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Wie auch die Mikrotubuli befinden sich Aktinfilamente in einem ständigen Auf‐ und Abbau. Dieser<br />

findet parallel statt, da die Zelle diese Polymere sowohl in stabiler, als auch dynamischer Form benötigt.<br />

Um der Notwendigkeit einer sicheren Elongation des Axons und der Dendriten nachzukommen,<br />

werden diese Abläufe durch die intrinsische Polarität sowie von verschiedenen Aktin bindenden<br />

Proteinen (ABP) reguliert. Es lassen sich unterschiedliche Klassen unterscheiden, welche (1)<br />

Aktinmonomere binden bzw. schneiden, (2) Filamente verzweigen, (3) sowohl das barbed‐ als auch<br />

das pointed‐end bedecken (Capping‐Proteine) bzw. genau davor schützen, (4) die Filamente bündeln<br />

oder anderweitig stabilisieren oder (5) das F‐Aktin in der Membran oder anderen Zellregionen<br />

verankern. Bisher sind mehr als 20 ABP identifiziert worden, welche F‐ und/oder G‐Aktin<br />

binden und bereits immunhistochemisch im Wachstumskegel lokalisiert wurden [15].<br />

Die Fülle der ABP wirkt abhängig vom Zustand des Wachstumskegels, der Lokalisation des jeweiligen<br />

ABPs sowie dem Phosphorylierungszustand. Diese Regulation geschieht oft durch Mitglieder<br />

der Rho‐Familie. So interagieren Rac und Cdc42 beispielsweise mit der WASP/WAVE‐Familie, welche<br />

wiederum den Phosphorylierungszustand von Arp2/3 beeinflussen. Die Gruppe der Rho‐GTPasen<br />

wirken so als zentrale Regulatoren für Protrusion und kontrollieren die Formation der Lamellipodien<br />

und Filopodien [56]. Dieser hochdynamische Prozess ist die Grundlage für jede Zellbewegung<br />

und somit häufiger Angriffspunkt von Signalmolekülen. Bisher sind verschiedene ABP identifiziert<br />

worden, welche von diesen Signalmolekülen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Dazu gehören<br />

etwa Ena/VASP, welche sowohl dem Netrin/DCC als auch dem Slit/Robo Signalweg nachgeschaltet<br />

sind, und Cofilin, welches über den Semaphorin3A/Neuropilin‐Weg koordiniert wird [15].<br />

Die so empfangenen Signale verwandelt das zugrundeliegende dynamische Aktinzytoskelett direkt<br />

in Bewegungsänderungen [51, 52]. Die Signalstoffe binden an die entsprechenden Rezeptoren, welche<br />

mit dem dynamischen Zytoskelett interagieren und so eine schnelle und unmittelbare Reaktion<br />

gewährleisten.<br />

1.3 Der Vaskuläre Endotheliale Wachstumsfaktor und seine Rezeptoren<br />

VEGF wurde in den frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts im Zusammenhang mit endothelialem<br />

Wachstum beschrieben [66]. Unter den verschiedenen Mitgliedern der VEGF‐Familie ist besonders<br />

VEGF‐A von Interesse. Mittlerweile sind zahlreiche Wirkungen dokumentiert wie eine gesteigerte<br />

vaskuläre Permeabilität oder die maßgebliche Rolle in der Regulation der Angiogenese<br />

[22]. Auch im klinischen Kontext hat VEGF eine große Bedeutung, vor allem bei Tumorerkrankungen,<br />

Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen, Schlaganfall, amyotropher Lateralsklerose, diabetische Retinopathie<br />

oder altersbedingter Makula‐Degeneration [21]. Mittlerweile wird VEGF als Angriffspunkt in<br />

verschiedenen pharmakologischen Therapien genutzt, so etwa in Form des ersten humanen anti‐<br />

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