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Referenzen Renierkens Verlage

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enierkens kommunikations-design, arbeitsproben<br />

–> BUCH- UND MAGAZIN-LAYOUTS<br />

Foto: renierkens<br />

grüße aus köln<br />

renierkens kommunikations-design<br />

design ist, einer guten idee gestalt zu geben.<br />

Claudia <strong>Renierkens</strong><br />

Komödienstraße 52<br />

50667 Köln<br />

Telefon 0221/1390350<br />

Fax 0221/1397181<br />

Mobil 0162/511 22 30<br />

E-Mail info@renierkens.de<br />

Web www.renierkens.de


HEEL Verlag:<br />

Rockportrait<br />

„Led Zeppelin“<br />

renierkens kommunikations-design, köln


HEEL Verlag:<br />

Die Fohlenelf<br />

Das Grillbuch<br />

Karsten „Ted“ Aschenbrandt<br />

Die Fohlenelf.<br />

Das Grillbuch.<br />

Hand<br />

aufs Herz:<br />

Grillwürstchen auf dem<br />

Rost in einen ansehnlichen,<br />

verzehrfertigen Zustand<br />

bringen, ist kein<br />

allzu großes Kunststück.<br />

Außerdem ist ein bisschen<br />

Abwechslung über der<br />

Glut nicht das Schlechteste.<br />

Denn Grillwürste,<br />

das weiß jeder, der Spieltag<br />

um Spieltag zum Stadion<br />

pilgert, schmecken<br />

genau dort am besten.<br />

Nur sie tragen den Namen<br />

Stadionwurst und die<br />

häusliche Nachahmung<br />

ihrer Zubereitung ist<br />

zwecklos. Deshalb widmen<br />

wir uns auf den<br />

nächsten Seiten einer Vielzahl<br />

leckerer Rezepte –<br />

aber nicht der Wurst.<br />

Guten Appetit!<br />

XXXX<br />

HEEL<br />

Offizielles<br />

Lizenzprodukt<br />

9<br />

Ein gutes Steak ist einem Elfmeter sehr ähnlich, denn die Chance, einen<br />

Treffer zu landen, ist extrem hoch. Damit sich der Himmel trotz aller guter<br />

Voraussetzungen nicht mit einem kulinarischen Debakel verdunkelt und<br />

am Ende so richtig gejubelt werden kann, sollten einige Grundregeln beachtet<br />

werden.<br />

Ganz am Anfang steht die Auswahl des Fleisches. Damit verhält es sich so ähnlich wie mit der<br />

Mannschaftsaufstellung. Nur die Besten gehören auf den Platz – und in diesem Fall natürlich<br />

auf den Grill. Zum Kurzbraten eignen sich vor allem Steaks aus dem Rücken, z. B. Ribeye oder<br />

Entrecote, Roastbeef oder Rumpsteak, Filet, Hüfte, T-Bone und Porterhouse.<br />

Den intensivsten Fleischgeschmack hat gleichmäßig mit Fett durchwachsenes, also marmoriertes<br />

Fleisch. Fehlt dem Fleisch diese Marmorierung, ist es sehr mager, dann bekommt es<br />

niemals den kräftigen Fleischgeschmack eines Stückes, das über feine Fettäderchen verfügt.<br />

Man kann es drehen und wenden, wie man will, Fett gehört dazu, es bringt Geschmack. Auch<br />

die Low-fat-Jünger unter den Grillern sollten es erst nach der Zubereitung wegschneiden.<br />

Wirklich.<br />

GRILLANLEITUNG FÜR STEAKS<br />

Ein „richtiges“ Steak muss so breit sein, dass es steht und nicht durch den Luftzug<br />

des ersten Eckballs umfällt. Wenn es ca. 3 cm hoch, bzw. dick ist, hat es die nötige<br />

Standhaftigkeit.<br />

1. Das Fleisch muss immer Zimmertemperatur haben, wenn es auf den Grill kommt.<br />

Kaltes Fleisch niemals auf den Grill legen!<br />

2. Das Steak, nachdem es leicht eingeölt ist, von beiden Seiten pfeffern.<br />

3. Den Grill anheizen und auf höchste Temperatur bringen.<br />

4. Das Fleisch auflegen und 1 ½ Minuten grillen.<br />

5. Damit ein schönes Branding entsteht, das Fleisch jetzt um 90 Grad drehen und<br />

noch einmal 1 ½ Minuten grillen.<br />

6. Niemals eine Gabel oder ähnliche spitze Gegenstände zum Wenden nehmen,<br />

dadurch tritt Fleischsaft aus. Immer eine Zange benutzen.<br />

7. 3 Minuten auf der anderen Seite grillen.<br />

8. Vom Grill nehmen, 10 Minuten in Alufolie einwickeln und ruhen lassen.<br />

9. Mit grobem Salz und frischem schwarzen Pfeffer würzen.<br />

Je nach Größe (insbesondere Dicke) des Steaks, muss man die Grillzeiten anpassen. Die<br />

hier angenommenen Garzeiten eignen sich für ein 3 cm dickes Steak, das medium gegrillt<br />

werden soll.<br />

Steak Strindberg.<br />

4 PORTIONEN<br />

ZUTATEN:<br />

2 hochgeschnittene Rumpsteaks à ca. 400–500 g<br />

2 TL grober Senf<br />

2 TL Meerrettich<br />

2 Eier<br />

2 Scheiben Toastbrot, entrindet und sehr fein zerkleinert<br />

1 EL Blattpetersilie, gehackt<br />

Salz & Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Eier, den Senf, das Toastbrot, den Meerrettich und die Petersilie<br />

gründlich vermischen und zu einer glatten Masse verrühren.<br />

Die Steaks salzen und pfeffern und bei hoher Hitze auf der einen<br />

Seite 4 Minuten direkt grillen. Wenden und gleichmäßig mit der<br />

Eimasse bestreichen. Weitere 4 Minuten von der anderen Seite<br />

direkt grillen.<br />

Bei indirekter, mittlerer Hitze langsam auf die gewünschte Kerntemperatur<br />

ziehen, 60 °C für medium. Vom Grill nehmen und abgedeckt<br />

noch einmal 5 Minuten ruhen lassen, damit sich die Säfte<br />

wieder im Fleisch verteilen können.<br />

Vorsichtig in Tranchen aufschneiden und dabei aufpassen, dass die<br />

Kruste nicht kaputtgeht.<br />

RIND & LAMM 1:0<br />

16 17<br />

27<br />

SCHWEIN 2:0<br />

SCHWEIN 2:0<br />

Ein gutes Steak ist einem Elfmeter sehr ähnlich, denn die Chance, einen<br />

Treffer zu landen, ist extrem hoch. Damit sich der Himmel trotz aller guter<br />

Voraussetzungen nicht mit einem kulinarischen Debakel verdunkelt und<br />

am Ende so richtig gejubelt werden kann, sollten einige Grundregeln beachtet<br />

werden.<br />

Ganz am Anfang steht die Auswahl des Fleisches. Damit verhält es sich so ähnlich wie mit der<br />

Mannschaftsaufstellung. Nur die Besten gehören auf den Platz – und in diesem Fall natürlich<br />

auf den Grill. Zum Kurzbraten eignen sich vor allem Steaks aus dem Rücken, z. B. Ribeye oder<br />

Entrecote, Roastbeef oder Rumpsteak, Filet, Hüfte, T-Bone und Porterhouse.<br />

Den intensivsten Fleischgeschmack hat gleichmäßig mit Fett durchwachsenes, also marmoriertes<br />

Fleisch. Fehlt dem Fleisch diese Marmorierung, ist es sehr mager, dann bekommt es<br />

niemals den kräftigen Fleischgeschmack eines Stückes, das über feine Fettäderchen verfügt.<br />

Man kann es drehen und wenden, wie man will, Fett gehört dazu, es bringt Geschmack. Auch<br />

die Low-fat-Jünger unter den Grillern sollten es erst nach der Zubereitung wegschneiden.<br />

Wirklich.<br />

GRILLANLEITUNG FÜR STEAKS<br />

Ein „richtiges“ Steak muss so breit sein, dass es steht und nicht durch den Luftzug<br />

des ersten Eckballs umfällt. Wenn es ca. 3 cm hoch, bzw. dick ist, hat es die nötige<br />

Standhaftigkeit.<br />

1. Das Fleisch muss immer Zimmertemperatur haben, wenn es auf den Grill kommt.<br />

Kaltes Fleisch niemals auf den Grill legen!<br />

2. Das Steak, nachdem es leicht eingeölt ist, von beiden Seiten pfeffern.<br />

3. Den Grill anheizen und auf höchste Temperatur bringen.<br />

4. Das Fleisch auflegen und 1 ½ Minuten grillen.<br />

5. Damit ein schönes Branding entsteht, das Fleisch jetzt um 90 Grad drehen und<br />

noch einmal 1 ½ Minuten grillen.<br />

6. Niemals eine Gabel oder ähnliche spitze Gegenstände zum Wenden nehmen,<br />

dadurch tritt Fleischsaft aus. Immer eine Zange benutzen.<br />

7. 3 Minuten auf der anderen Seite grillen.<br />

8. Vom Grill nehmen, 10 Minuten in Alufolie einwickeln und ruhen lassen.<br />

9. Mit grobem Salz und frischem schwarzen Pfeffer würzen.<br />

Je nach Größe (insbesondere Dicke) des Steaks, muss man die Grillzeiten anpassen. Die<br />

hier angenommenen Garzeiten eignen sich für ein 3 cm dickes Steak, das medium gegrillt<br />

werden soll.<br />

SCHWEIN 2:0<br />

Gefülltes Schweinefilet.<br />

4–6 PORTIONEN<br />

ZUTATEN:<br />

1 ganzes Schweinefilet<br />

400 g Champignons oder Pilze nach Wahl, gehackt<br />

1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt<br />

½ Bund Petersilie, gehackt<br />

2 EL Pinienkerne<br />

10 Scheiben Bacon<br />

4 EL Senf<br />

5 EL Butter, flüssig<br />

Salz & Pfeffer<br />

Küchengarn<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Pilze und Zwiebeln in einer Pfanne anschwitzen, die Pinienkerne<br />

dazugeben und so lange weiterbraten, bis die Zwiebeln weich sind.<br />

Mit Pfeffer und Salz abschmecken, beiseitestellen und abkühlen<br />

lassen.<br />

Inzwischen das Fleisch parieren und von sämtlichen Sehnen und<br />

Häuten befreien. Der Länge nach wie eine Rolle aufschneiden, sodass<br />

eine flache Matte entsteht, ähnlich einer Bisquitrolle.<br />

Die Fleischoberfläche gleichmäßig mit Senf einstreichen und dann<br />

die Baconscheiben auflegen.<br />

Die Pilzmischung auf dem Bacon verteilen und mit der Petersilie<br />

bestreuen. Dann das Filet wieder aufrollen und mit etwas Küchengarn<br />

binden.<br />

Bei indirekter, mittlerer Hitze etwa 30 Minuten grillen. Dabei ab<br />

und zu mit der Butter einpinseln.<br />

In Scheiben geschnitten warm servieren.<br />

32<br />

17<br />

34<br />

Schweinerückenbraten<br />

mit Käse und Bacon.<br />

ZUTATEN:<br />

1 Schweinerückenbraten, ca. 1 kg<br />

10 Scheiben Emmentaler oder Bergkäse<br />

20 Scheiben Bacon<br />

5 Knoblauchzehen<br />

2 EL Kräuter der Provence, getrocknet<br />

Salz & Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

4 PORTIONEN<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Den Schweinerücken auf der Oberseite jeden Zentimeter 2,5–3 cm<br />

tief diagonal einschneiden.<br />

Die Knoblauchzehen zerdrücken und mit Olivenöl und Kräutern<br />

eine Würzpaste herstellen. Den Braten pfeffern, salzen und gleichmäßig<br />

mit der Paste einreiben. Dabei auch in den Einschnitten<br />

arbeiten.<br />

In jeden Einschnitt jeweils eine Scheibe Käse und zwei Scheiben<br />

Bacon stecken und bei mittlerer, indirekter Hitze ca. 1 ½ Stunden<br />

grillen. Die Kerntemperatur sollte etwa 72 °C betragen.<br />

Quer zu den Einschnitten in Scheiben aufschneiden und servieren.<br />

SCHWEIN 2:0<br />

SPIESSE 4:0<br />

SPIESSE 4:0<br />

Lendensaltimbocca vom Spieß.<br />

ZUTATEN:<br />

1 Schweinefilet<br />

12 Salbeiblätter<br />

12 Scheiben Parma- oder Serranoschinken,<br />

der Länge nach halbiert<br />

Salz & Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

Doppel- oder Flachspieße<br />

ZUBEREITUNG:<br />

4 PORTIONEN<br />

Das Filet von Sehnen und Häuten befreien und<br />

in 12 gleichgroße Medaillons schneiden. Mit<br />

Salz und Pfeffer würzen.<br />

Auf jedes Medaillon je ein Salbeiblatt legen und<br />

dann kreuzweise in den Schinken einschlagen.<br />

Der Reihe nach flach am besten auf Doppeloder<br />

Flachspieße stecken und bei mittlerer,<br />

direkter Hitze grillen, bis der Schinken knusprig<br />

ist.<br />

Putenspieße mit Süßkartoffel<br />

und Ahornsirup.<br />

ZUTATEN:<br />

800 g Putenbrust, in 2 cm große<br />

Würfel geschnitten<br />

1 große (500 g) Süßkartoffel, in<br />

2 cm große Würfel geschnitten<br />

16 Schalotten, geschält und<br />

längs halbiert<br />

2 EL Ahornsirup<br />

1 TL Dijonsenf<br />

1 EL weißer Balsamico<br />

1 TL Thymian, gerebelt<br />

½ TL Chilipulver<br />

Salz & Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

gewässerte Holzspieße<br />

ZUBEREITUNG:<br />

4 PORTIONEN<br />

Die Süßkartoffelwürfel in einem Topf weich<br />

kochen. Abtropfen lassen und auf 2 Lagen<br />

Küchenpapier legen.<br />

Das Fleisch mit etwas Öl, Thymian, Pfeffer, Salz<br />

und Chilipulver in einer Schüssel gut durchmischen<br />

und dann abwechselnd mit Schalotten<br />

und Süßkartoffelstücken auf Holzspieße<br />

stecken.<br />

Die kompletten Spieße jetzt in Alufolie packen<br />

und bei indirekter, mittlerer Hitze 10 Minuten<br />

grillen. Währenddessen Ahornsirup, Balsamico<br />

und Senf verrühren.<br />

Nach 10 Minuten Grillzeit die Spieße auspacken<br />

und mit der Ahornsirupmischung einpinseln.<br />

Etwa 5 Minuten auf mittlerer, direkter Hitze<br />

weitergrillen, bis schöne Grillmarkierungen zu<br />

sehen sind. Dabei einmal wenden.<br />

SPIESSE 4:0<br />

39<br />

50<br />

51<br />

renierkens kommunikations-design, köln


USCHI ACKERMANN<br />

HEEL Verlag:<br />

Hier kocht der Mops<br />

Sir Henrys beste Rezepte<br />

MOPS<br />

RENATE SCHRAMM<br />

HIER KOCHT DER<br />

HEEL<br />

Sir<br />

Henrys<br />

beste<br />

Rezepte<br />

Kapitel<br />

6<br />

Servus,<br />

liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

haben Sie hin und wieder Heißhunger?<br />

Diese Jetzt-oder-nie-Lust auf<br />

etwas Süßes, Saures oder Scharfes.<br />

Dann haben Sie und ich schon einmal<br />

etwas, das uns verbindet. Ich bin<br />

ein besonders Heißhungriger – und<br />

zwar immer dann, wenn ich mal<br />

allein daheim bin, vor dem Kühlschrank<br />

stehe und mir vorstelle, wie<br />

ich diese Schatztruhe voller Schmankerl<br />

knacke.<br />

Schnell mal ein Pfötchen voll geschnetzeltem<br />

Kalbfleisch, einen Happen<br />

Geflügelpastete oder auch nur<br />

einen Schlabberlöffel Joghurt. Mmmh<br />

– märchenhaft wäre das. Aber das<br />

Objekt meiner Begierde lässt mich<br />

eiskalt abblitzen. Da kann ich mich<br />

aufplustern, wuffen oder aufstampfen<br />

– wir Möpse machen uns gern<br />

größer als wir sind, was ja menschlich<br />

ist – ich kriege diese verflixte<br />

Kühlschranktür nicht auf. Da müsste<br />

wohl der legendäre TV-Kommissar<br />

Rex ran.<br />

Nicht, dass Sie denken, ich sei auf<br />

Diät, hätte Entzugserscheinungen<br />

und sei deshalb so heißhungrig.<br />

Keine Spur! Ich bin einfach ein Kulinariker,<br />

stets neugierig auf Neues.<br />

Das liegt bei uns Möpsen in den<br />

Vorwort<br />

Genen. Unsere Urahnen sind am chinesischen Kaiserhof aufgewachsen. Sie bekamen auf goldenen<br />

Tellern die edelsten Delikatessen, wurden in Sänften oder von den Herrschern herumgetragen und<br />

wie kleine Kronprinzen hofiert. Eine Saga, schöner als jeder Hollywood-Schinken. Da kann ein Mops<br />

von heute doch nicht wie ein Hund leben.<br />

Zum Glück habe ich ein Feinschmecker-Rudel. Mit Frauchen Uschi Ackermann, einer PR-Power-Lady,<br />

diniere ich (noch unterm Tisch) in Restaurants und Herrchen Gerd Käfer weiß als Gourmet-Guru, was<br />

Zweibeinern und Vierpfötern schmeckt. Er kocht gern für mich, probiert neue Hunde-Rezepte aus und<br />

ich bin in der Küche dabei. Als Topfgucker und Probe-Esser. Ich schmecke, ob die Nudeln al dente<br />

sind oder was beim Hühnerfrikassee noch fehlt. Klar, dass meine Freundinnen und Kumpels gern<br />

zum Fressen bleiben. Ihre Halter fragen Gerd dann oft nach den Rezepten – und so sind wir auf die<br />

Idee zu diesem Kochbuch gekommen.<br />

Aber Achtung: Unsere Rezepte sind nicht für jeden Tag, sondern für besondere Anlässe gedacht, bei<br />

denen nicht jede Kalorie und alle Mineralstoffe und Vitamine gezählt werden. Wer täglich meine<br />

hundige Haute Cuisine im Napf hat, braucht je nach Gewicht entsprechende Zusatzstoffe. Mehr dazu<br />

in meinem Gespräch mit der Kleintier-Ernährungsspezialistin Dr. Petra Kölle ab Seite 84.<br />

Für seinen Hund zu kochen ist tierisch trendy. Jeder vierte Deutsche tut’s, ergab eine Studie. Dass wir<br />

nicht jeden Bissen 42-mal kauen – so viele Zähne haben wir –, sorry, das entspricht halt nicht unserer<br />

Natur. Wir kommen beim Fressen (wie beim Flirten) immer schnell zur Sache. Ein kurzer Genuss mit<br />

langer Wirkung: Wir fühlen uns geliebt. Und drum haben wir unsere Rudel zum Fressen gern.<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren meiner Rezepte. Und Euch,<br />

liebe Sammys, Jacks, Oskars und Emmas (das waren 2011<br />

die beliebtesten Hundenamen) und allen anderen, guten<br />

Appetit oder bairisch kurz: An Guadn!<br />

P.S.: Trotz meiner hoheitlichen<br />

Vorfahren: Mein<br />

Mopsblut ist nicht blau.<br />

Das wünscht Euer und Ihr Sir Henry<br />

Den Titel Sir hat mir mein<br />

Küchen-König Gerd verliehen<br />

– für meinen<br />

„Herzensadel“.<br />

7<br />

Die Küche ist unser<br />

Wohlfühlraum<br />

Henry und<br />

Herrchen<br />

Gerd Käfer<br />

im Gespräch<br />

W<br />

Gerd Käfer und Sir Henry<br />

Henry: Hallo Herrchen, du hast Feste in den Henry: Sind die Schönen, Reichen und Mächtigen<br />

schwierige Gäste?<br />

schönsten Schlössern Europas arrangiert, aber<br />

auch in Kindergärten und für Senioren. Wie würdest<br />

du ein Fest in einem Tierheim inszenieren? Gerd Käfer: Sie sind schwierig beim Verhandeln,<br />

aber unkompliziert beim Essen. Sie wollen einfache,<br />

frische und gesunde Kost. Keinen Schnick-<br />

Gerd Käfer: Da steigt eine heiße Party mit verschiedenen<br />

Würstln in Mini-Form, die ich vorher schnack. Wer sich jeden Tag Hummer leisten<br />

zubereite. Dazu gibt’s viele Spielsachen, einen kann und schon die meisten Delikatessen probiert<br />

hat, der genießt auch mal ein frisches Brot<br />

Agility-Parcours, Wettrennen und Suchspiele –<br />

betreut von erfahrenen Hundetrainern, Uschi und mit Butter und Schnittlauch, eine Currywurst um<br />

mir. Um die Stimmung anzuheizen, lass ich elektrische<br />

Hunde bellen.<br />

Mitternacht oder meine „Spiegeleier-Arie“.<br />

Henry: Singst du dazu?<br />

Henry: Da werden die echten Hunde das Heim<br />

rocken! Apropos rocken: Bist du Partymacher Gerd Käfer: Bisher nicht (er lacht). Das ist mehr<br />

geworden, weil du ein flotter Käfer bist und selbst ein kulinarisches Stimmungsstück. Die Spiegeleier<br />

garniere ich mit gekochtem und gehacktem<br />

gern feierst?<br />

Eiweiß und -gelb, dazu rosa Zwiebelchen, geröstete<br />

Brotbrockerl und Schnittlauch.<br />

Gerd Käfer: Erraten, Henry. Seit ich 1956 den<br />

Party-Service erfunden habe, bin ich fast jeden<br />

Abend auf einem Fest, meist als Organisator, Henry: Ist gutes Essen das Wichtigste, damit ein<br />

aber mitunter auch als Gast. Mit interessanten Fest gelingt?<br />

und gut gelaunten Menschen zusammen zu sein,<br />

das ist mein Lebenselixier.<br />

Gerd Käfer: Jein. Das Essen muss hundertprozenow<br />

und Wau! Jedes Mal, wenn ich in Gerds Büro komme, geht mir mein Mops-Herz auf. Die<br />

Wände sind bis zur Decke mit gerahmten Fotos und Dankschreiben tapeziert. Mein Herrchen<br />

mit Englands Queen Elizabeth II., mit ehemaligen ame rikanischen Präsidenten, wie Bill Clinton<br />

oder Richard Nixon, mit unserem bayerischen Papst Benedikt XVI. oder Stars wie Liz Taylor,<br />

Frank Sinatra und Liza Minnelli – das Who is Who aus (Geld-)Adel, Politik und Entertainment<br />

der vergangenen Jahrzehn te. Und Erinnerungen an ein – bis heute – aufregendes Leben. „Gerd<br />

Käfer hat mit seinen Gourmet-Kompositionen und Inszenierungen über Jahrzehnte die kulinarische<br />

Lebenskultur wie kaum ein anderer geprägt“, steht in einer Biografie über ihn. Seine Devise<br />

seit seinem ersten Feinkostladen 1956 in München: „Jeden Tag besser werden.“ Ob Essen und<br />

Ernährung für Mensch und Hund immer besser werden, darüber habe ich mit ihm gesprochen.<br />

Bellness auf bairisch<br />

Hendl-Herrlichkeiten<br />

Zutaten:<br />

100 g Hühnerfleisch<br />

1 Tomate (ca. 50 g)<br />

30 g Pastinaken<br />

30 g Karotten<br />

10 g Brennnesseln<br />

100 g Bulgur<br />

50 g Magerquark<br />

2 Blättchen Basilikum als Garnitur<br />

Zubereitung:<br />

Das Hühnerfleisch, die Pastinaken und die Karotten<br />

kochen und fein würfeln. Die Tomate schälen<br />

und zusammen mit den Brennnesseln fein<br />

hacken. Den Bulgur ebenfalls kochen.<br />

Alle Zutaten gut mischen, in Form eines Knochens<br />

anrichten und mit etwas Basilikum garnieren.<br />

Hühnerknochen sind nix für uns Vierbeiner, aber<br />

diese Knochen machen uns zu Rolling Bones!<br />

Bellness auf bairisch<br />

8<br />

9<br />

22<br />

Bellness auf bairisch<br />

Apfelkucherl<br />

Bellness auf bairisch<br />

So schmeckt das Hundejahr<br />

Herbst-Hackfleischereien<br />

So schmeckt das Hundejahr<br />

Zutaten für den Boden:<br />

20 g Dinkelmehl<br />

40 g Haferflocken<br />

50 g Magerquark<br />

1 Eigelb<br />

Zutaten für den Belag:<br />

200 g Äpfel<br />

5 g Honig<br />

6–10 Fenchel- oder Aniskörner<br />

150 g Magerquark<br />

1 Eigelb<br />

1 Päckchen Tortengelee<br />

Zubereitung:<br />

Aus dem Mehl, den Haferflocken, dem Quark<br />

und dem Eigelb einen Teig kneten und dünn auf<br />

Backpapier ausrollen. Bei 160 °C Umluft 15 Min.<br />

backen.<br />

Die Äpfel nach Belieben schälen, entkernen und<br />

in dünne Spalten schneiden. In 75 ml Wasser zusammen<br />

mit den Fenchel- oder Aniskörnern<br />

leicht dünsten, anschließend abseihen. Das Kochwasser<br />

aufbewahren!<br />

Den Quark mit dem Eigelb zu einer glatten Creme<br />

verrühren, auf den Kucherlboden streichen und<br />

noch einmal 20 Min. backen. Das Kucherl auskühlen<br />

lassen, dann mit den gedünsteten Äpfeln<br />

belegen.<br />

Das Tortengelee gemäß Packungsangabe ohne<br />

Zucker mit dem Apfelwasser vorbereiten und die<br />

Äpfel mit dem Gelee einpinseln.<br />

Zutaten:<br />

70 g Rindergehacktes, fein<br />

20 g Karotten<br />

20 g Pastinaken<br />

1 Eigelb<br />

Etwas Majoran<br />

Etwas Thymian<br />

1 TL Leinsamenöl<br />

Zubereitung zu Beef Tatar:<br />

Zubereitung zu Fleischpflanzerln:<br />

Die Karotten und die Pastinaken kochen und fein Die Karotten und die Pastinaken kochen und fein<br />

raspeln oder hacken. Mit dem Hackfleisch, dem raspeln oder hacken. Mit dem Hackfleisch, dem<br />

Eigelb, dem Öl und den fein gehackten Kräutern Eigelb, dem Öl und den fein gehackten Kräutern<br />

mischen und sofort servieren.<br />

mischen und zu kleinen Kugeln formen. Die Frikadellen<br />

in einer beschichteten Pfanne ohne Fett<br />

braten.<br />

Bei Zweibeinern erspart ein Apfel am Tag<br />

angeblich den Doktor. Uns tut er auch gut.<br />

Drum, ihr Schlecker-Schnauzen, beißt rein!<br />

Diese Herbst-Hackfleischereien mag ich mal<br />

als Beef-Tartar und mal als Fleischpflanzerl.<br />

Ich zeige euch hier beide Zubereitungsarten,<br />

dann könnt ihr ganz nach Lust und Laune<br />

wählen.<br />

28<br />

29<br />

34<br />

So schmeckt das Hundejahr<br />

Winter-Wedelei:Lasagne<br />

So schmeckt das Hundejahr<br />

Dinner for two<br />

Mops-Sushi<br />

Dinner for two<br />

Zutaten:<br />

170 g Lasagneblätter, die man<br />

nicht vorkochen muss<br />

5 Fenchelkörner<br />

Zutaten für die Sauce Bolognese:<br />

150 g Putengehacktes<br />

50 g Karotten<br />

50 g Rucola<br />

200 g geschälte Tomaten, passiert<br />

2 Blätter Basilikum<br />

1 Msp. Oregano<br />

Zutaten für die Sauce Béchamel:<br />

15 g Dinkelmehl<br />

1 TL Leinsamenöl<br />

10 g Parmesan<br />

Auch eine abgekühlte Lasagne wärmt mich<br />

von innen. Noch heißer finde ich allerdings<br />

Schmusen mit meiner Familie …<br />

Zubereitung der Sauce Bolognese:<br />

Das Putenhackfleisch ohne Fett in einem Kochtopf<br />

anrösten. Die passierten Tomaten, den dünn<br />

geschnittenen Rucola und die fein geraspelten<br />

rohen Karotten dazugeben. Mit dem fein gehackten<br />

Oregano würzen und ca. 20 Min. auf niedriger<br />

Temperatur kochen. Zum Schluss das fein gehackte<br />

Basilikum beimengen.<br />

Zubereitung der Sauce Béchamel:<br />

Das Leinsamenöl in einen Topf geben und erhitzen.<br />

Das Dinkelmehl kurz darin anrösten, dann<br />

mit ca. 240 ml Wasser ablöschen. Bei niedriger<br />

Hitze unter Rühren kochen lassen, bis die Sauce<br />

dickflüssig wird. Zum Schluss den Parmesan einrühren.<br />

Zubereitung der Lasagne:<br />

Beginnend mit der Sauce Bolognese die Lasagneblätter<br />

und die Sauce Béchamel schichtweise in<br />

eine Auflaufform geben. Die letzte Schicht Nudeln<br />

großzügig mit Sauce Béchamel abdecken und den<br />

Auflauf bei 160 °C Umluft ca. 35 Min. backen. Die<br />

Lasagne etwas abkühlen lassen und servieren.<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

100 g Hähnchenbrust<br />

Das Hühnchen kochen und fein hacken. Den Reis<br />

2 TL Leinsamenöl<br />

zusammen mit den Anis- und den Fenchelkörnern<br />

kochen.<br />

30 g Magerquark<br />

70 g Tomaten, fein gehackt<br />

1 Msp. Kräuter<br />

Das Hühnchen mit dem Leinsamenöl, der Tomate,<br />

dem Quark, den Kräutern und 3 EL Reis<br />

320 g Reis<br />

Einige Anis- und Fenchelkörner<br />

mischen. Eine Frischhaltefolie auf eine Sushimatte<br />

legen, eine Scheibe Schinken auflegen und<br />

110 g Schinken, gekocht<br />

mit einer Schicht Reis bedecken. In der Mitte der<br />

Fläche die Hühnermasse als Streifen auftragen.<br />

Anschließend die Sushimatte zu einer festen<br />

Rolle aufdrehen.<br />

Die Sushi-Rollen kurz anfrieren, dann lassen sie<br />

sich leichter in Scheiben schneiden.<br />

Unsere Zweibeiner haben eine riesige Auswahl beim<br />

Essen und wünschen sich eine gewisse Vielfalt auch<br />

für uns. Wer keinen Vierpföter hat, versteht das mitunter<br />

nicht. Pusinka, meine Clique und ich finden es<br />

toll, Neues zu probieren. Wie der Sushi-Herr, so das<br />

Gescherr.<br />

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„Für mich ist die Wiesn<br />

eine Herzensangelegenheit“<br />

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Servus, liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit diesem Buch möchte ich Ihnen Appetit auf die Wiesn machen.<br />

Auf das berühmteste und größte Bierfest der Welt. Aber eigentlich ist<br />

dieses Fest noch sehr viel mehr. Es ist Lebensfreude pur, Gaudi und<br />

Gemütlichkeit – und für mich eine Herzensangelegenheit. Da werden<br />

Leib und Seele gestreichelt. Wenn ich unterm Jahr ans Oktoberfest<br />

denke, sehe ich sofort fesche Dirndl vor mir, umweht mich eine verlockende<br />

Duftwolke aus gegrillten Haxn, Hendln und Enten, Steckerlfisch<br />

und Bratwürstln, gebrannten Mandln und würzigen Lebkuchenherzerln<br />

... Mmmmh! Schon kribbelt es in meinen Händen, möchte<br />

ich auf der Stelle ein resches Hendl mit den Fingern zerteilen. Und<br />

mein trockener Hals lechzt nach einer Wiesn-Maß.<br />

Vom Gefühl her könnt für mich jeden Tag Wiesn sein. Aber Kopf und<br />

Körper wissen: Das haut nicht hin. Das packen die Besucher nicht und<br />

noch weniger die Wirte und das Personal, die ja alle von früh bis spät<br />

abends im Einsatz sind. Gut zwei Wochen sind genug für diesen wunderbaren<br />

Wahnsinn.<br />

Was ist das Besondere an der Wiesn? Das werde ich immer wieder gefragt.<br />

Meine Antwort: Das Oktoberfest ist für uns Bayern der Himmel.<br />

Seit ich 1959 den ersten deutschen Party-Service gegründet habe, habe<br />

ich rund 300 000 Feste veranstaltet und inszeniert. Aber diese überschäumende<br />

Stimmung, die gibt es wirklich nur auf der Wiesn.<br />

Klar, dass da auch die Gefühle und Hormone überschwappen. Die Wiesn<br />

ist die Kontaktbörse schlechthin. Aufregender, aufreizender und amouröser<br />

als jedes Kontakt-Portal im Internet. Nirgends kann man so leicht<br />

und beschwingt anbandeln wie hier. Da wird geschunkelt, geprostet,<br />

gelacht und geflirtet, dass sich die Wiesn-Balken biegen. Ich kenne<br />

viele Singles, die allein in ein Zelt kommen und zu zweit wieder raus<br />

gehen. Und wenn nach der einen oder anderen Maß der Blick auch<br />

manchmal a bisserl getrübt ist – egal. Jeder hört doch gern, dass er<br />

der Allerschönste ist.<br />

Aber es geht ja nicht nur um Bussi hier, Busserl dort.<br />

HEEL Verlag:<br />

Gerd Käfer<br />

Meine besten Wiesn-Schmankerl<br />

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Mit vier darf er er<br />

die Wiesn<br />

München wie<br />

Madl haben sich nach mir<br />

ederhosn, die gleichaltrigen<br />

die Wiesn – in „einer feschen<br />

Mit vier darf er erstmals auf<br />

die Wiesn<br />

München wie<br />

ersten deutschen P<br />

Kolonialwarenhändler<br />

hat der Sohn eines Münchner<br />

1959, mit ger<br />

Wiesn-Schänk<br />

gibt seinen Einst<br />

launig. Mit 39 wir<br />

umgedreht“, erinnert er sich<br />

sten deutschen Party-Service<br />

enhändlers den<br />

hat der Sohn eines Münchner<br />

959, mit gerade mal 27 Jahren –<br />

Wiesn-Schänke“. Dazwischen –<br />

gibt seinen Einstand in „Käfers<br />

launig. Mit 39 wird er Festwirt,<br />

eht“, erinnert er sich<br />

Imperiums.<br />

wichtigste Zw<br />

gegründet, bis heute der<br />

ersten deutschen P<br />

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amilienwichtigste<br />

Zweig des Familiengegründet,<br />

bis heute der<br />

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7<br />

<br />

78<br />

tapeziert sind: V<br />

„Der Feinschmeck<br />

kreuz, die Medaille „München leuchtet“ oder die A<br />

rund 200 000 Er<br />

würste und das<br />

Sein Name steht für F<br />

für ihn. „Jeden T<br />

GERD KÄFER.<br />

Biogr<br />

apeziert sind: Von Englands Queen Elizabeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richar<br />

einschmecker“. Nicht zu vergessen die Dankschr<br />

euz, die Medaille „München leuchtet“ oder die A<br />

rund 200 000 Ergebnissen. Dazu die vielen A<br />

und das Hofbräuhaus. Im Internet belegt<br />

Sein Name steht für Feinkost und Feiern und gehört zu München wie die Wiesn, die W<br />

ag besser werden“, ist seine De<br />

n Tag besser w<br />

Keiner hat Deutschland kulinarisch so geprägt wie er<br />

GERD KÄFER.<br />

<br />

Biographie<br />

abeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richar<br />

gessen die Dankschreiben, mit denen seine Bür<br />

euz, die Medaille „München leuchtet“ oder die Aufnahme in die „Hall of Fame“ des Magazins<br />

gebnissen. Dazu die vielen Auszeichnungen wie u. a. das Bundesv<br />

belegt Google seine Kreativität als T<br />

eiern und gehört zu München wie die Wiesn, die W<br />

den“, ist seine Devise. „Und das Unmögliche möglich machen.“<br />

ulinarisch so geprägt wie er. Geht nicht, gibt’<br />

abeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richard<br />

eiben, mit denen seine Büro-Wände<br />

ame“ des Magazins<br />

a. das Bundesverdienstafeldecker<br />

mit<br />

ls Tafeldeck<br />

eiern und gehört zu München wie die Wiesn, die Weiß-<br />

. „Und das Unmögliche möglich machen.“<br />

. Geht nicht, gibt’s nicht<br />

auch der Kaffee ist gefr<br />

Bauernhaus mit mittlerw<br />

mickis und „Normalos“ r<br />

macht er aus einer Hendl-Br<br />

urzfristig das Angebot, Wiesn-Wirt zu w<br />

ku<br />

wo er mit seinem<br />

Doch sein Fest aller F<br />

300 000 sind es mittlerw<br />

letzten Jahrzehnte<br />

Frank Sinatra – ein Who is Who aus (Geld-)A<br />

Nixon oder Bill Clint<br />

tapeziert sind: V<br />

affee ist gefragt. Und noch mehr sind es die v<br />

Bauernhaus mit mittlerweile täglich 3000 Gästen wir<br />

mickis und „Normalos“ rocken die Schänke, die ständig v<br />

macht er aus einer Hendl-Braterei eine zünftige Almhütte für 60 L<br />

urzfristig das Angebot, Wiesn-Wirt zu werden. In Nullk<br />

eam die wichtigsten F<br />

o er mit seinem 150-köpfigen Te<br />

est aller Feste ist bis heute das Okt<br />

300 000 sind es mittlerweile, darunter Großv<br />

ehnte. Fast überall auf der Welt hat er schon P<br />

a – ein Who is Who aus (Geld-)A<br />

on oder Bill Clinton, dem bayerischen Papst Benedikt XVI. oder St<br />

apeziert sind: Von Englands Queen Elizabeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richar<br />

agt. Und noch mehr sind es die vom Chef kreierten K<br />

eile täglich 3000 Gästen wird. Die Champagner-Kork<br />

, die ständig vergrößert und zum ur<br />

ei eine zünftige Almhütte für 60 Leute. Stars<br />

den. In Nullkommanix, in gerade mal zw<br />

eam die wichtigsten Feiern arrangiert hat, bek<br />

oberfest. 1971, ein Jahr vor Olympia in München,<br />

oßveranstaltungen mit 10 000 Gästen.<br />

hat er schon Partys und Society-Ev<br />

a – ein Who is Who aus (Geld-)Adel, Politik, Wirtschaft und Entert<br />

apst Benedikt XVI. oder Stars wie Liz T<br />

abeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richar<br />

eierten Kaffeehaferl mit<br />

orken knallen, aber<br />

größert und zum urgemütlichen<br />

s, Promis, Schickiade<br />

mal zwei Wochen,<br />

angiert hat, bekommt er<br />

or Olympia in München,<br />

0 000 Gästen.<br />

Society-Events veranstaltet.<br />

olitik, Wirtschaft und Entertainment der<br />

aylor und<br />

wie Liz Ta<br />

abeth bis zu den ehemaligen US-Präsidenten Richard<br />

irdisches Paradies<br />

unseren Gerichten und R<br />

lieber Leser, jetzt in Ihr<br />

Deshalb liegt Ger<br />

Wirt auf dem größten V<br />

weiter führt. „Ich fr<br />

Nach knapp 24 Jahr<br />

dem roten Glückskäfer dr<br />

auch der Kaffee ist gefr<br />

adies.“<br />

en Gerichten und Rezepten verwöhnen Sie L<br />

, jetzt in Ihren Händen halten. „Es ist mein k<br />

Deshalb liegt Gerd Käfer auch dieses Buch so sehr am Herz<br />

elt zu sein – das w<br />

Wirt auf dem größten Volksfest der We<br />

eiter führt. „Ich freue mich für ihn“, sagt V<br />

Nach knapp 24 Jahren hat er die Schänke seinem Sohn Michael über<br />

oten Glückskäfer drauf. 10 Millionen sind inzwischen v<br />

affee ist gefragt. Und noch mehr sind es die v<br />

erwöhnen Sie Leib und Seele – und erleben daheim Ihr<br />

en Händen halten. „Es ist mein kulinarisches Wiesn-V<br />

d Käfer auch dieses Buch so sehr am Herzen, das Sie, liebe L<br />

elt zu sein – das war und ist mein irdisches P<br />

eue mich für ihn“, sagt Vater Gerd, „aber ich beneide ihn auch a bisserl.<br />

e seinem Sohn Michael übergeben, der sie erf<br />

0 Millionen sind inzwischen verkauft.<br />

agt. Und noch mehr sind es die vom Chef kreierten K<br />

eib und Seele – und erleben daheim Ihr<br />

ermächtnis. Mit<br />

-Ve<br />

, liebe Leserin und<br />

disches Paradies.“<br />

d, „aber ich beneide ihn auch a bisserl.<br />

geben, der sie erfolgreich<br />

eierten Kaffeehaferl mit<br />

Gerd Käfer „meine Dampfknödl mit V<br />

Kruste und handgeriebenen Knödln. Und am allerliebsten mag<br />

gröstl, gefüllte K<br />

stgröstl, gefüllte K<br />

Blutwurs<br />

Seine Lieblingsgerichte auf der Wiesn sind übrigens: Hendl,<br />

.S.:<br />

P.S.:<br />

<br />

anillesauce“<br />

eine Dampfknödl mit Vanillesauce“<br />

Kruste und handgeriebenen Knödln. Und am allerliebsten mag<br />

gröstl, gefüllte Kalbsbrust und Schweinbauch mit r<br />

Seine Lieblingsgerichte auf der Wiesn sind übrigens: Hendl,<br />

<br />

79<br />

uce“.<br />

Kruste und handgeriebenen Knödln. Und am allerliebsten mag<br />

einbauch mit rescher<br />

Seine Lieblingsgerichte auf der Wiesn sind übrigens: Hendl,<br />

<br />

mit Spiegelei<br />

gehackt, auf geröstetem Bauernbr<br />

yrisch<br />

Bayrisch T<br />

<br />

mit Spiegelei<br />

gehackt, auf geröstetem Bauernbrot<br />

atar –<br />

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1 Prise Zuck<br />

(Hüfte oder Ober<br />

320 g mager<br />

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mageres Rindfleisch<br />

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25 g Butterschmalz<br />

4 Landeier (Bio Fr<br />

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Oliv<br />

Schalotten, gehackt<br />

5 Kapern, gehackt<br />

1 TL Paprik<br />

1 Prise yennepfeffer<br />

Cay<br />

kleine Cornichons<br />

4<br />

Cognac<br />

1 cl<br />

Senf, mittelscharf<br />

1 EL<br />

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Schalotten, gehackt<br />

apern, gehackt<br />

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kleine Cornichons, gehackt<br />

Cognac<br />

Senf, mittelscharf<br />

25 g Butterschmalz<br />

, München)<br />

4 Scheiben<br />

Grimminger,<br />

(Tipp: vom Backhaus<br />

Bauernbrot<br />

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Bauernbro<br />

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, München)<br />

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und anschließend fein hack<br />

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schneiden und anschließend fein hack<br />

fleisch mit einem scharfen Messer in hauchdünne Str<br />

Das<br />

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Küche papier abtr<br />

Das Bauernbro<br />

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(alternativ: Das Fleisch dur<br />

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mit einem scharfen Messer in hauchdünne Str<br />

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Mit dem Senf, den Cornichons<br />

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mit frischem Schnittlauch<br />

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mit frischem Schnittlauch<br />

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Schnittlauch, in feine Röllchen<br />

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½ Bund Kerbel, fein gehackt<br />

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75 g<br />

Schnittlauch, in feine Röllchen<br />

, fein gehackt<br />

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Schnittlauch, in feine Röllchen<br />

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Die Suppe mit dem<br />

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mit der heißen<br />

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Grill<br />

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Grill<br />

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2<br />

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1<br />

Hauptgerichte<br />

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Hauptgerichte<br />

Zwiebeln<br />

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ange, ungespritzt<br />

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Ente, küchenfertig (Tipp: von Alber<br />

tge<br />

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richte<br />

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on Albers GmbH, Düsseldorf)<br />

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nochen der Ente abschneiden und das Inner<br />

Die Flügelknochen der Ente abschneiden und das Inner<br />

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Die Flügelknochen der Ente abschneiden und das Inner<br />

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die Ente geben und den Bauch mit Nadeln v<br />

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Am Ende der Garz<br />

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angblech sammelt, begießen.<br />

angblech sammelt, begießen.<br />

und dabei immer wieder mit der Flüssigk<br />

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en lassen und dabei immer wieder mit der Flüssigk<br />

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und mit den Würfeln mischen. Die Hälfte der Mischung als Füllung in<br />

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und dabei immer wieder mit der Flüssigk<br />

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auf 180<br />

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°C Umluft vorheiz<br />

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auf 180<br />

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Die Ente auf einen Grillr<br />

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Die Ente auf einen Grillr<br />

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die Ente geben und den Bauch mit Nadeln v<br />

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mit einer Fleischgabel<br />

Am Ende der Garzeit<br />

est ganz leicht heraus:<br />

Test ganz leicht her<br />

olgendem<br />

finden Sie mit folgendem<br />

Ob die Ente fertig ist,<br />

Tipp:<br />

mit der heißen Entenjus servier<br />

n<br />

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lassen, dann mit der heißen Entenjus servier<br />

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Stilecht servier<br />

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damit die Ente schön knusprig wir<br />

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mit der heißen Entenjus servier<br />

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e Ente mit K<br />

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mit der heißen Entenjus servier<br />

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weiter garen und den<br />

Sonst noch ein wenig<br />

läuft, ist die Ente fertig.<br />

klarer Fleischsaft ausenn<br />

ins Fleisch stechen. Wenn<br />

zwischen Keule und Brust<br />

mit einer Fleischgabel<br />

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mit gebackenen Zwiebeln<br />

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Bayrische K<br />

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kräftiger Ber<br />

250 g<br />

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Hauptgerichte<br />

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ype 405 oder 550<br />

eizenmehl, Type 405 oder 550<br />

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geschnitten<br />

1 Bund Schnittlauch, in feine Röllchen<br />

kräftiger Ber<br />

250 g<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Salz<br />

Muskat<br />

Olivenöl<br />

Sahne<br />

Eier<br />

geschnitten<br />

Schnittlauch, in feine Röllchen<br />

, gerieben<br />

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Gebackene Zwiebeln<br />

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Mehl<br />

Halbringe geschnitten<br />

Zwiebeln, in Ringe oder<br />

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Blasen wirft und schön geschmei<br />

Blasen wirft und schön geschmei<br />

Blasen wirft und schön geschmei<br />

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die Spätzle in k<br />

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en. In eine A<br />

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pätzle mit dem Käse mischen und mit<br />

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ätzle mit dem Käse mischen und mit<br />

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dem Käse mischen und mit<br />

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Die Spätzle mit dem Käse mischen und mit<br />

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g Blasen wirft und schön geschmei<br />

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dann mit dem Schnittlauch gar<br />

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15 Minuten<br />

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HEEL Verlag:<br />

BBQ PUR!<br />

Steffen Eichhorn • Stefan Marquard • Stephan Otto<br />

BBQ<br />

PUR!<br />

DIE QUAL DER WAHL –<br />

KRITERIEN BEI DER<br />

FLEISCHAUSWAHL<br />

DIE BIOLOGISCHEN<br />

VORAUSSETZUNGEN<br />

Ob<br />

Bei der Auswahl des Fleisches spiegeln sich fünf Qualitätskriterien<br />

in der sensorischen Qualität, beim Geschmack,<br />

Rind, Schwein, Dabei orientiert sich die überwiegende Mehrheit der<br />

Lamm oder Huhn – Züchter in den letzten 60 Jahren mehr und mehr am<br />

seitdem es Haustierrassen Massenmarkt und setzt die Trends dieses Marktes<br />

der Zartheit und Saftigkeit wider: Biologische Vorausset-<br />

gibt, beschäftigten sich<br />

Züchter damit, diese Rassen<br />

konsequent bei der Züchtung um. Insbesondere<br />

beim Schwein war und ist dies sehr gut zu beob-<br />

zungen, Futter, Schlachtalter, Reifung sowie die Herkunft<br />

und Aufzucht. Aber auch ethische Kriterien wie das Umweltbewusstsein<br />

des Produzenten oder die Nachhaltigkeit<br />

entsprechend ihrer achten, da hier durch die sehr schnellen Reproduktionszyklen<br />

die Wünsche der Industrie schnell<br />

Nutzung weiterzuentwickeln.<br />

umgesetzt werden konnten. Fettfrei und extrem schnell<br />

wachsend, so lauteten die Anforderungen. Dass dabei Geschmack<br />

und Ethik auf der Strecke blieben, wurde bewusst in<br />

bei der Aufzucht und Vermarktung und die lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

der Herkunft sind wesentliche Aspekte, die<br />

die Kaufentscheidung ganz wesentlich beein flussen.<br />

Kauf genommen. Die Wiederentdeckung von alten deutschen Schweinerassen,<br />

wie beispielsweise das Schwäbisch-Hällische, oder auch die heutige Beliebtheit<br />

des stark marmorierten, halbwilden schwarzen Ibérico Schweines, zeigen,<br />

dass der Gourmet auf dieselben Qualitäten achtet, die auch unsere Vorfahren<br />

schon zu schätzen wussten: Geschmack, Zartheit und Saftigkeit. Als zweites<br />

Beispiel kann man an dieser Stelle das Rind anführen. Auch hier ist für den<br />

Kenner die Rasse ganz essentiell. Das Rind ist eine der ältesten europäischen<br />

Haustierrassen überhaupt und es gibt derzeit etwa 100 domestizierte Rinderrassen.<br />

Die meisten haben nur eine regionale Bedeutung, einige wenige sind<br />

weltweit bekannt. Die Rassen werden entsprechend ihres Nutzungszweckes<br />

klassifiziert. Man unterscheidet deshalb zwischen Fleischrassen, Milchrassen<br />

und Zweinutzungsrassen.<br />

HEEL<br />

US BEEF HÜFTRÖLLCHEN<br />

ZUTATEN<br />

1 kg US Beef Steakhüfte<br />

200 g Blattspinat<br />

500 g Frühstückspeck in Scheiben<br />

5 Knoblauchzehen<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Zum Grillen eignen sich Metallspieße,<br />

am besten Doppelspieße.<br />

Zum Servieren steckt man die Röllchen<br />

dann auf kleine Holzspieße.<br />

GANZES OCHSENKARREE<br />

AUS DEM BBQ-SMOKER<br />

1 Ochsenkarree, circa 4 kg<br />

3 EL Sesam<br />

2 EL Koriandersaat<br />

4 EL brauner Zucker<br />

2 EL Chili-Flocken<br />

2 EL Orangenabrieb<br />

1 EL Basilikum, gerebelt<br />

1 TL Salz<br />

1 TL Pfeffer<br />

100 g Orangenkonfitüre<br />

Das Ochsenkarree trocken tupfen, die<br />

Gewürze gut vermischen und das Karree<br />

damit einreiben. Das gewürzte Karree mit<br />

der Orangenkonfitüre einstreichen. Dann den<br />

Smoker auf 110 °C aufheizen und die Tempe -<br />

ratur halten. Das Ochsenkarree mit Apfelholz<br />

smoken, dann bekommt es eine leichte Rauchnote.<br />

Mithilfe eines Kerntemperaturfühlers bis<br />

zu einer Kerntemperatur von 60 °C smoken.<br />

Nach Ende der Garzeit das Fleisch vom<br />

Smoker nehmen und zehn Minuten<br />

ruhen lassen. Zum Servieren<br />

in dünne Scheiben<br />

schneiden.<br />

RIND<br />

RIND<br />

46 47<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Hüfte in circa 2 x 3 Zentimeter große<br />

Würfel schneiden.<br />

Den Knoblauch klein hacken und die Spinatblätter<br />

vom Stiel befreien.<br />

Die Fleischwürfel in eine Schüssel geben, salzen, pfeffern,<br />

den Knoblauch und etwas Olivenöl dazugeben und alles gut<br />

miteinander verrühren.<br />

Die Würfel zuerst mit einem Blatt Spinat und dann mit einer<br />

halben Scheibe Speck umwickeln und auf einen Doppelspieß<br />

stecken. Je nach Grö ße des Spießes passen fünf<br />

bis sieben Würfel auf einen Spieß.<br />

Nun die Spieße von jeder Seite eine Minute<br />

direkt grillen und anschließend fünf<br />

Minuten im indirekten Bereich<br />

fertig garen.<br />

SMOKER<br />

GETRÜFFELTES SECRETO<br />

4 PORTIONEN<br />

1 kg Secreto (Bauchlappen<br />

vom iberischen Schwein)<br />

200 g Butter<br />

1 EL schwarzer Pfeffer,<br />

gemahlen<br />

1 TL Meersalz<br />

1 Trüffel (saisonal<br />

schwarz oder weiß)<br />

Die Butter erwärmen, bis sie<br />

flüssig ist. Das Secreto aus dem<br />

Kühlschrank nehmen, salzen,<br />

pfeffern und mit der warmen Butter<br />

bestreichen. So lange warten,<br />

bis die flüssige Butter auf<br />

dem Fleisch wieder fest<br />

geworden ist.<br />

In<br />

der Zwischenzeit<br />

den Grill für<br />

direktes Grillen bei<br />

mittlerer Hitze vorbe -<br />

reiten und das Secreto<br />

drei Minuten von<br />

jeder Seite<br />

grillen.<br />

Anschließend<br />

das Fleisch auf<br />

vorgewärmten<br />

Tellern anrichten<br />

und den Trüffel<br />

fein darüber<br />

hobeln.<br />

SCHWEIN<br />

SCHWEINERÜCKEN GEFÜLLT<br />

MIT STEINPILZEN<br />

4 PORTIONEN<br />

ZUTATEN<br />

1 Schweinerücken am Stück,<br />

circa 1 kg<br />

60 g Steinpilze, getrocknet<br />

2 Frühlingszwiebeln<br />

1 Bund glatte Petersilie<br />

4 EL Öl<br />

5 EL Mehl<br />

3 EL Speckwürfel<br />

50 g Manchego<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Metzgergarn<br />

Der<br />

Länge nach eine<br />

Tasche in den Schweinerücken<br />

schneiden und<br />

den Rücken mit der Masse<br />

füllen. Mit Metzgergarn<br />

zubinden, damit die<br />

Füllung nicht herausfallen<br />

kann.<br />

Den<br />

Grill für indirektes<br />

Grillen vorbereiten,<br />

das Fleisch<br />

in den indirekten<br />

Bereich legen und<br />

etwa 40 Minuten bei<br />

200 °C grillen.<br />

Frühlingszwiebeln,<br />

Petersilie und Käse<br />

klein schneiden. Zusammen<br />

mit den Steinpilzen,<br />

dem Olivenöl, dem Speck und<br />

dem Mehl vermengen.<br />

Salzen und pfeffern und<br />

30 Minuten ziehen<br />

lassen.<br />

Kurz<br />

ruhen lassen<br />

und dann in<br />

Scheiben aufschneiden.<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Steinpilze für 30 Minuten<br />

in warmem Wasser<br />

einweichen, anschließend<br />

gut abtrocknen.<br />

SCHWEIN<br />

LAMMKARREE MIAMI BEACH<br />

4 PORTIONEN<br />

2 Lammkarrees<br />

1 reife Papaya<br />

100 g Naturjoghurt<br />

1 Habanero Chili<br />

Saft von zwei Limetten<br />

1 rote Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

Salz<br />

1 Prise Zucker<br />

zusätzlich 1 Papaya<br />

Die Papaya schälen und klein würfeln,<br />

die Habanero entkernen und klein<br />

Zitronensaft<br />

schneiden, die Zwiebel und den Knoblauch<br />

schälen und klein hacken. Alles zusammen<br />

mit dem Joghurt, dem Salz, dem<br />

Limettensaft und dem Zucker in einen<br />

Mixer geben und gut vermischen.<br />

Die Lammkarrees mit der Marinade<br />

bestreichen und für 12 Stunden<br />

im Kühlschrank<br />

marinieren.<br />

Den<br />

Grill für indirektes<br />

Grillen vorbereiten. Das<br />

Fleisch aus der Marinade<br />

nehmen und trocken tupfen. Die<br />

Karrees von jeder Seite zwei Minuten<br />

direkt grillen, anschließend in den indirekten<br />

Bereich legen und zehn Minuten<br />

bei etwa 200 °C fertig grillen.<br />

Die Karrees nach dem Grillen fünf<br />

Minuten ruhen lassen und<br />

dann einzelne Koteletts<br />

abschneiden.<br />

Die<br />

zweite Papaya<br />

schälen und klein<br />

würfeln, mit Zitronensaft<br />

beträufeln. Die<br />

Koteletts auf den<br />

Tellern verteilen und<br />

die Papaya dazu<br />

servieren.<br />

ZUTATEN<br />

LAMM<br />

GEPIERCTER ZANDER<br />

3 PORTIONEN<br />

2 Zanderfilets<br />

3 Zimtstangen<br />

4 EL Koriander, gemahlen<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Öl<br />

ZUTATEN<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Zanderfilets gründlich unter<br />

fließendem Wasser abwaschen, trocken<br />

tupfen und jeweils in drei gleich<br />

große Stücken teilen. Die Haut der Filets<br />

Eine<br />

im Abstand von einem Zentimeter mit<br />

Gussplatte oder<br />

einem scharfen Messer einschneiden<br />

Gusspfanne auf dem<br />

ohne das Fleisch zu verletzen. Die Zimtstangen<br />

vorsichtig teilen und Spieße<br />

Grill bei direkter Hitze aufheizen<br />

und etwas Öl darauf<br />

daraus schneiden. Jeweils einen<br />

geben. Den Zander vier Minuten<br />

Spieß pro Filet durch die<br />

auf der Hautseite grillen, umdrehen<br />

und nochmal zwei Minuten<br />

Haut fädeln.<br />

Den<br />

Zander<br />

auf der Fleischseite grillen.<br />

salzen, pfeffern<br />

Mit der Hautseite nach<br />

und mit dem<br />

oben servieren.<br />

Koriander<br />

würzen.<br />

FISCH<br />

renierkens kommunikations-design, köln


MAURERARBEITEN<br />

HEIZSTOFFE<br />

WIE BACKE ICH BROT?<br />

WERKZEUG/MATERIAL<br />

DACHAUFBAU<br />

GRUNDAUSSTATTUNG<br />

FLEISCH<br />

HEEL Verlag:<br />

HOLZBACKOFEN<br />

Aufbau · Praxis · Rezepte<br />

D<br />

AUFBAU UND<br />

PRAXIS DES<br />

HOLZBACKOFENS<br />

AUFBAU DES RAMSTER<br />

HOLZBACKOFENS<br />

MODELL LE ROND<br />

Um Unfälle zu vermeiden, sollte Arbeitsschutzkleidung, im Bedarfsfalle Schutzbrille und Schutzhandschuhe,<br />

getragen werden und natürlich sind die entsprechenden Vorschriften einzuhalten.<br />

WERKZEUG- UND MATERIALLISTE<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

RUDOLF JAEGER<br />

HOLZ<br />

BACKOFEN<br />

Aufbau Praxis Rezepte<br />

HEEL<br />

Die besten<br />

Holzbackofen-Rezepte<br />

Empfohlen vom deutschen<br />

Grillsportverein<br />

Eigenbau<br />

Le Rond<br />

rustikal<br />

Einen eigenen gemauerten Holzbackofen<br />

in seinem Garten zu errichten, ist für<br />

keinen ambitionierten „Hobbybastler“ ein<br />

Problem, genügend Zeit und Muße vorausgesetzt.<br />

Um als Alternative einen Holzbackofen<br />

ohne Ummauerung zu betreiben,<br />

bietet der Handel einige Modelle<br />

an, die einfach auf Steinplatten aufgesetzt<br />

werden können, beziehungsweise<br />

mit Gestell geliefert<br />

werden oder als Elektro-Stein -<br />

backöfen für den Betrieb in der<br />

Küche geeignet sind.<br />

Schöner ist es natürlich, ein eigenes Modell zu<br />

bauen – und das nicht nur wegen der meist besseren<br />

Wärmeisolierung. Als Musteröfen stellen<br />

wir Ihnen hier einen Holzbackofen der Firma<br />

Ramster zum Einbau sowie einen Bausatz der<br />

Firma Häussler mit fertigen Schamottebackraum<br />

vor. Die sehr aufwändige und für Laien kaum zu<br />

meisternde Aufgabe des Backraumaufbaus wie<br />

bei Lehm- oder Steinbacköfen entfällt hier komplett,<br />

denn der Holzbackofeneinsatz ist ab Werk<br />

schnell ein satzbereit. Wir verwenden beim Rams -<br />

ter Holzbackofen dort, wo es möglich ist, gebrauchte<br />

Baumaterialien und minimieren so<br />

die Kosten. Ganz nebenbei bekommt der Ramster-Back<br />

ofen dadurch einen rustikalen Look.<br />

8 HOLZBACKOFEN<br />

WERKZEUGLISTE:<br />

AN WERKZEUGEN FÜR DEN RAMSTER<br />

HOLZBACKOFEN WIRD BENÖTIGT:<br />

Arbeitshandschuhe<br />

Ohrenschützer bei Flexarbeiten<br />

Zollstock<br />

Bandmaß<br />

Bleistift oder Zimmermannsbleistift<br />

Fluchtschnur<br />

Stichsäge<br />

Fuchsschwanz<br />

Wasserwaage (mindestens einen Meter lang)<br />

Spitzhacke<br />

Schaufel<br />

Spaten<br />

Rechen<br />

Maurerhammer<br />

Maurerkelle<br />

Traufel (auch „Glättkelle“ genannt)<br />

Zahnspachtel<br />

Flachmeißel<br />

Maurerwinkel<br />

Baueimer<br />

Gummihammer<br />

Schubkarre<br />

Drahtbürste<br />

Knieschoner<br />

leistungsstarke Bohrmaschine mit Rührwerk<br />

Bodenstampfer<br />

Winkelschleifer<br />

MATERIALLISTE:<br />

Preiswerter als in<br />

einem Gebraucht-<br />

Baumarkt kann<br />

man die Materialien<br />

nicht erstehen.<br />

Gebrauchte Frankfurter Pfannen eigenen sich bestens<br />

für den Holzbackofen und ge ben dem Dach<br />

eine wunderbare antike Optik.<br />

Steine erhält man<br />

ebenfalls gebraucht<br />

sehr preiswert. Wenn<br />

Sie geeignetes Mate -<br />

rial längere Zeit auf<br />

einer Baustelle se hen,<br />

lohnt es sich nach -<br />

zufragen. Manchmal<br />

kann man das Material<br />

sogar kostenlos<br />

mitnehmen.<br />

9<br />

Damit die Bewehrung nicht einsinkt, sollten vorher<br />

einige ausreichend hohe Steine oder Abstandhalter<br />

auf der Folie eingelegt werden. Diese stabilisieren<br />

die Bewehrung und die Erhöhung dient als Korrosionsschutz.<br />

Nun beginnt die erste Füllung mit Be -<br />

ton auf einer Höhe von circa 7,5 Zentimetern. Am<br />

besten geht es, wenn Sie Betonestrich aus 40-kg-<br />

Säcken verwenden. Für unser Fundament benötigen<br />

Sie ungefähr 12 Säcke.<br />

Bei der Bewehrung oder auch „Stahlmatte“ genannt,<br />

sollte ein Abstand von mindestens drei bis fünf<br />

Zentimetern zum Rand eingehalten werden. Hier<br />

haben wir eine verzinkte Zaunmatte verwendet, die<br />

noch übrig war. Zuschneiden können Sie die Stahlmatten<br />

oder Stahlstäbe mit einer Flex (bitte Schutzbrille<br />

aufsetzen!). Wer auf Handarbeit schwört,<br />

nimmt die Eisensäge. Falls Sie die Stahlmatten, die<br />

aus Quadratreihen bestehen (siehe Foto), überlappen<br />

lassen müssen, achten Sie auf eine ausreichende<br />

Überlappung von zwei bis drei Quadratreihen und<br />

veröden diese mit Draht. Der Beton sollte komplett<br />

und zügig eingebracht werden, hier ist eine Betonmischmaschine,<br />

die man sich bei jedem guten Baumarkt<br />

auch ausleihen kann, eine große Hilfe. Ver -<br />

mei den Sie Verunreinigungen des Betons und halten<br />

Sie den Beton bei hoher Hitze feucht, damit beim<br />

Austrocknen keine Risse entstehen. Bitte beachten<br />

Sie, dass Sie bei Frost nicht betonieren können.<br />

Füllen Sie alles auf der Fundamentplatte auf und<br />

sorgen Sie für eine gleichmäßige Verdichtung, um<br />

die Bildung von Hohlräumen zu vermeiden. Sie können<br />

nun das sogenannte Abziehen beginnen und<br />

dazu mit einer Holzlatte den Beton mit langsamen<br />

Hin- und Herbewegungen glätten.<br />

Mit der Glättkelle wird die Oberfläche zum Schluss<br />

sauber und eben glatt gezogen. Zum Aushärten<br />

haben Sie nun zwei Tage Pause auf Ihrer Baustelle,<br />

in denen Sie eventuelle Bewässerungsmaßnahmen<br />

durchführen müssen. Gießen Sie je nach Wetterlage<br />

die nächsten zwei bis drei Tage mit einer Gießkanne<br />

etwas Wasser auf die austrocknende Fläche Ihres<br />

Fundaments.<br />

Anschließend können Sie den Grundriss auf die<br />

Platte aufzeichnen. Nun wird der aufzumauernde<br />

Bereich mit Teerpappe im dünnen Mörtelbett ausgelegt.<br />

Dies verhindert aufsteigende Feuchtigkeit<br />

im Mauerwerk.<br />

MAURERARBEITEN<br />

Die zu errichtenden Mauern Ihres Holzbackofens<br />

werden mit Ytong-Steinen gemauert.<br />

Die Ytong-Steine lassen sich bequem mittels eines<br />

Fuchsschwanzes oder einer speziellen Ytong-Säge<br />

auf Maß zuschneiden. Sie werden mit einem Gummihammer<br />

ausgerichtet.<br />

Ein vorheriges Probesetzen der Steine ist zu empfehlen.<br />

Mischen Sie nur so viel Mörtel an, wie Sie<br />

auch verarbeiten können. Wir haben Fertigmörtel<br />

verwendet und uns nach den Herstellerangaben<br />

gerichtet. Das funktioniert am besten, wenn man,<br />

wie in unserem Fall nicht so viel Material benötigt.<br />

Die Passgenauigkeit<br />

der zu setzenden<br />

Steine erreichen<br />

Sie am besten<br />

durch den Einsatz<br />

Mit der Wasserwaage ausrichten<br />

und aufgemauerte Steine exakt<br />

eines Gummihammers.<br />

übereinander ins Lot setzen.<br />

Hier fehlen nur noch der Putzhaftgrund und der<br />

Modellierputz.<br />

Die Seitenmauern wer -<br />

den verputzt.<br />

DACHAUFBAU<br />

Auf der Rückseite wird eine Giebelwand<br />

aus Ytong-Steinen erstellt, die seitlichen Steine<br />

werden angeschrägt. Maß genommen und angezeichnet<br />

wird, indem eine Richtlatte auf die Pfetten<br />

gelegt wird. Mit den bereits gemauerten Seitensteinen<br />

wird nach demselben Prinzip verfahren.<br />

Wir haben uns aus optischen Gründen dafür entschieden,<br />

das Kaminrohr, mit einem Durchmesser<br />

von 120 mm, nach oben aus dem Dach herausstehen<br />

zu lassen. Das Kaminrohr wird in die Öffnung<br />

hineingesteckt, dadurch ergibt sich die Höhe von<br />

selbst. Denkbar wäre auch, es durch die Rückwand<br />

zu führen. In dem Fall muss die Firstpfette nicht aufwändig<br />

unterbrochen werden, die Firstpfette und<br />

die Fußpfetten haben bei uns eine Länge von 1,35 m.<br />

Hier mauern wir einfach zwei Backsteine mit Schamottemörtel<br />

auf das Blechdach.<br />

Die Rückwand und die Seitenwände oberhalb der<br />

Fußpfette werden angepasst. An der Rückseite wird<br />

eine Giebelwand erstellt, die genauso wie die seitlichen<br />

Ytongwände gemäß der Dachneigung angeschrägt<br />

wird.<br />

Wir halbieren drei Backsteine und mauern diese<br />

auf den Bogen des Holzbackofendachs – es sollte<br />

sich ein Halbbogen ergeben. Auf die Spitze dieses<br />

Rundbogens muss ein zurechtgeschnittener Stein<br />

gemauert werden.<br />

Der Stein muss so hoch sein, dass das Gestänge<br />

mit dem kleinen Führungsrohr im Wasser liegt<br />

(Rohrführung Innendurchmesser 10 mm, Länge 10<br />

cm, Gestänge 8 mm Durchmesser, Länge 65 cm).<br />

Das Besondere ist die fast komplette Schließung<br />

der Klappe im Rohr, die nur im Außenbereich verwendet<br />

werden darf, diese regelt die entweichende<br />

Hitze im Ofen.<br />

Wir setzen nun weitere fünf halbe Backsteine auf<br />

den Bogen und mitteln die Firstpfette (siehe Foto)<br />

aus, die später für das Kaminrohr aufgesägt wird.<br />

(Die Firstpfette ist immer die, die oben liegt.) Gemauert<br />

werden hier die Backsteine mit feuerfestem<br />

Schamottemörtel, den es im Baumarkt fertig zu<br />

kaufen gibt.<br />

14 FUNDAMENT<br />

15<br />

26 DACHAUFBAU<br />

27<br />

Um den Backraum aufzuheizen, verwenden Sie bitte<br />

ausnahmslos trockene und unbehandelte Hölzer,<br />

mit feuchtem Holz bildet sich sogenannter unerwünschter<br />

„Glanzruß“ im Backraum und im Kamin.<br />

Früher, als man das Brennholz für die warme Stube<br />

noch selbst aus dem Wald holte, wurde meist auch<br />

gleich für den Holzbackofen mitgesammelt.<br />

Das Holz sollte mindestens<br />

zwei bis drei Jahre trocken<br />

gelagert haben (die Holzfeuchte<br />

sollte bei circa<br />

12 Prozent liegen).<br />

GRUNDAUSSTATTUNG FÜR DEN HOLZBACKOFEN<br />

Hier die wichtigsten Utensilien<br />

für den Betrieb Ihres Holzbackofens:<br />

GLUTSCHIEBER<br />

Abgebildet sind hier ein Glutschieber<br />

aus Edelstahl und zwei Ascheausziehkrücken<br />

aus Aluminium zum<br />

Ausräumen des Backraumes von<br />

Asche und Glut.<br />

BESEN<br />

HEIZSTOFFE UND ANHEIZEN<br />

Die Zweige dienten gebündelt zum Anzünden des<br />

Ofens. Das bevorzugte Backholz, das immer für das<br />

nächste Jahr in gleich große Längen gesägt und getrocknet<br />

wurde, war Kiefern-, Fichten- oder Tannenholz.<br />

Dies können Sie auch heute noch verwenden.<br />

Wegen der geringen Rauchentwicklung wird auch<br />

gerne Buchenholz verwendet. Die Hölzer sollten<br />

für den Einsatz im Holzbackofen maximal faustgroß<br />

im Umfang sein.<br />

Solche Äste wurden damals<br />

überwiegend für das Anzünden<br />

der Holzbacköfen<br />

verwendet, und die Wälder<br />

waren so bis zum letzten<br />

Zweig „aufgeräumt“.<br />

Natürlich bietet der Handel ein reichhaltiges<br />

Sortiment an Zubehör im Bereich<br />

Brotbacken, Grillen oder Räuchern an.<br />

Für die meisten Auf gaben werden Ihnen<br />

die hier aufgeführten Gerätschaften<br />

ausreichen. Wie bei den meisten Anschaffungen<br />

im Leben, gilt auch hier der<br />

bekannte Spruch: „Wer billig kauft, kauft<br />

zweimal.“ Achten Sie auf Qualitätsware,<br />

dann haben Sie auch lange Freude an<br />

Ihrem Zubehör.<br />

Der Besen eignet sich zum Auskehren der kalten<br />

Asche aus dem Backraum. Er sollte am besten mit<br />

Borsten aus gespleißter Rinde besetzt sein, denn<br />

diese sind wesentlich hitzebeständiger als normale<br />

Haar- oder Kunststoffborsten.<br />

BROTKÖRBE<br />

Zum Gären des Brotes gibt es<br />

Brotkörbe aus Peddigrohr in<br />

verschiedenen Größen und<br />

Ausführungen.<br />

Der Biomassehof Allgäu in Kempten ist<br />

ein Eldorado für Käufer von Brennholz. Aber es gibt<br />

sicher auch in Ihrer Nähe die Möglichkeit, günstig<br />

Brennholz zu kaufen.<br />

Falls Sie Kaminholz verwenden möchten, müssen<br />

Sie dieses meist noch ein- bis zweimal spalten. Als<br />

Aufheizzeit für Ihren Holzbackofen müssen Sie mit<br />

circa zwei bis drei Stunden rechnen. Der Holzbedarf<br />

variiert je nach Größe der Brennkammer, daher<br />

sollten Sie mit fünf bis zehn Kilogramm Holz pro<br />

Backgang rechnen. Es ist also sinnvoll, sich einen<br />

entsprechenden Vorrat anzulegen. Fragen Sie auch<br />

bei der nächsten Zimmerei oder Schreinerei nach,<br />

da Sie dort meist sehr trockenes Holz bekommen<br />

können. Grillbriketts oder Steinkohle sowie Leimhölzer<br />

haben im Holzbackofen nichts verloren. Zum<br />

Anheizen eignen sich neben Holzscheiten auch beispielsweise<br />

Fichtenanzündhölzer, die es mittlerweile<br />

in Säcken in jedem Baumarkt und teilweise<br />

Anfeuern mit Fichtenanzündhölzern<br />

BROTSCHIEBER<br />

Das sicherlich wichtigste Werkzeug für Ihren neuen<br />

Holzbackofen ist der Brot- beziehungsweise Pizzaschieber.<br />

Die Holzblätter werden rund, oval und<br />

rechteckig angeboten. Die Stiele gibt es in unterschiedlichen<br />

Längen, sägen Sie sich im Bedarfsfalle<br />

Ihren Stiel einfach auf die gewünschte Länge zu.<br />

Schieber mit Metallblättern sind im Handel ebenfalls<br />

erhältlich, bewährt haben sich in der Praxis<br />

aber die Holzschieber.<br />

Runder Brotkorb<br />

aus Rohr<br />

FLEISCHTHERMOMETER<br />

Ob digital oder analog, ob mit<br />

oder ohne Funk – so haben Sie die<br />

Kerntemperatur immer im Blick.<br />

Länglicher Brotkorb aus Rohr, 1–1,5 kg<br />

(Die Gewichtsangabe zeigt das Gewicht des<br />

für diesen Korb vorgesehenen Brotes an.)<br />

40 HEIZSTOFFE<br />

41<br />

52 GRUNDAUSSTATTUNG<br />

53<br />

WIE<br />

BACKE<br />

ICH<br />

BROT?<br />

Neben der Verarbeitung des<br />

Teiges – besonders das Kneten<br />

ist wichtig – hängt der Erfolg<br />

beim Brotbacken natürlich von<br />

der Qualität des verwendeten<br />

Mehls ab. Als Backtriebmittel<br />

entscheiden wir uns für Hefe<br />

oder Sauerteig. Chemische<br />

Mittel finden keine Verwendung.<br />

HEFE<br />

TEIG HERSTELLEN UND BROTE FORMEN:<br />

Kleberhaltige Mehle wie Weizen und Dinkel gären Alle Zutaten des Brotes sollten gleich warm sein,<br />

am besten mit Hefe. Winzige lebende Pilze beginnen ebenso wie die Umgebung. Das Kneten des Teiges ist<br />

bei der Mehlmischung durch Sauerstoff und Wärme von großer Wichtigkeit. Je nach Brotrezept werden<br />

zu wachsen. Bei der entstehenden alkoholischen dem Vorteig die restlichen Bestandteile beigemischt.<br />

Gärung entstehen Wasser und Kohlendioxid. Keine Dann wird der Hauptteig locker und geschmeidig<br />

Sorge, der Alkohol verschwindet beim Backen wieder.<br />

Der Teig sollte am besten am Vortag angesetzt wird er abgedeckt zum Ruhen gestellt. Nun haben<br />

durchgeknetet, bis er Blasen wirft. Anschließend<br />

werden, denn je länger die Hefe gärt, desto besser Sie eine halbe Stunde Zeit, Ihre Küche aufzuräumen.<br />

gelingt das Brot. Wenn es schnell gehen soll, reichen Der Teig wird dann noch einmal ordentlich durchgeknetet<br />

und eine weitere gute halbe Stunde in einer<br />

auch drei bis vier Stunden, um den Vorteig anzusetzen.<br />

Mit ein wenig lauwarmem Wasser wird die Hefe Schüssel beiseite gestellt. Der Teig kann nun einfach<br />

in einer Mulde im Mehl angerührt und an einem warmen<br />

Ort ruhen gelassen – und warm sollte wirklich noch einmal auf einer bemehlten Unterlage ruhen,<br />

mit der Hand geformt werden. Man lässt ihn dann<br />

warm sein.<br />

bevor er kreuzweise eingeschnitten wird. Für den<br />

nächsten Schritt ist ein Brotkorb hilfreich. Der Teig<br />

wird vom Rand zur Mitte gearbeitet, damit ein sauberer<br />

Teigschluss erzielt wird. Streuen Sie den<br />

SAUERTEIG<br />

Brotkorb mit Mehl aus. Wer mag, kann noch weitere<br />

Das klassische Backtriebmittel für dunkle Roggenbrote,<br />

die mangels Klebergehalt nicht mit Hefe verkerne<br />

hinzugeben. Der Teig wird kopfüber in den<br />

Zutaten wie Sesamkörner oder Sonnenblumenarbeitet<br />

werden können, ist der Sauerteig. Durch Brotkorb gelegt, leicht angedrückt und die Oberseite<br />

wird mit Mehl versehen. So erhält er eine<br />

Spontangärung, bei der Hefepilze aus der Luft auf<br />

das mit Wasser gemischte Mehl treffen, beginnt der schöne Form und bleibt noch eine Viertelstunde im<br />

Vorgang. Im Kühlschrank kann ein Teil des Ansatzes Korb, bevor er in den Holzbackofen eingeschossen<br />

(50 Gramm Ansatz für 500 Gramm Mehl) knapp zwei wird.<br />

Wochen für den nächsten Sauerteig aufbewahrt<br />

werden.<br />

Ansatz eines Sauerteiges für 5 kg Mehl:<br />

100 g Roggenmehl<br />

100 ml Wasser<br />

50 g Buttermilch<br />

Zubereitung:<br />

Das Gemisch bei Zimmertemperatur vermengen und<br />

abgedeckt für zwei Tage stehen lassen. Am dritten<br />

Tag nochmals 150 g Roggenmehl und 100 ml Wasser<br />

dazugeben und einen weiteren Tag gären lassen.<br />

ROSEMARYS PFEFFERSTEAK<br />

Zubereitung:<br />

Den Rosmarin waschen,<br />

trocken schütteln und die<br />

Nadeln von den Zweigen<br />

streifen. Die Pfefferkörner<br />

mit dem Mörser grob<br />

zerstoßen. Beides mit Öl,<br />

Ho nig und dem Salz zu<br />

einer Marinade verrühren.<br />

Die Steaks trocken<br />

tupfen, von allen Sehnen<br />

befreien, eventuelle Fettränder<br />

im Abstand von 3<br />

bis 4 Zenti metern einschneiden.<br />

Die Steaks mit der Marinade einreiben<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

und abgedeckt im Kühlschrank über Nacht ziehen<br />

4 Rinderlenden- oder<br />

lassen. Am besten Tonschalen etwa zehn Mi nuten im<br />

Rinderfiletsteaks<br />

Backofen gut vorwärmen. Anschließend die Steaks<br />

(à 180 g, circa 3 cm dick)<br />

in die vorgeheizte Tonschale legen und in den Ofen<br />

2 Rosmarinzweige<br />

schieben. Am einfachsten ist es, pro Steak eine Tonschale<br />

zu verwenden. Als Beilage eignen sich vorge-<br />

2 EL Pfefferkörner<br />

4 EL Olivenöl<br />

garte Kartoffeln. Diese zum Steak in die Schale legen<br />

4 TL Honig<br />

und mitbacken. Nach dem Backen mit Kräuterquark<br />

etwas Salz<br />

anrichten und servieren.<br />

TEMPERATUREN UND BACKZEIT<br />

Häussler Holzbackofen:<br />

Auf 360 °C heizen,<br />

Steak circa 6 bis 8 Minuten backen.<br />

Häussler Elektro-Steinbackofen:<br />

Oberhitze auf 320 °C und Unterhitze auf<br />

210 °C heizen, Steak einschieben und circa<br />

8 bis 10 Minuten backen.<br />

Ramster, Version ohne Schamotteausbausatz: Auf 360 °C heizen,<br />

Steak circa 6 bis 8 Minuten backen.<br />

Ramster, Version mit Schamotteausbausatz: Auf 360 °C heizen,<br />

Steak circa 6 bis 8 Minuten backen.<br />

Ramster, Version mit Gewölbe:<br />

Auf 360 °C heizen,<br />

Steak circa 6 bis 8 Minuten backen.<br />

Alternativ auf einem gusseisernen Grillrost über der Glut pro Seite und pro Zentimeter Fleischdicke<br />

eine Minute grillen, danach zehn Minuten ruhen lassen.<br />

SPARE RIBS<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

2,5 kg Schälrippchen<br />

1 kleine Tasse Tomatenketchup<br />

1 Tasse (Weißwein-) Essig<br />

½ Tasse Honig<br />

1 TL Zucker<br />

½ TL Salz<br />

etwas<br />

Knoblauchpulver<br />

1 frisch geriebene Zwiebel<br />

Tabasco<br />

Zubereitung:<br />

Zunächst alle Soßenzutaten verrühren. Den Holzbackofen<br />

auf 250 °C vorheizen. Die Rippchen währenddessen<br />

in Portionen teilen und mit der Soße<br />

bestreichen. Das Ganze in eine Auflaufform geben<br />

und mit Alufolie abgedeckt circa eine Stunde backen.<br />

Wenn das Fleisch weich ist, kann die Folie entfernt<br />

werden. Den Holzbackofen etwas hochheizen und<br />

die Rippchen kross backen. Eventuell nochmals mit<br />

Marinade bepinseln.<br />

TEMPERATUREN UND BACKZEIT<br />

Häussler Holzbackofen:<br />

Bei 270 °C einschießen,<br />

Backzeit circa 90 Minuten, anfangs abgedeckt.<br />

Häussler Elektro-Steinbackofen:<br />

Oberhitze 270 °C, Unterhitze 180 °C, nach dem<br />

Einschießen Ofen ausschalten und bei fallender<br />

Hitze circa 90 Minuten backen, anfangs abgedeckt.<br />

Ramster, Version mit Schamotteausbausatz: Die Rippchen bei 350 °C fallender Temperatur,<br />

die ersten 20 Minuten abgedeckt, dann circa<br />

120 Minuten fertig backen. Eventuell nochmals<br />

nachheizen.<br />

Ramster, Version mit Gewölbe:<br />

Die Rippchen anfangs abdecken, bei 270 °C fallender<br />

Hitze backen, nach der Hälfte der Backzeit<br />

die Abdeckung entfernen und das Fleisch fertig<br />

backen, Backzeit circa 90 Minuten.<br />

60 WIE BACKE ICH BROT?<br />

61<br />

96 FLEISCH<br />

97<br />

renierkens kommunikations-design, köln


64<br />

90<br />

<br />

<br />

Bei der Zubereitung von Pulled Pork<br />

(PP) wird Schweinefleisch solange<br />

bei niedriger Temperatur (siehe Kas -<br />

ten) gegart, bis es auseinanderfällt<br />

oder man es ohne Werkzeug auseinanderzupfen<br />

(pullen) kann. Dieser<br />

Arbeitsschritt ist immer identisch.<br />

Für den individuellen Geschmack<br />

sor gen Rubs und Mopps, die nach<br />

Belieben miteinander kombiniert<br />

werden können.<br />

<br />

Fenchelsaat und schwarzer Pfeffer geben dieser Spanferkelkeule einen<br />

ganz besonderen Geschmack. Die Mopp-Sauce sorgt für den nötigen<br />

Glanz.<br />

Zutaten: Peters Piglet-Rub<br />

2 EL Fenchelsaat<br />

2 EL schwarze Pfefferkörner<br />

2 TL Chiliflocken<br />

1 TL Knoblauchpulver<br />

1½ TL Zwiebelpulver<br />

1½ TL Majoran, getrocknet<br />

Fleisch<br />

1 Spanferkelkeule<br />

zusätzlich<br />

3 EL grobes Salz<br />

Peters Piglet-Mopp<br />

1 Tasse Bier<br />

½ Tasse Honig<br />

½ Tasse Rinderbrühe<br />

3 EL Weißweinessig<br />

Zubereitung: 1. Am Vortag des BBQs die Schwarte der Keule rautenförmig<br />

einschneiden. Fenchelsaat und Pfeffer -<br />

körner ohne Fett in einer Pfanne solange rösten,<br />

bis sie duften. Dann zusammen grob mörsern und<br />

mit den übrigen Rub-Zutaten vermischen. Die<br />

Keule rundherum, auch in den Einschnitten der<br />

Schwar te, gründlich rubben. Eng in Folie wickeln<br />

und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.<br />

2. Die Keule aus dem Kühlschrank nehmen und mit<br />

dem groben Salz einreiben.<br />

3. Den Smoker auf 180 °C heizen und in der Zwi schen -<br />

zeit die Mopp-Zutaten verrühren und erwärmen.<br />

4. Die Keule 4–5 Stunden smoken, dabei alle 45 Mi -<br />

nuten moppen.<br />

Einige Water-Smoker-Modelle verfügen über ein Stacksystem, das den<br />

Smoker durch eine modulare Aufbauweise vielseitig verwendbar<br />

macht. Die untere Halbkugel kann dann auch als normaler Ku gel grill<br />

beispielsweise zum direkten oder indirekten Grillen verwendet werden.<br />

Im nächs ten Stackmodul ist die Wasserwanne zum Speichern der<br />

Wär me und der untere Rost verbaut. In den folgenden Modulen be -<br />

findet sich dann nur noch jeweils ein Rost. Mit bis zu drei Modu len<br />

kann man die Fläche also auf den momentanen Bedarf anpassen.<br />

Als sehr zuverlässige und stabile Geräte haben sich in Deutschland<br />

der Weber Smokey Mountain Cooker und der Napoleon Apollo<br />

durchgesetzt.<br />

Wasser-Smoker<br />

mit Stacks<br />

(Module mit<br />

Überwurf -<br />

schnallen)<br />

Innenleben des<br />

Wasser-Smokers mit<br />

zwei Rostebenen<br />

Ein paar TIPPS für perfektes Pulled Pork:<br />

dann zwar schneller, ist aber nicht weich und saftig.<br />

Der Apollo<br />

Wasser-Smoker<br />

GERÄTEKUNDE<br />

immer auf der sicheren Seite. Das fertig gegarte Fleisch lässt<br />

sich vor dem Pullen optimal in einer Kühlbox in Alufolie eingewickelt<br />

aufbewahren. Es wird dabei sogar noch weicher und<br />

saftiger. Also lieber etwas früher fertig werden als warten.<br />

der sich Sehnen und Bindegewebe zersetzen. Dazu wird Ener -<br />

gie benötigt, wodurch die Kerntemperatur fällt. Lassen Sie<br />

sich jetzt auf keinen Fall aus der Ruhe bringen und erhöhen<br />

Sie nicht die Pit-Temperatur.<br />

nur zum Moppen geöffnet werden.<br />

wachsen und geschmacksintensiv.<br />

Sie sich also nicht von der Menge abschrecken, sondern denken<br />

Sie auch an morgen – falls überhaupt etwas übrig bleibt ...<br />

Lammracks oder -karrees entsprechen dem Roastbeef am Knochen.<br />

Sie lassen sich perfekt am Stück garen und dann in Stielkoteletts aufschneiden.<br />

In diesem Rezept werden sie ganz klassisch zubereitet.<br />

Zutaten: Rack-Paste<br />

5 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

2 EL frischer Rosmarin, fein gehackt<br />

2 Stiele frische Minze, fein gehackt<br />

5 EL Olivenöl<br />

1 EL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

1 EL grobes Salz<br />

Fleisch<br />

2 Lammracks, geputzt, à circa 400 g<br />

Zubereitung: 1. Am Vortag des BBQs die Zutaten für die Paste gut<br />

vermischen und die Lammracks gründlich damit<br />

einreiben. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank<br />

marinieren.<br />

2. Den Smoker auf 120 °C heizen und in der Zwi schen -<br />

zeit die Marinadenreste von den Lammracks ab -<br />

tupfen und das Fleisch in einer Pfanne rundherum<br />

anbraten.<br />

3. Die Racks mit den Knochen nach oben gegen -<br />

einander gelehnt in den Smoker stellen und circa<br />

30–40 Minuten garen. Eine Kerntempe ra tur von<br />

57 °C sollte nicht überschritten werden.<br />

4. Das Fleisch aus dem Smoker nehmen und in Alu -<br />

folie fünf Minuten ruhen lassen. Dann in Scheiben<br />

mit je einem Knochen aufschneiden.<br />

27<br />

<br />

Auch Weberkugelgrills mit 57 und 67 Zentimetern Durchmesser können mit dem sogenannten<br />

Smokenator als kleiner, funktionsfähiger Smoker genutzt werden. Der Einsatz aus Edel stahl wird<br />

einfach seitlich im Kugelgrill befestigt, dabei rastet er im Kohlerost und zwei der vier Grillrost -<br />

hal terungen ein. Auf der Oberseite befinden sich zwei Löcher zur Nachfeuerung, die gleichzeitig<br />

die Hitze und den Rauch in die Kugel strömen lassen, und eine Wasserwanne. Wird diese<br />

Wanne gefüllt, fängt das Wasser darin an zu kochen. Dieser Teil der Energie heizt also nicht die<br />

Kugel auf, sondern wird vom Wasser absorbiert. Das hat zur Folge, dass die Kugel auf kleiner<br />

Temperatur läuft, was beim Smoken die Hauptsache ist.<br />

In ihren Herkunfts -<br />

ländern Kanada und<br />

USA sind Pellet-Smo -<br />

ker schon lange weit<br />

verbreitet, während<br />

sie in Europa noch<br />

relativ neu und un -<br />

be kannt sind. Die<br />

aus Sägespänen her -<br />

Steuerungskasten mit Pelletfüllung ge stellten Holz pel lets<br />

zum Befeuern sind<br />

be sonders umweltschonend und auch hierzulande durch die Ver brei -<br />

tung der Holzpelletheizungen fast überall relativ günstig erhältlich.<br />

Für den Pellet-Smoker kommen jedoch nur Hart hölzer zum Einsatz.<br />

Die Hersteller von Pellet-Smokern bieten verschiedene, speziell zum<br />

BBQ angebotene Aromapellets aus Hickory, Mesquite, Kirschbaum<br />

und vielen anderen Holzarten, die für den nötigen Rauchgeschmack<br />

sorgen. Der besondere Reiz an diesen Smo kern liegt an der selbstständig<br />

laufenden Befeuerung, je nach Pelletvorratkorb über acht<br />

Stunden hinweg.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

<br />

5 6<br />

Martini, weder gerührt noch geschüttelt, macht aus dieser Lamm -<br />

keule etwas ganz Außergewöhnliches.<br />

Zutaten:<br />

<br />

Martini-Paste<br />

½<br />

Zwiebel, gehackt<br />

10 Knoblauchzehen<br />

Saft und Abrieb einer Limette<br />

3 EL Gin<br />

2 EL Salz<br />

¼ Tasse Olivenöl<br />

Fleisch<br />

1 Lammkeule<br />

Martini-Mopp<br />

1 Tasse Gin<br />

1 Tasse Rinderbrühe<br />

½ Tasse Wasser<br />

3 EL Limettensaft<br />

2 EL Olivenöl<br />

Louisiana CS 450<br />

Karsten „Ted“ Aschenbrandt/Rudolf Jaeger<br />

Smokenator Einsatz<br />

für Weberkugelgrills<br />

Weber Performer<br />

GERÄTEKUNDE<br />

Nach 16–20 Stunden Garzeit im Smoker beträgt die Kerntemperatur 95 °C<br />

und das Fleisch ist bereit zum Pullen. Thermoisolierte Handschuhe schützen<br />

die Hände vor der Hitze im Fleisch.<br />

Nur mit den Händen, ganz ohne sonstige Hilfsmittel, lässt sich das Fleisch<br />

zerfasern. Sie sehen auf dem Foto eine Oberschale ohne Knochen. Bei einer<br />

Schulter lässt sich das Schulterblatt aus dem Fleisch ziehen, ohne dass etwas<br />

daran hängen bleibt.<br />

Das innere helle, weiche Fleisch wird gründlich mit der krossen, rauchig-wür -<br />

zigen Kruste vermengt, dadurch werden die verschiedenen Texturen und<br />

Aromen gut miteinander vermischt.<br />

Wichtiger Bestandteil beim Pulled Pork ist eine gute Sauce, die jetzt noch<br />

zugegeben wird. Sie intensiviert den Geschmack und sorgt für die nötige Saf -<br />

tigkeit. Ist das Fleisch noch zu mild, können Sie an dieser Stelle nachwürzen.<br />

Zusammen mit der Sauce wird alles noch einmal gut durchmischt, dabei<br />

werden größere Stücke zerkleinert.<br />

Sie können Pulled Pork mit Krautsalat im Burgerbun (siehe unten) servieren –<br />

für viele Smoker-Fans die einzig wahre Art, PP zu genießen.<br />

SCHWEIN<br />

Zubereitung: 1. Am Vortag des BBQs die Zutaten für die Paste vermischen<br />

und das Lamm gründlich damit bestreichen.<br />

In Folie wickeln und über Nacht im Kühl -<br />

schrank marinieren.<br />

2. Die Keule aus dem Kühlschrank nehmen und<br />

30 Minuten stehen lassen.<br />

3. Den Smoker auf 180 °C heizen und in der Zwischen -<br />

zeit die Mopp-Zutaten verrühren und erwärmen.<br />

4. Die Lammkeule 2–3 Stunden smoken, bis eine<br />

Kerntemperatur von 60 °C erreicht ist. Dabei alle<br />

30 Minuten moppen.<br />

5. Vom Smoker nehmen und zehn Minuten ruhen<br />

lassen.<br />

LAMM, KALB & CO.<br />

29<br />

65<br />

91<br />

58<br />

78<br />

<br />

Mit etwas Zeit und der<br />

richtigen Metho de wird<br />

selbst das zäheste Stück<br />

Fleisch zart und ge nieß -<br />

bar. Brisket ist genau ein<br />

solches Stück Fleisch,<br />

wahrscheinlich eines der<br />

zähesten überhaupt.<br />

Wenn Sie es richtig zu -<br />

be reiten, ist Brisket al -<br />

ler dings an Geschmack<br />

und Zartheit kaum zu<br />

übertreffen.<br />

Was ist ein BRISKET überhaupt?<br />

Brisket, zu Deutsch Rinderbrust, liegt beim Rind unterhalb der Querrippe und teilt sich auf in Point Cut (Brust-<br />

spitze) und Flat Cut (Brustkern). Der Point Cut ist fleischiger und fetter, also bestens zum BBQ geeignet. Dieses<br />

relativ preisgünstige Fleisch hat viel Bindegewebe und muss, ähnlich wie Pulled Pork, lange bei niedriger Tem pe -<br />

ratur gegart werden. Nur dann bricht das Collagen im Fleisch auf und das Endergebnis wird zart und saftig.<br />

<br />

<br />

Gute BBQ-Saucen gehören zum<br />

Fleisch wie Pfeffer und Salz.<br />

Trotz der Fülle von hervorragen -<br />

den Saucen, die mittlerweile im<br />

Handel erhältlich sind, macht es<br />

auch große Freude, eine eigene<br />

Sauce nach individuellen Wün -<br />

schen zu kreieren.<br />

Diese Sauce kommt nach dem Pullen (siehe Seite 65) zum Fleisch.<br />

Am besten mischen Sie die warme Sauce unter das warme Fleisch.<br />

Zutaten: 1½ Tassen Apfelessig<br />

½ Tasse heißes Wasser<br />

2 EL brauner Zucker<br />

1 EL Paprikapulver, edelsüß<br />

1 TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />

1 TL Salz<br />

1 TL Cayennepfeffer<br />

Zubereitung: Den Zucker im Wasser auflösen und dann die restlichen<br />

Zutaten dazugeben. Beim Mischen mit dem<br />

Fleisch darauf achten, dass die Masse weder zu trocken<br />

noch zu suppig wird.<br />

Mit diesem Brisket hat man in der Tat das Recht zum Prahlen. Dieses<br />

stimmige, klassische Rezept kann geschmacklich auf jeden Fall überzeugen.<br />

Zutaten:<br />

Wild Willy’s Number 1-derful Rub<br />

½ Tasse Paprikapulver, edelsüß<br />

¼ Tasse Pfeffer, frisch gemahlen<br />

¼ Tasse grobes Salz<br />

¼ Tasse Zucker<br />

2 EL Chilipulver<br />

2 EL Knoblauchpulver<br />

2 EL Zwiebelpulver<br />

2 EL Cayennepfeffer<br />

Fleisch<br />

4–6 Kilo Brisket<br />

<br />

Basic Beer-Mopp<br />

½ Liter Bier<br />

½ Tasse Apfelessig<br />

½ Tasse Wasser<br />

¼ Tasse Olivenöl<br />

½<br />

Zwiebel, gehackt<br />

2 Knoblauchzehen, gehackt<br />

1 EL Worcester-Sauce<br />

1 EL Wild Willy’s Number 1-derful Rub<br />

(siehe oben)<br />

Zubereitung: 1. Die Rub-Zutaten am Vortag des BBQs vermischen<br />

und das Fleisch damit von allen Seiten rundherum<br />

gut massieren. Das Fleisch dicht in Folie wickeln<br />

und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.<br />

2. Das Fleisch vier Stunden vor dem BBQ aus dem<br />

Kühlschrank nehmen und bei Raumtemperatur<br />

ste hen lassen.<br />

3. Den Smoker auf circa 100 °C heizen.<br />

4. Die Mopp-Zutaten verrühren und auf kleiner Flam -<br />

me erhitzen.<br />

5. Das Fleisch mit der Fettseite nach oben in den<br />

Smo ker legen und bis zu einer Kerntemperatur<br />

von 90–95 °C garen. Alle 1½ Stunden gründlich<br />

moppen.<br />

6. Nach Ende der Garzeit das Fleisch noch 20 Minu -<br />

ten in Alufolie ruhen lassen und dann die fettere<br />

Oberseite von der Unterseite trennen. Der Schnitt<br />

sollte dabei in einer Fettschicht verlaufen, die leicht<br />

zu erkennen ist.<br />

7. Beide Seiten dünn gegen die Faser aufschneiden<br />

und mit BBQ-Sauce servieren.<br />

Dieser Lachs wird auf einer Holzplanke zubereitet. Bevor man den<br />

Fisch auf die Planke legt, wird diese zum Qualmen gebracht. Dadurch<br />

entsteht auch in Bullet-Smokern ohne Chips oder Chunks ein feiner<br />

Rauchgeschmack. Und beim Servieren ist das Ganze natürlich ein<br />

toller Eyecatcher.<br />

Eigentlich möchte man annehmen, dass schon<br />

ein ganz normaler Backofen genügt, um Fleisch<br />

bei niedriger Temperatur zu garen. Prinzipiell ist<br />

das auch richtig, aber spätestens, wenn Rauch<br />

ins Spiel kommt, stößt man mit dem Backofen<br />

an seine Grenzen. Man braucht dazu ein Gerät,<br />

das Rauch erzeugt, also im Freien stehen muss,<br />

und dabei unabhängig vom Wetter zuverlässig<br />

funktioniert.<br />

Genau das leistet ein Smoker. Sein Aussehen ist<br />

modellabhängig, das Wirkungsprinzip aber<br />

immer gleich: Getrennt vom Gargut wird eine<br />

trockene Hitze erzeugt, die gleichmäßig an die -<br />

sem vorbeiströmt. In dieser Hitze, die mit Rauch<br />

angereichert ist, der beim Verbrennen von Holz<br />

entsteht, gart das Fleisch über lange Zeit bei<br />

Temperaturen um die 110 °C und wird wunderbar<br />

zart und saftig. Wo diese Hitze erzeugt<br />

wird, wie die Luftströme verlaufen und welcher<br />

Brennstoff Verwendung findet, hängt von der<br />

Art des Smokers ab.<br />

Die Palette der angebotenen Smoker wird stets<br />

umfangreicher, und so ist es kein Problem, für<br />

alle Vorlieben und Geldbeutel das entsprechende<br />

Gerät zu finden. Es gibt viele Smoker-Fans,<br />

die sich mit Metallbauarbeiten bestens auskennen<br />

und ihre Smoker deshalb selbst bauen. Das<br />

spart Geld und das Ergebnis hat eine ganz persönliche<br />

Note.<br />

Wenn Sie dicke und reichhaltige Saucen zu Ihren Ribs bevorzugen,<br />

werden Sie diese Sauce mögen. Passierte Tomaten und Tomaten mark<br />

ersetzen hier den Ketchup, wodurch die Sauce eine milde und harmonische<br />

Säure bekommt.<br />

Zutaten: 500 ml passierte Tomaten<br />

250 ml Tomatenmark<br />

¼ Tasse Zwiebelwürfel, fein gehackt<br />

2 EL brauner Zucker<br />

2 EL Essig<br />

2 EL Olivenöl<br />

3 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

1 EL Worcester-Sauce<br />

1 TL Senfpulver<br />

1 TL Cayennepfeffer<br />

schwarzer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen nach Geschmack<br />

Zubereitung: Die Zwiebelwürfel mit dem Knoblauch in Olivenöl<br />

glasig dünsten. Die anderen Zutaten dazugeben und<br />

alles 20 Minuten lang köcheln. Vor dem Servieren<br />

abkühlen lassen.<br />

Während das Pulled Pork oder das Brisket vor sich hin smoked, brauchen<br />

Sie etwas für den kleinen Hunger zwischendurch. Wir empfehlen<br />

ein Chicken-Sandwich mit dieser Sauce.<br />

Zutaten: 2 Tassen Apfelessig<br />

4 EL Tomatenmark<br />

1½ EL Zucker<br />

1½ EL Erdnussöl<br />

1½ EL Salz<br />

1 EL Steak-Sauce<br />

1 EL Worcester-Sauce<br />

½ EL scharfe Chilisauce<br />

Zubereitung: Alle Zutaten in einem Kochtopf zehn Minuten kö -<br />

cheln lassen. Die eine Hälfte wird zum Marinieren des<br />

Huhns vor dem Grillen benutzt, mit der anderen wird<br />

es während des Grillens bestrichen.<br />

WÜRZE<br />

Dieses Rezept eignet sich hervorragend für Pitbosse, die keinen Barrel -<br />

Smoker haben oder sich nicht ständig ums Feuer kümmern wollen.<br />

Der Rauchgeschmack kommt hier vom Rauchsalz und aus der Flasche<br />

und die Garzeit beträgt nur fünf Stunden.<br />

Zutaten:<br />

Zubereitung:<br />

Express-Rub<br />

2 EL Rauchsalz<br />

2 EL brauner Zucker<br />

2 EL Paprikapulver<br />

2 EL Chilipulver<br />

2 EL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen<br />

Fleisch<br />

2–3 Kilo Brisket<br />

Express-Marinade<br />

2 EL Express-Rub<br />

2 Tassen Bier<br />

1 Zwiebel, fein gehackt<br />

½ Tasse Apfelessig<br />

¼ Tasse Olivenöl<br />

2 Chilis<br />

2 EL Liquid Smoke<br />

1. Die Rub-Zutaten am Vortag des BBQs vermischen,<br />

zwei Esslöffel davon mit den Zutaten für die Mari -<br />

na de pürieren und das Fleisch damit von allen<br />

Seiten rundherum gut einreiben. Dicht in Folie<br />

wickeln und über Nacht im Kühlschrank durchziehen<br />

lassen.<br />

2. Das Fleisch vier Stunden vor dem BBQ aus dem<br />

Kühlschrank nehmen, die Marinade mit einem<br />

Küchenkrepp abtupfen und das Fleisch mit dem<br />

übrigen Rub rubben. Zwei Esslöffel des Rubs aufbewahren.<br />

3. Den Smoker auf circa 100 °C heizen und das Brisket<br />

drei Stunden smoken.<br />

4. Danach mit den zwei Esslöffeln Rub bestreuen und<br />

in Alufolie wickeln.<br />

5. Noch einmal zwei Stunden garen.<br />

6. Nach der Garzeit noch 20 Minuten in der Alufolie<br />

ruhen lassen und dann die fettere Oberseite von<br />

der Unterseite trennen. Der Schnitt sollte dabei in<br />

einer Fettschicht verlaufen, die leicht zu erkennen<br />

ist.<br />

7. Beide Seiten dünn gegen die Faser aufschneiden<br />

und mit einer rauchigen BBQ-Sauce oder Meer -<br />

rettich servieren.<br />

108 FISCH 109<br />

Zutaten:<br />

<br />

Vinaigrette<br />

2 EL Limettensaft<br />

2 EL weißer Balsamico<br />

2 EL Dijonsenf<br />

2 EL Honig<br />

2 EL Schnittlauch, gehackt<br />

1 TL Salz<br />

½ TL granulierter Knoblauch<br />

½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen<br />

¼ TL Cayennepfeffer<br />

60 ml Olivenöl<br />

Fisch<br />

1 Lachsseite auf der Haut,<br />

circa 1,5 Kilo<br />

2 Limetten, in halbe<br />

Scheiben geschnitten<br />

1 Zedernplanke, mindestens<br />

2 Stunden gewässert<br />

Pfeffer<br />

Salz<br />

Zubereitung: 1. Alle Zutaten für die Vinaigrette mit Ausnahme des<br />

Öls gut vermischen und das Öl dann in feinem<br />

Strahl langsam dazugießen. Dabei mit einem<br />

Schnee besen das Öl und die anderen Zutaten zu<br />

einer Emulsion aufschlagen.<br />

2. Das Lachsfilet parieren und portionsweise bis auf<br />

die Haut einschneiden. Pfeffern, salzen und die Vi -<br />

naigrette auf der Fleischseite verteilen. Dabei auch<br />

in die Einschnitte bringen.<br />

3. In jeden Schnitt eine halbierte Limettenscheibe<br />

stecken.<br />

4. Die Planke circa fünf Minuten über direkter, hoher<br />

Hitze zum Qualmen bringen. Das kann auf der<br />

Sidefirebox erfolgen oder auch mit einer Löt lampe<br />

o. Ä.<br />

5. Dann die Planke in den Smoker legen, die ganze<br />

Lachsseite auf die Planke geben und circa eine<br />

Stunde smoken. Der Fisch sollte noch ganz leicht<br />

glasig in der Mitte sein.<br />

6. Weil der Fisch bereits vorportioniert ist, lassen sich<br />

die einzelnen Stücke leicht von der Haut heben<br />

und servieren.<br />

RIND<br />

59<br />

79<br />

HEEL Verlag:<br />

DAS GROSSE SMOKER-BUCH<br />

Grilltechniken & Rezepte<br />

DAS GROSSE<br />

SMOKER-BUCH<br />

Grilltechniken & Rezepte<br />

SMOKER –<br />

EINE KLEINE GERÄTEKUNDE<br />

UND TIPPS<br />

FÜR DIE WARTUNG<br />

HEEL<br />

Kugelgrill als Smoker<br />

BARBECUE-SAUCEN<br />

Classic BBQ Rib-Sauce<br />

Best Odds Pulled Pork-Sauce<br />

Chicken-Sauce<br />

Holzpellet-Smoker<br />

PULLED PORK<br />

Die Temperatur sollte 110 °C nie übersteigen. Das Fleisch gart<br />

Kalkulieren Sie ausreichend Zeit ein. Mit 20 Stunden sind Sie<br />

Bei circa 72–77 °C setzt die sogenannte Plateauphase ein, in<br />

„Deckel auf – Deckel zu“ ist Gift fürs BBQ. Der Deckel sollte<br />

Schulter oder Nacken sind ideal für PP, beides ist sehr durch-<br />

PP eignet sich optimal zum Einfrieren und Aufwärmen. Lassen<br />

Pullen Step-by-step<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

BRISKET<br />

Braggin’ Rights Brisket<br />

Brisket Express<br />

Peters Piglet<br />

Lammracks<br />

Martini Leg of Lamb<br />

Lachsfilet<br />

von der Zedernplanke<br />

renierkens kommunikations-design, köln


– 76 –<br />

– 128 –<br />

– 178 –<br />

– 77 –<br />

– 129 –<br />

– 179 –<br />

– 44 –<br />

– 110 –<br />

– 164 –<br />

WILDKANINCHEN<br />

– 202 –<br />

– 45 –<br />

– 111 –<br />

– 165 –<br />

WILDKANINCHEN<br />

– 203 –<br />

HEEL Verlag:<br />

JÄGERKÜCHE<br />

Kreative Wildrezepte<br />

JAHR TOP SPECIAL VERLAG (Hrsg.)<br />

JÄGERKÜCHE<br />

Kreative Wildrezepte<br />

FEDERWILD<br />

FEDERWILD<br />

Wildentengalantine<br />

mit FEIGENconfit<br />

ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN:<br />

ZUBEREITUNG:<br />

1 Wildente<br />

(400 g Entenwildbret)<br />

400 g Sahne<br />

100 g Kochschinken<br />

50 g Pistazienkerne<br />

100 g Dörrfeigen<br />

Salz, Pfeffer<br />

100 ml Cassislikör<br />

200 ml Portwein<br />

30 g Gelierzucker 1:3<br />

4 Feigen<br />

Zunächst einmal die Wildente vom Rücken her vorsichtig<br />

auslösen (die Wildente am Rückgrat längs einschneiden<br />

und links sowie rechts dieses Schnitts Haut und<br />

Wildbret vom Knochen lösen; am Brustbein vorsichtig<br />

arbeiten, die Haut sollte nicht eingeschnitten sein). Anschließend<br />

Flügel- und Keulenknochen hohl auslösen.<br />

Das Entenwildbret feinwolfen, mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

gut durchkühlen und anschließend unter Zugabe<br />

der ebenfalls gekühlten Sahne im Mixer fein kne ten.<br />

Zu dieser nun entstandenen Fleischfarce den in Würfel<br />

geschnittenen Kochschinken, die Pistazienkerne sowie<br />

die ebenfalls gewürfelten Dörrfeigen zugeben und vermengen.<br />

Nun wird die entbeinte Ente auf einen mit Olivenöl bestrichenen<br />

Bogen Aluminiumfolie gelegt, mit der Farce<br />

gefüllt und zusammengeklappt. Die gefüllte Ente in<br />

die Aluminiumfolie einwickeln und in Form drücken.<br />

Anschließend im Wasserbad eine Stunde bei 90 Grad<br />

Celsius pochieren.<br />

Cassislikör und Portwein auf die Hälfte einkochen. Feigen<br />

schälen, in Würfel schneiden und zusammen mit dem<br />

Gelierzucker zur Portweinreduktion geben. Aufkochen<br />

und eine Minute weiter köcheln lassen. Guten Appetit!<br />

HEEL<br />

SCHWARZWILD<br />

SCHWARZWILD<br />

ROTWILD<br />

ROTWILD<br />

Schwarzwild in Rotweinaspik<br />

Knusprige HIRSCHhaxe<br />

ZUTATEN FÜR SECHS PERSONEN:<br />

ZUBEREITUNG:<br />

ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN:<br />

1.500 g Wildbret vom Schwarzwild Zunächst das Wildbret in grobe Würfel schneiden<br />

und zusammen mit dem Wasser, dem Pökelsalz und<br />

150 ml Wasser<br />

den Gewürzen 24 Stunden im Kühlschrank marinieren.<br />

Rotwein, Zucker und Schalottenessig in einen<br />

<br />

Topf geben, aufkochen und das Wildbret samt Marinade<br />

dazugeben. Das Ganze aufkochen lassen und<br />

1,5 l Rotwein<br />

200 ml Schalottenessig<br />

etwa eineinhalb bis zwei Stunden langsam weiterköcheln<br />

lassen. Das gegarte Wildbret aus dem<br />

<br />

Sud nehmen, zusammen mit den Rosinen in eine<br />

1 TL Wacholderbeeren<br />

Form geben und vorsichtig vermengen. Den Koch sud<br />

<br />

durch ein Tuch seihen (es sollte etwa ein Liter übrig<br />

<br />

sein) und die zuvor in kaltem Wasser gequollene<br />

Gelatine dazugeben und gut verrühren, bis sie sich<br />

Salz, Pfeffer<br />

ganz aufgelöst hat. Nun eventuell mit etwas Salz<br />

100 g Rosinen<br />

sowie Pfeffer abschmecken und anschließend in<br />

15 Blatt Gelatine<br />

die Form gießen, so dass Wildbret und Rosinen bedeckt<br />

sind. Im Kühlschrank kaltstellen und gelieren<br />

lassen. Nach einem Tag kann man die Sülze stürzen,<br />

VINAIGRETTE:<br />

aufschneiden und anrichten.<br />

<br />

Für die Vinaigrette werden die Äpfel sowie die<br />

4 Schalotten<br />

Schalotten in feine Würfel geschnitten und mit dem<br />

6 EL Nussöl<br />

Schalottenessig, dem Apfelsaft sowie dem Nuss öl<br />

vermengt. Mit Salz, Pfeffer und Zucker nach Gusto<br />

6 EL Schalottenessig<br />

abschmecken. Diese Vinaigrette sowie etwas Crème<br />

<br />

fraîche passen ausgezeichnet zu dieser Schwarzwild<br />

sülze und runden das Gericht zusammen mit<br />

<br />

einem Kräutersalat perfekt ab.<br />

<br />

nach Belieben<br />

Crème fraîche<br />

2 Hirschhinterhaxen<br />

100 g Tomatenmark<br />

1 Zucchini<br />

0,1 l Balsamicoessig<br />

1 Stange Staudensellerie<br />

0,1 l Brühe<br />

400 g Brokkoli<br />

Stärke<br />

50 g Butterfett<br />

Thymian<br />

250 g Röstgemüse (Zwiebel,<br />

Rosmarin<br />

Karotte, Sellerie)<br />

5 Lorbeerblätter<br />

0,5 l Portwein<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG:<br />

dreieinhalb Stunden. Die Haxen sind gar, wenn sie sich<br />

leicht vom Knochen lösen lassen.<br />

Die Hirschhaxen in einem Bräter mit dem Butterfett<br />

stark von allen Seiten anbraten. Haxen aus dem Bräter In der Zwischenzeit die Gemüse putzen und separat<br />

nehmen und beiseitestellen.<br />

in gesalzenem Wasser blanchieren. Um die schöne,<br />

kräftige grüne Farbe zu erhalten, den Garvorgang in<br />

Nun das geputzte und in Würfel geschnittene Röstgemüse<br />

in den Bräter geben und anrösten, Tomatenmark wein in einem Topf einkochen lassen und den Braten-<br />

eiskaltem Wasser unterbrechen. Den restlichen Port-<br />

hinzugeben und ebenfalls anrösten. Mit dem Balsamicoessig<br />

und etwas Portwein wird der Röstansatz ter Stärke diese Portweinsauce binden. Das Gemüse<br />

fond abseihen sowie dazugeben. Mit etwas angerühr-<br />

vom Bräterboden gelöst und weiter geröstet. Diesen kurz vor dem Servieren mit etwas Butter, Zucker sowie<br />

Vorgang drei- bis viermal wiederholen, Thymian, Rosmarin<br />

und Lorbeerblätter zugeben und die Hirschhaxen<br />

Brühe erwärmen und glasieren.<br />

wieder zurück in den Bräter legen. Etwa eine Tasse voll Auf einer Platte zusammen angerichtet und mit fritierten<br />

Schwarzwurzeln garniert, ist dieses Gericht nicht<br />

Wasser dazugießen und den Bräter in den Backofen<br />

bei 200 Grad Celsius stellen. In regelmäßigen Abständen<br />

die Haxen mit dem Bratfond übergießen. Je nach Als passende Beilage sind Semmelknödel zu emp-<br />

nur ein Gaumen-, sondern auch ein Augenschmaus.<br />

Alter des Hirsches liegt die Garzeit zwischen zwei und fehlen.<br />

ROTWILD<br />

ROTWILD<br />

REHWILD<br />

REHWILD<br />

Hirschnüsschen<br />

im KÖRNERmantel<br />

mit Leipziger Allerlei<br />

SAFRAN-Biskuitroulade<br />

mit Rehschinkenbutter<br />

ZUTATEN FÜR ZWEI ROULADEN:<br />

ZUBEREITUNG:<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

1 kg Hirschnüsschen<br />

(aus der Keule)<br />

Korianderkörner<br />

rosa Pfeffer<br />

schwarze Pfefferkörner<br />

Pimentkörner<br />

Sesamsaat<br />

75 g getrocknete Morcheln<br />

250 ml heller Wildfond<br />

50 ml weißer Portwein<br />

200 ml Sahne<br />

Stärke<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zucker<br />

40 g feste Butter<br />

<br />

6 Eier<br />

75 g Ahornsirup<br />

175 g Mehl<br />

50 g Stärke<br />

100 g Butter<br />

50 g Puderzucker<br />

Safran<br />

REHSCHINKENBUTTER:<br />

Eier trennen. Eigelb, Safran und Ahornsirup im Wasserbad<br />

dick-cremig aufschlagen. 100 Gramm Butter zerlaufen<br />

lassen und unter die Eigelbmasse rühren. Eiklar mit dem<br />

Puderzucker zu Eischnee schlagen und danach unter die<br />

Masse heben. Zum Schluss das Mehl-Stärkegemisch unterheben.<br />

Den Biskuitteig auf ein Backblech mit Backpapier<br />

dünn aufstreichen und im Backofen bei 200 Grad<br />

Celsius Heißluft etwa fünf Minuten backen. Sofort nach<br />

dem Backen den Biskuit auf ein leicht gezuckertes Küchentuch<br />

legen, Backpapier nach oben. Das Backpapier<br />

erst nach dem Erkalten abziehen, da der Biskuit sonst<br />

austrocknet und sich nicht mehr rollen lässt.<br />

LEIPZIGER ALLERLEI:<br />

SAUCE:<br />

500 g weißer Spargel<br />

500 ml brauner Wildfond<br />

1 Bund Fingermöhren<br />

40 g feste Butter<br />

250 g Zuckerschoten<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Hirschnüsschen in einer Pfanne mit hitzebeständigem kochen und anschließend in mundgerechte Stücke<br />

Fett anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, aus der schneiden. Fingermöhren und Zuckerschoten putzen<br />

Pfanne nehmen und im Backofen bei 85 Grad Celsius und jeweils in gesalzenem Wasser blanchieren und<br />

(Heißluft und offener Zug) ziehen lassen.<br />

in kaltem Wasser abschrecken. Morcheln in Wasser<br />

einweichen, ausdrü cken und in einem Topf mit etwas<br />

Die Gewürze im Mörser zerstoßen. Den Spargel schälen<br />

und in gesalzenem, gezuckertem Wasser auf Biss hellen Wildfond auffüllen und auf die Hälfte<br />

Pflanzenfett anbraten. Mit weißem Portwein ablöschen,<br />

einkochen.<br />

Sahne zugeben und mit etwas angerührter Stärke binden.<br />

Feste Butter unterrühren, mit Salz, Pfeffer und nern wälzen, aufschneiden und auf dem Gemüse an-<br />

Hirschmedaillons aus dem Ofen nehmen, in den Kör-<br />

Zucker abschmecken. Gemüse unterheben.<br />

richten. Als Beilagen eignen sich Rosmarinkartoffeln,<br />

Kartoffelpüree oder – wie in diesem Fall – Serviettenknödel.<br />

Braunen Wildfond auf ein Fünftel reduzieren, mit fester<br />

Butter binden und beim Anrichten in das Leipziger<br />

Allerlei laufen lassen.<br />

2 Bund glatte Petersilie<br />

750 g Butter<br />

250 g Rehschinken, in dünne<br />

Scheiben geschnitten<br />

Salz<br />

Tabasco<br />

In der Zwischenzeit die geputzte, trockene Blattpetersilie<br />

im Kutter unter Zugabe der festen Butter fein hacken<br />

und mit Salz sowie Tabasco abschmecken. Die<br />

Hälfte des Schinkens in feine Würfel schneiden, zu der<br />

Petersilienbutter geben und vermengen. Die Butter auf<br />

den Biskuit streichen und gleichmäßig verteilen. Nun<br />

den Biskuit aufrollen und mit den restlichen Schinkenscheiben<br />

einwickeln. Die Biskuitroulade in Klarsichtfolie<br />

einwickeln, im Kühlschrank durchkühlen lassen<br />

und danach aufschneiden.<br />

Diese pikante Biskuitroulade lässt sich vielseitig verwenden.<br />

Sowohl als Fingerfood zu einem Empfang, aber auch<br />

als Beigabe zu einer Vorspeise lässt sie sich gut einsetzen.<br />

MUFFELWILD<br />

MUFFELWILD<br />

Mufflongratin<br />

in ZIEGENKÄSEkruste<br />

Wildkaninchen-CURRY<br />

ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN:<br />

ZUBEREITUNG:<br />

ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN:<br />

<br />

1 Karotte<br />

1 Zwiebel<br />

1 Knollensellerie<br />

1 EL Tomatenmark<br />

100 ml Balsamicoessig<br />

200 ml Rotwein<br />

500 ml Wildfond<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Bund Salbei<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

1 Bund Kerbel<br />

1 Bund Petersilie<br />

1 Bund Rosmarin<br />

150 g Ziegenfrischkäse<br />

100 g Butter<br />

100 g entrindetes Toastbrot<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Das Mufflonblatt in einem Bräter mit hitzebeständigem<br />

Fett anbraten. Karotte, Zwiebel und Sellerie putzen, in<br />

grobe Würfel schneiden und ebenfalls mit in den Bräter<br />

geben sowie anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Dieser Ansatz wird nun weiter unter Zugabe des Tomatenmarks<br />

geröstet und mit etwas Portwein sowie<br />

Balsamicoessig abgelöscht. Diesen Vorgang drei- bis<br />

viermal wiederholen, dann den Wildfond auffüllen und<br />

zugedeckt im Backofen bei 200 Grad Celsius etwa zwei<br />

Stunden schmoren. Nachdem das Blatt aus dem Bräter<br />

genommen ist, die Knochen auslösen, der Fond abseihen<br />

und diesen mit etwas Stärke binden.<br />

Für die Kruste werden zunächst die Kräuter zusammen<br />

mit dem Toastbrot im Mixer fein gekuttert. Das Kräuterbrot<br />

wird mit der weichen Butter vermengt und mit<br />

Salz sowie Pfeffer gewürzt. Das Mufflonblatt wird mit<br />

Scheiben vom Ziegenkäse belegt und anschließend mit<br />

der Kräuterkruste bedeckt. Im Backofen bei 200 Grad<br />

Celsius etwa 15 bis 20 Minuten gratinieren.<br />

Kartoffel-Selleriepüree und Lauchzwiebeln sind zwei<br />

kräftige Begleiter zu diesem deftigen Leckerbissen.<br />

Und ein frisch gezapftes Pils, Kölsch oder Alt schmecken<br />

natürlich zu jeder Mahlzeit.<br />

2 Wildkaninchenrücken<br />

Wildkaninchenrücken auslösen, die Sehnen entfernen,<br />

mit Salz und Pfeffer würzen und in einer Pfanne abbraten.<br />

1 Ananas<br />

100 g Mayonnaise<br />

100 g Crème fraîche<br />

Die Ananas schälen, den holzigen Kern mit einem Ausstecher<br />

herausschneiden. Mit Hilfe einer Brot- bzw. Aufschnittmaschine<br />

wird die Ananas in dünne Scheiben<br />

1 EL Madras-Curry<br />

1 EL Orangenmarmelade ge schnitten, die auf Tellern ausgelegt werden. Den<br />

Salz<br />

Spargel schälen, in Salzwasser blanchieren und sofort<br />

in kaltem Wasser abschrecken.<br />

Tabasco<br />

16 Stangen grüner Spargel<br />

Mayonnaise und Crème fraîche mit dem Curry und der<br />

4 Champignons<br />

Orangenmarmelade glattrühren. Die Currysauce mit Salz<br />

rosa Pfeffer<br />

sowie einem Spritzer Tabasco abschmecken. Der kalte<br />

Spargel wird auf die Ananasscheiben gelegt, der Kaninchenrücken<br />

aufgeschnitten und darauf angerichtet.<br />

Gartenkresse<br />

Shiso-Kresse<br />

Nun die Currysauce dazugeben und mit der Kresse, dem<br />

rosa Pfeffer und den Champignons garnieren.<br />

renierkens kommunikations-design, köln


HEEL Verlag:<br />

HOLZBACKOFEN<br />

Aufbau · Praxis · Rezepte<br />

Brigitte Masloh<br />

Speck stein<br />

Kreativkurs<br />

Der kinderleichte Weg zum Erfolg<br />

1 Das besondere Anliegen dieses Buches<br />

1 Das besondere Anliegen<br />

dieses Buches<br />

Das besondere Anliegen dieses Buches 1<br />

Variationen dann schon kennen, können Sie sich an Werkzeug ist beigepackt. Was man sonst noch<br />

ganz anders entfalten.<br />

für ein erfolgreiches Arbeiten benötigt, ist im<br />

Haushalt vorhanden oder im Künstlerbedarfshandel<br />

oder auch im Baumarkt leicht erhältlich.<br />

Denken Sie immer wieder daran, besonders wenn<br />

Sie sich anfangs durch die strikte Anleitung et -<br />

was gegängelt fühlen sollten: Jeder künstlerische Ohne praktische Erfahrung sehen Werkzeuge<br />

Umgang mit einem Material erfordert solide auf den ersten Blick alle ziemlich gleich gut aus.<br />

handwerkliche Kenntnisse.<br />

Erst im Laufe der Zeit werden Sie feststellen,<br />

dass es hier wesentliche Unterschiede gibt, die<br />

Dieses Set ermöglicht, sofort ans Werk zu gehen das Arbeiten erleichtern oder erschweren können.<br />

und einen ersten Erfolg zu erzielen, denn das Mit wachsender Qualität des Materials steigen<br />

Steinmaterial und eine kleine Erstausstattung jedoch oft auch die Preise.<br />

Wie es zum neuen Konzept kam<br />

Hier das Ergebnis:<br />

HEEL<br />

Zu Beginn eines neuen Kurses erlebe ich immer<br />

wieder, dass die Kursteilnehmer in erster Linie<br />

die Frage nach der Gestaltung einer Figur beschäftigt.<br />

Zwei Fragen sind es, die in verschiedenen Ansätzen<br />

sowohl absolute Anfänger als auch oft noch<br />

Fortgeschrittene beschäftigen: Was soll ich nur<br />

machen, ich habe einfach keine Idee? ist die<br />

eine Frage, die andere, noch öfter gehörte: Ich<br />

weiß nicht, wie ich anfangen soll, denn ich<br />

möchte gerne einen Vogel fertigen, meinen<br />

Hund, eine Katze usw. oder eine Skulptur, die<br />

ich neulich gesehen habe.<br />

Verfügt man nicht über das nötige Wissen zur<br />

Technik und zum Ablauf des Erarbeitens, gehen<br />

die Projekte in der Regel schief und man gelangt<br />

nicht zum gewünschten Ergebnis. Ratlosigkeit<br />

und Frustration sind die Folge. Es fehlen einfach<br />

die Technik und die Grundlagen der Formgestaltung<br />

und wie man beide gezielt einsetzen muss,<br />

um bestimmte Effekte zu erzielen.<br />

Nach einem abendlichen Gespräch mit den Teilnehmern<br />

eines Kurses über dieses immer wiederkehrende<br />

Problem kam mir dann die Idee, wie<br />

man dem begegnen könnte. Sie wurde in der<br />

Runde diskutiert und begeistert aufgegriffen.<br />

6<br />

Wie wäre es, als erstes ganz entspannt und ohne<br />

„Ideenzwang“ die Grundlagen der Bearbeitung<br />

und deren Möglichkeiten kennenzulernen und<br />

zu üben. Erst anschließend sollte man sich über<br />

die Formgebung und die Verwirklichung seiner<br />

Wunschfigur Gedanken machen.<br />

Der neue Lernansatz<br />

Neu – und das Besondere an diesem Speckstein-<br />

Set – ist der Stein in Quaderform. Da Specksteine<br />

normalerweise nur in unregelmäßig gebrochener<br />

Form im Handel sind, besteht kaum die Möglichkeit,<br />

eine einheitliche Arbeitsweise in der Ausführung<br />

zu beschreiben, weil jeder Stein individuell<br />

behandelt werden muss. Genau das war bislang<br />

das Problem.<br />

An einem in Form geschnittenen Stein können<br />

Sie nun genau nach Vorlage verschiedene Techniken<br />

erlernen und die Gestaltung üben, ohne<br />

sich Gedanken um eine eigene Skulptur machen<br />

zu müssen.<br />

Sie werden bald merken, wie entspannend diese<br />

Arbeitsweise ist. Es ist die beste Möglichkeit,<br />

den Kopf für das spätere kreative Arbeiten frei<br />

zu bekommen. Weil Sie die Technik mit ihren<br />

ZWEI KLEINE SCHNECKEN<br />

TANZEN WALZER<br />

Dies ist eine sehr komplizierte<br />

Skulptur mit zwei unterschiedlichen<br />

Seitenansichten. In dieser<br />

Ansicht rollen sich die Körper<br />

als Spirale schlangenartig auf.<br />

Die Rückseite zeigt die dem<br />

Titel entsprechende Version<br />

mit Schneckengehäuse. Sie<br />

sind aus drei geschlossenen<br />

Ringen gebildet, aus denen<br />

sich der Schneckenkörper<br />

nach oben reckt.<br />

7<br />

4<br />

Bearbeitungs techniken an<br />

Mustersteinen lernen und üben<br />

Übung Raspeln 4<br />

Denken Sie daran: Die Raspel erst<br />

richtig auf den Stein setzen, dann<br />

ruhig in eine Richtung schieben.<br />

4 Bearbeitungs techniken an Mustersteinen lernen und üben<br />

Übung Durchbrüche<br />

Geduldiges Vorgehen ist gefragt, wenn der Stein bis zur Gegenseite vollständig durchbohrt werden<br />

soll. Mit einem einfachen Durchbruch lassen sich dann ganz unterschiedliche Effekte erzielen.<br />

Der runde Durchbruch<br />

Der trichterförmige Durchbruch<br />

Der augenförmige Durchbruch<br />

Übung Durchbrüche 4<br />

In diesem Kapitel lernen Sie die Arbeitstechniken, die<br />

Sie an Mustersteinen üben können. Wenn Sie in diesen<br />

Techniken fit sind, wird es Ihnen später leicht fallen,<br />

eigene Ideen zu verwirklichen.<br />

Übung Raspeln<br />

Durch das Zuschneiden auf die Quaderform hat<br />

der Musterstein eine zwar ebene, aber durch<br />

Sägespuren gezeichnete Oberfläche erhalten, die<br />

eben (plan) geraspelt werden muss. Um mehr<br />

Mustersteine dieser Form zu erhalten, müssen<br />

Sie unregelmäßig geformte Steine zuerst einmal<br />

zusägen und dann ebenfalls plan raspeln (siehe<br />

Seite 54 Rechtecksteine selbst herstellen).<br />

Um die noch vorhandenen Unebenheiten zu beseitigen,<br />

setzt man die flache Raspel plan auf den<br />

Stein und schiebt sie leicht diagonal über die<br />

Fläche. Dabei immer in der gleichen Richtung<br />

arbeiten, d. h. die Raspel wird nur von sich weggeschoben<br />

und nicht wieder zurückgeführt. Beim<br />

Zurückführen füllt der Abrieb die Rillen, doch<br />

gerade an ihrer Beschaffenheit kann man den<br />

Glättvorgang am besten beurteilen.<br />

Anfänglich wird man die im Rillenverlauf noch<br />

stehen gebliebenen Vertiefungen deutlich erkennen.<br />

Sie müssen deshalb so lange raspeln, bis<br />

der Rillenverlauf nicht mehr durch Vertiefungen<br />

unterbrochen ist. Nur das ist ein sicheres Anzeichen<br />

dafür, dass die gesamte Oberfläche plan ist.<br />

Das gilt natürlich auch bei gebogenen Formen.<br />

Raspeln Sie in deren Rundung solange über stehen<br />

gebliebene Buckel und Vertiefungen, bis keine<br />

Aussparung mehr zu erkennen oder kein Widerstand<br />

mehr fühlbar ist.<br />

Mit einer feineren Riffelraspel können Sie die<br />

anfangs noch groben Rillen zu feineren Riefen<br />

abschleifen. Das ist noch besser und effektiver<br />

mit einer Nagelfeile möglich (siehe Seite 14 Die<br />

Nagelfeile).<br />

Gleichmäßig tiefe parallele Rillen über<br />

die gesamte Fläche zeigen an, dass die<br />

Oberfläche des Steins eben ist. Mit<br />

feineren Raspeln oder einer Nagelfeile<br />

wird das Glätten abgeschlossen.<br />

GEFAHRENHINWEIS<br />

Speckstein ist nicht giftig. Sein vor einigen<br />

Jahren diskutierter Asbestanteil ist<br />

heute kein Thema mehr, was entsprechen -<br />

de Untersuchungen bestätigen.<br />

Allerdings ist das Einatmen des Staubs wie<br />

bei allen Stäuben (z. B. von Holz, Ytong,<br />

Zement usw.) problematisch.<br />

Es ist deshalb empfehlenswert, einfache<br />

Atemschutzmasken zu tragen. Bis zu<br />

einem gewissen Grad lässt sich Staub<br />

durch Feuchtigkeit binden (nasse Tücher<br />

als Unterlage oder Sprühen).<br />

Abriebschlamm, verpackt in Folientüten,<br />

darf im Hausmüll entsorgt werden.<br />

Beginnen Sie mit dem Markieren der Stelle für<br />

den Durchbruch. Die Durchbohrung beginnt mit<br />

einem Beitel oder einem Schlitzschraubendreher,<br />

den Sie an dieser Stelle senkrecht ansetzen. Dre -<br />

hen Sie ruhig und gleichmäßig im Uhrzeigersinn.<br />

Ab und zu die entstehende Öffnung vom Steinstaub<br />

befreien, damit das Werkzeug wieder besser<br />

greifen kann. Es ist ein befriedigendes Gefühl,<br />

wenn man plötzlich mit einem kleinen Klacklaut<br />

auf der anderen Seite durchbricht.<br />

Natürlich kann man auch einen Bohrer verwenden.<br />

Nur muss man den Stein dabei vorher genau<br />

untersuchen. Bohren ist nur bei recht kompakten<br />

Steinen gefahrlos möglich. Ist eine deutliche<br />

Schichtung erkennbar, sollte man zu ihr möglichst<br />

nur im rechten Winkel bohren. Bereits bei leicht<br />

schrägem Anbohren ist die Wahrscheinlichkeit<br />

ziemlich groß, dass man den Stein sprengt.<br />

Hier gibt es drei Möglichkeiten: mit gerader,<br />

nach außen (konvexer) und nach innen (konkav)<br />

gewölbter Wand. In allen drei Fällen erfolgt die<br />

Erweiterung mit der Riffelraspel. Der gerade<br />

Trichter wird am besten mit der flachen Seite der<br />

Riffelraspel erweitert, der nach außen gewölbte<br />

mit der nach innen gebogenen Seite und der<br />

nach innen gewölbte mit der nach außen gebogenen<br />

Seite.<br />

Verschiedene Formen von<br />

Durchbrüchen (v. l. n. r.):<br />

mit gerader, mit konvexer<br />

und konkaver Wand.<br />

Ein nach außen ungleichmäßig gestalteter<br />

Durchbruch wird einem Auge ähnlich.<br />

Dazu muss man mit der Riffelraspel nur<br />

eine Seite weiter einschneiden und in die<br />

Länge ziehen, bis sie spitz endet.<br />

Der ornamentale Durchbruch<br />

Der weiteren Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Sie können z. B. die Erweiterung nach<br />

beiden Enden vornehmen, sie länglich spitz zu -<br />

lau fen lassen oder oval abrunden. Es gibt auch<br />

Wird die augenförmige Durchbohrung bis zur<br />

Gegenseite fortgeführt – der spitze Auslauf<br />

wird dann länger – wird auch die hintere<br />

Öffnung länglich. Das schafft wieder einen<br />

neuen Ausdruck.<br />

die Möglichkeit einer gewissen ornamentalen<br />

Formgebung. Dazu wird der Trichter nach unten<br />

hin flacher erweitert, während die Spitze in ihrem<br />

Verlauf als leichte Kurve endet.<br />

Arbeitsvorschläge<br />

Manche Steine sind in ihrer Maserung schon<br />

mit einer nur geglätteten Oberfläche so schön,<br />

dass jede zusätzliche Gestaltung diese Wirkung<br />

nur zerstören würde. Die Entscheidung liegt ganz<br />

bei Ihnen – oder dem Stein!<br />

Wenn Ihnen die Oberfläche so gefällt:<br />

• bleibt das Musterstück ganz ohne weitere<br />

Bearbeitung wie es ist,<br />

• wird nur die Aufstellung des Steines verändert<br />

oder<br />

• Sie bearbeiten vielleicht nur noch die Kanten.<br />

Zum Durchbohren Für einen runden Durchbruch<br />

ist nicht viel mehr<br />

drehen Sie den Beitel<br />

vorsichtig im Kreis, zu tun, als das Loch in<br />

damit von der Außenkante<br />

der Bohrung geradem Wege mit der<br />

seinem Durchmesser auf<br />

nichts abbricht. Rundraspel zu erweitern.<br />

Doch Vorsicht ist bei der<br />

Außenkante angebracht,<br />

die durch die Hiebe auf<br />

der Raspel schnell beschädigt<br />

werden kann.<br />

Beispiel eines Trichters mit gerader<br />

Wand, der mit der Messerseite der<br />

Riffelraspel erzielt wurde.<br />

Eine gleichmäßige Rundung innerhalb der Einbuchtungen<br />

erreichen Sie am besten durch<br />

eine leicht spiralförmige Führung der Raspel.<br />

Bei einfach nur senkrecht nach unten gerichteter<br />

Raspel entstehen zu leicht rillenförmige<br />

Vertiefungen, die durch die leicht seitliche<br />

Bewegung vermieden bzw. ausgeglichen werden.<br />

Ein schwungvoll geformter Durchbruch<br />

ist entstanden, der z. B. auch als Auge<br />

eines Greifvogels gut vorstellbar ist.<br />

16<br />

17<br />

24<br />

25<br />

5 Arbeiten am Musterstein<br />

„Nach oben“ 5<br />

5 Arbeiten am Musterstein<br />

Die Katze 5<br />

„Nach oben“<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel<br />

Bei freier ornamentaler Gestaltung ist man<br />

ganz auf seine Fantasie angewiesen. Vorteil:<br />

Man kann frei schalten und walten. Nachteil:<br />

Man hat nichts, an dem man sich orientieren<br />

kann, vor allem wie hier bei einem rechteckigen<br />

Musterstein. Seine Form ist kein hilfreicher<br />

Ideengeber, wie es bei den gebrochenen, die<br />

Fantasie anregenden Specksteinen meist der<br />

Fall ist. Deshalb zur ornamentalen Gestaltung<br />

dieser relativ einfache Entwurf.<br />

4 Um die Spirale noch etwas zu erweitern,<br />

ziehen Sie nach außen hin eine neue<br />

Begrenzungslinie. Dann erhalten die beiden<br />

oberen Außenkanten des Mustersteins<br />

noch einen leichten Schwung, der<br />

die innere Form auffängt. Nun wird das<br />

Ganze geglättet, glatt geschliffen, geschmirgelt<br />

und poliert.<br />

Die Katze<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel bis anspruchsvoll<br />

Mögen Sie Katzen? Dann gefällt Ihnen dieses<br />

Stück sicherlich besonders gut. Faszinierend<br />

ist hier die Wirkung der Augen. Je nach<br />

Blickwinkel des Betrachters ändert sich das<br />

Mienenspiel der Katze – von fragend über<br />

traurig bis hin zum „bösen Blick“.<br />

4 Diese Einkerbung wird hier deutlich.<br />

Mundlinien, Schnurrhaare und eventuell<br />

Andeutungen von Härchen über den<br />

Augen einritzen.<br />

ARBEITSTECHNIKEN<br />

• Durchbruch<br />

• Flächige Vertiefungen<br />

• Geschwungene Linien<br />

• Kantengestaltung<br />

1 Zuerst wird eine nach oben auslaufende<br />

Spirale skizziert, die in etwa den Linienverlauf<br />

festlegt. Danach wird die untere<br />

Spitze des Mustersteins als Standfläche<br />

abgesägt.<br />

5 Da die Politur in die Rillen hineinzieht<br />

und auch die linke Seite der Kante verwischt,<br />

werden sie anschließend mit dem<br />

Messer wieder in den Urzustand gebracht,<br />

d. h. nachgezogen und aufgehellt. Dieser<br />

Kontrast wird allerdings nur bei dunkleren<br />

Steinen besonders deutlich.<br />

ARBEITSTECHNIKEN<br />

• Durchbruch<br />

• Abrundungen<br />

• Eingeritzte Linien<br />

• Geschwungene Linien<br />

1 Die Skizze auf den geglätteten Stein<br />

aufzeichnen, aussägen bzw. ausraspeln.<br />

So finster schaut<br />

die Katze drein,<br />

blickt man von<br />

schräg oben<br />

auf sie.<br />

5 Danach glätten, schleifen und Politur<br />

auftragen. Da sich die Einritzungen oft<br />

voll Po litur saugen, müssen diese anschließend<br />

wieder mit der Messerspitze<br />

nachgezogen werden.<br />

2 Das Zentrum der Spirale wird durchbohrt,<br />

die äußeren Linien werden eingekerbt.<br />

2 Machen Sie für die Augen zwei Bohrungen.<br />

Vom Nasenflügel bis zum Ende<br />

der Augenbraue höhlen Sie schräg aus<br />

und zwar so, dass die tiefste Stelle sich<br />

jeweils beidseitig der Nasenwurzel befindet<br />

und zu den Wangen hin flach ausläuft.<br />

3 Anschließend die äußeren Linien nach<br />

innen hin vertiefen, sodass es aussieht, als<br />

winde sich die Spirale vom Durchbruch<br />

nach außen hin zur Spitze.<br />

3 Die Augenöffnungen erweitern Sie am<br />

Rand leicht trichterförmig. Die schwarz<br />

gezeichnete Stelle unterhalb der Nasenspitze<br />

wird nach unten hin eingekerbt.<br />

48<br />

46<br />

5 Arbeiten am Musterstein<br />

„Nach oben“ 5<br />

7 Skulpturen aus Rechtecksteinen<br />

Das Elefantenbaby 7<br />

„Nach oben“<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD<br />

Mittel<br />

Bei freier ornamentaler Gestaltung ist man<br />

ganz auf seine Fantasie angewiesen. Vorteil:<br />

Man kann frei schalten und walten. Nachteil:<br />

Man hat nichts, an dem man sich orientieren<br />

kann, vor allem wie hier bei einem rechteckigen<br />

Musterstein. Seine Form ist kein hilfreicher<br />

Ideengeber, wie es bei den gebrochenen, die<br />

Fantasie anregenden Specksteinen meist der<br />

Fall ist. Deshalb zur ornamentalen Gestaltung<br />

dieser relativ einfache Entwurf.<br />

4 Um die Spirale noch etwas zu erweitern,<br />

ziehen Sie nach außen hin eine neue<br />

Begrenzungslinie. Dann erhalten die beiden<br />

oberen Außenkanten des Mustersteins<br />

noch einen leichten Schwung, der<br />

die innere Form auffängt. Nun wird das<br />

Ganze geglättet, glatt geschliffen, geschmirgelt<br />

und poliert.<br />

Skulpturen aus<br />

dem Format 10 x 10 x 5 cm<br />

Das<br />

Elefantenbaby<br />

Die Bearbeitung gleicht in Vielem der Arbeitstechnik<br />

wie beim „flächigen“ Elefant, der auf Sie zuschreitet<br />

(siehe Seite 38). In dieser Version ist der Körper in<br />

gestreckter Form gearbeitet, was neue Darstellungsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

3 Die Stirnseite wird vom Rüssel ausgehend<br />

nach hinten verjüngt. Auch hier verstärkt ein<br />

leichter Schwung die Lebendigkeit des Tiers.<br />

ARBEITSTECHNIKEN<br />

• Durchbruch<br />

• Flächige Vertiefungen<br />

• Geschwungene Linien<br />

• Kantengestaltung<br />

1 Zuerst wird eine nach oben auslaufende<br />

Spirale skizziert, die in etwa den Linienverlauf<br />

festlegt. Danach wird die untere<br />

Spitze des Mustersteins als Standfläche<br />

abgesägt.<br />

5 Da die Politur in die Rillen hineinzieht<br />

und auch die linke Seite der Kante verwischt,<br />

werden sie anschließend mit dem<br />

Messer wieder in den Urzustand gebracht,<br />

d. h. nachgezogen und aufgehellt. Dieser<br />

Kontrast wird allerdings nur bei dunkleren<br />

Steinen besonders deutlich.<br />

4 An der Bauchseite werden die Beine seitlich<br />

und quer unterteilt. Auch der Bereich zwischen<br />

Rüssel und Beinen wird eingebuchtet.<br />

2 Das Zentrum der Spirale wird durchbohrt,<br />

die äußeren Linien werden eingekerbt.<br />

1 Die Ohrenspitzen und der Bogen der<br />

Wirbelsäule bilden die höchsten Erhebungen.<br />

Von dort aus runden Sie nach allen<br />

Seiten ab. Die Stelle zwischen den Ohren<br />

wird eingekerbt, sodass das Rückgrat eine<br />

durchgehend geschwungene Linie zwischen<br />

der Spitze des Rüssels und dem<br />

Ende des Schwanzes bildet.<br />

5 Geglättet und poliert präsentiert sich das<br />

Baby „elefantastisch“ von allen Seiten.<br />

3 Anschließend die äußeren Linien nach<br />

innen hin vertiefen, sodass es aussieht, als<br />

winde sich die Spirale vom Durchbruch<br />

nach außen hin zur Spitze.<br />

2 Die Rückenlinie erhält einen leichten<br />

Schwung zur Seite, wodurch viel mehr<br />

Lebendigkeit entsteht. Dadurch verschiebt<br />

sich auch der Sitz der Ohren unterschiedlich<br />

weit nach vorn und unterstreicht dadurch<br />

die Biegung des Körpers.<br />

48<br />

58<br />

59<br />

renierkens kommunikations-design, köln


HEEL Verlag:<br />

WILD GERMANY<br />

„WIR GEHEN DAHIN,<br />

WO ES WEHTUT.“<br />

Hendrik Neubauer/Arnd Rüskamp<br />

1<br />

KAPITEL<br />

CRYSTAL METH<br />

IN OBERFRANKEN –<br />

SUCHTSTOFFE IN DER PROVINZ. RHEINGOLD UND KRISTALLE.<br />

TEXT: HENDRIK NEUBAUER<br />

CRYSTAL METH<br />

und halten fast verschämt selbst gemalte Schilder: „Karten gesucht“. Sie jagen einem Mythos<br />

hinterher.<br />

Unter sie hat sich der Reporter Manuel Möglich gemischt. Er trägt ein Schild „Crystal Meth“. Er<br />

geht offensiv auf die Festivalbesucher zu und konfrontiert sie mit seiner „Annonce“ und der Aussage,<br />

dass Oberfranken als der deutsche Hauptumschlagplatz für eine der gefährlichsten Drogen<br />

der Welt gilt. Der Reporter erntet größtenteils nur Erstaunen und Kopfschütteln. Andere hingegen<br />

verweisen verallgemeinernd auf die wahnsinnigen Profite, die mit dem Drogenhandel zu erzielen<br />

sind und sehen die Bekämpfung der Drogenkriminalität als hoffnungsloses Unterfangen. Es gibt<br />

aber auch ortsansässige Mütter, die offen zugeben, dass sie von der Droge gehört haben und<br />

die Problematik durch ihre schulpflichtigen Kinder kennen. Es scheint also durchaus etwas dran<br />

zu sein an der Behauptung, Bayreuth sei der deutsche Hot Spot für Crystal Meth. Hier, vis-à-vis<br />

des Festspielhauses, ist jedoch nicht der Platz, ihr weiter nachzugehen.<br />

„Wer einmal dabei war, ist süchtig.“ Das be-<br />

W<br />

WILD GERMANY<br />

„WIR GEHEN DAHIN,<br />

WO ES WEHTUT.“<br />

HEEL<br />

neo<br />

SIEH’S MAL<br />

Das Buch zur<br />

x Reportage<br />

haupten jedenfalls eingeschworene Richard-Wagner-Fans. Wir befinden uns auf dem Weg<br />

zu den Bayreuther Festspielen. Opernliebhaber aus aller Welt wünschen sich nichts sehnlicher,<br />

als sich einmal im Leben dem Treiben um den Grünen Hügel hinzugeben. Die Eintrittskarten<br />

für die Bayreuther Festspiele zählen wohl zu den begehrtesten Opernkarten der Welt, und<br />

der Schwarzmarkt auf dem Grünen Hügel ist vielleicht das Verwegenste, woran der Bildungsbürger<br />

denkt, wenn er sommers in eine der Hochburgen deutscher Kultur reist.<br />

Weit gefehlt, wie der Besuch von Wild Germany in der Kulturhochburg Oberfrankens zeigt.<br />

Es gibt hier eine Spezialklinik für Crystal-Meth-Abhängige. Anscheinend macht sich jenseits<br />

des Festspielhauses eine Sucht breit, der geradezu schauerliche Nebenwirkungen nachgesagt<br />

werden. Bayreuth ist Wagnerstadt! Aber ist Bayreuth auch der deutsche Hauptumschlagplatz<br />

für Crystal Meth?<br />

Festivalsommer auf dem Hügel<br />

Viele der Besucher strahlen. Heute Abend geht ein Traum in Erfüllung: Einige von ihnen dürfen<br />

heute zum ersten Mal den Grünen Hügel hinaufpromenieren und ihren ersten Bayreuther Wagner-Abend<br />

genießen. Offizielle Stellen der Stadt sprechen mit einem gewissen Stolz von dem<br />

krassen Missverhältnis beim Kartenangebot. Dazu besteht auch guter Grund, denn es sind in<br />

der Regel 53.900 Plätze zu vergeben, die Kartenbestellungen dagegen reichen regelmäßig<br />

an die halbe Million heran. Und doch reisen Jahr für Jahr Menschen mit der Hoffnung in die<br />

Stadt, doch noch eine Karte zu ergattern. Am Rande der Menschentraube drücken sie sich herum<br />

10<br />

Auf dem Grünen Hügel gibt es nur Opium für das auserlesene Volk. Wobei Richard Wagner<br />

und Opium schon ein Thema für sich wäre: „Es lässt sich nicht daran vorbeisehen: Wagner hat<br />

mit kühler Berechnung produziert, was nach Marx, der ihm nahesteht, das Wesen der Religion<br />

ist: ,Opium des Volkes’“, so hat es der Philosoph Georg Picht formuliert. 1 Was jedoch überrascht,<br />

ist, dass Wagner selbst dem Opium zugetan war, um sich aus kreativen Krisen zu befreien. 2 Darüber<br />

verliert hier oben keiner ein Wort. Wagner als Morphinisten zu bezeichnen, schießt sicherlich<br />

weit über das Ziel hinaus, aber in einem medizinischen Artikel von Démetrius Zambaco aus<br />

dem Jahr 1884 findet Richard Wagner im Zusammenhang mit Krankengeschichten von Morphinisten<br />

Erwähnung. Der Artikel, ein Jahr nach Wagners Tod erschienen, beschreibt unter anderem<br />

die Praxis, Morphiumlösungen heimlich zu verdünnen, gewissermaßen als eine Art Entziehungskur,<br />

als deren Folge aber Unglückfälle zu vermelden waren. Zambaco wendet sich zudem gegen<br />

1 Picht, Georg. Kunst und Mythos, Klett-Cotta, 1996, S. 281.<br />

2 Drüner, Ulrich. Schöpfer und Zerstörer: Richard Wagner als Künstler, Böhlau, 2003, S. 123.<br />

11<br />

BUGCHASING<br />

KAPITEL 2<br />

BUGCHASING<br />

2<br />

KAPITEL<br />

BUGCHASING<br />

WEIL ICH IHN LIEBE<br />

TEXT: ARND RÜSKAMP<br />

Manchmal sehen, hören oder lesen wir von<br />

Dingen, die uns unglaublich erscheinen. Sie sind unglaublich schrecklich, oder unglaublich<br />

schön, jedenfalls hätten wir es nicht für möglich gehalten, dass es „so was“ gibt. Als ich vor<br />

einigen Wochen zum ersten Mal den Begriff „Bugchaser“ hörte, dachte ich an einen Computerfreak,<br />

der Programmierfehler sucht, findet und behebt. Das war naiv. Ich erfuhr dann,<br />

was man unter einem Bugchaser versteht und tatsächlich war das erste, was ich vor mich hin<br />

murmelte, „unglaublich“.<br />

Ein Bugchaser ist männlich. Er ist schwul. Und er ist gesund. Männlich und schwul möchte er<br />

bleiben, gesund nicht. Also sucht er nach einem HIV-positiven Mann, der bereit ist, ihn, den gesunden<br />

Mann, mit dem AIDS-Virus zu infizieren.<br />

Es war 2003, als die Zeitschrift „Rolling Stone“ das zu diesem Zeitpunkt schon jahrelang grassierende,<br />

aber in der breiten Bevölkerung nur am Rande wahrgenommene Thema in die Öffentlichkeit<br />

trug. Im fraglichen Artikel kommt hauptsächlich ein schwuler New Yorker namens Carlos<br />

zu Wort. Er behauptet, es würde seine positiven Sexualpartner anmachen, wenn sie wüssten,<br />

dass er negativ ist und dass sie ihn in ihre Bruderschaft aufnehmen könnten. Carlos wirkt unbesorgt.<br />

Mit HIV zu leben sei wie mit Diabetes zu leben. Man schlucke ein paar Pillen und das<br />

Leben ginge weiter. Auf den Rolling-Stone-Artikel reagierte das Magazin „Newsweek“ 1 und<br />

ordnete die Aussagen ein. Der Autor Gregory Freeman, so Newsweek, zitiert zwei Ärzte. Einer<br />

habe gesagt, etwa 25% der neu infizierten schwulen Männer hätten sich vorsätzlich mit HIV<br />

1 http://www.newsweek.com/2003/01/22/is-rolling-stone-s-hiv-story-wildly-exaggerated.html<br />

infiziert. Ein anderer Arzt soll behauptet haben, man sähe in der Klinik regelmäßig Bugchaser,<br />

es sei dies ein wachsendes Phänomen. Beide Ärzte dementierten. Freeman blieb bei seiner<br />

Aussage, die Wahrheit aber blieb, zumindest für den normalen, nicht im Detail informierten<br />

Leser, im Verborgenen.<br />

Der Verdacht, ein Viertel der HIV-positiven Männer hätte sich vorsätzlich infiziert, wiegt schwer.<br />

Manuel Möglich hat sich deshalb in Deutschland auf die Suche nach Menschen gemacht, die<br />

sich als Bugchaser zu erkennen geben. Gefunden hat er zunächst Claude. Kein bekennender<br />

Bugchaser, aber ein Mitglied der Community, das sich in mancher Hinsicht gut auskennt.<br />

Sexpartys: Kalkulierbares Risiko?<br />

Wer über Bugchasing spricht, muss über Barebacking Bescheid wissen. Unter Barebacking ist<br />

in der schwulen Community schlicht und ergreifend ungeschützter Sex zu verstehen. Sex, wie<br />

ihn auch Paare miteinander haben, bei denen beide sicher sind, sich bei ihrem Sexualpartner<br />

nicht anstecken zu können. Eine Praxis die gut funktionieren kann, solange die Zahl der Partner<br />

bekannt ist, solange die Partner gesund sind. Das gilt für Heterosexuelle und Homosexuelle<br />

gleichermaßen. Zudem ist der ungeschützte Verkehr zwischen sicher negativen oder positiven<br />

Männern, was die Übertragung des HI-Virus betrifft, unproblematisch. Was aber geschieht,<br />

wenn mehr als zwei Partner beteiligt sind, wenn vielleicht unklar ist, ob alle negativ oder alle<br />

positiv sind? Claude 2 veranstaltet regelmäßig Sexpartys. Partys, bei denen Männer ungeschützten<br />

Geschlechtsverkehr haben. Wichtig zu wissen: Der Gastgeber ist aidskrank.<br />

Claude zeigt Manuel seine mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Wohnung. Er zeigt das Gästezimmer,<br />

in dem bei Sexpartys schon bis zu acht Männer gleichzeitig miteinander Sex hatten.<br />

2 Manuel Möglich besuchte und interviewte Claude für Wild Germany.<br />

In der gesamten Wohnung seien es 19 Männer gewesen. „Sodom und Gomorra“, sagt Claude<br />

und grinst. Dann führt er Manuel Möglich ins Schlafzimmer. Hier macht er überraschend kategorisch<br />

klar, dass dieses Zimmer und Bett ausschließlich für ihn und seinen Mann reserviert<br />

seien, sich hier aufzuhalten, sei anderen Männern nicht gestattet. Das klingt konservativ. Weniger<br />

konservativ ist Claude, wenn es darum geht, seine sexuellen Wünsche zu befriedigen. Wenn<br />

man unter konservativ auch versteht, dass zum Beispiel die Gesundheit der an den Partys beteiligten<br />

Männer bewahrt werden soll, verhält sich Claude im politischen, im gesellschaftlichen<br />

Sinne progressiv. Denn bei Sexpartys ohne Schutz nehmen die Teilnehmer zumindest billigend<br />

in Kauf, dass Krankheiten übertragen werden.<br />

Am Ende des Gespräches wird unmissverständlich deutlich, wie Claude denkt. Er praktiziere<br />

unsafen Sex, weil ihm nichts Schlimmeres mehr passieren könne.<br />

Weitere Gefahren des<br />

ungeschützten Geschlechtsverkehrs<br />

Claude, so wie er sich gegenüber Manuel Möglich äußert, eine hedonistische und fatalistische<br />

Lebenseinstellung zu attestieren, fällt leicht. Er glaubt, dass er nichts ändern<br />

kann, und er lebt seine Sexualität nach dem Lustprinzip. Ihm beizupflichten, wenn er<br />

davon spricht, es sei jedem selbst überlassen, ob er das Risiko eingeht oder nicht, könnte<br />

auf der Grundlage liberalen Gedankengutes gelingen. Seine Haltung und sein Tun zu<br />

rechtfertigen, ist jedoch nicht möglich, wenn man zum Beispiel um die Gefahr weiß, die<br />

von HI-Unterstämmen ausgeht, die übertragen werden können.<br />

Das ist nach Meinung von Dr. Ulrich Marcus vom Robert-Koch-Institut zwar ein seltenes<br />

Ereignis, aber es kommt vor. Es kann ein sogenanntes superinfizierendes Virus übertragen<br />

werden, das eventuell Resistenzen aufweist. In der Folge reduziert sich die Auswahl<br />

an möglichen antiretroviralen Medikamenten. Ein Risiko, dem man sich und andere nicht<br />

aussetzen muss.<br />

Dr. Marcus betont jedoch, dass ein wirkliches Risiko wahrscheinlich nur dann besteht,<br />

wenn keiner der beiden Beteiligten effektiv therapiert wird. Das Wissen um die tatsächlichen<br />

Risiken und Wahrscheinlichkeiten von HIV-Superinfektionen ist weitgehend Expertenwissen<br />

und kann derzeit weder bei normalen HIV-Behandlern noch bei HIV-Infizierten<br />

vorausgesetzt werden.<br />

Wichtig zu wissen ist auch, dass andere sexuell übertragbare Infektionen leichter eintreten,<br />

wenn ein Mensch HIV-positiv ist. Allerdings sind die Folgen – außer bei Hepatitis<br />

C – relativ leicht beherrschbar.<br />

Weitere Krankheiten sind Syphilis, Tripper, Feigwarzen und Hepatitis C. Hepatitis C kann<br />

chronisch werden und in Kombination mit einer AIDS-Erkrankung zu einem erhöhten<br />

Erkrankungs- und Sterberisiko führen. Die Behandlung von Hepatitis C ist zudem ein<br />

langwieriges und kostspieliges Unterfangen. Die Therapie dauert in der Regel ein Jahr<br />

und kostet zwischen 20 und 30.000 Euro. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Hepatitis<br />

C Leberzirrhose und Leberkrebs nach sich ziehen kann.<br />

Im Zusammenhang mit der sexuellen Übertragung der Hepatitis C ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Übertragungswege und demzufolge auch die Präventionsbotschaften nicht<br />

deckungsgleich mit denen von HIV sind. Für die sexuelle Übertragung der Hepa titis C<br />

spielt der Austausch von Samenflüssigkeit keine Rolle, dafür die Übertragung von Blutresten<br />

und das Vorhandensein von Schleimhautverletzungen. Auch hier ist zu berücksichtigen,<br />

dass das Wissen um Übertragungswege und Präventionsmöglichkeiten derzeit<br />

weder bei HIV-Behandlern noch bei HIV-Infizierten vorausgesetzt werden kann.<br />

Eine andere, weit verbreitete Erkrankung ist das Vorhandensein von Chlamydien. Es ist<br />

die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung durch Bakterien. Man schätzt die Zahl<br />

der Infizierten in Deutschland auf eine Million. Dr. Marcus moniert, dass trotz der großen<br />

Verbreitung dieser Infektion bei homosexuell aktiven Männern ein Screening (Untersuchung<br />

ohne Vorliegen von Symptomen) auf die häufig ohne ausgeprägte Symptome verlaufenden<br />

rektalen Infektionen mit Tripper und Chlamydien von den Krankenkassen nicht<br />

bezahlt wird. Aber auch bei Infektionen, die bereits Beschwerden verursachen, belastet<br />

die Labordiagnose das Laborbudget der behandelnden Ärzte. Viele Infektionen werden<br />

deshalb nicht erkannt und nicht behandelt. An dieser Stelle würde die Meldepflicht eine<br />

Entlastung schaffen, da die Labordiagnose meldepflichtiger Infektionen nicht auf das<br />

Laborbudget angerechnet wird.<br />

Die Symptome der Erkrankung beim Mann sind Harnröhrenentzündungen, Entzündungen<br />

der Nebenhoden und der Prostata. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, sich mit<br />

dem HI-Virus zu infizieren. Ein Umstand, der auch in der schwulen Community nicht ausreichend<br />

bekannt ist.<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

SATANISMUS<br />

KAPITEL 4<br />

SATANISMUS<br />

4<br />

KAPITEL<br />

SATANISMUS<br />

MIT EINEM BEIN IN DER HÖLLE?<br />

TEXT: ARND RÜSKAMP<br />

eigenen Sexualität. Satanisten begreifen Satan als Widersacher religiöser Dogmen. Offensichtlich<br />

ist auch die Bedeutung des Rechts des Stärkeren. Satanistische Ideologien betrachten Satanisten<br />

als Angehörige einer Elite.<br />

Die in jüngerer Zeit vermutlich einflussreichste Vertreterin des Satanismus ist die 1966 von Anton<br />

LaVey 1 in Kalifornien gegründete Church of Satan. Man spricht davon, dass diese Religionsgemeinschaft<br />

in ihren besten Zeiten weltweit bis zu 20.000 Mitglieder hatte. Die Zahl der deutschen<br />

Mitglieder ist unbekannt. Heute kann ihr beitreten, wer 200 US Dollar an eine New Yorker<br />

Adresse sendet.<br />

In den USA ist die Church of Satan als offizielle Kirche anerkannt. Ihre Mitglieder, aber auch<br />

andere, nicht in der Church of Satan organisierte Satanisten orientieren sich an der Lehre der<br />

sogenannten „Satanic bible“.<br />

Die elf satanistischen Regeln der Erde 3<br />

©1976 Anton LaVey – Übersetzt von L.P. Kronlob<br />

1. Gib keine Meinungen oder Ratschläge, außer du wirst gefragt.<br />

2. Erzähle anderen nicht deine Sorgen, außer du bist sicher, dass sie sie hören wollen.<br />

3. Wenn du in eines anderen Heim bist, erweise ihm Respekt oder gehe gar<br />

nicht erst dorthin.<br />

4. Wenn dich ein Gast in deinem Heim belästigt, behandle ihn grausam und<br />

ohne Gnade.<br />

5. Unternimm keine sexuellen Annäherungen, bis du nicht ein eindeutiges<br />

Signal erhältst.<br />

spricht mit sanfter, gut modulierter Stimme. „Ein<br />

Satanist ist jemand, der sich mit dem Teufel<br />

identifiziert, als Held, als Individualist, als Genießer<br />

des Lebens.“<br />

Das klingt plausibel. Eine Gesellschaft wie die<br />

unsere, die sich allzuoft hedonistisch zeigt, in<br />

der die Befriedigung individueller Wünsche, in<br />

der das beständige Streben nach persönlicher<br />

Lust von zentraler Bedeutung ist, kann bei jungen<br />

Menschen den Eindruck erwecken, mit<br />

Satan im Bunde sei man per se im Gewinnerteam.<br />

„Du Satansbraten“ pflegte meine Mutter zu<br />

mir zu sagen, wenn ich meine Interessen als Kind einigermaßen pfiffig durchgesetzt hatte.<br />

Und ich verstand das nicht nur als Rüge, sondern auch als Auszeichnung. Später tauchte<br />

Satan, der dann Teufel hieß, im Kindergottesdienst auf, und ich erinnere mich nur noch an<br />

eine Illustration, bei der der Pferdefuß des Teufels mein Mitleid erregte. Wie sollte man damit<br />

anständig laufen?, fragte ich mich.<br />

Es gingen für mich lange Jahre ohne Satan ins Land. Dann veröffentlichte Salman Rushdi 1988<br />

seinen Roman „Die satanischen Verse“, der mich nicht im Mindesten interessierte und dessen<br />

Inhalt ich auch heute nicht wiedergeben kann. Dass der iranische Revolutionsführer Chomeini<br />

den Autor mit einer Fatwa belegte und zum Mord an ihm aufrief, empörte mich jedoch zutiefst.<br />

Will sagen: Meine persönlichen Bezüge sind heterogen und nicht sonderlich stark ausgeprägt.<br />

Als ich erfuhr, dass sich der Journalist Manuel Möglich dem Thema „Satanismus“ zugewendet<br />

hat und in einem dreißigminütigen Beitrag darüber aufgetreten ist, war ich überrascht und fragte<br />

mich zunächst, was das denn wohl sei, Satanismus. Eine Frage deren Beantwortung, soviel sei<br />

versprochen, in diesem Text, nicht erschöpfend gelingen wird. Auch wenn sich unter dem Begriff<br />

Satanismus seit dem 17. Jahrhundert religiöse Ideen und weltanschauliche Strömungen versammeln,<br />

ist es bisher nicht gelungen, das Böse dingfest zu machen. Wild Germany kreist das Thema<br />

jenseits des Boulevards und der Sensationspresse ein und schaut dabei in Abgründe menschlichen<br />

Handelns.<br />

Heute geht es den satanistischen Ideologien nicht um die Anbetung oder Anrufung des Teufels.<br />

Auch sind rituelle Handlungen oder Schwarze Messen eher unbedeutend. Wesentlich ist es, die<br />

eigene Göttlichkeit zu fördern. Hierunter verstehen Satanisten nicht zuletzt das Ausleben der<br />

Wer als Satanist lebt, folgt möglicherweise den neun Grundsätzen und elf Regeln des Satanismus,<br />

so wie Christen die zehn Gebote als ihren Leitfaden akzeptieren.<br />

Die neun satanistischen Aussagen 2<br />

©1969 Anton LaVey – Übersetzt von L.P. Kronlob<br />

1. Satan repräsentiert Hingabe anstatt Enthaltsamkeit!<br />

2. Satan repräsentiert vitale Existenz anstatt spiritueller Wunschträume!<br />

3. Satan repräsentiert reine Weisheit anstatt heuchlerischer Selbsttäuschung!<br />

4. Satan repräsentiert Güte gegenüber denen, die sie verdienen, anstatt an Undankbare<br />

verschwendete Liebe!<br />

5. Satan repräsentiert Vergeltung anstatt Darbietung der anderen Wange!<br />

6. Satan repräsentiert Verantwortlichkeit für die Verantwortlichen anstatt Sorge für<br />

psychische Vampire!<br />

7. Satan repräsentiert den Menschen als nur ein weiteres Tier, manchmal besser, meistens<br />

schlechter als diejenigen, die auf allen Vieren gehen, der aufgrund seiner „göttlichen<br />

spirituellen und intellektuellen Entwicklung“ das bösartigste Tier von allen geworden ist!<br />

8. Satan repräsentiert alle sogenannten Sünden, da sie alle zu physischer, geistiger oder<br />

emotionaler Befriedigung führen!<br />

9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals hatte, da er sie all die Jahre im<br />

Geschäft gehalten hat!<br />

1 Anton Szandor LaVey verfasste die Satanische Bibel, die unter Plagiatsverdacht steht. The Satanic Bible. Avon<br />

Books, 1969. 272 S. LaVey verbreitet in ihr „seine“ Weltanschauung. Sein Buch gilt als ein Grundlagenwerk des<br />

modernen Satanismus. vgl. Chris Mathews. Modern Satanism: anatomy of a radical subculture. Greenwood<br />

Publishing Group, 2009 S. 54 ff.<br />

2 Siehe: http://www.baphoed.de/9-satan-aussagen.html<br />

6. Nimm nicht was dir nicht gehört, außer es ist eine Last für die andere Person<br />

und sie schreit danach, entlastet zu werden.<br />

7. Anerkenne die Macht der Magie, wenn du sie erfolgreich angewandt hast, um<br />

dir deine Wünsche zu erfüllen. Wenn du die Macht der Magie verleugnest,<br />

nachdem du sie mit Erfolg benutzt hast, wirst du alles verlieren was du erlangt hast.<br />

8. Beschwere dich nicht über etwas, dem du dich nicht selbst aussetzen musst.<br />

9. Schade kleinen Kindern nicht.<br />

10. Töte keine nicht-menschlichen Tiere, außer du wirst angegriffen oder<br />

zu Nahrungszwecken.<br />

11. Wenn du dich auf öffentlichem Gelände bewegst, belästige niemand. Wenn<br />

dich jemand belästigt, sage der Person sie soll damit aufhören. Wenn sie nicht<br />

aufhört, vernichte sie.<br />

An manchen Stellen findet man zur 11. Regel im Internet diesen Zusatz:<br />

(Wobei das Vernichten rein symbolisch gemeint ist)<br />

Der Satanist von nebenan<br />

Dies sind zweifellos interessante Anhaltspunkte um nachzuvollziehen, was Satanisten antreibt.<br />

Aber grau ist alle Theorie. Manuel Möglich trifft im Rahmen seiner Recherchen einen bekennenden<br />

Satanisten und dieser sagt im Film: „Als ich Siebzehn war, habe ich von ‚LaVey’ gehört<br />

und habe mir die satanische Bibel gekauft und die gelesen, und bei mir hat’s ‚klick’ gemacht,<br />

also die Philosophie harmoniert direkt mit mir. Es ist das, was ich leben möchte“, sagt Marco.<br />

Ein junger Mann, den man als Sitznachbarn in der U-Bahn unauffällig und bei näherem Hinsehen<br />

als sympathisch und unauffällig empfinden würde. Marco schlendert mit Manuel Möglich durch<br />

einen Park, wirkt entspannt, hört interessiert zu, schaut den Reporter mit offenem Blick an und<br />

3 Siehe: http://www.baphoed.de/11-satan-regeln.html<br />

Zentraler Gedanke der „Satanic bible“ ist die<br />

Vorstellung, der Mensch für sich selbst, sei sein<br />

eigener Gott. Ein Satz, den man erst einmal<br />

sacken lassen muss. Zu Ende gedacht ist das<br />

Leben dieser Vorstellung von erschreckender<br />

Endgültigkeit. Wer sein eigener Gott ist, kann<br />

sich den Regeln einer sozialen Gemeinschaft unterwerfen. Er muss es aber nicht. Zur Erinnerung<br />

sei hier noch mal die 11. satanistische Regel zitiert.<br />

„Wenn du dich auf öffentlichem Gelände bewegst, belästige niemand. Wenn dich jemand belästigt,<br />

sage der Person sie soll damit aufhören. Wenn sie nicht aufhört, vernichte sie.<br />

(Wobei das Vernichten rein symbolisch gemeint ist.)“<br />

Man kann nur hoffen, dass der Inhalt der Klammer für Satanisten von hervorgehobener Bedeutung<br />

ist.<br />

Der Mensch als sein eigener Gott – eine Idee, die man so ähnlich auch in den Schriften des<br />

Philosophen Friedrich Nietzsche lesen kann und die zur Aussage von Marco passt, der einen<br />

Satanisten als Genießer des Lebens versteht. Aber es besteht nicht nur eine geistige Verwandtschaft<br />

zwischen LaVey und Nietzsche. Hätte es zu LaVeys Zeiten bereits eine Einrichtung wie<br />

VroniPlag gegeben, so wäre wohl rasch deutlich geworden, dass sich LaVeys Gedanken sehr<br />

eng an die des Philosophen anlehnen. Brad Richert hat in Alberta Religionswissenschaften und<br />

Philosophie studiert. In einer Analyse befasste er sich 2006 mit der Frage, wie viel Nietzsche<br />

in LaVey steckt. Richert kommt zu dem Schluss, es sei leicht ersichtlich, dass LaVey weite Teile von<br />

Nietzsches Philosophie erfolgreich mit der Symbolik des Heidentum kombiniert habe. LaVey verwende<br />

Nietzsches Gedanken zu Ethik, Moral, Geschichte und Christentum quasi vollständig.<br />

Man verbinde dessen antichristliche Ideen mit der äußeren Hülle altertümlicher Riten, füge einen<br />

Spritzer sinnlicher Extravaganz hinzu und schon sei der Satanismus nach LaVey angerichtet. 4<br />

4 http://brichert.wordpress.com/2006/08/22/nietzsche-within-lavey%E2%80%99s-satanism/<br />

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ISLAMISCHER RAP<br />

KAPITEL 6<br />

ISLAMISCHER RAP<br />

6<br />

KAPITEL<br />

ISLAMISCHER RAP<br />

MISSION POP. MISSION ISLAM.<br />

TEXT: HENDRIK NEUBAUER<br />

Gangster-Rap war angesagt und auf einmal war Schluss mit Sinn, Humor, Flow. Zutaten, für<br />

die der Deutschrap aus Stuttgart und besser noch aus Hamburg stand. So sahen das jedenfalls<br />

die Kritiker von Sido & Co. Mit dem Blick auf den amerikanischen Gangster-Rap meinten jedoch<br />

viele Beobachter, endlich sei der Rap im wirklichen Leben angekommen. Die „Kanaken“ aus<br />

Neu kölln, Wedding oder Kreuzberg stehen auf und tun es den „Niggaz“ aus New York oder<br />

Los Angeles gleich. Sie beschreiben ihren Alltag, der sich um Nutten, Gras, Koks, Gewalt und<br />

die Finanzierung des AMG-Mercedes dreht. Ein Thema fehlt aber meist: Religion. Doch eigentlich<br />

war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Islam im deutschen Rap ankommt, denn ein Großteil<br />

der Rapper hat seine Wurzeln im muslimisch geprägten Familienleben. Der Reporter Manuel<br />

Möglich hat sich mit einigen von ihnen getroffen, um zu klären, ob der deutsche Hip Hop durch<br />

islamistische Anklänge einfach nur in Sachen Provokation eine Schippe drauf legt oder ob er<br />

etwa in eine islamische Phase eintritt?<br />

Alpa Gun erinnert sich an Deso Dogg aka Abou Maleeq.<br />

Früher war ich ein faschistischer Nationalist,<br />

der sinnlos gelebt hat wie ein Kapitalist,<br />

heute erzähl ich dir was von der Heiligen Schrift,<br />

weil jeder Mensch hier was Besonderes ist,<br />

weil jeder Mensch die Wahrheit aufrecht verdient,<br />

doch wer glaubt noch an die Wahrheit, wenn die Welt aus Lügen besteht,<br />

wir sind das, was wir sind, die Opfer der Gesellschaft,<br />

die Manipulation der Medien macht uns schwach und krank,<br />

mit ihrer Macht halten sie uns in Schach,<br />

diesen Hass zu bekämpfen ist nicht so einfach,<br />

doch einfach haben wir es nicht, wenn man nur schweigt,<br />

die Ignoranz kostet viele die Freiheit.<br />

in einer Welt, in der sich die Lügen aufstapeln,<br />

müssen wir überleben, um die Wahrheit zu bewahren<br />

Zitat: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit<br />

Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz<br />

sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung<br />

gegen die Angriffe der Intoleranten zu verteidigen, dann werden die Toleranten<br />

vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.” Karl Popper 1<br />

„Nachtigall, ick hör dir trapsen.“ Das müssen Berliner Verfassungsschützer 2010 gedacht haben.<br />

Nicht dschihadistische Truppen, die sich über die Alpen gen Hauptstadt aufmachten, hatten sie<br />

im Visier. Vielmehr versuchen vereinzelte islamistische Gruppierungen in Berlin, Gangster-Rapper<br />

zum Konvertieren zu bewegen. Mit Erfolg. Ein ehemaliger Rapper wirbt mittlerweile für ihre ultra -<br />

konservative und demokratiefeindliche Weltansicht. Wild Germany dreht eine Runde durch die<br />

deutsche Rap-Szene und geht der Frage nach, was es mit dieser heiligen Allianz der Popkultur<br />

Hip Hop und dem Islamismus auf sich hat.<br />

„Ich bin der Rap-Udo-Jürgens und bürge für meine Eichel / egal, ob Nutten sportlich sind, ich<br />

ficke sie zu Leichen / Alle Nutten mit viel Geld – lutscht meinen Schwanz!“ Mit diesen Zeilen<br />

leitete Ende der Neunziger Kool Savas in „LMS“ den Deutsch-Rap Berliner Prägung ein. Die<br />

Neue Deutsche Härte war da. Auf einmal fanden Horden Vorstadtjugendlicher Gefallen daran,<br />

auf und ab zu hüpfen und derartig derbe Texte mitzugrölen. Sido, Bushido, Fler, B-Tight und<br />

Konsorten taten es Kool Savas gleich und versammelten sich um das Aggro-Berlin-Label. Jeder<br />

versuchte jeden in Sachen Zoten, Gewaltverherrlichung und Chauvinismus zu übertreffen.<br />

„Ein Mike, ein Beat /<br />

ein Mann, ein Ziel /<br />

eine Gun, ein Krieg /<br />

mein Kampf, mein Sieg.“ 2<br />

Mit diesen Reimen aus dem Jahr 2007 versuchte Alpa Gun, ein geborener Berliner türkischer<br />

Herkunft, aus dem Schatten von Sido zu treten. Er wirkte nicht nur als dessen Support und in<br />

dessen Crew, sondern arbeitete längere Zeit als Sidos Fahrer. Er gehörte zu dem Label mit der<br />

Kreissäge im Schriftzug, Aggro Berlin, das von 2001 bis 2009 für das Genre Gangster-Rap<br />

stand. Alpa Gun gibt vor, genau zu wissen, worüber er rappt, wie seine Biografie auf Facebook<br />

Du musst überleben, glaube fest an dich<br />

Du musst überleben, jeder stirbt für sich. 20<br />

Dieser Track führt uns auf weitere Spuren in Richtung Islamismus. Asadullah, bürgerlich Cüneyt<br />

Aksoy, arbeitet mittlerweile als Musik- und Filmproduzent. Auf verschiedenen Kanälen im Internet<br />

wie YouTube und Facebook, aber auch auf eigenen Webseiten präsentiert er Musik und Kurzfilme<br />

wie „Es ist nie zu spät.“ 21 Dieser erzählt in knapp 30 Minuten die Geschichte von der Läu -<br />

te rung des Gangster-Rappers King Cee. Die Einstiegsszene zeigt zwei Männer, die in einer<br />

Frankfurter Vorstadt im Auto warten. Sie unterhalten sich darüber, dass der Einsturz des World<br />

Trade Centers 2001 nur inszeniert worden sei, um die muslimische Welt zu diskreditieren. „Diese<br />

Religion ist nicht dafür verantwortlich zu machen. Ich glaube, das war nur ein Inside-Job ... Die<br />

haben uns verarscht.“ King Cee ist unterdessen zugestiegen: „Scheiß mal auf die Amerikaner“<br />

und lenkt dann schnell das Interesse der Wageninsassen auf die nächste Abzocke. Er will gleich<br />

einen Kleindealer abziehen und braucht dabei ihre Hilfe. Hier macht man am besten einen Schnitt,<br />

denn nun folgt ziemlich umständlich erzählt die Wandlung vom Gangster zum Moslem, von King<br />

Cee zu Asadullah. Zum Ende des Films treten dann all die üblichen islamistischen Verdächtigen<br />

auf: Ibrahim Abou-Nagie, Abu Jabriel, Pierre Vogel. Sie zählen alle zu den Salafiten in Deutschland,<br />

die oftmals auch mit dem Prädikat „Hassprediger“ belegt werden. Der Showdown des<br />

Films ist Deso Dogg überlassen, heute Abou Maleeq. Tränen kullern über die Wangen des ehemaligen<br />

Gangster-Rappers und er fleht die Hip-Hop-Szene an, von der Musik abzulassen, von<br />

ihrem Kleinkriminellentum, von Drogen und Gewalt. „Guckt mal, was in der Musikszene los ist.<br />

Sinna, ja. Wo ich unterwegs war, ich hab so viele Sachen gesehen, schlimme Sachen. Kleine<br />

Mädchen rennen den Musikern hinterher, muslimische Mädchen. Muslimische Frauen machen<br />

solche schlimmen Sachen. Viele Männer auch ... Ich bin so froh, Allah soll mich nie wieder in<br />

diese Szene zurücklassen. Nie wieder will ich dorthin zurückgehen. Keiner soll in diese Szene<br />

gehen und die, die drinnen sind, holt die raus.“<br />

Auf dem Cover seines letzten Albums „Alle Augen auf mich“ (2009) hielt sich Deso Dogg noch<br />

den Revolver an die Schläfe. Ausgekoppelt wurde die Single „Gangxta Inferno“, im Hintergrund<br />

des Albums rappte er in „Es gibt nur einen“ aber auch:<br />

Es gibt nur einen der weiß wie ich leide (Ohh! Herr)<br />

Es gibt nur einen der weiß was ich meine (Ohh! Gott)<br />

Es gibt nur einen der mich sieht wie ich schreibe (Ja!)<br />

Nur einer kann mich richten und er sieht wie ich wein (Allah!)“<br />

Anfang 2011 hat Abu Maleeq dem Gangster-Rap abgeschworen und intoniert in einem Nasheed,<br />

einem islamischen Gesang, mit dem Titel „Wofür wir stehen“:<br />

Wir kämpfen für den Sieg, versprochen, dass es ihn gibt<br />

Egal wohin wir gehen, wird unsere Flagge wehen<br />

Das höchste Wort Allahs, bis zum letzten Atemzug<br />

...<br />

Unsere Brüder schreien und fallen<br />

heiliger Boden, wo Bomben fallen<br />

Mein Herz schlägt für Dschihad<br />

Das bis zum Jüngsten Tag 22<br />

1 Karl Popper. Lesebuch. UTB, 2010. S. 430f.<br />

2 Alpa Gun. Alpas Kampf. 2007.<br />

20 http://www.youtube.com/watch?v=COjgiayP4qg&feature=channel_video_title (Stand: 24.07.2011)<br />

21 Es ist nie zu spät. (D: Cüneyt Aksoy u. a. R: Cüneyt Aksoy). 2011. http://wn.com/aksoyfilms<br />

22 http://www.youtube.com/watch?v=YY21n1OW_Bg (Stand: 24.07.2011)<br />

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renierkens kommunikations-design, köln


allergikus 4/2015 1<br />

Ausgabe 4/2015<br />

Ihr Exemplar<br />

zum<br />

Mitnehmen<br />

Ihr Leben – Ihre Gesundheit<br />

www.curado.de<br />

– Asthma & COPD im Winter<br />

– Rehabilitation bei Neurodermitis<br />

und Psoriasis<br />

– Kuhmilchallergie<br />

und Laktoseintoleranz<br />

2 allergikus 4/2015<br />

GLOSSAR<br />

Aerosol<br />

feiner Nebel mit kleinsten Wirkstoffteilchen,<br />

die im Nebel schweben; Aerosole können für<br />

die Verabreichung von inhalierbaren Medikamenten<br />

verwendet werden<br />

Allergen<br />

Bezeichnung für ein Antigen, das eine allergische<br />

Reaktion und die Bildung von Immunglobulin<br />

E (spezieller Antikörper) auslöst. Dabei<br />

handelt es sich meistens um Eiweiße in<br />

Pflanzenpollen, Tierhaaren, -schuppen oder<br />

-exkrementen und Nahrungsmitteln<br />

Allergenexposition<br />

Kontakt mit Stoffen, die eine Allergie auslösen<br />

können<br />

Allergenkarenz<br />

Vermeidung des Kontakts mit Allergenen<br />

mit dem Ziel, allergische Reaktionen zu<br />

vermeiden<br />

Allergie<br />

überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems<br />

auf normalerweise harmlose Umweltstoffe<br />

Anaphylaktischer Schock<br />

schwerste Form einer allergischen Reaktion,<br />

bei der der gesamte Organismus betroffen ist<br />

Antigen<br />

Substanz oder Fremdkörper, die bzw. der vom<br />

Organismus als fremd erkannt wird und dadurch<br />

eine spezifische Immunantwort auslöst<br />

Antihistaminika<br />

lindern die akuten Symptome einer allergischen<br />

Reaktion sehr schnell und haben<br />

einen positiven Einfluss auf das gesamte<br />

allergische Geschehen. Die Wirkung beruht<br />

auf der Hemmung des Histamins, des<br />

wichtigsten Verursachers von Juckreiz und<br />

anderen allergischen Reaktionen. Außerdem<br />

hemmen Antihistaminika zusätzlich die<br />

entzündungsauslösenden Substanzen<br />

(Mediatoren)<br />

Antikörper<br />

von Immunzellen gebildete Eiweiße, die an<br />

Anti- bzw. Allergene andocken und deren<br />

Eliminierung veranlassen<br />

Asthma<br />

anfallsweise, meist hochgradige Atemnot mit<br />

verschiedenen Ursachen<br />

Atopie<br />

Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhäuten<br />

gegen Umweltstoffe<br />

Bronchospasmus<br />

starkes, krampfartiges Zusammenziehen<br />

der Bronchialmuskulatur, z. B. bei einem<br />

Asthmaanfall<br />

Compliance<br />

in der Pneumologie: Maß für die volumenabhängige<br />

Dehnbarkeit der Lunge, des Brustkorbs<br />

bzw. von Lunge und Brustkorb; in der<br />

Allgemeinmedizin: Bereitschaft des Patienten,<br />

eine Therapie sorgfältig, regelmäßig und<br />

verantwortungsvoll durchzuführen<br />

COPD<br />

engl.: chronic obstructive pulmonary disease;<br />

chronisch obstruktive Lungenerkrankung;<br />

Gruppe von Erkrankungen, die durch Husten,<br />

vermehrten Auswurf und Atemnot gekennzeichnet<br />

sind<br />

Kortison<br />

Kortison ist ein körpereigener Stoff;<br />

Abkömmling des menschlichen<br />

Hormons Cortisol, welches in der<br />

Nebennierenrinde produziert wird<br />

Desensibilisierung<br />

siehe Hyposensibilisierung<br />

Dosieraerosol<br />

damit Asthmamedikamente direkt an den<br />

Wirkort gelangen können, müssen sie inhaliert<br />

werden. Das geschieht häufig mithilfe eines<br />

Dosieraerosols. Es ist so konstruiert, dass<br />

bei jedem Sprühstoß eine genau festgelegte<br />

Menge des Medikaments abgegeben wird<br />

Emphysem<br />

chronische Lungenerkrankung in Form<br />

einer sog. irreversiblen (nicht rückgängig<br />

zu machenden) Überdehnung des Lungengewebes,<br />

bei der aus vielen kleinen Lungenbläschen<br />

(Alveolen) wenige, größere Luf t-<br />

räume entstehen. Hierdurch verliert die Lunge<br />

ihre Elastizität, sie enthält weniger Gewebe<br />

und mehr Luft (Überblähung)<br />

Exanthem<br />

entzündlicher Hautausschlag auf großen<br />

Bereichen der Haut mit einem bestimmten<br />

zeitlichen Ablauf. Beispiele: Masern, Röteln,<br />

Scharlach<br />

Genese<br />

Entstehung, Ursache einer Krankheit<br />

Histamin<br />

biogenes Amin, das aus Mastzellen ausgeschüttet<br />

wird und an die Rezeptoren der<br />

Blutgefäße gebunden ist; verursacht die<br />

allergischen Symptome Jucken und Rötung<br />

Hyposensibilisierung<br />

auch Desensibilisierung oder SIT oder SCIT<br />

oder SLIT; Behandlungsform von Allergien,<br />

bei der dem Körper das Allergen in steigender<br />

Dosis intravenös oder oral verabreicht wird,<br />

um die Allergieempfindlichkeit herabzusetzen<br />

bzw. ganz auszuschalten<br />

Immunglobuline<br />

Eiweißmoleküle, die Bestandteil der körpereigenen<br />

Immunabwehr sind (bestimmte<br />

Antikörper)<br />

Inhalationsallergen<br />

z. B. Pollen oder Blütenstaub vieler Pflanzen<br />

und einige Sporen von Schimmelpilzen<br />

Karenz<br />

Vermeidung<br />

Konjunktivitis<br />

Bindehautentzündung<br />

Makrophagen<br />

Blutabwehrzellen, die Bakterien, Viren,<br />

ge schädigte Zellen oder Antigen-Antikörper-<br />

Komplexe in sich aufnehmen und zerstören<br />

Mukolyse<br />

Schleimlösung, die medikamentös mit<br />

Mukolytika oder mit krankengymnastischen<br />

Methoden (z. B. Klopfmassage) herbeigeführt<br />

werden kann<br />

Neurodermitis<br />

auch atopisches Ekzem, atopische Dermatitis;<br />

Erkrankung, deren Hauptsymptome rote,<br />

schuppende Haut und starker Juckreiz sind<br />

Peak-Flow<br />

maximale Atemstromstärke bei forcierter<br />

Ausatmung<br />

Prick-Test<br />

Hauttest zur Bestimmung allergieauslösender<br />

Stoffe<br />

Pollinose<br />

Pollenallergie, durch Blütenstaub hervorgerufene<br />

allergische Reaktion<br />

Provokationstest<br />

kontrollierte Belastung des Patienten mit<br />

möglicherweise allergen wirkenden<br />

Substanzen<br />

Pseudoallergie<br />

allergische Reaktion, die sich durch Blutuntersuchungen<br />

nicht nachweisen lässt, aber<br />

die gleichen Symptome zeigt wie eine Allergie<br />

randomisiert<br />

zufällig<br />

Sensibilisierung<br />

bedeutet, dass der Körper nach mehreren<br />

Kontakten mit einer Substanz eine Allergie<br />

bzw. die Bereitschaft ausbildet, beim nächsten<br />

Kontakt mit dem betreffenden Stoff allergisch<br />

zu reagieren<br />

SIT<br />

Spezifische Immuntherapie; siehe Hyposensibilisierung<br />

Sofortreaktion<br />

akut auftretende Symptomatik nach Antigenkontakt;<br />

verschwindet bei Vermeidung des<br />

jeweiligen Allergens<br />

Spätphasenreaktion<br />

tritt sechs bis acht Stunden nach Antigenkontakt<br />

auf; die S. erklärt, warum Patienten vor<br />

allem abends allergische Beschwerden haben,<br />

obwohl kaum Antigene vorhanden sind, der<br />

Antigenkontakt aber tagsüber aufgetreten ist<br />

Überempfindlichkeit<br />

verursacht wiederholbare Symptome oder<br />

Krankheitszeichen, die durch Kontakt mit<br />

einem Auslöser hervorgerufen werden; die<br />

Dosis des Auslösers wird von einer normal<br />

empfindlichen Person toleriert und ohne<br />

Symptome vertragen<br />

Urtikaria<br />

Nesselsucht<br />

Zystische Fibrose<br />

Mukoviszidose (lat. mucus: Schleim,<br />

viscidus: zäh, klebrig) oder zystische Fibrose<br />

(engl.: cystic fibrosis, CF); genetisch bedingte,<br />

also angeborene Stoffwechselerkrankung<br />

allergikus 4/2015 3<br />

Mit Allergien leben<br />

Allergikergerechter Hausputz 4<br />

Mit Allergie in die Ferien 6<br />

Was Allergiker bei Renovierungsarbeiten beachten sollten 8<br />

Allergiekalender: Wann sind welche Pollen unterwegs? 10<br />

Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen<br />

Arsen belastet häufig Reis und Reisprodukte –<br />

Speiseplan bei Zöliakie variieren 13<br />

Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz 14<br />

Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten 17<br />

Essen im Restaurant – was muss ich beachten? 19<br />

Lunge & Atemwege<br />

Auch ohne Beschwerden –<br />

Mehrzahl der Raucher ist lungenkrank 20<br />

Asthma und COPD im Winter 22<br />

Leben mit Hauterkrankungen<br />

Wie pflege und schütze ich meine Haut im Winter? 23<br />

Therapie bei Psoriasis 24<br />

Rehabilitation bei Neurodermitis und Psoriasis 27<br />

Kinder & Jugendliche<br />

Allergieprävention bei Säuglingen und Kleinkindern 28<br />

Haustiere für Familien mit allergiekranken Kindern 30<br />

Allergien im Teenageralter 32<br />

Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen<br />

häufiger als angenommen 33<br />

Service<br />

Reisebegleiter für Allergiker 34<br />

Online-Gesundheitsratgeber Allergie, Haut und Lunge 34<br />

allergikus mitgestalten/Impressum/Wissenschaftlicher Beirat 35<br />

Bestellformular: allergikus kostenfrei für<br />

Ihre Praxis/Klinik/SHG 36<br />

Glossar 2<br />

inhalt<br />

Ausgabe 4/2015<br />

Foto: Photos.com<br />

Allergiekalender: Wann sind<br />

welche Pollen unterwegs? Seite 10<br />

Auch ohne Beschwerden – Mehrzahl<br />

der Raucher ist lungenkrank Seite 20<br />

Asthma und COPD im Winter Seite 22<br />

Foto: Photodisc<br />

Foto: drubig-photo–Fotolia.com<br />

GFMK Verlagsgesellschaft:<br />

Allergikus 4/2015<br />

renierkens kommunikations-design, köln<br />

4 allergikus 4/2015<br />

MIT ALLERGIEN LEBEN<br />

Reinigungsmittel für den Hausputz<br />

können allergische Reaktionen<br />

hervorrufen. Menschen<br />

mit Allergien sollten daher beim<br />

Kauf von sog. Haushaltschemikalien<br />

besonders wählerisch<br />

sein. Auch unter den Reinigungsgeräten<br />

sind einige bei Allergien<br />

besser geeignet als andere.<br />

E<br />

s sind nicht nur die in Reinigungsmitteln<br />

enthaltenen Duftstoffe, die allergische<br />

Beschwerden (z. B. Kontaktallergien) auslösen<br />

können, sondern auch andere Inhaltsstoffe<br />

(z. B. Konservierungsstoffe). Vor allem Kinder<br />

sind gefährdet, da ihr Organismus i. d. R. empfindlicher<br />

reagiert als der von Erwachsenen.<br />

Außerdem spielen vor allem kleinere Kinder<br />

viel auf dem Fußboden – und der wird u. a. aus<br />

diesem Grund häufig mit Chemikalien gereinigt,<br />

um ihn sauber zu halten.<br />

Wenige Reinigungsmittel reichen<br />

Beim Hausputz muss es insbesondere für Allergiker<br />

nicht „Viel hilft viel“, sondern „Nur das Nötigste“<br />

heißen. Es sind zwar für jeden Reinigungszweck Haushaltschemikalien<br />

auf dem Markt, doch viele davon sind<br />

dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge unnötig. Vier verschiedene<br />

Reiniger reichen laut UBA, um einen gründlichen<br />

Hausputz durchzuführen:<br />

• Allzweckreiniger: Er reinigt Oberflächen, die wischbeständig,<br />

aber nicht kratzfest sind. Zur Allergievorbeugung<br />

und zur Schonung der Umwelt sollte man darauf<br />

achten, dass er keine Lösungsmittel oder Phosphate<br />

enthält.<br />

• Scheuermilch: Mit ihren kleinen Putzpartikeln eignet<br />

sich Scheuermilch für wischbeständige, kratzfeste Oberflächen.<br />

Sie sollte keine Desinfektions- oder Bleichmittel<br />

enthalten.<br />

• Geschirrspülmittel: Wer keine Spülmaschine besitzt,<br />

benötigt nur ein Handspülmittel zur Reinigung von<br />

Geschirr. Auch wischbeständige, glatte Oberflächen<br />

lassen sich damit reinigen. Spülmittel für die Spülmaschine<br />

sollten keine Phosphate und Desinfektionsmittel<br />

enthalten. Günstig für Allergiker sind Spülmittel mit<br />

nur wenigen Duftstoffen.<br />

• Reiniger mit Zitronensäure: Dieser Reiniger ist für verkalkte<br />

Oberflächen oder andere Verkalkungen sinnvoll.<br />

Außerdem wirkt Zitronensäure desinfizierend.<br />

Daneben kann für das Reinigen von Glas etwas Spiritus<br />

verwendet werden – wenige Tropfen davon auf klares,<br />

warmes Wasser reichen aus.<br />

Wer auf aggressive Reinigungsmittel verzichtet, beugt<br />

nicht nur Allergien vor, sondern schont zugleich die Umwelt.<br />

Denn die Chemikalien aus dem Hausputz gelangen<br />

nicht nur ins Abwasser, sondern – für den Fall, dass sie<br />

schlecht abbaubar sind – auch ins Erdreich und belasten<br />

so das Trinkwasser und die Nahrung. Außerdem spart<br />

man durch den Verzicht auf weitere Reiniger Geld.<br />

Duftstoffe und Desinfektionsmittel<br />

Theoretisch können fast alle Reinigungsmitteln zugefügte<br />

Duftstoffe allergische Beschwerden hervorrufen. Manche<br />

haben jedoch ein höheres allergenes Potenzial als andere,<br />

Allergikergerechter HAUSPUTZ<br />

Foto: Picture-Factory–Fotolia.com<br />

allergikus 4/2015 5<br />

MIT ALLERGIEN LEBEN<br />

weshalb diese auf der Inhaltsliste von Wasch- und Reinigungsmitteln<br />

genannt werden müssen, sind sie in einer<br />

Konzentration ab 0,01 % enthalten. Es handelt sich um<br />

26 Duftstoffe, die anhand ihres Namens nicht unbedingt<br />

als solche auszumachen sind: 2-Octinsäuremethylester<br />

(engl.: Methyl 2-Octynoate), Alpha-Isomethylionon, Amylzim<br />

taldehyd (engl.: Amyl Cinnamal), Amylzimtalkohol,<br />

Anisalkohol, Baummoosextrakt (engl.: Evernia Furfuracea<br />

Extract), Benzoesäure (engl.: Benzyl Benzoate), Benzylalkohol,<br />

Butylphenylmethylpropional, Citral, Citronellol,<br />

Kumarin, Eugenol, Eichenmoosextrakt (engl.: Evernia<br />

Prunastri Extract), Farnesol, Geraniol, Hexylzimtaldehyd,<br />

Hydroxycitronellal, Hydroxyisohexyl-3-cyclohexen-carbaldehyd,<br />

Isoeugenol, Limonen, Linalool, Zimtsäurebenzylester<br />

(engl.: Benzyl Cinnamate), Salicylsäurebenzylester<br />

(engl.: Benzyl Salicylate), Zimtaldehyd (engl.: Hexyl Cinnamal),<br />

Zimtalkohol (engl.: Cinnamylalcohol). Allergiker<br />

sollten prüfen, ob ihre Reinigungs- oder Waschmittel einen<br />

dieser Duftstoffe enthalten. Falls dies der Fall ist, kann es<br />

sinnvoll sein, das jeweilige Wasch- oder Reinigungsmittel<br />

zu ersetzen.<br />

Auf Desinfektionsmittel in Reinigern oder sog. antibakterielle<br />

Reinigungsmittel sollten Menschen mit Allergien<br />

bzw. allergiegefährdete Personen ebenfalls weitgehend<br />

verzichten – nicht nur ihres u. U. allergenen Potenzials<br />

wegen, auch weil sie bei der Benutzung nützliche Bakterien<br />

auf der Haut abtöten können. Daneben könnte der<br />

sog. Hygienehypothese zufolge, übermäßige Hygiene die<br />

Entstehung von Allergien bei Kindern begünstigen. Das<br />

Immunsystem kommt bei der Benutzung von antibakteriell<br />

und antiviral wirkenden Reinigungsmitteln mit immer<br />

weniger Krankheitserregern in Kontakt und richtet sich<br />

deshalb gegen normalerweise harmlose Substanzen.<br />

Tipps und Tricks für<br />

den reinigerarmen Hausputz<br />

Um auf einen Großteil der aggressiveren Reinigungsmittel<br />

verzichten zu können, die u. U. allergen wirken, benötigen<br />

Menschen mit Allergien Hilfsmittel, die den Hausputz<br />

erleichtern. Dazu zählen z. B. Mikrofasertücher, die<br />

Schmutz ohne Hinzufügen von Reinigungsmitteln mit<br />

klarem Wasser leicht entfernen. Auch Abzieher mit einer<br />

Gummilippe helfen beim Saubermachen, etwa der Duschkabine<br />

oder von Fenstern. Wer z. B. direkt nach dem<br />

Duschen das Restwasser von der Duschkabine mit dem<br />

Abzieher abstreift, beugt schlecht zu entfernenden Kalkablagerungen<br />

vor. Mithilfe von Bürsten lassen sich gröbere<br />

Verschmutzungen von kratzfesten Oberflächen gut<br />

entfernen. Ist der Abfluss verstopft, lässt sich die Verstopfung<br />

häufig bereits mit einer Saugglocke lösen. Oder<br />

man führt eine Spirale in den Abfluss ein und löst die<br />

Verstopfung mechanisch.<br />

Zudem ist es sinnvoll, Verschmutzungen (z. B. nach dem<br />

Kochen) sofort zu entfernen, bevor sie eintrocknen. Angebranntes<br />

in Töpfen oder Pfannen lässt sich nach einigen<br />

Stunden Einweichen oft problemlos lösen. Werden<br />

Reinigungsmittel benutzt, sollten sie sparsam dosiert werden.<br />

Flecken aus Textilien und Polstermöbeln lassen sich<br />

oft ebenfalls ohne Reinigungsmittel entfernen. Blut etwa<br />

lässt sich mit kaltem Wasser aus Kleidungsstücken waschen.<br />

Auch ein Dampfreiniger leistet gute Dienste im<br />

Allergikerhaushalt. Gröbere Verschmutzungen auf Cerankochfeldern<br />

lassen sich problemlos mit einem Kochfeldschaber<br />

säubern, anschließend kann man das Ceranfeld<br />

noch mit einem Mikrofasertuch reinigen, das zuvor in<br />

Wasser getaucht wird, das mit etwas Spülmittel und Spiritus<br />

versetzt wurde. Menschen mit Kontaktallergien oder<br />

Hautproblemen sollten beim Putzen Einmalhandschuhe<br />

oder Haushaltshandschuhe tragen. Diese schützen die<br />

empfindliche Haut vor dem Kontakt mit potenziell allergen<br />

wirkenden Stoffen. Doch Vorsicht: Zu langes Tragen<br />

kann ebenfalls Hautprobleme hervorrufen, denn in solchen<br />

Handschuhen schwitzen die Hände stärker. Alternativ<br />

kann ein Paar Baumwollhandschuhe darunter getragen<br />

werden, was das Tragen über einen längeren Zeitraum<br />

verträglicher machen kann.<br />

Böden reinigen<br />

Zum Reinigen der Böden ist in den meisten Haushalten<br />

sowohl ein Staubsauger als auch ein Bodenwischer nötig.<br />

Absaugen lassen sich zwar sowohl Teppichböden als auch<br />

glatte Flächen, doch glatte Böden müssen in einem Haushalt,<br />

in dem Hausstauballergiker leben, wenigstens alle<br />

zwei Tage leicht feucht gewischt werden. Staubsauger für<br />

Hausstauballergiker sollten über einen sog. HEPA-Filter<br />

verfügen, der Staubpartikel nicht wieder in die Raumluft<br />

entlässt. Den Staubbeutel sollten Menschen mit Hausstauballergie<br />

möglichst nicht selbst wechseln. Noch günstiger<br />

ist es für Hausstauballergiker, wenn ein anderes Haushaltsmitglied<br />

das Staubsaugen und Staubwischen übernimmt.<br />

Staubsaugerparfüms oder Parfüms für den Mülleimer<br />

haben in Allergikerhaushalten wegen der in ihnen<br />

enthaltenen Duftstoffe nichts zu suchen. Fürs Staubwischen<br />

verwenden Hausstauballergiker am besten feuchte<br />

Wischlappen oder sog. Antistaubtücher für die Bereiche<br />

der Wohnung, in denen feuchtes Wischen nicht infrage<br />

kommt. Antistaubtücher ziehen den Staub elektrostatisch<br />

an. Dann bleibt der Staub in den Tüchern haften<br />

und sie können nach dem Wischen einfach weggeworfen<br />

werden.<br />

20 allergikus 4/2015<br />

LUNGE & ATEMWEGE<br />

Auch ohne Beschwerden –<br />

Mehrzahl der Raucher<br />

ist LUNGENKRANK<br />

Deutlich mehr Raucher als bisher angenommen –<br />

rund 80 % anstatt der mit gängigen Diagnosetests<br />

ermittelten ca. 50 % – entwickeln eine sog. chronisch<br />

obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die<br />

mit fortschreitenden Lungenschäden einhergeht.<br />

Das ist das Ergebnis einer Studie einer US-amerikanischen<br />

Lungenfachklinik mit mehr als 8.800<br />

Rauchern.<br />

P<br />

rof. Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg, wertete computertomografische Aufnahmen<br />

der Studienteilnehmer aus. Selbst bei<br />

Rauchern, deren Lungenfunktionstest unauffällig ausfiel<br />

und die daher als gesund eingestuft wurden, fand der Experte<br />

Gewebeschäden: „Das Ergebnis zeigt ganz klar: Die<br />

Mehrheit der Raucher ist chronisch lungenkrank – auch<br />

wenn viele von ihnen nichts bemerken und davon ausgehen,<br />

dass es sie nicht betrifft. Aber ohne Behandlung<br />

schreitet die COPD unaufhaltsam weiter fort.“ Die Studie<br />

ist im Fachjournal JAMA Internal Medicine erschienen,<br />

berichtet das Universitätsklinikum Heidelberg.<br />

Von einer COPD sind in Deutschland rund acht Millionen<br />

Menschen betroffen, jedes Jahr sterben über 100.000 an<br />

den Folgen des schleichenden Lungenversagens. „Die<br />

COPD ist eine – jedenfalls hierzulande – größtenteils vermeidbare<br />

Erkrankung“, betont der Lungenexperte Prof.<br />

Dr. Felix Herth, Thoraxklinik am Universitätsklinikum<br />

Heidelberg. „Etwa 90 % der Betroffenen sind oder waren<br />

Raucher.“ Häufig leidet die Lunge lange unbemerkt,<br />

Symptome wie Kurzatmigkeit oder morgendlicher Husten<br />

werden oftmals nicht ernst genommen. Hat sich das Lungengewebe<br />

aber erst einmal krankhaft verändert, kann<br />

dies nicht mehr rückgängig gemacht werden. Je früher die<br />

Therapie einsetzt, desto besser können weitere Schäden<br />

hinausgezögert werden. Eine Heilung ist nicht möglich.<br />

Folgen langjährigen Rauchens<br />

auf die Lunge bisher unterschätzt<br />

Zur Diagnose einer COPD wird i. d. R. ein Lungenfunktionstest,<br />

die Spirometrie, herangezogen. Dabei wird u. a.<br />

gemessen, wie viel Luft die Patienten einatmen und in<br />

einer Sekunde ausatmen können. Dass die Folgen langjährigen<br />

Rauchens auf die Lunge bisher gravierend unterschätzt<br />

wurden, hat die Studie des National Jewish Health<br />

belegt.<br />

Die Wissenschaftler um Prof. Dr. James Crapo und Dr.<br />

Elisabeth Regan, Denver, untersuchten 8.872 aktive und<br />

ehemalige Raucher im Alter zwischen 45 und 80 Jahren.<br />

Alle hatten mindestens zehn Jahre lang mindestens eine<br />

Packung Zigaretten pro Tag (zehn Packungsjahre), die<br />

meisten deutlich mehr geraucht. Bei rund der Hälfte der<br />

Teilnehmer fanden sich beim Lungenfunktionstest keine<br />

Anzeichen einer COPD. Ihre Lungen wurden als gesund<br />

eingestuft.<br />

Zusätzliche Untersuchungen zeichneten allerdings ein<br />

anderes Bild: Bei 42 % der zuvor als gesund eingestuften<br />

Teilnehmer zeigten CT-Untersuchungen Veränderungen<br />

der Atemwege oder aufgeblähte Lungenabschnitte (Emphysem).<br />

23 % litten unter Atemnot, 15 % schafften beim Gehtest<br />

weniger als 350 Meter in sechs Minuten. In einem<br />

Fragebogen überschritt ein Viertel von ihnen einen Wert,<br />

der eine klinisch relevante Einschränkung der Lebensqualität<br />

markiert. Insgesamt war bei mehr als der Hälfte<br />

(55 %) die Lungengesundheit in irgendeiner Form beeinträchtigt.<br />

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies<br />

frühe Anzeichen einer COPD sind.<br />

Bei ersten Beschwerden Lungengewebe<br />

bereits irreversibel geschädigt<br />

Was das für die Lunge bedeutet, erklärt Prof. Herth: „Bei<br />

Einschränkungen im Lungenfunktionstest gehen wir davon<br />

aus, dass bereits ein Viertel des Lungengewebes zer-<br />

Foto: Photodisc<br />

allergikus 4/2015 21<br />

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stört ist. Bis dahin ist viel Raum für erhebliche Schäden,<br />

die Betroffene nicht bewusst wahrnehmen oder wahrnehmen<br />

wollen. Hier gilt es, durch entsprechende Beratung<br />

zu sensibilisieren.“ Außerdem sollte bei Rauchern die<br />

Therapie der COPD, z. B. in Form von Sprays zum Inhalieren,<br />

bei entsprechenden Beschwerden schon früher als<br />

bisher einsetzen, auch wenn der Lungenfunktionstest noch<br />

keinen Anlass zur Sorge gibt. „Voraussetzung ist allerdings,<br />

dass der Patient das Rauchen aufgibt, sonst hat die Behandlung<br />

ohnehin keinen Erfolg“, so der Lungenspezialist.<br />

MIT DEM RAUCHEN AUFHÖREN – ABER WIE?<br />

M<br />

it dem Rauchen aufzuhören, verbessert<br />

nicht nur die Lungenfunktion, sondern<br />

beugt zahlreichen Krankheiten (u. a. Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall, Lungenkrebs) vor. Wer sich vornimmt,<br />

das Rauchen aufzugeben, sollte sich als Erstes<br />

einen festen Termin für den Rauchstopp setzen und zu<br />

diesem Datum alle Rauchutensilien (Zigaretten, Feuerzeug,<br />

Raucheretui, Tabak usw.) wegwerfen – und zwar<br />

möglichst nicht in den Mülleimer, aus dem man die<br />

Zigaretten zur Not wieder herausholen kann. Um den<br />

Druck auf sich selbst zu erhöhen, sollten Menschen, die<br />

das Rauchen aufgeben möchten, Verwandte, Freunde<br />

und Arbeitskollegen über das Vorhaben informieren und<br />

sie um Unterstützung bitten. Lieb gewonnene Rituale,<br />

die mit dem Rauchen zu tun haben, sollten schon im Vorfeld<br />

geändert werden: Wer etwa nach dem Frühstück<br />

immer eine Zigarette geraucht hat, kann etwas später<br />

aufstehen, um dafür keine Zeit mehr zu haben. Wer dazu<br />

neigt, unter Stress zu rauchen, sollte sich vorab überlegen,<br />

was er stattdessen tun kann.<br />

Gegen starke Entzugserscheinungen können Medikamente,<br />

Nikotinkaugummis oder -pflaster helfen, allerdings<br />

legen sich die stärksten körperlichen Beschwerden<br />

i. d. R. nach wenigen Tagen von selbst. Problematischer<br />

ist oft die Psyche. Statt eine Zigarette zu rauchen, können<br />

Neu-Nichtraucher in Momenten, in denen sie am<br />

liebsten zu einer Zigarette greifen würden, z. B. ein<br />

Kaugummi kauen oder ein Glas Wasser trinken – beides<br />

schlägt nicht mit Extra-Kalorien zu Buche, wie es<br />

z. B. Süßigkeiten tun. Auch Bewegung hilft, wenn der<br />

Suchtdruck zu groß wird – und hat den angenehmen<br />

Nebeneffekt, etwas für die Gesundheit (und die Figur)<br />

zu tun. Wer Probleme hat, allein mit dem Rauchen aufzuhören,<br />

sollte sich eine Gruppe Gleichgesinnter suchen,<br />

z. B. einen Raucherentwöhnungskurs der Krankenkasse<br />

mitmachen. Ohnehin unterstützen die meisten Krankenkassen<br />

ihre Mitglieder, wenn diese das Rauchen<br />

aufgeben möchten. Erkundigen Sie sich! Was auch noch<br />

hilft: sich gerade in der Anfangszeit für jeden Tag ohne<br />

Zigarette zu belohnen. Das gibt zusätzlichen Ansporn.<br />

Wer zwischendurch weitere Unterstützung benötigt,<br />

kann sich zudem an das Rauchertelefon der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung wenden, das unter<br />

Tel.: 0 18 05/31 31 31 zu erreichen ist, und zwar in der<br />

Zeit von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und<br />

Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.<br />

28 allergikus 4/2015<br />

KINDER & JUGENDLICHE<br />

ALLERGIEPRÄVENTION<br />

bei Säuglingen und Kleinkindern<br />

Eltern, die selbst eine Allergie haben, sind häufig besorgt, dass ihr Baby ebenfalls eine<br />

Allergie entwickeln könnte, und möchten es gern davor schützen. Tatsächlich ist das<br />

Risiko für Neugeborene, die Verwandte ersten Grades mit Allergien haben, selbst eine<br />

Allergie zu entwickeln, höher als für Babys, in deren Familie keine Allergien vorkommen.<br />

Während bei Kindern ohne Allergiker in der Familie das Risiko für eine Allergie dem<br />

Deutschen Allergie- und Asthmabund zufolge bei bis zu 15 % liegt, erhöht es sich bei<br />

einem allergischen Elternteil bereits auf 20–40 %. Sind beide Elternteile allergisch, liegt<br />

das Risiko sogar zwischen 40–60 %.<br />

D<br />

och obwohl die Veranlagung für eine Allergie<br />

bei Babys von Allergikern ausgeprägter ist, können<br />

Eltern einiges dafür tun, dass ihr Kind keine<br />

Allergie bekommt. Eine Garantie, dass ein Kind allergiefrei<br />

bleibt, gibt es jedoch nie – auch nicht in Familien, in<br />

denen keine Allergien bekannt sind.<br />

Stillen und Säuglingsnahrung<br />

Ausschließliches Stillen, da sind sich alle Experten einig,<br />

ist in den ersten Lebensmonaten die beste Nahrung fürs<br />

Baby. Nicht nur, dass die Muttermilch genau auf die Bedürfnisse<br />

des Säuglings zugeschnitten ist und viele Abwehrstoffe<br />

gegen Infektionskrankheiten enthält, das Stillen<br />

beugt auch Allergien in gewissem Maße vor. In den<br />

ersten vier bis sechs Monaten ist Muttermilch als alleinige<br />

Säuglingsnahrung völlig ausreichend, erst danach sollte<br />

das Kind allmählich an festere Nahrung gewöhnt werden.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann auch abgestillt<br />

werden muss – das Stillen kann die feste Nahrung weiterhin<br />

ergänzen.<br />

Doch auch Mütter, die nicht stillen können<br />

oder wollen, können Allergien<br />

bei ihrem Baby vorbeugen. Ist<br />

klar, dass es eine erhöhte Allergieneigung<br />

hat, weil ein Elternteil,<br />

Bruder oder Schwester<br />

bereits von einer Allergie betroffen<br />

ist, sollten Eltern ihren<br />

Säugling von Anfang an mit<br />

sog. HA-Nahrung füttern (HA<br />

= hypoallergen oder hypoantigen).<br />

Bei HA-Nahrung handelt<br />

es sich zwar um aus Kuhmilch zubereitete<br />

Säuglingsnahrung, die<br />

Eiweiße in der Milch sind jedoch<br />

bereits aufgespalten,<br />

weshalb das Immunsystem<br />

des Babys sie weniger<br />

häufig als fremd<br />

erkennt und nicht so<br />

leicht eine Allergie ge -<br />

gen sie entwickelt. Wichtig<br />

ist, dass Mütter, die<br />

schon vor der Geburt wissen<br />

oder im Krankhaus beschließen,<br />

Foto: Dmytro Vietrov–Shutterstock.com<br />

allergikus 4/2015 29<br />

KINDER & JUGENDLICHE<br />

Bürgertelefon<br />

Montag bis Donnerstag 8-20 Uhr<br />

Sie fragen – wir antworten!<br />

Rente<br />

030 221 911 001<br />

Unfallversicherung/Ehrenamt<br />

030 221 911 002<br />

Arbeitsmarktpolitik und -förderung<br />

030 221 911 003<br />

Arbeitsrecht<br />

030 221 911 004<br />

Teilzeit/Altersteilzeit/Minijobs<br />

030 221 911 005<br />

Infos für behinderte Menschen<br />

030 221 911 006<br />

Europäischer Sozialfonds<br />

030 221 911 007<br />

Mitarbeiterkapitalbeteiligung<br />

030 221 911 008<br />

Bildungspaket<br />

030 221 911 009<br />

Mindestlohn<br />

030 60 28 00 28<br />

Gehörlosen/Hörgeschädigtenservice<br />

E-Mail info.gehoerlos@bmas.bund.de<br />

Fax 030 221 911 017<br />

Gebärdentelefon gebaerdentelefon@sip.bmas.<br />

buergerservice-bund.de<br />

http://www.bmas.de | info@bmas.bund.de<br />

dass sie nicht stillen werden, das Pflegepersonal über die<br />

erhöhte Allergieneigung ihres Kindes informieren, damit<br />

es bereits in der Klinik HA-Nahrung erhalten kann.<br />

Diese hypoallergene Säuglingsnahrung erhält das Baby<br />

in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich:<br />

zuerst die Anfangsnahrung, erkennbar an der Vorsilbe<br />

„Pre“, im Anschluss dann die HA-Folgesäuglingsnahrung.<br />

Erst dann wird allmählich Beikost hinzugefüttert.<br />

Ist ein Baby nicht allergiegefährdet, müssen Eltern ihrem<br />

Kind keine HA-Nahrung geben – auch nicht als Vorsichtsmaßnahme.<br />

Nach einem halben Jahr können auch Eltern<br />

mit Allergien die Ernährung ihres Kindes i. d. R. auf ganz<br />

normale Säuglingsmilch umstellen, wenn es bis dahin keine<br />

Allergie entwickelt hat.<br />

Was tun, wenn das Baby<br />

allergisch ist?<br />

Wurde bei einem Säugling, der nicht gestillt werden kann,<br />

bereits eine Allergie festgestellt, ist HA-Nahrung nicht<br />

mehr ausreichend, um weiteren Allergien vorzubeugen.<br />

Dann muss das Baby eine sog. Hydrolysatnahrung bekommen.<br />

Darin sind die Milcheiweißbestandteile so stark<br />

aufgespalten, dass sie kaum noch allergische Reaktionen<br />

hervorrufen.<br />

Sollte das immer noch nicht ausreichen, kommen als Ernährung<br />

schließlich noch sog. Elementardiäten auf der<br />

Basis freier, nicht-allergieauslösender Aminosäuren (das<br />

sind die Bausteine, aus denen Eiweiße bestehen) infrage.<br />

Beikost für Kinder mit<br />

Allergieneigung<br />

Ab dem fünften Lebensmonat können Eltern damit beginnen,<br />

ihr Kind allmählich an feste Kost zu gewöhnen,<br />

nach dem sechsten Lebensmonat wird dies allgemein<br />

empfohlen. Auch bei Kindern mit Allergieneigung bringt<br />

es medizinischen Studien zufolge keine Vorteile, länger<br />

mit der Einführung von Beikost zu warten.<br />

Sinnvoll, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BzgA), ist es bei ihnen jedoch, die einzelnen Lebensmittel<br />

nur schrittweise einzuführen. Das bedeutet z. B.<br />

zunächst nur eine Sorte Gemüsebrei zu füttern, dann ein<br />

paar Tage abzuwarten, um dem Brei z. B. Kartoffeln und<br />

dann wiederum nach einigen Tagen eine weitere Zutat,<br />

z. B. Fleisch, hinzuzufügen. Auf diese Weise stellen Eltern<br />

schnell fest, ob das Kind auf bestimmte Nahrungsmittel<br />

mit gesundheitlichen Problemen reagiert.<br />

32 allergikus 4/2015<br />

KINDER & JUGENDLICHE<br />

ALLERGIEN im Teenageralter<br />

Kommen Kinder ins Teenageralter, wollen<br />

sich die meisten von ihnen von ihren<br />

Eltern abgrenzen. Außerdem möchten sie<br />

nicht anders sein als andere Jugendliche<br />

in ihrem Alter und genau dieselben Dinge<br />

machen, die alle tun. Das kann jedoch<br />

bei Jugendli chen mit einer Allergie u. U.<br />

schwierig sein, z. B. wenn sie bei einer<br />

Nahrungsmittel allergie ein Fast-Food-<br />

Res taurant aufsuchen wollen.<br />

A<br />

ndere Jugendliche lassen vielleicht ihr Asthmaspray<br />

oder ihre Notfallmedikamente zu Hause,<br />

weil sie nicht auffallen wollen, wenn sie mit<br />

Freunden unterwegs sind. All dies bringt sie u. U. in eine<br />

gefährliche Lage. Mischen sich dann die Eltern ein und<br />

machen ihren Kindern Vorschriften, reagieren die Jugendlichen<br />

z. T. sogar noch verstockter. Eine komplizierte Situation<br />

– sowohl für die Eltern als auch für die Jugendlichen<br />

selbst.<br />

Einige Jugendliche verschweigen ihren Freunden ihre Allergie,<br />

weil sie Angst haben, ihretwegen ausgegrenzt zu<br />

werden. Stellen Eltern fest, dass ihr Kind aus seiner Allergie<br />

ein Geheimnis macht, sollten sie das Gespräch mit ihm<br />

suchen, selbst wenn das nicht immer einfach ist. Manchmal<br />

kann es daher sinnvoll sein, das Kind nicht direkt auf<br />

sein Verhalten anzusprechen, sondern stattdessen von<br />

einer ähnlichen Begebenheit aus der eigenen Jugend zu<br />

berichten. Vielleicht gibt es etwas, für das sich die Eltern<br />

vor den eigenen Freunden geschämt haben, für das die<br />

Freunde jedoch Verständnis aufbrachten, als sie es erfahren<br />

haben. Oft versteht das Kind bereits, was seine Eltern<br />

ihm mit ihrer Geschichte sagen wollen, ohne dass sie<br />

ihrem Kind direkte Anweisungen machen müssen.<br />

Zudem machen solche Erfahrungsberichte Mut, obwohl<br />

viele Jugendliche das nicht zugeben würden. Eltern sollten<br />

ihrem Kind jedoch auch deutlich machen, dass wirkliche<br />

Freunde zu einem halten, egal, was passiert. Unabhängig<br />

davon, wie die Gespräche mit ihren Kindern<br />

ausgehen, eines sollten Eltern besser unterlassen: Ihrem<br />

Kind zu verbieten, mit seinen Freunden etwas zu unternehmen,<br />

wenn es bestimmte Verhaltensregeln nicht befolgt.<br />

Denn Verbote lassen die meisten Jugendlichen nur<br />

noch trotziger werden.<br />

Wenn das Kind einen Fehler macht und z. B. sein Asthmaspray<br />

zu Treffen mit Freunden nicht mitnimmt, sollten<br />

Eltern ihm keine Vorwürfe machen, denn mit Vorwürfen<br />

erreicht man meistens das Gegenteil von dem, was man<br />

erreichen möchte. Stattdessen sollten sie es beiseite nehmen<br />

und ihm deutlich machen, dass sie jederzeit für ihr<br />

Kind da sind, auch und gerade in Notsituationen. Das<br />

beinhaltet, dass das Kind in jeder Situation bei seinen Eltern<br />

anrufen kann und sie ihm helfen, wenn es sich selbst<br />

in eine schwierige Lage gebracht hat.<br />

Trotzdem sollten Eltern ihrem Kind bewusst machen, dass<br />

sie sich sorgen, wenn es seine Medikamente zu Hause<br />

lässt oder mit Nahrungsmitteln experimentiert, von denen<br />

bekannt ist, dass sie allergische oder Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auslösen. Möglicherweise erscheint es so, als<br />

höre das Kind nicht zu, doch in den meisten Fällen kommt<br />

die Botschaft an.<br />

Foto: Monkey Business Images–Shutterstock.com<br />

Alois Wagner Straße 45<br />

87466 Oy-Mittelberg<br />

Telefon: 08366 / 980-0<br />

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allergikus 4/2015 33<br />

ZÖLIAKIE bei Kindern und Jugendlichen<br />

häufiger als angenommen<br />

Die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) tritt bei Kindern und Jugendlichen häufiger auf als<br />

bisher angenommen. Dies geht aus einer Auswertung von Blutseren des Robert Koch-<br />

Instituts (RKI) hervor. Die Dunkelziffer von Zöliakiebetroffenen in Deutschland ist demnach<br />

weiterhin hoch, berichtet die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG). Sie appelliert daher<br />

an Mediziner, die Diagnose Zöliakie stärker in Betracht zu ziehen.<br />

I<br />

m Rahmen der Langzeitstudie KiGGS, die die Gesundheit<br />

von Kindern und Jugendlichen in Deutschland<br />

untersucht, hat das RKI Blutproben von 12.000 Kindern<br />

und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren<br />

auf Zö liakie untersucht. „Demnach sind 0,9 % der Kinder<br />

und Jugendlichen von Zöliakie betroffen. Dieser Wert<br />

liegt deutlich höher als frühere Daten vermuten ließen“,<br />

erklärt Dr. Stephanie Baas, DZG. Eine weitere wichtige<br />

Information sei die Zahl der unentdeckten Zöliakiefälle:<br />

„Auf jedes diagnostizierte Kind kommen zehn bis elf<br />

Kinder, bei denen die Krankheit noch nicht erkannt<br />

wurde.“<br />

Die DZG sieht dringenden Handlungsbedarf bei Kinder-<br />

und Allgemeinärzten: „Eine unentdeckte Zöliakie hat negative<br />

Folgen für die Gesundheit und Entwicklung der Kinder.<br />

Sie sind tendenziell leichter und kleiner und weisen<br />

eine geringere Knochendichte auf als gesunde Kinder“,<br />

erklärt Dr. Baas. Für eine gesunde Entwicklung der Kinder<br />

sind die Diagnose und die anschließende glutenfreie<br />

Ernährung notwendig. Mediziner sollten über Zöliakie<br />

informiert sein und auch bei unklaren Krankheitszeichen<br />

entsprechende Untersuchungen in die Wege leiten, so die<br />

DZG. Weitere Informationen über die DZG und Zöliakie<br />

finden sich auf www.dzg-online.de.<br />

Glutenfrei<br />

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34 allergikus 4/2015<br />

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www.atemwegserkrankungen.net<br />

www.augentrockenheit.com<br />

www.belastungsasthma.com<br />

www.chronischebronchitis.net<br />

www.chronischebronchitis.org<br />

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www.copd-infos.de<br />

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www.lungenemphysem.net<br />

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www.neurodermitis-aktuell.de<br />

www.neurodermitisaktuell.de<br />

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www.ohnemilch.net<br />

www.pollenallergie.net<br />

www.psoriasis-aktuell.de<br />

www.psoriasisaktuell.de<br />

www.reizdarm.info<br />

www.schlafapnoe-syndrom.net<br />

www.schuppenflechte.eu<br />

www.zöliakie.org<br />

REISEBEGLEITER für Allergiker<br />

W<br />

er mit Allergie, Asthma, Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />

oder Neurodermitis in<br />

den Urlaub fährt, muss sich i. d. R. mehr<br />

Gedanken machen und besser vorbereiten als andere<br />

Menschen. Die Betroffenen müssen etwa wissen, wie die<br />

Nahrungsmittel, auf die man allergisch reagiert, in der<br />

Landessprache des Urlaubslandes heißen, an wen man<br />

sich wendet, wenn Beschwerden auftreten, und welche<br />

Medikamente vergleichbar mit denen zu Hause sind. Der<br />

Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat deshalb<br />

einen Reisebegleiter für Allergiker herausgegeben, der<br />

Betroffenen schnell und unkompliziert weiterhilft.<br />

Der Reisebegleiter gibt nicht nur allgemeine Tipps für<br />

Menschen mit Allergien, die auf Reisen gehen, er informiert<br />

über die Regelungen der Lebensmittelkennzeichnung<br />

im Ausland, über den richtigen Versicherungsschutz<br />

und darüber, was alles in eine Reiseapotheke gehört.<br />

Besonders wichtig jedoch: In ihm finden von Allergien<br />

Betroffene die Namen von mehr als 70 Nahrungsmitteln,<br />

die häufig Allergien hervorrufen, in zehn europäischen<br />

Sprachen sowie auf Türkisch. Noch dazu übersetzt er<br />

wichtige Informationen über die eigene Allergie.<br />

Der Reisebegleiter des DAAB nennt darüber hinaus potenzielle<br />

Allergene, die in den Spezialitäten des jeweiligen<br />

Landes enthalten sein können bzw. meistens enthalten<br />

sind. Denn natürlich möchten auch Allergiker landestypische<br />

Gerichte probieren, trauen sich oft jedoch nicht, weil<br />

sie nicht wissen, ob das Nahrungsmittel, gegen das sie<br />

allergisch sind, darin verarbeitet wurden.<br />

Der Reisebegleiter des DAAB kann kostenlos bestellt werden<br />

– und zwar unter der Adresse des Deutschen Allergie-<br />

und Asthmabunds, An der Eickesmühle 15–19. 41238<br />

Mönchengladbach, per E-Mail unter info@daab.de oder<br />

unter der Tel.: 0 21 66/6 47 88 20.<br />

allergikus 4/2015 35<br />

IMPRESSUM/WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber & Verlag:<br />

GFMK GmbH & Co. KG<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Gezelinallee 37-39<br />

51375 Leverkusen<br />

Tel.: 02 14/3 10 57-0<br />

Fax: 02 14/3 10 57-19<br />

www.gfmk.com<br />

E-Mail: info@gfmk.com<br />

Redaktion:<br />

Holger F. Caspari (V. i. S. d. P.)<br />

Claudia Laschinski<br />

(Leitende Redakteurin)<br />

Lisa Bayertz<br />

Sabrina Tamoschus<br />

Simone Harland (Schriftführerin)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Dorina Oltersdorf<br />

Tel.: 02 14/3 10 57-22<br />

Gestaltung:<br />

renierkens kommunikations-design, Köln<br />

www.renierkens.de<br />

Druck:<br />

Friedr. Schmücker GmbH,<br />

Löningen<br />

Titelfoto:<br />

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Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmun<br />

gen bleiben alle Rechte dem Verlag<br />

vorbehalten. Der Verlag und die Redaktion<br />

übernehmen für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Haftung. Nament<br />

lich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Das Magazin und alle in<br />

ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Bei Nachdruck, auch<br />

wenn Artikel auszugsweise verwendet<br />

werden, bedarf es der ausdrücklichen<br />

schriftlichen Zu stimmung. Nach erfolgter<br />

Zustimmung wird um An gabe der Quelle<br />

und Zusendung eines Be legexemplars gebeten.<br />

Die Inhalte der Anzeigen müssen<br />

nicht zwangsläufig mit der Meinung des<br />

Heraus gebers übereinstimmen.<br />

allergikus<br />

mitgestalten<br />

Sie möchten Ihren Landesverband<br />

oder Ihre Gruppe vorstellen?<br />

Sie möchten Termine bekannt geben?<br />

Es gibt in Ihrem Bundesland<br />

eine neue Gruppe?<br />

Sie möchten uns mit Berichten<br />

an Jubiläen, Festen, Workshops<br />

und Tagungen teilhaben lassen?<br />

Sie haben ein Gedicht oder eine<br />

Geschichte über Ihr Leben<br />

mit der Krankheit geschrieben?<br />

Sie wollen über bestimmte<br />

Themen mehr wissen?<br />

Geben Sie anderen Betroffenen die Gelegenheit, Einblick in Ihre Arbeit zu gewinnen<br />

und geben Sie uns Anregungen, damit wir die Artikel auf Ihr Informationsbe dürfnis<br />

abstimmen können.<br />

Wie brauchen wir Text- und Bildmaterial?<br />

Idealerweise senden Sie uns Ihren Bericht oder Ihre Mitteilung als Word-Datei per<br />

E-Mail, Diskette oder CD. Fotos, Bilder oder Abbildungen benötigen wir in druckfähiger<br />

Auflösung (Dateien, 300 dpi) bzw. als Originale. Letztere gehen Ihnen nach<br />

der Bearbeitung umgehend wieder zu.<br />

GFMK GmbH & Co. KG<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Postfach 25 02 24<br />

51324 Leverkusen<br />

allergikus 3/2015 1<br />

Ausgabe 3/2015<br />

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– Eltern-Kind-Kuren<br />

– Basistherapie bei Neurodermitis<br />

– Fragen zur<br />

Hyposensibilisierung<br />

WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Prof. Dr. med. Aberer, Hautklinik Graz<br />

Prof. Dr. med. Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Prof. Dr. med. Bufe, Ruhr-Universität Bochum<br />

Prof. Dr. med. Thomas Fuchs, Georg-August-Universität Göttingen,<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Prof. Dr. med. Gieler, Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Prof. Dr. oec. troph. Hermann, Fachhochschule Osnabrück<br />

Prof. Dr. med. Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden<br />

Prof. Dr. med. Merk, Universitätsklinik der RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. med. Mösges, Uniklinik Köln<br />

Dr. med. Roos, Ärztehaus am Kreiskrankenhaus Wittmund<br />

Prof. Dr. em. Seebacher, Dresden<br />

Prof. Dr. med. Sonja Ständer, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Prof. Dr. med. Westhofen, Universitätsklinik der RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. med. Zielen, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt<br />

Prof. Dr. med. Zuberbier, Charité Berlin<br />

E-Mail: info@gfmk.com<br />

Tel.: 02 14/3 10 57-0<br />

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Ausgabe 1/2015<br />

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Hautpflege: Das sollten Sie beachten<br />

Die UV-Lichttherapie<br />

HÄUFIGE<br />

HAUTKRANKHEITEN<br />

im Kindesalter<br />

HÄUFIGE<br />

HAUTKRANKHEITEN<br />

im Kindesalter<br />

4 Patient & Haut 1/2015<br />

AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG<br />

Jede dritte<br />

Hautkrankheit<br />

tritt gemeinsam<br />

mit psychischem<br />

Leiden auf<br />

Eine Vielzahl von Hauterkrankungen<br />

hat seelische Ursachen.<br />

Eine euro päische Studie belegt,<br />

dass fast jeder dritte Hautkranke<br />

auch unter psychischen Problemen<br />

leidet. In Anbetracht dieser<br />

Ergebnisse fordert die Deutsche<br />

Gesellschaft für Psychosomatische<br />

Medizin (DGPM), bei der<br />

Behandlung von Hautkrankheiten<br />

Diagnostik und Therapie gleichzeitig<br />

auftretender seelischer<br />

Erkrankungen stärker als bisher<br />

zu berücksichtigen, teilt die<br />

Arbeits gemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften<br />

mit.<br />

I<br />

n den vergangenen Jahrzehnten haben Hauterkrankungen<br />

immer mehr zugenommen. Meistens sind die<br />

Hautleiden genetisch veranlagt. Doch darüber, ob und<br />

wann sie ausbrechen, entscheiden viele Faktoren mit –<br />

vor allem auch die psychische Verfassung. Dies belegt eine<br />

europäische Studie, in der Wissenschaftler in dreizehn<br />

Staaten insgesamt rund 3.600 Menschen mit Hautkrankheiten<br />

befragt und untersucht haben. Die Forscher kamen<br />

zu dem Ergebnis, dass 29 % der Hautkranken gleichzeitig<br />

auch an einer psychischen Erkrankung litten. Zum Vergleich:<br />

In der Kontrollgruppe, die aus 1.400 Menschen<br />

ohne Hautkrankheiten bestand, lag dieser Anteil bei nur<br />

16 %. Die Forscher stellten außerdem fest, dass der Anteil<br />

von Menschen mit Depressionen unter den Hautkranken<br />

mehr als doppelt so hoch war, und Angsterkrankungen<br />

oder Suizidgedanken anderthalb mal so häufig vorkamen<br />

wie in der Kontrollgruppe.<br />

Psychische Probleme sollten bei<br />

der Behandlung von Hauterkrankungen<br />

berücksichtigt werden<br />

„In solch großem Umfang wurde der Zusammenhang von<br />

Haut- und psychischen Krankheiten bisher nicht nachgewiesen“,<br />

sagt Prof. Dr. Uwe Gieler, Universitätsklinikum<br />

Gießen. Er war an der Studie beteiligt und verspricht sich<br />

nun Fortschritte bei der Behandlung Hautkranker. „Wenn<br />

eine Hauterkrankung auf psychische Probleme zurückgeht,<br />

ist die Behandlung nur adäquat, wenn die psychischen<br />

Probleme erkannt und mitbehandelt werden“, be tont<br />

Prof. Gieler. Vor allem bei allergischen Hauterkrankungen<br />

gebe es zunehmend Hinweise auf seelische Ursachen.<br />

Ursache sind höchstwahrscheinlich Neuropeptide – Botenstoffe,<br />

die der Körper in Stresssitua tionen ausschüttet.<br />

Diese könnten durch die Nervenbahnen bis zu den Organen<br />

gelangen und dort Entzündungen verstärken.<br />

Frühzeitige psychische Behandlung<br />

„Gerade die Haut reagiert häufig als Überdruckventil<br />

der Seele“, sagt Prof. Gieler. In der deutschen Leitlinie<br />

Allergieprävention findet sich erstmals der Bezug zu psychischen<br />

Leiden: Schwerwiegende Lebensereignisse, wie<br />

die Trennung der Eltern oder der Tod eines Elternteils<br />

in der Schwangerschaft oder in der frühen Kindheit, erhöhen<br />

das Risiko für spätere allergische Erkrankungen<br />

der Kinder. „Diese Leitlinie verdeutlicht, wie wichtig es<br />

ist, beispielsweise im Fall frühkindlicher Traumata ggf.<br />

frühzeitig eine psychische Behandlung in Angriff zu<br />

nehmen, bevor das seelische Leid in einer Allergie oder<br />

Hauterkrankung mündet“, sagt Prof. Dr. Harald Gündel,<br />

Universitätsklinikum Ulm.<br />

Foto: Gladskikh Tatiana–Shutterstock.com<br />

U<br />

nsere oberste Hautschicht bildet eine Barriere und<br />

schützt uns vor Umwelteinflüssen. Sie besteht aus<br />

Hornzellen, die von speziellen Barriere-Fettstoffen<br />

umgeben sind. Von besonderer Wichtigkeit bei den Barriere-Fettstoffen<br />

sind hierbei Ceramide, freie Fettsäuren<br />

und Cholesterol. Nur wenn diese Barriere-Fettstoffe<br />

ausreichend vorhanden sind und in einem natürlichen<br />

Verhältnis zueinander vorliegen, sind<br />

darunterliegende Hautschichten ausreichend<br />

von außen geschützt<br />

und die Haut kann<br />

ihre Feuchtigkeit bewahren.<br />

Bei Erkrankungen wie der<br />

Neurodermitis ist die Hautbarriere<br />

gestört, die Haut ist sehr<br />

trocken und kann in der Folge<br />

von entzündlichen Hautreaktionen<br />

und Juckreiz geplagt<br />

sein. Zusätzlich reizen tägliche<br />

Belastungen die Haut, sodass<br />

die schützende Hautbarriere<br />

5<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

AUS KLINIK, WISSENSCHAFT & FORSCHUNG<br />

Neurodermitis:<br />

Test für Risiko-Patienten in Reichweite?<br />

Manche Neurodermitispatienten sind anfällig<br />

für eine massive Herpes-Infektion. Dieses<br />

„Eczema herpeticum“ kann auf die Hirnhaut<br />

übergreifen und dann lebensgefährlich verlaufen.<br />

Vielleicht lässt sich bald testen, welche<br />

Menschen mit Neurodermitis besonders<br />

gefährdet sind: Mediziner konnten zeigen,<br />

dass bei Risikopatienten ein bestimmtes<br />

Enzym besonders aktiv ist. Die Ergebnisse<br />

sind in der Fachzeitschrift Allergy erschienen.<br />

D<br />

ie Ursache für das Eczema herpeticum ist eine Infektion<br />

mit dem Herpes simplex-Virus, die weite<br />

Hautpartien betrifft. I. d. R. verläuft sie so schwer,<br />

dass sich die Betroffenen stationär in einer Klinik behandeln<br />

lassen müssen. Erstaunlicherweise tritt das Herpes-<br />

Ekzem nur bei einer bestimmten Untergruppe von<br />

Betroffenen auf. Die Dermatologen haben nun nach<br />

Merkmalen gesucht, mit denen sich diese Risikopatienten<br />

sicher identifizieren lassen. Sie untersuchten dazu u. a.<br />

Menschen mit einer Neurodermitis, die bereits ein Eczema<br />

herpeticum durchgemacht hatten.<br />

„Diese Patienten zeigten eine auffällige Gemeinsamkeit“,<br />

erklärt Prof. Dr. Dr. Thomas Bieber, Universitätsklinikum<br />

Bonn. „In bestimmten Immunzellen der Haut, den sog.<br />

Langerhans-Zellen, war ein Enzym namens IDO nach Stimulation<br />

besonders aktiv. Bei Neurodermitikern ohne<br />

Herpes-Ekzem war die IDO-Aktivität dagegen normal.“<br />

IDO baut den Eiweiß-Baustein Tryptophan ab. Die Produkte,<br />

die dabei entstehen, sind sehr aktiv und können<br />

das Immunsystem vorübergehend lahm legen. Dadurch<br />

verläuft die Herpes-Infektion sehr viel schwerer als normalerweise.<br />

Die Resultate lassen auf einen Schnelltest<br />

hoffen, der Neurodermitispatienten mit einem besonders<br />

hohen Herpes-Ekzem-Risiko identifizieren kann, so das<br />

Universitätsklinikum Bonn.<br />

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Stärkung der<br />

Hautbarriere<br />

bei Neurodermitis<br />

nach und nach „undicht“ wird und die Hautverdunstung<br />

ansteigt. Die Haut schützt sich durch Freisetzung von<br />

Fettstoffen aus natürlichen Speichern. Neurodermitis- Patienten<br />

brauchen täglich eine wirkstofffreie Basispflege,<br />

um ihre geschädigte Hautbarriere aufzubauen. Eine gute<br />

medizinische Hautpflege ergänzt fehlende Lipide, erhält<br />

die Hautfeuchtigkeit und hilft, Krankheitsschübe in Grenzen<br />

zu halten oder sogar ganz zu verhindern.<br />

Alfason ® Repair ist eine dermatologische Spezialcreme<br />

und enthält die hautidentischen Barriere-Fettstoffe Ceramide,<br />

freie Fettsäuren und Cholesterol, die die Haut<br />

selbst erst im Laufe mehrerer Tage bilden könnte. Sie<br />

enthält keine Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe.<br />

Alfason ® Repair eignet sich als tägliche Basispflege bei<br />

Neurodermitis und baut die Barrierefunktion der Haut<br />

nachweislich auf: Die enthaltenen Fettstoffe bieten einen<br />

sofortigen Abdeck-Effekt gegen Verdunstung. Die Feuchtigkeit<br />

wird mehrere Stunden bewahrt und die Fettspeicher<br />

der Haut werden langfristig aufgefüllt und bei Bedarf<br />

freigesetzt. Zudem wird die Hautfeuchte durch das<br />

Zuführen des Feuchthaltefaktors Glycerin gesteigert.<br />

Erfahren Sie mehr über Alfason ® Repair auf der Web site<br />

www.alfasonrepair.de. Wissenswerte Informationen und<br />

nützliche Tipps für Patienten mit Neurodermitis erfahren<br />

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Patient & Haut 1/2015<br />

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6 Patient & Haut 1/2015<br />

KIND & HAUT<br />

Hautkrebsvorsorge<br />

fängt im<br />

Kindesalter<br />

an<br />

Sonnenbrände im Kindesalter<br />

gehören zu den<br />

Hauptursachen von<br />

Hautkrebs. Doch obwohl<br />

Sonnenbrände leicht<br />

vermeidbar sind, steigt<br />

die Zahl der Hautkrebsfälle<br />

seit Jahren an, wie<br />

das Bundesamt für Strahlenschutz<br />

(BfS) mitteilt.<br />

Bundesumweltministerin<br />

Barbara Hendricks warnt<br />

deshalb davor, den Sonnenschutz<br />

von Kindern<br />

zu vernachlässigen.<br />

UV-Schutz für Kinder<br />

„Hautkrebsvorsorge fängt im Kindesalter an. Eltern tragen<br />

dafür eine besondere Verantwortung. Gerade in der<br />

Urlaubszeit sollten sie penibel auf den Sonnenschutz ihrer<br />

Kinder achten. Dass die Haut am Ende eines Sonnentags<br />

schmerzhaft rot ist, ist schnell passiert – und damit kann<br />

schon der erste Grundstein für späteren Hautkrebs gelegt<br />

sein“, sagt Hendricks. „Dabei ist UV-Schutz für Kinder<br />

ein absolutes Muss: Sie brauchen Sonnenschutz lange,<br />

bevor sie selbst darüber entscheiden können. Das BfS<br />

weist deswegen bereits seit Jahren auf die Gesundheitsrisiken<br />

von UV-Strahlung hin und vermittelt prakti sche<br />

Möglichkeiten des Sonnenschutzes“, so Wolfram König,<br />

BfS-Präsident.<br />

Kinder vor Sonnenbrand im<br />

Winterurlaub schützen<br />

Vor allem im Winterurlaub wird die Kraft der Sonne häufig<br />

unterschätzt. Dabei erhöht sich die UV-Strahlung vor<br />

allem in den Bergen nochmals. Eltern sollten also darauf<br />

achten, dass Ihre Kinder beim Skifahren oder spielen im<br />

Schnee stets vor der Sonne geschützt sind.<br />

Das Kind sollte nach Möglichkeit immer eine Sonnen-<br />

oder Skibrille mit ausreichendem UV-Schutz tragen. Am<br />

besten sind die Augen vor der Sonne geschützt, wenn<br />

die Brille auch seitlich am Kopf anliegt. Auf der Sonnenbrille<br />

sollte „UV 400“ oder „100 % UV“ und „Cat 2“ oder<br />

„Cat 3“ stehen. Die Gläser sollten grau oder braun getönt<br />

sein.<br />

Es darf natürlich auch nicht vergessen werden, die Haut<br />

des Kindes einzucremen: Alle nackten Körperstellen sollten<br />

am besten eine halbe Stunde vor dem Rausgehen<br />

eingecremt werden. Stirn, Nase, Ohren, Lippen und Hände<br />

dürfen nicht vergessen werden.<br />

Am besten eignet sich eine Sonnencreme mit mindestens<br />

Lichtschutzfaktor (LSF) 30. Bei empfindlicher Haut<br />

sollte der LSF noch höher sein. Achten Sie darauf, dass die<br />

Sonnencreme ihr Kind gegen UV-A und UV-B-Strahlung<br />

schützt. Für die Lippen gibt es spezielle Lippenpflegestifte,<br />

die einen hohen Lichtschutzfaktor besitzen. Möglichst<br />

alle zwei Stunden sollten Eltern ihr Kind erneut<br />

eincremen.<br />

Foto: Lana K–Shutterstock.com<br />

7<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

KIND & HAUT<br />

Hauterkrankungen bei Kindern<br />

„Im Säuglingsalter, also im ersten Lebensjahr, sieht man<br />

am häufigsten die Windeldermatitis oder die ersten Anzeichen<br />

einer atopischen Dermatitis (Neurodermitis) sowie<br />

angeborene Pigmentmale (Muttermale, Leberflecke),<br />

Hämangiome (Blutschwämmchen) oder Infektionen der<br />

Haut (z. B. Candida). Häufige Erkrankungen der kindlichen<br />

Haut sind auch Exantheme. Das ist ein Ausschlag am<br />

ganzen Körper, der relativ plötzlich auftritt. Zu Exanthemen<br />

kann es im Zusammenhang mit Scharlach oder<br />

mit anderen viralen Infektionskrankheiten kommen, z. B.<br />

wenn das Kind nicht geimpft ist“, so Priv.-Doz. Dr. Natalie<br />

Garcia-Bartels, Universitätsklinik Berlin.<br />

Im Kleinkindalter treten häufig Dellwarzen (Viruswarzen)<br />

und Pilzinfektionen der Haut oder Kopfhaut auf,<br />

insbesondere nach dem Kontakt mit Tieren. Impetigo,<br />

eine bakterielle Hauterkrankung, ist ebenfalls typisch bei<br />

Kleinkindern. Die Infektion beginnt oft um den Nasenbereich.<br />

Es kommt zu Bläschen, die schnell platzen und<br />

gelblich verkrusten. „Da die Impetigo contagiosa sehr<br />

ansteckend ist, muss in solchen Fällen frühzeitig gehandelt<br />

werden, um die Infektion einzudämmen. Kinder mit<br />

atopischer Dermatitis neigen häufiger zu Hautinfektionen<br />

wie der Impetigo, weil sie eine verminderte Schutzfunktion<br />

der Haut aufweisen“, sagt Dr. Garcia-Bartels.<br />

Behandlung mit Cremes und Salben<br />

Je nach Diagnose erfolgt die Behandlung von Hauterkrankungen<br />

örtlich, in Form von topischen Cremes und<br />

Salben. Bei Impetigo contagiosa behandelt man auch<br />

innerlich, um eine Ausbreitung und innere Komplikationen<br />

zu verhindern. Viruswarzen haben z. T. eine Selbstheilungstendenz,<br />

ansonsten werden sie örtlich mit entsprechenden<br />

Cremes oder Tinkturen behandelt oder<br />

me chanisch entfernt. „Bei Pilzinfektionen muss man zunächst<br />

herausfinden, um welchen Pilz es sich handelt.<br />

Dafür legt man eine Pilzkultur an. Entweder erfolgt die<br />

Behandlung anschließend mit Cremes, die ein Antipilzmittel<br />

enthalten oder innerlich. Ist jedoch der behaarte<br />

Kopf des Kindes von einer Pilzerkrankung betroffen, muss<br />

man immer innerlich behandeln“, erklärt Dr. Garcia-<br />

Bartels. Bei einem Leberfleck ist es wichtig abzuklären,<br />

ob er gutartig ist oder eventuell operiert werden muss.<br />

„Leberflecken sollten regelmäßig kontrolliert werden,<br />

um herauszufinden, ob sich die Größe oder das Farbmuster<br />

verändert haben“, so Dr. Garcia-Bartels.<br />

Basispflege bei Neurodermitis<br />

Bei Kindern, die von Neurodermitis betroffen sind, spielt<br />

die konsequente Basispflege eine wichtige Rolle bei der<br />

Behandlung. Die Haut braucht viel Pflege, um die gestörte<br />

Hautbarriere wieder auszubalancieren. „Je nachdem<br />

wie stark der Schub ist, wird kurzfristig auch mit kortisonhaltigen<br />

Salben behandelt. Sobald der Schub wieder<br />

abgeklungen ist, setzt man diese Behandlung wieder ab“,<br />

so Dr. Garcia-Bartels. Zusätzlich findet eine intensive Beratung<br />

der Eltern statt. Es gibt auch spezielle Neurodermitisschulungen,<br />

in denen Eltern informiert und begleitet<br />

werden.<br />

„Bei der Neurodermitis sollten Eltern ihre Kinder täglich<br />

eincremen, auch wenn die Haut der Kinder gesund erscheint.<br />

Das Baden oder Duschen sollte nicht länger als<br />

Das Auftreten von Hauterkrankungen bei Kindern ist<br />

altersabhängig. Im Säuglingsalter sind andere Hauterkrankungen<br />

typisch als im Kleinkindalter. Eine rasche<br />

Behandlung und die Beratung der Eltern stehen im<br />

Vordergrund und sind ausschlaggebend für den<br />

Therapieerfolg.<br />

Häufige<br />

Hautkrankheiten<br />

im Kindesalter<br />

Foto: murika–Fotolia.com<br />

14 Patient & Haut 1/2015<br />

LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN<br />

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Hautpflege: Das<br />

sollten Sie beachten<br />

Die Haut ist ein Organ, das vielfältige Aufgaben<br />

übernimmt: Sie umhüllt unseren Körper, schützt<br />

vor äußeren Einflüssen, dient der Wärmeregulation<br />

und ist Kontakt- und Sinnesorgan. Damit<br />

sie all ihre Aufgaben erfüllen kann, braucht sie<br />

Pflege. Insbesondere trockene und empfindliche<br />

Haut benötigt intensive Pflege.<br />

Pflege trockener Haut<br />

Gesunde Haut kann sich gut selbst regenerieren. Trockene<br />

und empfindliche Haut hingegen braucht Unterstützung.<br />

Die passende Hautpflege fördert die Regeneration,<br />

verbessert den Fett- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut<br />

und verhindert so eine dauerhafte Hautschädigung. Deswegen<br />

ist es so wichtig eine für den Hauttyp passende<br />

Hautpflege zu verwenden. I. d. R. ist die Grundlage jeder<br />

Hautcreme ein Gemisch aus Fett und Wasser. Die Verteilung<br />

der Fett- und Wasseranteile ist ausschlaggebend,<br />

ob sich die Hautpflege für trockene Haut eignet. Für<br />

trockene Haut eignen sich am besten Pflegeprodukte mit<br />

einem hohen Fettanteil. Der leichte Fettfilm auf der Haut<br />

verhindert, dass hauteigene Feuchtigkeit nach außen<br />

abgegeben wird. Auf diese Weise wird die Haut vor<br />

Austrocknung geschützt. Zu viel Fett in einem Pflegeprodukt<br />

ist allerdings auch nicht empfehlenswert. Reine<br />

Fettcremes unterbinden, im Gegensatz zu wasserlöslichen<br />

Emulsionen, die Luftdurchlässigkeit. So kann es zu einem<br />

Wärmestau und Entzündungen kommen. Nicht jedes Fett<br />

eignet sich gleich gut zur Pflege trockener Haut. Die<br />

Fettsäurestruktur natürlicher Fette und Öle ähnelt der<br />

Fettsäurestruktur der Haut am meisten. Deswegen kann<br />

die Haut diese auch besonders gut aufnehmen. Produkte<br />

mit Mandelöl oder Sheabutter eignen sich deswegen<br />

gut zur Hautpflege.<br />

Hautreinigung ohne die Haut auszutrocknen<br />

Genauso wichtig wie die Hautpflege ist auch die Hautreinigung.<br />

Wasser und häufiges Waschen trocknen die<br />

Haut zusätzlich aus. Für Haut, die bereits trocken ist, ist<br />

das eine zusätzliche Belastung. Für die Hautreinigung<br />

trockener Haut eignen sich am ehesten Produkte, welche<br />

die Barrierefunktion, das Wasserbindungsvermögen<br />

und den Säureschutzmantel der Hornschicht nur wenig<br />

beeinträchtigen. Geschützt bleibt die Haut am besten,<br />

wenn der natürliche pH-Wert der Haut gar nicht oder<br />

nur minimal beeinträchtigt wird. pH-neutrale Seifen und<br />

Foto: CandyBox Images–Shutterstock.com<br />

15<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

LEBEN MIT HAUTERKRANKUNGEN<br />

Naturkosmetik unterscheidet sich von herkömmlicher<br />

Kosmetik durch den Verzicht auf Inhaltsstoffe,<br />

wie Polyethylenglykol (PEG), Silikone,<br />

Parabene, synthetische Duftstoffe, Paraffine<br />

oder Erdölprodukte. Die Inhaltsstoffe sind<br />

meist pflanzlicher, mineralischer oder tierischer<br />

Herkunft. Produkte mit dem Prüfzeichen „kontrollierte<br />

Naturkosmetik“ verwenden natürliche<br />

Rohstoffe wie pflanzliche Öle, Fette und Wachse,<br />

Kräuterextrakte und Blütenwässer oder<br />

ätherische Öle und Aromen aus kontrolliert<br />

biologischem Anbau oder Wildsammlung.<br />

Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper<br />

Hautpflegeprodukte lassen sich in basische und saure Produkte<br />

unterteilen. Auf einer Skala von 1–14 wird der pH-<br />

Wert gemessen. 7 ist ein neutraler Wert, alles was darunter<br />

liegt bezeichnet man als sauer, alles was darüber<br />

liegt als basisch. Im menschlichen Organismus herrscht<br />

ein Säure-Basen-Gleichgewicht. Körperflüssigkeiten wie<br />

Blut (pH 7,35–7,45), Speichel (pH 7,5) oder die Tränenflüssigkeit<br />

(pH 7,35) sind von Natur aus basisch. Der Säure-<br />

Basen-Haushalt kann generell über den Stoffwechsel,<br />

Ausscheidung über die Niere oder über die Atmung reguliert<br />

werden. Verschiedene Puffersysteme des Blutes<br />

regulieren den Säure-Basen-Haushalt. Der Körper scheidet<br />

Säuren über die Haut nach außen aus. Der pH-Wert<br />

der Haut liegt bei 5,5.<br />

Prof. Dr. Hans Christian Korting, Universitäts-Hautklinik<br />

München, konnte in Studien zeigen, dass Tensidzubereitungen<br />

(Tenside sind Stoffe, die ermöglichen, dass sich<br />

Wasser und Fett oder Schmutz vermischen und die Haut<br />

gereinigt wird) mit unterschiedlichen pH- Werten den pH-<br />

Wert der Haut beeinflussen. Der pH-Wert der Haut hängt<br />

von der Art der Reinigung ab. Weiter zeigte Prof. Korting,<br />

dass sich unreine Haut bei der Anwendung von Seife<br />

verschlechterte und bei der Anwendung eines sauren<br />

Syndets (synthetische Detergenzien, Reinigungsmittel)<br />

nahmen die Hautunreinheiten ab. Menschen mit einer<br />

sehr trockenen Haut, Neurodermitis oder Ekzemen sollten<br />

für die tägliche Reinigung also lieber saure Syndets<br />

verwenden, um Infektionen zu vermeiden. Alle an deren<br />

können auch naturkosmetische Seifen verwenden.<br />

Syndets eignen sich für die tägliche Hautreinigung. Syndets<br />

enthalten künstlich erzeugte waschaktive Substanzen<br />

und ihr pH-Wert ist dem der Haut ähnlicher. Dadurch<br />

werden der Säureschutzmantel und die nützliche<br />

hauteigene Bakterienflora nicht angegriffen. Syndets mit<br />

einem hohen Anteil an rückfettenden Substanzen, auch<br />

als Duschöle bekannt, sind für trockene Haut besonders<br />

empfehlenswert.<br />

Generell gilt, dass Menschen mit trockener Haut, ihre<br />

Reinigungs- und Pflegeprodukte sorgfältig auswählen<br />

sollten. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann bereits ein<br />

erster Hinweis auf Allergie auslösende Stoffe sein. Pflegeprodukte<br />

für trockene und empfindliche Haut sollten<br />

möglichst frei von Duft-, Konservierungs- und Farbstoffen<br />

sein. Produkte, deren Wirksamkeit dermatologisch<br />

geprüft ist, sind eher zu empfehlen.<br />

Naturkosmetik und<br />

die Bedeutung des<br />

Säure-Basen-Gleichgewichts<br />

Foto: Serp–Shutterstock.com<br />

20 Patient & Haut 1/2015<br />

BEHANDLUNG VON HAUTERKRANKUNGEN<br />

Die UV-Lichttherapie<br />

Bei der Behandlung von Hauterkrankungen<br />

spielen Cremes und Salben eine große Rolle.<br />

Auch von der UV-Lichttherapie können Betroffene<br />

profitieren. Dabei wird die Haut der<br />

Betroffenen mit ultraviolettem Licht bestrahlt.<br />

Man unterscheidet die Bestrahlung mit UV-A-<br />

und UV-B-Licht.<br />

U<br />

V-B-Strahlen sind kurzwelliger und erreichen somit<br />

nur die Oberhaut. Diese Form der Bestrahlung wird<br />

i. d. R. bei Psoriasis, Neurodermitis, Hand- und Fußekzemen<br />

sowie Juckreiz (Pruritus) angewandt. Die UV-<br />

Bestrahlung führt zur Hemmung bestimmter Zellen des<br />

Immunsystems. Bei Psoriasis bewirkt dies z. B. einen Rückgang<br />

der Überproduktion von Hautzellen. Die tiefer in<br />

die Haut eindringende UV-A-Bestrahlung, die bis in das<br />

Bindegewebe reicht, kommt vor allem bei Neurodermitis<br />

und u. U. auch bei starkem Juckreiz zum Einsatz.<br />

Die PUVA-Therapie<br />

Eine Form der UV-Lichttherapie ist die PUVA- Therapie.<br />

Hierbei wird die Haut des Patienten vor der Bestrahlung<br />

mit einem Lichtsensibilisator behandelt, der dafür sorgt,<br />

das die Haut lichtempfindlich wird. Dieser kann entweder<br />

in Form von Tabletten eingenommen oder als Creme<br />

aufgetragen werden. Anschließend erfolgt die Bestrahlung<br />

der Haut. Diese Form der Behandlung eignet sich<br />

vor allem für Patienten mit Psoriasis.<br />

Auch eine Bade-PUVA-Therapie ist möglich. Dabei nimmt<br />

der Patient ein etwa 20-minütiges Bad, in das der Lichtsensibilisator<br />

als Badezusatz beigefügt ist. Die Haut wird<br />

so auf die anschließende Bestrahlung vorbereitet. Nach<br />

dem Bad wird die Haut des Patienten vorsichtig trocken<br />

getupft. Dann sollte innerhalb einer Stunde die UV-Lichttherapie<br />

erfolgen.<br />

Da die Haut nach einer UV-Lichttherapie sehr lichtempfindlich<br />

ist, sollten Patienten darauf achten, sich nach<br />

der Behandlung keinem direkten oder indirekten Sonnenlicht<br />

auszusetzen. Nebenwirkungen, die mit dieser<br />

Form der Therapie einhergehen können, sind sonnenbrandähnliche<br />

Hautirritationen sowie eine schnellere<br />

Alterung der Haut.<br />

UV-Lichttherapie zu Hause durchführen?<br />

Grundsätzlich ist es möglich eine UV-B-Lichttherapie auch<br />

zu Hause durchzuführen. Der Grundstein dafür wurde<br />

in der 70er-Jahren gelegt, als erstmals eine Ausrüstung<br />

für die Behandlung zu Hause entwickelt wurde. Die<br />

Meinungen darüber gehen auseinander und Hautärzte<br />

empfehlen i. d. R. die Behandlung in zertifizierten Praxen<br />

und Kliniken. Jede Haut reagiert anders auf die Bestrahlung,<br />

weshalb es empfehlenswert ist, die Haut vorab<br />

durch einen Arzt untersuchen zu lassen. Der Arzt kann<br />

überprüfen, bei welcher Strahlenintensität es zu einer<br />

Reaktion kommt und so die Lichtschwelle der Haut bestimmen.<br />

Wissenschaftler aus den Niederlanden verglichen eine<br />

Behandlung in der Klinik mit einer zu Hause durchgeführten<br />

UV-Lichttherapie bei 196 Patienten mit Psoriasis.<br />

In beiden Fällen besserte sich der Zustand der Haut, um<br />

70 % bei Gruppe der Patienten, die die Behandlung zu<br />

Hause durchführten, und um 73 % bei den in der Klinik<br />

behandelten Patienten. Die Ergebnisse sind im British<br />

Medical Journal erschienen.<br />

Möchten Patienten die UV-Lichttherapie eigenverantwortlich<br />

zu Hause durchführen, ist große Sorgfalt wichtig,<br />

um einen Erfolg der Behandlung zu gewährleisten.<br />

Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Abständen Besuche<br />

beim Arzt erfolgen.<br />

Foto: Gordana Sermek–Shutterstock.com<br />

21<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

BEHANDLUNG VON HAUTERKRANKUNGEN<br />

<br />

<br />

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www.hospira.de<br />

Biosimilars bei<br />

Schuppenflechte<br />

Da in den nächsten Jahren der Patentschutz<br />

für Biologika nach und nach abläuft, dürfen<br />

Wirkstoffe nachgeahmt werden. Diese werden<br />

als sog. Biosimilars bezeichnet und können<br />

z. B. zur Behandlung von Schuppenflechte<br />

eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um<br />

biotechnologisch hergestellte Substanzen,<br />

teilweise bestehend aus Hormonen, teilweise<br />

aus Antikörpern. Sie sind nahezu identisch zu<br />

körpereigenen Proteinen und erfüllen auch<br />

deren Aufgabe. Das Ziel der Behandlung ist<br />

es, die Entzündungsreaktion zu stoppen. In<br />

klinischen Studien muss gezeigt werden, dass<br />

die Nachahmerprodukte genauso wirken, wie<br />

das Referenzprodukt.<br />

Wirkung von Biosimilars<br />

Im Unterschied zu Generika sind Biosimilars nicht identisch,<br />

sondern aufgrund des unterschiedlichen Herstellungsverfahrens<br />

nur ähnlich. Abweichende Prozesse in<br />

der Herstellung können bereits kleine Änderungen der<br />

Molekülstruktur hervorrufen. Das hat beim Patienten<br />

Einfluss auf Wirksamkeit, Verträglichkeit und Immunogenität,<br />

also die Fähigkeit eines Antigens, eine Immunantwort<br />

auszulösen. Bei Biosimilars setzt der Wirkmechanismus<br />

nicht mehr, wie bei den Biologika, an den<br />

Re zeptoren und deren Botenstoffen (Zytokinen) auf der<br />

Zelle an, sondern beeinflusst den Entzündungsprozess<br />

innerhalb der Zelle. Das Zulassungsverfahren für Biologika<br />

und Biosimilars erfolgt in der Europäischen Union<br />

durch die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) vom<br />

CHMP (Committee for Human Medicinal Products).<br />

Leitlinien und Zulassungsverfahren<br />

Seit 2004 hat die Europäische Union eine rechtliche und<br />

regulatorische Leitlinie für die Entwicklung und Vermarktung<br />

von Biosimilars erstellt. Die EMA hält in ihren<br />

Leitlinien an dem Grundsatz fest, dass Biosimilars definitionsgemäß<br />

keine Generika sind. Das Zulassungsverfahren<br />

für Generika darf auch nicht auf die Biosimilars angewendet<br />

werden. Für das Zulassungsverfahren eines Biosimilars<br />

gilt laut EMA: Der Hersteller muss die Ähnlichkeit<br />

zum Referenzprodukt bezüglich Qualität, Sicherheit<br />

und Wirksamkeit nachweisen. Das bedeutet, es muss für<br />

das Biosimilar durch klinische Studien gezeigt werden,<br />

dass es keine signifikanten klinischen Unterschiede zum<br />

Referenzprodukt gibt. Die Wirksamkeit sollten Patienten<br />

stets mit dem behandelnden Arzt besprechen.<br />

Foto: Dmitry Sunagatov–Fotolia.com<br />

30 Patient & Haut 1/2015<br />

BEHANDLUNG VON HAUTERKRANKUNGEN<br />

Akne in der<br />

Pubertät<br />

Entzündliche Pickel im Gesicht,<br />

auf der Brust oder am Rücken<br />

sind typische Aknemerkmale.<br />

Die häufigste Form von Akne<br />

ist eine leichte bis mittelschwere<br />

Akne mit Papeln und<br />

Pusteln im Gesicht.<br />

Hautpflege bei Akne<br />

Der Haartalgdrüsenapparat wird in der Pubertät mit<br />

Hormonen angeregt und es kommt zu einer vermehrten<br />

Talgproduktion. Es entstehen Entzündungen, die durch<br />

Bakterien verstärkt werden und so entstehen Pickel auf<br />

der Haut. Die Hautpflege spielt eine wichtige Rolle: „Bei<br />

der Hautpflege sollten Präparate verwendet werden, die<br />

nicht noch zusätzlich Fett auf die Haut auftragen, sondern<br />

eher Gele und austrocknende Präparate, die im besten<br />

Fall auch antientzündlich wirken und die Verklebung der<br />

Hornzellen hemmen. Solche Pflegeprodukte können die<br />

Aknebehandlung unterstützen“, sagt Prof. Dr. Ochsendorf,<br />

Universitätsklinikum Frankfurt.<br />

Ausdrücken sollte man die Pickel nicht selbst, weil es<br />

passieren kann, dass sich dadurch die Entzündungsansammlung<br />

noch weiter ins Gewebe drückt. Auf diese<br />

Weise können Aknenarben entstehen. Sinnvoller ist es,<br />

zur Dermatokosmetik gehen. „Eine professionelle Kosmetikerin<br />

kann mithilfe von heißen Umschlägen dazu beitragen,<br />

dass sich die Pusteln öffnen und so auch schneller<br />

wieder verschwinden“, sagt Prof. Ochsendorf. Für das<br />

psychische Wohlbefinden kann es unterstützend sein, die<br />

Akne mit Camouflage oder Make-up abzudecken. Dafür<br />

gibt es spezielle Produkte, die auf fettige Haut abgestimmt<br />

sind.<br />

Therapie und Nebenwirkungen<br />

Zur Behandlung von Akne werden häufig Fixkombinationen<br />

eingesetzt, die mehrere Wirkstoffe in einer Salbe<br />

enthalten. „Bei einer leicht entzündlichen Form der Akne<br />

hilft Vitamin-A-Säure in Form einer Creme. Bei stärkeren<br />

Entzündungen sind Fixkombinationen wirksamer, z. B.<br />

Benzoylperoxid/Vitamin-A-Säure, Benzoylperoxid/Clindamycin<br />

oder Vitamin-A-Säure/Clindamycin. Sobald die Akne<br />

ausgeprägter ist, mit stark entzündlichen Hautstellen im<br />

Gesicht oder wenn ganze Areale am Rücken betroffen<br />

sind, wird meistens auch eine systemische Therapie, d. h.,<br />

innerlich mit Medikamenten, angewendet“, erläutert<br />

Prof. Ochsendorf. Die systemische Therapie umfasst die<br />

Einnahme eines Antibiotikums, das eine antientzündliche<br />

Wirkung hat und die Entzündung hemmt. Das Antibiotikum<br />

wird über einen Zeitraum von mehreren Wochen<br />

eingenommen. Anschließend wird die Aknebehandlung<br />

mit einer lokalen Therapie, d. h., mit Salben und Cremes,<br />

fortgeführt.<br />

Ein Vitamin-A-Medikament, das in Tablettenform eingenommen<br />

wird, gehört ebenfalls zur systemischen Therapie<br />

von Akne. „Diese Therapie hat den Vorteil, dass die Akne<br />

nach vier bis sechs Monaten dauerhaft verschwindet. Bei<br />

anderen Therapien kann es immer wieder passieren, dass<br />

die Entzündungen wieder kommen, sobald man die Therapie<br />

absetzt“, so Prof. Ochsendorf. Bei dem Vitamin- A-<br />

Medikament handelt es sich um ein hochwirksames Medikament,<br />

das auch mit Nebenwirkungen verbunden ist.<br />

„Es kann zu trockenen Lippen und Schleimhäuten kommen.<br />

Die Nase kann auch häufiger mal bluten. Leberwerte<br />

und Blutfette müssen kontrolliert werden, weil diese<br />

vorübergehend ansteigen können“, so Prof. Ochsendorf.<br />

Bei der Einnahme müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen<br />

werden. So sollten Frauen z. B. nicht schwanger sein<br />

oder werden, weil es ansonsten zu Missbildungen beim<br />

Kind kommen kann. Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig,<br />

sobald das Medikament wieder abgesetzt wird,<br />

verschwinden i. d. R. auch die Nebenwirkungen wieder.<br />

Teilweise kann die Behandlung von Akne langwierig sein.<br />

Das Wichtigste dabei ist, dass der Patient nicht verzweifelt.<br />

„Wenn Arzt und Patient zusammenarbeiten, lässt sich<br />

die Akne auch gut in den Griff bekommen“, sagt Prof.<br />

Ochsendorf.<br />

Foto: Hriana–Shutterstock.com<br />

31<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

BEHANDLUNG VON HAUTERKRANKUNGEN<br />

Naturheilkunde zur Therapie<br />

von Hauterkrankungen<br />

Naturheilkunde ist eine komplementäre Therapiemethode und wird ergänzend zur schulmedizinischen<br />

Behandlung eingesetzt. Das Ziel einer naturheilkundlichen Behandlung ist es,<br />

die Symptomatik zu bessern und die Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.<br />

„Z<br />

u naturheilkundlichen Ansätzen zählen Phytotherapie,<br />

Eigenbluttherapie und die mikrobiologische<br />

Therapie“, sagt Dr. Petra Staubach-<br />

Renz, Universitätsmedizin Mainz. Die Phytotherapie<br />

um fasst die Behandlung mit Salben und Cremes aus<br />

pflanzlichen Inhaltsstoffen. „Bei entzündlichen Dermatosen,<br />

wie bei einer Neurodermitis oder einer Psoriasis lassen<br />

sich mit pflanzlichen Cremes i. d. R. gute Erfolge<br />

erzielen. Nässende Ekzeme sollten mit antiseptischen<br />

Lokaltherapeutika (Schwarztee, Eichenrinde, Kamille,<br />

Weizenkleie) therapiert werden. Bei trockenen Ekzemen<br />

werden eher fettende Salben verwendet, mit Inhaltsstoffen<br />

wie Ringelblume, Bittersüßstängelextrakt, Ballonrebe<br />

oder Hamamelisblättern sowie Johanniskraut. Bei Verbrennungen<br />

der Haut unterstützen Cremes mit Aloe Vera<br />

den Heilungsprozess“, erläutert Dr. Staubach-Renz.<br />

Bei der Eigenbluttherapie entnimmt man dem Patienten<br />

Blut und gibt es ihm intramuskulär als Vollblut oder versetzt<br />

mit homöopathischen Mitteln zurück. „Das Ziel der<br />

Eigenbluttherapie ist es, das Immunsystem zu stimulieren.<br />

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass diese<br />

Therapie bei der Urtikaria sehr effektiv ist“, sagt Dr.<br />

Staubach-Renz.<br />

Bei der mikrobiologischen Therapie werden Arzneimittel<br />

eingesetzt, die entweder lebende oder für die Gesundheit<br />

förderliche Bakterienstämme enthalten. Mithilfe dieser<br />

Behandlung kann das Körpergleichgewicht eines Patienten<br />

wiederhergestellt werden. „Die Keimkulturen, die<br />

hierbei verwendet werden, gehören der sog. physiologischen<br />

Bakterienflora an, d. h., diese Mikroorganismen<br />

sind normalerweise<br />

bei jedem gesunden Menschen<br />

zu finden“, so Dr.<br />

Staubach-Renz. Die Naturheilkunde<br />

umfasst<br />

auch physikalische<br />

Therapiemaßnahmen<br />

wie Solebäder<br />

oder die Licht- und<br />

Phototherapie. Gerade<br />

bei Neurodermitis<br />

haben diese Behandlungen<br />

i. d. R. einen guten Effekt.<br />

Naturheilkunde und Schulmedizin ergänzen sich<br />

Jede juckende Hauterkrankung steht oft auch im Zusammenhang<br />

mit der Psyche. Stress ist meist nicht allein<br />

der Auslöser für eine Hauterkrankung, aber oft wirkt sich<br />

Stress verschlimmernd auf den Hautzustand aus. „Bei<br />

Hauterkrankungen, die mit Stress in Verbindung stehen,<br />

sind Entspannungsübungen empfehlenswert. Bei Neurodermitis<br />

werden auch Schulungen für Patienten durchgeführt,<br />

in denen sie Entspannungsübungen erlernen<br />

und eine Ernährungsberatung erhalten. Es handelt sich<br />

dabei immer um einen interdisziplinären Ansatz“, erklärt<br />

Dr. Staubach-Renz. In diese Schulungen sind auch verhaltensmedizinische<br />

Übungen integriert.<br />

Insgesamt können naturheilkundliche Methoden gut bei<br />

Hauterkrankungen angewendet werden, da sie meist<br />

hinsichtlich der auftretenden unerwünschten Wirkungen<br />

gut verträglich sind. Wenn jemand allerdings von einer<br />

sehr starken Neurodermitis oder Schuppenflechten betroffen<br />

ist, empfiehlt es sich, Naturheilkunde nur ergänzend<br />

anzuwenden. „Bei schwach ausgeprägten Formen<br />

von Hauterkrankungen hilft die Naturheilkunde, das<br />

Hautmilieu zu stabilisieren. Der behandelnde Arzt sollte<br />

stets über alle Formen der Behandlung informiert sein, damit<br />

es nicht zu unerwünschten<br />

Wechselwirkungen kommt“,<br />

sagt Dr. Staubach-Renz.<br />

Foto: Alexander Raths–Shutterstock.com<br />

34 Patient & Haut 1/2015<br />

SELBSTHILFE, TIPPS & TERMINE<br />

Informationen im Internet:<br />

Gesundheitsratgeber zu Hautkrankheiten<br />

W er es sich ersparen möchte, aus der Fülle an In for mationen, die im Internet zu<br />

dermatologischen Erkrankungen angeboten werden, selbst die relevanten Angebote<br />

und Fakten herauszufiltern, der kann hier zu ausgewählten Themen sehr gezielt<br />

seriöse und fundierte Informatio nen abrufen, die leser-/besucherfreundlich sowie<br />

optisch ansprechend in Ratgeberform bereitgestellt werden – ein Besuch lohnt sich!<br />

Betrof fene und Interessierte finden hier Informationen:<br />

www.aktinischekeratose.com<br />

www.feigwarzen.net<br />

www.fusspilz.net<br />

www.hautgesundheit.net<br />

www.juckende-kopfhaut.info<br />

www.kopfschuppen.net<br />

www.krampfadern.info<br />

www.nagelpilze.com<br />

www.nagelpilz.eu<br />

www.nesselsucht.org<br />

www.neurodermitis-aktuell.de<br />

www.neurodermitisaktuell.net<br />

www.psoriasis-aktuell.de<br />

www.psoriasis-arthritis.org<br />

www.ratgeber-akne.com<br />

www.schuppenflechte.eu<br />

www.starkes-schwitzen.net<br />

www.urtikaria.org<br />

www.vaginalpilz.info<br />

www.venenerkrankungen.net<br />

www.venenleiden.info<br />

www.wundbehandlung.info<br />

www.wundheilung.info<br />

Weitere wichtige Adressen<br />

Bundesverband für Brandverletzte e. V.<br />

Dorfstr. 16 d · 31020 Salzhemmendorf<br />

E-Mail: brandverletzte@brandverletzte-leben.de<br />

Internet: www.brandverletzte-leben.de<br />

Bundesverband Neurodermitis e. V.<br />

Selbsthilfeorganisation für Neurodermitis, Asthma,<br />

Allergie, Psoriasis, Urtikaria und Vitiligo<br />

Heerstraße 187–191 · 56154 Boppard<br />

E-Mail: info@neurodermitis.net<br />

Internet: www.neurodermitis.net<br />

Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V.<br />

Robert-Koch-Platz 7 · 10115 Berlin<br />

E-Mail: ddg@derma.de · Internet: www.derma.de<br />

Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB)<br />

An der Eickesmühle 15–19 · 41238 Mönchengladbach<br />

E-Mai: info@daab.de · Internet: www.daab.de<br />

Deutscher Neurodermitis Bund e. V.<br />

Baumkamp 18 · 22299 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/23 07 44<br />

E-Mail: info@neurodermitis-bund.de<br />

Internet: www.neurodermitis-bund.de<br />

Deutscher Psoriasis Bund e. V.<br />

Seewartenstr. 10 · 20459 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/22 33 99-0<br />

E-Mail: info@psoriasis-bund.de<br />

Internet: www.psoriasis-bund.de<br />

Deutsche Rosazea Hilfe e. V.<br />

Baumkamp 18 · 22299 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/68 99 07 14<br />

E-Mail: info@rosazeahilfe.de<br />

Internet: www.rosazeahilfe.de<br />

Deutscher Vitiligo Bund e. V.<br />

Frankenring 74 · 91325 Adelsdorf<br />

Tel.: 0 91 95/99 20 39 oder 01 51/14 07 05 44<br />

E-Mail: mail@vitiligo-bund.de<br />

Internet: www.vitiligo-bund.de<br />

Deutscher Vitiligo Verein e. V.<br />

Baumkamp 18 · 22299 Hamburg<br />

E-Mail: info@vitiligo-verein.de<br />

Internet: www.vitiligo-verein.de<br />

Selbsthilfe Hautkrebs<br />

Ansprechpartner: Anne Wispler<br />

Tel.: 01 75/4 04 88 48<br />

E-Mail: shg@selbsthilfe-hautkrebs.de<br />

Internet: www.selbsthilfe-hautkrebs.de<br />

Selbsthilfegruppe Hautkrebs Buxtehude<br />

Harsefelder Straße 8 · 21680 Stade<br />

Ansprechpartner: Annegret Meyer<br />

Tel.: 0 41 41/78 86 98<br />

E-Mail: annegret.meyer1@ewetel.net<br />

Internet: www.shg-hautkrebs-buxtehude.de<br />

Selbsthilfegruppe Hautkrebs Freiburg<br />

Steinackerstr. 8 a · 79331 Teningen<br />

Ansprechpartner: Volker Hodel<br />

Tel.: 0 76 41/57 10 61<br />

E-Mail: kontakt@selbsthilfegruppe-freiburg.de<br />

Internet: www.selbsthilfegruppe-freiburg.de<br />

Sklerodermie Selbsthilfe e. V.<br />

Am Wollhaus 2 · 74072 Heilbronn<br />

E-Mail: sklerodermie@t-online.de<br />

Internet: www.sklerodermie-selbsthilfe.de<br />

35<br />

Patient & Haut 1/2015<br />

IMPRESSUM/WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Herausgeber & Verlag:<br />

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Holger F. Caspari (V. i. S. d. P.)<br />

Claudia Laschinski<br />

(Leitende Redakteurin)<br />

Lisa Bayertz<br />

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Claudia Völker (Schriftführerin)<br />

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die Redak tion übernehmen für unverlangt<br />

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Meinung des Herausgebers übereinstimmen.<br />

Impressum<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Prof. Dr. med. Matthias Augustin, IVDP – Institut für Versorgungsforschung in der<br />

Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Prof. Dr. med. Thomas Fuchs, Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen,<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Dr. med. habil. Sylke Gellrich, Berlin<br />

Prof. Dr. med. Uwe Gieler, Medizinisches Zentrum für Psychosomatische Medizin,<br />

Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

Prof. Dr. med. Ludger Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden<br />

Prof. Dr. med. Marcus Maurer, Klinik für Dermatologie, Allergologie und<br />

Venerologie, Allergie-Centrum-Charité, Charité-Universitätsmedizin Berlin<br />

Prof. Dr. med. Hans F. Merk, Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie,<br />

RWTH Aachen<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Ralph Mösges, IMSIE – Institut für Medizinische<br />

Statistik, Informatik und Epidemiologie Medizinische Fakultät, Universität zu Köln<br />

Prof. Dr. med. Ingrid Moll, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Prof. Dr. med. Sonja Ständer, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Patient & Haut mitgestalten<br />

Sie möchten Ihren Landesverband<br />

oder Ihre Gruppe vorstellen?<br />

Sie möchten Termine bekannt geben?<br />

Es gibt in Ihrem Bundesland<br />

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an Jubiläen, Festen, Workshops und<br />

Tagungen teilhaben lassen?<br />

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Krankheit geschrieben?<br />

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Themen mehr wissen?<br />

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in Ihre Arbeit zu gewinnen und geben Sie uns Anregungen,<br />

damit wir die Artikel auf Ihr Informationsbe dürfnis<br />

abstimmen können.<br />

Wie brauchen wir Text- und Bildmaterial?<br />

Idealerweise senden Sie uns Ihren Bericht oder<br />

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Ausgabe 2/2014<br />

Alltagstipps für den Umgang mit<br />

Neurodermitis bei Kindern<br />

Biologika in der<br />

Psoriasisbehandlung<br />

Ihr Leben – Ihre Gesundheit<br />

w.curado.de<br />

Wenn<br />

STRESS<br />

unter die<br />

HAUT geht


Die individuell unterschiedlichen Symptome der Neurodermitis<br />

erschweren die Diagnosestellung. Das liegt daran, dass viele der<br />

bei Neurodermitis auftretenden Symptome auch anders ausgelöst<br />

werden können. Eine große Anzahl an Beschwerden, die eine Allergie,<br />

Psoriasis oder ein seborrhoisches Ekzem mit sich führen, sind<br />

der Neurodermitis geschuldet – auch andersherum kann eine Neurodermitis<br />

vermutet werden, wo etwas anderes die Ursache ist.<br />

Wichtig ist es, nicht beim ersten Auftreten eines juckenden Ekzems<br />

mit der verfrühten Diagnose einer Neurodermitis zu verunsichern.<br />

Neurodermitis ist eine chronische, immer wiederkehrende Ekzemerkrankung<br />

begleitet von starkem Juckreiz und mit vielen möglichen<br />

Nebenkriterien (siehe Diagnosestellung). Juckreiz als Symptom ist<br />

weit verbreitet und tritt häufig im Zusammenhang mit trockener Haut<br />

auf.<br />

Vor der Diagnose Neurodermitis müssen in jedem Fall z. B. Kontaktallergien,<br />

die durch den Hautkontakt mit einem bestimmten Stoff<br />

(z. B. ein bestimmtes Metall, etwa Nickel, Kosmetika, Farbstoffe oder<br />

Modeschmuck) ausgelöst werden, untersucht werden. Die Haut des<br />

Neurodermitis-Patienten reagiert schneller und auf ein wesentlich<br />

breiteres Spektrum von Umwelteinflüssen und Kontaktallergien. Bei<br />

reinen Kontaktallergien sowie bei Neurodermitis hilft die Vermeidung<br />

des Allergens, um Symptomfreiheit zu erlangen.<br />

Bei Kindern kommt es oft vor, dass Neurodermitis mit dem seborr<br />

hoischen Ekzem verwechselt wird. Bei der sog. seborrhoischen<br />

Die Schuppenflechte (Psoriasis) wird gerade im Kindesalter oft mit<br />

Neurodermitis verwechselt. Obgleich Schuppenflechte auch mit Juckreiz<br />

einhergeht und ähnlich aussehen kann, tritt sie vorwiegend im produktion der Talgdrüsen verantwortlich ist. Die verstärkte Schweiß-<br />

Dermatitis tritt ein gelblicher, fettiger Schorf auf, wofür eine Über-<br />

Streckbereich, an der Pofalte oder am behaarten Kopfbereich auf. bildung, die oft sehr schnelle Heilung, vor allem aber der fehlende<br />

Sie ruft ähnliche Ekzeme und Juckreiz hervor, nur ist bei dieser Juckreiz unterscheiden das seborrhoische Ekzem deutlich von der<br />

6 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

„Wie Stress und psychische Belastung sich bei Betroffenen von<br />

Neurodermitis genau auswirken, ist Gegenstand zahlreicher Forschungen.<br />

Wir wissen, dass Stress und psychische oder emotionale<br />

Belastungen das Hautbild verschlechtern können“, sagt Dr. Elvir<br />

Cesko vom Universitätsklinikum Essen. Jeder Patient definiert Stress<br />

oder psychische Belastung anders. Generell zählen dazu z. B. Prüfungsstress<br />

und Konflikte in der Familie oder Partnerschaft. „Dadurch<br />

kann sich das Hautbild enorm verschlechtern und das bringt<br />

einen Teufelskreis in Gang – der psychische Stress verschlechtert<br />

den Hautbefund und das verschlechterte Hautbild führt dazu, dass<br />

sich die Betroffenen schlechter fühlen. Was sich noch schlechter<br />

auf die Psyche auswirkt“, erklärt Dr. Cesko.<br />

In den meisten Fällen sind bereits Kinder von der<br />

Erkrankung betroffen. Deswegen ist es wichtig,<br />

dass die Eltern sie bereits im Kindesalter darin<br />

unterstützen, ein positives Empfinden zu ihrer Haut<br />

aufzubauen. „Eltern sollten ihre Kinder aufklären<br />

und ihnen erklären, dass ihre Erkrankung nichts<br />

Schlimmes ist, dass sie nicht ansteckend ist und<br />

dass es kein Makel ist. Wenn bereits im Kindesalter<br />

eine gesunde Basis gelegt wird, dann hilft<br />

es den Betroffenen auch als Erwachsener gelassener<br />

mit der Erkrankung umzugehen“, rät Dr.<br />

Cesko.<br />

24 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

Krankheit im Gegensatz zur Neurodermitis die Regenerationsrate<br />

der Haut um das Vierfache beschleunigt. Es kommt zu einer charakteristischen,<br />

bei Neurodermitis nicht auftretenden starken Ablösung<br />

von Hautschuppen. Bei Neurodermitis-Patienten sind im Gegensatz<br />

zu Patien ten mit Schuppenflechte auch häufiger nicht erkrankte<br />

Hautzonen von Bakterien besiedelt. Patienten mit Schuppenflechte<br />

sind wider standsfähiger gegenüber bakteriellen und viralen Hauterkrankungen.<br />

Ob sich Betroffene neben der medikamentösen Behandlung auch<br />

psychologisch betreuen lassen sollten, hängt immer davon ab, wie<br />

stark jemand unter der Erkrankung leidet.<br />

„In schweren Fällen kann es sinnvoll sein, wenn Patienten sich durch<br />

einen Psychologen unterstützen lassen. Ansonsten können auch<br />

Entspannungsmethoden, wie Meditation, Tai-Chi oder Yoga helfen<br />

mit der psychischen Belastung umzugehen“, empfiehlt Dr. Cesko.<br />

Der Experte rät auch, ein Kratztagebuch zu führen. Darin schreiben<br />

Patienten auf, zu welchen Zeitpunkten und unter welchen Umständen<br />

sich die Beschwerden zeigen. Auf diese Weise können sie die<br />

belastenden Faktoren erkennen und anschließend besser meiden.<br />

„Es kann durchaus hilfreich sein, einen Experten<br />

aufzusuchen, einen Neurodermitis-Trainer, der Betroffene<br />

unterstützt und ihnen hilft, zu erkennen, dass ihre Erkrankung<br />

nicht schlimm ist und dass sie selbst viel dafür tun können, Neurodermitis beschäftigen. Dort können sich Betroffene mit an-<br />

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen, die sich mit<br />

damit es ihrer Haut gut geht“, erläutert Dr. Cesko. Schmerz und deren Betroffenen austauschen. Sie treffen dort auf Gleichgesinnte<br />

Juckreiz entstehen immer dann, wenn die Haut gereizt und in einem und bekommen Fragen auf ihre Antworten. Sie erhalten dort auch<br />

schlechten Zustand ist. Deswegen ist die tägliche Hautpflege so zahlreiche Adressen von Ärzten, die sich auf das Thema Neurodermitis<br />

spezialisiert entscheidend.<br />

haben.<br />

• Informationen zur stadiengerechten Behandlung<br />

• Einübung und Transfer in den Alltag (z. B. Eincremeverfahren)<br />

• Kenntnisse über mögliche Auslöser und deren Vermeidung<br />

• Kenntnisse über geeignete diagnostische Maßnahmen<br />

• Einblick und Erprobung in Entspannungsverfahren (z. B. Progressive<br />

Muskelentspannung, Fantasiereisen, autogenes Training)<br />

• Erarbeiten und Erproben von Strategien im Umgang mit psychosozialen<br />

Belastungen von Kindern und Eltern<br />

• Möglichkeit zur Besprechung familiärer Belastungen im Zusammenhang<br />

mit der Erkrankung<br />

• Umgang mit Juckreiz und Erarbeiten von Kratzalternativen<br />

• kindgerechte Ernährung und Diagnostik von Nahrungsmittelallergien<br />

Neurodermitis ist bisher nicht heilbar und stellt für die jungen<br />

Patienten und ihre Familien eine enorme Belastung dar.<br />

Schulungszentren in Ihrer Nähe und weitere Informationen finden<br />

Sie unter www.neurodermitisschulung.de.<br />

Dem Bedürfnis der Eltern nach umfassender Information über diagnostische<br />

und therapeutische Konzepte kann in der Sprechstunde<br />

häufig nicht genügt werden. Kinder, Jugendliche und deren Familien Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung (AGNES) e. V.<br />

sind gefordert, all diese Herausforderungen durch die chronische Charité, Campus Virchow Klinikum<br />

Erkrankung zu „bewältigen“. Die Patientenschulung bietet in diesem AGNES e. V. Geschäftsstelle<br />

Zusammenhang Patienten, deren Eltern und Betreuungspersonen Augustenburger Platz 1; Ostring 1, DG<br />

eine Hilfe im Umgang mit der Erkrankung.<br />

13353 Berlin<br />

Tel.: 0 30/45 05 66-8 23<br />

Die Ziele der 1999 gegründeten Arbeitsgemeinschaft sind eine positive<br />

Beeinflussung des Ekzemverlaufs, eine Verbesserung von Be<br />

www.neurodermitisschulung.de<br />

-<br />

34 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

wältigungsstrategien und Lebensqualität, eine Senkung psychischer<br />

Belastungen in der Familie und eine Reduzierung von Arzt- und<br />

Therapiewechseln. Das Programm für die ambulante Schulung von<br />

Eltern, Kindern und Jugendlichen erstreckt sich über sechs mal zwei<br />

Stunden. Geschult werden Eltern/Bezugspersonen von maximal<br />

sechs Patienten durch ein interdisziplinäres Team. Die Kurse werden<br />

einmal pro Woche abgehalten, damit in der Zwischenzeit Möglichkeiten<br />

zur Erprobung des Transfers in den Alltag bestehen.<br />

Auch Bakterien, Pilze und Viren (z. B. Varizellen, als Auslöser der<br />

Windpocken bekannt) können Hautveränderungen hervorrufen, die<br />

den Ekzemen der Neurodermitis ähneln oder aber gemeinsam mit<br />

einer Neurodermitis auftreten – insbesondere, wenn die Haut aufgrund<br />

des Juckreizes aufgekratzt wird und so die natürliche Hautflora<br />

zerstört ist. Des Weiteren können z. B. bei Unverträglichkeitsreaktionen<br />

in Zusammenhang mit Medikamenten Hautausschläge<br />

oder Juckreiz auftreten. Nach Absetzen des betreffenden Medikaments<br />

klingen die Symptome i. d. R. wieder ab. Häufig auftretende<br />

Neurodermitis. Diese Form des Ekzems, vorwiegend im Kopfbereich, Krankheitsbilder sind Nesselsucht (Urtikaria) und der durch trockene<br />

tritt oft gleich nach der Geburt auf, was bei Neurodermitis nicht der Haut ausgelöste Juckreiz vorwiegend bei älteren Menschen (Pruritus<br />

senilis). Auch psychische Faktoren können für Hautprobleme<br />

Fall ist. Milchschorf beginnt i. d. R. ab dem dritten Lebensmonat.<br />

und Juckreiz verantwortlich sein. Eine Stabilisierung der psychischen<br />

Situation kann dann zu einer Besserung beitragen. Aufgrund<br />

Insbesondere, wenn die Entzündungen an für Neurodermitis eher der Vielzahl möglicher Ursachen derartiger Hauterkrankungen empfiehlt<br />

es sich in jedem Fall, einen Hautarzt aufzusuchen, der die me-<br />

unüblichen Stellen (Rücken, Bauch und Po) auftreten und der Juckreiz<br />

unter der Bettdecke sehr stark wird, könnte es sich um Skabies dizinische Diagose stellt und eine geeignete Therapie empfiehlt.<br />

(Krätzmilben) statt Neurodermitis handeln. Auch an Kopfläuse muss<br />

gedacht werden. Letztere lassen sich mithilfe eines Nissenkamms<br />

Werner Sebastian Krämer<br />

FACHKLINIK FÜR DERMATOLOGIE, ALLERGOLOGIE & ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE<br />

sicher nachweisen. Mit diesem können lose Eier bzw. Eihüllen der<br />

Kopflaus ausgekämmt werden. Werden Nissen gefunden, ist eine<br />

Kopflausbehandlung erforderlich. Neurodermitis tritt jedoch selten<br />

am Kopf auf.<br />

ALS FACHKLINIK BEHANDELN WIR: • Psoriasis • Neurodermitis – atopisches Ekzem • Operative Dermatologie • Hämorrhoiden<br />

& Krampfadern • Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes, Sklerodermie usw.) • Blasenbildende Hauterkrankungen<br />

(Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid usw.) • Chronische Dermatosen (Lichen ruber, Prurigo, Handekzeme usw.)<br />

Frühjahr und Sommer sind besonders für Menschen mit allergischem<br />

Asthma oder Heuschnupfen eine leidvolle Zeit. Triefende<br />

Nasen, Atemprobleme und tränende Augen sind typische Symptome<br />

einer Pollenallergie. Doch auch Neurodermitiskranke sollten<br />

dann aufpassen. Denn die sog. Aeroallergene – Allergieauslöser<br />

aus der Luft – belasten nicht nur die Atemwege, sie können auch<br />

durch die Haut in den Körper gelangen und einen Ekzemschub auslösen.<br />

Denn anders als früher vermutet, gelangen Aeroallergene<br />

wie Pollen nicht nur über die Atemwege in den Körper, sondern<br />

auch über die Haut. Vor allem dann, wenn wie bei Neurodermitis<br />

die hauteigene Barrierefunktion aus dem Lot gerät und die Abwehr<br />

geschwächt ist, haben Allergieauslöser leichtes Spiel.<br />

Nicht alle Neurodermitispatienten reagieren darauf. Nur ein Teil hat<br />

eine Allergie auf Pollen (Gräser, Roggen). In diesem Fall können die<br />

Pollen über den Umweg durch die Haut auch einen Ekzemschub<br />

auslösen. „Allergisch vorbelastete Neurodermitispatienten sollten<br />

während der Saison darauf achten, ihre Straßenkleidung nicht im<br />

Schlafzimmer abzulegen“, rät Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen<br />

Haut- und Allergiehilfe. „Andernfalls können die eingeschleppten<br />

Pollen für eine böse Überraschung auf der Haut sorgen.<br />

KOSTENÜBERNAHME: Für eine Behandlung in der Hautklinik benötigen Sie einen Einweisungsschein Ihres Haut- oder Hausarztes.<br />

Für Kassenpatienten reservieren wir als Regelleistung ein Einzelzimmer!<br />

SALUS GESUNDHEITSZENTRUM • Rinckstraße 7-9 • 83435 Bad Reichenhall • info@salus-klinik.de<br />

Lisa Reiser-Wötzel erzählt von ihrem Leben ganz im Rhythmus der Haut. In der Kindheit heißt die Devise<br />

der Ärzte, in die Berge oder ans Meer zu fahren. Lisa soll viel an die Luft, wenn die von Neurodermitis<br />

geplagte Haut das junge Mädchen quält. Als Jugendliche zum „Kortison-Junkie“ verdammt, schafft sie es<br />

erst Jahre später, den Kampf gegen ihren Körper zu stoppen und sie beginnt, ihn neu zu entdecken. Mit<br />

einer ordentlichen Portion Humor verarbeitet Reiser-Wötzel die eigene Kindheit und nimmt den Leser mit<br />

auf eine Entdeckungstour, die einen ganz neuen Blick auf ein Leben mit Neurodermitis wirft – ein persönlicher<br />

Lebensweg, der zeigt, wie man lernt, sich in seiner Haut wieder wohl zu fühlen.<br />

Lisa Reiser-Wötzel: Aufgekratzt durchs Leben<br />

ISBN: 978-3-86282-304-8<br />

1. Auflage 2014<br />

acabus Verlag<br />

Ratgeber NEURODERMITIS · 2015 7<br />

Sinnvoll ist es außerdem, sich abends die Haare zu waschen und täglich<br />

mit einem entsprechend ausgerüsteten Staubsauger zu saugen<br />

– denn Pollen setzen sich auch auf Möbeln und Teppichen ab.“<br />

Darüber hinaus bedarf es einer konsequenten Hautpflege, um die<br />

Hautbarriere zu unterstützen und ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.<br />

Kommt es dennoch zum Ekzemschub, sollte dieser nicht in<br />

Eigenregie versorgt, sondern unter ärztlicher Anleitung und nach<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden – mit<br />

dem Ziel, das Risiko weiterer Schübe so weit wie möglich zu senken.<br />

Nähere Informationen zur Vorbeugung und zum richtigen Umgang<br />

mit Ekzemschüben sowie Wissenswertes zum Krankheitsbild der<br />

Neurodermitis enthält die Broschüre „Krankheitsbild und neue Behandlungsstrategien<br />

der Neurodermitis“. Der kostenlose Patientenratgeber<br />

kann auf dem Postweg oder im Internet unter www.dhaneurodermitis.de<br />

angefordert werden.<br />

Bestelladresse:<br />

DHA e. V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn<br />

364 Seiten, Paperback<br />

15,90 EUR<br />

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Ratgeber NEURODERMITIS · 2015 25<br />

Einen passenden Hautarzt zu finden, der vertrauenswürdig und Sie müssen mindestens fünf Jahre als niedergelassener Hautarzt<br />

kompetent ist, ist nicht immer einfach. Das Onlineportal DermExpert tätig sein, sich regelmäßig fortbilden (CME-Zertifizierung), eine umfassende<br />

Patientenversorgung auf dermatologischem und ästhe-<br />

(www.dermexpert.de) hat sich die Organisation und Förderung einer<br />

qualitätsorientierten Patientenversorgung zur Aufgabe gemacht. tischem Gebiet auf höchstem fachlichen Niveau vorweisen, eine<br />

Weiterbildungsermächtigung für die Ausbildung zum Hautarzt haben<br />

und ein aktives Mitglied in nationalen und internationalen<br />

Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Hautärzten,<br />

die frei und unabhängig von Berufsverbänden tätig sind.<br />

Fachgesellschaften sein.<br />

Dermatologen (Hautärzte) behandeln Patienten mit nichtinfektiösen Ziel dieser selbstständigen und privaten Institution ist es, auch dem<br />

und infektiösen Hauterkrankungen. Zum Behandlungsspektrum einer Kassenpatienten mittels Wahlleistungen, medizinischen Fortschritt<br />

dermatologischen Praxis gehören Hauterkrankungen sowie Allergien und Qualität zu bieten.<br />

oder Venenerkrankungen. Die Behandlung von gut- oder bösartigen<br />

Tumoren und Geschlechtskrankheiten fällt ebenfalls in das Aufgabengebiet<br />

eines Hautarztes. Viele Dermatologen sind auch auf ein stützter Auflichtmikroskopie und Videodokumentation, Enddarm-<br />

Zum Leistungsspektrum zählen Hautkrebsvorsorge mit computerge-<br />

bestimmtes Gebiet spezialisiert, sodass die Suche für den Patienten untersuchung (Proktologie) mit Verödung von Hämorrhoiden und<br />

u. U. erschwert wird.<br />

eine umfassende Abklärung allergologischer Erkrankungen. Neben<br />

Lasertherapie und Enthaarung werden auch ambulante Operationen<br />

Eine übersichtliche Darstellung nach Fachgebieten kann Orientierung<br />

bieten und die Patienten bei der passenden Suche unterstützen.<br />

durchgeführt.<br />

Manche Hautkrankheiten sind selten und benötigen eine spezielle Die Terminvergabe erfolgt meist unkompliziert und schnell. Die<br />

Behandlung, sodass sie nur von Experten behandelt werden. Wenn Sprechstundenzeiten sind patientenfreundlich, sodass es meist zu<br />

ein Betroffener nicht weiß, wo er diesen Spezialisten finden kann, geringen Wartezeiten kommt. Allerdings sind die Hautärzte noch<br />

verbringt er viel Zeit mit der Suche und verliert wertvolle Zeit, die nicht bundesweit vertreten, sodass der Patient nicht immer einen<br />

für die Behandlung seiner Erkrankung aufgebracht werden könnte. passenden Arzt in der Nähe seines Wohnortes findet.<br />

Das Internet erleichtert für viele Patienten zwar die Suche, dennoch<br />

ist es dort ebenfalls nicht so einfach, die Seiten zu finden, auf der<br />

qualifizierte und vertrauenswürdige Dermatologen eingetragen sind. Das Fachportal des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen<br />

(www.bvdd.de) bietet Patienten ebenfalls eine Dermatologensuche<br />

an.<br />

Bei DermExpert sind ausschließlich Hautärzte Mitglied, die über<br />

eine besondere qualifizierte Ausbildung verfügen. Dadurch soll eine Die spezielle Arztsuche erfolgt nach Namen, Ort, Tätigkeitsschwerpunkt,<br />

Praxisausstattung oder zusätzlichen Qualifikationen des Arz-<br />

fachlich kompetente Betreuung der Patienten gewährleisten werden.<br />

tes, wie Allergologie, Akupunktur, Flugmedizin oder Geriatrie. Die<br />

Die niedergelassenen Dermatologen müssen bestimmte Qualitätskriterien<br />

erfüllen, um Mitglied bei DermExpert werden zu können.<br />

Dermatologen können nach Städten und Postleitzahlen gesucht<br />

werden.<br />

Ratgeber NEURODERMITIS · 2015 35<br />

4 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

10 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

Neurodermitis (auch atopisches Ekzem, atopische Dermatitis oder endogenes Ekzem genannt) zeichnet<br />

sich durch chronische und meist in Schüben auftretende rote, schuppende oder nässende Ekzeme aus, die<br />

je nach Alter in unterschiedlichen Regionen auftreten und von starkem Juckreiz begleitet werden. Die Haut<br />

der Erkrankten ist generell sehr trocken. Die Lebensqualität der Betroffenen kann stark beeinträchtigt sein.<br />

Der Begriff Neurodermitis entstand im 19. Jahrhundert, als man noch annahm, dass eine Entzündung der<br />

Nerven (Neuronen) der Grund für die Erkrankung sei. Obwohl man heute weiß, dass dies nicht der Fall ist,<br />

ist der Begriff nach wie vor geläufig.<br />

Der Begriff Atopie bedeutet, dass der Betroffene dazu neigt, eine Überempfindlichkeit gegen eigentlich<br />

harmlose Stoffe zu entwickeln. Demnach werden alle Menschen, die diese Veranlagung haben auch Atopiker<br />

genannt. Atopiker können an Neurodermitis, Asthma, Rhinitis und Konjunktivitis erkranken. Als Ekzem<br />

bezeichnet man eine entzündliche, meist juckende Hauterkrankung, die mit Symp tomen wie Rötung, Bläschenbildung,<br />

Nässen, Krustenbildung sowie Schuppung einhergehen kann. Dermatitis beschreibt eine<br />

Entzündung der Haut.<br />

Neurodermitis ist eine chronische und nicht ansteckende Erkrankung, die chronisch<br />

oder in Schüben auftritt, zwischen denen es zu einer vollständigen Abheilung<br />

der Symptome kommen kann. Bei einem Schub beginnt sich die Haut<br />

zu röten, ist teils aufgerissen und nässend. Insbesondere an Hand- und Fußinnenflächen<br />

oder zwischen den Fingern und Zehen kann es zur Ausbildung kleiner Bläschen<br />

kommen, die durch Aufplatzen nässen können. Nach einigen Tagen ist die Haut mit<br />

einer Kruste bedeckt, die aufgrund des oftmals sehr starken Juckreizes häufig von den<br />

Betroffenen aufgekratzt wird. Dadurch kommt es zu einem erneuten Aufflammen der Entzündung.<br />

Beim Abheilen kommt es zur Schuppung.<br />

Bei Säuglingen kann der sog. Milchschorf am Kopf das erste Zeichen einer späteren Neurodermitiserkrankung<br />

sein. Im Verlauf treten bei einer Manifestation nässende und sich verkrustende<br />

Hautveränderungen an weiteren Körperstellen auf. Im Kleinkindalter kommt es häufig zu eher<br />

trockenen Hautstellen an den Innenseiten der Arme und Beine, an Gesicht und Händen. Bei<br />

den meisten der betroffenen Kinder heilt die Neurodermitis nach dem vierten Lebensjahr aus.<br />

Neurodermitis ist eine chronische, veranlagungsbedingte<br />

Erkrankung der Haut. Dabei<br />

kommt es phasenweise zu einer erhöhten<br />

Trockenheit der Haut, verbunden mit starkem<br />

Juckreiz und Entzündungen. Zu Beginn<br />

der Behandlung steht zunächst einmal die<br />

Suche nach den Triggerfaktoren oder Auslösern.<br />

Der Hintergrund für die Erkrankung ist<br />

häufig eine genetische Veranlagung. Zu<br />

der genetischen Komponente kommen<br />

weitere Faktoren hinzu, die Auslöser von<br />

Schü ben sein können. Dazu gehören z. B. Stress,<br />

Allergien, Medikamente, klimatische Bedingungen,<br />

Nahrung oder Textilien. „Da die Auslöser so verschieden<br />

sind, muss bei jedem Patienten bestimmt werden,<br />

worauf derjenige reagiert. Die Zusammenhänge sind sehr<br />

komplex, sodass die Bestimmung der Auslösefaktoren<br />

sehr langwierig ist“, erklärt Prof. Dr. Matthias Augustin,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Einige Betroffene reagieren<br />

beispielsweise auf Nahrungsmittel und sobald sie diese zu langer Kontakt mit Wasser, vermieden werden.<br />

an den Armen oder Beinen. Außerdem sollten zusätzliche Reize, wie<br />

weglassen, geht es ihrer Haut deutlich besser. Jeder muss selbstständig<br />

herausfinden, welche Nahrungsmittel vertragen werden und Neben der Basistherapie sieht die Behandlung auch einen stufenweisen<br />

Einsatz von Medikamenten vor. „Die Verwendung von Medika-<br />

welche nicht. Am besten eignet sich dafür ein Ernährungstagebuch.<br />

Mögliche kreuzreagierende Allergene zu kennen ist nützlich und menten richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Sobald<br />

erfordert eine Beratung durch einen Experten, z. B. Ernährungsberaterstoffe<br />

äußerlich eingesetzt. Das sind Kortison, kortisonähnliche oder<br />

die Haut etwas stärker entzündet ist, werden anti-entzündliche Wirk-<br />

kortisonfreie Medikamente“, so Prof. Augustin. Medikamente ohne<br />

Die Haut braucht außerdem sehr viel Pflege von außen. Mithilfe Kortison werden eher bei Kindern eingesetzt, weil sie über einen längeren<br />

Zeitraum verwendet werden können. Wenn die Neurodermitis<br />

der Basistherapie wird die Haut unterstützt. Das passiert mit rückfettenden<br />

Cremes/Salben/Lotionen von außen und Bädern. „Bei der noch stärker wird, verschreiben Ärzte gegen den Juckreiz auch innerlich<br />

anzuwendende Antihistaminika. „Die innere Medikation beinhaltet<br />

Wahl der Salben sollten Betroffene sich von einem Hautarzt beraten<br />

lassen, um das passende Produkt für die Haut zu finden. Diese kurzfristig auch Kortison, längerfristig werden andere Immunsuppressiva<br />

wie z. B. Ciclosporin eingesetzt. Dadurch wird das Immunsystem<br />

sollten frei von Duft- und Konservierungsstoffen sein und dem Zustand<br />

der Haut und dem Bedarf entsprechen“, erläutert Prof. Augustin.<br />

Der Bedarf der Haut kann je nach Hautstelle am Körper unter-<br />

gut vertragen, besteht die Möglichkeit, das Immunsystem von außen<br />

von innen gedämpft“, sagt Prof. Augustin. Bei Menschen, die UV-Licht<br />

schiedlich sein: Im Gesicht braucht die Haut eine andere Pflege als zu dämpfen. Hautärzte setzen dazu medizinische UV-Lampen ein.<br />

Neurodermitis tritt häufig im Säuglings- oder Kindesalter auf.<br />

Im Säuglingsalter gilt Milchschorf als erstes Anzeichen einer<br />

möglichen späteren Neurodermitis. Milchschorf befindet sich<br />

bei den betroffenen Säuglingen am Kopf und im Gesicht und<br />

tritt meistens nach dem dritten Lebensmonat auf. Die Bezeichnung<br />

ist durch die äußerliche Ähnlichkeit des Ekzems mit<br />

26 Ratgeber NEURODERMITIS · 2015<br />

Milch, die in einem Topf angebrannt ist, entstanden und steht<br />

nicht im Zusammenhang mit einer Milchunverträglichkeit. Die<br />

Hautstellen des Säuglings, die betroffen sind, jucken und sind<br />

gerötet. Außerdem bilden sie Bläschen und gelbliche Krusten<br />

entstehen. Aber nicht jedes Baby mit Milchschorf entwickelt später<br />

Neurodermitis.<br />

Durch eine konsequente Therapie können die Symptome gelindert<br />

oder sogar Symptomfreiheit erreicht werden. Aber auch bei Erscheinungsfreiheit<br />

bleibt die Veranlagung bestehen, sodass auch weiterhin<br />

besonders auf eine individuell abgestimmte Hautpflege geachtet<br />

werden muss. Für die Hautpflege sollten sich Eltern bewusst Zeit<br />

nehmen und sie als festen Bestandteil in den Tagesablauf des Kindes<br />

integrieren. Die Pflege der Haut sollte so selbstverständlich werden<br />

wie das tägliche Zähneputzen. Werden Salben oder Cremes sanft<br />

einmassiert, wird das meist als angenehm empfunden. Eine leichte<br />

Massage fördert außerdem die Durchblutung und die Wirkstoffe<br />

können besser aufgenommen werden.<br />

Eltern können darüber hinaus vorbeugend etwas tun, um das Risiko<br />

ihres Kindes, an Neurodermitis zu erkranken, zu mindern. Stillen,<br />

mindestens vier Monate, scheint dem Ausbruch der Krankheit entgegenzuwirken.<br />

Zudem wird empfohlen, keine Haustiere mit Fell zu<br />

halten, wenn bei Kindern ein erhöhtes Risiko für atopische Krankheiten<br />

vorliegt. Gegenüber den früher vorherrschenden Meinungen<br />

gilt es nach neuesten Erkenntnissen heute nicht mehr als empfehlenswert,<br />

zumindest während der ersten zwei Lebensjahre auf bestimmte<br />

Nahrungsmittel wie Fisch, Soja, Eier oder Erdnüsse zu verzichten.<br />

Selbstverständlich sollte es hingegen sein, zumindest in Gegenwart<br />

des Kindes nicht zu rauchen.<br />

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat einen Fragebogen<br />

entwickelt, den Eltern oder werdende Eltern nutzen können,<br />

um das Allergierisiko ihres Kindes zu ermitteln. Nach Ermittlung des<br />

Risikos durch die individuelle Auswertung des Fragebogens, der beim<br />

Deutschen Allergie- und Asthmabund und unter www.daab.de erhältlich<br />

ist, werden weitere praktische Tipps zur Allergievorbeugung<br />

bzw. zum Leben mit Allergien an die Eltern weitergegeben.<br />

Weitere Merkmale, sog. Stigmata, können bei Menschen mit Neurodermitis<br />

immer wieder vorkommen (auch in nicht akuten Phasen):<br />

• Querfalte zum Unterlid<br />

• Verdünnung der seitlichen Augenbrauen<br />

• diverse Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

Verschiedene Merkmale können Anzeichen einer bestehenden Neurodermitis<br />

sein. Ein Ekzem allein muss nicht immer Neurodermitis<br />

sein. Um die Diagnose zu stellen, müssten bestimmte Haupt- und<br />

Nebenkriterien erfüllt sein: In einem ausführlichen Patientengespräch<br />

über die Erkrankungen und den Krankheitsverlauf (Anamnese) ist<br />

insbesondere auch die Betrachtung von familiär auftretenden Allergien<br />

sinnvoll. Nach dieser (Familien-) Anamnese folgt die körperliche<br />

Untersuchung. Dabei können die folgenden Symptome Anzeichen<br />

für Neurodermitis sein, die ggf. zu erfragen sind:<br />

• Atopie in der Familie<br />

• sehr trockene Haut<br />

• starker Juckreiz<br />

• eine dünne seitliche Augenbrauenpartie<br />

(Hertoghe-Zeichen; benannt nach Eugène Hertoghe)<br />

• vertiefte Handfurchen<br />

• Augenschatten und eine sehr blasse Haut<br />

• Doppelte Lidfalten (Dennie-Morgan-Falte)<br />

• Eingerissene Mundwinkel oder Ohrläppchen<br />

• Trockene, entzündete Lippen<br />

• Weißer Strich auf der Haut beim Drüberstreichen<br />

(weißer Dermografismus)<br />

• Risse in den Finger- und Zehenspitzen<br />

Wichtig ist eine deutliche Abgrenzung zu anderen Hautkrankheiten,<br />

die z. T. ähnliche Symptome aufweisen, wie z. B. das irritative oder<br />

allergische Kontaktekzem, das durch Hautkontakt mit schädigenden<br />

oder sensibilisierenden Stoffen ausgelöst wird. Ebenfalls sinnvoll ist<br />

in einigen Fällen das Führen eines Allergietagebuchs. In diesem wird<br />

von den Patienten genau dokumentiert, wann und unter welchen<br />

Gerade für Kinder ist der Juckreiz, der<br />

mit Neurodermitis einhergeht, eine starke<br />

körperliche und ggf. auch seelische<br />

Belastung. Laut www.hautsache.de können<br />

so wie Medikamente und Cremes<br />

die körperlichen Symptome reduzieren,<br />

auch Eltern ihrem Kind das Leben mit<br />

der Hautkrankheit erleichtern. Ein Patentrezept,<br />

welches den Juckreiz bei<br />

Neurodermitis stoppt, gibt es nicht.<br />

Eine regelmäßige Hautpflege ist wichtig, wenn die Haut juckt und<br />

kribbelt. Manche Kinder empfinden das Gefühl von Creme auf der<br />

Haut als unangenehm, da es als „klebrig“ und „eklig“ wahrgenommen<br />

wird. Eltern sollten mit ihrem Kind darüber sprechen, dass die<br />

Creme ihm hilft, dabei jedoch die Reaktionen des Kindes ernst nehmen,<br />

da ein falsches Pflegeprodukt z. B. den Juckreiz verstärken kann.<br />

Im Idealfall entscheidet das Kind bei der Auswahl des Produkts mit.<br />

Ab einem gewissen Alter können Kinder sich selbst eincremen. Kleine<br />

Kinder oder Kinder, die gern bei ihrer Hautpflege betreut werden<br />

möchten, sollten dabei unterstützt werden, die Prozedur so leicht<br />

und angenehm wie möglich zu gestalten. Idealerweise findet das<br />

Eincremen regelmäßig, „ritualweise“ und in ruhiger Atmosphäre<br />

statt. Es sollte vermieden werden, dem Kind Schuldgefühle für seine<br />

Krankheit zu vermitteln, indem es beispielsweise für aufgekratzte<br />

Hautstellen gerügt wird. Besser ist es, zu loben, wenn sich das Kind<br />

aktiv mit seiner Haut auseinandersetzt und das Kratzen unterlässt.<br />

• häufige Lippenentzündungen<br />

• kleinere Einrisse (Mundwinkelbereich, Ohrläppchen, Zehen,<br />

Finger)<br />

• Reizbarkeit der Haut beim Tragen wollhaltiger Kleidung<br />

• sehr trockene Haut<br />

• vertiefte Handfurchen<br />

Umständen Beschwerden aufgetreten, schlimmer oder besser geworden<br />

sind. Dadurch können mögliche Auslöser eingegrenzt und<br />

ggf. identifiziert werden.<br />

Häufig wird bei den Patienten auch ein Allergietest in Form eines<br />

sog. Pricktests durchgeführt. Dabei werden verschiedene Allergene<br />

auf die Haut aufgebracht. Durch das Einstechen mit einer Nadel in<br />

die Haut im Bereich des aufgetragenen Allergens gelangt dieses in<br />

die Oberhaut und kann dort unterschiedlich starke Reaktionen her<br />

vorrufen. Eine weitere Testmöglichkeit ist die Bestimmung spezifischer<br />

IgE-Antikörper im Blut.<br />

Zur Abgrenzung einer verzögerten sog. Typ IV Allergie z. B. auf Duftoder<br />

Farbstoffe sind Epikutantestungen erforderlich. Dabei werden<br />

die relevanten Allergene mittels Pflastertestung auf die Haut über<br />

einen Zeitraum von mindestens 48 Stunden aufgebracht. In Ausnahmefällen<br />

kann auch ein Atopie- Patchtest durchgeführt werden.<br />

Ratgeber NEURODERMITIS · 2015 5<br />

Ratgeber NEURODERMITIS · 2015 11<br />

Viele Kinder empfinden es als angenehmer, wenn beim Eincremen<br />

weniger stark aufgedrückt, die Creme nicht zu dick aufgetragen oder<br />

die eincremende Hand vorher aufgewärmt wird.<br />

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Was ist Neurodermitis?<br />

Symptome<br />

Diagnosestellung<br />

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DAS KRANKHEITSBILD<br />

DAS KRANKHEITSBILD<br />

DAS KRANKHEITSBILD<br />

THERAPIE DER NEURODERMITIS<br />

Abgrenzung der<br />

Neurodermitis<br />

zu anderen<br />

Hautkrankheiten<br />

ALLERGIEN<br />

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8 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Folgeerkrankungen erkennen und behandeln<br />

20 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Das Krankheitsbild<br />

Besonders gefährlich sind die Auswirkungen des Diabetes auf<br />

das Herz. Wie das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) ausführt,<br />

können sowohl die großen Herzkranzgefäße (dem Herzmuskel<br />

aufliegend) als auch die kleinen Blutgefäße innerhalb des<br />

Herzmuskels betroffen sein. Insgesamt sterben mehr als drei<br />

Viertel aller Menschen mit Diabetes an Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

besonders viele am Herzinfarkt, berichtet diabetesDE<br />

– Deutsche Diabetes-Hilfe. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind<br />

häufig Folge eines schlecht eingestellten Blutzuckers, von<br />

Bluthochdruck und Rauchen. Eine wichtige Rolle spielen auch<br />

erhöhte Blutfettwerte.<br />

Durch die Nahrung nimmt jeder Mensch Zucker, auch Glukose genannt, zu sich.<br />

Über das Blut gelangt Glukose zu den Zellen des Körpers und dient ihnen dort<br />

als Energiequelle. Bei diesem Vorgang im Körper spielt das Hormon Insulin,<br />

welches in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, eine große Rolle. Befindet<br />

sich zu viel Glukose im Blut, sodass der Zuckerspiegel ansteigt, ist das Insulin<br />

dafür zuständig, den Zellen mitzuteilen, dass sie Glukose aufnehmen sollen.<br />

Wenn dies geschieht, sinkt der Zuckerspiegel im Blut und die Produktion von<br />

Insulin wird wieder eingestellt. Bei Menschen mit Diabetes ist dieser Vorgang<br />

gestört, sodass der Blutzuckerspiegel dauerhaft (chronisch) erhöht ist.<br />

erkrankung, eine Erkrankung also, bei der sich das Immunsystem gegen bestimmte<br />

Zellen oder Gewebe im Körper richtet. Die Zellen des eigenen Immunsystems richten<br />

sich bei Typ-1-Diabetes gegen die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die<br />

Insulinproduktion zuständig sind, und zerstören diese. Der Körper kann infolge der<br />

fehlgeleiteten Immunreaktion kein eigenes Insulin mehr herstellen. Beim „klassischen“<br />

Typ-1-Diabetes herrscht somit ein „absoluter Insulinmangel“. Typ-1-Diabetiker müssen<br />

daher ihr Leben lang das fehlende körpereigene Insulin durch Insulininjektionen<br />

ersetzen. Diese Insulingaben müssen genau abgestimmt sein auf die Nahrungsaufnahme,<br />

sportliche Betätigungen, den geplanten Tagesablauf sowie andere Faktoren,<br />

die den Kohlenhydratstoffwechsel beeinflussen.<br />

Körpereigenes Insulin wird zwar in der Bauchspeicheldrüse gebildet, aber es kann<br />

einerseits nicht in ausreichender Menge ins Blut ausgeschüttet werden und andererseits<br />

reagieren die Körperzellen nur unzureichend auf das Insulin. Durch übermäßiges<br />

Ausschütten von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse versucht der Körper anfangs,<br />

den erforderlichen Insulineffekt zu erreichen und so dafür zu sorgen, dass<br />

die Körperzellen mit Zucker bzw. Energie versorgt werden können. Diese notwendige<br />

Überproduktion an Insulin wiederum strapaziert die Bauchspeicheldrüse. Bei anhaltendem<br />

Insulinmangel bzw. mangelnder Reaktion der Zellen auf das Insulin werden<br />

langfristig auch bei Typ-2-Diabetikern neben der Gabe von Medikamenten zur Einnahme<br />

(orale Antidiabetika) ggf. Injektionen von Insulin oder GLP-1-Agonisten notwendig,<br />

weil die Insulinzellen versagen. Neben einer genetischen Veranlagung werden<br />

verschiedene Risikofaktoren wie z. B. Übergewicht, Bewegungsmangel, erhöhte Blutfettwerte,<br />

Bluthochdruck etc. als ursächlich für Typ-2-Diabetes angesehen.<br />

terin für zu hohe Blutfettwerte verantwortlich. Ungesättigte<br />

Fettsäuren sind daher die bessere Wahl für die tägliche Küche.<br />

diabetesDE rät Menschen mit Diabetes, ihre Blutfettwerte regelmäßig<br />

beim Arzt kontrollieren zu lassen und zu hohe Werte zu und erhöhen dafür das HDL-Cholesterin. „Oliven- oder Rapsöl<br />

Sie senken die schädlichen LDL-Cholesterin- und Triglyzeridwerte<br />

senken. „Es gibt klare Hinweise, dass die Reduktion zu hoher etwa enthalten einfach ungesättigte Fettsäuren. Mehrfach ungesättigte<br />

sind z. B. in Nüssen oder Kaltwasserfischen vorhanden“,<br />

Blutzucker- und Blutdruckwerte das Schlaganfallrisiko verringert“,<br />

sagt Dr. Astrid Tombek, Bad Mergentheim. Darüber hinaus erklärt Dr. Tombek.<br />

scheint bei Menschen mit Diabetes auch die Therapie mit Blutfettsenkern<br />

wichtig zu sein. Experten schätzen, dass eine frühe Zu den Herzerkrankungen, die Diabetiker betreffen können, zählt<br />

konsequente Behandlung, die alle drei Risikofaktoren berücksichtigt,<br />

Herz-Kreislauf-Leiden senken könnte. „Ich rate Menschen mit etwa der Hälfte der Menschen mit Diabetes auf, so die Deutsche<br />

zudem die Herzschwäche: Eine sog. Herzinsuffizienz tritt bei<br />

Diabetes mellitus etwa ein- bis zweimal im Jahr zu einer Untersuchung<br />

der Blutfettwerte“, erklärt Dr. Tombek. Dabei kontrolliert dabei ein fast zweieinhalbfach höheres und Diabetikerinnen ein<br />

Diabetes Gesellschaft (DDG). Männer mit Diabetes Typ 2 haben<br />

der Arzt die sog. LDL- und HDL-Cholesterine sowie Triglyzeride. gut fünffach erhöhtes Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken.<br />

Da LDL-Cholesterin auch als Blutfett gilt, kann ein hoher Wert<br />

dieses Cholesterins, vor allem in Verbindung mit hohen Triglyzeridwerten<br />

sich negativ, z. B. in Form von Gefäßverkalkungen<br />

auswirken.<br />

LDL-Cholesterin: unter 100 mg/dl<br />

„Gefäßkrankheiten lassen sich mit einer gesunden, fettreduzierten<br />

und zuckerreduzierten Ernährung vorbeugen“, erläutert Dr. Triglyzeride: unter 150 mg/dl<br />

HDL-Cholesterin: Frauen über 45 mg/dl, Männer über 35 mg/dl<br />

Tombek. „Ausreichend Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor,<br />

um präventiv etwas für sich zu tun“. Cholesterin ist u. a. in Können diese Zielwerte nicht allein mithilfe einer Umstellung<br />

tierischen Lebensmitteln wie fettem Fleisch und Wurst enthalten. der Ernährung und körperlicher Bewegung erreicht werden, sollte<br />

Dies gilt auch für gesättigte Fettsäuren. Sie sind neben Choles-<br />

eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden.<br />

Kinder und Jugendliche<br />

In Deutschland und Österreich erleiden immer weniger Kinder und Jugendliche<br />

mit Typ-1-Diabetes eine Unterzuckerung, die zu Bewusstlosigkeit<br />

und im schwersten Fall auch zum Tode führen kann, berichtet die Deutsche<br />

Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Experten haben durch die Auswertung<br />

der „Diabetes Patienten Verlaufsdokumentation“, die in der Zeitschrift<br />

PLOS Medicine veröffentlicht wurde, herausgefunden, dass niedrige Langzeitblutzuckerwerte<br />

kein Risikofaktor mehr für eine schwere Hypoglykämie<br />

(Unterzuckerung) und Koma darstellen. Für die DGE sind die neuen Zahlen<br />

ein Erfolg der modernen Diabetesbehandlung.<br />

Typ-1-Diabetes tritt meist bereits im Kindes- oder Jugendalter auf. Um<br />

Diabetes- Folgeerkrankungen wie Nierenschäden, Erblindung, Nervenschäden<br />

und Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu vermeiden, soll der Blutzucker<br />

der Patienten möglichst normnah eingestellt sein. Der Langzeitblutzuckerwert,<br />

das HbA1c, soll laut Leit linie unter 58 mmol/<br />

mol (7,5 %) liegen. Lange Zeit galt, dass unter Insulin behandlung<br />

bei Kindern und insbesondere Jugendlichen ein niedriger Blutzuckerwert<br />

mit einem deutlich erhöhten Risiko für Unterzuckerungen einhergeht.<br />

Die Daten der „Diabetes Patienten Verlaufsdokumentation“ zeigen,<br />

dass heute bei zeitgemäßer Diabetesbetreuung eine normnahe Blut-<br />

32 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Ihr Leben – Ihre Gesundheit<br />

Das Krankheitsbild<br />

Der HbA1c-Wert dient als Kriterium zur Diagnose, wobei HbA1c-<br />

Werte > 48 mmol/mol (6,5 %) im venösen Plasma einen mani-<br />

Um Diabetes mellitus diagnostizieren zu können, werden die<br />

Werte des Blutzuckerspiegels herangezogen. Der Blutzuckerwert<br />

kann anhand des Kapillarblutes aus der Fingerkuppe<br />

oder durch eine vom Arzt durchgeführte Blutentnahme aus<br />

der Vene, dem venösen Plasma, bestimmt werden.<br />

Bei Gesunden liegt der Blutzuckerwert im venösen Plasma i. d. R.<br />

im nüchternen Zustand bei weniger als 5,6 mmol/l (100 mg/dl).<br />

Ein Diabetes wird bei Blutzuckerwerten die über 11,1 mmol/l<br />

(200 mg/dl) liegen diagnostiziert. Auch Werte über 7,0 mmol/l<br />

(126 mg/dl) bei einer Blutentnahme aus der Vene morgens vor<br />

dem Frühstück (Nüchternblutzucker) können für einen Diabetes<br />

sprechen.<br />

festen Diabetes definieren. Ein HbA1c-Wert zwischen 39 mmol/<br />

mol (5,7 %) und 47 mmol/mol (6,4 %) weist auf ein deutlich erhöhtes<br />

Diabetesrisiko hin und sollte um eine Bestimmung der<br />

Häufig wird bei unklaren Ergebnissen der Blut- oder Harnuntersuchungen<br />

zusätzlich ein sog. oraler Glukosetoleranztest (oGTT) Nüchternblutzuckerwerte und/oder die Durchführung eines oralen<br />

Glukosetoleranztests ergänzt werden, um einen Diabetes<br />

hinzugezogen. Mit ihm soll geprüft werden, ob und wie gut der<br />

Körper Zucker verwerten kann. Beim oralen Glukosetoleranztest sicher auszuschließen. Bei Gesunden ist dieser Wert i. d. R. < 39<br />

wird zunächst der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand gemessen.<br />

Nach dieser ersten Blutuntersuchung trinkt die zu tes-<br />

mmol/mol (5,7 %).<br />

tende Person eine Glukoselösung mit 75 g Glukose. Nach zwei Ein Diabetiker, der in Behandlung ist, sollte im Idealfall den Wert<br />

Stunden wird dann erneut Blut abgenommen und der Blutzuckerwert<br />

gemessen. Während bei Gesunden der zuerst gemessene Wert benennt die Menge des Blutfarbstoffes Hämoglobin in den<br />

von 48–58 mmol/mol (6,5–7,5 %) nicht überschreiten. Der HbA1c-<br />

Wert im venösen Plasma (nüchtern) i. d. R. unter 5,6 mmol/l roten Blutkörperchen, der eine Verbindung mit Glukose eingegangen<br />

ist, was vom Blutzucker abhängig ist.<br />

(100 mg/dl) und der zweite Wert (zwei Stunden nach Einnahme<br />

der Glukoselösung) unter 7,8 mmol/l (140 mg/dl) liegt, betragen<br />

diese Werte bei einer gestörten Glukosetoleranz nüchtern<br />

5,6–6,9 mmol/l (100–125 mg/dl) und nach zwei Stunden 7,8–<br />

11,0 mmol/l (140–200 mg/dl), beim Diabetes mellitus nüchtern<br />

≥ 7,0 mmol/l (126 mg/dl) und nach zwei Stunden ≥ 11,1 mmol/l<br />

(200mg/dl) im venösen Plasma.<br />

Bluthochdruck und Diabetes gehen häufig miteinander einher.<br />

Wie das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) betont, kann<br />

dies gefährliche Auswirkungen haben, beschleunigt der<br />

Bluthochdruck doch die Entstehung von Folgeerkrankungen<br />

wie Gefäßablagerungen, Retinopathien und Nephropathien<br />

erheblich. Zudem steigert Bluthochdruck das Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.<br />

Eine regelmäßige Blutdruckkrontrolle ist daher wichtig.<br />

Nach Angaben von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe<br />

sollten die Blutdruckwerte bei Menschen mit Diabetes etwas<br />

niedriger lie gen als für stoffwechselgesunde Menschen.<br />

Ratgeber Diabetes · 2015 9<br />

Folgeerkrankungen erkennen und behandeln<br />

Ein optimaler Wert für Menschen mit Diabetes liegt demnach<br />

unter 140/80 mmHg bei Messung in der Arztpraxis und<br />

130/75 mmHg bei Messungen zu Hause.<br />

Die Behandlung bei Bluthochdruck besteht aus zwei Säulen.<br />

Einerseits können Medikamente wie z. B. ACE- Hemmer, Kalzium-<br />

Antagonisten, Diuretika oder Betablocker eingenommen<br />

werden, unverzichtbar ist aber auch eine gesunde Lebensführung,<br />

so diabetesDE. Diese beinhaltet regelmäßige Bewegung,<br />

gesunde Ernährung mit wenig Salz, Fett und Alkohol, den Verzicht<br />

aufs Rauchen sowie eine Reduktion des Körpergewichts,<br />

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Kinder und Jugendliche<br />

zuckereinstellung die Gefahr für eine Hypoglykämie nicht mehr erhöht. Am Dokumentationsprogramm,<br />

das an 372 Zentren in Deutschland und Österreich lief, haben<br />

über 53.000 Patienten teilgenommen. Es werden ca. 80 % aller an Typ-1-Diabetes<br />

erkrankten Kinder und Jugendlichen erfasst.<br />

„Zu Unterzuckerungen kommt es, wenn die Patienten vor den Mahlzeiten zu viel Insulin<br />

spritzen oder den nächtlichen Bedarf überschätzen. Die schlimmste Folge ist, dass<br />

der Patient in ein lebensgefährliches Unterzuckerungskoma fällt“, erklärt Prof. Dr.<br />

med. Beate Karges, Mitautorin der Studie. Unterzuckerungen sind bei jungen Patienten<br />

mit Diabetes nicht selten. 1995 kamen auf 100 Patienten und pro Jahr im Durchschnitt<br />

noch 42,3 Hypoglykämien und 13,5 Fälle von Bewusstlosigkeit („Koma“) durch Unterzuckerung.<br />

Doch seither ist die Zahl stetig gesunken. Im Jahr 2012 traten nur noch<br />

17,6 Hypoglykämien und 1,8 Koma-Fälle pro 100 Patienten pro Jahr auf.<br />

Die Zahlen belegen also einen deutlichen Rückgang der Hypoglykämien. Dies gilt<br />

besonders für Patienten, deren Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) zwischen 42,1–62,8<br />

mmol/mol (6–7,9 %) lag. Bei diesen nahm das Risiko für schwere Hypoglykämien um<br />

50 % und für Koma-Fälle um 86 % ab. „Ein niedriger HbA1c-Wert ist erstrebenswert,<br />

weil er Spätfolgen des Diabetes vermeidet“, erläutert Prof. Karges. Im ersten Studienjahr<br />

stieg das Hypoglykämie-Risiko noch um 28 %, sobald die Patienten ihren HbA1c-<br />

Wert um einen Prozentpunkt absenkten. Im Jahr 2012 nahm das Risiko dann nur noch<br />

um 5 % zu. Prof. Karges fasst zusammen: „Bei guter fachärzt licher Betreuung kann<br />

heute das Therapieziel einer normnahen Blutzuckereinstellung<br />

ohne zusätzliche Gefährdung erreicht werden.“<br />

Die genauen Gründe für die Abnahme der Hypoglykämien<br />

kann die Studie nicht klären. DGE-Mediensprecher Prof.<br />

Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum, meint, dass die<br />

Versorgung junger Diabetespatienten insgesamt besser<br />

geworden ist. „Heute bekommen die Patienten oft die<br />

neuen Analoginsuline und in recht differenzierten<br />

Formen wie mehrfachen Injektionen am Tag oder<br />

zunehmend mit der Insulinpumpe. Sie werden<br />

von diabetologisch erfahrenen Teams behandelt,<br />

intensiv geschult und auch psychologisch<br />

betreut.“ Diese neuen Daten seien erfreulich.<br />

Nach wie vor sollte man aber gerade bei Kindern<br />

und Jugendlichen sorgfältig darauf achten, dass<br />

Unterzuckerungen vermieden werden, betont<br />

der Experte.<br />

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Ratgeber Diabetes · 2015 33<br />

Das Krankheitsbild<br />

Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, wurde<br />

schon in der Antike beschrieben als „honigsüßer Durchfluss“,<br />

womit auf den süßlich schmeckenden Urin der Betroffenen<br />

hingewiesen wurde, also auf die vermehrte Zuckerausscheidung<br />

über die Harnwege. Heute sind europaweit etwa 55 Millionen<br />

Menschen Diabetiker (laut Deutschem Zentrum für<br />

Diabetesforschung), allein für Deutschland liegt die Zahl laut<br />

Deutschem Gesundheitsbericht Diabetes 2015 bei über<br />

sieben Millionen Menschen. Knapp zwei Millionen entfallen<br />

dabei auf die Dunkelziffer. Deutschland zählt damit zu den<br />

zehn Ländern, die weltweit die meisten Diabeteserkrankungen<br />

aufweisen.<br />

Unter der Bezeichnung „Diabetes mellitus“ versteht man unterschiedliche<br />

Beeinträchtigungen des Kohlenhydratstoffwechsels,<br />

die mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergehen. Je nach<br />

Ursache der Erkrankung unterscheidet man verschiedene Diabetestypen.<br />

Am häufigsten tritt der Diabetes Typ 2 auf, nämlich bei<br />

ca. 90 % der Erkrankten, gefolgt vom sog. Typ-1-Diabetes, der<br />

bei ca. 5–10 % der Betroffenen diagnostiziert wird. Ansonsten<br />

fasst man verschiedene sekundäre Diabetesformen zusammen.<br />

Diese entstehen aufgrund von anderen Erkrankungen mit unterschiedlichen<br />

Ursachen wie z. B. Zuckerstoffwechselstörungen bei<br />

entzündlichen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Hormonerkrankungen<br />

oder genetischen Defekten etc. Eine besondere<br />

Form des Diabetes ist der sog. Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes).<br />

sich um systematische, integrierte Behandlungskonzepte, bei<br />

denen die Patienten umfassend betreut und begleitet werden<br />

sollen. Bei der erfolgreichen Umsetzung dieser Behandlungsprogramme<br />

spielen Selbstmanagement und Eigenverantwortung<br />

Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die aufgrund<br />

der Vielzahl an Folge- und Begleiterkrankungen ein gezieltes Krankheitsmanagement<br />

erfordert, was im Rahmen von sog. Disease- im Alltag umgesetzt werden muss. Hierzu gehören nicht zuletzt<br />

des Patienten eine große Rolle, da die Therapie des Diabetes<br />

Management-Programmen angestrebt wird. Hierbei handelt es auch z. T. deutliche Lebensstiländerungen.<br />

4 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Therapie des Diabetes<br />

Wichtige Therapieziele sind u. a. Erhalt der Lebensqualität, Vermeidung<br />

von Hypoglykämien (Unterzuckerung) und Folge erkrankungen.<br />

Die Basistherapie bei Typ-2-Diabetikern besteht in einer Anpassung<br />

des Lebensstils. Wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang<br />

sind Ernährung und körperliche Betätigung. Darüber hinaus<br />

sollte das Rauchen eingestellt und der Konsum von Alkohol<br />

gemindert werden. Zur Basistherapie gehört auch, dass Menschen<br />

mit Diabetes Typ 2 an einer Schulung teilnehmen sollten. Dort<br />

sollen die Betroffenen entsprechend geschult werden, um ihre<br />

Erkrankung zu verstehen und die Therapieziele im Hinblick auf<br />

Ernährung und Bewegung zu erreichen.<br />

Menschen mit Diabetes Typ 2 sollten sich, ebenso wie gesunde<br />

Menschen, ausgewogen und gesund ernähren. Eine spezielle Koordinationsübungen infrage kommen. Das Training sollte regelmäßig,<br />

wenn möglich mehrmals in der Woche, durchgeführt werden.<br />

Diät ist nicht notwendig. Welche Ernährungsform sich empfiehlt,<br />

sollte individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Dabei<br />

kann z. B. eine Ernährungsberatung hilfreich sein, da man dort<br />

seine individuellen Bedürfnisse einbringen und die Ernährung<br />

darauf abstimmen kann. Diabetiker, die Probleme mit Übergewicht Die Nationale Versorgungsleitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes<br />

haben, sollten ihr Gewicht möglichst verringern, um ihre Stoffwechsellage<br />

zu verbessern.<br />

nahme i. d. R. nicht zu einer Gewichtszunahme oder Unterzucke-<br />

nennt Metformin als Medikament der ersten Wahl, da die Einrungen<br />

führt. Liegt eine Unverträglichkeit für Metformin vor, wird<br />

die Therapie mit einem oralen Antidiabetikum (OAD) empfohlen,<br />

das für die Monotherapie zugelassen ist, falls der HbA1c-Wert<br />

Typ-2-Diabetiker sollten auf ausreichend Bewegung in ihrem Alltag<br />

achten. So kann Folgeerkrankungen vorgebeugt werden. rapie mehr als 48–58 mmol/mol (6,5–7,5 %) beträgt. Dazu ge-<br />

nach drei bis sechs Monaten unter nichtmedikamentöser The-<br />

Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Schlaganfall<br />

oder Herzinfarkt kann auf diese Weise verringert werden. oder SGLT2- Inhibitoren.<br />

hören z. B. Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Hemmer, GLP-1-Analoga<br />

Dazu gehören auch alltägliche Aktivitäten, wie z. B. Gartenarbeit,<br />

Treppensteigen oder Erledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Bei Nichterreichen der Zielwerte durch die Einnahme eines Medikaments<br />

wird eine Kombinationstherapie aus zwei Medikamenten<br />

Bei der Wahl einer Sportart bzw. eines Sportprogramms sollte die<br />

individuelle Verfassung des Diabetikers berücksichtigt werden. empfohlen. Der Patient nimmt somit bei dieser Form der Therapie<br />

zusätzlich ein zweites orales Antidiabetikum zu sich, z. B.<br />

In vielen Fällen eignet sich ein Wechsel aus Ausdauer- und Krafttraining.<br />

Für ältere Menschen können z. B. Geschicklichkeits- und eine Kombination aus Metformin und einem Sulfonylharnstoff.<br />

12 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Leben mit Diabetes<br />

Trockene, spröde oder rissige Haut ist ein häufiges Problem bei Diabetikern, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel mehr<br />

Flüssigkeit ausscheiden. Neben einer guten Einstellung des Stoffwechsels und reichhaltiger Flüssigkeitsaufnahme ist für sie<br />

daher eine intensive und regelmäßige Pflege, die die Haut von außen mit Feuchtigkeit versorgt, besonders wichtig.<br />

Der Diabetes Ratgeber rät beispielsweise dazu, nur kurz und Gesichtswässer und Peelings, da diese die Haut zusätzlich austrocknen<br />

können. Wenn die Haut ohnehin sehr trocken ist, kann<br />

nicht zu heiß zu duschen. Statt auf Seife sollten Diabetiker eher<br />

auf milde Waschlotionen, Baby- oder Cremeseifen, rückfettende man auch Öle zur Körperpflege verwenden, für die Nacht gibt es<br />

Seifen und Syndets oder Duschbalsame oder -öle setzen, die zudem Nachtcremes, die feuchtigkeitsspendend sind.<br />

auf den pH-Wert der Haut abgestimmt sind. Die Pflegeprodukte<br />

sollten zudem sog. Feuchthaltefaktoren und rückfettende Stoffe Besonderes Augenmerk sollten Diabetiker auf die Hand- und Fußpflege<br />

legen. Da die Hände durch häufiges Waschen sehr schnell<br />

enthalten. Dazu gehört beispielsweise Harnstoff, auch als Urea<br />

bekannt. Neben Urea sind laut Diabetes Ratgeber weitere Feuchthaltefaktoren<br />

Dexpan thenol, Vitamin E, Jojoba- oder Nachtker-<br />

Waschen eine Handcreme, die ebenfalls Feuchthaltefaktoren ent-<br />

austrocknen können und rissig werden, sollte man nach jedem<br />

zenöl, Glyzerin und Milchsäure, die beispielsweise in Cremes, hält, auftragen. Die Füße sollten täglich und nicht zu heiß gebadet<br />

Cremeschaum, Lotionen oder Balsamen enthalten sein können. und auf mögliche Verletzungen, kleine Risse o. Ä. untersucht<br />

werden, um einem diabetischen Fußsyndrom vorzubeugen. Sorgfältiges,<br />

aber sanftes Abtrocknen nach dem Fußbad ist ein Muss.<br />

Auch bei der Pflege nach dem Duschen sollten Diabetiker feuchtigkeitsspendende<br />

Produkte verwenden. Wichtig ist der Hinweis Mit Fußcremes kann die oft empfindliche Haut ebenfalls vor dem<br />

„Wasser-in-Öl-Emulsion“. Eher weniger geeignet sind alkoholische Austrocknen und damit vor Verletzungen geschützt werden.<br />

26 Ratgeber Diabetes · 2015<br />

Sie sehen aus wie ein dicker Kugelschreiber oder Füllfederhalter,<br />

enthalten aber eine Nadel und Insulin: Insulinpens, die<br />

die früher verwendeten Spritzen weitgehend abgelöst haben<br />

und heute als Applikationshilfe für die Diabetestherapie<br />

genutzt werden.<br />

Insulinpens enthalten Insulinpatronen, die ausgetauscht werden<br />

müssen, wenn sie leer sind. Das Insulin muss so nicht extra aufgezogen<br />

werden, die Menge, die gespritzt wird, kann zudem an<br />

einem Dosierknopf bzw. -rädchen eingestellt werden. Bei der<br />

Verwendung von Insulinpens sollte man darauf achten, dass sich<br />

keine Luftblasen bilden: Diese können nämlich die Insulinmenge,<br />

die tatsächlich gespritzt wird, reduzieren und somit eine Unterdosierung<br />

verursachen. Die Ursache dafür ist, dass die Abgabe<br />

des Insulins während des Injizierens bei Insulinpens langsamer<br />

vonstattengeht als bei normalen Spritzen. Daher rät die Leitlinie<br />

dazu, dass man eine Injektionsdauer von zehn Sekunden einhält.<br />

Zudem sollte man die Pen-Nadel unmittelbar nach jeder Injektion<br />

abschrauben sowie erst kurz vor der nächsten Injektion<br />

eine neue aufschrauben.<br />

Wie der Diabetes Ratgeber informiert, gibt es verschiedene Pensorten:<br />

Standardpens werden mit 300 Einheiten Insulin in einer<br />

U100-Konzentration versehen, die etwa ein bis zwei Wochen<br />

ausreichen. Sie werden mit einer Einmalkanüle bestückt und die<br />

Dosis kann an einem Knopf eingestellt und durch Drücken des<br />

Knopfes abgegeben werden. Halbautomatische Pens verfügen<br />

darüber hinaus über einen Federmechanismus, sodass man nur<br />

leicht auf den Knopf drücken muss, um das Insulin zu injizieren.<br />

Bei vorgefüllten Fertigpens entfällt der Wechsel der Insulinpatrone.<br />

Sie werden einfach weggeworfen, wenn sie leer sind.<br />

Das Krankheitsbild<br />

Die Formen des Diabetes werden nach ihren Ursachen in vier<br />

grundlegend voneinander zu unterscheidende Typen eingeteilt,<br />

für die z. T. wiederum weitere Untergruppen definiert sind.<br />

Diesem Diabetestyp liegt eine Zerstörung der Betazellen der Langerhansschen<br />

Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zugrunde,<br />

die normalerweise das lebensnotwendige Insulin produzieren.<br />

Dies führt i. d. R. zu absolutem Insulinmangel. Der<br />

Typ-1- Diabetes lässt sich nach Ursachen weiter untergliedern<br />

in Typ-1a-Diabetes (immunvermittelt, i. d. R. Autoimmunerkrankung)<br />

und Typ-1b-Diabetes (idiopathische Erkrankung, d. h., die<br />

Ursache ist nicht bekannt). Früher wurde der Typ-1-Diabetes auch<br />

„Jugenddiabetes“ oder „juveniler Diabetes mellitus“ genannt,<br />

weil er gehäuft in jüngeren Lebensjahren auftritt. Diese Bezeichnungen<br />

werden heute nicht mehr verwendet, da mittlerweile bekannt<br />

ist, dass auch im späteren Erwachsenenalter eine Variante<br />

des Typ-1-Diabetes, der sog. Latente Autoimmundiabetes der<br />

Adulten (LADA-Diabetes) auftreten kann.<br />

LADA kennzeichnet eine Besonderheit: Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse<br />

sind nicht völlig funktionsunfähig wie beim Typ-1-<br />

Diabetes, sondern weisen z. T. noch jahrelang eine Restfunktion<br />

auf. Dadurch kommt es bei LADA-Diabetikern zunächst nicht zu<br />

einer völligen Entgleisung des Stoffwechsels (Ketoazidose). Beim<br />

LADA-Diabetes sind aber dennoch die gleichen Autoantikörper<br />

nachweisbar wie beim Typ-1-Diabetes. LADA-Diabetiker haben,<br />

da die Betazellen noch in einem gewissen Umfang Insulin produzieren,<br />

jedoch Symptome, die mit dem Typ-2-Diabetes vergleichbar<br />

sind. Laut Diabetes Ratgeber sind nach Expertenschätzungen<br />

etwa 10 % der ursprünglich als Typ-2-Diabetiker eingeschätzten<br />

Betroffenen eigentlich von einem LADA-Diabetes betroffen.<br />

Hannelore J. aus D., 66 J.,<br />

Diabetes diagnostiziert<br />

vor 4 Jahren<br />

1 z. B. Stracke H et al. Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endo crinol Diabetes. 2008; 116(10):600 – 5.;<br />

Stirban et al.; Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Dia betes Care; 2006; 29:2064 – 2071.<br />

*bei diabetischer Neuropathie infolge eines Vitamin-B1-Mangels. Dia betiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten<br />

Vitamin-B1-Mangel: Wie Thornalley et al. nachwiesen, sind die Vitamin-B1-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich<br />

75 % niedriger als bei Gesunden.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlung von Neuropathien und kardiovaskulären<br />

Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder Prophylaxe von klinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen,<br />

sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie<br />

die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Straße 7,<br />

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Therapie des Diabetes<br />

Grundsätzlich ist auch direkt eine Kombination von Metformin eher für Menschen mit einem regelmäßigen Tagesablauf und<br />

mit Insulin möglich. Möglich ist auch die Gabe von drei verschiedenen<br />

oralen Antidiabetika, wie es in den Consensus Empfehlun-<br />

gleichbleibenden Ernährungsgewohnheiten.<br />

gen der American Diabetes Association (ADA) und der European Bei der intensivierten Insulintherapie wird der Grundbedarf in<br />

Association for the Study of Diabetes (EASD) angesprochen wird. Form von lang wirksamem Insulin vor dem Schlafengehen gespritzt<br />

Die Datenlage dazu ist bisher allerdings schlecht.<br />

(Basalinsulin). Zu den Mahlzeiten spritzt sich der Typ-2-Diabetiker<br />

kurz wirksames Insulin, das er individuell anpassen kann<br />

(Bolusinsulin). Der Patient ist bei dieser Form der Insulintherapie<br />

flexibler in seinem Tagesablauf und der Wahl seiner Mahlzeiten.<br />

Reichen Lebensstiländerungen und die Einnahme der oralen Antidiabetika<br />

nicht mehr aus, um den Blutzucker zu kontrollieren, empfehlungen für Typ-2-Diabetiker finden sich z. B. in der Natio-<br />

Diese und weiterführende Informationen zu aktuellen Therapie-<br />

haben auch Typ-2-Diabetiker die Möglichkeit, sich Insulin zu verabreichen.<br />

Bei der konventionellen Insulintherapie ist die tägli-<br />

z. B. auf der Internetseite der DDG unter www.deutsche-diabetesnalen<br />

Versorgungsleitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes, zu finden<br />

che Insulindosis vorgegeben. Ernährung und Bewegung müssen gesellschaft.de, Menüpunkte „Leitlinien“ und „Evidenzbasierte<br />

dementsprechend daran angepasst werden. Sie eignet sich daher Leitlinien“.<br />

Blutdruck (RR)*:<br />

HbA1c:<br />

Blutzucker nüchtern und präprandial:<br />

LDL-Cholesterin:<br />

Nikotinverzicht<br />

Gewichtsreduktion anstreben (bei Übergewicht/Adipositas)<br />

< 140/80 mmHg; bei Proteinurie > 1g/l: RR < 130/85 mmHg<br />

100 bis 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l)<br />

< 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l), bei Koronarer Herzkrankheit (KHK): < 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l)<br />

*RR: Riva-Rocci; arterieller Druck in den großen Schlagadern auf Herzhöhe, meistens am Oberarm gemessen<br />

Personen, die an Diabetes Typ 1 leiden, sind ihr Leben lang auf Generell besteht das Konzept der Therapie aus den Komponenten<br />

medikamentöse Therapie, Ernährung, Schulungen sowie psy-<br />

eine Behandlung mit Insulin angewiesen. Dabei benötigen die<br />

Betroffenen eine ausreichende Menge an basalem Insulin als chologische und soziale Unterstützung. Bei der Erstellung eines<br />

Insulingrundlage und zusätzlich noch das sog. prandiale Insulin, geeigneten Therapiekonzepts werden für den einzelnen Patienten<br />

abhängig von z. B. Alter und Begleiterkrankungen jeweils<br />

das Insulin, das beim gesunden Menschen nach Nahrungszufuhr<br />

– vor allem nach der Zufuhr von Kohlenhydraten – ausgeschüttet<br />

wird. Die benötigte Insulinmenge richtet sich u. a. Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zur Therapie<br />

individuell angepasste Therapieziele auf Basis der aktuellen<br />

nach der Insulinempfindlichkeit – die von Mensch zu Mensch des Diabetes mellitus Typ 1 formuliert. Diabetologe und Patient<br />

unterschiedlich sein kann –, nach der Nahrungszufuhr und der sollten gemeinsam die für die Lebensumstände und die körperlichen<br />

Voraussetzungen des Betroffenen richtige Therapieform<br />

körperlichen Aktivität des Betroffenen sowie den Eigenschaften<br />

des verabreichten Insulinpräparates (z. B. Wirkdauer). finden.<br />

Ratgeber Diabetes · 2015 13<br />

Leben mit Diabetes<br />

des Langzeitinsulins zum Schlafengehen leicht reduziert werden,<br />

da ja die Injektionszeiten durch die Zeitverschiebung enger zusammenliegen“,<br />

erklärt Dr. Siegel. Faustregel: Pro Zeitzone gen<br />

Osten kann die Insulinmenge um ein 24stel reduziert werden,<br />

bei sechs Zeitzonen also um ein Viertel.<br />

Im Urlaubsort angekommen, kann sich das Klima auf den Glukosestoffwechsel<br />

auswirken. Starke Hitze und Sonneneinstrahlung<br />

beschleunigen die Insulinwirkung, das Risiko einer Unterzuckerung<br />

steigt. „Bestimmen Sie unbedingt den Blutzucker am ersten<br />

Abend vor dem Schlafengehen“, empfiehlt Prof. Fritsche. „Die<br />

Wer unter Diabetes leidet, sollte auf Urlaubsreisen ein paar größte Gefahr einer Unterzuckerung besteht in der ersten Nacht.“<br />

Dinge beachten, rät die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG).<br />

Hitze, der Wechsel von Zeitzonen und direkte Sonneneinstrahlung<br />

können sich auf Medikamente und Blutzuckerstoff-<br />

werden. Insulin kann bei hohen Temperaturen seine Wirksamkeit<br />

Medikamente müssen im Urlaub besonders gut vor Hitze geschützt<br />

wechsel auswirken.<br />

verlieren, bei Glukagon verringert sich die Haltbarkeit. Die Präparate<br />

sollen deshalb nicht bei mehr als 40 °C gelagert werden.<br />

Schon vor Antritt der Reise ist Vorsicht geboten. „Bringen Sie Auch für Teststreifen und Blutzuckermessgeräte gilt: Nicht der<br />

frühzeitig in Erfahrung, ob im Ausland alle notwendigen Medikamente<br />

verfügbar sind“, rät Priv.-Doz. Dr. med. Erhard Siegel, DDG. sonst ein Funktionsverlust.<br />

direkten Sonneneinstrahlung aussetzen – bei großer Hitze droht<br />

Informationen dazu gibt es im Auswärtigen Amt oder bei einer<br />

reisemedizinischen Beratung. In jedem Fall sollten Diabetespatienten<br />

ausreichend Insulin, Pens, Pumpenzubehör, Spritzen, Teststreifen<br />

oder blutzuckersenkende Medikamente mitnehmen. Ein<br />

mehrsprachiger Diabetikerausweis, der die nötigen Medikamente<br />

auflistet, erspart oft Ärger mit dem Zoll. „Lassen Sie sich zudem<br />

4 Ohne Strom, Batterien oder Kühlelemente<br />

4 Erfordert nur Wasser zur Aktivierung<br />

von Ihrem Arzt attestieren, dass das Mitführen von Insulinspritzen<br />

4 Wiederverwendbar 4 Sorgenfrei reisen<br />

4 Leicht und preiswert 4 Verschiedene Größen und Farben<br />

notwendig ist“, ergänzt Prof. Dr. med. Andreas Fritsche, DDG.<br />

Bei Reisen nach Westen wird der Tag länger. In diesem Fall sollten<br />

Diabetespatienten, die Insulin spritzen, mit zusätzlichen Mahlzeiten<br />

die Zeit bis zum Schlafengehen oder Abendessen überbrücken.<br />

Bei Reisen nach Osten hingegen verkürzt sich der Tag.<br />

„Dann kann die Dosis des Mischinsulins zum Abendessen oder<br />

6,5 x 18cm für einen Pen oder 2 Flaschen<br />

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Ersatzpatronen<br />

14 x 12cm für 2 Ampullen oder 6 Ersatzpatronen,<br />

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14 x 19cm für 4 Pens ODER 2 Pens und 6<br />

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Was ist Diabetes mellitus?<br />

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Diabetes – eine Volkskrankheit<br />

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Welche Diabetesformen<br />

gibt es?<br />

Typ-1-Diabetes mellitus<br />

LADA-Diabetes<br />

„Meine Füße haben abends oft gekribbelt, als würden tausend<br />

Ameisen darüber laufen. Ganz schön un angenehm, dieses Gefühl!<br />

Zum Glück habe ich nicht lange gewartet und mich beraten<br />

lassen. Mir wurde milgamma ® protekt empfohlen. Ich habe<br />

auf meine Füße gehört und jetzt geht es mir wieder gut.“<br />

Bei Diabetikern machen sich Nervenschädigungen oft durch<br />

unangenehme Empfi ndungsstörungen wie z. B. Kribbeln,<br />

Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen bemerkbar.<br />

Hauptursache dieser sogenannten Neuropathie sind<br />

schädliche Zucker abbauprodukte, die bei Diabetes infolge des<br />

gestörten Stoffwechsels vermehrt entstehen.<br />

Dank milgamma ® protekt (1x täglich) wird die Bildung dieser<br />

Abbauprodukte auf natürliche Weise gehemmt. So können unangenehme<br />

Empfi ndungsstörungen gelindert und die sensiblen<br />

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Wie entsteht<br />

Diabetes mellitus?<br />

Typ-1-Diabetes: Beim Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine sog. Autoimmun-<br />

Typ-2-Diabetes: Beim Diabetes Typ 2 entwickelt sich ein „relativer Insulinmangel“.<br />

Diabetes diagnostizieren<br />

Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)<br />

Die Rolle des HbA1c-Wertes<br />

bei Diagnose und Therapie<br />

FOTO: LISA S.–SHUTTERSTOCK.COM<br />

Therapie des Diabetes mellitus Typ 2<br />

Basistherapie bei Typ-2-Diabetes<br />

Ernährung<br />

Bewegung<br />

Medikamentöse Therapie<br />

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Konventionelle und intensivierte<br />

Insulintherapie<br />

Ideale Therapieziele (Therapieempfehlungen für Typ-2-Diabetiker laut Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft von 2014)<br />

48 bis 58 mmol/mol (6,5 bis 7,5 %) (wenn ohne Hypoglykämie,<br />

Gewichtszunahme oder andere Komplikationen erreichbar)<br />

Typ-1-Diabetes richtig therapieren<br />

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Herzerkrankungen bei Diabetes<br />

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig<br />

Laut diabetesDE sollten Menschen mit Diabetes<br />

zudem folgende Blutfettwerte anstreben:<br />

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Wie funktionieren<br />

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Gesund durch den Urlaub:<br />

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Betten werden alle Erkrankungen des peripheren<br />

und zentralen Nervensystems behandelt.<br />

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der ICF werden unsere Patienten<br />

im interprofessionellen Team bestehend aus Physio-<br />

und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen,<br />

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umfassend betreut. Dabei kommen moderne<br />

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zum Einsatz wie traditionelle Anwendungen. Auf die<br />

spezifischen Probleme der Patienten mit Multipler<br />

Sklerose wird durch individuelle Therapien und die<br />

Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs Betroffener<br />

besonders eingegangen.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt liegt in der beruflichen<br />

Reintegration, wobei eine enge Kooperation mit den<br />

Fachabteilungen Orthopädie und Psychosomatik<br />

besteht. Die neurologische Abteilung steht unter<br />

der Leitung des Neurologischen Rehabilitationszentrums<br />

Leipzig in Bennewitz.<br />

Grußworte<br />

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Die Myelinschichten wie auch<br />

die Nervenzellfortsätze (Axone)<br />

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Multiple Sklerose<br />

Multiple Sklerose<br />

GFMK Verlagsgesellschaft:<br />

Informationsbroschüre der<br />

Deutschen Multiplen Sklerose<br />

Gesellschaft, Landesverband<br />

Sachsen e. V.<br />

Gemeinsam helfen<br />

DMSG Landesverband Sachsen e. V.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die DMSG Sachsen ist erste Anlaufstelle für all jene,<br />

die direkt oder indirekt von Multipler Sklerose betroffen<br />

sind. Aber auch den Menschen ohne akute Berührungspunkte<br />

mit dieser Erkrankung bietet die DMSG<br />

Orientierung, um mit offenen Augen die eigene Gesundheit<br />

im Blick zu behalten.<br />

Aber nicht nur das sind unverkennbare Stärken der<br />

DMSG. Immer wieder beweist sie die Fähigkeit, über<br />

das eigene Handlungsfeld und die Lebenswirklichkeit<br />

von Erkrankten und deren Angehörigen hinauszusehen.<br />

Diese Weitsicht bewies sie bereits 1990 als eines<br />

der Gründungsmitglieder des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

Sachsen, dem sie bis heute angehört. Damit<br />

ist die DMSG Sachsen Teil der rund 500 Mitglieder<br />

umfassenden Familie von gemeinnützigen Organisationen<br />

aus dem Sozial- und Bildungsbereich, welche<br />

gemeinsam den größten Spitzenverband der Freien<br />

Wohlfahrtspflege im Freistaat Sachsen ausmacht.<br />

Innerhalb dieses breiten Spektrums unserer Mitgliedsorganisationen<br />

steht die DMSG Sachsen für das gelingende<br />

Zusammenwirken von professioneller Beratung<br />

auf der einen Seite und der organisierten Kraft der<br />

Selbsthilfe andererseits. Sie wird dadurch beispielgebend<br />

für gelebte Wohlfahrtspflege auf der Basis zivilgesellschaftlichen<br />

Engagements durch Betroffene und<br />

Angehörige. Die hauptamtlichen Strukturen der DMSG<br />

stützen diese Aktivitäten und sorgen für den fachlich<br />

fundierten Rahmen.<br />

Der Paritätische Sachsen versteht sich aber nicht nur<br />

als Interessenvertreter für die Anliegen seiner Mitglieder.<br />

Gleichbedeutend sind ihm die Vernetzung der<br />

Beteiligten untereinander sowie der inhaltliche Austausch<br />

– auch über die gängigen Fachbereichsgrenzen<br />

hinaus. Die DMSG Sachsen beteiligt sich fortlaufend<br />

an diesen Diskussionen und gibt nicht zuletzt bei Selbsthilfethemen<br />

wichtige Hinweise. Zudem sind die Rückmeldungen<br />

der DMSG zu den Rahmenbedingungen<br />

sozialer Arbeit fester Bestandteil jener Stimmenvielfalt<br />

der Mitgliedsorganisationen, welche in die Positionierungen<br />

des Paritätischen Sachsen einfließt. So<br />

bildet die DMSG innerhalb unseres Verbandes nicht<br />

nur ein wichtiges Bindeglied zu den Betroffenen, sondern<br />

ist zugleich ein aktiver Partner für die Weiterentwick<br />

lung der sozialen Landschaft im Freistaat Sachsen.<br />

Diese Leistung schätzen wir hoch. Wir sind dankbar<br />

für die konstruktiven Beiträge der Vergangenheit und<br />

freuen uns auf eine lebendige Zusammenarbeit in der<br />

Zukunft.<br />

Richter<br />

Herzlichst<br />

Ihr Michael Richter<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Paritätischer<br />

Wohlfahrtsverband<br />

Landesverband Sachsen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in der Hand halten Sie die Informationsbroschüre der<br />

Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft, Landesverband<br />

Sachsen e. V.<br />

In Deutschland sind etwa 200.000 Menschen von der<br />

Erkrankung Multiple Sklerose, kurz MS genannt, betroffen,<br />

in Sachsen wird deren Zahl auf etwa 10.000<br />

geschätzt. Vielleicht sind Sie selbst mit der Diagnose<br />

„Multiple Sklerose“ konfrontiert worden, vielleicht<br />

auch durch die Erkrankung eines Angehörigen, eines<br />

Freundes oder Bekannten „betroffen“. Oder Sie haben<br />

den Wunsch, Betroffene beim Umgang mit dieser<br />

Krankheit zu unterstützen. All dies können Gründe<br />

sein, dass Sie zu diesem Heft gegriffen haben.<br />

Auf jeden Fall werden Sie mehr über die Krankheit MS,<br />

ihre Diagnose, ihren Verlauf und die Therapiemöglichkeiten<br />

und auch unseren Verband wissen wollen.<br />

Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen helfen, mehr<br />

darüber zu erfahren. Viele haben von dieser Krankheit<br />

gehört, aber nur wenige wissen genau, was sich dahinter<br />

verbirgt. Um es vorweg zu sagen: MS ist eine<br />

neurologische Erkrankung. Sie ist also keine Geisteskrankheit,<br />

sie ist auch weder ansteckend noch tödlich.<br />

MS ist zwar noch nicht heilbar, aber behandelbar. Forscher<br />

sind weltweit beharrlich um neue Therapieansätze<br />

bemüht. Mehr zur MS, die wegen ihrer unterschiedlichen<br />

Verläufe auch „die Krankheit mit den<br />

tausend Gesichtern“ genannt wird, erfahren Sie auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Wichtig ist es, wie jeder Betroffene mit der Erkrankung<br />

umgeht. Das ist ein Ansatzpunkt für die Arbeit<br />

unseres Verbandes, die am Gedanken der Selbsthilfe<br />

ausgerichtet ist. Neben der Interessenvertretung der<br />

Betroffenen versuchen wir so, das wichtigste Ziel unserer<br />

Bemühungen zu erreichen: Wir wollen MS-Betroffenen<br />

trotz ihrer Krankheit Freude am Leben schenken.<br />

Dachsel<br />

Ich wünsche Ihnen eine<br />

anregende und<br />

erkenntnisreiche Lektüre.<br />

Dr. med. Reinhardt Dachsel<br />

Vorsitzender<br />

4 DMSG Sachsen 2015<br />

5<br />

Viele Fragen und einige Antworten<br />

ine Schwierigkeit, über Multiple Sklerose (MS) zu informieren,<br />

Ebesteht in der Vielgestaltigkeit dieser „Krankheit mit den tausend<br />

Gesichtern“. Sie lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist im<br />

Verlauf und Beschwerdebild von Patient zu Patient unterschiedlich,<br />

sodass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen.<br />

Zunächst: MS ist nicht ansteckend, nicht tödlich, nicht erblich, kein<br />

Muskelschwund und keine Geisteskrankheit. Auch das häufig in den<br />

Medien verbreitete Vorurteil, dass MS oft zu einem zwangsläufigen<br />

Leben im Rollstuhl führe, ist so nicht richtig. Mit den nachstehenden<br />

Informationen möchten wir Vorurteile abbauen und Ihnen sachliche<br />

Informationen in leicht verständlicher Form entgegenstellen. Sie sind<br />

sowohl für neu Erkrankte als auch für die interessierte Öffentlichkeit<br />

gedacht.<br />

Was genau ist MS?<br />

Zellen, den sog. Oligodendrozyten, gebildet. Bei der<br />

MS werden durch eine Entzündung in Gehirn und<br />

Die Multiple Sklerose (lat. multiplex= vielfach, griech. Rückenmark die Oligodendrozyten und Markscheiden<br />

skleros= hart) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung<br />

des zentralen Nervensystems, bei der die Schutz-<br />

Substanzen angreifen, schädigen das körpereigene<br />

zerstört. Abwehrzellen, die sonst fremde Erreger oder<br />

hüllen von Fortsätzen der Nervenzellen in Gehirn und/ Gewebe. Daher zählt man die MS auch zu den Autoimmunkrankheiten<br />

(griech. auto=selbst). Im frühen<br />

oder Rückenmark und später auch die Nervenzelle<br />

selbst zerstört werden. Die Krankheit kann ganz unterschiedlich<br />

verlaufen und beginnt meist im frühen nächst an vielen Stellen entzündet. Z. T. können sich<br />

Stadium der Erkrankung sind die Markscheiden zu-<br />

Erwachsenenalter. Sie wird von den Ärzten auch Enzephalomyelitis<br />

disseminata (ED, griech. enkephalos= jedoch zerfallen die Markscheiden an den betroffenen<br />

diese Entzündungsherde vollständig zurückbilden. Oft<br />

Gehirn, myelos= Mark; lat. disseminare= aussäen, ausstreuen)<br />

genannt. Übersetzt heißt dies: eine in Gehirn krankhafte Verhärtung des Gewebes setzt ein, die sog.<br />

Stellen und werden durch Narbengewebe ersetzt. Eine<br />

und Rückenmark verstreut auftretende Entzündung. „Sklerosierung“.<br />

Das Gehirn stellt eine Art Schaltzentrale dar, in der Die einzelnen Herde (Plaques) sind in unterschiedlicher<br />

Größe über das gesamte zentrale Nervensystem<br />

Signale über das Rückenmark zum Körper gesendet<br />

oder von dort empfangen werden. Diese Signale werden<br />

von verschiedenen Nervenfasern geleitet, die ähnden<br />

ist die Weiterleitung der Signale gestört. Auch die<br />

verteilt. An den beschädigten Bereichen der Markscheilich<br />

wie elektrische Kabel von einer Schutz- bzw. Isolierschicht<br />

(Mark- oder auch Myelinscheide) umgeben Die „Botschaften“ können nicht mehr ungehindert zwi-<br />

Nervenfasern und -zellen selbst werden geschädigt.<br />

sind. Diese Nervenzellhüllen werden von speziellen schen den verschiedenen Nervenzellen ausgetauscht<br />

Foto: sylv1rob1–Bigstockphoto.com<br />

werden. Störungen der Körperbewegungen (Motorik, len werden hier Magnetfelder zur bildlichen Darstellung<br />

von Gehirn und Rückenmark verwandt. Nach wie<br />

Koordination) und Wahrnehmungen (Sensorik) sind<br />

die Folge. Beim Erkrankten können dann Kraftentfaltungstörungen,<br />

Bewegungsunsicherheit, Sehstörungen marksflüssigkeit (Liquor, „Hirnwasser“) – entnommen<br />

vor ist auf die Untersuchung der Gehirn- und Rücken-<br />

und Missempfindungen auftreten. Die Auswirkungen im Rahmen einer sog. Lumbalpunktion – nicht zu verzichten,<br />

mit der entzündliche Veränderungen im zen-<br />

von einem oder mehreren (multiplen) Entzündungsherden<br />

mit ihren entsprechenden körperlichen Störungen<br />

und Ausfällen nennt man Schub. Meist enttralen<br />

Nervensystem festgestellt werden können:<br />

wickelt er sich innerhalb von Stunden oder Tagen und Die gemessenen Werte für bestimmte Abwehrzellen<br />

klingt nach einiger Zeit wieder ab. Danach kann eine und Antikörper sind krankhaft erhöht. Als weitere diagnostische<br />

Bausteine und zur Beurteilung des Krank-<br />

Rückkehr zur normalen Funktion eintreten oder das entzündete<br />

Nervengewebe vernarbt (sklerosiert). Mehr heitsverlaufs dienen elektrophysiologische Messungen<br />

oder weniger starke Restsymptome verbleiben. von Leitgeschwindigkeiten an Nervenbahnen. Die einzelnen<br />

Untersuchungsmethoden liefern gleichsam Teile<br />

Wie wird MS diagnostiziert?<br />

eines Mosaiks: Je mehr Teile zusammenpassen, desto<br />

sicherer wird die Aussage. Sollte möglicherweise bei<br />

Das Erscheinungsbild der MS ist sehr vielgestaltig. Die Ihnen selbst die Diagnose MS gestellt worden sein,<br />

meisten Anfangsbeschwerden der MS können auch aber noch berechtigte oder unberechtigte Zweifel an<br />

Symptomen anderer Krankheiten gleichen. Selbst für der Diagnosesicherheit bestehen, sprechen Sie bitte<br />

einen erfahrenen Arzt kann es schwierig sein, die Krankheitszeichen<br />

im Frühstadium sicher zuzuordnen. Es Einholung einer ärztlichen Zweitmeinung zustimmen.<br />

mit Ihrem Arzt offen darüber. Dieser wird sicher der<br />

kann manchmal trotz Anwendung neuer Diagnostikmöglichkeiten<br />

Wochen, Monate und selten sogar Jahre<br />

dauern, bis die Diagnose eindeutig feststeht. Der<br />

Wie kann MS verlaufen?<br />

Verdacht auf Vorliegen einer MS kann sich nach sorgfältiger<br />

Erhebung der Krankheitsgeschichte und einer sehr unterschiedlich sein kann, lassen sich doch im<br />

Obwohl die MS in ihrem Verlauf von Patient zu Patient<br />

gründlichen neurologischen Untersuchung durch den Wesentlichen vier Verlaufsmuster beschreiben:<br />

Arzt ergeben. In Abhängigkeit von den Ergebnissen<br />

des körperlichen Befundes sind zur Diagnosesicherung Schubförmig wiederkehrend<br />

weitere Untersuchungen notwendig. Ganz wesentlich (ca. 50 % aller MS-Patienten)<br />

trägt dazu die Kernspintomografie, auch Magnetresonanztomografie<br />

(MRT), bei. Anstelle von Röntgenstrah-<br />

die Beschwerden, die mehrere Tage bis Wochen<br />

Innerhalb weniger Tage entwickeln sich sehr plötzlich<br />

anhal-<br />

DIE EDAG-ROLLSTUHL-LADEHILFE<br />

ten und sich anschließend meist vollständig wieder ein realitätsgerechtes Bild von der Erkrankung zu bekommen.<br />

zurückbilden. Je länger die Erkrankung jedoch besteht,<br />

mit umso größerer Wahrscheinlichkeit bleiben Restschäden<br />

zurück. Zwischen zwei Schüben vergehen im Wie verbreitet ist MS?<br />

Schnitt sechs Monate bis drei Jahre, manchmal sogar<br />

Jahrzehnte.<br />

Die MS ist die häufigste entzündliche Erkrankung des<br />

Nervensystems und nach der Epilepsie die zweithäufigste<br />

neurologische Krankheit. Verbreitet ist die MS<br />

Primär chronisch progredient (ca. 8 %)<br />

Die Beschwerden schreiten von Anfang an ohne akute besonders in Regionen mit gemäßigtem Klima. In<br />

Schübe schleichend, aber stetig fort.<br />

Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen ca.<br />

200.000 Erkrankte. Frauen erkranken im Verhältnis 3:1<br />

Sekundär chronisch progredient (ca. 25 %)<br />

häufiger als Männer; die Krankheit tritt dabei meist<br />

Unabhängig von gelegentlichen Schüben, die evtl. nur vor dem 60. Lebensjahr auf, oft zwischen 20 und 40<br />

anfangs vorkommen, schreitet die Erkrankung dauerhaft<br />

fort.<br />

rechnet man mit jährlich etwa 1.800 bis 2.000 Neu-<br />

Jahren, gelegentlich schon bei Kindern. In Deutschland<br />

erkrankungen. In Sachsen gibt es vermutlich etwa<br />

Schubförmig progredient (17 %)<br />

6.500 MS-Erkrankte.<br />

Während eines dauerhaft fortschreitenden Verlaufs<br />

treten deutliche Schübe auf.<br />

Wodurch wird MS verursacht?<br />

Aufgetretene Krankheitszeichen bilden sich anfänglich Die Ursachen der MS sind noch nicht geklärt. Man<br />

i. d. R. fast vollständig wieder zurück. Später können nimmt an, dass der MS ein ganzes Ursachenbündel<br />

je nach Krankheitsverlauf aber auch zunehmend Beeinträchtigungen<br />

auftreten und bestehen bleiben. In Vermutlich müssen mehrere Bedingungen und Ein-<br />

zugrunde liegt (sog. multifaktorielles Ursachenmodell).<br />

einzelnen Fällen (unter 5 %) führt die Krankheit innerhalb<br />

weniger Jahre zu schwerer andauernder Behin-<br />

Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Faktoren, die<br />

flüsse zusammentreffen, damit die MS ausgelöst wird.<br />

derung.<br />

beeinflussen, ob ein Mensch an MS erkrankt: exogene<br />

Faktoren, die in der Umwelt gegenwärtig sind (z. B. ein<br />

Bei effektiver Behandlung entspricht die Lebenserwartung<br />

der MS-Patienten dem Durchschnitt der Bevölke-<br />

endogene Faktoren, die in der Person selbst liegen und<br />

Virus, dem man in der Kindheit ausgesetzt war) und<br />

rung. Die Ausschöpfung aller therapeutischen Mittel diese für MS anfällig machen (Immunsystem, genetische<br />

Ausstattung).<br />

bringt meist eine Lebensqualität, die den Patienten die<br />

Furcht vor der Krankheit nehmen kann. Die Unvorhersagbarkeit<br />

des Krankheitsverlaufs stellt eine besondere<br />

Belastung für Neuerkrankte und ihre Angehörigen pers, das Immunsystem, spielt dabei eine zentrale<br />

(Auto-) Immunprozesse: Das Abwehrsystem des Kör-<br />

dar. Hinzu kommt, dass viele Patienten durch drastische Rolle. Das Immunsystem schützt vor Krankheitserregern,<br />

indem es diese unschädlich macht, wenn sie in<br />

und meist einseitige Darstellungen der MS in Gesundheitsbüchern<br />

und Lexika eher noch verunsichert werden.<br />

Gespräche mit dem Arzt, anderen MS-Erkrankten dieses Abwehrmechanismus falsch programmiert, d. h.,<br />

den Körper eindringen. Bei der MS ist ein Teilbereich<br />

oder Mitarbeitern der DMSG helfen im konkreten Fall, er richtet sich gegen den eigenen gesunden Körper.<br />

So kommt es z. B. durch eine Fehlsteuerung innerhalb<br />

des Immunsystems zur Bildung von Antikörpern, die<br />

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sich an die Schutzhülle der Nervenfasern heften und<br />

dort Schädigungen und Störungen verursachen können.<br />

Zahlreiche Forscherteams beschäftigen sich damit,<br />

die komplizierten Steuerungsvorgänge des Immunsystems<br />

aufzudecken. Um das Rätsel Multiple Sklerose<br />

zu lösen, wird weltweit intensiv geforscht. Die MS-Gesellschaften<br />

in aller Welt haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die Forschung zu unterstützen, die Forschungsergebnisse<br />

zu sammeln und weiterzuvermitteln sowie<br />

das öffentliche Interesse für diesen so wichtigen Forschungsbereich<br />

zu wecken und wach zu halten.<br />

Genetische Ursachen: Familienuntersuchungen ergaben,<br />

dass für enge Verwandte eines MS-Patienten das<br />

Risiko, ebenfalls an MS zu erkranken, zehn bis 15 mal<br />

höher ist, als für die übrige Bevölkerung. Erbfaktoren<br />

scheinen also die Entstehung der Krankheit im Sinne<br />

einer Veranlagung (Disposition) zu beeinflussen. Dennoch<br />

ist die Multiple Sklerose keine typische Erbkrankheit,<br />

da bisher noch keine konkreten Gene identifiziert<br />

wurden, die dafür verantwortlich sind.<br />

Infektionen: Es wird vermutet, dass Viren, die das<br />

Nervensystem befallen, die Erkrankung mit auslösen<br />

kön nen. Fortschreitende oder wiederholte Infektionen<br />

6 DMSG Sachsen 2015<br />

7<br />

8 DMSG Sachsen 2015<br />

9<br />

Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstraining<br />

Aufmerksamkeit,<br />

Gedächtnistraining, z. B. regelmäßig Kreuzworträtsel,<br />

Konzentration und<br />

Sudokus oder andere Rätsel zu lösen, kann helfen,<br />

die Gedächtnisleistung zu bessern. In jedem Fall trägt<br />

Gedächtnisleistung<br />

es dazu bei, die Gedächtnisleistung zu erhalten. Auch<br />

Schreiben, Lesen oder Spiele sind geeignet, um das<br />

stärken<br />

Gedächtnis spielerisch zu trainieren. Dinge, die Sie<br />

nicht vergessen dürfen (z. B. Arzttermine oder andere<br />

aut der Multiple Sclerosis International Federation wichtige Termine), sollten Sie sich zur Gedächtnisstütze<br />

L (MSIF) sind ca. 40–70 % aller Menschen mit MS von jedoch aufschreiben.<br />

kognitiven Störungen, zu denen die Beeinträchtigung<br />

von Aufmerksamkeit, Konzentration, Wahrnehmung, Die Aufmerksamkeit kann durch ein spezielles Aufmerksamkeitstraining<br />

geschult werden. Allerdings ist es da-<br />

Problemlösungsstrategien und Gedächtnisleistung<br />

zählen, betroffen.<br />

für nötig, herauszufinden, welche Art der Aufmerksamkeit<br />

die meisten Probleme bereitet. Ist es womöglich<br />

Medikamente kommen bei kognitiven Störungen nur schwierig, über einen längeren Zeitraum aufmerksam<br />

selten zum Einsatz. Wichtig scheint vor allem die frühzeitige<br />

Einleitung einer Basistherapie der MS zu sein. Probleme damit, aufmerksam zu bleiben, z. B. wenn<br />

zu bleiben (sog. Daueraufmerksamkeit), oder gibt es<br />

Dadurch kann das Fortschreiten der kognitiven Einschränkungen<br />

teilweise aufgehalten werden. Bei Deden?<br />

Oder gibt es Schwierigkeiten, reaktionsbereit zu<br />

Umgebungsgeräusche als störend empfunden werpressionen<br />

werden u. U. Antidepressiva eingesetzt, die bleiben (z. B. im Straßenverkehr)? Davon abhängig ist<br />

stimmungsaufhellende Wirkung zeigen und manchmal das jeweilige Training.<br />

helfen können, Gedächtnisleistungen oder andere kognitive<br />

Probleme zu bessern.<br />

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Physio- und Ergotherapie: Basis der Symptombehandlung<br />

aum eine andere neurologische Erkrankung weist als Betroffener nichts helfen, dann verschließen Sie<br />

Keine derartige Symptomvielfalt auf wie die Multiple<br />

Sklerose. Sehr variabel verhalten sich die neuro-<br />

Lebensqualität zu leben.<br />

sich der Möglichkeit, trotz der Krankheit mit höherer<br />

logischen Ausfälle im Rahmen erster Schübe sowie alle<br />

neurologischen Störungen im Gesamtverlauf dieser Sinnvolle Behandlungsziele anstreben<br />

Erkrankung. Die Zunahme der globalen Behinderung<br />

bei der MS ist für den Einzelfall nie vorhersehbar und Die wichtigste Basis für eine effektive Behandlung ist,<br />

ist abhängig vom Verlaufstyp, von der Krankheitsdynamik,<br />

der Krankheitsdauer und dem Lebensalter. fassen und das Behandlungsziel zu formulieren. So<br />

den momentanen funktionellen Leistungsstand zu er-<br />

Daher gibt es nicht den MS-Patienten und auch nicht macht es keinen Sinn zu fordern, wieder gehen zu<br />

die Physiotherapie der MS.<br />

können, wenn man schon seit längerer Zeit im Rollstuhl<br />

sitzt. Das Behandlungsziel muss dem Grad der<br />

Probleme des Betroffenen beachten<br />

Behinderung angemessen sein. Das bedeutet das Erhalten<br />

von vorhandenen Funktionen und das Verhüten<br />

Die medikamentöse Behandlung kann niemals die krankengymnastische<br />

und ergotherapeutische Behandlung wohnten Aktivität, damit am Alltag und am sozialen<br />

von größeren Schäden sowie das Erhalten der ge-<br />

ersetzen. Es gibt verschiedene neurophysiologische Leben teilgenommen werden kann. Vor allem eine vorzeitige<br />

Ermüdbarkeit, eine allgemeine Inaktivität sowie<br />

Techniken (z. B. Bobath, Vojta, Propriozeptive neuromuskuläre<br />

Fazilitation PNF, Craniosacrale Therapie), auch eine Antriebsminderung aufgrund schlechter<br />

wobei es nicht so entscheidend ist, nach welcher Technik<br />

behandelt wird, sondern dass die speziellen Pro-<br />

für den Patienten in der Behandlung dar. Bewegungs-<br />

Krankheitsverarbeitung stellen be sondere Probleme<br />

bleme des jeweiligen MS-Patienten erkannt und in der armut ist aber unbedingt zu vermeiden, da sie zu großen<br />

Problemen im weiteren Krankheitsverlauf führen<br />

Behandlung beachtet werden. Es gibt Grundregeln,<br />

die berücksichtigt werden müssen: Es ist sehr wichtig, kann. Im akuten Schub ist es wichtig, dass eine adä<br />

quate Behandlung fortgesetzt wird.<br />

die Behandlung mit Zuversicht anzugehen. Wenn Sie<br />

meinen, bei einer chronischen Erkrankung kann Ihnen<br />

Mit freundlicher Unterstützung Dr. med. Torsten Sühnel<br />

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zertifiziert<br />

durch die DMSG<br />

Leben mit Fatigue<br />

atigue, dieses Wort aus dem Französischen bedeu-<br />

Müdigkeit. Es bezeichnet einen anhaltenden Erletzt<br />

aus diesem<br />

bedürfen nicht zu-<br />

Ftet<br />

schöpfungszustand, der mit einer verringerten Leistungs-<br />

und Konzentrationsfähigkeit sowie körperlicher lung.<br />

Grund der Behand-<br />

und geistiger Kraftlosigkeit einhergeht. Betroffene berichten,<br />

sie fühlten sich täglich müde und kraftlos, unabhängig<br />

davon, ob sie genug Schlaf bekommen haben strukturieren<br />

Den Alltag<br />

und eigentlich erholt und frisch sein müssten.<br />

Die meisten Betroffenen<br />

mit MS wis-<br />

Fatigue wird oft als besonders belastend empfunden,<br />

weil sie das Leben der Betroffenen z. T. stark einschränkt sen, zu welcher Tageszeit<br />

die Fatigue<br />

bzw. erschwert. Hinzukommt, dass andere an die MS<br />

gekoppelten Symptome – Depressionen, Einschränkungen<br />

der Mobilität, Spastik – Fatigue häufig ver-<br />

Oft ist dies am<br />

am stärksten ist.<br />

schlimmern. Deshalb ist es für Menschen mit MS wichtig,<br />

Möglichkeiten und Wege zu finden, mit Fatigue frühen Abend der<br />

Nachmittag oder<br />

zurechtzukommen, sie für einige Zeit vergessen zu Fall, manche verzeichnen jedoch auch ein ausgeprägtes<br />

Mittagstief. Für diese Zeiten sollte man sich<br />

können und die Lebensqualität trotz Fatigue zu erhalten<br />

bzw. zu steigern.<br />

daher möglichst keine anstrengenden Tätigkeiten vornehmen.<br />

Betroffene können ihren Erschöpfungsgrad verringern.<br />

So empfiehlt die MSIF die Behandlung der Symptome, Bewegung und Entspannung<br />

die Fatigue verstärken. Mobilitätseinschränkungen beispielsweise<br />

lassen sich teilweise durch Physiotherapie Viele Betroffene mit Fatigue berichten davon, dass sie<br />

oder durch Medikamente bzw. auch durch eine medizinische<br />

Rehabilitationsmaßnahme verringern. Beweren<br />

helfen Entspannungsübungen (Yoga, Meditation,<br />

von Bewegung an der frischen Luft profitieren. Andegungen<br />

werden wieder als weniger anstrengend empfunden.<br />

Ist das nicht möglich, können Hilfsmittel und Ausdauertraining kann die Belastungsfähigkeit eben-<br />

Atemübungen, autogenes Training usw.). Moderates<br />

die Anpassung der Wohnung an die individuellen Bedürfnisse<br />

Menschen mit MS das Leben erleichtern.<br />

falls erhöhen.<br />

Auch Depressionen können Fatigue verstärken und<br />

Foto: Gladskikh Tatiana–Shutterstock.com<br />

Das MS-Register der DMSG, Bundesverband e. V.<br />

– Daten und Fakten für Sachsen –<br />

n Deutschland leben nach aktueller Schätzung des<br />

IBundesversicherungsamtes über 200.000 Menschen<br />

mit MS. Lange Zeit lagen in Deutschland nur vereinzelt<br />

Daten zur Situation der Patienten und den unterschiedlichen<br />

Verlaufsformen der Erkrankung vor. Im<br />

Jahr 2001 initiierte der Bundesverband der Deutschen<br />

Multiple Sklerose Gesellschaft e. V. (DMSG) daher die<br />

Einrichtung eines Multiple Sklerose Registers (MS-Register)<br />

für Deutschland. Ziel dieses Registers ist es,<br />

deutschlandweit Daten zu der Versorgungssituation<br />

der Menschen mit MS in Deutschland sowie den Verläufen<br />

der Erkrankung zu sammeln. Hierfür wurde<br />

eigens eine Tochterorganisation, die MS Forschungsund<br />

Projektentwicklungs-gGmbH, gegründet, die das<br />

MS-Register betreibt. An der Pilotphase von 2002 bis<br />

2004 nahmen insgesamt fünf Zentren teil. Im Jahr 2005<br />

ging das MS-Register in den Regelbetrieb über und<br />

konnte bis heute insgesamt über 170 Zentren für die<br />

Dokumentation rekrutieren. Die DMSG wird bei dem<br />

Betrieb des Registers durch eine wissenschaftliche Begleitgruppe<br />

beraten. Die DMSG, Bundesverband e. V.<br />

nutzt die Daten u. a. in ihrer politischen Arbeit, um<br />

sich für die Verbesserung der Versorgungssituation<br />

der Menschen mit MS einzusetzen. Weiterhin werden<br />

die Daten gemeinsam mit Forschern wissenschaftlich<br />

ausgewertet, um neue Erkenntnisse über MS zu erhalten.<br />

Auszeichnung für Kliniken und Praxen<br />

nach den Richtlinien der DMSG,<br />

Bundesverband e. V.<br />

Die Teilnahme am MS-Register der DMSG, Bundesverband<br />

e. V. ist eine der Voraussetzungen für die Verleihung<br />

der Zertifikate „MS-Zentrum“, „MS-Schwerpunktzentrum“<br />

und „MS-Rehabilitationszentrum“,<br />

welche von der DMSG vergeben werden. Sie werden<br />

an Universitätskliniken, Akutkliniken, Rehabilitationskliniken,<br />

MS-Ambulanzen und neurologische Praxen<br />

verliehen, sofern diese festgelegte Kriterien erfüllen,<br />

deren Einhaltung alle zwei Jahre nachgewiesen werden<br />

muss. Der Kriterienkatalog, der von unabhängigen<br />

MS-Experten erarbeitet wurde, setzt u. a. eine auf Leitlinien<br />

gestützte Behandlung durch auf MS spezialisierte<br />

Neurologen und Fachkräfte sowie eine barrierefreie<br />

Ausstattung der Einrichtung voraus. Von den Zentren<br />

wird je nach Zentrumsart eine Mindestanzahl von jährlich<br />

zu behandelnden MS-Patienten gefordert. Ein Teil<br />

dieser MS-Patienten muss für das MS-Register dokumentiert<br />

werden. So müssen MS-Schwerpunktzentren<br />

mindestens 150, MS-Rehabilitationszentren mindestens<br />

80 bzw. 120 und MS-Zentren mindestens 80 Datensätze<br />

pro Jahr dokumentieren.<br />

Verteilung der gemeldeten Fälle auf die Zentrumsarten<br />

16 DMSG Sachsen 2015<br />

17<br />

18 DMSG Sachsen 2015<br />

19<br />

Impressionen aus der Arbeit des Landesverbandes<br />

Regionaltage<br />

Seminar<br />

„Kuns therapie“<br />

SHG „aMSel“ Geithain stellt sich vor<br />

m 21. April 2009 trafen sich zehn MS-Betroffene<br />

Azum ersten Mal, um eine Selbsthilfegruppe zu gründen.<br />

In den sechs Jahren des Bestehens der SHG haben<br />

wir drei neue Mitglieder gewonnen, sodass jetzt zehn<br />

Frauen und drei Männer zur Gruppe gehören. Wir treffen<br />

uns regelmäßig dienstags alle vier Wochen in den<br />

barrierefreien Räumen der DRK-Werkstätten Geithain.<br />

Die Mitarbeiter des DRK unterstützen uns bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung unserer Gruppennachmittage.<br />

Wir versuchen, diese Treffen interessant und abwechslungsreich<br />

zu gestalten. Neben Fachvorträgen von Ärzten,<br />

Apothekern und MS-Schwestern waren u. a. auch<br />

Mitarbeiter des Sanitätshauses und eine Ernährungsberaterin<br />

zu Gast. Zur „Tradition“ gehört inzwischen<br />

ein Nachmittag mit physiotherapeutischen Übungen<br />

in der Gruppe, eine Buchlesung, Bastelnachmittage<br />

sowie die jährliche Weihnachtsfeier.<br />

Einer der Höhepunkte des vergangenen Jahres war<br />

der Besuch des Reittherapiehofes von Sandra Brosig<br />

in Steudten. Nachdem der ursprünglich geplante Termin<br />

aufgrund mehrtägigen Dauerregens buchstäblich<br />

„ins Wasser fiel“, trafen wir uns am 01. August 2014<br />

bei schönstem Sonnenschein. Wie beim letzen Mal<br />

holte uns Hofhündin Bärbel bereits an der Einfahrt ab<br />

und forderte ihre Streicheleinheiten. Frau Brosig begrüßte<br />

uns herzlich und führte uns zunächst über den<br />

Hof. Außer mehreren Pferden gehören auch Katzen,<br />

Hühner, Hasen und einige Ferkel zum Tierbestand.<br />

Leider musste Nico, das Pferd auf dem wir im Vorjahr<br />

geritten waren, eingeschläfert werden. So stand diesmal<br />

Big Bella als Reitpferd zur Verfügung. Schimmelpony<br />

Steffi konnte gestreichelt und geputzt werden.<br />

Die kleine Bella, eine Ponystute, ließ sich unter Anleitung<br />

von Helfer Udo einige Runden führen. Es sieht so<br />

einfach aus, ist aber ziemlich anstrengend, dem Pferd<br />

zu zeigen, was es tun soll – und nicht umgekehrt. Der<br />

Höhepunkt war natürlich das Reiten selbst. Mit einer<br />

kleinen Treppe und Hilfestellung von Frau Brosig sowie<br />

einer Helferin gelang es allen problemlos, aufs<br />

Pferd zu steigen. Frau Brosig achtete auch bei jedem<br />

Tag der Begegnung 2015<br />

Aus der Arbeit<br />

der Selbsthilfegruppen<br />

Tag der Begegnung 2014<br />

n unserem Landesverband gibt es derzeit 36 aktive<br />

ISelbsthilfegruppen sowie Stammtische für junge<br />

Betroffene. In „Mitmisch-Clubs“ – das sind offene Angebote<br />

des Landesverbandes – finden vor allem die<br />

Mitglieder, welche keiner Selbsthilfegruppe angehören,<br />

die Möglichkeit zu individuellen Beratungen,<br />

zum Gedächtnistraining oder auch zum Erfahrungsaustausch.<br />

MMK 364-15<br />

28 DMSG Sachsen 2015<br />

29<br />

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