Stromkosten der energieintensiven Industrie
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dienen, sich gegen Engpasskosten abzusichern. Zusätzlich gibt es einen „Ancilliary Service Market“,<br />
auf dem Reserveleistung und Kapazitäten bereitgestellt werden.<br />
Nach <strong>der</strong> Liberalisierung wurden in Texas eine große Zahl von neuen Gaskraftwerken in Betrieb genommen,<br />
da <strong>der</strong> Strompreis lange von weniger effizienten alten Anlagen gesetzt wurde. Durch die<br />
große Zahl <strong>der</strong> neuen Kraftwerke entstanden allerdings Überkapazitäten und die Preise sanken.<br />
Der Endkundenmarkt in Texas ist vollständig liberalisiert. Demnach haben alle Stromverbraucher Verträge<br />
mit wettbewerblichen Stromversorgern. 2011 gab es in Texas 60 Stromanbieter für große <strong>Industrie</strong>-<br />
und Handelsunternehmen. Die wichtigsten Stromversorger für <strong>Industrie</strong>kunden waren die<br />
Southwestern Public Service Company und die Entergy Texas Int.<br />
Strombeschaffungspreise<br />
Mit den Gaspreisen sind auch die Strompreise gesunken, von durchschnittlich 49 $/MWh in <strong>der</strong> Zeit<br />
zwischen 2002 und 2008 auf durchschnittlich 36 $/MWh (etwa 26 €/MWh) zwischen 2009 und 2011.<br />
Die Erzeugungsunternehmen müssen ihre Investitionen durch die erzielten Großhandelspreise refinanzieren.<br />
Gelegentliche Preisspitzen bei Knappheit sind dabei wichtig, um Investitionen in zusätzliche<br />
Kraftwerke anzureizen. Entsprechend volatil sind die Strompreise in einzelnen Stunden. Die monatlichen<br />
Durchschnittswerte schwanken zwischen weniger als 20 $/MWh bis zu 140 $/MWh. 2011<br />
erreichten die Preise sechs Mal und in insgesamt 19 Stunden die Grenze von 3000 $/MWh.<br />
Der Verfall <strong>der</strong> Erdgaspreise durch Fracking auch in Texas schlägt sich in den Strompreisen nie<strong>der</strong>.<br />
Der Strompreis wird im Großhandel <strong>der</strong> Region durch Gaskraftwerke gesetzt. In Texas gibt es keinen<br />
einheitlichen Strompreis. Innerhalb <strong>der</strong> Marktregion ERCOT bestehen regionale Preise, die sich aber<br />
nicht deutlich voneinan<strong>der</strong> unterscheiden. Strompreisspitzen entstehen aufgrund <strong>der</strong> klimatischen Bedingungen<br />
vor allem im Sommer.<br />
Für die weiteren Berechnungen wird ein Mittelwert aus den Strompreisen des Hubs Texas South gebildet.<br />
Er lag 2012 umgerechnet bei 2,94 ct/kWh.<br />
Netzsituation und Netzkosten<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Windenergie ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und macht zusätzlichen<br />
Netzausbau erfor<strong>der</strong>lich. Als unabhängiger Systembetreiber (ISO) organisiert ERCOT unter <strong>der</strong> Aufsicht<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Public Utility Commission of Texas den Einsatz von etwa 550 Erzeugungseinheiten und<br />
etwa 65000 km Stromnetz.<br />
Netzentgelte sind bei Ausweisung <strong>der</strong> Stromrechnung meist in den Erzeugungskosten enthalten. Sie<br />
enthalten Margen für Netzbetreiber und werden nach unterschiedlichen Verbrauchergruppen, Anschlussleistung,<br />
Spitzenlast und Jahresverbrauch gestaffelt.<br />
För<strong>der</strong>ung erneuerbarer Energien und an<strong>der</strong>e Aufgaben <strong>der</strong> Stromversorger<br />
Die Preisgestaltung <strong>der</strong> Stromversorger unterliegt auch in Texas <strong>der</strong> staatlichen Kontrolle. Die Stromversorger<br />
weisen deshalb einzelne Preisbestandteile aus, die die Erfüllung staatlich definierter Quoten<br />
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