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LebensWEGE-2012-Ausgabe-5

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WEGE<br />

akutversorgung<br />

AVA vom geschulten Fachpersonal triagiert wird.<br />

Sofort ist ein Arzt zur Stelle, der ein EKG schreiben<br />

lässt. Die Ergebnisse belegen die Vermutung des<br />

Hausarztes: Es besteht Verdacht auf einen Herzinfarkt.<br />

Franz H. wird auf die interne Intensivstation<br />

verlegt und kommt 20 Minuten nach seiner Einlieferung<br />

zur Herzkatheter-Untersuchung. Dort wird<br />

eine Verengung eines Herzkranzgefäßes festgestellt.<br />

Die Behandlung ist für den zugezogenen Herzspezialisten<br />

klar. Franz H. erhält einen sogenannten<br />

Stent (eine Gefäßstütze, die verengte Herzkranzgefäße<br />

aufdehnt). Franz H. ist nach der ganzen Prozedur<br />

erleichtert. Seine Beschwerden sind nach zwei<br />

Tagen komplett verschwunden und er kann wieder<br />

nach Hause. Eine Woche später hat er bereits seinen<br />

ersten Termin im Cardio Vital zur ambulanten Rehabilitation.<br />

30% können nach ambulanter Behandlung wieder<br />

nach Hause gehen<br />

In der AVA ist die Vorgehensweise klar definiert.<br />

Speziell geschulte Pflegekräfte schätzen die Dringlichkeit<br />

anhand eines festgelegten Prioritätensystems<br />

(Manchester Triage-System) ein. Lebensbedrohliche<br />

Krankheitsbilder werden dabei immer vorgezogen,<br />

sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt.<br />

Nach der Erstdiagnose werden die Patienten entweder<br />

direkt versorgt, an die entsprechenden Fachabteilungen<br />

und Ambulanzen weitergeleitet oder für<br />

24 Stunden in die I-ANS zur weiteren Beobachtung<br />

aufgenommen. 30% aller PatientInnen werden ambulant<br />

ohne Konsultation anderer Ambulanzen behandelt<br />

und entlassen, etwa 9% werden stationär in<br />

der I-ANS aufgenommen.<br />

Der Ernstfall –<br />

Stechender Schmerz in der Brust<br />

Karl R. ist Lagerarbeiter und kurz vor Feierabend<br />

verfrachtet er gemeinsam mit einem Kollegen noch<br />

schwere Transportbehälter ins Lager. Plötzlich verspürt<br />

er stechende Schmerzen in der Brust. Sein<br />

Arbeitskollege bringt ihn zur Sicherheit ins Krankenhaus,<br />

wo ihn der Portier in die AVA schickt.<br />

Aufnahme für 24 Stunden in die I-ANS<br />

Das Triage-Fachpersonal kommt zum Schluss, dass<br />

die Symptome nicht eindeutig sind, es könnte durchaus<br />

etwas Bedrohliches sein. Daher ist Minuten später<br />

ein Arzt zur Stelle, der den Patienten untersucht<br />

und ein EKG schreiben lässt. Der Arzt erfährt im<br />

Gespräch, dass Karl R. Raucher ist, jedoch bisher<br />

keinerlei ernsthafte Beschwerden hatte. Obwohl das<br />

EKG keine Auffälligkeiten zeigt, wird Karl R. für 24<br />

Stunden stationär in die I-ANS aufgenommen.<br />

Schmerzauslöser war die Wirbelsäule<br />

In der I-ANS werden weitere Untersuchungen vorgenommen<br />

und die Schmerzen medikamentös behandelt.<br />

Ein Herzinfarkt kann glücklicherweise ausgeschlossen<br />

werden. Die Untersuchungen ergeben<br />

schließlich, dass die Schmerzen in der Brust durch<br />

ein Problem mit der Wirbelsäule ausgelöst wurden.<br />

Die Wirbelsäule von Karl R. ist durch die schwere<br />

Arbeit im Lager stark abgenutzt. Die Schmerzmittel<br />

helfen kurzfristig. Auf Empfehlung des Arztes beschließt<br />

Karl R., in Zukunft Wirbelsäulengymnastik<br />

zu betreiben. Und das Rauchen – er wusste schon<br />

immer, dass es nicht gut für ihn ist – das möchte Karl<br />

R. nun auch endgültig aufhören. •<br />

Hinweis für Zahnschmerzpatienten<br />

Patienten mit akuten Zahnschmerzen werden<br />

nicht in der AVA behandelt. Ihnen hilft<br />

der Zahnarztnotdienst in Linz.<br />

WEGE 35

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