LebensWEGE-2012-Ausgabe-5
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das informationsjournal von WE.G.E. 42 / <strong>Ausgabe</strong> 05<br />
Zugestellt durch Post.at-Gruppe<br />
lebens<br />
WEGE<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WElS, WElS-lanD, GRiESKiRchEn,<br />
EfERDinG<br />
WEGEWeiser<br />
Gesundheits- und Sozialregion<br />
WELS, WELS-LAND, GRIESKIRCHEN, EFERDING<br />
Vital und fit<br />
durchs leben<br />
Regionales Kur- und Rehaangebot<br />
ausblick<br />
Patientenversorgung im<br />
Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
WE.G.E. 42 Gesundheits- und Sozialratgeber 05 / <strong>2012</strong><br />
Regionales REHA-Angebot, Prävention,<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
WEGEweiser<br />
als Beilage zum<br />
Herausnehmen
Konzentration auf<br />
das Wesentliche.<br />
Referenzen (Auszug)<br />
> Tiroler Tageszeitung<br />
(Moser Holding AG)<br />
> Steiermärkische<br />
Krankenanstalten (Kages)<br />
> ZIP Warenhandel AG<br />
> Alpine Bau AG<br />
> Porsche Informatik<br />
> Wiener Krankenanstaltenverbund<br />
> Österreichische Lotterien<br />
> Energie AG Oberösterreich<br />
> Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
> APA IT<br />
> KB-endlos GmbH<br />
LB-Systems gehört zu den führenden Anbietern von Storage-Lösungen für<br />
die EDV. Als herstellerunabhängiges Systemhaus beschäftigen wir uns intensiv<br />
mit dem Thema Daten und deren Verfügbarkeit.<br />
Die technische Kompetenz im eigenen Haus und die Möglichkeit, alle<br />
Eventualitäten im eigenen Lab zu testen, ist die Basis für unseren Erfolg.<br />
Unsere technische Kompetenz wird von unseren Kunden hoch geschätzt und<br />
ermöglicht die Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Herstellern auf<br />
höchstem Niveau. Wir liefern Lösungen, die mit den steigenden Anforderungen<br />
unserer Kunden mitwachsen – einfach, kostengünstig und sicher.<br />
Wir konzentrieren uns ausschließlich auf Storage-Lösungen und bieten somit<br />
unseren Kunden eine herausragende fachspezifi sche Kompetenz.<br />
Gerade im Gesundheitsbereich wird mit komplexen Datenmengen gearbeitet.<br />
Die Verwaltung und Archivierung der Daten ist eine sensible und<br />
verantwortungsvolle Aufgabe. Daher sind wir besonders stolz auf die<br />
zahlreichen Referenzen aus diesem Sektor.<br />
Wir bieten in Österreich einzigartige SAN Schulungen, Trainings und<br />
Workshops an – profi tieren sie und ihre MitarbeiterInnen von unserer Erfahrung.<br />
Nähere Informationen fi nden Sie auf unserer Website: www.lb-systems.at<br />
LB-systems Meßgeräte GmbH<br />
A-1210 Wien, Floridusgasse 50<br />
Tel.: +43 (1) 2593444 4300<br />
Email: offi ce@lb-systems.at<br />
02 lebens
14<br />
22<br />
WEGE<br />
inhalt<br />
06 Im Gespräch<br />
Dr. Hans Jörg Schelling<br />
09 Medizinische Reha<br />
Wo & wie beantragen?<br />
11 Nahe am Menschen<br />
Kurangebote im<br />
Linzerheim<br />
12 Herz-Kreislauf-<br />
Rehabilitationsund<br />
Kurzentrum „Austria“<br />
14 Brustkrebs –<br />
mit Kind auf Reha<br />
16 Schmerzfrei<br />
und sich selbst versorgen<br />
17 Die Heilkraft<br />
des Moores<br />
Kur- und Rehazentrum<br />
Neydharting<br />
18 Heilen mit Strom<br />
Die Zeileis Methode<br />
19 Neue WEGE der Reha<br />
nach Herzoperation<br />
20 Ambulante medizinische<br />
Reha<br />
in Wels<br />
21 Therapeut und Patient<br />
sind ein Team<br />
22 cardio Vital<br />
und Pulmologische Reha<br />
26 Spezialisten<br />
in der Kniechirurgie<br />
28 Ausblick<br />
Patientenversorgung<br />
34 Akute Schmerzen<br />
– akute Versorgung<br />
36 Im Gespräch<br />
Mag. a Barbara Prammer<br />
38 Stadtteilentwicklung<br />
Noitzmühle<br />
40 Integration Wels<br />
Bürgermeister Peter Koits<br />
42 Pakt für Vielfalt<br />
kulturellen Vielfalt in OÖ<br />
43 Mobiler Hausmeister<br />
im Einsatz<br />
44 Familienzusammenführung<br />
projektXchange<br />
45 Hausaufgabenhilfe<br />
für Kinder<br />
47 lerncafé Marchtrenk<br />
Nachmittagsangebot<br />
48 Interreligiösität<br />
in der Pflege<br />
49 Arbeitsbegleitung<br />
Wir müssen an die<br />
Jugend glauben<br />
50 Gesundheitssystem<br />
Der Hausarzt als<br />
erster Ansprechpartner<br />
52 Gesunde Gemeinde<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
54 Allgemeine<br />
Vorsorgeuntersuchung<br />
Rechtzeitig auf sich schauen<br />
57 Burnout<br />
Äußerlich bärenstark<br />
und innerlich ...<br />
58 Gesund<br />
in den Frühling<br />
60 Eine Wohnung ist<br />
nicht alles,<br />
aber ohne Wohnung ist<br />
alles nichts<br />
61 Migration – Integration<br />
Apotheker setzen<br />
erste Schritte<br />
63 Aktiv<br />
Kreuzworträtsel<br />
Gesund.<br />
Sozial.Versorgt.<br />
mit WE.G.E. 42<br />
51<br />
45<br />
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: PKA Private Krankenanstalt Wels BetriebsgmbH, Salzburger Straße 65, 4600 Wels; Redaktionsteam: Mag. Manuela<br />
Zeizinger (Klinikum Wels – Grieskirchen, Koordinator in Öffentlichkeitsarbeit WE.G.E. 42), Maximilian Aichinger, MSc Dipl. KH-Bw. (VKD) (Klinikum Wels – Grieskirchen,<br />
Koordinator ARGE und Projekte WE.G.E. 42), Tanja Szakács, Mag. Paul Zehetner (beide Magistrat Stadt Wels), Mag. Harald Schmadlbauer (oÖ Gebietskrankenkasse<br />
Forum Gesundheit, Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Stefanie Jetschgo (Sozialhilfeverband Eferding), Robert Parzer (Sozialhilfeverband Grieskirchen),<br />
Karina Huber (Sozialhilfeverband Wels-land), Mag. Susanne Sametinger, Mag. Isabella Ömer (beide Ärztekammer für oberösterreich), ulrike Wazek (wazek &<br />
partner linz); layout: wazek & partner linz, Druck: NÖ. Pressehaus; Bildnachweis: Nik Fleischmann, Klinikum Wels – Grieskirchen, Stadt Wels, BH Wels-land, BH<br />
Grieskirchen, BH Eferding, oÖ Gebietskrankenkasse Forum Gesundheit, Ärztekammer für oberösterreich, offenlegung nach dem § 25 Mediengesetz: Informationen<br />
über die Gesundheits- und Sozialregion Wels, Wels-land, Grieskirchen und Eferding (WE.G.E. 42); P.b.b. Erscheinungsort Wels, Verlagspostamt 4600 Wels; Kontakt:<br />
redaktion@lebenswege-online.at (Mag. Manuela Zeizinger)<br />
WEGE 03
WEGE<br />
kurz notiert<br />
Neubau APH St. Raphael in Bad Schallerbach<br />
Auf dem Areal des ehemaligen<br />
Gäste- und Bildungshauses der<br />
Barmherzigen Schwestern vom<br />
Heiligen Kreuz soll nach Abbruch<br />
des Altbaus das neue Alten-<br />
und Pflegeheim St. Raphael<br />
errichtet werden. Besonderes Augenmerk<br />
wurde auf die Anbindung<br />
zum Ort, an die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel und an die<br />
denkmalgeschützte Kapelle wie<br />
auch die behindertengerechte<br />
Gestaltung des Kirchenvorplatzes<br />
gelegt. St. Raphael wird<br />
von der OMS für die Kongregation<br />
errichtet und bietet 80 neue<br />
Heimplatze auf drei Geschoßen<br />
bieten und als Niedrigenergiegebäude.<br />
Die bauliche Umsetzung<br />
wird voraussichtlich im Jahre<br />
<strong>2012</strong> gestartet, die Baudauer beträgt<br />
cirka 2 Jahre. •<br />
Forum „Angehörige pflegen“ auf der integra ® in Wels<br />
Mit café co<br />
automatisch<br />
gut drauf!<br />
Von 19. - 21. September <strong>2012</strong><br />
findet im Messezentrum Neu in<br />
Wels die integra® statt. Sie ist die<br />
VENDARE Warenhandelsgesellschaft m.b.H., Theodor-Sickel-Gasse 2, 1100 Wien<br />
T (+43) 05 05 200 | beratung@vendare.at | www.vendare.at<br />
größte Fachmesse für Pflege, Therapie, Betreuung<br />
und Rehabilitation in Österreich. Sie orientiert sich<br />
an den Anliegen von alten, pflegebedürftigen und beeinträchtigten<br />
Menschen, aber auch an deren Angehörigen<br />
sowie den Fachkräften aus dem Sozial- und<br />
Gesundheitsbereich.<br />
WE.G.E. 42 ist Kooperationspartner des Forums<br />
„Angehörige pflegen“, das den Messebesuchern Erfahrungsaustausch<br />
ermöglicht und Anstoß zum<br />
nachhaltigen Wissenstransfer gibt. •<br />
Bezirkskoordinationsteams<br />
(BKT) unterstützen<br />
Nahtstellenmanagement<br />
Die insgesamt 17 Bezirkskoordinationsteams<br />
(BKTs) in ganz<br />
Oberösterreich bilden das Kernstück<br />
des Nahtstellenmanagements und sind sozusagen<br />
die „Schaltzentrale“ auf Bezirksebene. Sie setzen<br />
sich zusammen aus Praktikern und Entscheidungsträgern<br />
des Gesundheits- und Sozialwesens aus der jeweiligen<br />
Region. Aufgabe der Koordinationsgruppen<br />
ist es, Maßnahmen für eine bessere Kooperation und<br />
Koordination an den Schnittstellen im Gesundheitsund<br />
Sozialbereich zu erarbeiten. In jedem Bezirk gibt<br />
es noch Verbesserungspotential, das durch die BKTs<br />
nun erschlossen werden soll. •<br />
04 lebens<br />
Ins_NEW_79x120abf_RZ.indd 1 21.12.11 16:59
lange Nacht<br />
der Forschung<br />
<strong>2012</strong><br />
www.LNF<strong>2012</strong>.at<br />
Die Oberösterreichischen Landesmuseen<br />
veranstalten vom 12. Juni<br />
– 29. September <strong>2012</strong> eine umfangreiche<br />
Schau über Klöster und<br />
Orden mit Projektpartnern in ganz<br />
Treffpunkt Kloster-leben<br />
„ERINNERuNGS-ZEIT“<br />
Im Erinnern das leben feiern -<br />
Trauer als heilende Kraft für<br />
die Angehörigen<br />
Die „Lange Nacht der Forschung“<br />
ist eine Initiative zur<br />
Förderung des Bewusstseins<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
in Österreich. Mit dabei<br />
das Klinikum Wels - Grieskirchen,<br />
das den Besuchern<br />
am 27. April, ab 17:00 Uhr<br />
spannende Einblicke in ausgewählte<br />
Forschungsbereiche<br />
ermöglicht. Mag. Dietbert<br />
WEGE<br />
kurz notiert<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.klinikum-wegr.at und<br />
lebenswege-online.at.<br />
Timmerer, Geschäftsführer<br />
am Klinikum: „Moderne und<br />
hochwertige Medizin ist nur<br />
gegeben mit einer gleichzeitigen<br />
Aufgabe der Mediziner<br />
in Forschung und Lehre. Im<br />
Rahmen der „Langen Nacht<br />
der Forschung“ freuen wir<br />
uns darauf den Besuchern<br />
einige unserer Forschungsgebiete<br />
näherzubringen.“ •<br />
Oberösterreich. Drei Vitrinen –<br />
„Begleitung in Grenzsituationen“,<br />
„Blick auf Gott“ und „Blick auf den<br />
Menschen“ – sind im Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen ausgestellt. •<br />
Einige Wochen nach dem Tod eines Menschen,<br />
wenn das erste intensive gemeinsame Trauern vorbei<br />
ist, soll das Leben wieder weitergehen. Nun beginnt<br />
oft die Zeit der einsamen, stillen Trauer.<br />
Mit der Gedenkfeier „ERINNERUNGS-ZEIT“<br />
möchten die SeelsorgerInnen des Klinikums Wels<br />
die Angehörigen auf ihrem Weg der Trauer begleiten<br />
und sie in dieser Zeit unterstützen. Im Trauern und<br />
Erinnern, im Gespräch mit Menschen in ähnlichen<br />
Situationen, liegt eine heilende Kraft.<br />
„Eines Tages werde ich aus den vielen frohen Tagen und<br />
schweren Stunden einen Teppich knüpfen mit dem<br />
leuchtenden Faden Dankbarkeit für die Zeit mit Dir.“<br />
Mit einer stimmungsvollen Feier mit Texten,<br />
Diakon Herbert Mitterlehner<br />
Leiter der Seelsorge veranstaltet regelmäßig das<br />
Erinnerungscafé für Hinterbliebene<br />
Musik und einer Lichtfeier möchten wir unserer<br />
Toten gedenken. Wir laden Sie ein am Freitag den<br />
16. März <strong>2012</strong> um 17 Uhr in die Kapelle des<br />
Klinikum Wels ein. Anschließend laden die SeelsorgerInnen<br />
zu Gespräch und Begegnung ein.•<br />
Weitere Termine im Juni, Oktober, Dezember <strong>2012</strong><br />
werden rechtzeitig unter www.klinikum-wegr.at<br />
und lebenswege-online.at bekanntgegeben.<br />
WEGE 05
WEGE<br />
im gespräch<br />
IM GESPRÄcH<br />
mit der lebensWEGE Redaktion:<br />
Dr. Hans Jörg Schelling<br />
Seit 2009 Vorsitzender des Verbandsvorstandes<br />
im hauptverband der österreichischen<br />
Sozialversicherungsträger;<br />
Vizepräsident der WKÖ, selbstständiger<br />
unternehmensberater, zudem im aufsichtsrat<br />
der XXXlutz Gmbh, Studium<br />
der betriebswirtschaftslehre.<br />
Die Krankenkassen haben 2009 über Auftrag<br />
der Bundesregierung einen Konsolidierungsplan<br />
beschlossen, der bis 2013<br />
1,7 Milliarden einspart. Der zuletzt medial<br />
diskutierte Masterplan Gesundheit ist dagegen<br />
kein Sanierungskonzept, sondern<br />
beschäftigt sich mit den Grundsatzfragen<br />
des heimischen Gesundheitswesens. Bei<br />
der österreichischen Sozialversicherung<br />
sind 8,3 Mio. ÖsterreicherInnen versichert,<br />
die jährlich 13 Milliarden Beiträge leisten.<br />
Damit werden ¾ der öffentlichen Gesundheitsausgaben<br />
bestritten. Als Hauptzahler<br />
im System will man alle Beteiligten an einen<br />
Tisch bringen und eine Reformdiskussion<br />
entwickeln. Dabei spielen Prävention<br />
und Eigenverantwortung eine große Rolle.<br />
06 lebens
WEGE<br />
im gespräch<br />
Stichworte Prävention und Gesundheitsförderung:<br />
Bereits bei<br />
Ihrem Amtsantritt haben Sie<br />
in Interviews erwähnt, diese<br />
Themen verstärken zu wollen.<br />
Jetzt haben Sie im Masterplan<br />
Gesundheit dies als Kernforderungen<br />
festgeschrieben. Diese<br />
Forderungen hört man seit Jahrzehnten,<br />
aber nie ist Geld dafür<br />
da. Wie soll das funktionieren?<br />
Unsere Vision lautet: „Länger<br />
selbstbestimmt in Gesundheit<br />
leben“. Die im Masterplan vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen zur<br />
Erschließung der Kostendämpfungspotenziale<br />
machen genügend<br />
Mittel frei, um diese Vision<br />
umzusetzen. Das Kernproblem<br />
ist, das System effizienter zu machen.<br />
Nicht mehr Geld ausgeben,<br />
sondern umschichten. Wir sind<br />
bereits gemeinsam mit unseren<br />
Krankenversicherungsträgern klar<br />
auf Sanierungskurs. Dies war und<br />
ist übrigens möglich, ohne einen<br />
Euro am Patienten zu sparen. Eine<br />
wirklich umfassende Gesundung<br />
unserer Finanzen ist jedoch ohne<br />
den Spitalsbereich nicht möglich,<br />
woran wir gerade intensiv auf dem<br />
Verhandlungsweg arbeiten.<br />
Wenn jetzt für die Prävention<br />
Geld da ist, welche Aspekte sind<br />
bei solchen Maßnahmen insgesamt<br />
und für das Gelingen von<br />
Bedeutung?<br />
Man kann es am besten als „Präventionsviereck“<br />
beschreiben. Das<br />
erste Eck ist der Gesetzgeber, der<br />
Maßnahmen vorsieht, Tätigkeiten<br />
auf Einrichtungen zuordnet, Verantwortung<br />
und Sanktionen regelt.<br />
Bisher wird die Prävention<br />
zerklüftet und in verschiedensten<br />
Materien behandelt, z. B. Arbeitnehmerschutz,<br />
Baurecht etc. und<br />
das Thema Verhaltensprävention<br />
ist praktisch ungeregelt, während<br />
die „technische“ Prävention gut<br />
ausgebaut ist, was die sinkende<br />
Zahl an Arbeitsunfällen zeigt.<br />
Das zweite Eck sind die Tools: z.B.<br />
AUVAsicher; hier geht es um Aufklärung,<br />
Beratung, Unterstützung<br />
und die praktische Umsetzung.<br />
Das dritte Eck ist das Setting: Wie<br />
erreiche ich Menschen, in Familie,<br />
Kindergarten, Betrieben etc. und<br />
Themen wie schulische und betriebliche<br />
Gesundheitsförderung,<br />
Maßnahmen der Prophylaxe, gesunde<br />
Ernährung und Bewegung.<br />
Das vierte und entscheidende Eck<br />
dieses Vierecks ist der Mensch<br />
und sein individuelles Verhalten.<br />
Hier geht es um Themen wie Aufklärung,<br />
bewusst machen, Eigenverantwortung,<br />
Bonussysteme,<br />
etc. Nur das Zusammenwirken<br />
aller Ecken wird den gewünschten<br />
Erfolg bringen. Prävention und<br />
Gesundheitsförderungen müssen<br />
zentrale Themen des Gesundheitssystems<br />
werden, um Folgekosten<br />
des Älterwerdens der Bevölkerung<br />
zu finanzieren. Public<br />
Health muss ein Kernthema des<br />
nationalen Gesundheitszieles werden.<br />
Allerdings müssen wir auch<br />
Motive neu definieren, die dazu<br />
führen, dass viele mitmachen. So<br />
sind die Motivlagen der Betriebe<br />
wie Senkung der Krankenstände,<br />
Erhöhung der Produktivität etc.<br />
andere, als die eines Individuums.<br />
Daher muss eine zielgruppenorientierte<br />
Motivation statt einer nur<br />
generellen Information erfolgen.<br />
Der beste Arzt sind die Hände<br />
und Füße, wie Sie immer betonen.<br />
Welche Rolle spielt Ihres Erachtens<br />
die Eigenverantwortung<br />
der PatientInnen?<br />
Die Krankenversicherung ist kein<br />
Anrecht auf Krankheit, sondern<br />
auf Gesundheit. Wir müssen den<br />
Menschen sagen, dass sie sich<br />
nicht in die Absolution begeben,<br />
indem sie Krankenversicherungsbeiträge<br />
zahlen, sie müssen auch<br />
selbst einen Beitrag zu ihrer eigenen<br />
Gesundheit leisten.<br />
Der beste Arzt sind die Hände<br />
und Füße – Füße für die Bewegung<br />
und Hände für das Essen.<br />
Es nützt nichts, wenn z. B. das<br />
Gesetz das Tragen von Schutzhelmen<br />
im Baubereich vorschreibt,<br />
die Betriebe die Helme anschaffen,<br />
das Arbeitsinspektorat das<br />
kontrolliert, aber der einzelne den<br />
Helm nicht aufsetzt. Dann sind<br />
alle Maßnahmen davor umsonst.<br />
Der Totalumbau des Gesundheitssystems<br />
bedeutet auch, neue<br />
Prioritäten zu setzen. Wir dürfen<br />
nicht länger hinnehmen, dass bei<br />
steigender Lebenserwartung (im<br />
Schnitt über 80 Jahre) die Anzahl<br />
an gesunden Jahren ein Viertel darunter<br />
liegt, also bei rund 60 Jahren.<br />
Mit Prävention, Gesundheitsförderung<br />
und mit Maßnahmen zum<br />
PatientInnen-Empowerment sollen<br />
Krankheiten soweit wie möglich<br />
vermieden werden. •<br />
WEGE 07
eha<br />
WEGE<br />
casemanagement für Reha-Patienten<br />
Ziel des neuen WE.G.E 42 Projektes ist, dass PatientInnen<br />
wohnortnahe Rehabilitationsmaßnahmen<br />
und eine weiterführende Betreuung (Phase III und<br />
IV) in Form einer integrierten Versorgung angeboten<br />
werden können. Neben dem Klinikum Wels -<br />
Grieskirchen beteiligten sich beim Start-Workshop<br />
im September spezialisierte Einrichtungen der<br />
Versorgungsregion 42, Vertreter der niedergelassenen<br />
Ärzte sowie die OÖ. Gebietskrankenkasse.<br />
Die Beteiligten konzipieren eine Reihe von Ansätzen<br />
für das Casemanagement von Reha-Patienten<br />
und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.<br />
Den ausführlichen Bericht zum Thema lesen Sie auf<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Workshop<br />
„Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen im Krankenhaus“<br />
Der Krankenhausaufenthalt für Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen stellt sowohl für diese als auch<br />
für das ganze Personal oftmals eine große Herausforderung<br />
dar.<br />
Um dieser Herausforderung gerecht werden zu<br />
können bedarf es differenzierter Vorgangsweisen in<br />
der Begegnung. •<br />
WEitERE infoS unD<br />
anMElDunG:<br />
Akademie für Gesundheit und<br />
Bildung der Kreuzschwestern<br />
Tel.: 07242 / 350836 oder per<br />
E-Mail: office@die-akademie-wels.at<br />
Der Workshop findet am 4. Juni <strong>2012</strong><br />
von 14:00 – 17:30 Uhr im Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen statt.<br />
08 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Medizinische Reha:<br />
Wo & wie beantragen?<br />
Eine medizinische Rehabilitation ist auf Kosten der Sozialversicherung möglich, muss aber<br />
zuvor beantragt werden. Ein kurzer überblick zum Ablauf.<br />
Am Anfang steht ein Antragsformular, das Sie bei Ihrem<br />
(Fach-)Arzt bekommen. Den vorderen Teil füllen<br />
Sie selbst aus. Auf der Rückseite begründet Ihr<br />
Arzt die Notwendigkeit und den Zweck Ihrer Reha.<br />
Davon hängt z. B. auch ab, ob Ihre Kranken-, Unfalloder<br />
Pensionsversicherung zuständig sein wird.<br />
Einfach: antrag abgeben<br />
Unabhängig davon können Sie Ihren Antrag dann<br />
ganz einfach bei jeder Dienststelle der österreichischen<br />
Sozialversicherung abgeben – etwa bei Ihrer<br />
Krankenkasse.<br />
Sollte ein anderer Träger zuständig sein, wird Ihr<br />
Antrag automatisch dorthin weitergeleitet. Dieses<br />
“Allspartenservice“ erleichtert die „richtige“ Antragstellung<br />
erheblich.<br />
Schriftliche Mitteilung<br />
Schließlich prüft der zuständige Versicherungsträger<br />
Ihren Reha-Antrag: Der ärztliche Dienst stellt durch<br />
die medizinischen Unterlagen oder eine Untersuchung<br />
fest, ob bzw. welche medizinische Reha für<br />
Sie am besten ist. Die Entscheidung bekommen Sie<br />
in jedem Fall schriftlich. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Nicht nur bei Reha-Anträgen<br />
ist eine rasche, lückenlose und<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
aller Leistungspartner (z.B. Ärzte, Therapieeinrichtungen,<br />
Sozialversicherung) entscheidend.<br />
Dazu wurde das neue Nahtstellenmanagement<br />
(NSM) in OÖ entwickelt. Weiterführende<br />
Infos unter www.ooegesundheitsfonds.at<br />
WEGE 09
10 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Nahe am Menschen:<br />
Kurangebote im linzerheim<br />
Das linzerheim der oÖGKK in Bad Schallerbach überzeugt durch regionale Nähe. Aber auch<br />
die leistungen des Hauses sind eng an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet.<br />
Rund 1.500 Gäste kommen jährlich zur stationären<br />
Kur oder Reha ins Linzerheim nach Bad Schallerbach.<br />
Fast 20 verschiedene Therapieformen bietet<br />
das Haus – etwa die Behandlung bei Rheuma oder<br />
die Remobilisation nach Operationen an Hüfte,<br />
Knie oder Wirbelsäule. Einzigartig sind jedoch drei<br />
„Spezialkuren“, welche die OÖGKK für Menschen<br />
mit erhöhter sozialer Belastung unter anderem im<br />
Linzerheim anbietet:<br />
anna – angehörige nehmen auszeit<br />
Eine spezielle Kur für pflegende Angehörige. Während<br />
des Kuraufenthaltes wird bei Bedarf über das<br />
„Netzwerk Hilfe“ der OÖGKK die Pflege des zu<br />
betreuenden Angehörigen organisiert. So kann sich<br />
der Pflegende körperlich und seelisch erholen und<br />
neue Kraft tanken.<br />
EMMa – Eltern mit Kind machen auszeit<br />
Mütter und Väter von beeinträchtigten Kindern<br />
brauchen mitunter eine Auszeit, wenn sie ein ganzes<br />
Jahr liebevoll ihre Kinder versorgen. Für sie hat die<br />
OÖGKK die Kur EMMA entwickelt: Die Kinder<br />
kommen mit auf die Kur und werden tagsüber durch<br />
professionelle MitarbeiterInnen der Caritas für Menschen<br />
mit Behinderungen (CMB) betreut.<br />
Mia – Miteinander auszeit<br />
Mütter, Väter und deren Kinder sind manchmal besonderen<br />
Belastungssituationen ausgesetzt, die auf<br />
die körperliche und psychische Gesundheit schlagen.<br />
Das Kurprogramm MIA wurde für Familien<br />
in solchen Situationen entwickelt: Der gemeinsame<br />
Kuraufenthalt stärkt das Selbsthilfepotential und die<br />
Eigenverantwortung der TeilnehmerInnen für ihre<br />
eigene Gesundheit und die ihrer Kinder. Ziel ist,<br />
möglichen Erkrankungen nachhaltig vorzubeugen. •<br />
KontaKt<br />
Linzerheim<br />
Grieskirchner Straße 6<br />
4701 Bad Schallerbach<br />
Tel.: 05 78 07 / 42 55 05, 42 55 02<br />
Fax: 05 78 07 / 42 55 10<br />
sekretariat.linzerheim@ooegkk.at<br />
www.ooegkk.at > Leistungen ><br />
Kur und Erholung<br />
Infos zu ANNA, EMMA und MIA<br />
www.ooegkk.at > Service<br />
WEGE 11
eha<br />
WEGE<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Rehabilitationsund<br />
Kurzentrum<br />
„Austria“<br />
Die ausstattung des RZ-„austria“<br />
Das Rehabilitations- und Kurzentrum „Austria“<br />
der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter in<br />
Bad Schallerbach wird als Sonderkrankenanstalt für<br />
Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Kurheim<br />
für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />
geführt. Es verfügt über 177 systemisierte Betten in<br />
Form von Einzelzimmern und 10 Doppelzimmern<br />
im Rahmen der Überwachungs- bzw. Intensivstation.<br />
Alle Einzelzimmer sind mit Loggia, WC, Radio,<br />
Fernsehgerät usw. ausgestattet.<br />
Der medizinische bereich<br />
Im medizinischen Bereich stehen den Patienten<br />
neben dem ärztlichen Leiter, Fachärzte für Innere<br />
Medizin sowie weitere Sekundarärzte und Psychologen<br />
zur Verfügung. Neben dem Pflegedienstleiter<br />
sind Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegekräfte<br />
sowie Pflegehelfer rund um die Uhr im Einsatz.<br />
Zusätzlich sind hier medizinisch-technische Analytiker,<br />
radiologisch-technische Assistenten, Physiotherapeuten,<br />
medizinisch-technische Fachkräfte und<br />
medizinische Masseure tätig. •<br />
SchWERPunKtE:<br />
Herz-Kreislauf-Rehabilitation bei<br />
• Anschlussheilverfahren nach<br />
Herzmuskelinfarkten bzw. Herzerkrankungen<br />
anderer Genese<br />
• Wiederholungsaufenthalte nach<br />
Herzmuskelinfarkten und Herzoperationen<br />
• coronarer Herzkrankheit ohne Infarkt<br />
• Patienten nach Eingriffen am Herzen<br />
oder an den Gefäßen<br />
• primärer Prävention von Herzund<br />
Kreislauferkrankungen<br />
Ambulante Angiographie zur<br />
• diagnostischen Abklärung<br />
• Dilatation des Coronargefäßsystems (PCI)<br />
Kuraufenthalte bei Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates und des rheumatischen<br />
Formenkreises<br />
herz-Kreislauf-Rehabilitationsund<br />
Kurzentrum austria<br />
4701 Bad Schallerbach, Stifterstraße 11, Tel.: 07249 / 42541-0,<br />
Fax: 07249 / 42541-84888, E-Mail: rz.austria@bva.at, www.bva.at/austria<br />
12 lebens
LAND<br />
Oberösterreich<br />
Die Gesundheitsoffensive des Landes OÖ<br />
„Gesunde Menschen – Gesundes Land“<br />
à Jedes fünfte Kind zwischen 6 und 14 Jahren in<br />
Oberösterreich ist stark übergewichtig!<br />
à Wir starten daher durch: mit Ernährungs- und<br />
Bewegungsprojekten an Kindergärten und<br />
Schulen!<br />
Infos unter: www.gesundes-oberoesterreich.at<br />
WEGE 13
eha<br />
WEGE<br />
„Es blieb gar keine Zeit, um<br />
viel darüber nachzudenken“<br />
Brustkrebs – mit Kind auf Reha<br />
Pensionsversicherungsanstalt bietet Aufenthalt<br />
für Mutter und Kind in Bad Schallerbach<br />
„Es war für meine Tochter und mich eine erholsame Zeit. Ich konnte wieder Kraft sammeln<br />
und vor allem viel Zeit mit meiner Tochter verbringen“, erzählt Brustkrebspatientin Manuela<br />
Schimpl. Sie hat als erste Mutter mit ihrem Kind einen dreiwöchigen Reha-Aufenthalt im Ambulatorium<br />
Kurhaus Bad Schallerbach verbracht.<br />
Im Jahr 2009 erhielt Manuela Schimpl aus Katsdorf<br />
die Diagnose Brustkrebs. Ein Schock für die Mutter<br />
der damals 3-jährigen Tochter Alexandra. „Aber es<br />
blieb gar keine Zeit, um viel darüber nachzudenken.<br />
Wir standen kurz vor der Eröffnung unseres Gasthauses<br />
in Linz. Ich hatte soviel zu tun und dann<br />
standen Operation, Chemo und Brustaufbau-OP<br />
an. Meine Tochter, auch wenn sie noch sehr klein<br />
14 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Heilverfahren für Mutter und Kind<br />
„Die Pensionsversicherungsanstalt<br />
(PV) als Rechtsträger für<br />
das AmbKH Bad Schallerbach<br />
bietet seit einem Jahr das Heilverfahren<br />
„Mutter + Kind“ an.<br />
Am 15. März <strong>2012</strong> veranstaltet<br />
die PV eine Pressekonferenz zum<br />
Thema, um so das Angebot verstärkt<br />
in die Öffentlichkeit zu<br />
tragen.<br />
Grundgedanke dabei ist, dass<br />
Brustkrebspatientinnen die Mög-<br />
lichkeit haben, ihr Kind im Alter<br />
von 3 – 6 Jahren für die Dauer<br />
des Heilverfahrens in unser Haus<br />
mitnehmen zu können.<br />
Das Therapieprogramm ist so<br />
abgestimmt, dass die Patientin<br />
die Behandlungen in der Zeit absolviert,<br />
während das Kind ganztägig<br />
in einem der umliegenden<br />
Kindergärten betreut wird. Mutter<br />
und Kind sind während ihres<br />
Aufenthaltes in eigens dafür<br />
adaptierten Patientenzimmern<br />
untergebracht. Die Verpflegung<br />
des Kindes erfolgt in der Einrichtung<br />
kostenfrei, eventuell<br />
anfallende Kosten für den Kindergarten<br />
sind von den Eltern zu<br />
tragen. Pro Turnus können 1 – 2<br />
Kinder aufgenommen werden.“<br />
Prim. a Dr. in Anna Schaffelhofer<br />
Ärztliche Leitung im Ambulatorium<br />
Kurhaus Bad Schallerbach<br />
war, hat das schon mitbekommen. Und ich hatte gar<br />
nicht die Stärke, neben der Krankheit und den alltäglichen<br />
Herausforderungen, mich wirklich intensiv<br />
mit ihr zu beschäftigen.“ Bei ihrem Rehaaufenthalt<br />
in Bad Schallerbach holte sich Manuela Schimpl<br />
neue psychische und physische Kraft für einen Neustart.<br />
Die Unterbringung gab ihr endlich die nötige<br />
Zeit, sich zu entspannen und einfach nur für sich<br />
und ihre Tochter da zu sein.<br />
„Wir brauchten uns um nichts zu kümmern. Das<br />
ganze Team in Bad Schallerbach war so bemüht<br />
um uns, und ganz besonders um Alexandra. Immer<br />
wieder wurde nachgefragt, ob es uns an irgendetwas<br />
fehlt. Alle waren sehr hilfsbereit.“•<br />
Kontakt<br />
Kurhaus Bad Schallerbach<br />
Magdalenabergstraße 4, 4701 Bad Schallerbach<br />
Tel.: 07249 / 48 11 40<br />
SKA-RZ Bad Schallerbach<br />
Schönauer Straße 45, 4701 Bad Schallerbach<br />
Tel.: 07249 / 443 - 0<br />
www.pensionsversicherung.at<br />
WEGE 15
eha<br />
WEGE<br />
„Ich möchte wieder schmerzfrei gehen<br />
und mich selbst versorgen können“<br />
Mit diesen Wünschen und Vorsätzen kommen derzeit jährlich rund 1.300 Patienten in den<br />
Schallerbacherhof zu einem 3-wöchigen Rehabilitations- oder Heilverfahrensaufenthalt.<br />
Das 1923 als Kurhaus Schallerbacherhof<br />
errichtete Haus steht heute<br />
auf Grund seiner Jugendstilelemente<br />
unter Denkmalschutz.<br />
Seit 1954 im Besitz der Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern wurde<br />
das Haus vielfach umgebaut<br />
und adaptiert und unter Einbeziehung<br />
des ortsgebundenen Heilmittels<br />
– der Schwefelwassertherapie<br />
– als Kurheim genutzt. Anfang<br />
der 90iger Jahre erfolgten große<br />
Renovierungsarbeiten und eine<br />
neue medizinische Ausrichtung<br />
des Hauses: Ambulatorium für<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Rehabilitation nach orthopädischen<br />
Operationen und Verletzungen<br />
sowie die Behandlung von<br />
degenerativen und entzündlichen<br />
Erkrankungen des Bewegungsund<br />
Stützapparates. 2010 wird<br />
der von der Sozialversicherung<br />
der Bauern geführte Schallerbacherhof<br />
teilprivatisiert und jetzt<br />
gemeinsam mit Gesellschaftern<br />
von Hospitals, KMB und Premi-<br />
QaMed geführt. Seit Dezember<br />
2011 ist der moderne Zubau für<br />
zusätzliche Patientenzimmer und<br />
Therapieräume fertig gestellt. Im<br />
Juni <strong>2012</strong> wird die Sonderkrankenanstalt<br />
– Klinikum für orthopädische<br />
Rehabilitation in vollem<br />
Umfang in Betrieb gehen.<br />
Der Patient im Mittelpunkt<br />
Multidisziplinäre Zusammenarbeit,<br />
höchste medizinisch therapeutische<br />
Fachkompetenz, professionelle<br />
Gestaltung der Versorgungsabläufe,<br />
wissenschaftlich<br />
evaluierte Methoden und serviceorientierte,<br />
qualitätsgesicherte<br />
umfassende Betreuung zeichnet<br />
das Konzept des Schallerbacherhofs<br />
aus.<br />
Vorsorgen vor Versorgen<br />
Gezielt eingesetzte medizinische<br />
Therapien und Trainingseinheiten<br />
führen zu einer allgemeinen<br />
Leistungsverbesserung, zur<br />
aktiven Wiederherstellung von<br />
Haltungs- und Bewegungsfunktionen,<br />
zu einer Verbesserung<br />
der konditionellen und koordinativen<br />
Fähigkeiten, zur Rückgewinnung<br />
des Vertrauens in die<br />
körperliche Leistungsfähigkeit<br />
und letztendlich zur Reduzierung<br />
von Hilfsbedürftigkeit. •<br />
Schallerbacherhofstraße 1,<br />
4701 Bad Schallerbach,<br />
Tel.: 07249 / 48641<br />
www.schallerbacherhof.at<br />
16 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Die Heilkraft<br />
des Moores<br />
Kur- und Rehazentrum Neydharting<br />
Das Moorbad in Neydharting ist Kurort für Menschen mit Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen<br />
und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Eine Besonderheit<br />
des Hauses ist, dass auch Rehabilitationsaufenthalte bei Stoffwechselerkrankungen möglich<br />
sind. Die medizinische und therapeutische Betreuung folgt einem ganzheitlichen Ansatz.<br />
Dabei werden traditionelle Heilmethoden mit modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
der Moorforschung kombiniert.<br />
Schwerpunkte:<br />
- Stoffwechselerkrankungen:<br />
Diabetes Mellitus Typ I und Typ II,<br />
sekundäre Diabetes, metabolisches<br />
Syndrom, Adipositas, Essstörungen,<br />
Stoffwechselstörungen<br />
- Gefäßerkrankungen:<br />
z. B. Duchblutungsstörungen, arterielle<br />
und venöse Gefäßerkrankungen,<br />
lymphatische Störungen, funktionelle<br />
Kreislaufstörungen<br />
- Erkrankungen des Stütz- und<br />
Bewegungsapparates:<br />
z. B. Entzündungen der Gelenke und<br />
des Bauchraumes, rheumatische<br />
Erkrankungen einschließlich Arthrosen<br />
und chronische Nervenentzündungen,<br />
Verletzungsfolgen<br />
Kontakt<br />
Kur- und Rehazentrum Neydharting<br />
Neydharting 4, 4654 Bad Wimsbach-Neydharting,<br />
Tel.: 07245 / 25 474-0, Internet: www.moorbad.at<br />
Ganzheitliches Wohlbefinden im Kurzentrum<br />
Im Moorbad werden verschiedenste Kurmittel und<br />
Behandlungen angeboten, wobei das Moor einen Anwendungs-Schwerpunkt<br />
darstellt. Moorpackungen<br />
oder auch ein Schwebestoffbad wirken sich beispielsweise<br />
positiv auf Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates<br />
und auf Gefäßerkrankungen aus.<br />
Neben den Therapieangeboten bieten das Fitnessstudio<br />
und die Wellnesseinrichtungen des Hauses die<br />
passende Ergänzung. Alle Angebote sind gänzlich auf<br />
das Wohlbefinden der Gäste ausgerichtet.<br />
Rehazentrum: Ernährungsverhalten<br />
verstehen und ändern<br />
In der Rehaklinik betreut das Ärzte- und Therapeutenteam<br />
Menschen mit Stoffwechselerkrankungen.<br />
Grundsätzliche Ernährungsthemen werden<br />
ebenso vermittelt wie praktische Fertigkeiten, beispielsweise<br />
Injektionstechniken und Blutzuckerkontrollen.<br />
Ziel aller Rehabilitationsmaßnahmen<br />
ist, dass Betroffene erneut lernen mit alltäglichen<br />
Belastungen umzugehen und dass sie wieder in der<br />
Gesellschaft Fuß fassen können. Daher ist es dem betreuenden<br />
Team besonders wichtig, dass gemeinsam<br />
mit dem Patienten eine kontinuierliche Verhaltensänderung<br />
erarbeitet wird. •<br />
WEGE 17
eha<br />
WEGE<br />
Heilen mit Strom<br />
Gesundheitszentrum Zeileis<br />
und die Zeileis-Methode<br />
Mit der Hochfrequenztherapie, ihren Möglichkeiten<br />
in der Prävention, Therapie und in der Rehabilitation<br />
beschäftigt sich mittlerweile die vierte Generation<br />
der Familie Zeileis. Dr. Martin Zeileis ist Facharzt<br />
für Physikalische Medizin und Rehabilitation und<br />
seit 1991 als leitender Oberarzt am Gesundheitszentrum<br />
Zeileis tätig.<br />
Die Zeileis-Methode wird im Gesundheitszentrum in Gallspach zur Behandlung von verschiedensten<br />
Krankheitsbildern angewendet. Auch bei Erkrankungen, die wenig Hoffnung auf eine<br />
Besserung zuließen, wurde die Zeileis-Methode bereits wirkungsvoll eingesetzt. Doch, was ist<br />
jetzt diese Zeileis-Methode? Wie wirkt sie?<br />
Grundlage der speziellen Therapie<br />
ist die Behandlung mit Hochfrequenzströmen.<br />
Ziel ist es, dem<br />
Körper jene Energie zuzuführen,<br />
die er braucht, um seine Selbstheilungskräfte<br />
zu aktivieren. Die Therapie<br />
fördert die Durchblutung,<br />
regt den Stoffwechsel an, aktiviert<br />
die Muskulatur und führt dazu,<br />
dass Beschwerden gelindert oder<br />
geheilt werden können. Je nach<br />
Krankheitsbild wird die Hochfrequenztherapie<br />
mit ergänzenden<br />
Behandlungen kombiniert. Die<br />
Behandlung mit Strom wird bei<br />
verschiedensten Krankheitsbildern<br />
erfolgsversprechend eingesetzt.<br />
Beispielsweise bei Erkrankungen<br />
des Bewegungsapparates,<br />
des Herz-Kreislauf-Systems, Erkrankungen<br />
der Atemorgane und<br />
der Luftwege, Hauterkrankungen,<br />
Stoffwechselerkrankungen, Beschwerden<br />
der Verdauungsorgane,<br />
Erkrankungen des Nervensystems<br />
und insbesonders auch bei komplizierten<br />
Kindererkrankungen.<br />
Zweieinhalbjähriges<br />
Mädchen mit<br />
Kinder-rheuma:<br />
die Kraft kehrte zurück<br />
Dr. Zeileis veranschaulicht die<br />
Therapiemöglichkeiten anhand<br />
eines Fallbeispiels: „Eine unserer<br />
Patientinnen war ein kleines<br />
Mädchen, gerade einmal zweieinhalb<br />
Jahre alt. Sie hatte juvenile<br />
Polyarthritis (Kinderrheuma).<br />
Besonders betroffen war das linke<br />
Handgelenk, das war komplett<br />
steif und kraftlos. Die gesamte<br />
rechte Hand konnte sie nicht einmal<br />
zur Faust ballen. Innerhalb<br />
von vier Jahren absolvierte sie vier<br />
Therapien, mit einer Dauer von<br />
jeweils zehn Tagen. Sie erhielt täglich<br />
eine Hochfrequenzbehandlung,<br />
vier Minuten Flächenlaser<br />
für beide Hände und eine intensive<br />
Einzelheilgymnastik. Heute<br />
kann die junge Patientin das linke<br />
Handgelenk wieder bewegen und<br />
auch ihre Kraft nimmt immer<br />
mehr zu. Es freut mich, dass sie<br />
mittlerweile beide Arme wieder<br />
hochheben kann.“•<br />
Kontakt<br />
Institut Zeileis GmbH<br />
& Co KG<br />
Valentin-Zeileis-Straße 33,<br />
4713 Gallspach,<br />
Tel.: 07248 / 62351 - 0,<br />
www.zeileis.at<br />
18 lebens
WEGE<br />
interview<br />
Neue Wege<br />
der REHA nach<br />
Herzoperation<br />
Markus lehner,<br />
FH oÖ, Projektleiter<br />
Eine Herzoperation steckt niemand locker weg. Wenn das Herz nicht mehr so funktioniert<br />
wie es soll, dann sitzen unsicherheit und Zweifel tief: Wie geht es jetzt weiter? Bin ich wirklich<br />
geheilt? Wie kann ich sicher sein, dass nicht wieder etwas passiert?<br />
Eine ambulante Rehabilitation nach der Herzoperation,<br />
wie sie von Cardio Vital angeboten wird, will<br />
Patienten in dieser Situation professionell begleiten<br />
und unterstützen. Auf dem Weg zu einem neuen Lebensstil,<br />
der das Gesundheitsrisiko verringern soll, ist<br />
die Kontrolle von Blutdruck, Gewicht, aber auch der<br />
Bewegungsaktivität ein wichtiger Faktor.<br />
Ein Forschungsprojekt der FH OÖ eröffnet nun völlig<br />
neue Wege in der Unterstützung von Patienten in<br />
der ambulanten kardiologischen Rehabilitation. Sie<br />
erhalten neu entwickelte Instrumente zur Messung<br />
von Blutdruck, Gewicht und Bewegungsaktivität mit<br />
nach Hause, die die Messwerte automatisch über das<br />
Handy-Netz an das Klinikum übermitteln. Über das<br />
Ärzteportal der WE.G.E 42 können behandelnde<br />
Ärzte des Klinikums, sowie Hausärzte der Patienten<br />
die Messdaten einsehen.<br />
Dies soll einen kontinuierlichen Behandlungsverlauf<br />
ermöglichen. Die Patienten selbst sollen künftig über<br />
ein Internetportal Zugang zu ihren Messdaten haben.<br />
Vier Forschungsmitarbeiter der FH OÖ-Fakultäten<br />
Hagenberg und Linz arbeiten in diesem von der<br />
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />
mitfinanzierten Projekt. Bereits mit Februar <strong>2012</strong><br />
starteten die ersten Praxistests. Bis Mitte 2013 soll<br />
das System technisch und organisatorisch soweit ausgereift<br />
sein, dass es für die gesamte WE.G.E 42 zur<br />
Verfügung gestellt werden kann.<br />
Damit dies möglich wird, müssen viele Beteiligte<br />
zusammenarbeiten: Die Firma Spantec, welche die<br />
Messgeräte entwickelt, die Firma OMS, welche die<br />
Messgeräte bei den Patienten betreut. Die Firma x-<br />
tention, welche die sichere Verwaltung der Daten in<br />
den Internetportalen gewährleistet. Das Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen, das mit Cardio Vital das nötige<br />
fachliche Wissen zum Thema ambulante kardiologische<br />
Rehabilitation einbringt. Entscheidend für<br />
den Erfolg dieses Forschungsprojekts wird allerdings<br />
sein, wie die Patienten und ihre Hausärzte den Nutzen<br />
dieser Entwicklung einschätzen. •<br />
WEGE 19
eha<br />
WEGE<br />
WE.G.E. 42<br />
Ambulante medizinische Reha in Wels<br />
Das REHAMED Wels der OÖGKK bietet Patienten die Möglichkeit einer<br />
ambulanten medizinischen Rehabilitation. Ein Modell mit vielen Vorteilen.<br />
Am Tag Therapieprogramme absolvieren – abends<br />
nach Hause kommen und im eigenen Bett schlafen:<br />
Im Unterschied zur stationären Reha bleiben Patienten<br />
einer ambulanten Reha in der gewohnten Umgebung.<br />
So können – durch spezielle Schulungen<br />
– auch die Angehörigen intensiv in die Reha eingebunden<br />
werden. Schon während der Therapie sind<br />
eventuell notwendige Begleitmaßnahmen planbar,<br />
etwa Adaptierungen der Wohnung.<br />
Umfassende Programme<br />
Ein Team aus Fachärzten, physikalischen Medizinern<br />
und Fachtherapeuten versorgt die Patienten<br />
im REHAMED Wels mit hochwertigen Leistungen:<br />
medizinische Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen<br />
(z. B. Schlaganfall, multiple Sklerose),<br />
Behandlungen bei chronifizierten Rückenschmerzen,<br />
Therapien für den Bewegungs- und Stützapparat<br />
(Hüft- und Knieprothesen). Je nach Schwere<br />
der Beeinträchtigung dauert eine Therapie zwischen<br />
zwei und vier Stunden täglich, an drei bis fünf Tagen<br />
pro Woche.<br />
Voraussetzungen<br />
Das REHAMED Wels ist eine eigene Einrichtung<br />
der OÖGKK, steht aber auch anderswo versicherten<br />
Personen offen. Entscheidende Voraussetzungen für<br />
die ambulante Reha sind etwa die Transportfähigkeit<br />
des Patienten bzw. die ausreichende häusliche Versorgung.<br />
In der Erstuntersuchung beim Institutsarzt<br />
werden alle Kriterien genau abgeklärt. Eine ambulante<br />
Reha kann einen stationären Aufenthalt ersetzen<br />
oder daran anschließen.<br />
Nachbetreuung im „Netzwerk Hilfe“<br />
Am Ende einer Reha stehen manchmal belastende<br />
soziale Fragen: Werde ich wieder arbeiten können?<br />
Wie geht es weiter? Wo bekomme ich Hilfsmittel?<br />
Auch hier hilft dann die OÖGKK: Mit dem<br />
„Netzwerk Hilfe“ – eine in Österreich einzigartige<br />
individuelle Fallbegleitung: Persönliche, rasche und<br />
kostenlose Hilfe bei Behördenwegen, Anträgen und<br />
vielem anderen mehr. •<br />
Infos<br />
REHAMED Wels<br />
Fachambulatorium der OÖGKK<br />
4600 Wels, Hans-Sachs-Straße 4<br />
Tel.: 05 78 07 / 37 31 00<br />
rehamed.wels@ooegkk.at<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bis Donnerstag 6.30 bis 15.00 Uhr<br />
Freitag 6.30 bis 13.45 Uhr<br />
Terminvereinbarung telefonisch oder persönlich.<br />
www.ooegkk.at > Über uns > Medizinische<br />
Einrichtungen > Physikalische Medizin<br />
und Rehabilitation<br />
Netzwerk Hilfe Tel. 05 78 07 - 0<br />
www.ooegkk.at > Service > Netzwerk Hilfe<br />
20 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Therapeut und<br />
Patient sind ein Team<br />
Physikalisches Institut im Gesundheitszentrum<br />
Kreuzschwestern Wels<br />
WE.G.E. 42<br />
Am physikalischen Institut der<br />
Kreuzschwestern bemüht sich ein<br />
engagiertes Team von Fachärzten,<br />
Physiotherapeuten, medizinischtechnischen<br />
Fachkräften und<br />
Heilmasseuren um das Wohl der<br />
PatientInnen. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei immer der individuelle<br />
Heilungsprozess des Einzelnen.<br />
„Das Wohlergehen jedes<br />
einzelnen Patienten liegt uns sehr<br />
am Herzen. Deswegen werden<br />
die Behandlungen nach einer genauen<br />
Befunderhebung individuell<br />
gestaltet und durch konstante<br />
ärztliche und therapeutische<br />
Bezugspersonen umgesetzt“, so<br />
Prim. Dr. Viktor Sadil, medizinischer<br />
Leiter am Institut. Am<br />
physikalischen Institut werden<br />
Behandlungen nach einem stationären<br />
Aufenthalt durchgeführt<br />
und vorbereitende Trainingseinheiten<br />
unterstützen Patienten, die<br />
eine Operation vor sich haben.<br />
Zusätzlich ist das Ärzte- und Therapeutenteam<br />
im präventiven Bereich<br />
mit Beratungen aktiv (z. B.<br />
Rückenschule, Arbeitsplatzergonomie).<br />
Für jeden Patienten wird<br />
von den Fachärzten ein individuell<br />
abgestimmtes Behandlungspaket<br />
erstellt. „Wir sind überzeugt,<br />
dass unsere Patienten vor allem<br />
aus einem aktiven Behandlungsansatz<br />
den größten Nutzen ziehen<br />
können“, betont Prim. Dr. Viktor<br />
Sadil. Ergänzt wird dieser Ansatz<br />
durch passive physikalische Behandlungen<br />
(z. B. Strombehandlungen,<br />
Wärmeanwendung, Massagen,...).<br />
Diese fördern zusätzlich<br />
die Entspannung und Schmerzlinderung.<br />
•<br />
Schwerpunkte<br />
Ärztliche Leistungen (radiale<br />
Stoßwellentherapie, Rehabilitationsberatung,<br />
Chirodiagnostik-<br />
und -therapie<br />
uvm.), Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, Massagen,<br />
Hydrotherapie, individuelles<br />
Programm zur Skoliosebehandlung,<br />
NEU: Papimi<br />
Induktionstherapie.<br />
Kontakt<br />
Physikalisches Institut<br />
der Kreuzschwestern<br />
Grieskirchner Straße 49,<br />
4600 Wels,<br />
Tel.: 07242 / 415 - 2991<br />
www.gesundheit-wels.at<br />
WEGE 21
eha<br />
WEGE<br />
cARDIo VITAl –<br />
luNGE VITAl<br />
Ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />
im Gesundheitszentrum<br />
Wels<br />
Ambulante Reha – ist das denn überhaupt möglich? unter bestimmten Voraussetzungen ja,<br />
durchaus. Abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten und den Rahmenbedingungen<br />
ist die ambulante Reha eine Alternative oder Ergänzung zur stationären Nachsorge.<br />
Univ. Prof. Dr. Bernd Eber, Ärztlicher Leiter des<br />
Cardio Vital Wels erklärt: „Die Stärken der Einrichtungen<br />
liegen vor allem in der Kombination von<br />
persönlicher und fachlich kompetenter Betreuung.<br />
Die Begleitung von ärztlicher Seite gibt unseren Patienten<br />
zusätzliche Sicherheit.<br />
Mag. Norbert Mürzl, sportwissenschaftlicher und<br />
organisatorischer Leiter von Cardio Vital und Lunge<br />
Vital Wels sagt: „Wir arbeiten in kleinen Gruppen,<br />
dadurch kann man auf jeden Einzelnen individuell<br />
eingehen. Außerdem profitieren die Patienten natürlich<br />
von den grundsätzlichen Vorteilen, die eine<br />
ambulante Rehabilitation mit sich bringt.“<br />
(siehe Info-Box)<br />
Kardiologische Rehabilitation<br />
im cardio Vital<br />
Das Ärzte- und Therapeutenteam im Cardio Vital<br />
behandelt, begleitet und fordert ihre Patienten.<br />
Ausdauertraining, Ernährungsschulungen, Raucherentwöhnung,<br />
psychokardiologische Betreuung, und<br />
VoRtEilE EinER aMbulantEn<br />
REhabilitation<br />
• die Nähe zum Wohn- und Arbeitsplatz<br />
• die Angehörigen können integriert werden<br />
• betreuende Ärzte können miteinbezogen werden<br />
• bessere Wiedereingliederung in das gewohnte<br />
soziale Umfeld<br />
• stufenweise Wiedereingliederung in den<br />
Arbeitsprozess<br />
• Kontrolle der Therapie unter Alltagsbedingungen<br />
möglich<br />
Entspannungsübungen sind Angebote, die alle eines<br />
zum Ziel haben: Den Gesundheitszustand des Patienten<br />
verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung<br />
begrenzen oder umkehren.<br />
nach Reha 175 % leistungsfähigkeit!<br />
Ralf G., 63 Jahre und ein begeisterter Sportler. Drei<br />
bis vier Stunden pro Woche trainiert der aktive<br />
22 lebens
eha<br />
WEGE<br />
Pensionist. Auch ansonsten achtet er sehr auf seine<br />
Gesundheit, ist Nichtraucher und ernährt sich<br />
ausgewogen. Nach anfallsartigen Schmerzen in der<br />
Brust diagnostiziert der Arzt stabile Angina pectoris<br />
(Brustenge, Herzschmerz). Bei weiteren Untersuchungen<br />
wird eine Engstelle eines Herzkranzgefäßes<br />
festgestellt. Im März 2011 erhält er einen Stent (Gefäßstütze).<br />
Ins Cardio Vital kommt Ralf G. mit sehr<br />
guten Voraussetzungen. Bereits zu Beginn kann er<br />
durch seine aktive Lebensweise die Therapeuten mit<br />
einer Leistungsfähigkeit von etwa 135 Prozent des<br />
Sollwertes überraschen.<br />
Das individuelle Therapie- und Trainingsprogramm<br />
nimmt er sehr ernst. Ihm ist bewusst, dass es um<br />
seine Gesundheit geht. Nach etwa vier Wochen hat<br />
sich sein allgemeiner Zustand stark verbessert. Sieben<br />
weitere Monate geht er zweimal pro Woche zur<br />
Reha. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ralf G.<br />
erreicht eine Leistungsfähigkeit von 175 Prozent!<br />
„Ralf G. war ein überdurchschnittlicher Patient. Das<br />
Beispiel zeigt jedoch gut, dass selbst bei einer guten<br />
Ausgangssituation eine Steigerung durch ein strukturiertes<br />
Programm möglich ist. Zusätzlich haben<br />
sich auch die Blutwerte verbessert und der Blutdruck<br />
stabilisiert“, erzählt Mag. Mürzl.<br />
lunge Vital Wels –<br />
pulmologische<br />
Rehabilitation<br />
Patienten mit Erkrankungen der Lunge und der<br />
Atemwege sind in der ambulanten Rehabilitationseinrichtung<br />
Lunge Vital gut aufgehoben. Das<br />
Ärzte- und Therapeutenteam arbeitet gemeinsam<br />
mit dem Patienten daran, dass sich der allgemeine<br />
Gesundheitszustand verbessert, die Symptome reduziert<br />
werden und insgesamt die Lebensqualität<br />
wieder steigt. Das erreichen sie durch verschiedene<br />
Maßnahmen: Atemmuskeltraining, Ausdauertraining,<br />
Krafttraining, Ernährungsberatung, Raucherentwöhnung<br />
(bei Bedarf), Atemphysiotherapie und<br />
psychosoziale Intervention.<br />
„ich fühle mich viel gesünder und bin weniger<br />
oft krank“<br />
Heinrich R., 55 Jahre, hat Normalgewicht und leidet<br />
an Asthma bronchiale. Vor einem Jahr hat er<br />
noch täglich 20 Zigaretten geraucht und war nie<br />
sportlich. „Ich wusste, dass ich etwas unternehmen<br />
musste. Ich war einfach in einem schlechten gesundheitlichen<br />
Zustand und das Asthma machte mir<br />
schwer zu schaffen. Ich war ständig krank“, blickt<br />
Heinrich R. zurück. Zum Beginn der Therapien<br />
liegt seine Leistungsfähigkeit bei etwa 70 Prozent<br />
des Sollwerts. Ein individuelles Therapieprogramm<br />
wird erstellt um seine Leistungsfähigkeit und sein<br />
allgemeines Wohlbefinden wieder zu steigern und<br />
den Gesundheitszustand zu stabilisieren. Nach etwa<br />
neun Monaten freut sich der ehemalige Raucher<br />
über eine Leistungssteigerung von 20 Prozent. Die<br />
Lungenfunktionsparameter haben sich verbessert<br />
und das wirkt sich intensiv auf seine Lebensqualität<br />
aus. Er muss endlich weniger Medikamente einnehmen<br />
und ist weniger anfällig für Infekte, die ihm<br />
früher mehrmalige Krankenhausaufenthalte pro Jahr<br />
beschert haben.<br />
Heinrich R. trainiert heute 1,5 – 2 Std. pro Woche.<br />
Und auch seine Freizeitgestaltung ist viel aktiver geworden:<br />
„Ich gehe jetzt gerne wandern, ohne dass<br />
mir gleich die Puste ausgeht. Meine Leistungsfähigkeit<br />
stieg nur um 20 Prozent, meine Lebensqualität<br />
um 100.“•<br />
Mehr Infos und Kontakt<br />
unter www.gesundheit-wels.at<br />
WEGE 23
WEGE<br />
weiterbildung<br />
WEGE<br />
familienberatung<br />
Otis mit Sicherheit<br />
besser.<br />
angeboten. Die Veranstaltungsund<br />
Kurspalette reicht vom Baby<br />
bis zu Eltern-Kind-Themengruppen,<br />
von Vorträgen über<br />
Kreativität bis zu Gesundheit.<br />
Das FBZ Eferding hat allerdings<br />
noch ein zweites bedeutendes<br />
„Standbein“:<br />
Es bietet auch Familienberatung<br />
an – kostenlos, anonym und vertraulich<br />
–, von Erziehungs- und<br />
Schulschwierigkeiten über Paarkonflikte<br />
bis zu psychischen Problemen.<br />
Auch dieses Angebot wird äußerst<br />
gut angenommen.<br />
„Damit ist das Familienbundzentrum<br />
Eferding das größte aller<br />
21 solcher Zentren Oberösterreichs“,<br />
freut sich Hummer. •<br />
Aufzüge & Fahrtreppen<br />
FAMIlIEnBunDzEnTruM<br />
EFErDInG<br />
Starhembergstraße 7,<br />
4070 Eferding<br />
www.otis.at<br />
Tel. 07272 / 5703<br />
www.ooe.familienbund.at<br />
Kräfte bündeln<br />
Bei Energiefragen ziehen wir an einem Strang.<br />
EconGas bündelt die Stärken von OMV Gas & Power, EVN, WIEN<br />
ENERGIE, EGBV und BEGAS.<br />
Als europäischer Erdgasanbieter bringen wir neben maximaler<br />
Liefersicherheit maßgeschneiderte und ökonomische Lösungen.<br />
Für Sie.<br />
Gebündeltes Know-how ist abrufbar: www.econgas.com<br />
24 lebens<br />
54663_ECON_162x120_PLWCI.indd 1 09.02.11 13:45<br />
WEGE 21
WEGE<br />
bewegung<br />
MEDIZINISCHES TRAINING UND FITNESS<br />
Mehr Bewegung<br />
Mehr Kraft<br />
Mehr lebensfreude<br />
„Es ist nie zu spät, um körperlich aktiv zu werden!“<br />
unter diesem Motto bietet das Fitnesszentrum<br />
mediFIT medizinisches Training, präventives Training<br />
und Fitnesstraining in Wels und in Thalheim an.<br />
Sportwissenschafter Mag. Norbert Mürzl, Leiter des<br />
mediFIT: „Unsere Klienten erwartet ein hochqualifiziertes<br />
Team von Sportmedizinern, Sportwissenschafter,<br />
Physiotherapeuten und staatlich geprüften<br />
Trainern. Bevor der individuelle Trainingsplan erstellt<br />
wird, findet immer eine ärztliche Untersuchung<br />
statt. Damit stellen wir sicher, dass das Training optimal<br />
auf den Gesundheitszustand des Klienten zugeschnitten<br />
wird. Und auch im späteren Verlauf sind<br />
die Erfolge wesentlich leichter nachzuvollziehen,<br />
wenn man die Ausgangsbasis konkret kennt. „Das<br />
mediFIT-Team unterstützt und motiviert bei allen<br />
Trainingsmaßnahmen, egal welches persönliche Ziel<br />
verfolgt wird. Sei es als präventive Maßnahme zur<br />
Gesundheitserhaltung, als Fitnesstraining zur Steigerung<br />
der Leistungsfähigkeit, zur Rehabilitation,<br />
nach einer Verletzung oder Operation.<br />
Gemeinsam geht es leichter<br />
Zum Start in den Frühling bietet das medizinische<br />
Fitnesszentrum mit dem Programm myLINE ein<br />
6-Elemente-Schlankheitsprogramm an. Wie das genau<br />
funktioniert erklärt Sportwissenschafter Mag.<br />
Michael Pfob: „Das myLINE-Programm wurde mit<br />
Experten der Universitätsklinik Graz entwickelt,<br />
beinhaltet einen individuellen Ernährungsplan und<br />
kann durch ein medizinisches Fitnessprogramm ergänzt<br />
werden. Besonders wichtig ist uns, die persönliche<br />
Beratung und Betreuung.“<br />
Mit mylinE 13,4 Kilo abgenommen<br />
Gertrude Z. hat es bereits geschafft und mit dem<br />
Schlankheitsprogramm 13,4 Kilo abgenommen.<br />
Und das auf gesunde Art und Weise. „Das Programm<br />
war genau das Richtige für mich! Ich trainiere bereits<br />
seit 2007 im Fitnesszentrum mediFIT. Im Herbst<br />
habe ich mit dem Schlankheitsprogramm gestartet<br />
und fühlte mich die ganze Zeit über sehr gut betreut.<br />
Ich musste nie hungern. Mit der Kombination von<br />
Ernährungsumstellung und Training geht das Abnehmen<br />
relativ leicht. Man muss natürlich immer<br />
dranbleiben, keine Frage. Ich konnte die Dosis der<br />
Cholesterinsenker, die ich einnehmen muss, halbieren.<br />
Ich habe jetzt ein ganz anderes Lebensgefühl“,<br />
erzählt Gertrude Z. •<br />
KontaKt unD WEitERE<br />
infoRMationEn<br />
mediFIT Wels Fitness- und Trainingszentrum<br />
Grieskirchner Straße 49,4600 Wels,<br />
Tel.: 07242 / 415 - 6660<br />
Email: info@medifit-wels.at, www.medifit.at<br />
WEGE 25
WEGE<br />
kniechirugie<br />
SPEZIAlISTEN-<br />
NETZWERK<br />
am Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
Mit der Kompetenzgruppe „Knie“ innerhalb der<br />
Unfallchirurgie wird dieser Entwicklung Rechnung<br />
getragen. Das interdisziplinäre Team begleitet die<br />
PatientInnen durch alle Phasen der Kniebehandlung:<br />
Untersuchung, Therapie und Rehabilitation.<br />
Dr. Ramadani ergänzt: „Die Behandlung muss<br />
jeweils individuell auf den Patienten abgestimmt<br />
werden. In den letzten Jahren kommt dabei der wiederherstellenden<br />
Chirurgie eine immer größere Bedeutung<br />
zu. Mit modernsten Operationsmethoden<br />
wird die Beweglichkeit und Kraft wiederhergestellt<br />
und Schmerzfreiheit erzielt.“<br />
WE.G.E. 42<br />
„Die Menschen werden immer älter und sind heute auch im fortgeschrittenen Alter sportlich<br />
aktiv. Das erhöht das Verletzungsrisiko. Auch die Entstehung von zahlreichen neuen<br />
Sportarten führt dazu, dass wir eine Zunahme an schweren Knieverletzungen verzeichnen“,<br />
erklärt oberarzt Dr. Florin Ramadani, Koordinator der Kompetenzgruppe „Knie“ im<br />
Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />
VERlEtZunGEn aM KniE<br />
Prävention – behandlungen – Rehabilitation<br />
Prävention von Knieverletzungen<br />
Damit es erst gar nicht zu einer Verletzung kommt,<br />
sind vorbeugende Maßnahmen wichtig. Große<br />
Fortschritte gab es in den letzten Jahren bei der<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz. Im häuslichen Umfeld<br />
und bei sportlichen Aktivitäten besteht weiterhin<br />
großer Handlungsbedarf. Das Vermeiden von Übergewicht,<br />
Bewegungs- und Koordinationsübungen,<br />
26 lebens
WEGE<br />
kniechirugie<br />
eine gesunde Ernährung und dem Gesundheitszustand<br />
entsprechende Sportarten sind präventive<br />
Maßnahmen, die das Verletzungsrisiko reduzieren.<br />
Verletzung: Kreuzbandriss<br />
Behandlung: Kreuzbandrekonstruktion<br />
Die vordere Kreuzbandrekonstruktion hat sich in<br />
den letzten Jahren stark entwickelt. Heute werden<br />
Sehnen aus der Innenseite der Kniekehle verwendet.<br />
Diese Sehnen eignen sich in Folge ihrer Beschaffenheit<br />
(Elastizität, Durchmesser) sehr gut für eine<br />
anatomische Wiederherstellung des vorderen Kreuzbandes.<br />
Verletzung: Meniskusverletzung<br />
Behandlung: arthroskopischer<br />
Kniegelenkseingriff<br />
Meniskusverletzungen sind in Österreich der häufigste<br />
Grund für arthroskopische Kniegelenkseingriffe<br />
(minimal-invasive, mit dem Endoskop durchgeführte<br />
Eingriffe). Dabei wird oft eine teilweise oder<br />
vollständige Entfernung des Meniskus durchgeführt.<br />
Heutiges Operationsziel ist möglichst viel Meniskusgewebe<br />
zu erhalten. An der unfallchirurgischen<br />
Abteilung in Wels werden dazu speziell entwickelte<br />
Nahttechniken verwendet.<br />
Verletzung: Brüche am Kniegelenk<br />
Behandlung: Repositionstechninik und<br />
Plattensysteme<br />
Bei traumatischen Knorpelverletzungen steht die<br />
Refixation (wieder anheften) der abgebrochenen<br />
Knorpelteile im Vordergrund.<br />
Eine bedeutende Therapiealternative ist die autologe<br />
Knorpelzelltransplantation. Diese Technik wird in<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Igor bereits seit zehn<br />
Jahren durchgeführt und stetig weiterentwickelt.<br />
Rehabilitation nach einer Knieverletzung<br />
Für alle Rehabilitationsmaßnahmen nach einer<br />
Knieverletzung ist die Zusammenarbeit von Patient,<br />
Operateur und Physiotherapeut besonders wichtig.<br />
Hier greifen die Kompetenzen der Kniespezialisten<br />
im Klinikum ineinander.<br />
Es werden individuelle Nachbehandlungspläne erstellt,<br />
die auf die Situation des Patienten abgestimmt<br />
sind. Die Therapie beginnt unmittelbar nach der<br />
Operation am Krankenbett und wird dann im ambulanten<br />
Bereich fortgesetzt. •<br />
Knie im Querschnitt:<br />
Knorpel<br />
Brüche am Kniegelenk müssen fast immer operativ<br />
versorgt werden. Hier haben sich in den letzten<br />
Jahren neue Repositionstechniken (Einrichten von<br />
Knochenbrüchen) und speziell entwickelte Plattensysteme<br />
etabliert. Diese werden durch möglichst<br />
kleine Hautschnitte eingebracht und finden selbst<br />
bei osteoporotischen Knochen einen sehr guten<br />
Halt.<br />
Verletzung: Knorpelverletzungen<br />
Behandlung: akute Refixation, autologe<br />
Knorpelzelltransplantation<br />
Wadenbein<br />
Vorderes<br />
Kreuzband<br />
Oberschenkelknochen<br />
Außenseitenband<br />
Außenmeniskus<br />
Innenmeniskus<br />
Innenseitenband<br />
Schienbein<br />
WEGE 27
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
AuSBlIcK<br />
Im Gespräch mit der Ärztlichen Direktion<br />
im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
WE.G.E. 42<br />
OA Dr. Thomas Muhr,<br />
Prim. Univ. Prof. Dr. Klemens Trieb,<br />
Prim. Dr. Josef Romankiewicz<br />
Die umsetzung der Spitalsreform bringt zahlreiche Herausforderungen<br />
für jedes Krankenhaus mit sich, auch für das Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen. Den Veränderungen begegnet die<br />
Ärztliche Direktion mit Weitblick: „Das Wichtigste ist, dass es<br />
tatsächlich zu einer nachhaltigen Effi zienzsteigerung im Gesundheitswesen<br />
kommt.“ Im Gespräch mit der lebens-WEGE-<br />
Redaktion sprechen die Vertreter der Ärztlichen leitung über<br />
die Auswirkungen der Spitalsreform und die damit einhergehenden<br />
umstrukturierungen im Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />
Mit der Umsetzung der Spitalsreform haben Sie<br />
gleich einige Herausforderungen zu meistern?<br />
Die Spitalsreform bringt für alle Krankenanstalten<br />
Veränderungen und Anpassungen mit sich.<br />
Wichtig dabei ist, dass es tatsächlich zu einer nachhaltigen<br />
Strukturveränderung im Gesundheitswesen<br />
kommt.<br />
Wie steht es zukünftig um die Versorgung der<br />
Patienten?<br />
Die Patientenversorgung ist in hoher Qualität gesichert,<br />
wie sie es auch in der Vergangenheit war.<br />
Einerseits gibt es Schwerpunktkrankenhäuser, in<br />
denen medizinische Leistungen angeboten werden,<br />
die nicht jedes Krankenhaus erbringen kann<br />
bzw. muss. Gleichzeitig ist in den ländlichen<br />
28 lebens
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
Regionen weiterhin die medizinische Basis- und<br />
Akutversorgung gesichert.<br />
„DIE PATIENTENVERSoRGuNG<br />
IST IN GlEIcHBlEIBENDER<br />
QuAlITÄT GESIcHERT.“<br />
Für die Patienten ändert sich also nichts?<br />
Im Bereich der Basis- und Akutversorgung nicht.<br />
Natürlich hat die Kürzung der Bettenkapazitäten<br />
auch Folgen. So gehen wir davon aus, dass es bei geplanten<br />
Eingriffen zu längeren Wartezeiten kommen<br />
wird. Der größte Einschnitt im Leistungsangebot<br />
betrifft die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />
die den Status einer eigenen Abteilung verliert. Wir<br />
versuchen gerade das Angebot im Rahmen eines<br />
Fachschwerpunktes aufrecht zu erhalten. Eine bereits<br />
sichere Konsequenz ist, dass wir keine ambulante,<br />
zahnärztliche Versorgung mehr anbieten können.<br />
Und mit welchen Veränderungen müssen die Mitarbeiter<br />
rechnen?<br />
Glücklicherweise sind wir an beiden Standorten in<br />
der Lage, die Personalreduktion größtenteils über<br />
den natürlichen Personalabgang zu regeln. Durch<br />
Rotation der MitarbeiterInnen in den standortübergreifenden<br />
Abteilungen wird die hohe Qualifikationen<br />
der MitarbeiterInnen gesichert.<br />
Welche medizinischen Spitzenleistungen werden in<br />
Zukunft in Wels angeboten?<br />
Als Schwerpunktkrankenhaus bieten wir in allen<br />
Bereichen medizinische Spitzenleistungen an! Zusätzliche<br />
Schwerpunkte setzen wir mit einem Implantationszentrum<br />
für Gehörlose und einem Netzhautzentrum.<br />
Aber auch die Roboterchirurgie wird<br />
einen wichtigen Platz einnehmen. Für die Versorgung<br />
der Bevölkerung ganz entscheidend ist, dass Wels<br />
weiterhin ein Zentrum für Herz- und Gefäßerkrankungen<br />
bleibt: Kardiologie, Herzchirurgie und Anästhesie,<br />
spezialisierte Radiologie sowie eine ambulante<br />
Reha – das ist Full-Service zum Wohle des Patienten.<br />
Die zukünftige Kooperation mit dem Linzer AKH<br />
unterstreicht das umfassende Versorgungsangebot<br />
auf diesem Fachgebiet. Die Medizin entwickelt sich<br />
laufend weiter und wir sind stets bemüht, den Fort-<br />
Da Vinci Roboter<br />
Bettenreduktion: von 1.360 auf 1.227<br />
davon Wels: 1.091 auf 1.007<br />
davon Grieskirchen: 269 auf 220<br />
<strong>Ausgabe</strong>nreduktion jährlich: € 23 Mio<br />
Reduktion der Abteilungen/<br />
Institute/Departments: von 36 auf 27<br />
in Phase A (2011):<br />
• Umwandlung Abteilung für Mund-, Kieferund<br />
Gesichtschirurgie in Fachschwerpunkt<br />
• Zusammenlegung Abteilungen für<br />
Kinder- und Jugendheilkunde I und II<br />
• Zusammenlegung Abteilungen für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe I und II<br />
• Zusammenlegung Abteilungen<br />
für Unfallchirurgie I und II<br />
• Zusammenlegung Abteilungen<br />
für Chirurgie II und III<br />
• Zusammenlegung Institute für<br />
Radiologie I und II<br />
• Zusammenlegung Institute<br />
für Labor I und II<br />
in Phase B (2014 – 2016):<br />
• Reduktion Department für<br />
Plastische Chirurgie<br />
• Kooperation mit AKH Linz im Bereich<br />
der Herzchirurgie<br />
• Zusammenlegung zweier Institute<br />
für Anästhesie<br />
WEGE 29
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
schritt direkt unseren Patienten zugute kommen<br />
zu lassen. So wurden bis Herbst 2011 die Mikrobiologie<br />
und Pathologie modernisiert und auf den<br />
modernsten Stand der Technik gebracht. Es wurde<br />
z.B. MALDI-TOF zur Pilz- und Bakterienanalyse<br />
mittels Massenspektroskopie angeschafft sowie die<br />
Pathologische Diagnostik um Target Therapie erweitert<br />
(z.B. FISH Analyse, Her-2neu, BRAF, KRAS,<br />
…). Ab April wird das bisherige Schockraumkonzept<br />
mit dem neuesten CT-Gerät modernisiert, das<br />
sich durch eine besonders geringe Strahlenbelastung<br />
auszeichnet und Computertomographieuntersuchungen<br />
auch des Herzens bzw. der Koronararterien<br />
ermöglicht. Alle Notfalluntersuchungen wie auch<br />
alle geplanten Untersuchungen und Interventionen<br />
können mit diesem modernen CT Gerät durchgeführt<br />
werden.<br />
Wie schreitet der Bau der Psychiatrie voran?<br />
Der offizielle Betrieb startet voraussichtlich 2014.<br />
Die Patienten und die Mitarbeiter werden davon<br />
profitieren, dass die Psychiatrie am Standort Grieskirchner<br />
Straße integriert ist. Die Einrichtungen am<br />
Standort St. Stephan in der Salzburger Straße werden<br />
in die restlichen Standorte bis Jahresende integriert.<br />
ist es eine angenehme Form der Therapie, denn sie<br />
gehen am selben Tag wieder nach Hause.<br />
„Wir arbeiten am Aufbau einer<br />
Tagesklinik. Patienten, die in dieser<br />
Einrichtung behandelt werden,<br />
können am selben Tag nach<br />
Hause gehen.“<br />
Viele Krankenhäuser kämpfen mit ständig überlasteten<br />
Ambulanzen. Wie begegnet das Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen dieser Problematik?<br />
Seit 2010 gibt es im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
die AVA, die „Akut Versorgungs Aufnahme“. Neben<br />
der Kinder- und Geburtshilfeambulanz, der Unfallambulanz<br />
und der psychiatrischen Ambulanz, ist<br />
die AVA die einzige Anlaufstelle für Patienten, die<br />
keine Überweisung oder Termin in einer der vielen<br />
Baustelle Psychiatrie<br />
In den letzten Jahren setzt sich der Trend zu Tageskliniken<br />
immer mehr durch. Welche Rolle spielt<br />
dabei das Klinikum Wels - Grieskirchen in der Region?<br />
Eine ganz zentrale Rolle! Wir arbeiten zurzeit am<br />
Aufbau eines tagesklinischen Zentrums, das allen<br />
Abteilungen des Hauses zur Verfügung stehen wird.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist eine kosteneffiziente<br />
Form der Behandlung, mögliche Kapazitätsengpässe<br />
– bedingt durch die Bettenkürzungen<br />
– können abgefedert werden und für die Patienten<br />
Vivendi ® - Die Software für das Sozialwesen.<br />
Qualitative und innovative Pflegedokumentation.<br />
Prozessgesteuerte Abläufe. Medikationslösung.<br />
Elektronischer Datenaustausch.<br />
Ohne Risiken und Nebenwirkungen.<br />
x-tention Informationstechnologie GmbH<br />
Römerstraße 80A, 4600 Wels, Austria<br />
tel +43 (0) 7242 / 21 55<br />
web www.x-tention.at<br />
30 lebens
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
Spezialambulanzen haben. Oftmals werden aber<br />
auch Patienten mit unklaren Krankheitsbildern von<br />
niedergelassenen Ärzten in die AVA überwiesen.<br />
Speziell geschulte Ärzte und Pflegepersonal, ein optimierter<br />
Prozessablauf und die richtige medizintechnische<br />
Ausstattung machen in der AVA eine sichere<br />
Diagnose in kürzester Zeit möglich. Rund 30% der<br />
eingelieferten Patienten werden nach einer entsprechenden<br />
ambulanten Behandlung wieder entlassen<br />
und müssen nicht stationär aufgenommen werden.<br />
Das spricht deutlich für eine effiziente und hochwertige<br />
Leistungserstellung im Bereich der Akutversorgung<br />
im Klinikum Wels - Grieskirchen.<br />
Das Krankenhaus verfolgt die Vision des „schmerzfreien<br />
Klinikums“. Was kann man sich darunter<br />
vorstellen?<br />
Natürlich wird ein Spital nie gänzlich schmerzfrei<br />
behandeln können. Das ist aus heutiger Sicht eine<br />
Utopie. Uns geht es aber darum, den Patienten so<br />
schmerzfrei wie möglich zu behandeln und größtmöglichen<br />
Komfort zu gewährleisten. Mit der<br />
Einrichtung einer Schmerzambulanz kommen wir<br />
diesem Ziel ein gutes Stück näher. Weiterer Schwerpunkt<br />
der Ambulanz ist die effektive und nachhaltige<br />
Behandlung von chronischen Schmerzpatienten.<br />
Das Klinikum Wels - Grieskirchen ist ein wichtiger<br />
Motor für WE.G.E. 42. Wie beurteilen Sie die bisherige<br />
Entwicklung?<br />
Vor drei Jahren wurde WE.G.E. 42 als Nahtstellenmanagement<br />
der Region gemeinsam mit den<br />
anderen Trägern aus der Taufe gehoben. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Spitalsträgern, Rettungs-,<br />
Sozial- und Pflegediensten und den Geldgebern ist<br />
ein bedeutender Erfolgsfaktor für ein gut funktionierendes<br />
Gesundheits- und Sozialsystem. Darauf<br />
kann man stolz sein. •<br />
Technik<br />
für das<br />
Leben<br />
Unsere innovativen Produkte, Dienstleistungen und integrierten Systemlösungen unterstützen<br />
klinische Prozesse und ermöglichen eine kosteneffiziente und effektive Therapie entlang der<br />
Patientenprozesskette – von der Notfallmedizin, dem OP, der Anästhesie über die Intensivund<br />
Perinatalmedizin bis hin zum Zubehör- und Ersatzteilbereich.<br />
Dräger: Die Verbindung zum Leben durch Technik für das Leben.<br />
Infos unter: Dräger Medical Austria GmbH<br />
01 609 04<br />
info-austria@draeger.com<br />
www.draeger.com<br />
WEGE 31
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
uMSETZuNG DER<br />
oÖ. SPITAlSREFoRM II<br />
im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
WE.G.E. 42<br />
In der Realisierung der Spitalsreform kommt im Klinikum an beiden Standorten ein umfangreiches<br />
Maßnahmenbündel zum Tragen. Die standortübergreifende organisation von Abteilungen<br />
steigert die Effi zienz und sichert eine qualitativ hochwertige Versorgung. Dabei verfügen<br />
die Abteilungen über eine gemeinsame leitung und das leistungsspektrum wird aufeinander<br />
abgestimmt. Die notwendige Personalanpassung kann durch Maßnahmen wie Bettenreduktion<br />
und Zusammenlegung von Stationen realisiert werden und wird großteils durch die natürliche<br />
Fluktuation bewältigt. Ein weiterer Eckpfeiler der Reform ist die Aufgabenumschichtung<br />
zwischen den Berufsgruppen Ärzte, Pfl egekräfte, Stationsassistentinnen und Servicekräften.<br />
32 lebens
WEGE<br />
patientenversorgung<br />
Zentrale akutversorgung<br />
Die Akutversorgung steht der<br />
Bevölkerung sieben Tage in der<br />
Woche zur Verfügung. Die zentrale<br />
24-Stunden-Akutversorgung<br />
erfolgt an beiden Standorten.<br />
Die Leistungen in der Akutversorgung<br />
umfassen ärztliche Untersuchung<br />
und Diagnostik, was<br />
verschiedenste Fachbereiche, wie<br />
beispielsweise Radiologie, Labor<br />
etc. mit einschließt. Je nach medizinischer<br />
Indikation wird anhand<br />
des Triage-Systems der Patient an<br />
den entsprechenden Standort zugewiesen.<br />
In Grieskirchen erfolgt die Akutversorgung<br />
in den Basisbereichen<br />
der Inneren Medizin, Unfallchirurgie,<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />
Chirurgie und Kinderheilkunde.<br />
Tagsüber sind Fachärzte<br />
aller dieser Bereiche immer anwesend.<br />
Außerhalb der Kernarbeitszeit<br />
wird die Akutversorgung<br />
in Grieskirchen durch erfahrene<br />
angestellte Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
bzw. Assistenzärzte und<br />
zum Teil auch durch Fachärzte<br />
gewährleistet; darüber hinaus<br />
wird ein fachärztlicher Rufbereitschaftsdienst<br />
eingerichtet.<br />
Leistungsspezifische Aufteilungen<br />
sind klar definiert. Die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den<br />
Standorten gewährleistet eine<br />
abgestimmte Patientenversorgung<br />
entsprechend den jeweils<br />
vorhandenen Ressourcen, Festgelegte<br />
operative Eingriffe erfolgen<br />
tagsüber an beiden Standorten, in<br />
der Nacht und am Wochenende<br />
werden Operationen jedoch vorwiegend<br />
in Wels durchgeführt.<br />
Die Geburtshilfe wird weiterhin<br />
in Grieskirchen rund um die Uhr<br />
angeboten, Risikoschwangerschaften<br />
werde wegen der Nähe<br />
zur Neonatologie in Wels betreut.<br />
Schwere Unfallopfer werden<br />
durch die Rettung in der Regel<br />
sofort nach Wels gebracht. •<br />
„Hochleistungsmedizin und regionale<br />
Versorgung gesichert“<br />
Mag. Dietbert Timmerer, Geschäftsführer Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen, blickt optimistisch<br />
in die Zukunft: „Durch die Spitalsreform sahen<br />
wir uns schon im Jahr 2011 gezwungen, diverse<br />
Organisationen und Abläufe zu überdenken.<br />
Unter anderem wurden die beiden radiologischen<br />
Institute am Standort Wels bereits zu einem Institut<br />
zusammengeführt und die Laborinstitute<br />
unter eine gemeinsame Leitung gestellt.<br />
Wenn es uns gelingt, noch mehr Effizienzpotentiale<br />
zu erzielen und damit noch wirtschaftlicher zu<br />
werden, werden wir auch in Zukunft - trotz hohem<br />
finanziellen Druck im Gesundheitssystem -<br />
unserer Bevölkerung in der Region weiterhin eine<br />
sehr gute Versorgung und Hochleistungsmedizin<br />
anbieten können. Das lässt uns sehr positiv ins<br />
neue Jahr starten.“ •<br />
WEGE 33
WEGE<br />
akutversorgung<br />
WE.G.E. 42<br />
AVA im Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
Akute Schmerzen – akute Versorgung<br />
Die „Akut Versorgung Aufnahme“ (AVA) mit integrierter Aufnahmestation (I-ANS) hat ein klares<br />
Ziel: Allen Menschen soll rund um die uhr eine Erstversorgung geboten werden. 38 Ärzte,<br />
Pfl ege- und Hilfskräfte kümmern sich in der AVA um mehr als 2000 PatientInnen pro Monat.<br />
Die AVA ist neben der Unfallaufnahme, dem Eltern-Kind-Zentrum und der Psychiatrie<br />
die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung, für die kein Termin notwendig ist.<br />
Die erste anlaufstelle ist der<br />
hausarzt<br />
Im Ernstfall führt der Weg von<br />
hilfesuchenden Personen jedoch<br />
nicht direkt in die AVA, sondern<br />
zum Hausarzt.<br />
Sind die Beschwerden unklar und<br />
ist keine sichere Diagnose möglich,<br />
kann der behandelnde Arzt<br />
den Patienten für weitere Untersuchungen<br />
in das Erstversorgungs-<br />
und Aufnahmezentrum<br />
oder zu einem niedergelassenen<br />
Facharzt weiterleiten. Für alle anderen<br />
Ambulanzen muss ein Termin<br />
vereinbart und eine Überweisung<br />
vorhanden sein.<br />
Der Ernstfall –<br />
Druck in der Brust<br />
Franz H. ist 59 Jahre alt und geht,<br />
wie gewohnt, um etwa 23:00 Uhr<br />
zu Bett. Um 4:00 Uhr früh erwacht<br />
er plötzlich mit einem beklemmenden<br />
Druck in der Brust<br />
und Atemnot.<br />
Er ruft seinen Sohn zur Hilfe,<br />
der zum Glück im selben Haus<br />
wohnt. Der Sohn erkennt rasch,<br />
dass es etwas Ernstes sein könnte<br />
und ruft besorgt den Hausarzt.<br />
Mittlerweile fällt Franz H. das Atmen<br />
wieder etwas leichter, doch<br />
der Druck in der Brust hört nicht<br />
auf.<br />
Verdacht auf herzinfarkt<br />
Der Hausarzt kennt Herrn H.<br />
schon lang und weiß, dass er<br />
schon längere Zeit an hohem<br />
Blutdruck leidet, leichtes Übergewicht<br />
hat und dass der Vater<br />
von Franz H. im gleichen Alter<br />
an einem Herzinfarkt gestorben<br />
ist. Das Wissen um seine Vorgeschichte<br />
und die akut auftretenden<br />
Symptome lassen den Hausarzt<br />
tatsächlich Ernstes vermuten:<br />
Es könnte das Herz sein. Er überweist<br />
Franz H. in die AVA.<br />
franz h. erhält einen Stent<br />
Der Sohn bringt seinen Vater ins<br />
Krankenhaus, wo Franz H. in der<br />
34 lebens
WEGE<br />
akutversorgung<br />
AVA vom geschulten Fachpersonal triagiert wird.<br />
Sofort ist ein Arzt zur Stelle, der ein EKG schreiben<br />
lässt. Die Ergebnisse belegen die Vermutung des<br />
Hausarztes: Es besteht Verdacht auf einen Herzinfarkt.<br />
Franz H. wird auf die interne Intensivstation<br />
verlegt und kommt 20 Minuten nach seiner Einlieferung<br />
zur Herzkatheter-Untersuchung. Dort wird<br />
eine Verengung eines Herzkranzgefäßes festgestellt.<br />
Die Behandlung ist für den zugezogenen Herzspezialisten<br />
klar. Franz H. erhält einen sogenannten<br />
Stent (eine Gefäßstütze, die verengte Herzkranzgefäße<br />
aufdehnt). Franz H. ist nach der ganzen Prozedur<br />
erleichtert. Seine Beschwerden sind nach zwei<br />
Tagen komplett verschwunden und er kann wieder<br />
nach Hause. Eine Woche später hat er bereits seinen<br />
ersten Termin im Cardio Vital zur ambulanten Rehabilitation.<br />
30% können nach ambulanter Behandlung wieder<br />
nach Hause gehen<br />
In der AVA ist die Vorgehensweise klar definiert.<br />
Speziell geschulte Pflegekräfte schätzen die Dringlichkeit<br />
anhand eines festgelegten Prioritätensystems<br />
(Manchester Triage-System) ein. Lebensbedrohliche<br />
Krankheitsbilder werden dabei immer vorgezogen,<br />
sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt.<br />
Nach der Erstdiagnose werden die Patienten entweder<br />
direkt versorgt, an die entsprechenden Fachabteilungen<br />
und Ambulanzen weitergeleitet oder für<br />
24 Stunden in die I-ANS zur weiteren Beobachtung<br />
aufgenommen. 30% aller PatientInnen werden ambulant<br />
ohne Konsultation anderer Ambulanzen behandelt<br />
und entlassen, etwa 9% werden stationär in<br />
der I-ANS aufgenommen.<br />
Der Ernstfall –<br />
Stechender Schmerz in der Brust<br />
Karl R. ist Lagerarbeiter und kurz vor Feierabend<br />
verfrachtet er gemeinsam mit einem Kollegen noch<br />
schwere Transportbehälter ins Lager. Plötzlich verspürt<br />
er stechende Schmerzen in der Brust. Sein<br />
Arbeitskollege bringt ihn zur Sicherheit ins Krankenhaus,<br />
wo ihn der Portier in die AVA schickt.<br />
Aufnahme für 24 Stunden in die I-ANS<br />
Das Triage-Fachpersonal kommt zum Schluss, dass<br />
die Symptome nicht eindeutig sind, es könnte durchaus<br />
etwas Bedrohliches sein. Daher ist Minuten später<br />
ein Arzt zur Stelle, der den Patienten untersucht<br />
und ein EKG schreiben lässt. Der Arzt erfährt im<br />
Gespräch, dass Karl R. Raucher ist, jedoch bisher<br />
keinerlei ernsthafte Beschwerden hatte. Obwohl das<br />
EKG keine Auffälligkeiten zeigt, wird Karl R. für 24<br />
Stunden stationär in die I-ANS aufgenommen.<br />
Schmerzauslöser war die Wirbelsäule<br />
In der I-ANS werden weitere Untersuchungen vorgenommen<br />
und die Schmerzen medikamentös behandelt.<br />
Ein Herzinfarkt kann glücklicherweise ausgeschlossen<br />
werden. Die Untersuchungen ergeben<br />
schließlich, dass die Schmerzen in der Brust durch<br />
ein Problem mit der Wirbelsäule ausgelöst wurden.<br />
Die Wirbelsäule von Karl R. ist durch die schwere<br />
Arbeit im Lager stark abgenutzt. Die Schmerzmittel<br />
helfen kurzfristig. Auf Empfehlung des Arztes beschließt<br />
Karl R., in Zukunft Wirbelsäulengymnastik<br />
zu betreiben. Und das Rauchen – er wusste schon<br />
immer, dass es nicht gut für ihn ist – das möchte Karl<br />
R. nun auch endgültig aufhören. •<br />
Hinweis für Zahnschmerzpatienten<br />
Patienten mit akuten Zahnschmerzen werden<br />
nicht in der AVA behandelt. Ihnen hilft<br />
der Zahnarztnotdienst in Linz.<br />
WEGE 35
WEGE<br />
im gespräch<br />
Unsere Gesellschaft ist heterogen und<br />
wir dürfen Vielfalt nicht als Bedrohung<br />
empfinden, sondern müssen sie als Bereicherung<br />
und als Chance begreifen.<br />
Das offen anzusprechen ist für mich<br />
eine Frage von politischem Anstand.<br />
IM GESPRÄCH<br />
mit der lebensWege Redaktion:<br />
Nationalratspräsidentin<br />
Barbara Prammer<br />
Barbara Prammer stammt aus Ottnang im Bezirk Vöcklabruck. Ihre politische Karriere begann<br />
vor gut 20 Jahren im oberösterreichischen Landtag und führte sie via Bundesregierung an die<br />
Spitze des Nationalrats – als erste Frau. Verwurzelt im Hausruckviertel, sei Wien für sie heute<br />
nicht nur beruflicher Mittelpunkt. Sie schätze die Stadt mit ihrem vielfältigen Angebot, auch das<br />
Multikulturelle. Dennoch sei sie aus ganzem Herzen Linzerin. An so unterschiedlichen Orten<br />
zuhause zu sein, bedeute Abwechslung, erweitere den Horizont und bewahre vor Enge, auch<br />
in politischer Hinsicht.<br />
Migrationen gibt es schon immer. Warum ist es<br />
heute ein Thema von besonderer Bedeutung?<br />
Es stimmt, dass es Wanderungsbewegungen, Arbeitsmigration,<br />
Flucht zu allen Zeiten gegeben hat.<br />
Insofern handelt es sich nicht um ein Phänomen unserer<br />
Zeit, auch wenn es mitunter so dargestellt wird.<br />
Tatsache ist allerdings, dass die Welt aufgrund deutlich<br />
gestiegener Mobilität enger zusammen gerückt<br />
ist. Und sie ist dank globaler Information überschaubar<br />
geworden. Wir erfahren heute nahezu in Jetzt-<br />
36 lebens
WEGE<br />
im gespräch<br />
zeit, was irgendwo auf der Erde<br />
passiert, etwa wenn Menschen aus<br />
Krisen- oder Kriegsgebieten flüchten<br />
– und dabei von organisierten<br />
Schleppern gnadenlos ausgenutzt<br />
werden. Dieses Mehr an Information<br />
ist somit auch Verpflichtung:<br />
Wir, die wohlhabenden Länder,<br />
müssen mehr Mittel für Entwicklungszusammenarbeit<br />
bereitstellen,<br />
um Menschen in benachteiligten<br />
Regionen Perspektiven zu<br />
eröffnen.<br />
Welche Ziele verfolgt die Integrationspolitik<br />
in Österreich? Was<br />
läuft gut? Wo gibt es Verbesserungspotenziale?<br />
Die österreichische Integrationspolitik<br />
verfolgt zwei Ziele: Herstellung<br />
von Chancengleichheit<br />
und strikte Einhaltung der Menschenrechte.<br />
Darüber hinaus geht<br />
es um die Förderung des interkulturellen<br />
Dialogs, der Vorurteile,<br />
Fremdenfeindlichkeit, Rassismus<br />
abbauen und dazu beitragen soll,<br />
dass Integration abseits von Klischees<br />
sachlich diskutiert werden<br />
kann. Langfristig ist Bildung der<br />
Schlüssel zu Integration: gleicher<br />
Zugang zu Bildung für alle Kinder,<br />
egal aus welchem sozialen Milieu<br />
sie kommen.<br />
Das beginnt bei der Elementarpädagogik,<br />
sprich: im Kindergarten.<br />
Kinder, die von ihren Eltern<br />
mangels Bildungshintergrund<br />
nicht ausreichend unterstützt und<br />
gefördert werden können, sollen<br />
ebenfalls die Chance auf Bildung<br />
haben. Es darf einfach nicht mehr<br />
so sein, dass die Herkunft über<br />
Bildungskarrieren bestimmt.<br />
Zur Integration gehören immer<br />
zwei Seiten – einerseits gebürtige<br />
Österreicher, andererseits die<br />
Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Welche „Beiträge“ erwarten<br />
Sie von den beiden „Parteien“?<br />
Dazu sei grundsätzlich angemerkt:<br />
Weder auf der einen noch auf der<br />
anderen Seite gibt es homogene<br />
Gruppen, es gibt sie also nicht,<br />
„die Österreicher“ und „die Ausländer“.<br />
Vielmehr gibt es Grundwerte,<br />
etwa Recht auf Individualität,<br />
größtmögliche persönliche<br />
Freiheit oder selbstbestimmtes<br />
Leben; und es gibt Kriterien sowie<br />
praktische Voraussetzungen<br />
für gesellschaftliches Zusammenleben,<br />
etwa Sprachkenntnisse,<br />
Zugang zum Arbeitsmarkt oder<br />
gleiche Chance auf Bildung.<br />
Dieses Bekenntnis zur Vielfalt auf<br />
Basis eines demokratischen Zusammenlebens<br />
in gegenseitigem<br />
Respekt macht Integration aus.<br />
Kann man denn Integration<br />
überhaupt politisch steuern?<br />
Selbstverständlich und es passiert<br />
ja auch, etwa indem mitgebrachte<br />
Qualifikationen für den<br />
Arbeitsmarkt anerkannt werden,<br />
indem frühkindliche Förderung<br />
und Sprachkurse forciert werden,<br />
indem mittels sensiblem kommunalem<br />
Wohnbau Ghetto-Bildungen<br />
verhindert werden, um<br />
nur einige Beispiele zu nennen.<br />
Ich orte hier eindeutige Fortschritte,<br />
ein eigenes Staatssekretariat<br />
für Integration ist Ausdruck<br />
von politischem Willen. Unbestritten<br />
gab es Versäumnisse. Anstatt<br />
sich klar zu Integration zu bekennen,<br />
wurden Probleme sehr oft<br />
zwar erkannt und angesprochen,<br />
aber nicht gelöst, sondern für parteipolitische<br />
Zwecke missbraucht.<br />
Österreich ist ein Einwanderungsland<br />
und wird vielfältiger.<br />
Wie sehen Sie das, welche positiven<br />
Attribute verbinden Sie mit<br />
Zuwanderung?<br />
Einwanderungsland ja. Die Österreicherinnen<br />
und Österreicher haben<br />
in der Vergangenheit immer<br />
wieder Solidarität mit Nachbarn<br />
in Not bewiesen. Grundsätzlich<br />
ist unser Land durch Zuwanderung<br />
reicher und nicht ärmer geworden.<br />
Vermutlich haben wir allerdings<br />
Zuzug und Integration nicht immer<br />
geschickt genug gesteuert.<br />
Das hat zu sozialer Ausgrenzung<br />
geführt, was sich in einer latenten<br />
Diskriminierung bis in die zweite<br />
oder dritte Generation äußert.<br />
Wie erleben Sie persönlich multikulturelles<br />
Zusammenleben in<br />
Österreich?<br />
Wien ist Weltstadt und alleine<br />
aufgrund seiner Geschichte multikulturell.<br />
Ich erlebe das eindeutig<br />
als Bereicherung. Unsere Gesellschaft<br />
ist heterogen und wir dürfen<br />
Vielfalt nicht als Bedrohung<br />
empfinden, sondern müssen sie<br />
als Bereicherung und als Chance<br />
begreifen. Das offen anzusprechen<br />
ist für mich eine Frage von politischem<br />
Anstand. •<br />
WEGE 37
WEGE<br />
wohnqualität<br />
Wels<br />
Im Dialog mit den Bürgern<br />
Stadtteileentwicklungskonzept Noitzmühle<br />
Das umfassende Stadtteilentwicklungskonzept für das Gebiet Noitzmühle in Wels ist das<br />
Ergebnis zahlreicher Vorarbeiten, wobei die Vorstellungen der Anrainer intensiv in die Planung<br />
eingebunden wurden. Der daraus entstandene Maßnahmenkatalog liegt nun vor und enthält<br />
eine Reihe von positiven Aspekten für eine nachhaltig bessere Lebens- und Wohnqualität in<br />
der Noitzmühle.<br />
Sozial- und Jugendstadträtin Silvia Huber sieht im<br />
Konzept einen wichtigen Schritt dafür, dass das<br />
Wohngebiet wieder attraktiver wird: „Die Noitzmühlerinnen<br />
und Noitzmühler haben es sich verdient,<br />
dass es Verbesserungen in ihrem Stadtteil<br />
gibt. Gerade im Jugend- und Sozialbereich sind mit<br />
einem Slackline-Park, einer Mutterberatungsstelle,<br />
einem Jugendtreff und einem Alten- und Pflegeheim<br />
zahlreiche positive Maßnahmen geplant.“<br />
Gemeinsam aktiv für ein neues<br />
Noitzmühle<br />
Mit Hilfe von Bürgerversammlungen im Jahr 2009<br />
und einer Haushaltsbefragung wurden die Anliegen<br />
der Bevölkerung erhoben. Engagierte AnrainerInnen<br />
schlossen sich zum „AktivTeam“ Noitzmühle zusammen<br />
und arbeiten seither ehrenamtlich an der<br />
38 lebens
WEGE<br />
wohnqualität<br />
Verbesserung der Lebensqualität. Das Projektteam,<br />
bestehend aus Fachleuten der Stadt Wels, der Welser<br />
Heimstätte und externen Planern integrierten das<br />
AktivTeam auch direkt in die Erstellung des Entwicklungskonzeptes.<br />
Planungsschwerpunkte<br />
• Städtebau und Bebauung<br />
• Grünraum und Freiflächen<br />
• Versorgung und Infrastruktur<br />
• Verkehr<br />
• soziale Kommunikation<br />
„Wir haben die Anregungen und Vorstellungen der<br />
Bevölkerung aufgegriffen und versucht, daraus ein<br />
umfassendes Paket zu schnüren. Dieses liegt nun den<br />
Bürgerinnen und Bürgern zur Begutachtung vor“,<br />
erklärt Bürgermeister Dr. Peter Koits. Im Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> sollen die Maßnahmen, mit breiter Akzeptanz<br />
der Bevölkerung, fortlaufend umgesetzt werden.<br />
Schwerpunkte des Konzeptes liegen in der Verbesserung<br />
der Wohnqualität, mehr Freizeitangeboten für<br />
Kinder, Jugendliche und Familien und insbesonders<br />
in der Neugestaltung der Kernzone der Noitzmühle.<br />
Diese soll durch ein neues Alten- und Pflegeheim,<br />
neue Nahversorger und durch ein Kommunikationszentrum<br />
zu einem attraktiven und belebten Zentrum<br />
werden.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> erfolgt nun der Startschuss. Die ersten<br />
kurzfristigen Maßnahmen werden umgesetzt und<br />
Vorbereitungen für weitere Projekte und Ideen getroffen.<br />
Schritt für Schritt wird daran gearbeitet, dass<br />
sich die Noitzmühle zu einem attraktiven Lebensund<br />
Wohnraum entwickelt. •<br />
MaSSnahmen<br />
für <strong>2012</strong> –<br />
Noitzmühle verändert sich<br />
• Das leer stehende Einkaufszentrum<br />
wird abgerissen und für eine<br />
Neubebauung vorbereitet.<br />
• Der Freiraum und Wall beim Mühlbach<br />
erhält einen Slacklinepark<br />
und Klettermöglichkeiten.<br />
• Am Spielplatz Eibenstraße werden<br />
Abfallkörbe, neue Sitzgelegenheiten<br />
und eine Sandkiste aufgestellt.<br />
• Im Naturraum Traunauen gibt es ab<br />
dem Frühjahr <strong>2012</strong> weitere Sitzgelegenheiten<br />
und eine neue Beleuchtung.<br />
• Die Sicherheit auf den Straßen bzw.<br />
Gehsteigen wird durch neue Beleuchtung<br />
verbessert.<br />
• Auch an den Wegen zwischen den<br />
Wohnhäusern werden die Leuchtmittel<br />
erneuert, Sitzgelegenheiten und<br />
Abfallkörbe aufgestellt.<br />
• Das Umfeld der Lichteneggerstraße<br />
wird neu gestaltet.<br />
• Die Tiefgaragen der Welser<br />
Heimstätte erhalten neue helle Anstriche.<br />
• Die Angebote für Kinder und Jugendliche<br />
sowie für Frauen werden weitergeführt<br />
und ausgebaut.<br />
WEGE 39
WEGE<br />
integration<br />
Vielfältiges Wels<br />
Im Gespräch mit<br />
Bürgermeister Dr. Peter Koits<br />
WElS<br />
In Wels leben Menschen aus mehr als 100 verschiedenen<br />
Nationen. Welche Bemühungen hat die<br />
Stadt Wels unternommen, um ein friedliches Zusammenleben<br />
zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten<br />
zu ermöglichen?<br />
Seit mehreren Jahren stellt sich die Stadt Wels den<br />
Herausforderungen und arbeitet intensiv an diesem<br />
Thema. Der Gemeinderat hat dazu einen Maßnahmenkatalog<br />
beschlossen, der im Jahr 2010 evaluiert<br />
wurde. Der Katalog versteht sich als Arbeitspapier<br />
und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Wir versuchen mit unterschiedlichen Projekten,<br />
die Herausforderungen der Integration zu<br />
bewältigen. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass alle<br />
gemeinsam ihren Teil dazu beitragen.<br />
Können Sie uns einige exemplarische Beispiele von<br />
derzeit laufenden Projekten nennen?<br />
Derzeit laufen beispielsweise Projekte zur Sprachförderung<br />
in den Wohngebieten und Kindergärten, Projekte<br />
zur Lern- und Hausaufgabenbetreuung in den<br />
Pflichtschulen oder Maßnahmen zur Erziehungsunterstützung.<br />
Der Monat April wird auch heuer wieder<br />
unter dem Motto „Respekt & Toleranz“ stehen<br />
und ein vielfältiges Angebot zur Begegnung bieten.<br />
Ganz besonders wichtig ist uns das im vergangenen<br />
November der Öffentlichkeit präsentierte Projekt<br />
zur Stadtteilentwicklung in der Noitzmühle. Diese<br />
Beispiele sind nur ein kleiner Auszug aus all den Projekten,<br />
die derzeit laufen.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht für ein konfliktfreies Zusammenleben<br />
wichtig?<br />
Wichtig ist, sich mit Wertschätzung, Respekt und<br />
Toleranz zu begegnen. Wir müssen nicht immer mit<br />
dem Tun unseres Gegenübers einverstanden sein –<br />
aber es ist wichtig, dass wir einander respektvoll begegnen.<br />
Wichtig erscheint mir auch, dass Probleme<br />
von der ethnischen Herkunft getrennt werden.<br />
Wenn mich das Verhalten der Nachbarin stört, dann<br />
ist ihr Verhalten störend und hat im Grunde nichts<br />
mit der Ethnie zu tun. •<br />
40 lebens
R<br />
WEGE<br />
integration<br />
So Schmeckt<br />
meine heimat<br />
Rezepte von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
Eine Initiative von<br />
So ScHMEcKT MEINE HEIMAT<br />
Rezepte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
Das Klinikum Wels - Grieskirchen ist nicht nur einer der größten<br />
Arbeitgeber der Region, sondern beschäftigt neben ÖsterreicherInnen<br />
auch MitarbeiterInnen aus 32 weiteren Nationen von<br />
5 Kontinenten. Diese Vielfalt wurde im Rahmen von 32 landestypischen<br />
Rezepten erlebbar gemacht. Abgerundet wird die<br />
kulinarische Weltreise durch Rezepte aus allen österreichischen<br />
Bundesländern. •<br />
Mitmachen und eines von 10 Kochbüchern<br />
3. PDF | 26.04.2011 gewinnen! | 87673 Mehr dazu | 162 x auf 120 Seite mm | 63 CMYK | Reinisch<br />
Mit Schärdinger lässt sich’s leichter leben.<br />
Für das gute Gefühl,<br />
etwas Leckeres zu essen.<br />
Ohne das schlechte Gefühl,<br />
etwas Leckeres gegessen<br />
zu haben.<br />
Was man gern macht, macht man gut.<br />
Und das schmeckt man.<br />
Zum Beispiel mit der schlanken Linie<br />
von Schärdinger. Erleben Sie vielfältigen<br />
Genuss mit weniger Kalorien –<br />
und ganz ohne Reue!<br />
Gemeinsam entwickelt mit<br />
und empfohlen von<br />
Achten Sie auf eine abwechslungsreiche<br />
und ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil.<br />
www.schlanke-linie.at<br />
87673_DSL_Ins_KlinikWels_162x120.indd 1 26.05.11 10:35<br />
WEGE 41
WEGE<br />
integration<br />
PAKT FüR VIElFAlT<br />
Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt<br />
in oberösterreich<br />
oberösterreich ist ein Einwanderungsland. Knapp 15% der oberösterreichischen Bevölkerung<br />
hat einen Migrationshintergrund. Der Pakt für Vielfalt ist ein Netzwerk von mehr als<br />
50 Projektpartnern, die sich mit der unterzeichnung für ein vielfältiges oberösterreich einsetzen.<br />
Sie leisten einen konkreten Beitrag für ein gutes Zusammenleben aller Menschen, egal<br />
welcher kulturellen Herkunft.<br />
Gemeinsam macht sich das Netzwerk stark für<br />
Gleichberechtigung und Chancengleichheit von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund. Es soll eine<br />
„Kultur der Vielfalt“ entstehen, die Unterschiede<br />
nicht nur respektiert sondern wertschätzt.<br />
Diesen Gedanken unterstreicht auch Sabine Morocutti<br />
vom Regionalmanagement OÖ: „Wenn man<br />
den Fokus mehr darauf legen würde, welche gemeinsamen<br />
Interessen man hat und was wir voneinander<br />
lernen könnten, würde dies ein respektvolles Miteinander<br />
fördern und dem Abbau von Ängsten dienen.<br />
Aufeinander zugehen, miteinander reden und den<br />
anderen respektieren, so wird Integration funktionieren.“<br />
Pakt für Vielfalt – die Ziele:<br />
- gegenseitiges Verständnis schaffen<br />
- Toleranz erhöhen<br />
- gemeinsam Bilder verändern<br />
- Vorurteile abbauen<br />
- das friedvolle Miteinander stärken<br />
Partner sind neben der Arbeiter- und Wirtschaftskammer<br />
OÖ, dem Regionalmanagement OÖ, der<br />
Caritas, den Magistraten von Linz und Wels, der pro<br />
mente, der Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse<br />
OÖ zahlreiche Institutionen, Organisationen,<br />
Interessensvertretungen, Glaubensgemeinschaften,<br />
Unternehmen und Vereine. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Mehr Information zum Pakt für Vielfalt unter<br />
www.vielfalt-ooe.at<br />
42 lebens
infoS<br />
WEGE<br />
mobil<br />
Mobile Hausbetreuer<br />
anfordern<br />
Ein Anruf oder E-Mail genügt:<br />
Tel.: 07242 / 9010 - 4200<br />
E-Mail: office@oms.co.at<br />
Mobile Hausbetreuer im Einsatz<br />
Markus H. ist berufl ich stark ausgelastet und fi ndet keine Zeit diese lästigen kleinen technischen<br />
Reparaturen im Haus endlich in Angriff zu nehmen. und Frau ulrike G., sie geht jetzt<br />
auf die 80 zu, kann die anfallenden Arbeiten in ihrer Wohnung einfach nicht mehr alleine meistern.<br />
Hilfe erhalten beide von den mobilen Hausbetreuern der Firma oMS, die technische<br />
unterstützung für daheim bieten.<br />
„ich schaffe<br />
das alleine<br />
nicht mehr“<br />
Ulrike G.<br />
sitzt in ihrem<br />
Wohnzimmer<br />
und freut sich,<br />
dass wieder in allen Lampen funktionierende<br />
Glühbirnen sind, sich<br />
die Tür wieder schließen lässt, der<br />
Fernseher jetzt alle Kanäle empfängt<br />
und die neuen Bilder ihrer<br />
Enkel endlich an der Wand hängen.<br />
„Ich schaffe das alles alleine nicht<br />
mehr. Und an wen soll ich mich<br />
denn wenden? Meine Kinder<br />
wohnen sehr weit weg. Und auch<br />
wenn sie in der Nähe wären, man<br />
will doch nicht wegen jeder Kleinigkeit<br />
anrufen. Ich bin wirklich<br />
froh, dass ich jetzt weiß, an wen<br />
ich mich wenden kann, wenn ich<br />
Unterstützung brauche. Auch<br />
wenn es nur kleine Dinge zu erledigen<br />
gibt“, freut sich Ulrike G.<br />
„Und das sind wirklich sehr nette<br />
Leute von der mobilen Hausbetreuung,<br />
da bleibt zwischen den<br />
Erledigungen immer Zeit für ein<br />
kurzes Schwätzchen“, schmunzelt<br />
die sympathische 78jährige<br />
mit einem Blick auf die frisch<br />
bepflanzten Blumenkistchen am<br />
Balkon, die der mobile Hausbetreuer<br />
in den 2. Stock transportiert<br />
und eingehängt hat.<br />
„Meine Zeit ist<br />
mir wertvoll<br />
und handwerk<br />
nicht<br />
meine Stärke“<br />
Markus H. ist<br />
in den besten<br />
Jahren und gerade dabei sein Unternehmen<br />
weiter auszubauen. Da<br />
er hier sehr viel arbeitet, bleibt<br />
kaum Zeit für technische Reparaturen<br />
im Haushalt. Ganz davon<br />
abgesehen, dass der kreative<br />
Kopf mit dem Handwerk eher auf<br />
Kriegsfuß steht. „Als Unternehmer<br />
habe ich gelernt, mich auf<br />
jene Dinge zu konzentrieren, die<br />
ich auch wirklich gut kann. Technische<br />
Reparaturen gehören bei<br />
mir nicht dazu“, erklärt Markus<br />
H. Durch eine Bekannte erfuhr<br />
er von den technischen Dienstleistungen<br />
der Firma OMS:<br />
„Tja, warum nicht, habe ich mir<br />
gedacht und das Angebot einfach<br />
mal getestet. Die Vorhangstangen<br />
in meinem Haus sind jetzt montiert,<br />
die Klingel hat keine Störungen<br />
mehr und endlich ist die<br />
Hecke im Garten richtig in Form<br />
geschnitten. Und wenn meine<br />
Waschmaschine defekt oder der<br />
Boiler verkalkt ist, vermittelt mir<br />
die OMS verlässliche, kompetente<br />
Servicepartner. Es ist einfach eine<br />
praktische Sache, mit nur einer<br />
Telefonnummer Hilfe in all diesen<br />
Dingen zu bekommen.“ •<br />
WEGE 43
WEGE<br />
integration<br />
v.l.n.r.: Moricette Kaleba,<br />
Bernadette Kaleba, Claudia<br />
Praher, OÖ Rotes Kreuz –<br />
Familienzusammenführung,<br />
Maria Kaleba, Kevine Kaleba<br />
Migration im OÖ Roten Kreuz:<br />
Familienzusammenführung und<br />
projektXchange bilden Schwerpunkte<br />
Im Jahr 2005 flüchtete Bernadette Kaleba aus dem Kongo nach Österreich. Ihre drei Töchter<br />
musste die damals 31-jährige bei der Großmutter zurücklassen. Sechs Jahre später waren<br />
Mutter und Kinder mit Hilfe des OÖ Roten Kreuzes wieder vereint.<br />
Beinahe sechs Jahre lang musste<br />
Bernadette Kaleba auf den Augenblick<br />
warten, ihre Kinder in den<br />
Arm nehmen zu können. Im Jahr<br />
2005 flüchtete die heute 36-jährige<br />
aufgrund des herrschenden<br />
Bürgerkrieges aus dem Kongo<br />
nach Österreich. Ihre drei Töchter<br />
– Kevine, Moricette und Maria –<br />
musste sie bei ihrer Großmutter<br />
zurücklassen.<br />
Zwei Jahre später wurde Bernadette<br />
Kaleba Asyl in Österreich<br />
gewährt und so war es ihr möglich<br />
einen Antrag auf Familienzusammenführung<br />
bei der österreichischen<br />
Botschaft in Nairobi zu<br />
stellen. Hierfür bat sie das OÖ<br />
Rote Kreuz um Hilfe: „Das OÖ<br />
Rote Kreuz dient hilfesuchenden<br />
Menschen nicht nur als erste Anlaufstation,<br />
sondern hilft bei der<br />
gesamten Abwicklung der Familienzusammenführung.<br />
So werden<br />
notwendige Anträge vorbereitet<br />
und der Kontakt mit zuständigen<br />
Behörden hergestellt“, erklärt der<br />
Präsident des OÖ Roten Kreuzes<br />
Dr. Walter Aichinger. Bereits 44<br />
Familien (184 Personen) wurden<br />
seit Einführung dieser Leistung<br />
im Jahr 2006 wieder zusammengeführt.<br />
projektXchange<br />
Zusätzlich widmet sich die größte<br />
humanitäre Hilfsorganisation<br />
des Landes der Integration von<br />
Migranten, da diese in Österreich<br />
laut Umfragen eher schlecht funktioniere.<br />
Oft aufgrund der falschen<br />
Annahme, dass Integration<br />
ein einseitiger Prozess sei: „Durch<br />
aktive Begegnungen lassen sich<br />
subjektive Meinungen und Einstellungen<br />
schrittweise verbessern<br />
und Brücken zwischen den verschiedenen<br />
Menschen bauen. Unser<br />
Ziel ist es, gemeinsam mit anderen<br />
Organisationen, vor allem<br />
junge Menschen zu erreichen und<br />
bei diesen das Integrationsgefühl<br />
aufgrund verschiedener Maßnahmen<br />
zu verstärken“, fasst der Präsident<br />
das Projekt zusammen.<br />
Die größte Aufgabe sei es Vertreter<br />
der Minderheitengesellschaft<br />
in Kontakt mit jungen Menschen<br />
der Mehrheitsgesellschaft zu bringen.<br />
•<br />
44 lebens
WEGE<br />
integration<br />
wels - land<br />
„Ich möchte<br />
diesen Kindern<br />
einfach helfen“<br />
Hausaufgabenhilfe für Kinder<br />
im Flüchtlingshaus Stadl Paura<br />
Walter Fellner und Nadiya Meissner mit<br />
Ciara, Salekh, Ali, Aset, Amina und Fariz.<br />
Das Flüchtlingshaus in Stadl Paura gibt es seit nunmehr acht Jahren. Aktuell sind dort 38<br />
AsylwerberInnen, darunter 13 Kinder, untergebracht. Die Kinder im Volks- und Hauptschulalter<br />
erhalten seit Herbst 2010 Hausaufgabenhilfe von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus der<br />
Bevölkerung. Walter Fellner ist einer der acht BetreuerInnen und steckt seit Projektstart viel<br />
Herzblut in die Unterstützung der Kinder.<br />
„Ich war immer mit Leib und Seele Volksschullehrer<br />
beziehungsweise später VS-Direktor. Ich arbeite<br />
einfach gerne mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Dann, in der Pension las ich den Aufruf in der Gemeindezeitung.<br />
Ich wollte den Kindern einfach helfen<br />
und meine Erfahrung als Pädagoge für etwas<br />
Gutes einsetzen“, erklärt Walter Fellner seine Beweggründe<br />
zur Mitarbeit.<br />
„Wenn man in Kinder investiert,<br />
ist es nie umsonst“<br />
Abwechselnd mit den anderen BetreuerInnen unterstützt<br />
Fellner die Kinder zwei Stunden täglich<br />
bei ihren Hausaufgaben. Er erklärt Textaufgaben,<br />
Grammatikübungen und bringt ihnen auf vielfältige<br />
Weise die deutsche Sprache näher. Dafür greift<br />
der Pädagoge auch zu kreativen Mitteln. „Ich habe<br />
vergangenes Jahr wieder angefangen Lernspiele zu<br />
basteln“, erzählt Fellner. Neben den schulischen Inhalten,<br />
werden den Kindern auch ein respektvoller<br />
zwischenmenschlicher Umgang und soziale Werte<br />
mit auf den Weg gegeben.<br />
Die Kinder sind begeistert bei der Sache. Und auch<br />
wenn es manchmal noch sprachliche Schwierigkeiten<br />
gibt, es geht jeden Tag voran. D.I. Nadiya Meissner,<br />
Leiterin vom Flüchtlingshaus Stadl Paura bestätigt<br />
die guten Ergebnisse: „Die Sprachkenntnisse der<br />
Kinder werden immer besser und auch in der Schule<br />
freuen wir uns über sichtbare Erfolge. Wenn man in<br />
Kinder investiert, ist es nie umsonst. Selbst wenn die<br />
Kinder wieder in ihr Heimatland zurückkehren, die<br />
Chancen der Kinder steigen durch die erworbenen<br />
Kenntnisse auch im eigenen Land enorm.“ •<br />
WEGE 45
WEGE<br />
integration<br />
WElS<br />
lies mal vor!<br />
Weitere Lesementoren<br />
gesucht!<br />
„Für das nächste Schuljahr suchen<br />
wir weiterhin Lesementorinnen<br />
und -mentoren“,<br />
bittet Dragosits um Unterstützung.<br />
Wer sich dafür interessiert,<br />
wendet sich an Mag. a Eva<br />
Dragosits, 0699 / 17192595.<br />
Senioren unterstützen Volksschüler beim lesenlernen<br />
Insgesamt 14 Lesementorinnen und -mentoren aller<br />
Altersstufen, vier davon aus dem Haus für Senioren<br />
Wels, kommen einmal in der Woche in die Volksschule<br />
3 und üben mit jeweils einem Kind lesen. Das<br />
Projekt Lesementor bindet Kinder aus den ersten drei<br />
Schulklassen ein, viele davon mit Migrationshintergrund.<br />
Es möchte Kinder beim Lesen und beim Textverständnis<br />
unterstützen. In Wels hat dieses Projekt<br />
Mag. a Eva Dragosits, selbst Mutter von zwei Kindern<br />
und interkulturelle Trainerin und Sprachtrainerin,<br />
ins Leben gerufen. Maria Kaltenberger, Bewohnerin<br />
vom Haus der Senioren unterstützt das Projekt gerne:<br />
„Ich habe da einen ganz lieben Buben, mit dem ich<br />
lese. Es macht Spaß.“ •<br />
46 lebens
WEGE<br />
integration<br />
lernen und Spaß haben<br />
im lerncafé Marchtrenk<br />
Nachmittagsangebot für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
WElS - lAND<br />
Das lerncafé ist ein kostenloses Betreuungsangebot der caritas und richtet sich an alle Kinder<br />
und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren, besonders jedoch an Kinder mit Migrationshintergrund.<br />
Die Kinder werden bei ihren Hausaufgaben unterstützt, erhalten Hilfe bei der<br />
Vorbereitung auf Tests und können so lerndefi zite ausgleichen.<br />
Das Lerncafé im Volkshaus in<br />
Marchtrenk ist bereits das achte<br />
Caritas-Lerncafé in Österreich,<br />
das aus Mitteln des BMI sowie mit<br />
Spenden finanziert wird.<br />
Ziel ist, in jedem Bundesland ein<br />
eben solches Betreuungsangebot<br />
für Kinder und Jugendliche zu<br />
eröffnen. Dr. Josef Gruber, Obmann<br />
des Sozialhilfeverbandes<br />
Wels-Land: „Der allergrößte<br />
Schatz, den wir heben können,<br />
sind die Entwicklungspotenziale<br />
unserer Kinder. Daher freue<br />
ich mich sehr darüber, dass mit<br />
Oberösterreichs erstem Lerncafé<br />
in unserem Bezirk ein weiterer<br />
bedeutender Schritt in diese Richtung<br />
erfolgt.“ Pädagogische Fachkräfte<br />
und geschulte Freiwillige<br />
stehen den Kindern im Lerncafé<br />
dreimal pro Woche zur Seite. Sie<br />
sehen ihre Aufgaben nicht nur im<br />
Bereich der Lernhilfe. Vielmehr<br />
geht es auch darum, Freude am<br />
Lernen zu wecken und die Motivation<br />
der Kinder zu stärken. Die<br />
gesunde Jause ist ein weiterer fixer<br />
Programmpunkt, gefolgt von jeder<br />
Menge Spaß in der Freizeiteinheit,<br />
die mit kreativen Spielen und<br />
Ausflügen gefüllt ist. •<br />
WEGE 47
WEGE<br />
integration<br />
INTERRElIGIÖSITÄT<br />
IN DER PFlEGE<br />
WE.G.E. 42<br />
Der interreligiöse Dialog beschreibt die respektvolle<br />
Begegnung zwischen Menschen verschiedener Religionen.<br />
Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
die in Krankenhäusern oder Alten- und Pfl e-<br />
geheimen versorgt werden, nimmt stetig zu.<br />
Die Pflege von Menschen ist grundsätzlich ein sensibler<br />
Bereich, der vom betreuenden Fachpersonal<br />
Feingefühl und soziale Kompetenz verlangt. Menschen<br />
aus anderen Kulturen haben jedoch auch andere<br />
Bedürfnisse. Wie gehen erfahrene Pflegefachkräfte<br />
mit diesen zusätzlichen Herausforderungen um?<br />
offenheit für alte Menschen aus anderen<br />
Kulturen<br />
Michaela Steinerberger ist Wohngruppen-Leiterin<br />
im Alten- und Pflegeheim Vogelweide-Laahen: „Die<br />
Einstellung zu Leben und Tod, zu Ernährung und<br />
Körperpflege, zu Ritualen, zu Leiden und Schmerzerleichterung<br />
ist weltanschaulich geprägt. Daraus ergeben<br />
sich körperliche und spirituelle Bedürfnisse die<br />
zunächst einmal Sensibilität und Offenheit seitens<br />
der Betreuenden erfordern, um den nötigen Raum<br />
und die Zeit dafür zu finden.“<br />
„Es ist wichtig, auf kulturelle und religiös-weltanschauliche<br />
Differenzen zwischen den Menschen<br />
und auf die damit einhergehenden Bedürfnisse eines<br />
Menschen zu achten.“<br />
Ein Großteil der Patienten bzw. Bewohner, die aus<br />
dem Ausland stammen, sind Muslime. Die kulturellen<br />
Unterschiede sind hier groß und wirken sich auf<br />
zahlreiche Pflegebereiche aus. Das Wissen um diese<br />
Unterschiede macht es den Betreuern möglich, auf<br />
Menschen aus anderen Kulturkreisen individuell<br />
einzugehen.<br />
herausforderungen in der betreuung im Klinikum<br />
Wels - Grieskirchen<br />
DGKP Herbert Schönbauer ist Pflege-Stationsleiter<br />
der psychiatrischen Abteilung des Klinikums: „Besonders<br />
der Psychotherapie stehen Muslime eher<br />
skeptisch gegenüber. Sie haben größere Berührungsängste<br />
mit Psychiatern und Therapeuten. Speziell<br />
bei Frauen ist es ein großes Tabuthema, wenn es um<br />
Probleme in der Ehe oder um Gewalt in der Familie<br />
geht“, so Schönbauer.<br />
„DIE PERSÖNlIcHEN ScHIcKSAlE<br />
DER MENScHEN BEWEGEN uNS“<br />
Und er erzählt weiter, dass das betreuende Team auf<br />
der Psychiatrie oft einen tiefen Einblick in Lebensgeschichten<br />
ausländischer Familien erhält. „Das lässt<br />
uns natürlich auch persönlich nicht kalt“, betont der<br />
erfahrene Pfleger. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Mehr Infos unter der Rubrik „Gesundheit“.<br />
48 lebens
WEGE<br />
integration<br />
eferding<br />
„Wir müssen an die<br />
Jugendlichen glauben“<br />
Chef Günter Maier<br />
und Lehrling Granit Gashi<br />
Arbeitsbegleitung für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben<br />
Brigitte Hinterberger vom Hilfswerk Oberösterreich unterstützt im Bezirk Eferding Jugendliche<br />
mit unklaren Berufsvorstellungen, Bildungsdefiziten und abgebrochener Ausbildung bei der<br />
Integration in die Arbeitswelt.<br />
So stand sie auch Granit Gashi zur Seite, der mit<br />
zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte. Heute ist<br />
er Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr bei der Firma<br />
Maier & Stelzer GmbH in Eferding und meistert sein<br />
Schul- und Berufsleben sehr erfolgreich.<br />
In vielen Fällen haben die Schützlinge von Sozialpädagogin<br />
Hinterberger Migrationshintergrund und<br />
sehen sich bei der Suche nach einer Lehrstelle mit<br />
zahlreichen Vorurteilen konfrontiert. Hinterberger<br />
betont: „Auf die Jugendlichen und ihre individuellen<br />
Probleme wird oft zu wenig eingegangen. Sie erhalten<br />
gar keine Chance, sich zu beweisen. Dabei würde es<br />
in vielen Fällen bereits helfen, wenn wir ihnen zeigen,<br />
dass wir an sie glauben.“<br />
Brigitte Hinterberger hat an Granit Gashi geglaubt<br />
und sich nach einem intensiven Gespräch mit ihm,<br />
persönlich für den Jungen eingesetzt. Sie wendete<br />
sich an Firmenchef Günter Maier, der Granit zu<br />
einem Praktikum einlud. Die Probezeit verlief gut<br />
und so fiel es dem Firmenchef von Maier & Stelzer<br />
nicht schwer, Granit eine Lehrstelle als Installationsund<br />
Gebäudetechniker anzubieten.<br />
Den Jugendlichen wird nichts geschenkt<br />
Günter Maier: „Wir nehmen jährlich 2-3 Lehrlinge<br />
auf und bieten ihnen eine Ausbildung in einer spannenden<br />
und vor allem zukunftsträchtigen Branche.<br />
Wir schenken ihnen aber auch nichts. Sie müssen<br />
sich schon selbst auf die Füße stellen und zeigen,<br />
dass sie etwas lernen wollen. Granit hat uns das bewiesen.<br />
Er entwickelt sich gut und bringt auch in<br />
der Schule gute Leistungen.“ Granit Gashi selbst ist<br />
unschlüssig, an was es nun tatsächlich liegt, dass er<br />
seine früheren Probleme hinter sich lassen konnte:<br />
„Es ist einfach so, dass mir die Ausbildung in dem<br />
Bereich gefällt. Ich finde die Dinge, die ich hier<br />
lerne, interessant und ich fühle mich in der Firma<br />
gut aufgehoben.“ •<br />
„Ich wünsche Granit Gashi,<br />
dass er seine Ziele erreicht und<br />
an das glaube ich auch.“<br />
Sozialpädagogin Brigitte Hinterberger<br />
vom Hilfswerk Oberösterreich<br />
Weitere Infos unter www.ooe.hilfswerk.at<br />
WEGE 49
WEGE<br />
gesundheit<br />
Der Hausarzt ist der<br />
erste Ansprechpartner!<br />
WE.G.E. 42<br />
Spitalsambulanzen sind nur für Notfälle und für Patienten mit überweisung gedacht. Menschen<br />
mit Migrationshintergrund fahren jedoch überdurchschnittlich oft mit kleinen Beschwerden<br />
ins Krankenhaus. Der Grund: Viele kennen aus ihrer Heimat das Hausarzt-System nicht.<br />
umso wichtiger sind die richtigen Informationen.<br />
Man hat zu viel gegessen<br />
und dann ist einem schlecht.<br />
Oder: Man hat seit einer<br />
Woche einen Ausschlag auf<br />
der Haut. Oder: Das Kind<br />
hat 38 Grad Fieber und ist<br />
verkühlt. All das sind keine<br />
Gründe, ins Krankenhaus<br />
zu fahren oder um elf Uhr<br />
am Abend den Ärztenotruf<br />
zu verständigen. Manche<br />
Beschwerden vergehen von<br />
selbst wieder. Und wenn<br />
man Hilfe braucht, reicht es<br />
meist aus, sich zu Ordinationszeiten<br />
an den Hausarzt<br />
bzw. die Hausärztin zu wenden.<br />
Doch leider nehmen viele<br />
Menschen auch wegen<br />
Kleinigkeiten oder schon länger<br />
bestehender Beschwerden<br />
die Notfall-Dienste in<br />
Anspruch. So soll es nicht<br />
sein. Erster Ansprechpartner<br />
ist der Hausarzt. •<br />
Partner für Gesundheit:<br />
Wenn Veli Ötztürk (links)<br />
etwas braucht, wendet er<br />
sich an seinen Hausarzt<br />
Dr. Rashid Sardest.<br />
„Dr. Sardest ist in meiner Nähe.<br />
Wenn mir etwas fehlt, komme<br />
ich immer zu ihm. Er weiß, was<br />
zu tun ist und ich fühle mich<br />
bei ihm gut aufgehoben. Er hat<br />
ein gutes Gespür für Menschen,<br />
die aus anderen Ländern und<br />
Kulturen kommen.“<br />
Veli Ötztürk, Patient von<br />
Dr. Sardest<br />
„Wenn meine Patienten ein gesundheitliches<br />
Problem haben, sollen sie zuerst zu mir als<br />
Hausarzt kommen. Sollte es nötig sein, leite<br />
ich sie an die richtigen Spezialisten weiter.<br />
Der ärztliche Bereitschaftsdienst abends<br />
und in der Nacht sowie die Spitalsambulanzen<br />
helfen bei echten Notfällen. Wer wegen<br />
Kleinigkeiten die Notfall-Dienste beansprucht<br />
verhält sich unfair gegenüber jenen<br />
Patienten, denen es wirklich schlecht geht.“<br />
Dr. Rashid Sardest, Hausarzt<br />
mit einer ordination in Wels<br />
50 lebens
WEGE<br />
gesundheit<br />
Es gibt jetzt in Arztpraxen,<br />
Apotheken, Krankenhausambulanzen,<br />
Sozialhilfestellen,<br />
öffentlichen Einrichtungen,<br />
Migrantenvereinen und vielen<br />
anderen Institutionen den<br />
Infofolder „Wegweiser durch<br />
das Gesundheitssystem“ in<br />
9 verschiedenen Sprachen!<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Für den Informationsfolder<br />
„Wegweiser durchs Gesundheitssystem“<br />
gibt es spezielle Aufsteller. Sie können<br />
diesen kostenlos unter redaktion@<br />
lebenswege-online.at für Ihr Unternehmen,<br />
Ihre Praxis oder Ihren Verein bestellen!<br />
www.oberbank.at<br />
Geldanlage im Zeichen<br />
des Vertrauens.<br />
Die Oberbank Anlageberatung.<br />
Lösungen am Puls der Zeit.<br />
Genießen Sie Unterhaltungskomfort<br />
wie im Hotel<br />
Direkt vom Bett aus fernsehen, Radio hören,<br />
telefonieren, im Internet surfen, Ihr Menü bestellen<br />
oder Video on Demand nutzen.<br />
pascom Multimedia-Terminals:<br />
Wir setzen Sie in den Mittelpunkt<br />
150 x in 5 Ländern Europas.<br />
Oberbank. Ein bisschen mehr als eine Bank.<br />
pascom Kommunikationssysteme GmbH<br />
Technologiestr. 4, A-4341 Arbing<br />
Tel. (07269) 60760-0, office@pascom.at, www.pascom.at<br />
WEGE 51
WEGE<br />
netzwerk<br />
GESuNDE GEMEINDE<br />
Ehrenamtliches Engagement ist der Motor<br />
WE.G.E. 42<br />
Das Netzwerk „Gesunde Gemeinde“ besteht<br />
seit dem Jahr 1989. Antriebskraft bekommt<br />
die Initiative durch die vielen ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen in ganz oberösterreich, die<br />
den Gedanken einer gesunden lebensweise<br />
in ihre Heimatgemeinden tragen.<br />
In Arbeitskreisen sind engagierte Frauen und Männer<br />
für ihre „Gesunde Gemeinde“ aktiv. Zahlreiche<br />
Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention<br />
wurden bereits umgesetzt. Und der Tatendrang der<br />
Mitwirkenden ist ungebrochen. Sie treffen sich in ihrer<br />
Freizeit, arbeiten neue Konzepte aus und binden<br />
bestehende Vereine und Gemeindeinstitutionen mit<br />
ein. Diesem Engagement ist es zu verdanken, dass<br />
Gesundheit – eine der wichtigsten Ressourcen unserer<br />
Zeit – immer mehr im Bewusstsein der Bevölkerung<br />
verankert ist.<br />
Rosemarie Mair, Arbeitskreisleiterin<br />
in der Gesunden Gemeinde Pötting<br />
„Ich sehe in meiner Rolle als Arbeitskreisleiterin<br />
der Gesunden<br />
Gemeinde für mich als Gemeinderätin<br />
die Möglichkeit, mich<br />
sinnvoll für die Bevölkerung zu<br />
engagieren. Es macht mir Freude, gemeinsam mit<br />
einem vielseitig engagierten Team den PöttingerInnen<br />
Gesundheitsangebote direkt vor die Haustüre<br />
zu liefern und ihnen das Bewusstsein zu stärken,<br />
dass jeder selbst für seine Gesundheit verantwortlich<br />
ist. Die Vernetzung der Gesunden Gemeinde mit<br />
den Einrichtungen des Ortes (Schule, Kindergarten,<br />
Vereine, Sozialeinrichtungen, ...) als unentbehrliche<br />
Partner ist mir ganz wichtig und gibt mir auch das<br />
52 lebens
WEGE<br />
netzwerk<br />
Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Wenn Vortragende<br />
immer wieder erstaunt sind, dass selbst bei Fachvorträgen<br />
das kleine Pötting es schafft, einen Saal zu füllen<br />
oder bei einem Gesundheitstag der ganze Ort auf<br />
den Beinen ist, so ist das für mich immer wieder Bestätigung,<br />
wie sehr die Bevölkerung das Service der<br />
Gesunden Gemeinde schätzt.“<br />
DI Franz Scheriau, Arbeitskreisleiter<br />
in der Gesunden Gemeinde Scharten<br />
„Der persönliche Motor für mein<br />
Engagement ist das Bemühen,<br />
Gesundheit unter die Bevölkerung<br />
zu bringen. Durch die<br />
Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten<br />
möchte ich einen Teil meiner Lebenserfahrung<br />
in die Gesellschaft einbringen. Die Leute sollen<br />
auch im Alter ihr Leben gesund und fit genießen<br />
können. Dazu ist es notwendig, die Prävention im<br />
Gesundheitswesen verstärkt einzusetzen und schon<br />
in jungen Jahren damit zu beginnen.<br />
Dr. Marcus Rieser, Arbeitskreisleiter in<br />
der Gesunden Gemeinde St. Agatha<br />
„Der unmittelbare Anstoß für<br />
mein Engagement ist zum einen<br />
mein Diabetes-Typ-2, zum anderen<br />
fühle ich mich, und auch meine<br />
Familie, in meiner Gemeinde<br />
ausgesprochen wohl. Ich wollte daher (nur für mich)<br />
ein Zeichen setzen und etwas tun – etwas tun mit<br />
einem gemeinnützigen Zweck. „gemein“ für die Gemeinde,<br />
„nützig“ als etwas, was nützlich ist. Das Ziel<br />
ist kein großes, sondern der eine oder andere „kleine<br />
Moment“, der eben auf der gesundheitlichen Ebene<br />
im weitesten Sinn der Gemeinde nützt.“ •<br />
Weitere Infos finden Sie unter<br />
www.gesundegemeinde.ooe.gv.at<br />
W+W_Communications_GmbH_Lebenswege_01-<strong>2012</strong>_79x120mm_79<br />
Unser Arbeitskreis ist ein gut funktionierendes Team,<br />
in dem jeder sehr engagiert mitarbeitet, wodurch die<br />
Last des Ehrenamtes gut verteilt wird.<br />
Waltraud Zauner, Arbeitskreisleiterin in<br />
der Gesunden Gemeinde Michaelnbach<br />
„In Michaelnbach haben wir ein<br />
Gesunde Gemeinde-Team, dessen<br />
Mitglieder in Gesundheits- oder<br />
Sozialberufen arbeiten. Das Interesse<br />
für gesunde Lebensführung<br />
geht aber bei allen über das Berufliche hinaus. Wir<br />
wollen der Bevölkerung vermitteln, dass zu Gesundheit<br />
körperliches und seelisches Wohlbefinden gehört.<br />
Dieses setzt sich aus vielen kleinen Bausteinen<br />
zusammen – einige davon bieten wir an. Dabei bemühen<br />
wir uns, viele Bereiche abzudecken und ein<br />
vielseitiges Programm für Jung und Alt zu erstellen.<br />
(z. B. vielseitige Bewegungsangebote, …) Bei der geplanten<br />
Gesundheitsstraße am 31. März <strong>2012</strong> reicht<br />
der Bogen zum Beispiel vom Kinderturnen bis hin<br />
zur Venenmessung, vom Sehtest bis zur Vorstellung<br />
eines Laiendefibrillators.“<br />
Felbermayr Transport- und<br />
Hebetechnik GmbH & Co KG<br />
Machstraße 7 · A-4600 Wels<br />
Tel.: +43 7242 695-149 · Fax: DW 127<br />
E-Mail: spezialtransport@felbermayr.cc<br />
WEGE 53
WEGE<br />
ärztekammer<br />
Vorsorgeuntersuchung:<br />
Hausärztinnen und Hausärzte<br />
sind nicht nur für Sie da, wenn<br />
Sie krank sind, sondern auch,<br />
wenn es ums Gesundbleiben geht.<br />
Allgemeine Vorsorgeuntersuchung:<br />
Rechtzeitig auf sich schauen!<br />
WE.G.E. 42<br />
Risikofaktoren so früh wie möglich erkennen, den eigenen<br />
Lebensstil verbessern, die Gesundheit lange erhalten:<br />
Das ist das Ziel der Vorsorgeuntersuchung. Erster<br />
Ansprechpartner ist der Hausarzt / die Hausärztin.<br />
Wer wissen möchte, wie es um seine Gesundheit<br />
steht, muss nicht weit fahren: Der Hausarzt bzw.<br />
die Hausärztin ums Eck nimmt sich Zeit für Ihre<br />
Vorsorgeuntersuchung, früher „Gesundenuntersuchung“<br />
genannt. Diese ist einmal jährlich möglich,<br />
die Kosten übernimmt die Krankenkasse.<br />
Es ist ganz einfach: Wer sich durchchecken lassen<br />
möchte kommt (nüchtern) zur Blutabnahme und<br />
Harnprobe in die Ordination und nimmt sich dort<br />
einen Fragebogen mit. In diesem gibt der Patient<br />
/ die Patientin unter anderem über Ernährungsund<br />
Bewegungsgewohnheiten, Medikamenten-<br />
54 lebens
WEGE<br />
ärztekammer<br />
Einnahme, chronische Krankheiten bzw. Vorerkrankungen<br />
in der Familie Auskunft. Das sind wichtige<br />
Informationen für die Anamnese. Bei älteren Menschen<br />
werden zusätzliche Werte ermittelt, etwa im<br />
Hör- und Sehtest.<br />
Individuelle Beratung für jede<br />
Lebenssituation<br />
Sind die Befunde für Blutzucker, Blutdruck, Harnwerte<br />
etc. eingelangt, macht man sich mit seinem<br />
Arzt einen Termin für ein persönliches Gespräch<br />
aus. Dr. Maria Froschauer, Allgemeinmedizinerin<br />
in Grieskirchen, erklärt ihren Patienten, was die<br />
medizinischen Werte bedeuten und was sie für ihre<br />
Gesundheit tun können: „Es gibt kein Patentrezept.<br />
Ich gehe auf die individuellen Risikofaktoren,<br />
Bedürfnisse und Lebensumstände jedes Einzelnen<br />
konkret ein. Wer seinen Lebensstil gesünder machen<br />
will, muss das ja im eigenen Alltag auch umsetzen<br />
können. Ich stülpe niemandem ein fertiges Konzept<br />
über, sondern sehe mich als Begleiterin meiner Patienten.<br />
“Pro Jahr nehmen in Oberösterreich ca. 135.000<br />
Personen an der Vorsorgeuntersuchung teil. Frauen<br />
kommen häufiger als Männer, Ältere eher als Jüngere.<br />
Für Dr. Froschauer ist die Vorsorgeuntersuchung<br />
noch ausbaufähig: „Gesundheit ist in jedem Alter<br />
ein Thema. Ich würde mich vor allem freuen, wenn<br />
Männer etwas mehr auf sich schauen.“ Die Vorteile<br />
der Vorsorgeuntersuchung gehen über die Beratung<br />
durch den Hausarzt hinaus, so Dr. Froschauer:<br />
„Wenn ich bei jemandem ein besonderes Gesundheitsproblem<br />
oder Risiko entdecke, leite ich ihn oder<br />
sie an die dafür kompetente Stelle weiter, z. B. zum<br />
Facharzt, zur Physiotherapie oder ich vermittle Beratung<br />
bei seelischen Problemen. Außerdem mache ich<br />
meine Patienten auf die zahlreichen Möglichkeiten<br />
zur Krebsvorsorge aufmerksam.“•<br />
„Die persönliche Gesundheitsvorsorge<br />
ist eine wesentliche<br />
Säule der Präventionsmedizin.<br />
Wer mit gesunder Ernährung<br />
und regelmäßiger Bewegung<br />
auf sich achtet, bekommt<br />
dafür mehr Lebensqualität<br />
zurück. Das gilt auch<br />
für Menschen, die bereits<br />
an Krankheiten leiden.“<br />
Dr. Maria Froschauer,<br />
Allgemeinmedizinerin<br />
in Grieskirchen<br />
„Ich gehe jedes Jahr im Frühling<br />
zur Vorsorgeuntersuchung.<br />
Sie gibt mir ein Gefühl der<br />
Sicherheit: Wenn Werte nicht<br />
passen, habe ich die Chance,<br />
dass man das früh entdeckt<br />
und so kann ich rechtzeitig<br />
gegensteuern. Natürlich<br />
nehme ich auch die Angebote<br />
zur Krebsvorsorge an.“<br />
Marianne Kislinger (63)<br />
aus Schlüßlberg<br />
„Bei der Vorsorgeuntersuchung<br />
geht es darum, die häufigen<br />
Zivilisationskrankheiten zu<br />
vermeiden oder zumindest<br />
hinauszuschieben. Viele<br />
Risikofaktoren z. B. für Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Diabetes, Rücken- und<br />
Gelenksschmerzen können<br />
wir selbst beeinflussen.“<br />
MR Dr. Oskar Schweninger,<br />
Allgemeinmediziner und<br />
Bezirksärztevertreter für Wels<br />
WEGE 55
WEGE<br />
prävention<br />
FRAuEN-<br />
GESuNDHEIT<br />
Interview mit Mag. a Martha Scholz,<br />
leiterin Frauengesundheitszentrum<br />
Wels<br />
WElS<br />
Warum sollte Frauengesundheit<br />
ernst genommen werden?<br />
Frauen haben andere Bedürfnisse<br />
als Männer. Sie erleben Krankheiten<br />
nicht nur anders, sie fühlen<br />
und beschreiben die Symptome<br />
unterschiedlich zu Männern.<br />
Diese Tatsache wurde in der klassischen<br />
Schulmedizin lange außer<br />
Acht gelassen. Heute weiß man,<br />
dass Gesundheitsrisiken, Krankheitsverläufe<br />
und Prävention auf<br />
das Geschlecht abgestimmt werden<br />
müssen und das Leben eines<br />
Menschen als Ganzes betrachtet<br />
werden muss.<br />
Wie wirkt sich Mehrfachbelastung<br />
auf die Gesundheit aus?<br />
Nach wie vor existiert bei uns die<br />
traditionelle Rollenverteilung.<br />
Die Frau ist zuständig für Familie,<br />
Haushalt, Pflege von Angehörigen<br />
und geht dabei häufig einer<br />
Erwerbstätigkeit nach. Diese<br />
Mehrfachbelastung und der damit<br />
verbundene Stress ist für Frauen<br />
leider ein Normalzustand.<br />
Das geringere Zeitbudget, das<br />
Frauen für sich haben, erhöht<br />
ihre Anfälligkeit für Krankheiten,<br />
die im Zusammenhang mit Stress<br />
und Überforderung stehen.<br />
Welche Angebote bietet das Frauengesundheitszentrum<br />
ihren Besucherinnen?<br />
Das Frauengesundheitszentrum<br />
Wels gibt es nun seit sieben Jahren.<br />
Wir setzen uns für die gesundheitlichen<br />
Belange von Frauen ein.<br />
Unsere Beratungen werden durch<br />
ein multiprofessionelles Team mit<br />
drei Psychotherapeutinnen, zwei<br />
Ärztinnen, einer Lebens- und<br />
Sexualberaterin, einer bosnischserbisch-kroatischen<br />
Lebens- und<br />
Sozialberaterin, einem Juristen,<br />
einer Ernährungswissenschaftlerin<br />
und einer türkischsprachigen<br />
psychosozialen Beraterin durchgeführt.<br />
Sämtliche Beratungen<br />
werden vertraulich und anonym<br />
behandelt.<br />
Mit unserem frauenspezifischen<br />
Veranstaltungsprogrammen wollen<br />
wir informieren, Wissen vermitteln<br />
und Bewusstsein schaffen,<br />
um die Handlungsfähigkeit von<br />
Frauen und Mädchen zu erhöhen.<br />
Besonderer Schwerpunkt sind unsere<br />
Bewegungskurse: Alle Frauen<br />
können sich dabei frei entfalten<br />
und gemeinsam mit anderen den<br />
Spaß an der Bewegung erleben. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Lesen Sie das vollständige<br />
Interview mit Mag. a Martha Scholz<br />
auf www.lebenswege-online.at<br />
unter der Rubrik „Gesundheit“.<br />
Weitere Infos finden Sie<br />
unter www.fgz.at<br />
56 lebens
WEGE<br />
prävention<br />
BuRNouT<br />
Günter P. – Äußerlich bärenstark und<br />
innerlich ausgebrannt...<br />
Günter P. verspürte bereits beim Aufstehen ein<br />
vages unlustgefühl. Das ist etwas Bekanntes,<br />
das bereits seit geraumer Zeit zu seinen Empfi<br />
ndungen gehörte. Aber das ist eben so und<br />
überhaupt: Das leben ist kein Honiglecken!<br />
Er befand sich gerade im Zug, auf dem Weg zur Arbeit.<br />
Beim Aussteigen stürzte er. Was daraufhin mit<br />
ihm geschah weiß er allerdings nicht mehr. Man<br />
brachte ihn ins Krankenhaus. Dort wird eine junge<br />
Ärztin auf die psychische Verfassung von Herrn<br />
P. aufmerksam. Sie gibt ihm Zeit und das Krankenhaus<br />
die notwendige Sicherheit. Langsam verspürt<br />
er, dass er loslassen kann, dass dieser innere Druck<br />
schwächer wird. Günter P. macht eine psychotherapeutische<br />
und medikamentöse Therapie und verlässt<br />
nach drei Wochen das Krankenhaus. Er ist keineswegs<br />
gesund, aber weiß um seinen Gesundheitszustand.<br />
Mehrere Monate dauert die Therapie- und<br />
Erholungsphase. Er hat sich verändert. Schien er<br />
früher bärenstark und grenzenlos belastbar, so zeigt<br />
er heute Achtsamkeit und Rücksichtnahme auf sich<br />
selbst, er wirkt ein wenig distanziert und sagt auffällig<br />
oft Nein. Burnout kann uns plötzlich zum<br />
Stehenbleiben zwingen und das ist im Idealfall mit<br />
einer heilsamen Erfahrung verbunden. Das macht<br />
das Fallbeispiel von Günter P. deutlich. Doch wie<br />
kann man sich davor schützen? Es ist die persönliche<br />
Entwicklungsgeschichte, die uns mehr oder weniger<br />
Rüstzeug für das Leben mitgibt. Damit ist ein Burnout<br />
der Ausdruck eines langen Prozesses, dessen Ursprünge<br />
weit zurückreichen.<br />
DER BuRNouT-TYP KüMMERT SIcH<br />
GERNE uM DIE GANZE WElT –<br />
NuR EBEN NIcHT uM SIcH SElBST!“<br />
(cHRISTIAN AIcHMAYR, BRoScHüRE SToPP BuRN-ouT)<br />
Und doch ist der Einzelne, selbst in späteren Jahren,<br />
in der Lage seine bisherigen Lösungsstrategien<br />
zu hinterfragen, abzuwerfen und neue bessere Antworten<br />
auf die Herausforderungen der heutigen,<br />
zweifelsohne hektischen Zeit, zu entwickeln. Dazu<br />
braucht es allerdings zuerst die Bereitschaft, sich mit<br />
dem Phänomen Burnout zu beschäftigen, idealerweise<br />
vor dem Ausbruch einer persönlichen Krise. •<br />
www.lebenswege-online.at<br />
Weitere Infos zum Thema „Burnout“ finden Sie online.<br />
WEGE 57
WEGE<br />
prävention<br />
Gesund in<br />
den Frühling<br />
Eine ausgeglichene Ernährung und ausreichend Bewegung<br />
sind wichtig. Das ist vielen ÖsterreicherInnen bereits bewusst,<br />
allerdings ist dieses Wissen im Alltag oft schwer umzusetzen.<br />
Selbst beim Zubereiten von lebensmitteln kann man noch<br />
so einiges falsch machen. Achtet man jedoch auf ein paar<br />
Grundregeln, reduziert man ohne umständliches Kalorienzählen<br />
automatisch den Energiegehalt jeder Mahlzeit.<br />
Monika Prenninger ist Diätologin am Klinikum Wels - Grieskirchen<br />
und hat bereits vielen Menschen den richtigen – einen gesunden – Umgang<br />
mit Lebensmitteln näher gebracht. Sie gibt Tipps, wie verschiedenste<br />
Lebensmittel – von Fleisch bis hin zu süßen Nachspeisen – möglichst<br />
gesund zubereitet werden können. Damit steht einem gesunden<br />
und genussvollen Start in den Frühling nichts mehr im Weg. •<br />
Gesundheitsbewusst kochen, braten und backen<br />
fleisch und fisch<br />
• Fleisch und Fisch sollte man<br />
nicht in Fett ausbacken.<br />
• Kochen, dünsten, dämpfen,<br />
grillen mit wenig Öl, braten<br />
in beschichteten Pfannen,<br />
garen in der Folie, im Druckkochtopf<br />
oder Römertopf –<br />
so bereitet man Fleisch und<br />
Fisch auf gesunde Art und<br />
Weise zu.<br />
• Zum Eindicken von Soßen<br />
eignen sich Vollkornmehl oder<br />
geriebene Kartoffeln besser als<br />
Weißmehl oder Stärkepulver.<br />
Gemüse<br />
• Gemüse kann man für<br />
eine gesunde Mahlzeit<br />
kochen, dünsten oder grillen.<br />
• Wenn man Gemüsespeisen<br />
eindicken möchte,<br />
kann man dazu einen Teil<br />
des Gemüses mixen,<br />
mit Joghurt verrühren<br />
und dem übrigen Gemüse<br />
wieder zugeben. (Auf die<br />
gleiche Weise kann man<br />
übrigens auch Suppen und<br />
Saucen mit Hilfe von<br />
Gemüse eindicken.)<br />
Süßes<br />
• Anstelle des Zuckers gibt es<br />
Alternativen, wie beispielsweise<br />
Stevia (ein rein pflanzlicher<br />
Süßstoff).<br />
• Die natürliche Süße von<br />
Lebensmitteln sollte nicht<br />
übersüßt werden.<br />
• Mehlspeisen schmecken auch<br />
köstlich mit Vollkornmehl und<br />
einem reduzierten Anteil<br />
an Zucker.<br />
• Diabetikerzucker (z. B. Fruchtzucker)<br />
hat die gleiche Energiemenge<br />
wie Haushaltszucker und<br />
bietet somit keinen Vorteil.<br />
58 lebens
WEGE<br />
prävention<br />
Normalgewicht<br />
oder nicht?<br />
Der Body-Mass-Index (BMI)<br />
dient zur Einschätzung<br />
des Körpergewichts.<br />
BMI = Körpergewicht<br />
in kg : (Körpergröße in m2)<br />
BMI-Normalgewicht:<br />
Männer: 19-25<br />
Frauen: 19-24<br />
Gesund UND<br />
einfach köstlich!<br />
Zutaten (4 Portionen):<br />
¼ kg Magertopfen<br />
1 Ei<br />
3 Esslöffel Vollkornmehl<br />
5 Esslöffel Vollkornbrösel<br />
2 Äpfel<br />
Topfen-Apfelknödel<br />
Zubereitung:<br />
Topfen mit Ei, Vollkornmehl<br />
und Vollkornbrösel mischen.<br />
Die geschälten Äpfel fein<br />
reiben und sofort unter die<br />
Topfenmasse geben. Mit den<br />
Händen ca. 12 kleine Knödel<br />
formen und in siedendem<br />
Wasser 10 – 15 Minuten ziehen<br />
lassen. Eventuell in Bröseln<br />
wälzen und mit Beerensauce<br />
oder Kompott servieren.<br />
Sie haben ein gesundes Rezept für uns?<br />
Dann senden Sie uns dieses unter redaktion@lebenswege.at zu und<br />
gewinnen tolle Sachpreise!<br />
Wir danken unseren Sponsoren<br />
Reiff Franz<br />
Kartoffel- und Gemüseconveniece-<br />
Produkte<br />
4070 Eferding<br />
Adlinger Eier<br />
4623 Gunskirchen<br />
07242 51671<br />
WEGE 59
WEGE<br />
wohnservice<br />
Eine Wohnung ist nicht alles,<br />
aber ohne Wohnung ist alles nichts<br />
Menschen, die ihre Wohnung verlieren, finden sich vielfach an den Rand der Gesellschaft<br />
gedrängt. Der Mietrückstand ist nur ein Symptom von komplexen Problemlagen.<br />
So können eine Scheidung, Krankheit oder der plötzliche<br />
Verlust des Arbeitsplatzes zu einer Delogierung<br />
führen. Die Lebenskosten können oft bei gleichbleibendem<br />
Einkommen und gleichzeitig immer höheren<br />
Lebenserhaltungskosten nicht mehr bestritten<br />
werden. Die <strong>Ausgabe</strong>n müssen knapp kalkuliert werden<br />
und somit sinkt auch die Möglichkeit ein Polster<br />
für finanzielle Engpässe zu schaffen. Der Verlust der<br />
Wohnung bedeutet nicht nur das Dach über dem<br />
Kopf zu verlieren, sondern es geht gleichzeitig ein<br />
sicherer Rückzugsort verloren. Wohnungslosigkeit<br />
führt oft zu Schamgefühlen und nicht selten gehen<br />
damit auch soziale Kontakte oder der Arbeitsplatz<br />
verloren.<br />
Um zu verhindern, dass Menschen durch eine Delogierung<br />
in diese soziale Abwärtsspirale geraten, wurde<br />
vom Land Oberösterreich im Jahr 2006 das Netzwerk<br />
Wohnungssicherung ins Leben gerufen. Einer<br />
der PartnerInnen dieses Netzwerkes ist der Verein<br />
Wohnplattform. Dieser wurde beauftragt, in den<br />
Bezirken Linz, Linz-Land, Wels, Wels-Land, Grieskirchen<br />
und Eferding Delogierungsprävention zu<br />
leisten und das Netzwerk zu koordinieren. Wie der<br />
Name schon sagt, wird besonders auf ein vernetztes<br />
Vorgehen zwischen den beteiligten AkteurInnen,<br />
den Betroffenen selbst, Sozialberatungsstellen, Gemeinden,<br />
Bezirksverwaltungsbehörden und den<br />
Einrichtungen des Netzwerkes Wohnungssicherung,<br />
gebaut. So soll flächendeckend einem Wohnungsverlust<br />
entgegen gewirkt werden. Der präventive Ansatz<br />
steht dabei im Vordergrund. Je früher betroffene<br />
Personen eine Beratungsstelle aufsuchen, desto mehr<br />
Lösungsoptionen stehen in der Regel zur Verfügung.<br />
Das heißt, bereits bei den ersten Schwierigkeiten, die<br />
Miete zu bezahlen, kann und soll Kontakt zum Netzwerk<br />
aufgenommen werden. Der Verein Wohnplattform<br />
bietet kompetente Beratung, Unterstützung<br />
und Information bei drohendem Wohnungsverlust<br />
und anderen wohnungsspezifischen Belangen in Bezug<br />
auf finanzielle, soziale und rechtliche Fragen. Das<br />
Anliegen des Vereines ist es, durch eine nachhaltige,<br />
zielorientierte Beratung und Betreuung, eigenen und<br />
leistbaren Wohnraum zu ermöglichen bzw. zu einer<br />
langfristigen Sicherung der Wohnung beizutragen.<br />
Um die Zielgruppe noch besser zu erreichen und im<br />
Planungsraum Wels vor Ort präsent zu sein, wird im<br />
März <strong>2012</strong> ein Bürostandort in Wels eröffnet. •<br />
Verein Wohnplattform<br />
Mag. a Birgit Karrer, BA<br />
Karl-Loy-Straße 2/3. Stock, 4600 Wels<br />
Mobil: 0650 / 60 31 041<br />
Mail: b.karrer@verein-wohnplattform.at<br />
Internet: www.verein-wohnplattform.at<br />
60 lebens
WEGE<br />
apothekenservice<br />
Migration –<br />
Integration<br />
Oberösterreichs Apotheker setzen erste Schritte<br />
Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund erschwert sich der Zugang zu medizinischer<br />
Versorgung aus mehreren Gründen: Fehlendes Wissen über die Notwendigkeit einer Behandlung,<br />
zur Verfügung stehende Möglichkeiten und mangelnde Sprachkenntnisse. So benötigen<br />
Apotheker bei der Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund entsprechende Kompetenzen<br />
wie etwa Feingefühl, Empathie, interkulturelles Verständnis und ausreichend Zeit.<br />
Durch die demografische Entwicklung<br />
in Österreich gibt es<br />
einen immer höheren Anteil an<br />
Migranten. Auch in Oberösterreich<br />
– hier besonders in den Ballungszentren<br />
– steigt der Anteil<br />
an Menschen aus anderen Herkunftsländern<br />
immer weiter an.<br />
Die Betreuung von Migranten<br />
ist trotz des niederschwelligen<br />
Zugangs von Apotheken eine<br />
Herausforderung: Besonders im<br />
Hinblick auf Arzneimittelsicherheit,<br />
die richtige Einnahme von<br />
Medikamenten sowie oftmals<br />
auch durch sprachliche Barrieren.<br />
Um dieser Situation entgegenzuwirken<br />
und eine verbesserte<br />
gesundheitliche Versorgung von<br />
Migranten gewährleisten zu können,<br />
muss an mehreren Ebenen<br />
angesetzt werden. „Apotheker benötigen<br />
zur Betreuung von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
spezifische Kompetenzen: Feingefühl,<br />
Empathie, interkulturelles<br />
Verständnis, Toleranz gegenüber<br />
mangelndem Wissen und sprachlichen<br />
Verständigungsschwierigkeiten<br />
und ausreichend Zeit.<br />
Durch den stetig steigenden Anteil<br />
an Migranten an der oberösterreichischen<br />
Bevölkerung, steigt der<br />
Bedarf an Apothekern, die über<br />
diese Kompetenzen verfügen“, so<br />
Mag. a pharm. Monika Aichberger,<br />
Vizepräsidentin der Apothekerkammer<br />
Oberösterreich. Zu<br />
möglichen Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der gegenwärtigen Situation<br />
zählen laut der Expertin der<br />
Versuch mehr multilinguale Mitarbeiter<br />
in Apotheken zu beschäftigen<br />
– beispielsweise pharmazeutisch-kaufmännische<br />
Assistenten<br />
(PKAs) mit Migrationshintergrund.<br />
„Mitarbeiter, die Kunden<br />
in ihrer Sprache betreuen können,<br />
schaffen Vertrauen und erhöhen<br />
die Kundentreue. Ein Anfang ist<br />
schon gemacht: Für einige wenige<br />
Produkte, die einer intensiven Beratung<br />
bedürfen, existieren bereits<br />
Informationsbroschüren in mehreren<br />
Sprachen. Diese liegen in<br />
oberösterreichischen Apotheken<br />
zur freien Entnahme auf“, erklärt<br />
Mag. Aichberger. •<br />
WEGE 61
aktiv WEGE<br />
Entspannt.<br />
Gepflegt.<br />
Schön.<br />
Aus erster Hand.<br />
Rätselfüchse<br />
gewinnen<br />
„Freiwilligenarbeit“ lautet des<br />
Rätsels Lösung vom letzten<br />
lebensWEGE-Magazin. Zu gewinnen<br />
gab es je drei Gutscheine<br />
von mediFIT im Wert von je<br />
Euro 184,-. Unter weiteren elf<br />
Gewinnern wurden tolle Sachpreise<br />
verlost! Wir bedanken uns<br />
bei allen Teilnehmern. •<br />
Selbsthilfe im<br />
Gesundheitswesen<br />
Oskar Meggeneder<br />
(Herausgeber)<br />
258 Seiten Euro 24,90<br />
Mabuse-Verlag 2011<br />
Dieses Buch informiert Betroffene und<br />
Experten über neue Herausforderungen<br />
für die Selbsthilfe, insbesondere im Hinblick<br />
auf die sich rasant entwickelnden<br />
Kommunikations- und Informationstechnologien.<br />
Die AutorInnen zeigen,<br />
wie Selbsthilfe-Initiativen mit einem<br />
beteiligungsorientierten Ansatz zu einer<br />
gesellschaftlichen relevanten Kraft werden<br />
können. •<br />
GUTSCHEIN<br />
der Landesinnung OÖ der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure<br />
In Worten: Einhundert Euro<br />
Wert: € 100,00<br />
Nicht in bar ablösbar.<br />
BEGEBEN SIE SICH NICHT IN IRGENDWELCHE HÄNDE.<br />
Gerade, wenn es um Fußpflege, Kosmetik oder Massage geht.<br />
Lassen Sie sich und Ihren Körper deshalb nur in unseren<br />
FACHINSTITUTEN MIT DEM GÜTESIEGEL verwöhnen.<br />
Sie haben es sich verdient. Garantiert.<br />
www.fachinstitute.at<br />
Eine Initiative der<br />
Die Landesinnung der OÖ Fußpfleger,<br />
Kosmetiker und Masseure stellen 3 Gutscheine<br />
im Wert von je Euro 100,- als 1.<br />
- 3. Preis zur Verfügung. Diese können<br />
bei allen oberösterreichischen Mitgliedsbetrieben<br />
der Landesinnung der Fußpfleger,<br />
Kosmetiker und Masseure eingelöst<br />
werden. Sie suchen ein Fachinstitut in<br />
Ihrer Nähe? Sie finden es einfach unter<br />
www.fachinstitute.at. •<br />
FKM_Inserat_94x135_RZ.indd 1 23.12.11 13:29<br />
62 lebens
In Worten: Einhundert Euro<br />
Nicht in bar ablösbar.<br />
Eine Initiative von<br />
1.-3. PREIS<br />
€ 100,- Gutschein<br />
Landesinnung der<br />
OÖ. Fußpfleger, Kosmetiker<br />
und Masseure<br />
So Schmeckt<br />
meine heimat<br />
Rezepte von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
4.-14. PREIS<br />
Kochbuch<br />
„So schmeckt<br />
meine Heimat“<br />
15. PREIS<br />
Buch<br />
„Selbsthilfe im<br />
Wandel der Zeit“<br />
aktiv WEGE<br />
GUTSCHEIN<br />
der Landesinnung OÖ der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure<br />
Wert: € 100,00<br />
Rätsel lösen & gewinnen<br />
LÖSUNG:<br />
Senden Sie bitte bis spätestens 03. August <strong>2012</strong> das Lösungswort an:<br />
wazek & partner, Kennwort lebensWEGE aktiv, Bürgerstraße 6, 4020 Linz<br />
oder per E-Mail an aktiv@lebenswege-online.at | Absender nicht vergessen!<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
· ·<br />
7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />
Die Aufl ösung gibt es in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von lebensWEGE!<br />
WEGE 63
HÜFT-<br />
HÜFT- UND<br />
UND KNIE-ENDOPROTHESEN<br />
KNIE-ENDOPROTHESEN<br />
IN<br />
IN IN<br />
IN HÖCHSTER<br />
HÖCHSTER QUALITÄT<br />
QUALITÄT<br />
denn der der menschliche Körper hat hat<br />
… denn der der menschliche Körper hat hat<br />
keine schlechte Kopie verdient!<br />
keine schlechte Kopie verdient!<br />
BPK-S BPK-S Integration<br />
Primäre BPK-S BPK-S Primäre Integration Knie-Endoprothese<br />
Primäre Knie-Endoprothese<br />
MRS-TITAN Integration<br />
Revisions-Hüftpfanne<br />
MRS-TITAN Integration<br />
Revisions-Hüftpfanne<br />
MRP-TITAN®<br />
Modulare MRP-TITAN®<br />
Revisions-Hüft-Endoprothese<br />
Modulare Revisions-Hüft-Endoprothese<br />
MIT MIT LEIDENSCHAFT, ERFAHRUNG UND PRÄZISION ENTWICKELT UND FERTIGT<br />
MIT MIT LEIDENSCHAFT, ERFAHRUNG UND PRÄZISION ENTWICKELT UND FERTIGT<br />
DAS DAS UNTERNEHMEN PETER BREHM ENDOPROTHESEN AUS AUS TITAN.<br />
DAS DAS UNTERNEHMEN PETER BREHM ENDOPROTHESEN AUS AUS TITAN.<br />
Ein Ein menschliches Gelenk zu zu ersetzen und und die die<br />
Mobilität Ein Ein menschliches wieder Gelenk herzustellen ersetzen erfordert und und die all die all<br />
unser Mobilität unser medizinisches wieder herzustellen Know-how erfordert und und Engagement.<br />
unser unser medizinisches Dabei Dabei steht steht die Know-how die Firma Firma PETER PETER und und BREHM Enga-<br />
Enga-<br />
Enga-<br />
all all<br />
für gement. für technische Dabei Dabei Präzision steht steht die die und Firma und Firma medizinische PETER BREHM<br />
Verantwortung<br />
für für technische sowie Präzision sowie für für Sicherheit und und medizinische und und Verläss-<br />
Ver-<br />
Ver-<br />
Verlichkeitantwortung<br />
Wir Wir arbeiten sowie sowie für für für Sicherheit für Patienten und und und und Verlässlichkeitteure<br />
gleichermaßen.<br />
Wir Wir arbeiten für für Patienten und und Operateurteure<br />
gleichermaßen.<br />
Operateure<br />
„Zusammenkommen ist ist der der<br />
„Zusammenkommen ist ist der der<br />
Anfang, Zusammenarbeiten ist ist<br />
Anfang, Zusammenarbeiten ist ist<br />
der der Erfolg“ Henry Henry Ford Ford<br />
der der Erfolg“ Henry Ford Ford<br />
Das Das Klinikum Wels-Grieskirchen mit mit jährlich<br />
weit Das Das weit Klinikum mehr mehr als als Wels-Grieskirchen 600 600 Hüft- Hüft- und und Kniegelenk-<br />
mit mit jährlich<br />
Totalendoprothesen weit weit mehr mehr als als 600 600 ist Hüft- ist Hüft- seit seit und und vielen vielen Kniegelenk-<br />
Jahren<br />
ein Totalendoprothesen ein wichtiger Entwicklungspartner ist ist seit seit vielen vielen der der Jahren Firma<br />
Firma<br />
PETER ein ein PETER wichtiger BREHM. Entwicklungspartner Gemeinsam mit mit den den der beteiligten<br />
PETER ten klinischen BREHM. Experten Gemeinsam – unter – mit unter mit den der den der beteilig-<br />
Leitung<br />
von ten ten von Prim. klinischen Prim. Univ. Univ. Experten Prof. Prof. Dr. Dr. med. – med. unter – unter Klemens der der Leitung Trieb Trieb – –<br />
der Firma Firma<br />
entwickeln von von Prim. Prim. Univ. wir Univ. wir innovative Prof. Prof. Dr. Dr. med. und med. und hochwertige Klemens Trieb Trieb Implantate<br />
entwickeln bzw. bzw. wir wir Instrumente, innovative und welche und hochwertige mit mit großem<br />
Im-<br />
Im-<br />
– Im-<br />
–<br />
und plantate und nachhaltigem bzw. bzw. Instrumente, Erfolg Erfolg eingesetzt welche mit werden. mit großem<br />
Die und und Die klinischen nachhaltigem Partner Erfolg sind eingesetzt sind für für uns uns werden. wertvolle<br />
Ideengeber, Die Die klinischen die die Partner Gesundheit sind sind und für für und uns Mobilität uns wertvolle<br />
der der<br />
Menschen Ideengeber, sind die sind die unser Gesundheit unser Ansporn.<br />
und und Mobilität der der<br />
Menschen sind sind unser unser Ansporn.<br />
Prim. Prim. Univ. Univ. Prof. Prof. Dr. Dr. med. med.<br />
Klemens Prim. Prim. Univ. Univ. Trieb Trieb Prof. Prof. Dr. Dr. med. med.<br />
Klinikum Klemens Wels-Grieskirchen<br />
Trieb<br />
Trieb<br />
Klinikum Wels-Grieskirchen<br />
PETER PETER BREHM GmbH GmbH Chirurgie-Mechanik Am Am Mühlberg 30 30 D-91085 Weisendorf Tel. Tel. + 49 + 49 (0) (0) 9135 9135 - 7103 - 7103 - 0 - Fax 0 Fax + 49 + 49 (0) (0) 9135 9135 - 7103 - 7103 - 16- 16<br />
PETER PETER BREHM GmbH Chirurgie-Mechanik Am Am Mühlberg 30 30 D-91085 Weisendorf Tel. Tel. + 49 + 49 (0) (0) 9135 9135 - 7103 - 7103 - 0 - Fax 0 Fax + 49 + 49 (0) (0) 9135 9135 - 7103 - 7103 - 16- 16