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LebensWEGE-2012-Ausgabe-5

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Das informationsjournal von WE.G.E. 42 / <strong>Ausgabe</strong> 05<br />

Zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />

lebens<br />

WEGE<br />

Gesundheits- und Sozialregion<br />

WElS, WElS-lanD, GRiESKiRchEn,<br />

EfERDinG<br />

WEGEWeiser<br />

Gesundheits- und Sozialregion<br />

WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING<br />

Vital und fit<br />

durchs leben<br />

Regionales Kur- und Rehaangebot<br />

ausblick<br />

Patientenversorgung im<br />

Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

WE.G.E. 42 Gesundheits- und Sozialratgeber 05 / <strong>2012</strong><br />

Regionales REHA-Angebot, Prävention,<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

WEGEweiser<br />

als Beilage zum<br />

Herausnehmen


Konzentration auf<br />

das Wesentliche.<br />

Referenzen (Auszug)<br />

> Tiroler Tageszeitung<br />

(Moser Holding AG)<br />

> Steiermärkische<br />

Krankenanstalten (Kages)<br />

> ZIP Warenhandel AG<br />

> Alpine Bau AG<br />

> Porsche Informatik<br />

> Wiener Krankenanstaltenverbund<br />

> Österreichische Lotterien<br />

> Energie AG Oberösterreich<br />

> Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

> APA IT<br />

> KB-endlos GmbH<br />

LB-Systems gehört zu den führenden Anbietern von Storage-Lösungen für<br />

die EDV. Als herstellerunabhängiges Systemhaus beschäftigen wir uns intensiv<br />

mit dem Thema Daten und deren Verfügbarkeit.<br />

Die technische Kompetenz im eigenen Haus und die Möglichkeit, alle<br />

Eventualitäten im eigenen Lab zu testen, ist die Basis für unseren Erfolg.<br />

Unsere technische Kompetenz wird von unseren Kunden hoch geschätzt und<br />

ermöglicht die Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Herstellern auf<br />

höchstem Niveau. Wir liefern Lösungen, die mit den steigenden Anforderungen<br />

unserer Kunden mitwachsen – einfach, kostengünstig und sicher.<br />

Wir konzentrieren uns ausschließlich auf Storage-Lösungen und bieten somit<br />

unseren Kunden eine herausragende fachspezifi sche Kompetenz.<br />

Gerade im Gesundheitsbereich wird mit komplexen Datenmengen gearbeitet.<br />

Die Verwaltung und Archivierung der Daten ist eine sensible und<br />

verantwortungsvolle Aufgabe. Daher sind wir besonders stolz auf die<br />

zahlreichen Referenzen aus diesem Sektor.<br />

Wir bieten in Österreich einzigartige SAN Schulungen, Trainings und<br />

Workshops an – profi tieren sie und ihre MitarbeiterInnen von unserer Erfahrung.<br />

Nähere Informationen fi nden Sie auf unserer Website: www.lb-systems.at<br />

LB-systems Meßgeräte GmbH<br />

A-1210 Wien, Floridusgasse 50<br />

Tel.: +43 (1) 2593444 4300<br />

Email: offi ce@lb-systems.at<br />

02 lebens


14<br />

22<br />

WEGE<br />

inhalt<br />

06 Im Gespräch<br />

Dr. Hans Jörg Schelling<br />

09 Medizinische Reha<br />

Wo & wie beantragen?<br />

11 Nahe am Menschen<br />

Kurangebote im<br />

Linzerheim<br />

12 Herz-Kreislauf-<br />

Rehabilitationsund<br />

Kurzentrum „Austria“<br />

14 Brustkrebs –<br />

mit Kind auf Reha<br />

16 Schmerzfrei<br />

und sich selbst versorgen<br />

17 Die Heilkraft<br />

des Moores<br />

Kur- und Rehazentrum<br />

Neydharting<br />

18 Heilen mit Strom<br />

Die Zeileis Methode<br />

19 Neue WEGE der Reha<br />

nach Herzoperation<br />

20 Ambulante medizinische<br />

Reha<br />

in Wels<br />

21 Therapeut und Patient<br />

sind ein Team<br />

22 cardio Vital<br />

und Pulmologische Reha<br />

26 Spezialisten<br />

in der Kniechirurgie<br />

28 Ausblick<br />

Patientenversorgung<br />

34 Akute Schmerzen<br />

– akute Versorgung<br />

36 Im Gespräch<br />

Mag. a Barbara Prammer<br />

38 Stadtteilentwicklung<br />

Noitzmühle<br />

40 Integration Wels<br />

Bürgermeister Peter Koits<br />

42 Pakt für Vielfalt<br />

kulturellen Vielfalt in OÖ<br />

43 Mobiler Hausmeister<br />

im Einsatz<br />

44 Familienzusammenführung<br />

projektXchange<br />

45 Hausaufgabenhilfe<br />

für Kinder<br />

47 lerncafé Marchtrenk<br />

Nachmittagsangebot<br />

48 Interreligiösität<br />

in der Pflege<br />

49 Arbeitsbegleitung<br />

Wir müssen an die<br />

Jugend glauben<br />

50 Gesundheitssystem<br />

Der Hausarzt als<br />

erster Ansprechpartner<br />

52 Gesunde Gemeinde<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

54 Allgemeine<br />

Vorsorgeuntersuchung<br />

Rechtzeitig auf sich schauen<br />

57 Burnout<br />

Äußerlich bärenstark<br />

und innerlich ...<br />

58 Gesund<br />

in den Frühling<br />

60 Eine Wohnung ist<br />

nicht alles,<br />

aber ohne Wohnung ist<br />

alles nichts<br />

61 Migration – Integration<br />

Apotheker setzen<br />

erste Schritte<br />

63 Aktiv<br />

Kreuzworträtsel<br />

Gesund.<br />

Sozial.Versorgt.<br />

mit WE.G.E. 42<br />

51<br />

45<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: PKA Private Krankenanstalt Wels BetriebsgmbH, Salzburger Straße 65, 4600 Wels; Redaktionsteam: Mag. Manuela<br />

Zeizinger (Klinikum Wels – Grieskirchen, Koordinator in Öffentlichkeitsarbeit WE.G.E. 42), Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum Wels – Grieskirchen,<br />

Koordinator ARGE und Projekte WE.G.E. 42), Tanja Szakács, Mag. Paul Zehetner (beide Magistrat Stadt Wels), Mag. Harald Schmadlbauer (oÖ Gebietskrankenkasse<br />

Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Stefanie Jetschgo (Sozialhilfeverband Eferding), Robert Parzer (Sozialhilfeverband Grieskirchen),<br />

Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-land), Mag. Susanne Sametinger, Mag. Isabella Ömer (beide Ärztekammer für oberösterreich), ulrike Wazek (wazek &<br />

partner linz); layout: wazek & partner linz, Druck: NÖ. Pressehaus; Bildnachweis: Nik Fleischmann, Klinikum Wels – Grieskirchen, Stadt Wels, BH Wels-land, BH<br />

Grieskirchen, BH Eferding, oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Ärztekammer für oberösterreich, offenlegung nach dem § 25 Mediengesetz: Informationen<br />

über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); P.b.b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt:<br />

redaktion@lebenswege-online.at (Mag. Manuela Zeizinger)<br />

WEGE 03


WEGE<br />

kurz notiert<br />

Neubau APH St. Raphael in Bad Schallerbach<br />

Auf dem Areal des ehemaligen<br />

Gäste- und Bildungshauses der<br />

Barmherzigen Schwestern vom<br />

Heiligen Kreuz soll nach Abbruch<br />

des Altbaus das neue Alten-<br />

und Pflegeheim St. Raphael<br />

errichtet werden. Besonderes Augenmerk<br />

wurde auf die Anbindung<br />

zum Ort, an die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel und an die<br />

denkmalgeschützte Kapelle wie<br />

auch die behindertengerechte<br />

Gestaltung des Kirchenvorplatzes<br />

gelegt. St. Raphael wird<br />

von der OMS für die Kongregation<br />

errichtet und bietet 80 neue<br />

Heimplatze auf drei Geschoßen<br />

bieten und als Niedrigenergiegebäude.<br />

Die bauliche Umsetzung<br />

wird voraussichtlich im Jahre<br />

<strong>2012</strong> gestartet, die Baudauer beträgt<br />

cirka 2 Jahre. •<br />

Forum „Angehörige pflegen“ auf der integra ® in Wels<br />

Mit café co<br />

automatisch<br />

gut drauf!<br />

Von 19. - 21. September <strong>2012</strong><br />

findet im Messezentrum Neu in<br />

Wels die integra® statt. Sie ist die<br />

VENDARE Warenhandelsgesellschaft m.b.H., Theodor-Sickel-Gasse 2, 1100 Wien<br />

T (+43) 05 05 200 | beratung@vendare.at | www.vendare.at<br />

größte Fachmesse für Pflege, Therapie, Betreuung<br />

und Rehabilitation in Österreich. Sie orientiert sich<br />

an den Anliegen von alten, pflegebedürftigen und beeinträchtigten<br />

Menschen, aber auch an deren Angehörigen<br />

sowie den Fachkräften aus dem Sozial- und<br />

Gesundheitsbereich.<br />

WE.G.E. 42 ist Kooperationspartner des Forums<br />

„Angehörige pflegen“, das den Messebesuchern Erfahrungsaustausch<br />

ermöglicht und Anstoß zum<br />

nachhaltigen Wissenstransfer gibt. •<br />

Bezirkskoordinationsteams<br />

(BKT) unterstützen<br />

Nahtstellenmanagement<br />

Die insgesamt 17 Bezirkskoordinationsteams<br />

(BKTs) in ganz<br />

Oberösterreich bilden das Kernstück<br />

des Nahtstellenmanagements und sind sozusagen<br />

die „Schaltzentrale“ auf Bezirksebene. Sie setzen<br />

sich zusammen aus Praktikern und Entscheidungsträgern<br />

des Gesundheits- und Sozialwesens aus der jeweiligen<br />

Region. Aufgabe der Koordinationsgruppen<br />

ist es, Maßnahmen für eine bessere Kooperation und<br />

Koordination an den Schnittstellen im Gesundheitsund<br />

Sozialbereich zu erarbeiten. In jedem Bezirk gibt<br />

es noch Verbesserungspotential, das durch die BKTs<br />

nun erschlossen werden soll. •<br />

04 lebens<br />

Ins_NEW_79x120abf_RZ.indd 1 21.12.11 16:59


lange Nacht<br />

der Forschung<br />

<strong>2012</strong><br />

www.LNF<strong>2012</strong>.at<br />

Die Oberösterreichischen Landesmuseen<br />

veranstalten vom 12. Juni<br />

– 29. September <strong>2012</strong> eine umfangreiche<br />

Schau über Klöster und<br />

Orden mit Projektpartnern in ganz<br />

Treffpunkt Kloster-leben<br />

„ERINNERuNGS-ZEIT“<br />

Im Erinnern das leben feiern -<br />

Trauer als heilende Kraft für<br />

die Angehörigen<br />

Die „Lange Nacht der Forschung“<br />

ist eine Initiative zur<br />

Förderung des Bewusstseins<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

in Österreich. Mit dabei<br />

das Klinikum Wels - Grieskirchen,<br />

das den Besuchern<br />

am 27. April, ab 17:00 Uhr<br />

spannende Einblicke in ausgewählte<br />

Forschungsbereiche<br />

ermöglicht. Mag. Dietbert<br />

WEGE<br />

kurz notiert<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.klinikum-wegr.at und<br />

lebenswege-online.at.<br />

Timmerer, Geschäftsführer<br />

am Klinikum: „Moderne und<br />

hochwertige Medizin ist nur<br />

gegeben mit einer gleichzeitigen<br />

Aufgabe der Mediziner<br />

in Forschung und Lehre. Im<br />

Rahmen der „Langen Nacht<br />

der Forschung“ freuen wir<br />

uns darauf den Besuchern<br />

einige unserer Forschungsgebiete<br />

näherzubringen.“ •<br />

Oberösterreich. Drei Vitrinen –<br />

„Begleitung in Grenzsituationen“,<br />

„Blick auf Gott“ und „Blick auf den<br />

Menschen“ – sind im Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen ausgestellt. •<br />

Einige Wochen nach dem Tod eines Menschen,<br />

wenn das erste intensive gemeinsame Trauern vorbei<br />

ist, soll das Leben wieder weitergehen. Nun beginnt<br />

oft die Zeit der einsamen, stillen Trauer.<br />

Mit der Gedenkfeier „ERINNERUNGS-ZEIT“<br />

möchten die SeelsorgerInnen des Klinikums Wels<br />

die Angehörigen auf ihrem Weg der Trauer begleiten<br />

und sie in dieser Zeit unterstützen. Im Trauern und<br />

Erinnern, im Gespräch mit Menschen in ähnlichen<br />

Situationen, liegt eine heilende Kraft.<br />

„Eines Tages werde ich aus den vielen frohen Tagen und<br />

schweren Stunden einen Teppich knüpfen mit dem<br />

leuchtenden Faden Dankbarkeit für die Zeit mit Dir.“<br />

Mit einer stimmungsvollen Feier mit Texten,<br />

Diakon Herbert Mitterlehner<br />

Leiter der Seelsorge veranstaltet regelmäßig das<br />

Erinnerungscafé für Hinterbliebene<br />

Musik und einer Lichtfeier möchten wir unserer<br />

Toten gedenken. Wir laden Sie ein am Freitag den<br />

16. März <strong>2012</strong> um 17 Uhr in die Kapelle des<br />

Klinikum Wels ein. Anschließend laden die SeelsorgerInnen<br />

zu Gespräch und Begegnung ein.•<br />

Weitere Termine im Juni, Oktober, Dezember <strong>2012</strong><br />

werden rechtzeitig unter www.klinikum-wegr.at<br />

und lebenswege-online.at bekanntgegeben.<br />

WEGE 05


WEGE<br />

im gespräch<br />

IM GESPRÄcH<br />

mit der lebensWEGE Redaktion:<br />

Dr. Hans Jörg Schelling<br />

Seit 2009 Vorsitzender des Verbandsvorstandes<br />

im hauptverband der österreichischen<br />

Sozialversicherungsträger;<br />

Vizepräsident der WKÖ, selbstständiger<br />

unternehmensberater, zudem im aufsichtsrat<br />

der XXXlutz Gmbh, Studium<br />

der betriebswirtschaftslehre.<br />

Die Krankenkassen haben 2009 über Auftrag<br />

der Bundesregierung einen Konsolidierungsplan<br />

beschlossen, der bis 2013<br />

1,7 Milliarden einspart. Der zuletzt medial<br />

diskutierte Masterplan Gesundheit ist dagegen<br />

kein Sanierungskonzept, sondern<br />

beschäftigt sich mit den Grundsatzfragen<br />

des heimischen Gesundheitswesens. Bei<br />

der österreichischen Sozialversicherung<br />

sind 8,3 Mio. ÖsterreicherInnen versichert,<br />

die jährlich 13 Milliarden Beiträge leisten.<br />

Damit werden ¾ der öffentlichen Gesundheitsausgaben<br />

bestritten. Als Hauptzahler<br />

im System will man alle Beteiligten an einen<br />

Tisch bringen und eine Reformdiskussion<br />

entwickeln. Dabei spielen Prävention<br />

und Eigenverantwortung eine große Rolle.<br />

06 lebens


WEGE<br />

im gespräch<br />

Stichworte Prävention und Gesundheitsförderung:<br />

Bereits bei<br />

Ihrem Amtsantritt haben Sie<br />

in Interviews erwähnt, diese<br />

Themen verstärken zu wollen.<br />

Jetzt haben Sie im Masterplan<br />

Gesundheit dies als Kernforderungen<br />

festgeschrieben. Diese<br />

Forderungen hört man seit Jahrzehnten,<br />

aber nie ist Geld dafür<br />

da. Wie soll das funktionieren?<br />

Unsere Vision lautet: „Länger<br />

selbstbestimmt in Gesundheit<br />

leben“. Die im Masterplan vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen zur<br />

Erschließung der Kostendämpfungspotenziale<br />

machen genügend<br />

Mittel frei, um diese Vision<br />

umzusetzen. Das Kernproblem<br />

ist, das System effizienter zu machen.<br />

Nicht mehr Geld ausgeben,<br />

sondern umschichten. Wir sind<br />

bereits gemeinsam mit unseren<br />

Krankenversicherungsträgern klar<br />

auf Sanierungskurs. Dies war und<br />

ist übrigens möglich, ohne einen<br />

Euro am Patienten zu sparen. Eine<br />

wirklich umfassende Gesundung<br />

unserer Finanzen ist jedoch ohne<br />

den Spitalsbereich nicht möglich,<br />

woran wir gerade intensiv auf dem<br />

Verhandlungsweg arbeiten.<br />

Wenn jetzt für die Prävention<br />

Geld da ist, welche Aspekte sind<br />

bei solchen Maßnahmen insgesamt<br />

und für das Gelingen von<br />

Bedeutung?<br />

Man kann es am besten als „Präventionsviereck“<br />

beschreiben. Das<br />

erste Eck ist der Gesetzgeber, der<br />

Maßnahmen vorsieht, Tätigkeiten<br />

auf Einrichtungen zuordnet, Verantwortung<br />

und Sanktionen regelt.<br />

Bisher wird die Prävention<br />

zerklüftet und in verschiedensten<br />

Materien behandelt, z. B. Arbeitnehmerschutz,<br />

Baurecht etc. und<br />

das Thema Verhaltensprävention<br />

ist praktisch ungeregelt, während<br />

die „technische“ Prävention gut<br />

ausgebaut ist, was die sinkende<br />

Zahl an Arbeitsunfällen zeigt.<br />

Das zweite Eck sind die Tools: z.B.<br />

AUVAsicher; hier geht es um Aufklärung,<br />

Beratung, Unterstützung<br />

und die praktische Umsetzung.<br />

Das dritte Eck ist das Setting: Wie<br />

erreiche ich Menschen, in Familie,<br />

Kindergarten, Betrieben etc. und<br />

Themen wie schulische und betriebliche<br />

Gesundheitsförderung,<br />

Maßnahmen der Prophylaxe, gesunde<br />

Ernährung und Bewegung.<br />

Das vierte und entscheidende Eck<br />

dieses Vierecks ist der Mensch<br />

und sein individuelles Verhalten.<br />

Hier geht es um Themen wie Aufklärung,<br />

bewusst machen, Eigenverantwortung,<br />

Bonussysteme,<br />

etc. Nur das Zusammenwirken<br />

aller Ecken wird den gewünschten<br />

Erfolg bringen. Prävention und<br />

Gesundheitsförderungen müssen<br />

zentrale Themen des Gesundheitssystems<br />

werden, um Folgekosten<br />

des Älterwerdens der Bevölkerung<br />

zu finanzieren. Public<br />

Health muss ein Kernthema des<br />

nationalen Gesundheitszieles werden.<br />

Allerdings müssen wir auch<br />

Motive neu definieren, die dazu<br />

führen, dass viele mitmachen. So<br />

sind die Motivlagen der Betriebe<br />

wie Senkung der Krankenstände,<br />

Erhöhung der Produktivität etc.<br />

andere, als die eines Individuums.<br />

Daher muss eine zielgruppenorientierte<br />

Motivation statt einer nur<br />

generellen Information erfolgen.<br />

Der beste Arzt sind die Hände<br />

und Füße, wie Sie immer betonen.<br />

Welche Rolle spielt Ihres Erachtens<br />

die Eigenverantwortung<br />

der PatientInnen?<br />

Die Krankenversicherung ist kein<br />

Anrecht auf Krankheit, sondern<br />

auf Gesundheit. Wir müssen den<br />

Menschen sagen, dass sie sich<br />

nicht in die Absolution begeben,<br />

indem sie Krankenversicherungsbeiträge<br />

zahlen, sie müssen auch<br />

selbst einen Beitrag zu ihrer eigenen<br />

Gesundheit leisten.<br />

Der beste Arzt sind die Hände<br />

und Füße – Füße für die Bewegung<br />

und Hände für das Essen.<br />

Es nützt nichts, wenn z. B. das<br />

Gesetz das Tragen von Schutzhelmen<br />

im Baubereich vorschreibt,<br />

die Betriebe die Helme anschaffen,<br />

das Arbeitsinspektorat das<br />

kontrolliert, aber der einzelne den<br />

Helm nicht aufsetzt. Dann sind<br />

alle Maßnahmen davor umsonst.<br />

Der Totalumbau des Gesundheitssystems<br />

bedeutet auch, neue<br />

Prioritäten zu setzen. Wir dürfen<br />

nicht länger hinnehmen, dass bei<br />

steigender Lebenserwartung (im<br />

Schnitt über 80 Jahre) die Anzahl<br />

an gesunden Jahren ein Viertel darunter<br />

liegt, also bei rund 60 Jahren.<br />

Mit Prävention, Gesundheitsförderung<br />

und mit Maßnahmen zum<br />

PatientInnen-Empowerment sollen<br />

Krankheiten soweit wie möglich<br />

vermieden werden. •<br />

WEGE 07


eha<br />

WEGE<br />

casemanagement für Reha-Patienten<br />

Ziel des neuen WE.G.E 42 Projektes ist, dass PatientInnen<br />

wohnortnahe Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und eine weiterführende Betreuung (Phase III und<br />

IV) in Form einer integrierten Versorgung angeboten<br />

werden können. Neben dem Klinikum Wels -<br />

Grieskirchen beteiligten sich beim Start-Workshop<br />

im September spezialisierte Einrichtungen der<br />

Versorgungsregion 42, Vertreter der niedergelassenen<br />

Ärzte sowie die OÖ. Gebietskrankenkasse.<br />

Die Beteiligten konzipieren eine Reihe von Ansätzen<br />

für das Casemanagement von Reha-Patienten<br />

und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.<br />

Den ausführlichen Bericht zum Thema lesen Sie auf<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Workshop<br />

„Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen im Krankenhaus“<br />

Der Krankenhausaufenthalt für Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen stellt sowohl für diese als auch<br />

für das ganze Personal oftmals eine große Herausforderung<br />

dar.<br />

Um dieser Herausforderung gerecht werden zu<br />

können bedarf es differenzierter Vorgangsweisen in<br />

der Begegnung. •<br />

WEitERE infoS unD<br />

anMElDunG:<br />

Akademie für Gesundheit und<br />

Bildung der Kreuzschwestern<br />

Tel.: 07242 / 350836 oder per<br />

E-Mail: office@die-akademie-wels.at<br />

Der Workshop findet am 4. Juni <strong>2012</strong><br />

von 14:00 – 17:30 Uhr im Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen statt.<br />

08 lebens


eha<br />

WEGE<br />

Medizinische Reha:<br />

Wo & wie beantragen?<br />

Eine medizinische Rehabilitation ist auf Kosten der Sozialversicherung möglich, muss aber<br />

zuvor beantragt werden. Ein kurzer überblick zum Ablauf.<br />

Am Anfang steht ein Antragsformular, das Sie bei Ihrem<br />

(Fach-)Arzt bekommen. Den vorderen Teil füllen<br />

Sie selbst aus. Auf der Rückseite begründet Ihr<br />

Arzt die Notwendigkeit und den Zweck Ihrer Reha.<br />

Davon hängt z. B. auch ab, ob Ihre Kranken-, Unfalloder<br />

Pensionsversicherung zuständig sein wird.<br />

Einfach: antrag abgeben<br />

Unabhängig davon können Sie Ihren Antrag dann<br />

ganz einfach bei jeder Dienststelle der österreichischen<br />

Sozialversicherung abgeben – etwa bei Ihrer<br />

Krankenkasse.<br />

Sollte ein anderer Träger zuständig sein, wird Ihr<br />

Antrag automatisch dorthin weitergeleitet. Dieses<br />

“Allspartenservice“ erleichtert die „richtige“ Antragstellung<br />

erheblich.<br />

Schriftliche Mitteilung<br />

Schließlich prüft der zuständige Versicherungsträger<br />

Ihren Reha-Antrag: Der ärztliche Dienst stellt durch<br />

die medizinischen Unterlagen oder eine Untersuchung<br />

fest, ob bzw. welche medizinische Reha für<br />

Sie am besten ist. Die Entscheidung bekommen Sie<br />

in jedem Fall schriftlich. •<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Nicht nur bei Reha-Anträgen<br />

ist eine rasche, lückenlose und<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

aller Leistungspartner (z.B. Ärzte, Therapieeinrichtungen,<br />

Sozialversicherung) entscheidend.<br />

Dazu wurde das neue Nahtstellenmanagement<br />

(NSM) in OÖ entwickelt. Weiterführende<br />

Infos unter www.ooegesundheitsfonds.at<br />

WEGE 09


10 lebens


eha<br />

WEGE<br />

Nahe am Menschen:<br />

Kurangebote im linzerheim<br />

Das linzerheim der oÖGKK in Bad Schallerbach überzeugt durch regionale Nähe. Aber auch<br />

die leistungen des Hauses sind eng an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet.<br />

Rund 1.500 Gäste kommen jährlich zur stationären<br />

Kur oder Reha ins Linzerheim nach Bad Schallerbach.<br />

Fast 20 verschiedene Therapieformen bietet<br />

das Haus – etwa die Behandlung bei Rheuma oder<br />

die Remobilisation nach Operationen an Hüfte,<br />

Knie oder Wirbelsäule. Einzigartig sind jedoch drei<br />

„Spezialkuren“, welche die OÖGKK für Menschen<br />

mit erhöhter sozialer Belastung unter anderem im<br />

Linzerheim anbietet:<br />

anna – angehörige nehmen auszeit<br />

Eine spezielle Kur für pflegende Angehörige. Während<br />

des Kuraufenthaltes wird bei Bedarf über das<br />

„Netzwerk Hilfe“ der OÖGKK die Pflege des zu<br />

betreuenden Angehörigen organisiert. So kann sich<br />

der Pflegende körperlich und seelisch erholen und<br />

neue Kraft tanken.<br />

EMMa – Eltern mit Kind machen auszeit<br />

Mütter und Väter von beeinträchtigten Kindern<br />

brauchen mitunter eine Auszeit, wenn sie ein ganzes<br />

Jahr liebevoll ihre Kinder versorgen. Für sie hat die<br />

OÖGKK die Kur EMMA entwickelt: Die Kinder<br />

kommen mit auf die Kur und werden tagsüber durch<br />

professionelle MitarbeiterInnen der Caritas für Menschen<br />

mit Behinderungen (CMB) betreut.<br />

Mia – Miteinander auszeit<br />

Mütter, Väter und deren Kinder sind manchmal besonderen<br />

Belastungssituationen ausgesetzt, die auf<br />

die körperliche und psychische Gesundheit schlagen.<br />

Das Kurprogramm MIA wurde für Familien<br />

in solchen Situationen entwickelt: Der gemeinsame<br />

Kuraufenthalt stärkt das Selbsthilfepotential und die<br />

Eigenverantwortung der TeilnehmerInnen für ihre<br />

eigene Gesundheit und die ihrer Kinder. Ziel ist,<br />

möglichen Erkrankungen nachhaltig vorzubeugen. •<br />

KontaKt<br />

Linzerheim<br />

Grieskirchner Straße 6<br />

4701 Bad Schallerbach<br />

Tel.: 05 78 07 / 42 55 05, 42 55 02<br />

Fax: 05 78 07 / 42 55 10<br />

sekretariat.linzerheim@ooegkk.at<br />

www.ooegkk.at > Leistungen ><br />

Kur und Erholung<br />

Infos zu ANNA, EMMA und MIA<br />

www.ooegkk.at > Service<br />

WEGE 11


eha<br />

WEGE<br />

Herz-Kreislauf-<br />

Rehabilitationsund<br />

Kurzentrum<br />

„Austria“<br />

Die ausstattung des RZ-„austria“<br />

Das Rehabilitations- und Kurzentrum „Austria“<br />

der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter in<br />

Bad Schallerbach wird als Sonderkrankenanstalt für<br />

Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Kurheim<br />

für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />

geführt. Es verfügt über 177 systemisierte Betten in<br />

Form von Einzelzimmern und 10 Doppelzimmern<br />

im Rahmen der Überwachungs- bzw. Intensivstation.<br />

Alle Einzelzimmer sind mit Loggia, WC, Radio,<br />

Fernsehgerät usw. ausgestattet.<br />

Der medizinische bereich<br />

Im medizinischen Bereich stehen den Patienten<br />

neben dem ärztlichen Leiter, Fachärzte für Innere<br />

Medizin sowie weitere Sekundarärzte und Psychologen<br />

zur Verfügung. Neben dem Pflegedienstleiter<br />

sind Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegekräfte<br />

sowie Pflegehelfer rund um die Uhr im Einsatz.<br />

Zusätzlich sind hier medizinisch-technische Analytiker,<br />

radiologisch-technische Assistenten, Physiotherapeuten,<br />

medizinisch-technische Fachkräfte und<br />

medizinische Masseure tätig. •<br />

SchWERPunKtE:<br />

Herz-Kreislauf-Rehabilitation bei<br />

• Anschlussheilverfahren nach<br />

Herzmuskelinfarkten bzw. Herzerkrankungen<br />

anderer Genese<br />

• Wiederholungsaufenthalte nach<br />

Herzmuskelinfarkten und Herzoperationen<br />

• coronarer Herzkrankheit ohne Infarkt<br />

• Patienten nach Eingriffen am Herzen<br />

oder an den Gefäßen<br />

• primärer Prävention von Herzund<br />

Kreislauferkrankungen<br />

Ambulante Angiographie zur<br />

• diagnostischen Abklärung<br />

• Dilatation des Coronargefäßsystems (PCI)<br />

Kuraufenthalte bei Erkrankungen des<br />

Bewegungsapparates und des rheumatischen<br />

Formenkreises<br />

herz-Kreislauf-Rehabilitationsund<br />

Kurzentrum austria<br />

4701 Bad Schallerbach, Stifterstraße 11, Tel.: 07249 / 42541-0,<br />

Fax: 07249 / 42541-84888, E-Mail: rz.austria@bva.at, www.bva.at/austria<br />

12 lebens


LAND<br />

Oberösterreich<br />

Die Gesundheitsoffensive des Landes OÖ<br />

„Gesunde Menschen – Gesundes Land“<br />

à Jedes fünfte Kind zwischen 6 und 14 Jahren in<br />

Oberösterreich ist stark übergewichtig!<br />

à Wir starten daher durch: mit Ernährungs- und<br />

Bewegungsprojekten an Kindergärten und<br />

Schulen!<br />

Infos unter: www.gesundes-oberoesterreich.at<br />

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WEGE<br />

„Es blieb gar keine Zeit, um<br />

viel darüber nachzudenken“<br />

Brustkrebs – mit Kind auf Reha<br />

Pensionsversicherungsanstalt bietet Aufenthalt<br />

für Mutter und Kind in Bad Schallerbach<br />

„Es war für meine Tochter und mich eine erholsame Zeit. Ich konnte wieder Kraft sammeln<br />

und vor allem viel Zeit mit meiner Tochter verbringen“, erzählt Brustkrebspatientin Manuela<br />

Schimpl. Sie hat als erste Mutter mit ihrem Kind einen dreiwöchigen Reha-Aufenthalt im Ambulatorium<br />

Kurhaus Bad Schallerbach verbracht.<br />

Im Jahr 2009 erhielt Manuela Schimpl aus Katsdorf<br />

die Diagnose Brustkrebs. Ein Schock für die Mutter<br />

der damals 3-jährigen Tochter Alexandra. „Aber es<br />

blieb gar keine Zeit, um viel darüber nachzudenken.<br />

Wir standen kurz vor der Eröffnung unseres Gasthauses<br />

in Linz. Ich hatte soviel zu tun und dann<br />

standen Operation, Chemo und Brustaufbau-OP<br />

an. Meine Tochter, auch wenn sie noch sehr klein<br />

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WEGE<br />

Heilverfahren für Mutter und Kind<br />

„Die Pensionsversicherungsanstalt<br />

(PV) als Rechtsträger für<br />

das AmbKH Bad Schallerbach<br />

bietet seit einem Jahr das Heilverfahren<br />

„Mutter + Kind“ an.<br />

Am 15. März <strong>2012</strong> veranstaltet<br />

die PV eine Pressekonferenz zum<br />

Thema, um so das Angebot verstärkt<br />

in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen.<br />

Grundgedanke dabei ist, dass<br />

Brustkrebspatientinnen die Mög-<br />

lichkeit haben, ihr Kind im Alter<br />

von 3 – 6 Jahren für die Dauer<br />

des Heilverfahrens in unser Haus<br />

mitnehmen zu können.<br />

Das Therapieprogramm ist so<br />

abgestimmt, dass die Patientin<br />

die Behandlungen in der Zeit absolviert,<br />

während das Kind ganztägig<br />

in einem der umliegenden<br />

Kindergärten betreut wird. Mutter<br />

und Kind sind während ihres<br />

Aufenthaltes in eigens dafür<br />

adaptierten Patientenzimmern<br />

untergebracht. Die Verpflegung<br />

des Kindes erfolgt in der Einrichtung<br />

kostenfrei, eventuell<br />

anfallende Kosten für den Kindergarten<br />

sind von den Eltern zu<br />

tragen. Pro Turnus können 1 – 2<br />

Kinder aufgenommen werden.“<br />

Prim. a Dr. in Anna Schaffelhofer<br />

Ärztliche Leitung im Ambulatorium<br />

Kurhaus Bad Schallerbach<br />

war, hat das schon mitbekommen. Und ich hatte gar<br />

nicht die Stärke, neben der Krankheit und den alltäglichen<br />

Herausforderungen, mich wirklich intensiv<br />

mit ihr zu beschäftigen.“ Bei ihrem Rehaaufenthalt<br />

in Bad Schallerbach holte sich Manuela Schimpl<br />

neue psychische und physische Kraft für einen Neustart.<br />

Die Unterbringung gab ihr endlich die nötige<br />

Zeit, sich zu entspannen und einfach nur für sich<br />

und ihre Tochter da zu sein.<br />

„Wir brauchten uns um nichts zu kümmern. Das<br />

ganze Team in Bad Schallerbach war so bemüht<br />

um uns, und ganz besonders um Alexandra. Immer<br />

wieder wurde nachgefragt, ob es uns an irgendetwas<br />

fehlt. Alle waren sehr hilfsbereit.“•<br />

Kontakt<br />

Kurhaus Bad Schallerbach<br />

Magdalenabergstraße 4, 4701 Bad Schallerbach<br />

Tel.: 07249 / 48 11 40<br />

SKA-RZ Bad Schallerbach<br />

Schönauer Straße 45, 4701 Bad Schallerbach<br />

Tel.: 07249 / 443 - 0<br />

www.pensionsversicherung.at<br />

WEGE 15


eha<br />

WEGE<br />

„Ich möchte wieder schmerzfrei gehen<br />

und mich selbst versorgen können“<br />

Mit diesen Wünschen und Vorsätzen kommen derzeit jährlich rund 1.300 Patienten in den<br />

Schallerbacherhof zu einem 3-wöchigen Rehabilitations- oder Heilverfahrensaufenthalt.<br />

Das 1923 als Kurhaus Schallerbacherhof<br />

errichtete Haus steht heute<br />

auf Grund seiner Jugendstilelemente<br />

unter Denkmalschutz.<br />

Seit 1954 im Besitz der Sozialversicherungsanstalt<br />

der Bauern wurde<br />

das Haus vielfach umgebaut<br />

und adaptiert und unter Einbeziehung<br />

des ortsgebundenen Heilmittels<br />

– der Schwefelwassertherapie<br />

– als Kurheim genutzt. Anfang<br />

der 90iger Jahre erfolgten große<br />

Renovierungsarbeiten und eine<br />

neue medizinische Ausrichtung<br />

des Hauses: Ambulatorium für<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Rehabilitation nach orthopädischen<br />

Operationen und Verletzungen<br />

sowie die Behandlung von<br />

degenerativen und entzündlichen<br />

Erkrankungen des Bewegungsund<br />

Stützapparates. 2010 wird<br />

der von der Sozialversicherung<br />

der Bauern geführte Schallerbacherhof<br />

teilprivatisiert und jetzt<br />

gemeinsam mit Gesellschaftern<br />

von Hospitals, KMB und Premi-<br />

QaMed geführt. Seit Dezember<br />

2011 ist der moderne Zubau für<br />

zusätzliche Patientenzimmer und<br />

Therapieräume fertig gestellt. Im<br />

Juni <strong>2012</strong> wird die Sonderkrankenanstalt<br />

– Klinikum für orthopädische<br />

Rehabilitation in vollem<br />

Umfang in Betrieb gehen.<br />

Der Patient im Mittelpunkt<br />

Multidisziplinäre Zusammenarbeit,<br />

höchste medizinisch therapeutische<br />

Fachkompetenz, professionelle<br />

Gestaltung der Versorgungsabläufe,<br />

wissenschaftlich<br />

evaluierte Methoden und serviceorientierte,<br />

qualitätsgesicherte<br />

umfassende Betreuung zeichnet<br />

das Konzept des Schallerbacherhofs<br />

aus.<br />

Vorsorgen vor Versorgen<br />

Gezielt eingesetzte medizinische<br />

Therapien und Trainingseinheiten<br />

führen zu einer allgemeinen<br />

Leistungsverbesserung, zur<br />

aktiven Wiederherstellung von<br />

Haltungs- und Bewegungsfunktionen,<br />

zu einer Verbesserung<br />

der konditionellen und koordinativen<br />

Fähigkeiten, zur Rückgewinnung<br />

des Vertrauens in die<br />

körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und letztendlich zur Reduzierung<br />

von Hilfsbedürftigkeit. •<br />

Schallerbacherhofstraße 1,<br />

4701 Bad Schallerbach,<br />

Tel.: 07249 / 48641<br />

www.schallerbacherhof.at<br />

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WEGE<br />

Die Heilkraft<br />

des Moores<br />

Kur- und Rehazentrum Neydharting<br />

Das Moorbad in Neydharting ist Kurort für Menschen mit Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen<br />

und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Eine Besonderheit<br />

des Hauses ist, dass auch Rehabilitationsaufenthalte bei Stoffwechselerkrankungen möglich<br />

sind. Die medizinische und therapeutische Betreuung folgt einem ganzheitlichen Ansatz.<br />

Dabei werden traditionelle Heilmethoden mit modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

der Moorforschung kombiniert.<br />

Schwerpunkte:<br />

- Stoffwechselerkrankungen:<br />

Diabetes Mellitus Typ I und Typ II,<br />

sekundäre Diabetes, metabolisches<br />

Syndrom, Adipositas, Essstörungen,<br />

Stoffwechselstörungen<br />

- Gefäßerkrankungen:<br />

z. B. Duchblutungsstörungen, arterielle<br />

und venöse Gefäßerkrankungen,<br />

lymphatische Störungen, funktionelle<br />

Kreislaufstörungen<br />

- Erkrankungen des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates:<br />

z. B. Entzündungen der Gelenke und<br />

des Bauchraumes, rheumatische<br />

Erkrankungen einschließlich Arthrosen<br />

und chronische Nervenentzündungen,<br />

Verletzungsfolgen<br />

Kontakt<br />

Kur- und Rehazentrum Neydharting<br />

Neydharting 4, 4654 Bad Wimsbach-Neydharting,<br />

Tel.: 07245 / 25 474-0, Internet: www.moorbad.at<br />

Ganzheitliches Wohlbefinden im Kurzentrum<br />

Im Moorbad werden verschiedenste Kurmittel und<br />

Behandlungen angeboten, wobei das Moor einen Anwendungs-Schwerpunkt<br />

darstellt. Moorpackungen<br />

oder auch ein Schwebestoffbad wirken sich beispielsweise<br />

positiv auf Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates<br />

und auf Gefäßerkrankungen aus.<br />

Neben den Therapieangeboten bieten das Fitnessstudio<br />

und die Wellnesseinrichtungen des Hauses die<br />

passende Ergänzung. Alle Angebote sind gänzlich auf<br />

das Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet.<br />

Rehazentrum: Ernährungsverhalten<br />

verstehen und ändern<br />

In der Rehaklinik betreut das Ärzte- und Therapeutenteam<br />

Menschen mit Stoffwechselerkrankungen.<br />

Grundsätzliche Ernährungsthemen werden<br />

ebenso vermittelt wie praktische Fertigkeiten, beispielsweise<br />

Injektionstechniken und Blutzuckerkontrollen.<br />

Ziel aller Rehabilitationsmaßnahmen<br />

ist, dass Betroffene erneut lernen mit alltäglichen<br />

Belastungen umzugehen und dass sie wieder in der<br />

Gesellschaft Fuß fassen können. Daher ist es dem betreuenden<br />

Team besonders wichtig, dass gemeinsam<br />

mit dem Patienten eine kontinuierliche Verhaltensänderung<br />

erarbeitet wird. •<br />

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WEGE<br />

Heilen mit Strom<br />

Gesundheitszentrum Zeileis<br />

und die Zeileis-Methode<br />

Mit der Hochfrequenztherapie, ihren Möglichkeiten<br />

in der Prävention, Therapie und in der Rehabilitation<br />

beschäftigt sich mittlerweile die vierte Generation<br />

der Familie Zeileis. Dr. Martin Zeileis ist Facharzt<br />

für Physikalische Medizin und Rehabilitation und<br />

seit 1991 als leitender Oberarzt am Gesundheitszentrum<br />

Zeileis tätig.<br />

Die Zeileis-Methode wird im Gesundheitszentrum in Gallspach zur Behandlung von verschiedensten<br />

Krankheitsbildern angewendet. Auch bei Erkrankungen, die wenig Hoffnung auf eine<br />

Besserung zuließen, wurde die Zeileis-Methode bereits wirkungsvoll eingesetzt. Doch, was ist<br />

jetzt diese Zeileis-Methode? Wie wirkt sie?<br />

Grundlage der speziellen Therapie<br />

ist die Behandlung mit Hochfrequenzströmen.<br />

Ziel ist es, dem<br />

Körper jene Energie zuzuführen,<br />

die er braucht, um seine Selbstheilungskräfte<br />

zu aktivieren. Die Therapie<br />

fördert die Durchblutung,<br />

regt den Stoffwechsel an, aktiviert<br />

die Muskulatur und führt dazu,<br />

dass Beschwerden gelindert oder<br />

geheilt werden können. Je nach<br />

Krankheitsbild wird die Hochfrequenztherapie<br />

mit ergänzenden<br />

Behandlungen kombiniert. Die<br />

Behandlung mit Strom wird bei<br />

verschiedensten Krankheitsbildern<br />

erfolgsversprechend eingesetzt.<br />

Beispielsweise bei Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates,<br />

des Herz-Kreislauf-Systems, Erkrankungen<br />

der Atemorgane und<br />

der Luftwege, Hauterkrankungen,<br />

Stoffwechselerkrankungen, Beschwerden<br />

der Verdauungsorgane,<br />

Erkrankungen des Nervensystems<br />

und insbesonders auch bei komplizierten<br />

Kindererkrankungen.<br />

Zweieinhalbjähriges<br />

Mädchen mit<br />

Kinder-rheuma:<br />

die Kraft kehrte zurück<br />

Dr. Zeileis veranschaulicht die<br />

Therapiemöglichkeiten anhand<br />

eines Fallbeispiels: „Eine unserer<br />

Patientinnen war ein kleines<br />

Mädchen, gerade einmal zweieinhalb<br />

Jahre alt. Sie hatte juvenile<br />

Polyarthritis (Kinderrheuma).<br />

Besonders betroffen war das linke<br />

Handgelenk, das war komplett<br />

steif und kraftlos. Die gesamte<br />

rechte Hand konnte sie nicht einmal<br />

zur Faust ballen. Innerhalb<br />

von vier Jahren absolvierte sie vier<br />

Therapien, mit einer Dauer von<br />

jeweils zehn Tagen. Sie erhielt täglich<br />

eine Hochfrequenzbehandlung,<br />

vier Minuten Flächenlaser<br />

für beide Hände und eine intensive<br />

Einzelheilgymnastik. Heute<br />

kann die junge Patientin das linke<br />

Handgelenk wieder bewegen und<br />

auch ihre Kraft nimmt immer<br />

mehr zu. Es freut mich, dass sie<br />

mittlerweile beide Arme wieder<br />

hochheben kann.“•<br />

Kontakt<br />

Institut Zeileis GmbH<br />

& Co KG<br />

Valentin-Zeileis-Straße 33,<br />

4713 Gallspach,<br />

Tel.: 07248 / 62351 - 0,<br />

www.zeileis.at<br />

18 lebens


WEGE<br />

interview<br />

Neue Wege<br />

der REHA nach<br />

Herzoperation<br />

Markus lehner,<br />

FH oÖ, Projektleiter<br />

Eine Herzoperation steckt niemand locker weg. Wenn das Herz nicht mehr so funktioniert<br />

wie es soll, dann sitzen unsicherheit und Zweifel tief: Wie geht es jetzt weiter? Bin ich wirklich<br />

geheilt? Wie kann ich sicher sein, dass nicht wieder etwas passiert?<br />

Eine ambulante Rehabilitation nach der Herzoperation,<br />

wie sie von Cardio Vital angeboten wird, will<br />

Patienten in dieser Situation professionell begleiten<br />

und unterstützen. Auf dem Weg zu einem neuen Lebensstil,<br />

der das Gesundheitsrisiko verringern soll, ist<br />

die Kontrolle von Blutdruck, Gewicht, aber auch der<br />

Bewegungsaktivität ein wichtiger Faktor.<br />

Ein Forschungsprojekt der FH OÖ eröffnet nun völlig<br />

neue Wege in der Unterstützung von Patienten in<br />

der ambulanten kardiologischen Rehabilitation. Sie<br />

erhalten neu entwickelte Instrumente zur Messung<br />

von Blutdruck, Gewicht und Bewegungsaktivität mit<br />

nach Hause, die die Messwerte automatisch über das<br />

Handy-Netz an das Klinikum übermitteln. Über das<br />

Ärzteportal der WE.G.E 42 können behandelnde<br />

Ärzte des Klinikums, sowie Hausärzte der Patienten<br />

die Messdaten einsehen.<br />

Dies soll einen kontinuierlichen Behandlungsverlauf<br />

ermöglichen. Die Patienten selbst sollen künftig über<br />

ein Internetportal Zugang zu ihren Messdaten haben.<br />

Vier Forschungsmitarbeiter der FH OÖ-Fakultäten<br />

Hagenberg und Linz arbeiten in diesem von der<br />

Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

mitfinanzierten Projekt. Bereits mit Februar <strong>2012</strong><br />

starteten die ersten Praxistests. Bis Mitte 2013 soll<br />

das System technisch und organisatorisch soweit ausgereift<br />

sein, dass es für die gesamte WE.G.E 42 zur<br />

Verfügung gestellt werden kann.<br />

Damit dies möglich wird, müssen viele Beteiligte<br />

zusammenarbeiten: Die Firma Spantec, welche die<br />

Messgeräte entwickelt, die Firma OMS, welche die<br />

Messgeräte bei den Patienten betreut. Die Firma x-<br />

tention, welche die sichere Verwaltung der Daten in<br />

den Internetportalen gewährleistet. Das Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen, das mit Cardio Vital das nötige<br />

fachliche Wissen zum Thema ambulante kardiologische<br />

Rehabilitation einbringt. Entscheidend für<br />

den Erfolg dieses Forschungsprojekts wird allerdings<br />

sein, wie die Patienten und ihre Hausärzte den Nutzen<br />

dieser Entwicklung einschätzen. •<br />

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WEGE<br />

WE.G.E. 42<br />

Ambulante medizinische Reha in Wels<br />

Das REHAMED Wels der OÖGKK bietet Patienten die Möglichkeit einer<br />

ambulanten medizinischen Rehabilitation. Ein Modell mit vielen Vorteilen.<br />

Am Tag Therapieprogramme absolvieren – abends<br />

nach Hause kommen und im eigenen Bett schlafen:<br />

Im Unterschied zur stationären Reha bleiben Patienten<br />

einer ambulanten Reha in der gewohnten Umgebung.<br />

So können – durch spezielle Schulungen<br />

– auch die Angehörigen intensiv in die Reha eingebunden<br />

werden. Schon während der Therapie sind<br />

eventuell notwendige Begleitmaßnahmen planbar,<br />

etwa Adaptierungen der Wohnung.<br />

Umfassende Programme<br />

Ein Team aus Fachärzten, physikalischen Medizinern<br />

und Fachtherapeuten versorgt die Patienten<br />

im REHAMED Wels mit hochwertigen Leistungen:<br />

medizinische Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen<br />

(z. B. Schlaganfall, multiple Sklerose),<br />

Behandlungen bei chronifizierten Rückenschmerzen,<br />

Therapien für den Bewegungs- und Stützapparat<br />

(Hüft- und Knieprothesen). Je nach Schwere<br />

der Beeinträchtigung dauert eine Therapie zwischen<br />

zwei und vier Stunden täglich, an drei bis fünf Tagen<br />

pro Woche.<br />

Voraussetzungen<br />

Das REHAMED Wels ist eine eigene Einrichtung<br />

der OÖGKK, steht aber auch anderswo versicherten<br />

Personen offen. Entscheidende Voraussetzungen für<br />

die ambulante Reha sind etwa die Transportfähigkeit<br />

des Patienten bzw. die ausreichende häusliche Versorgung.<br />

In der Erstuntersuchung beim Institutsarzt<br />

werden alle Kriterien genau abgeklärt. Eine ambulante<br />

Reha kann einen stationären Aufenthalt ersetzen<br />

oder daran anschließen.<br />

Nachbetreuung im „Netzwerk Hilfe“<br />

Am Ende einer Reha stehen manchmal belastende<br />

soziale Fragen: Werde ich wieder arbeiten können?<br />

Wie geht es weiter? Wo bekomme ich Hilfsmittel?<br />

Auch hier hilft dann die OÖGKK: Mit dem<br />

„Netzwerk Hilfe“ – eine in Österreich einzigartige<br />

individuelle Fallbegleitung: Persönliche, rasche und<br />

kostenlose Hilfe bei Behördenwegen, Anträgen und<br />

vielem anderen mehr. •<br />

Infos<br />

REHAMED Wels<br />

Fachambulatorium der OÖGKK<br />

4600 Wels, Hans-Sachs-Straße 4<br />

Tel.: 05 78 07 / 37 31 00<br />

rehamed.wels@ooegkk.at<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Donnerstag 6.30 bis 15.00 Uhr<br />

Freitag 6.30 bis 13.45 Uhr<br />

Terminvereinbarung telefonisch oder persönlich.<br />

www.ooegkk.at > Über uns > Medizinische<br />

Einrichtungen > Physikalische Medizin<br />

und Rehabilitation<br />

Netzwerk Hilfe Tel. 05 78 07 - 0<br />

www.ooegkk.at > Service > Netzwerk Hilfe<br />

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WEGE<br />

Therapeut und<br />

Patient sind ein Team<br />

Physikalisches Institut im Gesundheitszentrum<br />

Kreuzschwestern Wels<br />

WE.G.E. 42<br />

Am physikalischen Institut der<br />

Kreuzschwestern bemüht sich ein<br />

engagiertes Team von Fachärzten,<br />

Physiotherapeuten, medizinischtechnischen<br />

Fachkräften und<br />

Heilmasseuren um das Wohl der<br />

PatientInnen. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei immer der individuelle<br />

Heilungsprozess des Einzelnen.<br />

„Das Wohlergehen jedes<br />

einzelnen Patienten liegt uns sehr<br />

am Herzen. Deswegen werden<br />

die Behandlungen nach einer genauen<br />

Befunderhebung individuell<br />

gestaltet und durch konstante<br />

ärztliche und therapeutische<br />

Bezugspersonen umgesetzt“, so<br />

Prim. Dr. Viktor Sadil, medizinischer<br />

Leiter am Institut. Am<br />

physikalischen Institut werden<br />

Behandlungen nach einem stationären<br />

Aufenthalt durchgeführt<br />

und vorbereitende Trainingseinheiten<br />

unterstützen Patienten, die<br />

eine Operation vor sich haben.<br />

Zusätzlich ist das Ärzte- und Therapeutenteam<br />

im präventiven Bereich<br />

mit Beratungen aktiv (z. B.<br />

Rückenschule, Arbeitsplatzergonomie).<br />

Für jeden Patienten wird<br />

von den Fachärzten ein individuell<br />

abgestimmtes Behandlungspaket<br />

erstellt. „Wir sind überzeugt,<br />

dass unsere Patienten vor allem<br />

aus einem aktiven Behandlungsansatz<br />

den größten Nutzen ziehen<br />

können“, betont Prim. Dr. Viktor<br />

Sadil. Ergänzt wird dieser Ansatz<br />

durch passive physikalische Behandlungen<br />

(z. B. Strombehandlungen,<br />

Wärmeanwendung, Massagen,...).<br />

Diese fördern zusätzlich<br />

die Entspannung und Schmerzlinderung.<br />

•<br />

Schwerpunkte<br />

Ärztliche Leistungen (radiale<br />

Stoßwellentherapie, Rehabilitationsberatung,<br />

Chirodiagnostik-<br />

und -therapie<br />

uvm.), Physiotherapie,<br />

Ergotherapie, Massagen,<br />

Hydrotherapie, individuelles<br />

Programm zur Skoliosebehandlung,<br />

NEU: Papimi<br />

Induktionstherapie.<br />

Kontakt<br />

Physikalisches Institut<br />

der Kreuzschwestern<br />

Grieskirchner Straße 49,<br />

4600 Wels,<br />

Tel.: 07242 / 415 - 2991<br />

www.gesundheit-wels.at<br />

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WEGE<br />

cARDIo VITAl –<br />

luNGE VITAl<br />

Ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />

im Gesundheitszentrum<br />

Wels<br />

Ambulante Reha – ist das denn überhaupt möglich? unter bestimmten Voraussetzungen ja,<br />

durchaus. Abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten und den Rahmenbedingungen<br />

ist die ambulante Reha eine Alternative oder Ergänzung zur stationären Nachsorge.<br />

Univ. Prof. Dr. Bernd Eber, Ärztlicher Leiter des<br />

Cardio Vital Wels erklärt: „Die Stärken der Einrichtungen<br />

liegen vor allem in der Kombination von<br />

persönlicher und fachlich kompetenter Betreuung.<br />

Die Begleitung von ärztlicher Seite gibt unseren Patienten<br />

zusätzliche Sicherheit.<br />

Mag. Norbert Mürzl, sportwissenschaftlicher und<br />

organisatorischer Leiter von Cardio Vital und Lunge<br />

Vital Wels sagt: „Wir arbeiten in kleinen Gruppen,<br />

dadurch kann man auf jeden Einzelnen individuell<br />

eingehen. Außerdem profitieren die Patienten natürlich<br />

von den grundsätzlichen Vorteilen, die eine<br />

ambulante Rehabilitation mit sich bringt.“<br />

(siehe Info-Box)<br />

Kardiologische Rehabilitation<br />

im cardio Vital<br />

Das Ärzte- und Therapeutenteam im Cardio Vital<br />

behandelt, begleitet und fordert ihre Patienten.<br />

Ausdauertraining, Ernährungsschulungen, Raucherentwöhnung,<br />

psychokardiologische Betreuung, und<br />

VoRtEilE EinER aMbulantEn<br />

REhabilitation<br />

• die Nähe zum Wohn- und Arbeitsplatz<br />

• die Angehörigen können integriert werden<br />

• betreuende Ärzte können miteinbezogen werden<br />

• bessere Wiedereingliederung in das gewohnte<br />

soziale Umfeld<br />

• stufenweise Wiedereingliederung in den<br />

Arbeitsprozess<br />

• Kontrolle der Therapie unter Alltagsbedingungen<br />

möglich<br />

Entspannungsübungen sind Angebote, die alle eines<br />

zum Ziel haben: Den Gesundheitszustand des Patienten<br />

verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung<br />

begrenzen oder umkehren.<br />

nach Reha 175 % leistungsfähigkeit!<br />

Ralf G., 63 Jahre und ein begeisterter Sportler. Drei<br />

bis vier Stunden pro Woche trainiert der aktive<br />

22 lebens


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WEGE<br />

Pensionist. Auch ansonsten achtet er sehr auf seine<br />

Gesundheit, ist Nichtraucher und ernährt sich<br />

ausgewogen. Nach anfallsartigen Schmerzen in der<br />

Brust diagnostiziert der Arzt stabile Angina pectoris<br />

(Brustenge, Herzschmerz). Bei weiteren Untersuchungen<br />

wird eine Engstelle eines Herzkranzgefäßes<br />

festgestellt. Im März 2011 erhält er einen Stent (Gefäßstütze).<br />

Ins Cardio Vital kommt Ralf G. mit sehr<br />

guten Voraussetzungen. Bereits zu Beginn kann er<br />

durch seine aktive Lebensweise die Therapeuten mit<br />

einer Leistungsfähigkeit von etwa 135 Prozent des<br />

Sollwertes überraschen.<br />

Das individuelle Therapie- und Trainingsprogramm<br />

nimmt er sehr ernst. Ihm ist bewusst, dass es um<br />

seine Gesundheit geht. Nach etwa vier Wochen hat<br />

sich sein allgemeiner Zustand stark verbessert. Sieben<br />

weitere Monate geht er zweimal pro Woche zur<br />

Reha. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ralf G.<br />

erreicht eine Leistungsfähigkeit von 175 Prozent!<br />

„Ralf G. war ein überdurchschnittlicher Patient. Das<br />

Beispiel zeigt jedoch gut, dass selbst bei einer guten<br />

Ausgangssituation eine Steigerung durch ein strukturiertes<br />

Programm möglich ist. Zusätzlich haben<br />

sich auch die Blutwerte verbessert und der Blutdruck<br />

stabilisiert“, erzählt Mag. Mürzl.<br />

lunge Vital Wels –<br />

pulmologische<br />

Rehabilitation<br />

Patienten mit Erkrankungen der Lunge und der<br />

Atemwege sind in der ambulanten Rehabilitationseinrichtung<br />

Lunge Vital gut aufgehoben. Das<br />

Ärzte- und Therapeutenteam arbeitet gemeinsam<br />

mit dem Patienten daran, dass sich der allgemeine<br />

Gesundheitszustand verbessert, die Symptome reduziert<br />

werden und insgesamt die Lebensqualität<br />

wieder steigt. Das erreichen sie durch verschiedene<br />

Maßnahmen: Atemmuskeltraining, Ausdauertraining,<br />

Krafttraining, Ernährungsberatung, Raucherentwöhnung<br />

(bei Bedarf), Atemphysiotherapie und<br />

psychosoziale Intervention.<br />

„ich fühle mich viel gesünder und bin weniger<br />

oft krank“<br />

Heinrich R., 55 Jahre, hat Normalgewicht und leidet<br />

an Asthma bronchiale. Vor einem Jahr hat er<br />

noch täglich 20 Zigaretten geraucht und war nie<br />

sportlich. „Ich wusste, dass ich etwas unternehmen<br />

musste. Ich war einfach in einem schlechten gesundheitlichen<br />

Zustand und das Asthma machte mir<br />

schwer zu schaffen. Ich war ständig krank“, blickt<br />

Heinrich R. zurück. Zum Beginn der Therapien<br />

liegt seine Leistungsfähigkeit bei etwa 70 Prozent<br />

des Sollwerts. Ein individuelles Therapieprogramm<br />

wird erstellt um seine Leistungsfähigkeit und sein<br />

allgemeines Wohlbefinden wieder zu steigern und<br />

den Gesundheitszustand zu stabilisieren. Nach etwa<br />

neun Monaten freut sich der ehemalige Raucher<br />

über eine Leistungssteigerung von 20 Prozent. Die<br />

Lungenfunktionsparameter haben sich verbessert<br />

und das wirkt sich intensiv auf seine Lebensqualität<br />

aus. Er muss endlich weniger Medikamente einnehmen<br />

und ist weniger anfällig für Infekte, die ihm<br />

früher mehrmalige Krankenhausaufenthalte pro Jahr<br />

beschert haben.<br />

Heinrich R. trainiert heute 1,5 – 2 Std. pro Woche.<br />

Und auch seine Freizeitgestaltung ist viel aktiver geworden:<br />

„Ich gehe jetzt gerne wandern, ohne dass<br />

mir gleich die Puste ausgeht. Meine Leistungsfähigkeit<br />

stieg nur um 20 Prozent, meine Lebensqualität<br />

um 100.“•<br />

Mehr Infos und Kontakt<br />

unter www.gesundheit-wels.at<br />

WEGE 23


WEGE<br />

weiterbildung<br />

WEGE<br />

familienberatung<br />

Otis mit Sicherheit<br />

besser.<br />

angeboten. Die Veranstaltungsund<br />

Kurspalette reicht vom Baby<br />

bis zu Eltern-Kind-Themengruppen,<br />

von Vorträgen über<br />

Kreativität bis zu Gesundheit.<br />

Das FBZ Eferding hat allerdings<br />

noch ein zweites bedeutendes<br />

„Standbein“:<br />

Es bietet auch Familienberatung<br />

an – kostenlos, anonym und vertraulich<br />

–, von Erziehungs- und<br />

Schulschwierigkeiten über Paarkonflikte<br />

bis zu psychischen Problemen.<br />

Auch dieses Angebot wird äußerst<br />

gut angenommen.<br />

„Damit ist das Familienbundzentrum<br />

Eferding das größte aller<br />

21 solcher Zentren Oberösterreichs“,<br />

freut sich Hummer. •<br />

Aufzüge & Fahrtreppen<br />

FAMIlIEnBunDzEnTruM<br />

EFErDInG<br />

Starhembergstraße 7,<br />

4070 Eferding<br />

www.otis.at<br />

Tel. 07272 / 5703<br />

www.ooe.familienbund.at<br />

Kräfte bündeln<br />

Bei Energiefragen ziehen wir an einem Strang.<br />

EconGas bündelt die Stärken von OMV Gas & Power, EVN, WIEN<br />

ENERGIE, EGBV und BEGAS.<br />

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WEGE 21


WEGE<br />

bewegung<br />

MEDIZINISCHES TRAINING UND FITNESS<br />

Mehr Bewegung<br />

Mehr Kraft<br />

Mehr lebensfreude<br />

„Es ist nie zu spät, um körperlich aktiv zu werden!“<br />

unter diesem Motto bietet das Fitnesszentrum<br />

mediFIT medizinisches Training, präventives Training<br />

und Fitnesstraining in Wels und in Thalheim an.<br />

Sportwissenschafter Mag. Norbert Mürzl, Leiter des<br />

mediFIT: „Unsere Klienten erwartet ein hochqualifiziertes<br />

Team von Sportmedizinern, Sportwissenschafter,<br />

Physiotherapeuten und staatlich geprüften<br />

Trainern. Bevor der individuelle Trainingsplan erstellt<br />

wird, findet immer eine ärztliche Untersuchung<br />

statt. Damit stellen wir sicher, dass das Training optimal<br />

auf den Gesundheitszustand des Klienten zugeschnitten<br />

wird. Und auch im späteren Verlauf sind<br />

die Erfolge wesentlich leichter nachzuvollziehen,<br />

wenn man die Ausgangsbasis konkret kennt. „Das<br />

mediFIT-Team unterstützt und motiviert bei allen<br />

Trainingsmaßnahmen, egal welches persönliche Ziel<br />

verfolgt wird. Sei es als präventive Maßnahme zur<br />

Gesundheitserhaltung, als Fitnesstraining zur Steigerung<br />

der Leistungsfähigkeit, zur Rehabilitation,<br />

nach einer Verletzung oder Operation.<br />

Gemeinsam geht es leichter<br />

Zum Start in den Frühling bietet das medizinische<br />

Fitnesszentrum mit dem Programm myLINE ein<br />

6-Elemente-Schlankheitsprogramm an. Wie das genau<br />

funktioniert erklärt Sportwissenschafter Mag.<br />

Michael Pfob: „Das myLINE-Programm wurde mit<br />

Experten der Universitätsklinik Graz entwickelt,<br />

beinhaltet einen individuellen Ernährungsplan und<br />

kann durch ein medizinisches Fitnessprogramm ergänzt<br />

werden. Besonders wichtig ist uns, die persönliche<br />

Beratung und Betreuung.“<br />

Mit mylinE 13,4 Kilo abgenommen<br />

Gertrude Z. hat es bereits geschafft und mit dem<br />

Schlankheitsprogramm 13,4 Kilo abgenommen.<br />

Und das auf gesunde Art und Weise. „Das Programm<br />

war genau das Richtige für mich! Ich trainiere bereits<br />

seit 2007 im Fitnesszentrum mediFIT. Im Herbst<br />

habe ich mit dem Schlankheitsprogramm gestartet<br />

und fühlte mich die ganze Zeit über sehr gut betreut.<br />

Ich musste nie hungern. Mit der Kombination von<br />

Ernährungsumstellung und Training geht das Abnehmen<br />

relativ leicht. Man muss natürlich immer<br />

dranbleiben, keine Frage. Ich konnte die Dosis der<br />

Cholesterinsenker, die ich einnehmen muss, halbieren.<br />

Ich habe jetzt ein ganz anderes Lebensgefühl“,<br />

erzählt Gertrude Z. •<br />

KontaKt unD WEitERE<br />

infoRMationEn<br />

mediFIT Wels Fitness- und Trainingszentrum<br />

Grieskirchner Straße 49,4600 Wels,<br />

Tel.: 07242 / 415 - 6660<br />

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WEGE 25


WEGE<br />

kniechirugie<br />

SPEZIAlISTEN-<br />

NETZWERK<br />

am Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

Mit der Kompetenzgruppe „Knie“ innerhalb der<br />

Unfallchirurgie wird dieser Entwicklung Rechnung<br />

getragen. Das interdisziplinäre Team begleitet die<br />

PatientInnen durch alle Phasen der Kniebehandlung:<br />

Untersuchung, Therapie und Rehabilitation.<br />

Dr. Ramadani ergänzt: „Die Behandlung muss<br />

jeweils individuell auf den Patienten abgestimmt<br />

werden. In den letzten Jahren kommt dabei der wiederherstellenden<br />

Chirurgie eine immer größere Bedeutung<br />

zu. Mit modernsten Operationsmethoden<br />

wird die Beweglichkeit und Kraft wiederhergestellt<br />

und Schmerzfreiheit erzielt.“<br />

WE.G.E. 42<br />

„Die Menschen werden immer älter und sind heute auch im fortgeschrittenen Alter sportlich<br />

aktiv. Das erhöht das Verletzungsrisiko. Auch die Entstehung von zahlreichen neuen<br />

Sportarten führt dazu, dass wir eine Zunahme an schweren Knieverletzungen verzeichnen“,<br />

erklärt oberarzt Dr. Florin Ramadani, Koordinator der Kompetenzgruppe „Knie“ im<br />

Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />

VERlEtZunGEn aM KniE<br />

Prävention – behandlungen – Rehabilitation<br />

Prävention von Knieverletzungen<br />

Damit es erst gar nicht zu einer Verletzung kommt,<br />

sind vorbeugende Maßnahmen wichtig. Große<br />

Fortschritte gab es in den letzten Jahren bei der<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz. Im häuslichen Umfeld<br />

und bei sportlichen Aktivitäten besteht weiterhin<br />

großer Handlungsbedarf. Das Vermeiden von Übergewicht,<br />

Bewegungs- und Koordinationsübungen,<br />

26 lebens


WEGE<br />

kniechirugie<br />

eine gesunde Ernährung und dem Gesundheitszustand<br />

entsprechende Sportarten sind präventive<br />

Maßnahmen, die das Verletzungsrisiko reduzieren.<br />

Verletzung: Kreuzbandriss<br />

Behandlung: Kreuzbandrekonstruktion<br />

Die vordere Kreuzbandrekonstruktion hat sich in<br />

den letzten Jahren stark entwickelt. Heute werden<br />

Sehnen aus der Innenseite der Kniekehle verwendet.<br />

Diese Sehnen eignen sich in Folge ihrer Beschaffenheit<br />

(Elastizität, Durchmesser) sehr gut für eine<br />

anatomische Wiederherstellung des vorderen Kreuzbandes.<br />

Verletzung: Meniskusverletzung<br />

Behandlung: arthroskopischer<br />

Kniegelenkseingriff<br />

Meniskusverletzungen sind in Österreich der häufigste<br />

Grund für arthroskopische Kniegelenkseingriffe<br />

(minimal-invasive, mit dem Endoskop durchgeführte<br />

Eingriffe). Dabei wird oft eine teilweise oder<br />

vollständige Entfernung des Meniskus durchgeführt.<br />

Heutiges Operationsziel ist möglichst viel Meniskusgewebe<br />

zu erhalten. An der unfallchirurgischen<br />

Abteilung in Wels werden dazu speziell entwickelte<br />

Nahttechniken verwendet.<br />

Verletzung: Brüche am Kniegelenk<br />

Behandlung: Repositionstechninik und<br />

Plattensysteme<br />

Bei traumatischen Knorpelverletzungen steht die<br />

Refixation (wieder anheften) der abgebrochenen<br />

Knorpelteile im Vordergrund.<br />

Eine bedeutende Therapiealternative ist die autologe<br />

Knorpelzelltransplantation. Diese Technik wird in<br />

Zusammenarbeit mit der Firma Igor bereits seit zehn<br />

Jahren durchgeführt und stetig weiterentwickelt.<br />

Rehabilitation nach einer Knieverletzung<br />

Für alle Rehabilitationsmaßnahmen nach einer<br />

Knieverletzung ist die Zusammenarbeit von Patient,<br />

Operateur und Physiotherapeut besonders wichtig.<br />

Hier greifen die Kompetenzen der Kniespezialisten<br />

im Klinikum ineinander.<br />

Es werden individuelle Nachbehandlungspläne erstellt,<br />

die auf die Situation des Patienten abgestimmt<br />

sind. Die Therapie beginnt unmittelbar nach der<br />

Operation am Krankenbett und wird dann im ambulanten<br />

Bereich fortgesetzt. •<br />

Knie im Querschnitt:<br />

Knorpel<br />

Brüche am Kniegelenk müssen fast immer operativ<br />

versorgt werden. Hier haben sich in den letzten<br />

Jahren neue Repositionstechniken (Einrichten von<br />

Knochenbrüchen) und speziell entwickelte Plattensysteme<br />

etabliert. Diese werden durch möglichst<br />

kleine Hautschnitte eingebracht und finden selbst<br />

bei osteoporotischen Knochen einen sehr guten<br />

Halt.<br />

Verletzung: Knorpelverletzungen<br />

Behandlung: akute Refixation, autologe<br />

Knorpelzelltransplantation<br />

Wadenbein<br />

Vorderes<br />

Kreuzband<br />

Oberschenkelknochen<br />

Außenseitenband<br />

Außenmeniskus<br />

Innenmeniskus<br />

Innenseitenband<br />

Schienbein<br />

WEGE 27


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

AuSBlIcK<br />

Im Gespräch mit der Ärztlichen Direktion<br />

im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

WE.G.E. 42<br />

OA Dr. Thomas Muhr,<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Klemens Trieb,<br />

Prim. Dr. Josef Romankiewicz<br />

Die umsetzung der Spitalsreform bringt zahlreiche Herausforderungen<br />

für jedes Krankenhaus mit sich, auch für das Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen. Den Veränderungen begegnet die<br />

Ärztliche Direktion mit Weitblick: „Das Wichtigste ist, dass es<br />

tatsächlich zu einer nachhaltigen Effi zienzsteigerung im Gesundheitswesen<br />

kommt.“ Im Gespräch mit der lebens-WEGE-<br />

Redaktion sprechen die Vertreter der Ärztlichen leitung über<br />

die Auswirkungen der Spitalsreform und die damit einhergehenden<br />

umstrukturierungen im Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />

Mit der Umsetzung der Spitalsreform haben Sie<br />

gleich einige Herausforderungen zu meistern?<br />

Die Spitalsreform bringt für alle Krankenanstalten<br />

Veränderungen und Anpassungen mit sich.<br />

Wichtig dabei ist, dass es tatsächlich zu einer nachhaltigen<br />

Strukturveränderung im Gesundheitswesen<br />

kommt.<br />

Wie steht es zukünftig um die Versorgung der<br />

Patienten?<br />

Die Patientenversorgung ist in hoher Qualität gesichert,<br />

wie sie es auch in der Vergangenheit war.<br />

Einerseits gibt es Schwerpunktkrankenhäuser, in<br />

denen medizinische Leistungen angeboten werden,<br />

die nicht jedes Krankenhaus erbringen kann<br />

bzw. muss. Gleichzeitig ist in den ländlichen<br />

28 lebens


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

Regionen weiterhin die medizinische Basis- und<br />

Akutversorgung gesichert.<br />

„DIE PATIENTENVERSoRGuNG<br />

IST IN GlEIcHBlEIBENDER<br />

QuAlITÄT GESIcHERT.“<br />

Für die Patienten ändert sich also nichts?<br />

Im Bereich der Basis- und Akutversorgung nicht.<br />

Natürlich hat die Kürzung der Bettenkapazitäten<br />

auch Folgen. So gehen wir davon aus, dass es bei geplanten<br />

Eingriffen zu längeren Wartezeiten kommen<br />

wird. Der größte Einschnitt im Leistungsangebot<br />

betrifft die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

die den Status einer eigenen Abteilung verliert. Wir<br />

versuchen gerade das Angebot im Rahmen eines<br />

Fachschwerpunktes aufrecht zu erhalten. Eine bereits<br />

sichere Konsequenz ist, dass wir keine ambulante,<br />

zahnärztliche Versorgung mehr anbieten können.<br />

Und mit welchen Veränderungen müssen die Mitarbeiter<br />

rechnen?<br />

Glücklicherweise sind wir an beiden Standorten in<br />

der Lage, die Personalreduktion größtenteils über<br />

den natürlichen Personalabgang zu regeln. Durch<br />

Rotation der MitarbeiterInnen in den standortübergreifenden<br />

Abteilungen wird die hohe Qualifikationen<br />

der MitarbeiterInnen gesichert.<br />

Welche medizinischen Spitzenleistungen werden in<br />

Zukunft in Wels angeboten?<br />

Als Schwerpunktkrankenhaus bieten wir in allen<br />

Bereichen medizinische Spitzenleistungen an! Zusätzliche<br />

Schwerpunkte setzen wir mit einem Implantationszentrum<br />

für Gehörlose und einem Netzhautzentrum.<br />

Aber auch die Roboterchirurgie wird<br />

einen wichtigen Platz einnehmen. Für die Versorgung<br />

der Bevölkerung ganz entscheidend ist, dass Wels<br />

weiterhin ein Zentrum für Herz- und Gefäßerkrankungen<br />

bleibt: Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesie,<br />

spezialisierte Radiologie sowie eine ambulante<br />

Reha – das ist Full-Service zum Wohle des Patienten.<br />

Die zukünftige Kooperation mit dem Linzer AKH<br />

unterstreicht das umfassende Versorgungsangebot<br />

auf diesem Fachgebiet. Die Medizin entwickelt sich<br />

laufend weiter und wir sind stets bemüht, den Fort-<br />

Da Vinci Roboter<br />

Bettenreduktion: von 1.360 auf 1.227<br />

davon Wels: 1.091 auf 1.007<br />

davon Grieskirchen: 269 auf 220<br />

<strong>Ausgabe</strong>nreduktion jährlich: € 23 Mio<br />

Reduktion der Abteilungen/<br />

Institute/Departments: von 36 auf 27<br />

in Phase A (2011):<br />

• Umwandlung Abteilung für Mund-, Kieferund<br />

Gesichtschirurgie in Fachschwerpunkt<br />

• Zusammenlegung Abteilungen für<br />

Kinder- und Jugendheilkunde I und II<br />

• Zusammenlegung Abteilungen für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe I und II<br />

• Zusammenlegung Abteilungen<br />

für Unfallchirurgie I und II<br />

• Zusammenlegung Abteilungen<br />

für Chirurgie II und III<br />

• Zusammenlegung Institute für<br />

Radiologie I und II<br />

• Zusammenlegung Institute<br />

für Labor I und II<br />

in Phase B (2014 – 2016):<br />

• Reduktion Department für<br />

Plastische Chirurgie<br />

• Kooperation mit AKH Linz im Bereich<br />

der Herzchirurgie<br />

• Zusammenlegung zweier Institute<br />

für Anästhesie<br />

WEGE 29


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

schritt direkt unseren Patienten zugute kommen<br />

zu lassen. So wurden bis Herbst 2011 die Mikrobiologie<br />

und Pathologie modernisiert und auf den<br />

modernsten Stand der Technik gebracht. Es wurde<br />

z.B. MALDI-TOF zur Pilz- und Bakterienanalyse<br />

mittels Massenspektroskopie angeschafft sowie die<br />

Pathologische Diagnostik um Target Therapie erweitert<br />

(z.B. FISH Analyse, Her-2neu, BRAF, KRAS,<br />

…). Ab April wird das bisherige Schockraumkonzept<br />

mit dem neuesten CT-Gerät modernisiert, das<br />

sich durch eine besonders geringe Strahlenbelastung<br />

auszeichnet und Computertomographieuntersuchungen<br />

auch des Herzens bzw. der Koronararterien<br />

ermöglicht. Alle Notfalluntersuchungen wie auch<br />

alle geplanten Untersuchungen und Interventionen<br />

können mit diesem modernen CT Gerät durchgeführt<br />

werden.<br />

Wie schreitet der Bau der Psychiatrie voran?<br />

Der offizielle Betrieb startet voraussichtlich 2014.<br />

Die Patienten und die Mitarbeiter werden davon<br />

profitieren, dass die Psychiatrie am Standort Grieskirchner<br />

Straße integriert ist. Die Einrichtungen am<br />

Standort St. Stephan in der Salzburger Straße werden<br />

in die restlichen Standorte bis Jahresende integriert.<br />

ist es eine angenehme Form der Therapie, denn sie<br />

gehen am selben Tag wieder nach Hause.<br />

„Wir arbeiten am Aufbau einer<br />

Tagesklinik. Patienten, die in dieser<br />

Einrichtung behandelt werden,<br />

können am selben Tag nach<br />

Hause gehen.“<br />

Viele Krankenhäuser kämpfen mit ständig überlasteten<br />

Ambulanzen. Wie begegnet das Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen dieser Problematik?<br />

Seit 2010 gibt es im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

die AVA, die „Akut Versorgungs Aufnahme“. Neben<br />

der Kinder- und Geburtshilfeambulanz, der Unfallambulanz<br />

und der psychiatrischen Ambulanz, ist<br />

die AVA die einzige Anlaufstelle für Patienten, die<br />

keine Überweisung oder Termin in einer der vielen<br />

Baustelle Psychiatrie<br />

In den letzten Jahren setzt sich der Trend zu Tageskliniken<br />

immer mehr durch. Welche Rolle spielt<br />

dabei das Klinikum Wels - Grieskirchen in der Region?<br />

Eine ganz zentrale Rolle! Wir arbeiten zurzeit am<br />

Aufbau eines tagesklinischen Zentrums, das allen<br />

Abteilungen des Hauses zur Verfügung stehen wird.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist eine kosteneffiziente<br />

Form der Behandlung, mögliche Kapazitätsengpässe<br />

– bedingt durch die Bettenkürzungen<br />

– können abgefedert werden und für die Patienten<br />

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30 lebens


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

Spezialambulanzen haben. Oftmals werden aber<br />

auch Patienten mit unklaren Krankheitsbildern von<br />

niedergelassenen Ärzten in die AVA überwiesen.<br />

Speziell geschulte Ärzte und Pflegepersonal, ein optimierter<br />

Prozessablauf und die richtige medizintechnische<br />

Ausstattung machen in der AVA eine sichere<br />

Diagnose in kürzester Zeit möglich. Rund 30% der<br />

eingelieferten Patienten werden nach einer entsprechenden<br />

ambulanten Behandlung wieder entlassen<br />

und müssen nicht stationär aufgenommen werden.<br />

Das spricht deutlich für eine effiziente und hochwertige<br />

Leistungserstellung im Bereich der Akutversorgung<br />

im Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />

Das Krankenhaus verfolgt die Vision des „schmerzfreien<br />

Klinikums“. Was kann man sich darunter<br />

vorstellen?<br />

Natürlich wird ein Spital nie gänzlich schmerzfrei<br />

behandeln können. Das ist aus heutiger Sicht eine<br />

Utopie. Uns geht es aber darum, den Patienten so<br />

schmerzfrei wie möglich zu behandeln und größtmöglichen<br />

Komfort zu gewährleisten. Mit der<br />

Einrichtung einer Schmerzambulanz kommen wir<br />

diesem Ziel ein gutes Stück näher. Weiterer Schwerpunkt<br />

der Ambulanz ist die effektive und nachhaltige<br />

Behandlung von chronischen Schmerzpatienten.<br />

Das Klinikum Wels - Grieskirchen ist ein wichtiger<br />

Motor für WE.G.E. 42. Wie beurteilen Sie die bisherige<br />

Entwicklung?<br />

Vor drei Jahren wurde WE.G.E. 42 als Nahtstellenmanagement<br />

der Region gemeinsam mit den<br />

anderen Trägern aus der Taufe gehoben. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Spitalsträgern, Rettungs-,<br />

Sozial- und Pflegediensten und den Geldgebern ist<br />

ein bedeutender Erfolgsfaktor für ein gut funktionierendes<br />

Gesundheits- und Sozialsystem. Darauf<br />

kann man stolz sein. •<br />

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Leben<br />

Unsere innovativen Produkte, Dienstleistungen und integrierten Systemlösungen unterstützen<br />

klinische Prozesse und ermöglichen eine kosteneffiziente und effektive Therapie entlang der<br />

Patientenprozesskette – von der Notfallmedizin, dem OP, der Anästhesie über die Intensivund<br />

Perinatalmedizin bis hin zum Zubehör- und Ersatzteilbereich.<br />

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WEGE 31


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

uMSETZuNG DER<br />

oÖ. SPITAlSREFoRM II<br />

im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

WE.G.E. 42<br />

In der Realisierung der Spitalsreform kommt im Klinikum an beiden Standorten ein umfangreiches<br />

Maßnahmenbündel zum Tragen. Die standortübergreifende organisation von Abteilungen<br />

steigert die Effi zienz und sichert eine qualitativ hochwertige Versorgung. Dabei verfügen<br />

die Abteilungen über eine gemeinsame leitung und das leistungsspektrum wird aufeinander<br />

abgestimmt. Die notwendige Personalanpassung kann durch Maßnahmen wie Bettenreduktion<br />

und Zusammenlegung von Stationen realisiert werden und wird großteils durch die natürliche<br />

Fluktuation bewältigt. Ein weiterer Eckpfeiler der Reform ist die Aufgabenumschichtung<br />

zwischen den Berufsgruppen Ärzte, Pfl egekräfte, Stationsassistentinnen und Servicekräften.<br />

32 lebens


WEGE<br />

patientenversorgung<br />

Zentrale akutversorgung<br />

Die Akutversorgung steht der<br />

Bevölkerung sieben Tage in der<br />

Woche zur Verfügung. Die zentrale<br />

24-Stunden-Akutversorgung<br />

erfolgt an beiden Standorten.<br />

Die Leistungen in der Akutversorgung<br />

umfassen ärztliche Untersuchung<br />

und Diagnostik, was<br />

verschiedenste Fachbereiche, wie<br />

beispielsweise Radiologie, Labor<br />

etc. mit einschließt. Je nach medizinischer<br />

Indikation wird anhand<br />

des Triage-Systems der Patient an<br />

den entsprechenden Standort zugewiesen.<br />

In Grieskirchen erfolgt die Akutversorgung<br />

in den Basisbereichen<br />

der Inneren Medizin, Unfallchirurgie,<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />

Chirurgie und Kinderheilkunde.<br />

Tagsüber sind Fachärzte<br />

aller dieser Bereiche immer anwesend.<br />

Außerhalb der Kernarbeitszeit<br />

wird die Akutversorgung<br />

in Grieskirchen durch erfahrene<br />

angestellte Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

bzw. Assistenzärzte und<br />

zum Teil auch durch Fachärzte<br />

gewährleistet; darüber hinaus<br />

wird ein fachärztlicher Rufbereitschaftsdienst<br />

eingerichtet.<br />

Leistungsspezifische Aufteilungen<br />

sind klar definiert. Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den<br />

Standorten gewährleistet eine<br />

abgestimmte Patientenversorgung<br />

entsprechend den jeweils<br />

vorhandenen Ressourcen, Festgelegte<br />

operative Eingriffe erfolgen<br />

tagsüber an beiden Standorten, in<br />

der Nacht und am Wochenende<br />

werden Operationen jedoch vorwiegend<br />

in Wels durchgeführt.<br />

Die Geburtshilfe wird weiterhin<br />

in Grieskirchen rund um die Uhr<br />

angeboten, Risikoschwangerschaften<br />

werde wegen der Nähe<br />

zur Neonatologie in Wels betreut.<br />

Schwere Unfallopfer werden<br />

durch die Rettung in der Regel<br />

sofort nach Wels gebracht. •<br />

„Hochleistungsmedizin und regionale<br />

Versorgung gesichert“<br />

Mag. Dietbert Timmerer, Geschäftsführer Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen, blickt optimistisch<br />

in die Zukunft: „Durch die Spitalsreform sahen<br />

wir uns schon im Jahr 2011 gezwungen, diverse<br />

Organisationen und Abläufe zu überdenken.<br />

Unter anderem wurden die beiden radiologischen<br />

Institute am Standort Wels bereits zu einem Institut<br />

zusammengeführt und die Laborinstitute<br />

unter eine gemeinsame Leitung gestellt.<br />

Wenn es uns gelingt, noch mehr Effizienzpotentiale<br />

zu erzielen und damit noch wirtschaftlicher zu<br />

werden, werden wir auch in Zukunft - trotz hohem<br />

finanziellen Druck im Gesundheitssystem -<br />

unserer Bevölkerung in der Region weiterhin eine<br />

sehr gute Versorgung und Hochleistungsmedizin<br />

anbieten können. Das lässt uns sehr positiv ins<br />

neue Jahr starten.“ •<br />

WEGE 33


WEGE<br />

akutversorgung<br />

WE.G.E. 42<br />

AVA im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

Akute Schmerzen – akute Versorgung<br />

Die „Akut Versorgung Aufnahme“ (AVA) mit integrierter Aufnahmestation (I-ANS) hat ein klares<br />

Ziel: Allen Menschen soll rund um die uhr eine Erstversorgung geboten werden. 38 Ärzte,<br />

Pfl ege- und Hilfskräfte kümmern sich in der AVA um mehr als 2000 PatientInnen pro Monat.<br />

Die AVA ist neben der Unfallaufnahme, dem Eltern-Kind-Zentrum und der Psychiatrie<br />

die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung, für die kein Termin notwendig ist.<br />

Die erste anlaufstelle ist der<br />

hausarzt<br />

Im Ernstfall führt der Weg von<br />

hilfesuchenden Personen jedoch<br />

nicht direkt in die AVA, sondern<br />

zum Hausarzt.<br />

Sind die Beschwerden unklar und<br />

ist keine sichere Diagnose möglich,<br />

kann der behandelnde Arzt<br />

den Patienten für weitere Untersuchungen<br />

in das Erstversorgungs-<br />

und Aufnahmezentrum<br />

oder zu einem niedergelassenen<br />

Facharzt weiterleiten. Für alle anderen<br />

Ambulanzen muss ein Termin<br />

vereinbart und eine Überweisung<br />

vorhanden sein.<br />

Der Ernstfall –<br />

Druck in der Brust<br />

Franz H. ist 59 Jahre alt und geht,<br />

wie gewohnt, um etwa 23:00 Uhr<br />

zu Bett. Um 4:00 Uhr früh erwacht<br />

er plötzlich mit einem beklemmenden<br />

Druck in der Brust<br />

und Atemnot.<br />

Er ruft seinen Sohn zur Hilfe,<br />

der zum Glück im selben Haus<br />

wohnt. Der Sohn erkennt rasch,<br />

dass es etwas Ernstes sein könnte<br />

und ruft besorgt den Hausarzt.<br />

Mittlerweile fällt Franz H. das Atmen<br />

wieder etwas leichter, doch<br />

der Druck in der Brust hört nicht<br />

auf.<br />

Verdacht auf herzinfarkt<br />

Der Hausarzt kennt Herrn H.<br />

schon lang und weiß, dass er<br />

schon längere Zeit an hohem<br />

Blutdruck leidet, leichtes Übergewicht<br />

hat und dass der Vater<br />

von Franz H. im gleichen Alter<br />

an einem Herzinfarkt gestorben<br />

ist. Das Wissen um seine Vorgeschichte<br />

und die akut auftretenden<br />

Symptome lassen den Hausarzt<br />

tatsächlich Ernstes vermuten:<br />

Es könnte das Herz sein. Er überweist<br />

Franz H. in die AVA.<br />

franz h. erhält einen Stent<br />

Der Sohn bringt seinen Vater ins<br />

Krankenhaus, wo Franz H. in der<br />

34 lebens


WEGE<br />

akutversorgung<br />

AVA vom geschulten Fachpersonal triagiert wird.<br />

Sofort ist ein Arzt zur Stelle, der ein EKG schreiben<br />

lässt. Die Ergebnisse belegen die Vermutung des<br />

Hausarztes: Es besteht Verdacht auf einen Herzinfarkt.<br />

Franz H. wird auf die interne Intensivstation<br />

verlegt und kommt 20 Minuten nach seiner Einlieferung<br />

zur Herzkatheter-Untersuchung. Dort wird<br />

eine Verengung eines Herzkranzgefäßes festgestellt.<br />

Die Behandlung ist für den zugezogenen Herzspezialisten<br />

klar. Franz H. erhält einen sogenannten<br />

Stent (eine Gefäßstütze, die verengte Herzkranzgefäße<br />

aufdehnt). Franz H. ist nach der ganzen Prozedur<br />

erleichtert. Seine Beschwerden sind nach zwei<br />

Tagen komplett verschwunden und er kann wieder<br />

nach Hause. Eine Woche später hat er bereits seinen<br />

ersten Termin im Cardio Vital zur ambulanten Rehabilitation.<br />

30% können nach ambulanter Behandlung wieder<br />

nach Hause gehen<br />

In der AVA ist die Vorgehensweise klar definiert.<br />

Speziell geschulte Pflegekräfte schätzen die Dringlichkeit<br />

anhand eines festgelegten Prioritätensystems<br />

(Manchester Triage-System) ein. Lebensbedrohliche<br />

Krankheitsbilder werden dabei immer vorgezogen,<br />

sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt.<br />

Nach der Erstdiagnose werden die Patienten entweder<br />

direkt versorgt, an die entsprechenden Fachabteilungen<br />

und Ambulanzen weitergeleitet oder für<br />

24 Stunden in die I-ANS zur weiteren Beobachtung<br />

aufgenommen. 30% aller PatientInnen werden ambulant<br />

ohne Konsultation anderer Ambulanzen behandelt<br />

und entlassen, etwa 9% werden stationär in<br />

der I-ANS aufgenommen.<br />

Der Ernstfall –<br />

Stechender Schmerz in der Brust<br />

Karl R. ist Lagerarbeiter und kurz vor Feierabend<br />

verfrachtet er gemeinsam mit einem Kollegen noch<br />

schwere Transportbehälter ins Lager. Plötzlich verspürt<br />

er stechende Schmerzen in der Brust. Sein<br />

Arbeitskollege bringt ihn zur Sicherheit ins Krankenhaus,<br />

wo ihn der Portier in die AVA schickt.<br />

Aufnahme für 24 Stunden in die I-ANS<br />

Das Triage-Fachpersonal kommt zum Schluss, dass<br />

die Symptome nicht eindeutig sind, es könnte durchaus<br />

etwas Bedrohliches sein. Daher ist Minuten später<br />

ein Arzt zur Stelle, der den Patienten untersucht<br />

und ein EKG schreiben lässt. Der Arzt erfährt im<br />

Gespräch, dass Karl R. Raucher ist, jedoch bisher<br />

keinerlei ernsthafte Beschwerden hatte. Obwohl das<br />

EKG keine Auffälligkeiten zeigt, wird Karl R. für 24<br />

Stunden stationär in die I-ANS aufgenommen.<br />

Schmerzauslöser war die Wirbelsäule<br />

In der I-ANS werden weitere Untersuchungen vorgenommen<br />

und die Schmerzen medikamentös behandelt.<br />

Ein Herzinfarkt kann glücklicherweise ausgeschlossen<br />

werden. Die Untersuchungen ergeben<br />

schließlich, dass die Schmerzen in der Brust durch<br />

ein Problem mit der Wirbelsäule ausgelöst wurden.<br />

Die Wirbelsäule von Karl R. ist durch die schwere<br />

Arbeit im Lager stark abgenutzt. Die Schmerzmittel<br />

helfen kurzfristig. Auf Empfehlung des Arztes beschließt<br />

Karl R., in Zukunft Wirbelsäulengymnastik<br />

zu betreiben. Und das Rauchen – er wusste schon<br />

immer, dass es nicht gut für ihn ist – das möchte Karl<br />

R. nun auch endgültig aufhören. •<br />

Hinweis für Zahnschmerzpatienten<br />

Patienten mit akuten Zahnschmerzen werden<br />

nicht in der AVA behandelt. Ihnen hilft<br />

der Zahnarztnotdienst in Linz.<br />

WEGE 35


WEGE<br />

im gespräch<br />

Unsere Gesellschaft ist heterogen und<br />

wir dürfen Vielfalt nicht als Bedrohung<br />

empfinden, sondern müssen sie als Bereicherung<br />

und als Chance begreifen.<br />

Das offen anzusprechen ist für mich<br />

eine Frage von politischem Anstand.<br />

IM GESPRÄCH<br />

mit der lebensWege Redaktion:<br />

Nationalratspräsidentin<br />

Barbara Prammer<br />

Barbara Prammer stammt aus Ottnang im Bezirk Vöcklabruck. Ihre politische Karriere begann<br />

vor gut 20 Jahren im oberösterreichischen Landtag und führte sie via Bundesregierung an die<br />

Spitze des Nationalrats – als erste Frau. Verwurzelt im Hausruckviertel, sei Wien für sie heute<br />

nicht nur beruflicher Mittelpunkt. Sie schätze die Stadt mit ihrem vielfältigen Angebot, auch das<br />

Multikulturelle. Dennoch sei sie aus ganzem Herzen Linzerin. An so unterschiedlichen Orten<br />

zuhause zu sein, bedeute Abwechslung, erweitere den Horizont und bewahre vor Enge, auch<br />

in politischer Hinsicht.<br />

Migrationen gibt es schon immer. Warum ist es<br />

heute ein Thema von besonderer Bedeutung?<br />

Es stimmt, dass es Wanderungsbewegungen, Arbeitsmigration,<br />

Flucht zu allen Zeiten gegeben hat.<br />

Insofern handelt es sich nicht um ein Phänomen unserer<br />

Zeit, auch wenn es mitunter so dargestellt wird.<br />

Tatsache ist allerdings, dass die Welt aufgrund deutlich<br />

gestiegener Mobilität enger zusammen gerückt<br />

ist. Und sie ist dank globaler Information überschaubar<br />

geworden. Wir erfahren heute nahezu in Jetzt-<br />

36 lebens


WEGE<br />

im gespräch<br />

zeit, was irgendwo auf der Erde<br />

passiert, etwa wenn Menschen aus<br />

Krisen- oder Kriegsgebieten flüchten<br />

– und dabei von organisierten<br />

Schleppern gnadenlos ausgenutzt<br />

werden. Dieses Mehr an Information<br />

ist somit auch Verpflichtung:<br />

Wir, die wohlhabenden Länder,<br />

müssen mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit<br />

bereitstellen,<br />

um Menschen in benachteiligten<br />

Regionen Perspektiven zu<br />

eröffnen.<br />

Welche Ziele verfolgt die Integrationspolitik<br />

in Österreich? Was<br />

läuft gut? Wo gibt es Verbesserungspotenziale?<br />

Die österreichische Integrationspolitik<br />

verfolgt zwei Ziele: Herstellung<br />

von Chancengleichheit<br />

und strikte Einhaltung der Menschenrechte.<br />

Darüber hinaus geht<br />

es um die Förderung des interkulturellen<br />

Dialogs, der Vorurteile,<br />

Fremdenfeindlichkeit, Rassismus<br />

abbauen und dazu beitragen soll,<br />

dass Integration abseits von Klischees<br />

sachlich diskutiert werden<br />

kann. Langfristig ist Bildung der<br />

Schlüssel zu Integration: gleicher<br />

Zugang zu Bildung für alle Kinder,<br />

egal aus welchem sozialen Milieu<br />

sie kommen.<br />

Das beginnt bei der Elementarpädagogik,<br />

sprich: im Kindergarten.<br />

Kinder, die von ihren Eltern<br />

mangels Bildungshintergrund<br />

nicht ausreichend unterstützt und<br />

gefördert werden können, sollen<br />

ebenfalls die Chance auf Bildung<br />

haben. Es darf einfach nicht mehr<br />

so sein, dass die Herkunft über<br />

Bildungskarrieren bestimmt.<br />

Zur Integration gehören immer<br />

zwei Seiten – einerseits gebürtige<br />

Österreicher, andererseits die<br />

Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Welche „Beiträge“ erwarten<br />

Sie von den beiden „Parteien“?<br />

Dazu sei grundsätzlich angemerkt:<br />

Weder auf der einen noch auf der<br />

anderen Seite gibt es homogene<br />

Gruppen, es gibt sie also nicht,<br />

„die Österreicher“ und „die Ausländer“.<br />

Vielmehr gibt es Grundwerte,<br />

etwa Recht auf Individualität,<br />

größtmögliche persönliche<br />

Freiheit oder selbstbestimmtes<br />

Leben; und es gibt Kriterien sowie<br />

praktische Voraussetzungen<br />

für gesellschaftliches Zusammenleben,<br />

etwa Sprachkenntnisse,<br />

Zugang zum Arbeitsmarkt oder<br />

gleiche Chance auf Bildung.<br />

Dieses Bekenntnis zur Vielfalt auf<br />

Basis eines demokratischen Zusammenlebens<br />

in gegenseitigem<br />

Respekt macht Integration aus.<br />

Kann man denn Integration<br />

überhaupt politisch steuern?<br />

Selbstverständlich und es passiert<br />

ja auch, etwa indem mitgebrachte<br />

Qualifikationen für den<br />

Arbeitsmarkt anerkannt werden,<br />

indem frühkindliche Förderung<br />

und Sprachkurse forciert werden,<br />

indem mittels sensiblem kommunalem<br />

Wohnbau Ghetto-Bildungen<br />

verhindert werden, um<br />

nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Ich orte hier eindeutige Fortschritte,<br />

ein eigenes Staatssekretariat<br />

für Integration ist Ausdruck<br />

von politischem Willen. Unbestritten<br />

gab es Versäumnisse. Anstatt<br />

sich klar zu Integration zu bekennen,<br />

wurden Probleme sehr oft<br />

zwar erkannt und angesprochen,<br />

aber nicht gelöst, sondern für parteipolitische<br />

Zwecke missbraucht.<br />

Österreich ist ein Einwanderungsland<br />

und wird vielfältiger.<br />

Wie sehen Sie das, welche positiven<br />

Attribute verbinden Sie mit<br />

Zuwanderung?<br />

Einwanderungsland ja. Die Österreicherinnen<br />

und Österreicher haben<br />

in der Vergangenheit immer<br />

wieder Solidarität mit Nachbarn<br />

in Not bewiesen. Grundsätzlich<br />

ist unser Land durch Zuwanderung<br />

reicher und nicht ärmer geworden.<br />

Vermutlich haben wir allerdings<br />

Zuzug und Integration nicht immer<br />

geschickt genug gesteuert.<br />

Das hat zu sozialer Ausgrenzung<br />

geführt, was sich in einer latenten<br />

Diskriminierung bis in die zweite<br />

oder dritte Generation äußert.<br />

Wie erleben Sie persönlich multikulturelles<br />

Zusammenleben in<br />

Österreich?<br />

Wien ist Weltstadt und alleine<br />

aufgrund seiner Geschichte multikulturell.<br />

Ich erlebe das eindeutig<br />

als Bereicherung. Unsere Gesellschaft<br />

ist heterogen und wir dürfen<br />

Vielfalt nicht als Bedrohung<br />

empfinden, sondern müssen sie<br />

als Bereicherung und als Chance<br />

begreifen. Das offen anzusprechen<br />

ist für mich eine Frage von politischem<br />

Anstand. •<br />

WEGE 37


WEGE<br />

wohnqualität<br />

Wels<br />

Im Dialog mit den Bürgern<br />

Stadtteileentwicklungskonzept Noitzmühle<br />

Das umfassende Stadtteilentwicklungskonzept für das Gebiet Noitzmühle in Wels ist das<br />

Ergebnis zahlreicher Vorarbeiten, wobei die Vorstellungen der Anrainer intensiv in die Planung<br />

eingebunden wurden. Der daraus entstandene Maßnahmenkatalog liegt nun vor und enthält<br />

eine Reihe von positiven Aspekten für eine nachhaltig bessere Lebens- und Wohnqualität in<br />

der Noitzmühle.<br />

Sozial- und Jugendstadträtin Silvia Huber sieht im<br />

Konzept einen wichtigen Schritt dafür, dass das<br />

Wohngebiet wieder attraktiver wird: „Die Noitzmühlerinnen<br />

und Noitzmühler haben es sich verdient,<br />

dass es Verbesserungen in ihrem Stadtteil<br />

gibt. Gerade im Jugend- und Sozialbereich sind mit<br />

einem Slackline-Park, einer Mutterberatungsstelle,<br />

einem Jugendtreff und einem Alten- und Pflegeheim<br />

zahlreiche positive Maßnahmen geplant.“<br />

Gemeinsam aktiv für ein neues<br />

Noitzmühle<br />

Mit Hilfe von Bürgerversammlungen im Jahr 2009<br />

und einer Haushaltsbefragung wurden die Anliegen<br />

der Bevölkerung erhoben. Engagierte AnrainerInnen<br />

schlossen sich zum „AktivTeam“ Noitzmühle zusammen<br />

und arbeiten seither ehrenamtlich an der<br />

38 lebens


WEGE<br />

wohnqualität<br />

Verbesserung der Lebensqualität. Das Projektteam,<br />

bestehend aus Fachleuten der Stadt Wels, der Welser<br />

Heimstätte und externen Planern integrierten das<br />

AktivTeam auch direkt in die Erstellung des Entwicklungskonzeptes.<br />

Planungsschwerpunkte<br />

• Städtebau und Bebauung<br />

• Grünraum und Freiflächen<br />

• Versorgung und Infrastruktur<br />

• Verkehr<br />

• soziale Kommunikation<br />

„Wir haben die Anregungen und Vorstellungen der<br />

Bevölkerung aufgegriffen und versucht, daraus ein<br />

umfassendes Paket zu schnüren. Dieses liegt nun den<br />

Bürgerinnen und Bürgern zur Begutachtung vor“,<br />

erklärt Bürgermeister Dr. Peter Koits. Im Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> sollen die Maßnahmen, mit breiter Akzeptanz<br />

der Bevölkerung, fortlaufend umgesetzt werden.<br />

Schwerpunkte des Konzeptes liegen in der Verbesserung<br />

der Wohnqualität, mehr Freizeitangeboten für<br />

Kinder, Jugendliche und Familien und insbesonders<br />

in der Neugestaltung der Kernzone der Noitzmühle.<br />

Diese soll durch ein neues Alten- und Pflegeheim,<br />

neue Nahversorger und durch ein Kommunikationszentrum<br />

zu einem attraktiven und belebten Zentrum<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> erfolgt nun der Startschuss. Die ersten<br />

kurzfristigen Maßnahmen werden umgesetzt und<br />

Vorbereitungen für weitere Projekte und Ideen getroffen.<br />

Schritt für Schritt wird daran gearbeitet, dass<br />

sich die Noitzmühle zu einem attraktiven Lebensund<br />

Wohnraum entwickelt. •<br />

MaSSnahmen<br />

für <strong>2012</strong> –<br />

Noitzmühle verändert sich<br />

• Das leer stehende Einkaufszentrum<br />

wird abgerissen und für eine<br />

Neubebauung vorbereitet.<br />

• Der Freiraum und Wall beim Mühlbach<br />

erhält einen Slacklinepark<br />

und Klettermöglichkeiten.<br />

• Am Spielplatz Eibenstraße werden<br />

Abfallkörbe, neue Sitzgelegenheiten<br />

und eine Sandkiste aufgestellt.<br />

• Im Naturraum Traunauen gibt es ab<br />

dem Frühjahr <strong>2012</strong> weitere Sitzgelegenheiten<br />

und eine neue Beleuchtung.<br />

• Die Sicherheit auf den Straßen bzw.<br />

Gehsteigen wird durch neue Beleuchtung<br />

verbessert.<br />

• Auch an den Wegen zwischen den<br />

Wohnhäusern werden die Leuchtmittel<br />

erneuert, Sitzgelegenheiten und<br />

Abfallkörbe aufgestellt.<br />

• Das Umfeld der Lichteneggerstraße<br />

wird neu gestaltet.<br />

• Die Tiefgaragen der Welser<br />

Heimstätte erhalten neue helle Anstriche.<br />

• Die Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

sowie für Frauen werden weitergeführt<br />

und ausgebaut.<br />

WEGE 39


WEGE<br />

integration<br />

Vielfältiges Wels<br />

Im Gespräch mit<br />

Bürgermeister Dr. Peter Koits<br />

WElS<br />

In Wels leben Menschen aus mehr als 100 verschiedenen<br />

Nationen. Welche Bemühungen hat die<br />

Stadt Wels unternommen, um ein friedliches Zusammenleben<br />

zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten<br />

zu ermöglichen?<br />

Seit mehreren Jahren stellt sich die Stadt Wels den<br />

Herausforderungen und arbeitet intensiv an diesem<br />

Thema. Der Gemeinderat hat dazu einen Maßnahmenkatalog<br />

beschlossen, der im Jahr 2010 evaluiert<br />

wurde. Der Katalog versteht sich als Arbeitspapier<br />

und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Wir versuchen mit unterschiedlichen Projekten,<br />

die Herausforderungen der Integration zu<br />

bewältigen. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass alle<br />

gemeinsam ihren Teil dazu beitragen.<br />

Können Sie uns einige exemplarische Beispiele von<br />

derzeit laufenden Projekten nennen?<br />

Derzeit laufen beispielsweise Projekte zur Sprachförderung<br />

in den Wohngebieten und Kindergärten, Projekte<br />

zur Lern- und Hausaufgabenbetreuung in den<br />

Pflichtschulen oder Maßnahmen zur Erziehungsunterstützung.<br />

Der Monat April wird auch heuer wieder<br />

unter dem Motto „Respekt & Toleranz“ stehen<br />

und ein vielfältiges Angebot zur Begegnung bieten.<br />

Ganz besonders wichtig ist uns das im vergangenen<br />

November der Öffentlichkeit präsentierte Projekt<br />

zur Stadtteilentwicklung in der Noitzmühle. Diese<br />

Beispiele sind nur ein kleiner Auszug aus all den Projekten,<br />

die derzeit laufen.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht für ein konfliktfreies Zusammenleben<br />

wichtig?<br />

Wichtig ist, sich mit Wertschätzung, Respekt und<br />

Toleranz zu begegnen. Wir müssen nicht immer mit<br />

dem Tun unseres Gegenübers einverstanden sein –<br />

aber es ist wichtig, dass wir einander respektvoll begegnen.<br />

Wichtig erscheint mir auch, dass Probleme<br />

von der ethnischen Herkunft getrennt werden.<br />

Wenn mich das Verhalten der Nachbarin stört, dann<br />

ist ihr Verhalten störend und hat im Grunde nichts<br />

mit der Ethnie zu tun. •<br />

40 lebens


R<br />

WEGE<br />

integration<br />

So Schmeckt<br />

meine heimat<br />

Rezepte von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern<br />

Eine Initiative von<br />

So ScHMEcKT MEINE HEIMAT<br />

Rezepte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

Das Klinikum Wels - Grieskirchen ist nicht nur einer der größten<br />

Arbeitgeber der Region, sondern beschäftigt neben ÖsterreicherInnen<br />

auch MitarbeiterInnen aus 32 weiteren Nationen von<br />

5 Kontinenten. Diese Vielfalt wurde im Rahmen von 32 landestypischen<br />

Rezepten erlebbar gemacht. Abgerundet wird die<br />

kulinarische Weltreise durch Rezepte aus allen österreichischen<br />

Bundesländern. •<br />

Mitmachen und eines von 10 Kochbüchern<br />

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Mit Schärdinger lässt sich’s leichter leben.<br />

Für das gute Gefühl,<br />

etwas Leckeres zu essen.<br />

Ohne das schlechte Gefühl,<br />

etwas Leckeres gegessen<br />

zu haben.<br />

Was man gern macht, macht man gut.<br />

Und das schmeckt man.<br />

Zum Beispiel mit der schlanken Linie<br />

von Schärdinger. Erleben Sie vielfältigen<br />

Genuss mit weniger Kalorien –<br />

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und empfohlen von<br />

Achten Sie auf eine abwechslungsreiche<br />

und ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil.<br />

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WEGE 41


WEGE<br />

integration<br />

PAKT FüR VIElFAlT<br />

Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt<br />

in oberösterreich<br />

oberösterreich ist ein Einwanderungsland. Knapp 15% der oberösterreichischen Bevölkerung<br />

hat einen Migrationshintergrund. Der Pakt für Vielfalt ist ein Netzwerk von mehr als<br />

50 Projektpartnern, die sich mit der unterzeichnung für ein vielfältiges oberösterreich einsetzen.<br />

Sie leisten einen konkreten Beitrag für ein gutes Zusammenleben aller Menschen, egal<br />

welcher kulturellen Herkunft.<br />

Gemeinsam macht sich das Netzwerk stark für<br />

Gleichberechtigung und Chancengleichheit von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund. Es soll eine<br />

„Kultur der Vielfalt“ entstehen, die Unterschiede<br />

nicht nur respektiert sondern wertschätzt.<br />

Diesen Gedanken unterstreicht auch Sabine Morocutti<br />

vom Regionalmanagement OÖ: „Wenn man<br />

den Fokus mehr darauf legen würde, welche gemeinsamen<br />

Interessen man hat und was wir voneinander<br />

lernen könnten, würde dies ein respektvolles Miteinander<br />

fördern und dem Abbau von Ängsten dienen.<br />

Aufeinander zugehen, miteinander reden und den<br />

anderen respektieren, so wird Integration funktionieren.“<br />

Pakt für Vielfalt – die Ziele:<br />

- gegenseitiges Verständnis schaffen<br />

- Toleranz erhöhen<br />

- gemeinsam Bilder verändern<br />

- Vorurteile abbauen<br />

- das friedvolle Miteinander stärken<br />

Partner sind neben der Arbeiter- und Wirtschaftskammer<br />

OÖ, dem Regionalmanagement OÖ, der<br />

Caritas, den Magistraten von Linz und Wels, der pro<br />

mente, der Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse<br />

OÖ zahlreiche Institutionen, Organisationen,<br />

Interessensvertretungen, Glaubensgemeinschaften,<br />

Unternehmen und Vereine. •<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Mehr Information zum Pakt für Vielfalt unter<br />

www.vielfalt-ooe.at<br />

42 lebens


infoS<br />

WEGE<br />

mobil<br />

Mobile Hausbetreuer<br />

anfordern<br />

Ein Anruf oder E-Mail genügt:<br />

Tel.: 07242 / 9010 - 4200<br />

E-Mail: office@oms.co.at<br />

Mobile Hausbetreuer im Einsatz<br />

Markus H. ist berufl ich stark ausgelastet und fi ndet keine Zeit diese lästigen kleinen technischen<br />

Reparaturen im Haus endlich in Angriff zu nehmen. und Frau ulrike G., sie geht jetzt<br />

auf die 80 zu, kann die anfallenden Arbeiten in ihrer Wohnung einfach nicht mehr alleine meistern.<br />

Hilfe erhalten beide von den mobilen Hausbetreuern der Firma oMS, die technische<br />

unterstützung für daheim bieten.<br />

„ich schaffe<br />

das alleine<br />

nicht mehr“<br />

Ulrike G.<br />

sitzt in ihrem<br />

Wohnzimmer<br />

und freut sich,<br />

dass wieder in allen Lampen funktionierende<br />

Glühbirnen sind, sich<br />

die Tür wieder schließen lässt, der<br />

Fernseher jetzt alle Kanäle empfängt<br />

und die neuen Bilder ihrer<br />

Enkel endlich an der Wand hängen.<br />

„Ich schaffe das alles alleine nicht<br />

mehr. Und an wen soll ich mich<br />

denn wenden? Meine Kinder<br />

wohnen sehr weit weg. Und auch<br />

wenn sie in der Nähe wären, man<br />

will doch nicht wegen jeder Kleinigkeit<br />

anrufen. Ich bin wirklich<br />

froh, dass ich jetzt weiß, an wen<br />

ich mich wenden kann, wenn ich<br />

Unterstützung brauche. Auch<br />

wenn es nur kleine Dinge zu erledigen<br />

gibt“, freut sich Ulrike G.<br />

„Und das sind wirklich sehr nette<br />

Leute von der mobilen Hausbetreuung,<br />

da bleibt zwischen den<br />

Erledigungen immer Zeit für ein<br />

kurzes Schwätzchen“, schmunzelt<br />

die sympathische 78jährige<br />

mit einem Blick auf die frisch<br />

bepflanzten Blumenkistchen am<br />

Balkon, die der mobile Hausbetreuer<br />

in den 2. Stock transportiert<br />

und eingehängt hat.<br />

„Meine Zeit ist<br />

mir wertvoll<br />

und handwerk<br />

nicht<br />

meine Stärke“<br />

Markus H. ist<br />

in den besten<br />

Jahren und gerade dabei sein Unternehmen<br />

weiter auszubauen. Da<br />

er hier sehr viel arbeitet, bleibt<br />

kaum Zeit für technische Reparaturen<br />

im Haushalt. Ganz davon<br />

abgesehen, dass der kreative<br />

Kopf mit dem Handwerk eher auf<br />

Kriegsfuß steht. „Als Unternehmer<br />

habe ich gelernt, mich auf<br />

jene Dinge zu konzentrieren, die<br />

ich auch wirklich gut kann. Technische<br />

Reparaturen gehören bei<br />

mir nicht dazu“, erklärt Markus<br />

H. Durch eine Bekannte erfuhr<br />

er von den technischen Dienstleistungen<br />

der Firma OMS:<br />

„Tja, warum nicht, habe ich mir<br />

gedacht und das Angebot einfach<br />

mal getestet. Die Vorhangstangen<br />

in meinem Haus sind jetzt montiert,<br />

die Klingel hat keine Störungen<br />

mehr und endlich ist die<br />

Hecke im Garten richtig in Form<br />

geschnitten. Und wenn meine<br />

Waschmaschine defekt oder der<br />

Boiler verkalkt ist, vermittelt mir<br />

die OMS verlässliche, kompetente<br />

Servicepartner. Es ist einfach eine<br />

praktische Sache, mit nur einer<br />

Telefonnummer Hilfe in all diesen<br />

Dingen zu bekommen.“ •<br />

WEGE 43


WEGE<br />

integration<br />

v.l.n.r.: Moricette Kaleba,<br />

Bernadette Kaleba, Claudia<br />

Praher, OÖ Rotes Kreuz –<br />

Familienzusammenführung,<br />

Maria Kaleba, Kevine Kaleba<br />

Migration im OÖ Roten Kreuz:<br />

Familienzusammenführung und<br />

projektXchange bilden Schwerpunkte<br />

Im Jahr 2005 flüchtete Bernadette Kaleba aus dem Kongo nach Österreich. Ihre drei Töchter<br />

musste die damals 31-jährige bei der Großmutter zurücklassen. Sechs Jahre später waren<br />

Mutter und Kinder mit Hilfe des OÖ Roten Kreuzes wieder vereint.<br />

Beinahe sechs Jahre lang musste<br />

Bernadette Kaleba auf den Augenblick<br />

warten, ihre Kinder in den<br />

Arm nehmen zu können. Im Jahr<br />

2005 flüchtete die heute 36-jährige<br />

aufgrund des herrschenden<br />

Bürgerkrieges aus dem Kongo<br />

nach Österreich. Ihre drei Töchter<br />

– Kevine, Moricette und Maria –<br />

musste sie bei ihrer Großmutter<br />

zurücklassen.<br />

Zwei Jahre später wurde Bernadette<br />

Kaleba Asyl in Österreich<br />

gewährt und so war es ihr möglich<br />

einen Antrag auf Familienzusammenführung<br />

bei der österreichischen<br />

Botschaft in Nairobi zu<br />

stellen. Hierfür bat sie das OÖ<br />

Rote Kreuz um Hilfe: „Das OÖ<br />

Rote Kreuz dient hilfesuchenden<br />

Menschen nicht nur als erste Anlaufstation,<br />

sondern hilft bei der<br />

gesamten Abwicklung der Familienzusammenführung.<br />

So werden<br />

notwendige Anträge vorbereitet<br />

und der Kontakt mit zuständigen<br />

Behörden hergestellt“, erklärt der<br />

Präsident des OÖ Roten Kreuzes<br />

Dr. Walter Aichinger. Bereits 44<br />

Familien (184 Personen) wurden<br />

seit Einführung dieser Leistung<br />

im Jahr 2006 wieder zusammengeführt.<br />

projektXchange<br />

Zusätzlich widmet sich die größte<br />

humanitäre Hilfsorganisation<br />

des Landes der Integration von<br />

Migranten, da diese in Österreich<br />

laut Umfragen eher schlecht funktioniere.<br />

Oft aufgrund der falschen<br />

Annahme, dass Integration<br />

ein einseitiger Prozess sei: „Durch<br />

aktive Begegnungen lassen sich<br />

subjektive Meinungen und Einstellungen<br />

schrittweise verbessern<br />

und Brücken zwischen den verschiedenen<br />

Menschen bauen. Unser<br />

Ziel ist es, gemeinsam mit anderen<br />

Organisationen, vor allem<br />

junge Menschen zu erreichen und<br />

bei diesen das Integrationsgefühl<br />

aufgrund verschiedener Maßnahmen<br />

zu verstärken“, fasst der Präsident<br />

das Projekt zusammen.<br />

Die größte Aufgabe sei es Vertreter<br />

der Minderheitengesellschaft<br />

in Kontakt mit jungen Menschen<br />

der Mehrheitsgesellschaft zu bringen.<br />

•<br />

44 lebens


WEGE<br />

integration<br />

wels - land<br />

„Ich möchte<br />

diesen Kindern<br />

einfach helfen“<br />

Hausaufgabenhilfe für Kinder<br />

im Flüchtlingshaus Stadl Paura<br />

Walter Fellner und Nadiya Meissner mit<br />

Ciara, Salekh, Ali, Aset, Amina und Fariz.<br />

Das Flüchtlingshaus in Stadl Paura gibt es seit nunmehr acht Jahren. Aktuell sind dort 38<br />

AsylwerberInnen, darunter 13 Kinder, untergebracht. Die Kinder im Volks- und Hauptschulalter<br />

erhalten seit Herbst 2010 Hausaufgabenhilfe von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus der<br />

Bevölkerung. Walter Fellner ist einer der acht BetreuerInnen und steckt seit Projektstart viel<br />

Herzblut in die Unterstützung der Kinder.<br />

„Ich war immer mit Leib und Seele Volksschullehrer<br />

beziehungsweise später VS-Direktor. Ich arbeite<br />

einfach gerne mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Dann, in der Pension las ich den Aufruf in der Gemeindezeitung.<br />

Ich wollte den Kindern einfach helfen<br />

und meine Erfahrung als Pädagoge für etwas<br />

Gutes einsetzen“, erklärt Walter Fellner seine Beweggründe<br />

zur Mitarbeit.<br />

„Wenn man in Kinder investiert,<br />

ist es nie umsonst“<br />

Abwechselnd mit den anderen BetreuerInnen unterstützt<br />

Fellner die Kinder zwei Stunden täglich<br />

bei ihren Hausaufgaben. Er erklärt Textaufgaben,<br />

Grammatikübungen und bringt ihnen auf vielfältige<br />

Weise die deutsche Sprache näher. Dafür greift<br />

der Pädagoge auch zu kreativen Mitteln. „Ich habe<br />

vergangenes Jahr wieder angefangen Lernspiele zu<br />

basteln“, erzählt Fellner. Neben den schulischen Inhalten,<br />

werden den Kindern auch ein respektvoller<br />

zwischenmenschlicher Umgang und soziale Werte<br />

mit auf den Weg gegeben.<br />

Die Kinder sind begeistert bei der Sache. Und auch<br />

wenn es manchmal noch sprachliche Schwierigkeiten<br />

gibt, es geht jeden Tag voran. D.I. Nadiya Meissner,<br />

Leiterin vom Flüchtlingshaus Stadl Paura bestätigt<br />

die guten Ergebnisse: „Die Sprachkenntnisse der<br />

Kinder werden immer besser und auch in der Schule<br />

freuen wir uns über sichtbare Erfolge. Wenn man in<br />

Kinder investiert, ist es nie umsonst. Selbst wenn die<br />

Kinder wieder in ihr Heimatland zurückkehren, die<br />

Chancen der Kinder steigen durch die erworbenen<br />

Kenntnisse auch im eigenen Land enorm.“ •<br />

WEGE 45


WEGE<br />

integration<br />

WElS<br />

lies mal vor!<br />

Weitere Lesementoren<br />

gesucht!<br />

„Für das nächste Schuljahr suchen<br />

wir weiterhin Lesementorinnen<br />

und -mentoren“,<br />

bittet Dragosits um Unterstützung.<br />

Wer sich dafür interessiert,<br />

wendet sich an Mag. a Eva<br />

Dragosits, 0699 / 17192595.<br />

Senioren unterstützen Volksschüler beim lesenlernen<br />

Insgesamt 14 Lesementorinnen und -mentoren aller<br />

Altersstufen, vier davon aus dem Haus für Senioren<br />

Wels, kommen einmal in der Woche in die Volksschule<br />

3 und üben mit jeweils einem Kind lesen. Das<br />

Projekt Lesementor bindet Kinder aus den ersten drei<br />

Schulklassen ein, viele davon mit Migrationshintergrund.<br />

Es möchte Kinder beim Lesen und beim Textverständnis<br />

unterstützen. In Wels hat dieses Projekt<br />

Mag. a Eva Dragosits, selbst Mutter von zwei Kindern<br />

und interkulturelle Trainerin und Sprachtrainerin,<br />

ins Leben gerufen. Maria Kaltenberger, Bewohnerin<br />

vom Haus der Senioren unterstützt das Projekt gerne:<br />

„Ich habe da einen ganz lieben Buben, mit dem ich<br />

lese. Es macht Spaß.“ •<br />

46 lebens


WEGE<br />

integration<br />

lernen und Spaß haben<br />

im lerncafé Marchtrenk<br />

Nachmittagsangebot für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

WElS - lAND<br />

Das lerncafé ist ein kostenloses Betreuungsangebot der caritas und richtet sich an alle Kinder<br />

und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren, besonders jedoch an Kinder mit Migrationshintergrund.<br />

Die Kinder werden bei ihren Hausaufgaben unterstützt, erhalten Hilfe bei der<br />

Vorbereitung auf Tests und können so lerndefi zite ausgleichen.<br />

Das Lerncafé im Volkshaus in<br />

Marchtrenk ist bereits das achte<br />

Caritas-Lerncafé in Österreich,<br />

das aus Mitteln des BMI sowie mit<br />

Spenden finanziert wird.<br />

Ziel ist, in jedem Bundesland ein<br />

eben solches Betreuungsangebot<br />

für Kinder und Jugendliche zu<br />

eröffnen. Dr. Josef Gruber, Obmann<br />

des Sozialhilfeverbandes<br />

Wels-Land: „Der allergrößte<br />

Schatz, den wir heben können,<br />

sind die Entwicklungspotenziale<br />

unserer Kinder. Daher freue<br />

ich mich sehr darüber, dass mit<br />

Oberösterreichs erstem Lerncafé<br />

in unserem Bezirk ein weiterer<br />

bedeutender Schritt in diese Richtung<br />

erfolgt.“ Pädagogische Fachkräfte<br />

und geschulte Freiwillige<br />

stehen den Kindern im Lerncafé<br />

dreimal pro Woche zur Seite. Sie<br />

sehen ihre Aufgaben nicht nur im<br />

Bereich der Lernhilfe. Vielmehr<br />

geht es auch darum, Freude am<br />

Lernen zu wecken und die Motivation<br />

der Kinder zu stärken. Die<br />

gesunde Jause ist ein weiterer fixer<br />

Programmpunkt, gefolgt von jeder<br />

Menge Spaß in der Freizeiteinheit,<br />

die mit kreativen Spielen und<br />

Ausflügen gefüllt ist. •<br />

WEGE 47


WEGE<br />

integration<br />

INTERRElIGIÖSITÄT<br />

IN DER PFlEGE<br />

WE.G.E. 42<br />

Der interreligiöse Dialog beschreibt die respektvolle<br />

Begegnung zwischen Menschen verschiedener Religionen.<br />

Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

die in Krankenhäusern oder Alten- und Pfl e-<br />

geheimen versorgt werden, nimmt stetig zu.<br />

Die Pflege von Menschen ist grundsätzlich ein sensibler<br />

Bereich, der vom betreuenden Fachpersonal<br />

Feingefühl und soziale Kompetenz verlangt. Menschen<br />

aus anderen Kulturen haben jedoch auch andere<br />

Bedürfnisse. Wie gehen erfahrene Pflegefachkräfte<br />

mit diesen zusätzlichen Herausforderungen um?<br />

offenheit für alte Menschen aus anderen<br />

Kulturen<br />

Michaela Steinerberger ist Wohngruppen-Leiterin<br />

im Alten- und Pflegeheim Vogelweide-Laahen: „Die<br />

Einstellung zu Leben und Tod, zu Ernährung und<br />

Körperpflege, zu Ritualen, zu Leiden und Schmerzerleichterung<br />

ist weltanschaulich geprägt. Daraus ergeben<br />

sich körperliche und spirituelle Bedürfnisse die<br />

zunächst einmal Sensibilität und Offenheit seitens<br />

der Betreuenden erfordern, um den nötigen Raum<br />

und die Zeit dafür zu finden.“<br />

„Es ist wichtig, auf kulturelle und religiös-weltanschauliche<br />

Differenzen zwischen den Menschen<br />

und auf die damit einhergehenden Bedürfnisse eines<br />

Menschen zu achten.“<br />

Ein Großteil der Patienten bzw. Bewohner, die aus<br />

dem Ausland stammen, sind Muslime. Die kulturellen<br />

Unterschiede sind hier groß und wirken sich auf<br />

zahlreiche Pflegebereiche aus. Das Wissen um diese<br />

Unterschiede macht es den Betreuern möglich, auf<br />

Menschen aus anderen Kulturkreisen individuell<br />

einzugehen.<br />

herausforderungen in der betreuung im Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen<br />

DGKP Herbert Schönbauer ist Pflege-Stationsleiter<br />

der psychiatrischen Abteilung des Klinikums: „Besonders<br />

der Psychotherapie stehen Muslime eher<br />

skeptisch gegenüber. Sie haben größere Berührungsängste<br />

mit Psychiatern und Therapeuten. Speziell<br />

bei Frauen ist es ein großes Tabuthema, wenn es um<br />

Probleme in der Ehe oder um Gewalt in der Familie<br />

geht“, so Schönbauer.<br />

„DIE PERSÖNlIcHEN ScHIcKSAlE<br />

DER MENScHEN BEWEGEN uNS“<br />

Und er erzählt weiter, dass das betreuende Team auf<br />

der Psychiatrie oft einen tiefen Einblick in Lebensgeschichten<br />

ausländischer Familien erhält. „Das lässt<br />

uns natürlich auch persönlich nicht kalt“, betont der<br />

erfahrene Pfleger. •<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Mehr Infos unter der Rubrik „Gesundheit“.<br />

48 lebens


WEGE<br />

integration<br />

eferding<br />

„Wir müssen an die<br />

Jugendlichen glauben“<br />

Chef Günter Maier<br />

und Lehrling Granit Gashi<br />

Arbeitsbegleitung für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben<br />

Brigitte Hinterberger vom Hilfswerk Oberösterreich unterstützt im Bezirk Eferding Jugendliche<br />

mit unklaren Berufsvorstellungen, Bildungsdefiziten und abgebrochener Ausbildung bei der<br />

Integration in die Arbeitswelt.<br />

So stand sie auch Granit Gashi zur Seite, der mit<br />

zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte. Heute ist<br />

er Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr bei der Firma<br />

Maier & Stelzer GmbH in Eferding und meistert sein<br />

Schul- und Berufsleben sehr erfolgreich.<br />

In vielen Fällen haben die Schützlinge von Sozialpädagogin<br />

Hinterberger Migrationshintergrund und<br />

sehen sich bei der Suche nach einer Lehrstelle mit<br />

zahlreichen Vorurteilen konfrontiert. Hinterberger<br />

betont: „Auf die Jugendlichen und ihre individuellen<br />

Probleme wird oft zu wenig eingegangen. Sie erhalten<br />

gar keine Chance, sich zu beweisen. Dabei würde es<br />

in vielen Fällen bereits helfen, wenn wir ihnen zeigen,<br />

dass wir an sie glauben.“<br />

Brigitte Hinterberger hat an Granit Gashi geglaubt<br />

und sich nach einem intensiven Gespräch mit ihm,<br />

persönlich für den Jungen eingesetzt. Sie wendete<br />

sich an Firmenchef Günter Maier, der Granit zu<br />

einem Praktikum einlud. Die Probezeit verlief gut<br />

und so fiel es dem Firmenchef von Maier & Stelzer<br />

nicht schwer, Granit eine Lehrstelle als Installationsund<br />

Gebäudetechniker anzubieten.<br />

Den Jugendlichen wird nichts geschenkt<br />

Günter Maier: „Wir nehmen jährlich 2-3 Lehrlinge<br />

auf und bieten ihnen eine Ausbildung in einer spannenden<br />

und vor allem zukunftsträchtigen Branche.<br />

Wir schenken ihnen aber auch nichts. Sie müssen<br />

sich schon selbst auf die Füße stellen und zeigen,<br />

dass sie etwas lernen wollen. Granit hat uns das bewiesen.<br />

Er entwickelt sich gut und bringt auch in<br />

der Schule gute Leistungen.“ Granit Gashi selbst ist<br />

unschlüssig, an was es nun tatsächlich liegt, dass er<br />

seine früheren Probleme hinter sich lassen konnte:<br />

„Es ist einfach so, dass mir die Ausbildung in dem<br />

Bereich gefällt. Ich finde die Dinge, die ich hier<br />

lerne, interessant und ich fühle mich in der Firma<br />

gut aufgehoben.“ •<br />

„Ich wünsche Granit Gashi,<br />

dass er seine Ziele erreicht und<br />

an das glaube ich auch.“<br />

Sozialpädagogin Brigitte Hinterberger<br />

vom Hilfswerk Oberösterreich<br />

Weitere Infos unter www.ooe.hilfswerk.at<br />

WEGE 49


WEGE<br />

gesundheit<br />

Der Hausarzt ist der<br />

erste Ansprechpartner!<br />

WE.G.E. 42<br />

Spitalsambulanzen sind nur für Notfälle und für Patienten mit überweisung gedacht. Menschen<br />

mit Migrationshintergrund fahren jedoch überdurchschnittlich oft mit kleinen Beschwerden<br />

ins Krankenhaus. Der Grund: Viele kennen aus ihrer Heimat das Hausarzt-System nicht.<br />

umso wichtiger sind die richtigen Informationen.<br />

Man hat zu viel gegessen<br />

und dann ist einem schlecht.<br />

Oder: Man hat seit einer<br />

Woche einen Ausschlag auf<br />

der Haut. Oder: Das Kind<br />

hat 38 Grad Fieber und ist<br />

verkühlt. All das sind keine<br />

Gründe, ins Krankenhaus<br />

zu fahren oder um elf Uhr<br />

am Abend den Ärztenotruf<br />

zu verständigen. Manche<br />

Beschwerden vergehen von<br />

selbst wieder. Und wenn<br />

man Hilfe braucht, reicht es<br />

meist aus, sich zu Ordinationszeiten<br />

an den Hausarzt<br />

bzw. die Hausärztin zu wenden.<br />

Doch leider nehmen viele<br />

Menschen auch wegen<br />

Kleinigkeiten oder schon länger<br />

bestehender Beschwerden<br />

die Notfall-Dienste in<br />

Anspruch. So soll es nicht<br />

sein. Erster Ansprechpartner<br />

ist der Hausarzt. •<br />

Partner für Gesundheit:<br />

Wenn Veli Ötztürk (links)<br />

etwas braucht, wendet er<br />

sich an seinen Hausarzt<br />

Dr. Rashid Sardest.<br />

„Dr. Sardest ist in meiner Nähe.<br />

Wenn mir etwas fehlt, komme<br />

ich immer zu ihm. Er weiß, was<br />

zu tun ist und ich fühle mich<br />

bei ihm gut aufgehoben. Er hat<br />

ein gutes Gespür für Menschen,<br />

die aus anderen Ländern und<br />

Kulturen kommen.“<br />

Veli Ötztürk, Patient von<br />

Dr. Sardest<br />

„Wenn meine Patienten ein gesundheitliches<br />

Problem haben, sollen sie zuerst zu mir als<br />

Hausarzt kommen. Sollte es nötig sein, leite<br />

ich sie an die richtigen Spezialisten weiter.<br />

Der ärztliche Bereitschaftsdienst abends<br />

und in der Nacht sowie die Spitalsambulanzen<br />

helfen bei echten Notfällen. Wer wegen<br />

Kleinigkeiten die Notfall-Dienste beansprucht<br />

verhält sich unfair gegenüber jenen<br />

Patienten, denen es wirklich schlecht geht.“<br />

Dr. Rashid Sardest, Hausarzt<br />

mit einer ordination in Wels<br />

50 lebens


WEGE<br />

gesundheit<br />

Es gibt jetzt in Arztpraxen,<br />

Apotheken, Krankenhausambulanzen,<br />

Sozialhilfestellen,<br />

öffentlichen Einrichtungen,<br />

Migrantenvereinen und vielen<br />

anderen Institutionen den<br />

Infofolder „Wegweiser durch<br />

das Gesundheitssystem“ in<br />

9 verschiedenen Sprachen!<br />

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Für den Informationsfolder<br />

„Wegweiser durchs Gesundheitssystem“<br />

gibt es spezielle Aufsteller. Sie können<br />

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WEGE 51


WEGE<br />

netzwerk<br />

GESuNDE GEMEINDE<br />

Ehrenamtliches Engagement ist der Motor<br />

WE.G.E. 42<br />

Das Netzwerk „Gesunde Gemeinde“ besteht<br />

seit dem Jahr 1989. Antriebskraft bekommt<br />

die Initiative durch die vielen ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen in ganz oberösterreich, die<br />

den Gedanken einer gesunden lebensweise<br />

in ihre Heimatgemeinden tragen.<br />

In Arbeitskreisen sind engagierte Frauen und Männer<br />

für ihre „Gesunde Gemeinde“ aktiv. Zahlreiche<br />

Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention<br />

wurden bereits umgesetzt. Und der Tatendrang der<br />

Mitwirkenden ist ungebrochen. Sie treffen sich in ihrer<br />

Freizeit, arbeiten neue Konzepte aus und binden<br />

bestehende Vereine und Gemeindeinstitutionen mit<br />

ein. Diesem Engagement ist es zu verdanken, dass<br />

Gesundheit – eine der wichtigsten Ressourcen unserer<br />

Zeit – immer mehr im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

verankert ist.<br />

Rosemarie Mair, Arbeitskreisleiterin<br />

in der Gesunden Gemeinde Pötting<br />

„Ich sehe in meiner Rolle als Arbeitskreisleiterin<br />

der Gesunden<br />

Gemeinde für mich als Gemeinderätin<br />

die Möglichkeit, mich<br />

sinnvoll für die Bevölkerung zu<br />

engagieren. Es macht mir Freude, gemeinsam mit<br />

einem vielseitig engagierten Team den PöttingerInnen<br />

Gesundheitsangebote direkt vor die Haustüre<br />

zu liefern und ihnen das Bewusstsein zu stärken,<br />

dass jeder selbst für seine Gesundheit verantwortlich<br />

ist. Die Vernetzung der Gesunden Gemeinde mit<br />

den Einrichtungen des Ortes (Schule, Kindergarten,<br />

Vereine, Sozialeinrichtungen, ...) als unentbehrliche<br />

Partner ist mir ganz wichtig und gibt mir auch das<br />

52 lebens


WEGE<br />

netzwerk<br />

Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Wenn Vortragende<br />

immer wieder erstaunt sind, dass selbst bei Fachvorträgen<br />

das kleine Pötting es schafft, einen Saal zu füllen<br />

oder bei einem Gesundheitstag der ganze Ort auf<br />

den Beinen ist, so ist das für mich immer wieder Bestätigung,<br />

wie sehr die Bevölkerung das Service der<br />

Gesunden Gemeinde schätzt.“<br />

DI Franz Scheriau, Arbeitskreisleiter<br />

in der Gesunden Gemeinde Scharten<br />

„Der persönliche Motor für mein<br />

Engagement ist das Bemühen,<br />

Gesundheit unter die Bevölkerung<br />

zu bringen. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten<br />

möchte ich einen Teil meiner Lebenserfahrung<br />

in die Gesellschaft einbringen. Die Leute sollen<br />

auch im Alter ihr Leben gesund und fit genießen<br />

können. Dazu ist es notwendig, die Prävention im<br />

Gesundheitswesen verstärkt einzusetzen und schon<br />

in jungen Jahren damit zu beginnen.<br />

Dr. Marcus Rieser, Arbeitskreisleiter in<br />

der Gesunden Gemeinde St. Agatha<br />

„Der unmittelbare Anstoß für<br />

mein Engagement ist zum einen<br />

mein Diabetes-Typ-2, zum anderen<br />

fühle ich mich, und auch meine<br />

Familie, in meiner Gemeinde<br />

ausgesprochen wohl. Ich wollte daher (nur für mich)<br />

ein Zeichen setzen und etwas tun – etwas tun mit<br />

einem gemeinnützigen Zweck. „gemein“ für die Gemeinde,<br />

„nützig“ als etwas, was nützlich ist. Das Ziel<br />

ist kein großes, sondern der eine oder andere „kleine<br />

Moment“, der eben auf der gesundheitlichen Ebene<br />

im weitesten Sinn der Gemeinde nützt.“ •<br />

Weitere Infos finden Sie unter<br />

www.gesundegemeinde.ooe.gv.at<br />

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Unser Arbeitskreis ist ein gut funktionierendes Team,<br />

in dem jeder sehr engagiert mitarbeitet, wodurch die<br />

Last des Ehrenamtes gut verteilt wird.<br />

Waltraud Zauner, Arbeitskreisleiterin in<br />

der Gesunden Gemeinde Michaelnbach<br />

„In Michaelnbach haben wir ein<br />

Gesunde Gemeinde-Team, dessen<br />

Mitglieder in Gesundheits- oder<br />

Sozialberufen arbeiten. Das Interesse<br />

für gesunde Lebensführung<br />

geht aber bei allen über das Berufliche hinaus. Wir<br />

wollen der Bevölkerung vermitteln, dass zu Gesundheit<br />

körperliches und seelisches Wohlbefinden gehört.<br />

Dieses setzt sich aus vielen kleinen Bausteinen<br />

zusammen – einige davon bieten wir an. Dabei bemühen<br />

wir uns, viele Bereiche abzudecken und ein<br />

vielseitiges Programm für Jung und Alt zu erstellen.<br />

(z. B. vielseitige Bewegungsangebote, …) Bei der geplanten<br />

Gesundheitsstraße am 31. März <strong>2012</strong> reicht<br />

der Bogen zum Beispiel vom Kinderturnen bis hin<br />

zur Venenmessung, vom Sehtest bis zur Vorstellung<br />

eines Laiendefibrillators.“<br />

Felbermayr Transport- und<br />

Hebetechnik GmbH & Co KG<br />

Machstraße 7 · A-4600 Wels<br />

Tel.: +43 7242 695-149 · Fax: DW 127<br />

E-Mail: spezialtransport@felbermayr.cc<br />

WEGE 53


WEGE<br />

ärztekammer<br />

Vorsorgeuntersuchung:<br />

Hausärztinnen und Hausärzte<br />

sind nicht nur für Sie da, wenn<br />

Sie krank sind, sondern auch,<br />

wenn es ums Gesundbleiben geht.<br />

Allgemeine Vorsorgeuntersuchung:<br />

Rechtzeitig auf sich schauen!<br />

WE.G.E. 42<br />

Risikofaktoren so früh wie möglich erkennen, den eigenen<br />

Lebensstil verbessern, die Gesundheit lange erhalten:<br />

Das ist das Ziel der Vorsorgeuntersuchung. Erster<br />

Ansprechpartner ist der Hausarzt / die Hausärztin.<br />

Wer wissen möchte, wie es um seine Gesundheit<br />

steht, muss nicht weit fahren: Der Hausarzt bzw.<br />

die Hausärztin ums Eck nimmt sich Zeit für Ihre<br />

Vorsorgeuntersuchung, früher „Gesundenuntersuchung“<br />

genannt. Diese ist einmal jährlich möglich,<br />

die Kosten übernimmt die Krankenkasse.<br />

Es ist ganz einfach: Wer sich durchchecken lassen<br />

möchte kommt (nüchtern) zur Blutabnahme und<br />

Harnprobe in die Ordination und nimmt sich dort<br />

einen Fragebogen mit. In diesem gibt der Patient<br />

/ die Patientin unter anderem über Ernährungsund<br />

Bewegungsgewohnheiten, Medikamenten-<br />

54 lebens


WEGE<br />

ärztekammer<br />

Einnahme, chronische Krankheiten bzw. Vorerkrankungen<br />

in der Familie Auskunft. Das sind wichtige<br />

Informationen für die Anamnese. Bei älteren Menschen<br />

werden zusätzliche Werte ermittelt, etwa im<br />

Hör- und Sehtest.<br />

Individuelle Beratung für jede<br />

Lebenssituation<br />

Sind die Befunde für Blutzucker, Blutdruck, Harnwerte<br />

etc. eingelangt, macht man sich mit seinem<br />

Arzt einen Termin für ein persönliches Gespräch<br />

aus. Dr. Maria Froschauer, Allgemeinmedizinerin<br />

in Grieskirchen, erklärt ihren Patienten, was die<br />

medizinischen Werte bedeuten und was sie für ihre<br />

Gesundheit tun können: „Es gibt kein Patentrezept.<br />

Ich gehe auf die individuellen Risikofaktoren,<br />

Bedürfnisse und Lebensumstände jedes Einzelnen<br />

konkret ein. Wer seinen Lebensstil gesünder machen<br />

will, muss das ja im eigenen Alltag auch umsetzen<br />

können. Ich stülpe niemandem ein fertiges Konzept<br />

über, sondern sehe mich als Begleiterin meiner Patienten.<br />

“Pro Jahr nehmen in Oberösterreich ca. 135.000<br />

Personen an der Vorsorgeuntersuchung teil. Frauen<br />

kommen häufiger als Männer, Ältere eher als Jüngere.<br />

Für Dr. Froschauer ist die Vorsorgeuntersuchung<br />

noch ausbaufähig: „Gesundheit ist in jedem Alter<br />

ein Thema. Ich würde mich vor allem freuen, wenn<br />

Männer etwas mehr auf sich schauen.“ Die Vorteile<br />

der Vorsorgeuntersuchung gehen über die Beratung<br />

durch den Hausarzt hinaus, so Dr. Froschauer:<br />

„Wenn ich bei jemandem ein besonderes Gesundheitsproblem<br />

oder Risiko entdecke, leite ich ihn oder<br />

sie an die dafür kompetente Stelle weiter, z. B. zum<br />

Facharzt, zur Physiotherapie oder ich vermittle Beratung<br />

bei seelischen Problemen. Außerdem mache ich<br />

meine Patienten auf die zahlreichen Möglichkeiten<br />

zur Krebsvorsorge aufmerksam.“•<br />

„Die persönliche Gesundheitsvorsorge<br />

ist eine wesentliche<br />

Säule der Präventionsmedizin.<br />

Wer mit gesunder Ernährung<br />

und regelmäßiger Bewegung<br />

auf sich achtet, bekommt<br />

dafür mehr Lebensqualität<br />

zurück. Das gilt auch<br />

für Menschen, die bereits<br />

an Krankheiten leiden.“<br />

Dr. Maria Froschauer,<br />

Allgemeinmedizinerin<br />

in Grieskirchen<br />

„Ich gehe jedes Jahr im Frühling<br />

zur Vorsorgeuntersuchung.<br />

Sie gibt mir ein Gefühl der<br />

Sicherheit: Wenn Werte nicht<br />

passen, habe ich die Chance,<br />

dass man das früh entdeckt<br />

und so kann ich rechtzeitig<br />

gegensteuern. Natürlich<br />

nehme ich auch die Angebote<br />

zur Krebsvorsorge an.“<br />

Marianne Kislinger (63)<br />

aus Schlüßlberg<br />

„Bei der Vorsorgeuntersuchung<br />

geht es darum, die häufigen<br />

Zivilisationskrankheiten zu<br />

vermeiden oder zumindest<br />

hinauszuschieben. Viele<br />

Risikofaktoren z. B. für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Diabetes, Rücken- und<br />

Gelenksschmerzen können<br />

wir selbst beeinflussen.“<br />

MR Dr. Oskar Schweninger,<br />

Allgemeinmediziner und<br />

Bezirksärztevertreter für Wels<br />

WEGE 55


WEGE<br />

prävention<br />

FRAuEN-<br />

GESuNDHEIT<br />

Interview mit Mag. a Martha Scholz,<br />

leiterin Frauengesundheitszentrum<br />

Wels<br />

WElS<br />

Warum sollte Frauengesundheit<br />

ernst genommen werden?<br />

Frauen haben andere Bedürfnisse<br />

als Männer. Sie erleben Krankheiten<br />

nicht nur anders, sie fühlen<br />

und beschreiben die Symptome<br />

unterschiedlich zu Männern.<br />

Diese Tatsache wurde in der klassischen<br />

Schulmedizin lange außer<br />

Acht gelassen. Heute weiß man,<br />

dass Gesundheitsrisiken, Krankheitsverläufe<br />

und Prävention auf<br />

das Geschlecht abgestimmt werden<br />

müssen und das Leben eines<br />

Menschen als Ganzes betrachtet<br />

werden muss.<br />

Wie wirkt sich Mehrfachbelastung<br />

auf die Gesundheit aus?<br />

Nach wie vor existiert bei uns die<br />

traditionelle Rollenverteilung.<br />

Die Frau ist zuständig für Familie,<br />

Haushalt, Pflege von Angehörigen<br />

und geht dabei häufig einer<br />

Erwerbstätigkeit nach. Diese<br />

Mehrfachbelastung und der damit<br />

verbundene Stress ist für Frauen<br />

leider ein Normalzustand.<br />

Das geringere Zeitbudget, das<br />

Frauen für sich haben, erhöht<br />

ihre Anfälligkeit für Krankheiten,<br />

die im Zusammenhang mit Stress<br />

und Überforderung stehen.<br />

Welche Angebote bietet das Frauengesundheitszentrum<br />

ihren Besucherinnen?<br />

Das Frauengesundheitszentrum<br />

Wels gibt es nun seit sieben Jahren.<br />

Wir setzen uns für die gesundheitlichen<br />

Belange von Frauen ein.<br />

Unsere Beratungen werden durch<br />

ein multiprofessionelles Team mit<br />

drei Psychotherapeutinnen, zwei<br />

Ärztinnen, einer Lebens- und<br />

Sexualberaterin, einer bosnischserbisch-kroatischen<br />

Lebens- und<br />

Sozialberaterin, einem Juristen,<br />

einer Ernährungswissenschaftlerin<br />

und einer türkischsprachigen<br />

psychosozialen Beraterin durchgeführt.<br />

Sämtliche Beratungen<br />

werden vertraulich und anonym<br />

behandelt.<br />

Mit unserem frauenspezifischen<br />

Veranstaltungsprogrammen wollen<br />

wir informieren, Wissen vermitteln<br />

und Bewusstsein schaffen,<br />

um die Handlungsfähigkeit von<br />

Frauen und Mädchen zu erhöhen.<br />

Besonderer Schwerpunkt sind unsere<br />

Bewegungskurse: Alle Frauen<br />

können sich dabei frei entfalten<br />

und gemeinsam mit anderen den<br />

Spaß an der Bewegung erleben. •<br />

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Lesen Sie das vollständige<br />

Interview mit Mag. a Martha Scholz<br />

auf www.lebenswege-online.at<br />

unter der Rubrik „Gesundheit“.<br />

Weitere Infos finden Sie<br />

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56 lebens


WEGE<br />

prävention<br />

BuRNouT<br />

Günter P. – Äußerlich bärenstark und<br />

innerlich ausgebrannt...<br />

Günter P. verspürte bereits beim Aufstehen ein<br />

vages unlustgefühl. Das ist etwas Bekanntes,<br />

das bereits seit geraumer Zeit zu seinen Empfi<br />

ndungen gehörte. Aber das ist eben so und<br />

überhaupt: Das leben ist kein Honiglecken!<br />

Er befand sich gerade im Zug, auf dem Weg zur Arbeit.<br />

Beim Aussteigen stürzte er. Was daraufhin mit<br />

ihm geschah weiß er allerdings nicht mehr. Man<br />

brachte ihn ins Krankenhaus. Dort wird eine junge<br />

Ärztin auf die psychische Verfassung von Herrn<br />

P. aufmerksam. Sie gibt ihm Zeit und das Krankenhaus<br />

die notwendige Sicherheit. Langsam verspürt<br />

er, dass er loslassen kann, dass dieser innere Druck<br />

schwächer wird. Günter P. macht eine psychotherapeutische<br />

und medikamentöse Therapie und verlässt<br />

nach drei Wochen das Krankenhaus. Er ist keineswegs<br />

gesund, aber weiß um seinen Gesundheitszustand.<br />

Mehrere Monate dauert die Therapie- und<br />

Erholungsphase. Er hat sich verändert. Schien er<br />

früher bärenstark und grenzenlos belastbar, so zeigt<br />

er heute Achtsamkeit und Rücksichtnahme auf sich<br />

selbst, er wirkt ein wenig distanziert und sagt auffällig<br />

oft Nein. Burnout kann uns plötzlich zum<br />

Stehenbleiben zwingen und das ist im Idealfall mit<br />

einer heilsamen Erfahrung verbunden. Das macht<br />

das Fallbeispiel von Günter P. deutlich. Doch wie<br />

kann man sich davor schützen? Es ist die persönliche<br />

Entwicklungsgeschichte, die uns mehr oder weniger<br />

Rüstzeug für das Leben mitgibt. Damit ist ein Burnout<br />

der Ausdruck eines langen Prozesses, dessen Ursprünge<br />

weit zurückreichen.<br />

DER BuRNouT-TYP KüMMERT SIcH<br />

GERNE uM DIE GANZE WElT –<br />

NuR EBEN NIcHT uM SIcH SElBST!“<br />

(cHRISTIAN AIcHMAYR, BRoScHüRE SToPP BuRN-ouT)<br />

Und doch ist der Einzelne, selbst in späteren Jahren,<br />

in der Lage seine bisherigen Lösungsstrategien<br />

zu hinterfragen, abzuwerfen und neue bessere Antworten<br />

auf die Herausforderungen der heutigen,<br />

zweifelsohne hektischen Zeit, zu entwickeln. Dazu<br />

braucht es allerdings zuerst die Bereitschaft, sich mit<br />

dem Phänomen Burnout zu beschäftigen, idealerweise<br />

vor dem Ausbruch einer persönlichen Krise. •<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Weitere Infos zum Thema „Burnout“ finden Sie online.<br />

WEGE 57


WEGE<br />

prävention<br />

Gesund in<br />

den Frühling<br />

Eine ausgeglichene Ernährung und ausreichend Bewegung<br />

sind wichtig. Das ist vielen ÖsterreicherInnen bereits bewusst,<br />

allerdings ist dieses Wissen im Alltag oft schwer umzusetzen.<br />

Selbst beim Zubereiten von lebensmitteln kann man noch<br />

so einiges falsch machen. Achtet man jedoch auf ein paar<br />

Grundregeln, reduziert man ohne umständliches Kalorienzählen<br />

automatisch den Energiegehalt jeder Mahlzeit.<br />

Monika Prenninger ist Diätologin am Klinikum Wels - Grieskirchen<br />

und hat bereits vielen Menschen den richtigen – einen gesunden – Umgang<br />

mit Lebensmitteln näher gebracht. Sie gibt Tipps, wie verschiedenste<br />

Lebensmittel – von Fleisch bis hin zu süßen Nachspeisen – möglichst<br />

gesund zubereitet werden können. Damit steht einem gesunden<br />

und genussvollen Start in den Frühling nichts mehr im Weg. •<br />

Gesundheitsbewusst kochen, braten und backen<br />

fleisch und fisch<br />

• Fleisch und Fisch sollte man<br />

nicht in Fett ausbacken.<br />

• Kochen, dünsten, dämpfen,<br />

grillen mit wenig Öl, braten<br />

in beschichteten Pfannen,<br />

garen in der Folie, im Druckkochtopf<br />

oder Römertopf –<br />

so bereitet man Fleisch und<br />

Fisch auf gesunde Art und<br />

Weise zu.<br />

• Zum Eindicken von Soßen<br />

eignen sich Vollkornmehl oder<br />

geriebene Kartoffeln besser als<br />

Weißmehl oder Stärkepulver.<br />

Gemüse<br />

• Gemüse kann man für<br />

eine gesunde Mahlzeit<br />

kochen, dünsten oder grillen.<br />

• Wenn man Gemüsespeisen<br />

eindicken möchte,<br />

kann man dazu einen Teil<br />

des Gemüses mixen,<br />

mit Joghurt verrühren<br />

und dem übrigen Gemüse<br />

wieder zugeben. (Auf die<br />

gleiche Weise kann man<br />

übrigens auch Suppen und<br />

Saucen mit Hilfe von<br />

Gemüse eindicken.)<br />

Süßes<br />

• Anstelle des Zuckers gibt es<br />

Alternativen, wie beispielsweise<br />

Stevia (ein rein pflanzlicher<br />

Süßstoff).<br />

• Die natürliche Süße von<br />

Lebensmitteln sollte nicht<br />

übersüßt werden.<br />

• Mehlspeisen schmecken auch<br />

köstlich mit Vollkornmehl und<br />

einem reduzierten Anteil<br />

an Zucker.<br />

• Diabetikerzucker (z. B. Fruchtzucker)<br />

hat die gleiche Energiemenge<br />

wie Haushaltszucker und<br />

bietet somit keinen Vorteil.<br />

58 lebens


WEGE<br />

prävention<br />

Normalgewicht<br />

oder nicht?<br />

Der Body-Mass-Index (BMI)<br />

dient zur Einschätzung<br />

des Körpergewichts.<br />

BMI = Körpergewicht<br />

in kg : (Körpergröße in m2)<br />

BMI-Normalgewicht:<br />

Männer: 19-25<br />

Frauen: 19-24<br />

Gesund UND<br />

einfach köstlich!<br />

Zutaten (4 Portionen):<br />

¼ kg Magertopfen<br />

1 Ei<br />

3 Esslöffel Vollkornmehl<br />

5 Esslöffel Vollkornbrösel<br />

2 Äpfel<br />

Topfen-Apfelknödel<br />

Zubereitung:<br />

Topfen mit Ei, Vollkornmehl<br />

und Vollkornbrösel mischen.<br />

Die geschälten Äpfel fein<br />

reiben und sofort unter die<br />

Topfenmasse geben. Mit den<br />

Händen ca. 12 kleine Knödel<br />

formen und in siedendem<br />

Wasser 10 – 15 Minuten ziehen<br />

lassen. Eventuell in Bröseln<br />

wälzen und mit Beerensauce<br />

oder Kompott servieren.<br />

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WEGE 59


WEGE<br />

wohnservice<br />

Eine Wohnung ist nicht alles,<br />

aber ohne Wohnung ist alles nichts<br />

Menschen, die ihre Wohnung verlieren, finden sich vielfach an den Rand der Gesellschaft<br />

gedrängt. Der Mietrückstand ist nur ein Symptom von komplexen Problemlagen.<br />

So können eine Scheidung, Krankheit oder der plötzliche<br />

Verlust des Arbeitsplatzes zu einer Delogierung<br />

führen. Die Lebenskosten können oft bei gleichbleibendem<br />

Einkommen und gleichzeitig immer höheren<br />

Lebenserhaltungskosten nicht mehr bestritten<br />

werden. Die <strong>Ausgabe</strong>n müssen knapp kalkuliert werden<br />

und somit sinkt auch die Möglichkeit ein Polster<br />

für finanzielle Engpässe zu schaffen. Der Verlust der<br />

Wohnung bedeutet nicht nur das Dach über dem<br />

Kopf zu verlieren, sondern es geht gleichzeitig ein<br />

sicherer Rückzugsort verloren. Wohnungslosigkeit<br />

führt oft zu Schamgefühlen und nicht selten gehen<br />

damit auch soziale Kontakte oder der Arbeitsplatz<br />

verloren.<br />

Um zu verhindern, dass Menschen durch eine Delogierung<br />

in diese soziale Abwärtsspirale geraten, wurde<br />

vom Land Oberösterreich im Jahr 2006 das Netzwerk<br />

Wohnungssicherung ins Leben gerufen. Einer<br />

der PartnerInnen dieses Netzwerkes ist der Verein<br />

Wohnplattform. Dieser wurde beauftragt, in den<br />

Bezirken Linz, Linz-Land, Wels, Wels-Land, Grieskirchen<br />

und Eferding Delogierungsprävention zu<br />

leisten und das Netzwerk zu koordinieren. Wie der<br />

Name schon sagt, wird besonders auf ein vernetztes<br />

Vorgehen zwischen den beteiligten AkteurInnen,<br />

den Betroffenen selbst, Sozialberatungsstellen, Gemeinden,<br />

Bezirksverwaltungsbehörden und den<br />

Einrichtungen des Netzwerkes Wohnungssicherung,<br />

gebaut. So soll flächendeckend einem Wohnungsverlust<br />

entgegen gewirkt werden. Der präventive Ansatz<br />

steht dabei im Vordergrund. Je früher betroffene<br />

Personen eine Beratungsstelle aufsuchen, desto mehr<br />

Lösungsoptionen stehen in der Regel zur Verfügung.<br />

Das heißt, bereits bei den ersten Schwierigkeiten, die<br />

Miete zu bezahlen, kann und soll Kontakt zum Netzwerk<br />

aufgenommen werden. Der Verein Wohnplattform<br />

bietet kompetente Beratung, Unterstützung<br />

und Information bei drohendem Wohnungsverlust<br />

und anderen wohnungsspezifischen Belangen in Bezug<br />

auf finanzielle, soziale und rechtliche Fragen. Das<br />

Anliegen des Vereines ist es, durch eine nachhaltige,<br />

zielorientierte Beratung und Betreuung, eigenen und<br />

leistbaren Wohnraum zu ermöglichen bzw. zu einer<br />

langfristigen Sicherung der Wohnung beizutragen.<br />

Um die Zielgruppe noch besser zu erreichen und im<br />

Planungsraum Wels vor Ort präsent zu sein, wird im<br />

März <strong>2012</strong> ein Bürostandort in Wels eröffnet. •<br />

Verein Wohnplattform<br />

Mag. a Birgit Karrer, BA<br />

Karl-Loy-Straße 2/3. Stock, 4600 Wels<br />

Mobil: 0650 / 60 31 041<br />

Mail: b.karrer@verein-wohnplattform.at<br />

Internet: www.verein-wohnplattform.at<br />

60 lebens


WEGE<br />

apothekenservice<br />

Migration –<br />

Integration<br />

Oberösterreichs Apotheker setzen erste Schritte<br />

Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund erschwert sich der Zugang zu medizinischer<br />

Versorgung aus mehreren Gründen: Fehlendes Wissen über die Notwendigkeit einer Behandlung,<br />

zur Verfügung stehende Möglichkeiten und mangelnde Sprachkenntnisse. So benötigen<br />

Apotheker bei der Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund entsprechende Kompetenzen<br />

wie etwa Feingefühl, Empathie, interkulturelles Verständnis und ausreichend Zeit.<br />

Durch die demografische Entwicklung<br />

in Österreich gibt es<br />

einen immer höheren Anteil an<br />

Migranten. Auch in Oberösterreich<br />

– hier besonders in den Ballungszentren<br />

– steigt der Anteil<br />

an Menschen aus anderen Herkunftsländern<br />

immer weiter an.<br />

Die Betreuung von Migranten<br />

ist trotz des niederschwelligen<br />

Zugangs von Apotheken eine<br />

Herausforderung: Besonders im<br />

Hinblick auf Arzneimittelsicherheit,<br />

die richtige Einnahme von<br />

Medikamenten sowie oftmals<br />

auch durch sprachliche Barrieren.<br />

Um dieser Situation entgegenzuwirken<br />

und eine verbesserte<br />

gesundheitliche Versorgung von<br />

Migranten gewährleisten zu können,<br />

muss an mehreren Ebenen<br />

angesetzt werden. „Apotheker benötigen<br />

zur Betreuung von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

spezifische Kompetenzen: Feingefühl,<br />

Empathie, interkulturelles<br />

Verständnis, Toleranz gegenüber<br />

mangelndem Wissen und sprachlichen<br />

Verständigungsschwierigkeiten<br />

und ausreichend Zeit.<br />

Durch den stetig steigenden Anteil<br />

an Migranten an der oberösterreichischen<br />

Bevölkerung, steigt der<br />

Bedarf an Apothekern, die über<br />

diese Kompetenzen verfügen“, so<br />

Mag. a pharm. Monika Aichberger,<br />

Vizepräsidentin der Apothekerkammer<br />

Oberösterreich. Zu<br />

möglichen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der gegenwärtigen Situation<br />

zählen laut der Expertin der<br />

Versuch mehr multilinguale Mitarbeiter<br />

in Apotheken zu beschäftigen<br />

– beispielsweise pharmazeutisch-kaufmännische<br />

Assistenten<br />

(PKAs) mit Migrationshintergrund.<br />

„Mitarbeiter, die Kunden<br />

in ihrer Sprache betreuen können,<br />

schaffen Vertrauen und erhöhen<br />

die Kundentreue. Ein Anfang ist<br />

schon gemacht: Für einige wenige<br />

Produkte, die einer intensiven Beratung<br />

bedürfen, existieren bereits<br />

Informationsbroschüren in mehreren<br />

Sprachen. Diese liegen in<br />

oberösterreichischen Apotheken<br />

zur freien Entnahme auf“, erklärt<br />

Mag. Aichberger. •<br />

WEGE 61


aktiv WEGE<br />

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für die Selbsthilfe, insbesondere im Hinblick<br />

auf die sich rasant entwickelnden<br />

Kommunikations- und Informationstechnologien.<br />

Die AutorInnen zeigen,<br />

wie Selbsthilfe-Initiativen mit einem<br />

beteiligungsorientierten Ansatz zu einer<br />

gesellschaftlichen relevanten Kraft werden<br />

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Senden Sie bitte bis spätestens 03. August <strong>2012</strong> das Lösungswort an:<br />

wazek & partner, Kennwort lebensWEGE aktiv, Bürgerstraße 6, 4020 Linz<br />

oder per E-Mail an aktiv@lebenswege-online.at | Absender nicht vergessen!<br />

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Die Aufl ösung gibt es in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von lebensWEGE!<br />

WEGE 63


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