Glareana_50_2001_#1
Werner Walter Glocken als Musikinstrumente Walter R. Kälin Ansicht einer Verbesserung des Hornes. Von P. Athanasius Tschopp 1827 [Teil 2] Jacques Deferne Un clavecin de Jakob Stirnemann dans la fondation "La Menestrandie" [français/deutsch]
Werner Walter
Glocken als Musikinstrumente
Walter R. Kälin
Ansicht einer Verbesserung des Hornes. Von P. Athanasius Tschopp 1827 [Teil 2]
Jacques Deferne
Un clavecin de Jakob Stirnemann dans la fondation "La Menestrandie" [français/deutsch]
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Glocken als Musikinstrumente<br />
von Werner Walter<br />
Bronzeglocken sind in China seit mehr als 2000 Jahren v.Chr. nachgewiesen. Nach<br />
Europa gelangten sie durch die Völkerwanderung und Ober alte Handelswege. Die<br />
Etrusker kannten Glocken bereits um 700 v.Chr.; Griechen und Römer bedienten sich<br />
ihrer als Kult- und Signalinstrumente. Die ersten Christen lehnten Glocken zunächst<br />
ab, weil deren Gebrauch zu sehr mit dem heidnischen Kult ihrer Umgebung verbunden<br />
war. Das Pauluswort vom .dröhnenden Erz", (1 Korinther 13) mag diese Ablehnung<br />
noch bekräftigt haben. Bis zu Konstantins Toleranzedikt (313) hätten christliche<br />
Gemeinden ihre im Verborgenen abgehaltenen Gottesdienst ohnehin nicht durch Glockengeläute<br />
ankündigen dürfen. Die aufkommenden Klöster verwendeten klingende<br />
Bronzeschalen .cymbala" zur Darstellung der Intervalle im Musikunterricht sowie zum<br />
Anstimmen des Chorgesanges. Grössere Glocken .signum· riefen die Mönche zu Gebet,<br />
Arbeit und Essen.<br />
Auch die Glockenherstellung war Sache der Klöster, bis sie ab dem 12. Jhr. nach und<br />
nach an weltliche Giesser überging. Bei den in der Folge von allen Türmen läutenden<br />
Abb. 1: Schablone zur Herstellung der Gussform, nach Diderots NEncyclopedie" 1767