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Kinder schreiben für Kinder 2010

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<strong>Kinder</strong> <strong>schreiben</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> Lappersdorf<br />

Die Kamele wurden angebunden, und Farid und seine Kameraden stiegen die Treppe hoch. Der Weg war<br />

sehr mühsam. Drei Tage und drei Nächte mussten sie klettern, bis sie endlich wieder Licht sahen. Sie schauten<br />

sich ratlos um.<br />

Weiter oben auf der Bergkuppe lag ein prächtiger Palast. Weit unter ihnen schwebten weiße Wolken. Von<br />

einem Fenster des Palastes wehte ein buntes Tuch im Wind. Es war Azzisas. Farid erkannte es sofort, denn er<br />

hatte es ihr geschenkt. Aber wie sollte er in den Palast kommen? Die Mauern waren so hoch, dass nicht einmal<br />

Wachen aufgestellt waren.<br />

„Keine Sorge, Farid, wir werden dir helfen!“, sagte der Anführer der Karawane.<br />

Sie eilten los. Bei der dicken steinernen Palastmauer machten sie Halt. „Männer, bildet eine Pyramide, damit<br />

unser Farid bis nach oben zu seiner Prinzessin kann“, rief Kalil, der Anführer der Karawane.<br />

Schon lehnten sich die ersten Männer an die Mauer. Die nächsten kletterten ihnen auf die Schultern, das ging<br />

so weiter, bis so viele Männer übereinander standen, dass Farid die Mauern übersteigen konnte.<br />

Er wollte schon los, aber Kalil rief. „Nicht so schnell, nimm besser meinen Säbel mit!“<br />

Farid bedankte sich und kletterte geschickter als die frechen Affen des Sultans es hätten tun können, bis nach<br />

oben. Schnell rannte er in den Palast, suchte dort das Zimmer seiner Geliebten, doch wen traf er in einem prächtigen<br />

Saal? Den Sultan, der mit einem Teppich durch das Fenster geflogen kam. Farid erkannte sein Erbstück<br />

sofort wieder. Der hinterlistige Dieb hatte es an den gierigen Sultan verkauft.<br />

Als der alte Sultan Farid mit dem Krummsäbel vor sich stehen sah, sprang er verwirrt vom Teppich und<br />

rannte wie ein Hase davon. Farid trieb ihn durch den Palast bis zu der Mauer, über die er selbst gekommen<br />

war. Dort packte er den Alten und reichte ihn Kalil, der auf den Schultern seiner Männer stand und neugierig<br />

über die Mauer schaute.<br />

Hocherfreut nahm der den Sultan in Empfang. Er kannte jemand, der ihm gutes Gold <strong>für</strong> seinen Gefangenen<br />

geben würde. Einen Mann, den der gierige Sultan betrogen hatte. Farid verabschiedete sich von Kalil und seinen<br />

Männern, suchte seine Geliebte und erzählte ihr, was geschehen war.<br />

So kam es, dass Farid nicht nur Azzisa, sondern gleichzeitig auch seinen fliegenden Teppich wiederfand.<br />

Schon am Tag darauf wurde Hochzeit gefeiert.<br />

Kalil und seine Männer wurden nie mehr gesehen, so sehr Farid sie auch suchen ließ. Er selbst wurde Sultan<br />

und gemeinsam mit Azzisa, die ihm zwei <strong>Kinder</strong> schenkte, regierte er das Land gütig und weise. Und wenn sie<br />

nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.<br />

Marienhagen Teresa VS Lappersdorf Klasse 4c<br />

Landkreis Regensburg | 121

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