21.03.2016 Aufrufe

moments - Das Magazin für die schönsten Augenblicke

Ausgabe 3/2016

Ausgabe 3/2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PAGINA<br />

Graphen gilt als das<br />

Zukunftsmaterial des<br />

21. Jahrhunderts.<br />

Aufregende Forschung. Von Graphen<br />

ist <strong>die</strong> Linzerin begeistert wie<br />

ein kleines Kind: „Es ist das erste seiner<br />

Art! Denn es ist zweidimensional<br />

und das hat es vorher noch nie gegeben.“<br />

Genau das sei so aufregend<br />

gewesen. Konkrete Anwendungsmöglichkeiten<br />

kann sich Paukner viele<br />

vorstellen. Da das Unternehmen<br />

Graphen als Pulver herstellt, kann<br />

man es anderen Materialien beimengen.<br />

Kunststoff beispielsweise wird<br />

dadurch leichter, widerstandsfähiger<br />

und leitfähig. Mit Lack vermischt, verhindert<br />

es Korrosion an Schiffen oder<br />

an Behältern mit gefährlichen Stoffen.<br />

Beispielsweise könnte man einen<br />

Heizkörper an <strong>die</strong> Wand malen, ihn<br />

an eine Stromquelle anschließen und<br />

spart sich so einen störenden Radiator.<br />

So könnte man auch unebene<br />

Flächen einfacher heizen, etwa einen<br />

Autositz. In der Industrie kommt<br />

Graphen zum Einsatz, wo Gewicht<br />

gespart werden soll. Und sogar in der<br />

Medizin wird das Nanomaterial schon<br />

Tonnenweise Graphen-Pulver. In<br />

Paukners Doktorarbeit ging es darum,<br />

einen Reaktor zu bauen, der<br />

<strong>die</strong>ses „Graphen-Kabel“ automatisiert<br />

herstellen kann. <strong>Das</strong> Projekt<br />

führte schließlich im August 2012<br />

zur Firmengründung. „Andere Forschungsinstitute<br />

wollten einen solchen<br />

Reaktor auch haben“, erzählt<br />

<strong>die</strong> Forscherin, „also haben wir zu<br />

viert das Unternehmen gegründet.“<br />

Heute hat sich Cambridge Nanosystems<br />

darauf spezialisiert, Graphen<br />

in großen Mengen zu produzieren.<br />

Denn das Forscherteam entwickelte<br />

ein Verfahren, mit dem es 10.000<br />

Mal mehr Material als vorher herstellen<br />

kann – und dabei auch noch<br />

schneller und energieeffizienter.<br />

Allein im Vorjahr waren es fünf Tonnen.<br />

„Für mich war es sehr befriedigend,<br />

dass es das Ergebnis meiner<br />

Doktorarbeit zu etwas gebracht<br />

hat“, ist Paukner auch heute noch<br />

stolz, „dass es nicht etwas ist, was<br />

ich allein im Keller zusammenbaue<br />

und kein Mensch interessiert sich<br />

jemals da<strong>für</strong>.“<br />

„Österreicher sind sehr schnell<br />

mit Kritik, dabei aber leider<br />

nicht konstruktiv.“<br />

Catharina Paukner, Cambridge Nanosystems<br />

als Transportmittel <strong>für</strong> Medikamente<br />

gegen Krebs gehandelt. Die<br />

Wirkstoffe könnten mit Graphen<br />

direkt in <strong>die</strong> Tumorzellen eingebracht<br />

werden, was deutlich weniger<br />

Nebenwirkungen zur Folge hätte.<br />

Einsatzmöglichkeiten ergeben<br />

sich auch bei beheizbarer Spezialoder<br />

Sportkleidung.<br />

FOTOS: NIPLOT/ISTOCK<br />

136 <strong>moments</strong> 3/2016

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!