oneX magazin 03.2016
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STUCKI CHRISTIAN<br />
Der Urkraft von Stucki Christian<br />
können die Wenigsten widerstehen<br />
König der<br />
Herzen<br />
Mit einer sportlichen Geste ohne Beispiel<br />
eroberte Stucki Christian am Eidgenössischen<br />
Schwingfest 2013 die<br />
Herzen der Zuschauer. Heute ist er<br />
einer der bestverdienenden Schwinger<br />
der Schweiz – und bleibt ein Sympathieträger.<br />
TEXT: KLAUS ZAUGG UND BRUNO WÜTHRICH<br />
Er war schon ganz nah dran am<br />
grössten Titel, den es in seiner<br />
Sportart zu erreichen gibt. Die Niederlage<br />
im Schlussgang des Eidgenössischen<br />
Schwingfest von 2013<br />
und seine spontane Reaktion darauf sind<br />
Lende. Stucki Christian ist auch beim nächsten<br />
Eidgenössischen im August dieses Jahres<br />
in Estavayer le Lac einer der Favoriten.<br />
one X Magazin: Sie haben eine moderne<br />
Homepage und ein cooles persönliches<br />
Logo. Wir haben Sie unterschätzt.<br />
Stucki Christian: Wir Schwinger müssen halt<br />
auch mit der Zeit gehen. So ein Logo haben<br />
andere Spitzenschwinger auch.<br />
Das braucht es ja auch zur Vermarktung.<br />
Sind eigentlich die Verbandsoberen erfreut<br />
über diese Entwicklung?<br />
Ganz alle freuen sich wohl nicht darüber.<br />
Aber das Verständnis ist sicher da. Schliesslich<br />
müssen sich heute ja auch die Organisatoren<br />
der grossen Feste vermarkten. Das<br />
Budget beim letzten Eidgenössischen betrug<br />
26 Millionen und die Zuschauer erwarten<br />
eine gute Organisation. Das funktioniert nur<br />
noch mit Sponsoren. Wir sitzen also alle im<br />
gleichen Boot. Zudem geben wir ja zehn Prozent<br />
von unseren persönlichen Werbeeinnahmen<br />
dem Verband für die Nachwuchsförderung<br />
ab.<br />
Sie arbeiten als Lastwagen-Chauffeur.<br />
Könnten Sie auf eine Berufstätigkeit verzichten<br />
und von Ihren Werbeeinnahmen<br />
als Schwinger leben?<br />
Ja, wenn ich sehr, sehr bescheiden leben<br />
würde. Aber ich möchte auch dann nicht<br />
Profi sein, wenn ich gut davon leben könnte.<br />
Ich bin froh um meinen Job. Ich arbeite 60<br />
Prozent und so habe ich genug Zeit für das<br />
Schwingen und für meine Familie. Nur Profi<br />
zu sein wäre doch sehr monoton. Zumal<br />
ich ja als Schwinger nicht alleine trainieren<br />
kann. Ich brauche zum Üben einen Gegner,<br />
ich kann ja nicht einfach einen Sack ins Sägemehl<br />
schmeissen. Ich schwinge aus Freu-<br />
Foto: Marcel Bieri<br />
4 one X 3 / 2016