Beziehung mit<br />
und auch dem Kinderwunsch blicke<br />
ich freudig entgegen. Wann, wie,<br />
was kann ich allerdings nicht sagen,<br />
„Hier bin ich daheim“: Angy Eiter gibt<br />
sich tiefentspannt, kinderlieb, bodenständig<br />
und gleichzeitig weltoffen.<br />
RUNDSCHAU Seite 24 17./18. Februar 2016