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LebensWEGE-2012-Ausgabe-5

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WEGE<br />

integration<br />

INTERRElIGIÖSITÄT<br />

IN DER PFlEGE<br />

WE.G.E. 42<br />

Der interreligiöse Dialog beschreibt die respektvolle<br />

Begegnung zwischen Menschen verschiedener Religionen.<br />

Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

die in Krankenhäusern oder Alten- und Pfl e-<br />

geheimen versorgt werden, nimmt stetig zu.<br />

Die Pflege von Menschen ist grundsätzlich ein sensibler<br />

Bereich, der vom betreuenden Fachpersonal<br />

Feingefühl und soziale Kompetenz verlangt. Menschen<br />

aus anderen Kulturen haben jedoch auch andere<br />

Bedürfnisse. Wie gehen erfahrene Pflegefachkräfte<br />

mit diesen zusätzlichen Herausforderungen um?<br />

offenheit für alte Menschen aus anderen<br />

Kulturen<br />

Michaela Steinerberger ist Wohngruppen-Leiterin<br />

im Alten- und Pflegeheim Vogelweide-Laahen: „Die<br />

Einstellung zu Leben und Tod, zu Ernährung und<br />

Körperpflege, zu Ritualen, zu Leiden und Schmerzerleichterung<br />

ist weltanschaulich geprägt. Daraus ergeben<br />

sich körperliche und spirituelle Bedürfnisse die<br />

zunächst einmal Sensibilität und Offenheit seitens<br />

der Betreuenden erfordern, um den nötigen Raum<br />

und die Zeit dafür zu finden.“<br />

„Es ist wichtig, auf kulturelle und religiös-weltanschauliche<br />

Differenzen zwischen den Menschen<br />

und auf die damit einhergehenden Bedürfnisse eines<br />

Menschen zu achten.“<br />

Ein Großteil der Patienten bzw. Bewohner, die aus<br />

dem Ausland stammen, sind Muslime. Die kulturellen<br />

Unterschiede sind hier groß und wirken sich auf<br />

zahlreiche Pflegebereiche aus. Das Wissen um diese<br />

Unterschiede macht es den Betreuern möglich, auf<br />

Menschen aus anderen Kulturkreisen individuell<br />

einzugehen.<br />

herausforderungen in der betreuung im Klinikum<br />

Wels - Grieskirchen<br />

DGKP Herbert Schönbauer ist Pflege-Stationsleiter<br />

der psychiatrischen Abteilung des Klinikums: „Besonders<br />

der Psychotherapie stehen Muslime eher<br />

skeptisch gegenüber. Sie haben größere Berührungsängste<br />

mit Psychiatern und Therapeuten. Speziell<br />

bei Frauen ist es ein großes Tabuthema, wenn es um<br />

Probleme in der Ehe oder um Gewalt in der Familie<br />

geht“, so Schönbauer.<br />

„DIE PERSÖNlIcHEN ScHIcKSAlE<br />

DER MENScHEN BEWEGEN uNS“<br />

Und er erzählt weiter, dass das betreuende Team auf<br />

der Psychiatrie oft einen tiefen Einblick in Lebensgeschichten<br />

ausländischer Familien erhält. „Das lässt<br />

uns natürlich auch persönlich nicht kalt“, betont der<br />

erfahrene Pfleger. •<br />

www.lebenswege-online.at<br />

Mehr Infos unter der Rubrik „Gesundheit“.<br />

48 lebens

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