Blasmusik-in-Tirol-2-2014
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AKTUELLes<br />
Foto: Messner<br />
Wie die Natur<br />
der Heimat kl<strong>in</strong>gt<br />
Heimat <strong>Tirol</strong>, e<strong>in</strong>e Mischung aus<br />
Tradition und Moderne, beschaulich<br />
und aufregend, voll an Schönheit und<br />
Vielfalt. Heimat <strong>Tirol</strong>, wie sie s<strong>in</strong>ngemäß<br />
im Booklet der neuen CD „Homeland“ –<br />
Symphonic W<strong>in</strong>ds Tyrol“ von Hermann<br />
Pallhuber umrissen wird. Sieben Komponisten<br />
haben hier <strong>in</strong> neun Stücken<br />
an Landschaften gedacht, vorzugweise<br />
österreichische, e<strong>in</strong>gespielt unter der<br />
Leitung von Johnny Ekkelboom und<br />
Landeskapellmeister Pallhuber. Des<br />
Hörens ist ke<strong>in</strong> Ende.<br />
Aus Trommelschlägen steigt das tiefe<br />
Blech auf, helle Rufe künden von e<strong>in</strong>er<br />
„Music for a Hero“, akkordisch<br />
blüht e<strong>in</strong>e Melodie auf, ferne Anklänge an österreichische<br />
Klassik: so beg<strong>in</strong>nt die CD mit<br />
dem Stück von Thomas Doss. Otto M. Schwarz,<br />
auch er <strong>Tirol</strong>s <strong>Blasmusik</strong>szene eng verbunden<br />
als Komponist, Kapellmeister, Ausbildner, Juror<br />
und Freund, setzt fort, als Filmmusikerf<strong>in</strong>der<br />
mit e<strong>in</strong>er illustrativen (freilich auch abstrakt<br />
zu hörenden) Musik zu den atomaren Katastrophen<br />
<strong>in</strong> Tschernobyl und Fukushima. Die<br />
Instrumente wandern durch die aufbegehrende<br />
und geschändete Natur und versprechen zuletzt<br />
e<strong>in</strong>e neue, heile Energiewelt. Anders das titelgebende,<br />
die CD beschließende „Homeland“<br />
von Schwarz, das mit Klar<strong>in</strong>ettenidyll zwischen<br />
Vogelgezwitscher und Ste<strong>in</strong>bockkampf die alpenländische<br />
Natur der Hohen Tauern im Töne<br />
gießt. E<strong>in</strong> Abschnitt gehört anderen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Naturparks.<br />
Auf dem Weg nach Fukushima zitiert Schwarz<br />
die japanische Hymne und führt damit zu dem<br />
Komponisten Naoya Wada, der das fröhlichoptimistische<br />
Stück mit den Mits<strong>in</strong>gmelodien<br />
über se<strong>in</strong>e japanische Heimatstadt nicht nur wie<br />
Händels berühmte Arie „Rejoice!“ nennt, sondern<br />
ebenfalls ganz europäisch jubelt. Unbeschwert<br />
vorwärtstrabend mit melodiösem Mittelteil<br />
als Unterhaltungsmusik auch „All over<br />
the Country“ des Steirers Gerald Oswald. Hier<br />
hat Andrea Egger am Altsaxophon Gelegenheit,<br />
ihren hervorragend weichen und klangvollen<br />
Ton <strong>in</strong> gefühlvollen wie flotten Passagen auszuspielen.<br />
E<strong>in</strong> ausschw<strong>in</strong>gendes Solo auf softem<br />
Orchesterteppich, spendiert von Philip Sparke<br />
<strong>in</strong> „Flowerdale“, nützt auch Raimund Walder an<br />
der Piccolotrompete zu bläserischer Demonstration.<br />
Energie strahlt Jan Van der Roosts „Flame<br />
and Glory“ aus, das nach ruhigem Beg<strong>in</strong>n<br />
optimistisch Fahrt aufnimmt.<br />
Zwei markante Werke kommen von Hermann<br />
Pallhuber, der als Landeskapellmeister mit se<strong>in</strong>en<br />
Stellvertretern Werner Mayr und Rudi Pascher<br />
2010 das Orchester „Symphonic W<strong>in</strong>ds Tyrol“<br />
gründete und damit herausragend begabte junge<br />
22 BiT | Juni