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Jahresbericht 2015

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Projektleitung<br />

bis Dezember <strong>2015</strong><br />

Projektleitung<br />

seit Dezember <strong>2015</strong><br />

Kristina Lisec<br />

Sabrina Katzdobler<br />

Projektzeitraum: September 2013 - offen<br />

Projektbudget <strong>2015</strong>: 6.300 €<br />

Bildung für Bamenda<br />

Bamenda, Kamerun<br />

Bildung für Bamenda<br />

Projekthintergrund<br />

Bamenda ist die Hauptstadt der Nordwest-Provinz Kameruns und liegt im Bamenda-Hochland am Fuße der ca. 2621<br />

Meter hohen Bamenda Berge. Sie ist mit rund 450.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Kameruns und eine wichtige<br />

wirtschaftliche und kulturelle Metropole des Landes.<br />

Trotz der fruchtbaren Region und Bamendas hohen Stellenwert als Verkehrsknotenpunkt zählt die Stadt dennoch zu<br />

einer der am wenigstens entwickelten Regionen des Landes mit einer Vielzahl an Problemen.<br />

Im Fokus steht dabei die schlecht entwickelte Infrastruktur, aufgrund derer unter anderem der Zugang zu der, ohnehin<br />

spärlichen, medizinischen Versorgung, sowie zu Schulen oder anderen Bildungszentren erheblich erschwert wird.<br />

Ein weiteres Problem stellt die Grundwasserversorgung dar. Nahezu ein Drittel der Bevölkerung hat keinen Zugang<br />

zu sauberem Trinkwasser, was die sanitären Zustände katastrophal werden lässt und eine optimale Grundlage für die<br />

Verbreitung von Krankheiten ist.<br />

Der Lebensstandard wird zusätzlich negativ von der hohen Armuts- (17% der Bevölkerung leben von 1$ pro Tag) und<br />

Arbeitslosenrate beeinflusst.<br />

Wie viele andere Regionen in Kamerun (offiziell leben derzeit rund 5 Prozent der Bevölkerung Kameruns mit HIV/AIDS)<br />

hat auch Bamenda mit einer hohen Rate von HIV-Infizierten/AIDS-Kranken zu kämpfen. Nicht selten führt HIV/AIDS<br />

dazu, dass Familien ihren Haupternährer verlieren und viele Kinder als Waisen auf der Straße enden. Diese Kinder haben<br />

dadurch keinen Rückhalt mehr, kein Essen, kein Dach über dem Kopf und keine Ausbildung. Während dabei weltweit<br />

rund 17,8 Millionen Kinder einen Elternteil oder beide Eltern aufgrund HIV/AIDS verloren haben, leben davon ganze 15<br />

Millionen allein in Afrika südlich der Sahara. Doch auch die Kinder selbst sind dort schwer von HIV betroffen: 90% der<br />

weltweit 2,9 Millionen HIV-infizierten Kinder leben in Teilen Afrikas südlich der Sahara. Ohne Behandlung stirbt dabei<br />

jedes dritte mit HIV infizierte Kind vor seinem ersten Geburtstag, jedes zweite erlebt seinen zweiten Geburtstag nicht<br />

(Quellen: UNAIDS, UNICEF, WHO).<br />

Auch im Bildungssektor sind die Probleme in der Region groß. Viele Kinder können nicht zur Schule gehen und die<br />

Schulklassen selbst sind sehr überfüllt. Oft findet man an den privaten Schulen mehr als 60 Kinder pro Klasse. An den<br />

staatlichen sind es nochmal deutlich mehr Kinder pro Klasse. Mit einer Rate an Analphabeten von 33% spiegelt sich<br />

dieser Zustand auch in der Bevölkerung wider.<br />

Projektpartner<br />

Unser lokaler Projektpartner in Bamenda ist der Verein „Aid International – Christian Women of Vision“ (ChrisWOVS),<br />

der Im Jahr 2000 im Rahmen kamerunischer Frauenarbeit der Prebyterianischen Kirche (PCC) entstand. Mit ihren 35<br />

Mitgliedern widmet sich die Gruppe dem Kampf gegen HIV/ AIDS und engagiert sich insbesondere für die nach wie vor<br />

zunehmende Zahl von Witwen und Waisen.<br />

Zusätzlich werden 45 Jugendliche, die sich in schulischer oder beruflicher Ausbildung befinden, über das Schuljahr<br />

hinweg begleitet und mit 50 000 CFA pro Jugendlichem unterstützt. Von dieser finanziellen Unterstützung können<br />

Schul-/Ausbildungsgebühren, Bücher, Lehrmaterial und Fahrtkosten zur Schule finanziert werden, um den Jugendlichen<br />

so einen schulischen oder beruflichen Abschluss zu ermöglichen.<br />

Projektziele<br />

Bildung ist eines der wichtigsten Güter und sollte allen Menschen zur Verfügung stehen. Sie ermöglicht den<br />

Jugendlichen bessere Perspektiven für ihre Zukunft. Durch eine gute und fundierte Ausbildung steigen die Chancen,<br />

später einen festen Arbeitsplatz und ein gesichertes Einkommen zu erlangen. Dies erlaubt den Jugendlichen für sich<br />

selbst und für ihre Familien zu sorgen und ein angemessenes Leben zu führen. Bildung ist ein großer Schritt in die<br />

Selbstständigkeit hinein und gleichzeitig aus der Armut heraus. Unser Projekt vermittelt somit Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Im Rahmen des Seminars erlangt eine Vielzahl an Kindern Wissen zu den Themen Gesundheit, zwischenmenschliches<br />

Verhalten und Berufschancen.<br />

Zusätzlich wird den betreuten Jugendlichen die Möglichkeit eines festen Ansprechpartners bei jeder Art an Problemen<br />

gegeben, sowie die Möglichkeit, über ein Jahr hinweg unabhängig von finanziellen Sorgen ihre schulische oder<br />

berufliche Karriere zu verfolgen.<br />

Seit dem zweiten Projektjahr steht auch Budget für die Beschaffung von Medikamenten oder die Bezahlung von<br />

medizinischer Hilfeleistung zur Verfügung, um die Kinder und Jugendlichen auch im Falle von Krankheit versorgen zu<br />

können.<br />

Projektarbeit <strong>2015</strong><br />

Auch das zweite Projektjahr war ein Erfolg. Von den zu Beginn 50 betreuten Jugendlichen haben mittlerweile 5 Kinder<br />

ihren Abschluss gemacht:<br />

»»<br />

Asaah Maxwell: Einzelhandelskaufmann<br />

»»<br />

Maxwell Chefi: Fahrlehrer<br />

»»<br />

Mariama Muyang: Friseuse<br />

»»<br />

Mfor Patience Bakuchi: Abschluss der Presbyterian Theological Seminary (Privatuniversität)<br />

»»<br />

Tazuh Helliobas Abinwi: Medizin-technischer Assistent<br />

Von den restlichen Kindern haben fast alle das vergangene Schuljahr erfolgreich abgeschlossen und sind somit ihrem<br />

Weg zu einem Abschluss einen Schritt näher.<br />

Das Seminar zu Beginn des neuen Schuljahres war ebenfalls erneut ein Erfolg. Es fand vom 13.08.-16.08.<strong>2015</strong> statt.<br />

Zusammen mit den Spenden der schweizerischen Organisation Mission 21 und lokaler Spenden konnten dieses Jahr<br />

sogar 144 Kinder am Seminar teilnehmen, was eine enorme Vergrößerung der Reichweite ist.<br />

Erfreulicherweise konnten wir das Projekt um ein weiteres Jahr für die verbliebenen 45 Kinder verlängern. Die<br />

Vertragsverlängerung war aufgrund vereinzelter Kommunikationsschwierigkeiten und dem Projektleiterwechsel<br />

etwas hektisch, aber erfolgreich.<br />

Die Fortsetzung des Projektes ist insbesondere im Sinne unserer Idee von Nachhaltigkeit sehr erfreulich, da wir die<br />

Kinder bis zu ihrem Abschluss fördern wollen und nicht auf halbem Wege die Unterstützung abbrechen. In diesem<br />

Kontext ist es auch sinnvoll über ein Folgeprojekt zu diskutieren, um den Jugendlichen, die erfolgreich ihren Abschluss<br />

machen, auch die Möglichkeit zu geben, einen Gebrauch davon machen zu können.<br />

Die Kommunikation mit den ChrisWOVS verläuft trotz einiger kleinerer Verzögerungen gut. Sie sind stets bemüht,<br />

uns über den Fortschritt der Kinder auf dem Laufenden zu halten und uns Nachrichten der Kinder zu übermitteln.<br />

Insgesamt können wir auf ein sehr erfolgreiches Projektjahr zurückblicken und freuen uns auf ein weiteres Jahr der<br />

Zusammenarbeit mit den ChrisWOVS.<br />

Ausblick<br />

Im Rahmen des neuen Vertrages fördern wir nun noch 45 von den ursprünglich 50 Jugendlichen auf ihrem Weg zu<br />

einem Schulabschluss. Wir sind gespannt auf ihre Fortschritte und ihre Entwicklung.<br />

Im Moment evaluieren wir mit den ChrisWOVS, was die Jugendlichen, welche ihre Ausbildung oder Schule erfolgreich<br />

abgeschlossen haben, an Start-Up-Hilfe brauchen, um in das Berufsleben einsteigen zu können. Insbesondere<br />

Jugendliche, die sich mit ihrem Abschluss selbstständig machen wollen, benötigen teilweise Dinge, die uns sehr<br />

banal erscheinen, für diese aber ein großes Hindernis darstellen (z.B. Mariama Muyang benötigt einen Föhn, um als<br />

Friseuse arbeiten zu können). Andere wollen im Anschluss eine Universität besuchen, um einen höheren Abschluss zu<br />

erreichen. Insbesondere im Rahmen der Nachhaltigkeit dieses Projektes wäre es schön, die Kinder und Jugendlichen<br />

möglicherweise im Rahmen eines Zweitprojektes bei ihrem Start-Up zu unterstützen. So ermöglichen wir ihnen, den<br />

geförderten Abschluss verwenden zu können und verhelfen endgültig zur Selbsständigkeit.<br />

Projektkonzept<br />

Das Projekt besteht aus 2 Teilen:<br />

Zu Beginn jedes Schuljahres im August wird ein dreitägiges Seminar für Waisenkinder veranstaltet. Dabei werden<br />

insbesondere folgende Themen behandelt:<br />

»»<br />

HIV-Prävention und Behandlung<br />

»»<br />

Körperhygiene und Gesundheit<br />

»»<br />

Selbstbewusstsein und zwischenmenschliche Beziehungen<br />

»»<br />

Verringerung von Jugendkriminalität<br />

»»<br />

Bedeutung von Bildung für Jugendliche<br />

»»<br />

Lernmethoden und Examensvorbereitung<br />

»»<br />

Marketingtechniken und Präsentation<br />

»»<br />

Karriereberatung<br />

»»<br />

Religiöse Erziehung<br />

projekte<br />

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