Glareana_50_2001_#1
Werner Walter Glocken als Musikinstrumente Walter R. Kälin Ansicht einer Verbesserung des Hornes. Von P. Athanasius Tschopp 1827 [Teil 2] Jacques Deferne Un clavecin de Jakob Stirnemann dans la fondation "La Menestrandie" [français/deutsch]
Werner Walter
Glocken als Musikinstrumente
Walter R. Kälin
Ansicht einer Verbesserung des Hornes. Von P. Athanasius Tschopp 1827 [Teil 2]
Jacques Deferne
Un clavecin de Jakob Stirnemann dans la fondation "La Menestrandie" [français/deutsch]
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Charakter der Glocken nie stört. So ertönt etwa die f-Giocke im Te Deum von Puccinis<br />
• Tosca• zwar zu einem Mollakkord des Orchesters, die b-Giocke hingegen zu B-Dur.<br />
Glockenmusik im eigentlichen Sinne produziert das Carillon oder Glockenspiel, nicht<br />
zu verwechseln mit den durch Tasten .Jeu de timbres" (Zauberflöte) oder Hämmerchen<br />
(Coppelia, Nussknacker etc.) angeschlagenen Metallplättchen des Orchesters.<br />
Als man im 14. Jhr. auf Kirchen und Ratshäusern Turmuhren installierte, markierte<br />
man die Stunden mit der entsprechenden Anzahl Schläge auf die grösste Glocke. Um<br />
den ersten Schlag beim Zählen nicht zu überhören, liess man ihm einen sogenannten<br />
• Vorschlag• vorangehen. Dieses meist auf vier kleineren Glocken ausgeführte<br />
einfache Motiv wurden . quatrinionem• (.zu viert") genannt. Ober Zwischenformen wie<br />
.quarregnon· entwickelte sich schliesslich der Begriff "Carillon". Findige Uhrmacher<br />
entwickelten einen Mechanismus, der den Vor- und Stundenschlag durch das Uhrwerk<br />
automatisch auslöst.<br />
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Abb. 2: Schematische Darstellung des Vorschlagmechanismus mit separaten Nockenrädern