Berger-Gruppe Gebrauchtestapler.at Dispo-04-2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Business z<br />
z BVL aktuell<br />
Logistik der D<strong>at</strong>en<br />
800 Teilnehmer und mehr als 50 Persönlichkeiten aus führenden intern<strong>at</strong>ionalen und n<strong>at</strong>ionalen Unternehmen,<br />
Universitäten und auch Mitglieder der Bundesregierung sowie Hidden Champions machten den 32. Logistik Dialog<br />
der BVL Bundesvereinigung Logistik wieder zu einem vollen Erfolg.<br />
Sozialminister Alois Stöger und Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich,<br />
eröffneten den zweitägigen Kongress im Eventhotel Pyramide in<br />
Wien-Vösendorf. „Dem Logistiksektor ist es über die letzten Jahrzehnte<br />
durchaus erfolgreich gelungen, Prozesse zu optimieren und Strukturen zu<br />
vereinfachen, aber einen echten ,Game Changer‘ gab es dabei nicht. Das<br />
ist mit dem Einzug der Digitalisierung in die physikalische Welt der Logistik<br />
anders geworden. Disruptive Veränderungen von Technologien und Geschäftsprozessen<br />
sind die Folge – und erfordern ein Umdenken in den Unternehmen“,<br />
so Roman Stiftner in seiner Eröffnungsrede.<br />
Logistik wird zur Logistik der D<strong>at</strong>en<br />
Inform<strong>at</strong>ionstechnologie möglichst zweckmäßig in die Supply Chain zu<br />
integrieren, reicht nicht mehr aus. Digitalisierung, das Internet der Dinge<br />
und Big D<strong>at</strong>a sind die Gestalter und Treiber von logistischen Prozessen.<br />
Permanenten Wandel nutzen<br />
Den gesellschaftlichen Nutzen eines permanenten Wandels als Ziel in der<br />
Zukunft, hob Sozialminister Alois Stöger in seiner Rede hervor. „Die zunehmende<br />
digitale Vernetzung prägt sämtliche Lebensbereiche unserer Gesellschaft.<br />
Industrie 4.0 verändert unsere Arbeitswelt von der Produktion<br />
bis zum Konsum und nicht zuletzt die Logistik und den Transport. Dieser<br />
Wandel ist nicht aufzuhalten. Wir müssen die damit verbundenen Möglichkeiten<br />
der Effizienzsteigerungen in der Produktivität als Chance verstehen,<br />
industrielle Arbeitsplätze in Österreich und Europa zu halten. Gleichzeitig<br />
aber den damit verbundenen Herausforderungen für die sich verändernden<br />
Berufsbilder gemeinsam begegnen. Es wird auch in Zukunft keine<br />
leeren Fabrikhallen geben. Sehr wohl werden sich aber die Tätigkeiten und<br />
die Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ändern.<br />
Der Schlüssel liegt mehr denn je in der Qualifik<strong>at</strong>ion der Menschen.“<br />
Enorme Potenziale durch IoT<br />
Das Internet der Dinge bietet enorme Potenziale für Bosch. „Durch Vernetzung<br />
haben wir im Bereich der Logistik und entlang der Lieferkette die<br />
Chance, zum Treiber für Innov<strong>at</strong>ionen zu werden und unsere Effizienz zu<br />
steigern“, erklärte Prof. Karl Nowak, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
des Zentralbereichs Einkauf und Logistik der Robert Bosch GmbH, in seiner<br />
Keynote. „Bosch optimiert auf Basis von Echtzeitd<strong>at</strong>en<br />
die gesamte Supply Chain und entwickelt darauf<br />
aufbauend neue Services. Zentraler Bestandteil<br />
unseres Service-Geschäfts ist die Bosch IoT Cloud.“<br />
So h<strong>at</strong> Bosch beispielsweise den Sensor „TraQ“ entwickelt,<br />
der qualitätsrelevante Inform<strong>at</strong>ionen in der<br />
gesamten Lieferkette erfasst und diese an die Cloud<br />
sendet. Die Messwerte werden von der Software-<br />
Anwendung in der Cloud mit den zulässigen Grenzwerten<br />
abgeglichen. Bei Überschreitung werden<br />
Lieferanten, Kunden und Dienstleister in Echtzeit informiert.<br />
Nowak ergänzt in diesem Zusammenhang:<br />
„Die Vernetzung wird aber nur dann erfolgreich<br />
sein, wenn es uns gelingt, alle Akteure in der Wertschöpfungskette<br />
einzubeziehen. Wir alle müssen aktiver<br />
Treiber dieser Veränderung sein.“<br />
Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, begrüßt Sozialminister Alois Stöger<br />
(zuvor Minister für Verkehr, Innov<strong>at</strong>ion und Technologie)<br />
Damit wird die Logistik zu einer Logistik der D<strong>at</strong>en. Die BVL Österreich<br />
unterstützt Unternehmen durch die Evaluierung von Trends, der Erarbeitung<br />
von Lösungen und Handlungsempfehlungen. Aus den aktuellen Herausforderungen<br />
lassen sich essenzielle Trends wie eine intelligente und<br />
kooper<strong>at</strong>ive Vernetzung, der rasche Ausbau digitaler Infrastrukturen, Urbanisierung<br />
und demografischer Wandel sowie der zunehmende Eins<strong>at</strong>z<br />
autonomer, energieeffizienter Fahrzeuge ableiten.<br />
Foto: Gary Milano<br />
Der Mensch, der wichtigste Faktor in<br />
der Logistik<br />
René de Koster, Professor of Logistics and Oper<strong>at</strong>ions<br />
Management von der Erasmus University Rotterdam,<br />
erläuterte in seiner Keynote, wie wichtig<br />
der Mensch zur Erreichung der oper<strong>at</strong>iven Excellence<br />
in der Logistik bleiben wird – trotz Digitalisierung<br />
und Autom<strong>at</strong>isierung. „Entscheidend für den<br />
Unternehmenserfolg wird es sein, für die jeweiligen<br />
Jobanforderungen die passenden Mitarbeiter mit<br />
den entsprechenden Qualifik<strong>at</strong>ion, aber auch den richtigen Verhaltensweisen<br />
zu finden“, erklärte de Koster. Dazu präsentierte er aktuelle Studien<br />
und Beispiele aus der Oper<strong>at</strong>ions Management-Forschung.<br />
Renaissance der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Brigitte Ederer, ÖBB-Holding, Frank Hensel, Rewe Intern<strong>at</strong>ional, Franz<br />
Hofer, Ovotherm Intern<strong>at</strong>ional Handel, Klaus Sickinger, SAP Österreich,<br />
Wolfgang Skrabitz, Knapp Industry Solutions, und Wolfgang Stölzle, Universität<br />
St. Gallen, widmeten sich in ihren Keynotes und in der anschließenden<br />
Podiumsdiskussion der Frage, ob global disruptive Strömungen<br />
eine Renaissance der österreichischen sowie europäischen Wettbewerbsfähigkeit<br />
in Gang setzen können.<br />
Schwerpunkte der diesjährigen Fachausstellung „Logistik Tools“ mit 90<br />
Partnern waren E-Mobility und flexible Shuttle-Technologien für Smart<br />
Warehouse und Smart Factories.<br />
z<br />
www.industrieweb.<strong>at</strong>/logistik | 4/16 11