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LebensWEGE-2012-Ausgabe-5

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WEGE<br />

apothekenservice<br />

Migration –<br />

Integration<br />

Oberösterreichs Apotheker setzen erste Schritte<br />

Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund erschwert sich der Zugang zu medizinischer<br />

Versorgung aus mehreren Gründen: Fehlendes Wissen über die Notwendigkeit einer Behandlung,<br />

zur Verfügung stehende Möglichkeiten und mangelnde Sprachkenntnisse. So benötigen<br />

Apotheker bei der Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund entsprechende Kompetenzen<br />

wie etwa Feingefühl, Empathie, interkulturelles Verständnis und ausreichend Zeit.<br />

Durch die demografische Entwicklung<br />

in Österreich gibt es<br />

einen immer höheren Anteil an<br />

Migranten. Auch in Oberösterreich<br />

– hier besonders in den Ballungszentren<br />

– steigt der Anteil<br />

an Menschen aus anderen Herkunftsländern<br />

immer weiter an.<br />

Die Betreuung von Migranten<br />

ist trotz des niederschwelligen<br />

Zugangs von Apotheken eine<br />

Herausforderung: Besonders im<br />

Hinblick auf Arzneimittelsicherheit,<br />

die richtige Einnahme von<br />

Medikamenten sowie oftmals<br />

auch durch sprachliche Barrieren.<br />

Um dieser Situation entgegenzuwirken<br />

und eine verbesserte<br />

gesundheitliche Versorgung von<br />

Migranten gewährleisten zu können,<br />

muss an mehreren Ebenen<br />

angesetzt werden. „Apotheker benötigen<br />

zur Betreuung von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

spezifische Kompetenzen: Feingefühl,<br />

Empathie, interkulturelles<br />

Verständnis, Toleranz gegenüber<br />

mangelndem Wissen und sprachlichen<br />

Verständigungsschwierigkeiten<br />

und ausreichend Zeit.<br />

Durch den stetig steigenden Anteil<br />

an Migranten an der oberösterreichischen<br />

Bevölkerung, steigt der<br />

Bedarf an Apothekern, die über<br />

diese Kompetenzen verfügen“, so<br />

Mag. a pharm. Monika Aichberger,<br />

Vizepräsidentin der Apothekerkammer<br />

Oberösterreich. Zu<br />

möglichen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der gegenwärtigen Situation<br />

zählen laut der Expertin der<br />

Versuch mehr multilinguale Mitarbeiter<br />

in Apotheken zu beschäftigen<br />

– beispielsweise pharmazeutisch-kaufmännische<br />

Assistenten<br />

(PKAs) mit Migrationshintergrund.<br />

„Mitarbeiter, die Kunden<br />

in ihrer Sprache betreuen können,<br />

schaffen Vertrauen und erhöhen<br />

die Kundentreue. Ein Anfang ist<br />

schon gemacht: Für einige wenige<br />

Produkte, die einer intensiven Beratung<br />

bedürfen, existieren bereits<br />

Informationsbroschüren in mehreren<br />

Sprachen. Diese liegen in<br />

oberösterreichischen Apotheken<br />

zur freien Entnahme auf“, erklärt<br />

Mag. Aichberger. •<br />

WEGE 61

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