Stromkosten der energieintensiven Industrie
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Stromsteuer: Elafgift<br />
Seit Januar 2014 wird statt verschiedener Steuern und Abgaben nur noch eine gesammelte Stromsteuer<br />
(Elafgift) erhoben. Der Tarif für Haushalte lag 2014 bei 11,17 ct/kWh. Die neue gesammelte<br />
Stromsteuer können sich Unternehmen in <strong>der</strong> Regel bis auf einen Basisbeitrag von 0,05 ct/kWh<br />
(0,4 öre/kWh) erstatten lassen, wenn sie für die Mehrwertsteuer registriert sind. Die Steuererstattung<br />
ist nur für verbrauchten Strom, aber nicht für weiterverkauften Strom möglich und kann nur auf<br />
den Anteil des Stromverbrauchs angewendet werden, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Produktion steuerpflichtiger Produkte<br />
eingesetzt wurde.<br />
Für den Strom für Heizen, Raumkühlung und zur Warmwasserbereitung können Unternehmen eine<br />
Teilerstattung beantragen. Die Teilerstattung beträgt 5,64 ct/kWh (42,1 öre/kWh). Für Häuser, die<br />
mit elektrisch betriebenen Wärmepumpen beheizt werden, kann eine Reduktion <strong>der</strong> Stromsteuer beantragt<br />
werden. Dazu muss das Haus ins Bau- und Wohnregister (Bygnings- og Bolig registret/BBRregistret)<br />
eingetragen sein. Der reduzierte Satz wird auf den Jahresverbrauch oberhalb von<br />
4.000 kWh/a angewendet und beträgt 5,52 ct/kWh (41,2 öre/kWh).<br />
För<strong>der</strong>ung erneuerbarer Energien: Public Service Obligation<br />
Der nationale Übertragungsnetzbetreiber energienet.dk hat definierte Aufgaben im öffentlichen Interesse:<br />
„publice service obligations“. Dazu gehören För<strong>der</strong>ung von erneuerbaren Energien-Anlagen<br />
und KWK-Anlagen, Netzanschluss und Einbindung von Windenergieanlagen und kleinen KWK-Anlagen<br />
und Unterstützung <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Energieeffizienz. Der public service obligation (PSO)-Tarif dient<br />
dazu, diese und weitere Aktivitäten zu refinanzieren. Der PSO-Tarif wird bei den Stromverbrauchern<br />
auf Basis des Bruttostromverbrauchs erhoben. Bei Stromerzeugung zum Eigenverbrauch wird ein reduzierter<br />
Satz erhoben, wobei die Reduktion sich auf die Kosten <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung für erneuerbare Erzeugung<br />
und lokale KWK-Anlagen bezieht. Die Eigenverbrauchsanlagen müssen den Teil <strong>der</strong> Umlage,<br />
<strong>der</strong> zur För<strong>der</strong>ung dieser Anlagen dient, nicht bezahlen. Kleine Anlagen zur Eigenversorgung können<br />
vom kompletten PSO-Tarif befreit werden. Ebenso wird für Verbraucher mit einer Abnahme von mehr<br />
als 100 GWh/a ein reduzierter Satz für den Verbrauch oberhalb von 100 GWh erhoben. Der Standardtarif<br />
im ersten Quartal 2014 war 2,55 ct/kWh. Der reduzierte Tarif ab Verbrauch von 100 GWh/a (nur<br />
für Strombezug oberhalb von 100 GWh) lag bei 0,7 ct/kWh, <strong>der</strong> reduzierte Tarif für Eigenerzeugung<br />
bei 0,13 ct/kWh.<br />
Fazit<br />
Das dänische Stromsystem wird häufig als Vorbild für den Umbau des deutschen Stromsystems gesehen.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Win<strong>der</strong>zeugung ist deutlich höher als in Deutschland, thermische Stromerzeugung<br />
erfolgt größtenteils in Kraft-Wärme-Kopplung. Der Börsenhandel ist sehr liquide. Der Großhandelspreis<br />
für Lieferungen am folgenden Tag (Day-ahead) liegt etwa auf dem Niveau <strong>der</strong> deutschen Börsenpreise.<br />
Dänemark beruft sich bei <strong>der</strong> Privilegierung in <strong>der</strong> Stromsteuer auf die von <strong>der</strong> EU definierten<br />
Minimalbelastung von 0,5 €/MWh. Die Reduktion in Dänemark wird mit Bezug auf den in <strong>der</strong> Produktion<br />
von mehrwertsteuerpflichtigen Produkten verbrauchten Strom gewährt, aber auch für Strom<br />
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