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Jahresbericht 2015

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Projektleitung<br />

Anna Loydl<br />

Projektzeitraum November <strong>2015</strong> – Dezember 2016<br />

Projektbudget <strong>2015</strong>: 2.200 €<br />

Scholarship for Change<br />

Nairobi, Kenia<br />

Projektziele<br />

Campus for Change möchte durch die Förderung der drei Stipendiaten einen Beitrag zum Ausbruch der Studierenden<br />

aus der Negativspirale innerhalb des Korogocho Slums leisten und dadurch helfen, den positiven Weg der Bildung<br />

weiterzugehen. Das Ziel dieser Förderung ist es, den Stipendiaten den Erwerb von beruflichen Kernkompetenzen zu<br />

ermöglichen. Ein elementarer Aspekt ist hierbei auch das Erlangen der Erkenntnis, dass die jungen Erwachsenen ihre<br />

eigene Zukunft selbst gestalten können. Eine große Hoffnung ist es, die Stipendiaten somit bei ihrer Entwicklung aus<br />

der Abhängigkeit des Slums und den negativen Lebensumständen heraus zu unterstützen.<br />

Neben den akademischen und berufsbefähigenden Zielen verfolgt Campus for Change zusätzlich eine positive<br />

Entwicklung des Gesundheitszustandes der Studierenden. Das Hochschulstudium in Verbindung mit beständiger<br />

Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Hilfsorganisation vor Ort ist ein wichtiger Baustein zur weiteren gesicherten<br />

Versorgung der drei Stipendiaten mit Nahrung und Medizin. Insbesondere, da Mangelernährung und eben jene<br />

Krankheiten, die durch Prävention und Aufklärung vermeidbar sind, in großer Häufigkeit im Korogocho Slum auftreten.<br />

Scholarship for Change<br />

Nairobi<br />

Projekthintergrund<br />

Nairobi ist nicht nur die Hauptstadt Kenias, sondern zählt mit seinen rund 3,5 Millionen Einwohnern auch zur größten<br />

Stadt des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt jedoch in Slums oder slumähnlichen Gebieten, die sich<br />

hauptsächlich durch ihre Überbevölkerung, Armut und mangelhafte Infrastruktur auszeichnen. Nach Kiberia und<br />

Mathare ist Korogocho mit mindestens 150.000 Einwohnern der drittgrößte Slum der kenianischen Hauptstadt.<br />

Das alltägliche Leben ist von einer angrenzenden Mülldeponie geprägt, die für die Bewohner sowohl als wichtige<br />

Einkommens- als auch als Nahrungsquelle dient. Der Großteil der Einwohner sucht hier nach wiederverwertbaren<br />

Gegenständen, die verarbeitet oder verkauft werden können und somit zumindest ein geringes Einkommen garantieren.<br />

Die Arbeit birgt durch lang andauernde und ständige Schwelbrände jedoch auch ein hohes Gesundheitsrisiko für<br />

die dort lebende Bevölkerung. Darüber hinaus ist dieser Überlebenskampf von weiteren schwerwiegend negativen<br />

Umständen wie Gewalt, Drogenkonsum und Prostitution gezeichnet.<br />

Um eine Existenz außerhalb der Armut aufzubauen, müssen Wege geschaffen werden, die eine Bildungs- und<br />

Berufsqualifikation ermöglichen und den Kindern somit einen Ausweg aus der Negativspirale des Slums bieten.<br />

Aufgrund zu hoher Schülerzahlen und mangelhafter Betreuung sind die wenigen staatlichen oder privaten Schulen<br />

nahezu ineffizient und somit keine große Hoffnung für die Jugendlichen. Eine Alternative hierzu stellen informelle<br />

Schulen dar, die meistens von Hilfsorganisationen geführt werden und durch ihre intensive Betreuung und starke<br />

Orientierung am Lehrplan eine gute Bildungsgrundlage bieten.<br />

Projektarbeit <strong>2015</strong><br />

Die drei ausgewählten Stipendiaten sind auch in diesem Jahr erfolgreich in ihr Studium gestartet. Susan und<br />

Dorcas studieren weiterhin an der KCA University den Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften mit einem<br />

Schwerpunkt auf Rechnungswesen. John spezialisiert sich in seinem Bachelor ebenfalls auf Rechnungswesen,<br />

jedoch studiert er an der University of Nairobi. Mit dem Start in das Projektjahr <strong>2015</strong> fing für die drei Stipendiaten ihr<br />

voraussichtlich letztes Studienjahr an den Universitäten an. Susan schloss ihr siebtes Fachtrimester im April des Jahres<br />

ab und absolvierte somit erfolgreich alle geforderten Trimester der KCA University. Da Dorcas ihr Bachelorstudium<br />

später anfing, hatte sie noch drei weitere Trimester an der KCA University vor sich. Unser dritter Stipendiat, John, hatte<br />

an der University of Nairobi eine höhere Anzahl an Pflichttrimestern und dadurch auch noch ein volles Studienjahr in<br />

<strong>2015</strong> vor sich.<br />

Laut Plan sollten die Stipendiaten somit in diesem Projektjahr ihr drittes und letztes Studienjahr absolvieren und<br />

den Universitätsabschluss erlangen. Leider traten im Juni des Jahres Kontaktschwierigkeiten ein, die sowohl die<br />

Kommunikation mit den Ansprechpartnern vor Ort als auch den drei Studierenden erschwerten. Der Kontakt über<br />

E-Mails ist aufgrund der großen Distanz der einzige Weg, die Partner in Nairobi zu erreichen und wird häufig durch<br />

lange Wartezeiten zwischen den einzelnen Mails gekennzeichnet. Somit mussten sich die Projektleiter von Campus for<br />

Change in Geduld und Beständigkeit üben, bis Neuigkeiten aus Kenia unseren Verein in München erreichen.<br />

Ausblick<br />

Durch die Kommunikationsschwierigkeiten im Projektjahr <strong>2015</strong> haben wir leider noch keine Neuigkeiten bezüglich des<br />

Abschlusses der drei Stipendiaten aus Nairobi erhalten. Wir wünschen uns sehr, dass Dorcas und John ihre zwei letzten<br />

Trimester auch erfolgreich abgeschlossen haben und alle drei Studierende somit die Universität abschließen konnten.<br />

Wir hoffen, dass die Kommunikation sobald wie möglich wiederaufgebaut werden kann und der Austausch sowohl mit<br />

den Ansprechpartnern von „Hands of Care and Hope“ als auch mit den Studierenden Susan, Dorcas und John wieder<br />

ermöglicht wird. Bis dahin bleiben die Projektleiter weiterhin beharrlich, um den Kontakt wiederherzustellen. Da die<br />

drei Stipendiaten bisher viel Fleiß und Motivation an der Universität zeigten, sind wir überzeugt, dass sie auch die letzte<br />

Etappe ihres Studiums erfolgreich zu Ende führen werden.<br />

Projektpartner<br />

„Hands of Care and Hope“, unser Kooperationspartner vor Ort, ist eine eben solche Hilfsorganisation, die mit ihrer<br />

informellen Schule den regelmäßigen Schulbesuch der Kinder und Jugendlichen sichert. Durch eine zusätzliche<br />

Versorgung mit Nahrung und essentieller medizinischer Betreuung soll den jungen Menschen des Korogocho Slums eine<br />

Perspektive für ein Leben außerhalb des alltäglichen Überlebenskampfes geboten werden. Nach dem Schulabschluss<br />

erfolgt jedoch ein weiterer großer Schritt für die Schüler, die nun ihr geordnetes System verlassen müssen. Um einen<br />

Rückfall in die Abhängigkeit der Mülldeponie zu verhindern, ist der Übergang nach dem Abschluss der Schule zu einem<br />

Hochschulstudium oder einer beruflichen Ausbildung besonders wichtig. Die meisten Absolventen wollen direkt in<br />

einen Beruf oder eine Ausbildung einsteigen, jedoch gibt es auch vereinzelt Schüler, die sich gerne an einer Universität<br />

weiterbilden würden. Durch die große Armut in Korogocho können sie ein derartiges Studium allerdings nur in den<br />

seltensten Fällen finanzieren. Campus for Change möchte den Jugendlichen hier mit der Hilfe von „Hands of Care and<br />

Hope“ eine neue Perspektive bieten und ihnen auf dem Weg zur Hochschule behilflich sein.<br />

Projektkonzept<br />

Um diesen großen Wunsch der Schulabsolventen zu erfüllen, ermöglicht Campus for Change ihnen in enger<br />

Zusammenarbeit mit „Hands of Care and Hope“ und mit Hilfe von Stipendien ein Hochschulstudium in Nairobi. Die<br />

Studierenden bleiben hierbei weiterhin in der Gemeinschaft der lokalen Hilfsorganisation rund um die Schule, die<br />

ihnen nicht nur den Lebensunterhalt ermöglicht, sondern auch ein geordnetes Umfeld, einen Ansprechpartner vor Ort<br />

und somit auch zusätzliche Sicherheit bietet. Campus for Change bemüht sich um die finanzielle Ermöglichung des<br />

Studiums sowie die Unterstützung der Schulausbildung. Die Stipendien decken alle im Zusammenhang mit dem Studium<br />

anfallenden Kosten, wie Studiengebühren oder benötigte Lehrmaterialien ab. Darüber hinaus besteht zwischen den<br />

Stipendiaten in Nairobi und den unterstützenden Studierenden von Campus for Change eine Verbindung, die über die<br />

finanzielle Hilfe hinausgeht, einen beidseitigen Austausch ermöglicht und ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut.<br />

Die drei Stipendiaten, Susan, Dorcas und John wurden durch die Mitarbeiter von „Hands of Care and Hope“ vor<br />

Ort vorgeschlagen, welche die zukünftigen Studierenden über mehrere Jahre hinweg sowohl innerhalb als auch<br />

außerhalb der Schule begleitet und unterstützt haben. Als Grundlage für diese Entscheidung dienten hierbei neben<br />

den schulischen Leistungen und der Qualifikation für das Hochschulstudium vor allem die Motivation und das<br />

Werteverständnis der Absolventen.<br />

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