Gemeindeblatt Nr.25 vom 23.juni 2006

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INFORMATION Dornbirner Gemeindeblatt 23. Juni 2006 – Seite 10 (http://www.dornbirner-geschichtswerkstatt.com), die für Geschichts interessierte eine Plattform für Erfahrungsaustausch bietet und historische Quellen erschließt und leicht zugänglich macht. Ein wichtiges Teilgebiet der personengeschichtlichen Forschung ist die Migrationsforschung, die sich mit der Ausbzw. Einwanderung von Individuen beschäftigt. Vorarlberg ist seit über hundert Jahren ein Einwanderungsland, war davor aber wie andere alpine Regionen auch durch Jahrhunderte hindurch eine typische Auswanderungsregion. Waren zuerst die angrenzenden süddeutschen und Schweizer Gebiete die hauptsächlichen Ziele, so enfernte sich der Wandererstrom immer weiter vom Ursprungsland. Was oft als zeitliche Wanderung begann, führte in vielen Fällen aber zu einer endgültigen Auswanderung. Zum wesentlichsten Zielgebiet der Vorarlberger Wanderarbeiter avancierte schließlich Elsaß-Lothringen, wohin bis etwa 1860 der Hauptstrom zog. Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer massiven Abwanderung nach dem Hoffnungsgebiet Amerika. Die Vorarlberger, die im Zeitraum von etwa 1800 bis 1938 jenseits des Atlantiks glücklich landeten, waren oft Asylsuchende und Wirtschaftsflüchtlinge zugleich, die in der Neuen Welt der politischen Bedrängnis und der materiellen Not zu entkommen hofften. Vorarlberg war – bedingt durch die besonders agrarische Struktur und die entstehende Industrialisierung – hinsichtlich seiner Abwanderungsdichte noch im 19. Jahrhundert das „österreichische Anatolien“; aus keiner Region des heutigen österreichischen Staatsgebietes war die Abwanderung bis etwa 1870 prozentuell so groß und im Bewusstsein der Bevölkerung so selbstverständlich wie in Vorarlberg. Meinrad Pichler erfasste für sein Buch „Auswanderer. Von Vorarlberg in die USA 1800 bis 1938“ (Bregenz 1993) etwa 4500 ausgewanderte Vorarlberger. Die massivste Amerika wanderung aus Dornbirn fand in der ersten Hälfte der 1850er Jahre statt. So verließen in den Jahren 1850 bis 1870 260 Dornbirner ihre Heimat. Die Nachkommen der Emigranten werden sich heute immer mehr ihrer Wurzeln bewusst und möchten dazu Näheres erfahren. Dieser Trend macht sich im Ansteigen von Anfragen bemerkbar, die an das Stadtarchiv Dornbirn gerichtet werden. War früher oft der Wunsch, eine möglichst komplette Liste der Dornbirner Ahnen des Auswanderers zu bekommen, kann dies heute mit dem Hinweis auf die Internet-Seite „Familienbuch“ vom Antragsteller selbst erforscht werden. Qualifizierte Anfragen betreffen heute eher Fragen nach dem sozialen Umfeld des Emigranten und dem Aufspüren heute in der alten Heimat noch lebender Verwandten. Das Letztere vor allem zur Vorbereitung eines persönlichen Besuchs im Heimatort der Vorfahren. Im Gegenzug sind wir natürlich an Informationen über das Schicksal der Auswanderer und deren Nachkommen in der neuen Heimat Amerika interessiert. Gerade diese Forschungsfragen verfolgen auch die amerikanischen Ahnenforscher mit großem Nachdruck und erstellen umfangreiche Dokumentationen über die Geschichte ihrer Familie in Amerika. Hier können wir in Europa vielleicht weiterhelfen, da die Emigranten oft mit ihren zurückgebliebenen Familienangehörigen einen Briefwechsel gepflegt haben, der sich erhalten hat. Mit einem Aufruf, eventuell vorhandene Schriftstücke zu Amerika-Auswanderern dem Stadtarchiv Dornbirn zur Verfügung zu stellen, sollen diese Ausführungen enden. JUGEND Bildungsprojekt „Hauptschulabschluss“ Ab sofort neue Einstiegsmöglichkeit Der Verein „Dornbirner Jugendwerkstätten“ führt seit 11 Jahren mit finanzieller Unterstützung des AMS Vorarlberg, dem Land Vorarlberg und der Stadt Dornbirn das Bildungsprojekt „Hauptschulabschluss“ mit Erfolg durch. Jugendliche und junge Erwachsene erhalten die Möglichkeit, in einer intensiven Lerngruppe sich auf die Erreichung des Hauptschulabschlusses vorzubereiten. Für beim AMS arbeitslos gemeldete Jugendliche
Dornbirner Gemeindeblatt 23. Juni 2006 – Seite 11 INFORMATION Stadtteilclubbing im Pfarrheim Haselstauden! Du willst mitmachen? Kein Problem . . . Die „Offene Jugendarbeit Dornbirn“ organisiert in Kooperation mit der Pfarre Haselstauden am Samstag, 1. Juli 2006 von 17.00 bis 21.00 Uhr ein Stadtteilclubbing für Jugendliche < 16 Jahren im Pfarrheim. In den vergangenen Jahren wurden mehrere ähnliche Veranstaltungen in anderen Pfarreien erfolgreich durchgeführt. Das Stadtteilclubbing in Haselstauden ist eine Umsetzung aus den zahlreichen Ideen vom Klassensprechertreffen, welches im November 2005 stattgefunden hat. Mehr als 60 Teilnehmer aus Schule, Politik, Jugendarbeit, Sozialarbeit, AMS, Sozialpartner, Wirtschaft und arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen folgten der Einladung des Beirats für Berufsorientierung und Jugendbeschäftigung des Vbg. Beschäftigungspakts und der Stadt Dornbirn, vertr. durch Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele und Jugendstadtrat DI Martin Konzet ins Rathaus. MMag. Manfred Zentner gab einen Einblick in aktuelle repräsentative österreichweite Studien zum Thema „Jugend & Beschäftigung – Wege in die Arbeitswelt“. Im Wesentlichen macht er auf folgende Entwicklungen aufmerksam: • Mehr als 2/3 der Jugendlichen stimmen der Aussage zu, dass es in Zukunft normal sein wird, dass man nicht immer einen Job, sondern vorübergehend auch einmal arbeitslos sein wird. • Jugendliche wollen nicht nur ein Beruf mit Verantwortung, sondern dieser muss auch Spaß machen. • Es gibt immer besser gebildete junge Frauen, die immer weniger Chancen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt haben. • Jugendliche nehmen unterschiedliche geschlechtsspezifische Anforderungen wahr. • Jugendliche haben ein pessimistische Einstellung zum Arbeitsmarkt – sie wissen nicht, was sie konkret erwartet. • Es gibt einen „Trend zur Bildung“ bei gleichzeitiger Entwertung der Bildungsabschlüsse. • Die Mentalitäten bei Jugendlichen in Bezug auf „Ausbildung und Beruf“ werden in die Typen „Die Orientierungslosen“, „Nicht-Jetzt-AkteurInnen“, „Eigeninitiativen“ und „Traditionell-Soliden“ unterteilt. Weitere Informationen Auf http://dornbirn.at/jugend können Sie die Folien des Vortrags downloaden. Darüber hinaus gibt Ihnen die Jugendabteilung gerne weitere Auskünfte: elmar.luger@dornbirn.at, Telefon 05572 3064400. Jugendliche zur Vorbereitung gesucht! Jugendliche < 16 haben bereits in der Planung die Möglichkeit, mit Hilfe einer Jugendarbeiterin „ihr Stadtteilclubbing“ so vorzubereiten, damit das Clubbing auch ein Erfolg wird. Interessierte Jugendliche wenden sich an Frau Sarah Pröll, OJA Dornbirn, 0676 83650816. „Geduld und Engagement für unsere Jugend zahlen sich aus!“ Studienpräsentation „Jugend & Beschäftigung – Wege in die Arbeitswelt“ im Rathaus
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