Glareana_50_2001_#1

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völlig tonleiterfremde Reihen aufweisen. Deren archaisch anmutende Klänge finden
auch international Beachtung 3 und regten u.a. den Musikethnologen Hanns in der
Gand zu Kompositionen für das Carillon in Val d'llliez an. - Das Museum für Volksmusikinstrumente
im Kornhaus in Burgdorf BE zeigt eine Replika des Glockenspiels von
Zeneggen VS.
Tessiner Carillons umfassen meist fünf in einer Dur-Tonleiter gestimmte Glocken,
auf denen über grosse Holztasten Melodien wie auch Klangspiele geschlagen werden
(Abb.6). Eine dem Walliser . Underschlag• ähnliche Spielweise wird auch hier praktiziert.
Das Tessiner Glockenspiel auf ruhenden Glocken darf nicht mit dem . Concerto
aii'Ambrosiana• verwechselt werden, bei dem diese um fast 90 Grad hochgezogen
und nach einem bestimmten Schema losgelassen werden. Dabei entstehen diese typisch
tessinerischen Tonfolgen, jedoch keine eigentlichen Melodien.- Auch im Kanton
Freiburg findet man noch vereinzelt kleine Carillons, (Gruyere), wogegen sie im
Jura ausgestorben zu sein scheinen.
Leider werden auch diese kleinen Carillons immer öfter elektrifiziert. Der grelle Klang
der meist zu kleinen Hämmer und der mechanisch starre Vortrag vermögen ein dynamisches
Handspiel aber nie richtig zu ersetzen. Einzig wo geeignete Glockenspieler
fehlen, mag ein derartiger Automat einem endgültig verstummten Glockenspiel vorzuziehen
sein.
3 •... in the upper Rhöne valley of SWitzerland, chiming on four to six bells is rendered with considerable
expression". The New Grove Dictionary of Music and Musicians, London 1995