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Früher in Siegen 3: Rosterberg

In Teil 3 des Magazins Früher in Siegen - Am Rosterberg und anderswo liefert der Verlag Buch-JuWel (buch-juwel.de) ein Feuerwerk an Informationen und Erinnerungen für Menschen ab, die sich mit dem Rosterberg verbunden fühlen. Freizeit, Spiel, Kirchgang, Gärten, Vergangenes wie die Johanneskirche, Bunker, Ähl und die Vielzahl der Einkaufsmöglichkeiten sind Themen auf den insgesamt 16 bebilderten Seiten.

In Teil 3 des Magazins Früher in Siegen - Am Rosterberg und anderswo liefert der Verlag Buch-JuWel (buch-juwel.de) ein Feuerwerk an Informationen und Erinnerungen für Menschen ab, die sich mit dem Rosterberg verbunden fühlen. Freizeit, Spiel, Kirchgang, Gärten, Vergangenes wie die Johanneskirche, Bunker, Ähl und die Vielzahl der Einkaufsmöglichkeiten sind Themen auf den insgesamt 16 bebilderten Seiten.

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<strong>Früher</strong> <strong>in</strong> <strong>Siegen</strong> - Am Rosterhüppel und anderswo Ausg.3 5<br />

Zu Hause mit anderen<br />

spielen und basteln<br />

Nun war nicht immer das Wetter so<br />

gut, um draußen zu spielen. G<strong>in</strong>g aber<br />

auch. Wir stauten den R<strong>in</strong>nsteig und<br />

ließen selbst gebastelte Papier-<br />

Bötchen fahren. Danach mussten wir<br />

und unsere Bekleidung erst e<strong>in</strong>mal zu<br />

Hause getrocknet werden.<br />

Im Haus konnten wir uns aber auch<br />

jenseits von Fernsehen, Computer<br />

und Smartphones beschäftigen.<br />

Nachdem uns die Eltern Verschiedenes<br />

beigebracht hatten, spielten wir<br />

an schmuddeligen Herbst- und<br />

W<strong>in</strong>tertagen zum Beispiel Halma,<br />

Mühle, Dame, Dom<strong>in</strong>o, Mikado,<br />

Fische angeln, später auch Schach<br />

und Skat und natürlich Mau-Mau,<br />

Schwarzer Peter und Mensch ärgere<br />

Dich nicht. Was für e<strong>in</strong> Spaß! Klar,<br />

mancher ärgerte sich, wenn er verlor.<br />

Da muss man durch! Die Zeit verg<strong>in</strong>g<br />

dabei wie im Flug.<br />

Basteln ohne Ende<br />

Nach den Holzbauklötzen der frühen<br />

K<strong>in</strong>dheit gab es mit zunehmendem<br />

Alter auch Metallbaukästen und<br />

Elektro-Kästen. Damit konnte man<br />

dann - mit Batterie - Schaltungen für<br />

kle<strong>in</strong>e Lampen oder e<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>gel<br />

bauen. Es gab auch zwei Taster und<br />

Summer, verbunden mit Drahtleitung,<br />

für e<strong>in</strong>e Morsee<strong>in</strong>richtung. Dit, dit, dit<br />

- dah, dah, dah - dit, dit dit, also<br />

dreimal kurz, dreimal lang, dreimal<br />

kurz. Das war der <strong>in</strong>ternationale<br />

Seenotruf SOS (Save Our Souls, heißt<br />

Rettet unsere Seelen, unser Leben).<br />

Da me<strong>in</strong> Vater e<strong>in</strong>ige Jahre Funker<br />

war, <strong>in</strong>teressierte das me<strong>in</strong>e Freunde<br />

und mich besonders. Später bastelten<br />

wir auch mit alten Radios und<br />

funtionierenden K<strong>in</strong>dertelefonen und<br />

versuchten uns im „Raketenbau“.<br />

Begeisternd. Inspiriert dazu hatte uns<br />

der Sputnik. Es gab mehrere.<br />

An Spielen für dr<strong>in</strong>nen herrschte ke<strong>in</strong> Mangel. Menschärgere-Dich-nicht<br />

gehört(e) natürlich dazu.<br />

Diese Satelliten brachte die frühere Sowjetunion seit Herbst<br />

1957 <strong>in</strong>s Weltall. Manche werden sich auch noch an die<br />

Hünd<strong>in</strong> Laika er<strong>in</strong>nern, die bei e<strong>in</strong>er Mission mit auf die<br />

Erdumlaufbahn geschickt wurde.<br />

Hauptsächlich bastelten He<strong>in</strong>z, Wolfgang und ich, manchmal<br />

auch Rolf, zusammen an diesen Geräten. Wir nutzten<br />

schmale Kaffeedosen, bei denen Löcher im Boden für den<br />

„Düsen-Rückstoß“ dienen sollten. Es hat uns lange<br />

beschäftigt. E<strong>in</strong>mal hob die Dose sogar e<strong>in</strong>en runden halben<br />

Meter ab. Erfolg. Das war’s dann aber auch. Jedenfalls hat es<br />

jede Menge Spaß gebracht.<br />

Das galt auch fürs Radio. Wir bekamen heraus, dass der<br />

separate Lautsprecher e<strong>in</strong>es Altgeräts auch e<strong>in</strong> vortreffliches<br />

Mikrofon war, das selbst noch kle<strong>in</strong>ste Geräusche aufnahm.<br />

Das 40er-Jahre-Radio hatte auch Ausgangsanschlüsse. Diese<br />

wurden wiederum mit den E<strong>in</strong>gangsanschlüssen e<strong>in</strong>es<br />

neueren Radios verbunden. Und siehe da: Dort war dann<br />

alles zu hören. So übertrugen wir per Leitung S<strong>in</strong>gen und<br />

Gitarrenspiel und richteten auf dem Dachboden e<strong>in</strong> „Radio-<br />

Studio“ e<strong>in</strong>. Von dort gaben wir dann auch „Nachrichten“<br />

und „Kommentare“ ab. War das toll!<br />

Wir ersannen e<strong>in</strong> mit Batterie betriebenes Lichtspiel, bei dem<br />

durch Drehen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der Gehäusemitte platzierten kurzen<br />

Stielvorrichtung mit Metallenden immer wieder andere<br />

Lampen auf dem Gehäuse aufleuchteten. Auch gelang uns <strong>in</strong><br />

der „Technikabteilung“, die Leitung zweier Batterietelefone<br />

durch e<strong>in</strong>e Vorrichtung zu unterbrechen. Die Verb<strong>in</strong>dung<br />

wurde erst hergestellt, wenn <strong>in</strong> den Schlitz e<strong>in</strong>e Münze<br />

e<strong>in</strong>geworfen wurde. Allerd<strong>in</strong>gs musste sie immer wieder<br />

herausgenommen werden, bevor neu telefoniert wurde.<br />

Was für e<strong>in</strong>e wunderbare K<strong>in</strong>der- und Jugendwelt!<br />

Geschichten-Serie „<strong>Früher</strong> <strong>in</strong> <strong>Siegen</strong>“ , Teil 3, Mai 2016 Verlag Buch-Juwel, <strong>Siegen</strong>. Alle Rechte auf Fotos,<br />

Bildmontagen oder Reproduktionen sowie Texte © bei Verlag und presseweller.

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