Stromkosten der energieintensiven Industrie
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Der gewichtete Mittelwert aller marginalen Preise in PJM lag 2012 bei 35,23 $/MWh (etwa<br />
27 €/MWh), das ist 23,3 % niedriger als in 2011 und <strong>der</strong> niedrigste Wert seit 2002. Die Kapazitätszahlungen<br />
im Markt lagen bei 20 bis knapp 250 $/MW am Tag, abhängig von Jahr und Zone. Zwischen<br />
Januar und September 2012 lag <strong>der</strong> gewichtete durchschnittliche nodale Gesamtpreis (inklusive<br />
<strong>der</strong> Kosten des Kapazitätsmarkts, für Reservebereitstellung sowie administrativen Kosten bei<br />
PJM) für Großhandelskunden bei 48,40 $/MWh (38 €/MWh), was einem Rückgang von 27,3 % gegenüber<br />
dem gleichen Zeitraum in 2011 entspricht.<br />
Die Strompreise in Pennsylvania variieren regional. Um einen Großhandelspreis für <strong>Industrie</strong>kunden<br />
zu ermitteln, werden für Pennsylvania die Strompreise am Hub PJM-West verwendet. Der berechnete<br />
Wert lag 2012 umgerechnet bei 3,78 ct/kWh.<br />
Netzsituation und Netzkosten<br />
Das Übertragungsnetz wird von PJM Interconnection LLC betrieben und umfasst neben Pennsylvania<br />
zwölf weitere Bundesstaaten und Washington DC. Auf <strong>der</strong> Verteilnetzebene agieren eine Vielzahl von<br />
lokalen Netzbetreiber. PJM ist mit an<strong>der</strong>en Übertragungsnetzen <strong>der</strong> US-Ostküste gut verbunden: NY-<br />
ISO (Bundesstaat New York), SERC (Süd-östliche Bundesstaaten), TVA (Bundesstaaten Tennessee,<br />
Alabama, Mississippi und Kentucky), und MISO (Bundesstaaten aus dem mittleren Westen).<br />
Die Netzkosten enthalten eine Grundgebühr sowie Gebühren für Energie und Leistung. Sie variieren<br />
mit <strong>der</strong> Anschlussebene, dem Verbrauch und <strong>der</strong> Spitzenlast.<br />
Kapazitätsmarkt<br />
Das Reliability Pricing Model ist ein Kapazitätsmarkt in PJM, <strong>der</strong> langfristige Preissignale für Erzeugungskapazitäten<br />
setzt und so die Versorgungssicherheit gewährleisten soll. Die Höhe <strong>der</strong> Kapazitätszahlungen<br />
kann je nach Region innerhalb von PJM aufgrund mangeln<strong>der</strong> Übertragungsnetzkapazitäten<br />
variieren. Die Strompreiskomponente <strong>der</strong> Kapazitätskosten basiert auf dem individuellen Anteil<br />
eines Endkunden an <strong>der</strong> Spitzenlast. Bisher haben die Kapazitätskosten nur einen kleinen Teil <strong>der</strong> gesamten<br />
<strong>Stromkosten</strong> für alle Endkunden ausgemacht, meist weniger als 1 $ct/kWh. Es gibt keinen<br />
privilegierten Tarif, aber <strong>Industrie</strong>kunden können über Demand Response selbst Kapazitäten anbieten.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Berechnungsmethode zahlen Endkunden mit einem gleichmäßigen Lastprofil weniger<br />
als Endkunden, <strong>der</strong>en Verbrauch vor allem auf die Spitzenlastzeiten fällt.<br />
För<strong>der</strong>ung erneuerbarer Energien und an<strong>der</strong>e Aufgaben <strong>der</strong> Stromversorger<br />
Die Preisgestaltung <strong>der</strong> Stromversorger unterliegt <strong>der</strong> staatlichen Kontrolle. Die Stromversorger weisen<br />
deshalb einzelne Preisbestandteile aus, die die Erfüllung staatlich definierter Quoten und Aufgaben<br />
finanzieren. Im Beispiel des Stromversorgers PECO handelt es sich um Kosten zur Finanzierung<br />
von Energieeffizienzprogrammen, Kosten für Smart Meter Programme und Kosten zur Erfüllung <strong>der</strong><br />
vorgegebenen EE-Quote. Die Tarife sinken mit zunehmendem Jahresverbrauch und sind abhängig<br />
von <strong>der</strong> Netzebene. Große Verbraucher am Hochspannungsnetz zahlen deutlich weniger als Haushalte.<br />
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