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Blasmusik-in-Tirol-2-2014

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panorama<br />

für sich persönlich zu verbuchen. Sich das berühmte<br />

„Bad <strong>in</strong> der Menge“ zu gönnen. Dennoch:<br />

Dirigieren ist e<strong>in</strong> ständiges Geben und<br />

Nehmen von unserer ersten Geste an, von der<br />

ersten Probe an, von unserem ersten Wort an<br />

bis zum Schlussakkord, sogar bis zum Schlussapplaus<br />

des Konzertes.<br />

Dirigieren ist e<strong>in</strong> ständiges Geben<br />

und Nehmen<br />

Auch wenn wir verständlicherweise zentrale<br />

Personen, Fachleute mit künstlerischem, musikalischem<br />

Vorsprung und charismatische<br />

Persönlichkeiten se<strong>in</strong> müssen, s<strong>in</strong>d wir doch<br />

Durchläufer im besten S<strong>in</strong>n: Die Musik strömt<br />

durch uns h<strong>in</strong>durch – zurück <strong>in</strong>s Orchester.<br />

Musiker müssen das bestätigte Gefühl haben, es<br />

ist ihr Sache: das Konzert, die Musik, die Kraft,<br />

das Erlebnis. Wir müssen und <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht<br />

mitteilen. Die Urkraft e<strong>in</strong>es Orchesters, e<strong>in</strong>es<br />

Menschen entwickelt sich erst durch <strong>in</strong>nere Motivation.<br />

Ungeahnte Möglichkeiten können wir<br />

entdecken, wenn wir das, was wir von e<strong>in</strong>em<br />

Orchester fordern müssen, was wir nehmen,<br />

auch zurückgeben <strong>in</strong> Gestik, Mimik, Kommunikation<br />

und Fachkompetenz. Die naturgegebene<br />

und nötige Distanz zwischen Dirigenten<br />

und Orchester ist e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung<br />

und sogar Schutz für unsere Arbeitsstruktur, für<br />

nötige Grenzen und Kompetenzverteilungen.<br />

Jedoch darf sie nicht auf die urmenschlichen<br />

Bedürfnisse der Erhaltung des Wertgefühls ausgedehnt<br />

werden Das Gefühl des „Teamplayers“<br />

<strong>in</strong> uns allen kann e<strong>in</strong> Schlüssel zu Zufriedenheit<br />

und letztlich Erfolg se<strong>in</strong>.<br />

Die Urkraft e<strong>in</strong>es Orchesters,<br />

e<strong>in</strong>es Menschen entwickelt sich<br />

erst durch <strong>in</strong>nere Motivation<br />

Die Kommunikation, das Mitteilen, das Vermitteln,<br />

die Flexibilität und die Orientierung<br />

<strong>in</strong> dem, was e<strong>in</strong> Dirigent dem Orchester zurückgibt,<br />

werden bewirken, dass e<strong>in</strong> Orchester<br />

uns noch mehr gibt, uns unbewusst noch mehr<br />

schenkt – nicht aus Gründen der Kunst und<br />

nicht aus Gründen e<strong>in</strong>es fragwürdigen Gehorsams,<br />

sondern aus eigener, <strong>in</strong>nerer Motivation<br />

durch die erlebte S<strong>in</strong>nhaftigkeit und Wertschätzung<br />

se<strong>in</strong>e Arbeit. Das schönste Geschenk, das<br />

wir als Dirigenten bekommen können. n<br />

<strong>Blasmusik</strong> während der<br />

NS-Zeit <strong>in</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Der <strong>Blasmusik</strong>verband <strong>Tirol</strong> hat sich<br />

<strong>in</strong> den letzten Monaten bemüht, e<strong>in</strong>e<br />

Darstellung der <strong>Blasmusik</strong>-Organisation<br />

und -tätigkeiten während der NS-Zeit auf<br />

wissenschaftlicher Basis und unter Beleuchtung<br />

von verschiedensten Gesichtspunkten aus<br />

zu erwirken und e<strong>in</strong> Forschungsprojekt unter<br />

Beteiligung von namhaften österreichischen<br />

Wissenschaftlern zu <strong>in</strong>itiieren. Dar<strong>in</strong> wurde<br />

auch e<strong>in</strong>e Zusammenschau verschiedener Bereiche<br />

der Volkskultur angestrebt.<br />

Dieses Projekt-Konzept wurde der Kulturabteilung<br />

der <strong>Tirol</strong>er Landesregierung zur Begutachtung<br />

und mit dem Ansuchen um Förderung<br />

vorgelegt.<br />

Nun ist von der Kulturabteilung des Landes<br />

e<strong>in</strong>e Aufarbeitung der verschiedenen Bereiche<br />

der <strong>Tirol</strong>er Volkskultur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Forschungsprojekt, koord<strong>in</strong>iert von<br />

Dr. Michael Forcher, <strong>in</strong>s Leben gerufen worden<br />

und hat, daraus resultierend, E<strong>in</strong>zelprojekte<br />

als nicht s<strong>in</strong>nvoll erachtet deshalb auch<br />

e<strong>in</strong>e Förderung unseres Forschungsauftrages<br />

abgelehnt.<br />

Aus diesem Grund schließt sich der <strong>Blasmusik</strong>verband<br />

<strong>Tirol</strong> selbstverständlich dem<br />

Gesamtprojekt an und wird die betreffenden<br />

Ergebnisse veröffentlichen und an die Musikkapellen<br />

kommunizieren und somit se<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Aufarbeitung se<strong>in</strong>er Verbandsvorgeschichte<br />

leisten.<br />

n<br />

<strong>Blasmusik</strong>verband <strong>Tirol</strong><br />

Juni | BiT<br />

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