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Früher in Siegen 3: Rosterberg

In Teil 3 des Magazins Früher in Siegen - Am Rosterberg und anderswo liefert der Verlag Buch-JuWel (buch-juwel.de) ein Feuerwerk an Informationen und Erinnerungen für Menschen ab, die sich mit dem Rosterberg verbunden fühlen. Freizeit, Spiel, Kirchgang, Gärten, Vergangenes wie die Johanneskirche, Bunker, Ähl und die Vielzahl der Einkaufsmöglichkeiten sind Themen auf den insgesamt 16 bebilderten Seiten.

In Teil 3 des Magazins Früher in Siegen - Am Rosterberg und anderswo liefert der Verlag Buch-JuWel (buch-juwel.de) ein Feuerwerk an Informationen und Erinnerungen für Menschen ab, die sich mit dem Rosterberg verbunden fühlen. Freizeit, Spiel, Kirchgang, Gärten, Vergangenes wie die Johanneskirche, Bunker, Ähl und die Vielzahl der Einkaufsmöglichkeiten sind Themen auf den insgesamt 16 bebilderten Seiten.

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<strong>Früher</strong> <strong>in</strong> <strong>Siegen</strong> - Am Rosterhüppel und anderswo Ausg. 3 11<br />

Bunker, Bombentrichter<br />

und andere Kriegsrelikte<br />

Der 2. Weltkrieg hat im Siegerland wie andernorts so<br />

manche Spuren h<strong>in</strong>terlassen. Wenn auch der Wohnbereich<br />

des <strong>Rosterberg</strong>s durch manche glückliche Umstände<br />

weitgehend verschont blieb, gab es dennoch hier und da<br />

Kriegsru<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> denen wir spielten. Die massive<br />

Bombardierung durch die Allierten, bis noch kurz vor<br />

Ende des Krieges, hat dennoch Spuren h<strong>in</strong>terlassen. Der<br />

Hang wischen oberem <strong>Rosterberg</strong> und Ähl ist von<br />

Bombentrichtern übersät. Für manch andere Örtlichkeiten<br />

im Siegerland war es weit schlimmer.<br />

Für die Bevölkerung hatte man rechtzeitig an den<br />

Bunkerbau gedacht. Der direkte Bunker für die<br />

<strong>Rosterberg</strong>er hatte Zugang von der Rosterstraße, etwas<br />

unterhalb der Diesterwegschule ,sowie vom unteren<br />

Bereich der Straße seitlich nach e<strong>in</strong> paar Metern Gehweg<br />

und von oberhalb der Eiserner Straße (Leimbachstaße).<br />

Vom Gelände der Diesterwegschule gab es e<strong>in</strong>e Art<br />

Versorgungsschacht. Aus der Schulzeit kennen wir noch<br />

die Abdeckung. Es war an alles gedacht.<br />

Zur frühen Jugendzeit haben wir den Bunker auch schon<br />

erkundet. Ziegelwände, viele Zimmer, Toiletten,<br />

Elektro<strong>in</strong>stallation usw. Im Taschenlampenlicht sah das<br />

schon gespenstisch aus. Von der Rosterstraße aus war<br />

früher e<strong>in</strong> Eisengitter vorm E<strong>in</strong>gang. Inzwischen ist der<br />

E<strong>in</strong>gang massiver verschlossen.<br />

Teils überfüllt<br />

Neben den Bunkern gab es sogenannte Schutzräume, die<br />

je nach Alarmzustand aufgesucht werden konnten. Die<br />

waren teils <strong>in</strong> den massiven großen Wohnhäusern im<br />

Keller. E<strong>in</strong> Pfeil an der Gebäudeaußenseite markierte<br />

diesen Schutzraum. „Das reichte meist“, erzählt e<strong>in</strong>e<br />

Zeitzeug<strong>in</strong>. „Wir warteten dort, bis es vorbei war und wir<br />

nicht getroffen wurden. Allerd<strong>in</strong>gs wurde bei e<strong>in</strong>em<br />

massiven Angriff empfohlen, den Bunker aufzusuchen.“<br />

Das war dann schon alles andere als angenehm, wie wir<br />

aus Gesprächen wissen. Der Bunker war überfüllt, K<strong>in</strong>der<br />

heulten, manche Kranke mussten versorgt werden, Enge<br />

und Ungewissheit. Schlimm! Durch e<strong>in</strong>e Brandbombe<br />

war auch unsere Wohnstatt etwas beschädigt. Bis zur<br />

Wiederherrichtung war Umzug mit e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d auf<br />

den Fischbacherberg angesagt. Es dauerte aber nicht<br />

lange, dann g<strong>in</strong>g es wieder zurück auf den Hüppel.<br />

Im Wohnumfeld gab es ebenfalls Bunker <strong>in</strong> der<br />

Charlottenstraße sowie auf der E<strong>in</strong>tracht. Das massive<br />

Gebäude bei der Siegerlandhalle steht noch immer,<br />

Zur besseren Darstellung haben wir den<br />

Pfeil etwas retuschiert, damit er klarer<br />

erkennbar ist. Er weist auf den<br />

Schutzraum im Keller h<strong>in</strong>.<br />

da, wo die Eiserfelder Straße abzweigt.<br />

<strong>Früher</strong> gab es schon öfter Berichte, die<br />

Bunker abzureißen. Es ist bei vielen noch<br />

nicht gelungen oder nicht umgesetzt worden.<br />

Gut. Warum? In Westeuropa währt der Friede<br />

zum Glück schon lange. Aber <strong>in</strong> der Welt<br />

sieht es anders aus. E<strong>in</strong> „kle<strong>in</strong>er Funke“ kann<br />

e<strong>in</strong>en Krieg auslösen. Warum sollte man<br />

diese massiven Bunker abbauen?<br />

Bei Sirenen e<strong>in</strong> ähnliches Thema. Natürlich<br />

heulten früher diese Sirenen wie auf der<br />

Diesterwegschule, wenn e<strong>in</strong> Angriff oder<br />

sonst etwas Schlimmes bevorstand oder<br />

passiert war wie e<strong>in</strong> Brand. Alarmierung!<br />

Sirenengeheul geht durch Mark und Be<strong>in</strong> und<br />

bleibt <strong>in</strong> der Er<strong>in</strong>nerung. Wie sollen das<br />

Radio-, Fernsehmeldungen, SMS oder neu<br />

Apps bewirken? Wer hat denn den ganzen<br />

Tag Radio, TV, Handy, Smartphone<br />

angeschaltet? Inzwischen hat man das wohl<br />

erkannt. Sirenen s<strong>in</strong>d wieder gefragt. Ihr<br />

e<strong>in</strong>gehender Ton lässt jeden sofort aufhorchen.<br />

<strong>Früher</strong> gab es von Zeit zu Zeit auch<br />

noch Probealarm mit verschiedenen<br />

Tonfolgen bis h<strong>in</strong> zu „Alarm aufgehoben.“<br />

Bombentrichter<br />

Diese runden Aushöhlungen gibt es vielerorts.<br />

Wie <strong>in</strong> der Ähl zum Beispiel auch im<br />

Häusl<strong>in</strong>g. Wir haben diese rundlichen Krater<br />

dazu genutzt, um dar<strong>in</strong> zu spielen und vor<br />

allem, Fahrrad <strong>in</strong> Schräglage zu fahren. Das<br />

g<strong>in</strong>g so richtig gut.<br />

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