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CERCLE DIPLOMATIQUE - CHINA SPEZIAL

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<strong>CHINA</strong> INTERVIEW<br />

Austria Trend PREMIUM<br />

HOTEL SAVOYEN<br />

VIENNA **** S<br />

Spitzentechnologien sind ja jetzt schon die<br />

Basis unserer guten wirtschaftlichen Beziehungen.<br />

Aber es gibt noch eine Menge weiterer<br />

Möglichkeiten. Zum Beispiel Kooperationen<br />

in den Bereichen Stadtplanung,<br />

fortgeschrittene Fertigung, Umweltmanagement<br />

oder grüne Wirtschaft ganz allgemein,<br />

im Wintersport und Tourismus –<br />

im Hinblick auf die Winterspiele 2022 in<br />

China – und letztlich der modernen Landwirtschaft.<br />

All dies gilt es zu forcieren und<br />

voranzutreiben. Und der vielleicht stärkste<br />

Motor dafür sind die Schwerpunkte des<br />

neuen, 13. Fünfjahresplans von China, in<br />

dem besonders die Konzentration auf Innovationen<br />

und die Vertiefung unserer<br />

Öffnung nach außen betont wird.<br />

Sie sprechen damit die gewaltige Transformation<br />

an, die Chinas Volkswirtschaft gerade<br />

durchmacht. Einerseits ein Wandel vom<br />

industriellen Kraftwerk der Welt zu einer<br />

stärker auf Konsum orientierten Dienstleistungs-Gesellschaft,<br />

die moderaten Wohlstand<br />

für alle schaffen will. Anderseits eine Abkehr<br />

vom immensen Wachstumstempo, das China<br />

lange aufgewiesen hat.<br />

Es stimmt, das Wachstum der chinesischen<br />

Wirtschaft hat sich verlangsamt und unser<br />

BIP ist 2015 „lediglich“ um 6,9 Prozent gestiegen,<br />

im ersten Quartal 2016 lagen wir<br />

bei plus 6,7 Prozent. Damit ist die chinesische<br />

Wirtschaft aber immer noch an der<br />

Spitze der Welt und steuert über 25 Prozent<br />

des Weltwirtschaftswachstums bei. Vergessen<br />

Sie nicht: Selbst ein jährliches Wachstum<br />

von sieben Prozent, und das ist die<br />

neue wirtschaftliche Normalität, bedeutet<br />

einen Jahreszuwachs um mehr als 800 Milliarden<br />

US-Dollar. Dies ist deutlich mehr<br />

als zu Zeiten eines zehnprozentigen Wachstums<br />

wie vor fünf Jahren.<br />

Es geht nun um ein langfristiges mittleres<br />

Wachstum und eine Optimierung der Entwicklungsqualität.<br />

Dazu haben wir unser<br />

Wachstum mit Absicht gedrosselt und<br />

Strukturreformen mit neuen Schwerpunkten<br />

eingeleitet: Wir wollen die Überkapazitäten<br />

und den Warenbestand abbauen, unsere<br />

Politik zur Innovationsförderung<br />

„Wir wollen in China bis zum<br />

Jahr 2020 allgemeinen Wohlstand<br />

für alle schaffen.“<br />

Zhao Bin (2.v.l.) mit dem Botschafts-Presseteam<br />

Xie Qian (r.) und Hao Ning (l.) mit CD-Autor Rainer<br />

Himmelfreundpointner.<br />

fortsetzen und die Schuldenrisiken der Lokalregierungen<br />

effektiv entschärfen. Aber<br />

unsere Entwicklungspolitik richtet sich<br />

natürlich nach den Strukturen und Bedingungen<br />

in den jeweiligen Provinzen und<br />

Regionen. Dort, wo noch sehr viel Grundstoffindustrie<br />

vorherrscht, etwa im Nordosten<br />

Chinas mit viel Kohle und Stahl,<br />

muss man andere Maßstäbe anlegen als in<br />

höher entwickelten Regionen wie beispielsweise<br />

rund um Shanghai, wo sehr hohe<br />

Standards gegeben sind. Daher setzen wir<br />

auf gezielte Investitionen je nach regionaler,<br />

industrieller Sruktur, die heute immer<br />

mehr strengen Umweltauflagen folgen.<br />

Und natürlich auf Bildung. Wir haben jetzt<br />

schon jährlich sieben Millionen Universitäts-Absolventen,<br />

wollen aber mehr.<br />

Wie lange glauben Sie, wird dieser Transformations-Prozess<br />

dauern?<br />

Nach dem Plan unserer Zentralregierung<br />

wollen wir bis 2020 allgemeinen Wohlstand<br />

für unsere Bevölkerung schaffen, die<br />

Analphabetenrate entscheidend reduzieren<br />

und ausreichend Wohnraum auf gutem<br />

Niveau für alle schaffen. Die zweite Etappe<br />

zur Hochentwicklung sollte 2050 vollendet<br />

sein.<br />

Bleibt noch Punkt drei unserer Beziehungen –<br />

der kulturelle Austausch. Wo sehen Sie hier die<br />

Highlights?<br />

Ich persönlich besuche ja praktisch alle<br />

zwei Wochen das Konzerthaus, bin sozusagen<br />

Stammgast, und hoffe, dass ich während<br />

meiner Amtszeit alle Symphonien<br />

von Bruckner und Beethoven hören kann.<br />

Wien, Salzburg, Mozart: wir Chinesen –<br />

vielleicht nicht alle, aber sehr, sehr viele –<br />

lieben die klassische Musik Österreichs.<br />

Seit 1987 wird in China jährlich das Neujahrskonzert<br />

der Wiener Philharmoniker<br />

übertragen. Auch die Salzburger Festspiele,<br />

wofür ja die Kulissen in China gebaut werden,<br />

sind in China immer besser bekannt.<br />

Und ich möchte auch auf einige Kooperationen<br />

im Film-Bereich hinweisen. Ich habe<br />

in Wien mehr alte chinesische Filme gesehen<br />

als in China selbst.<br />

PHOTOS: RALPH MANFREDA<br />

Schon in der Benennung unserer zahlreichen<br />

Veranstaltungsräume nach<br />

wichtigen Lebensstationen des Prinz<br />

von Savoyen sowie ihm bedeutenden<br />

Personen spiegelt sich unser Anspruch<br />

nach internationalem Flair in der Ausrichtung<br />

von Events. Im Hotel Savoyen<br />

wird Ihre Veranstaltung unabhängig von<br />

Zweck und Umfang für alle Gäste zu<br />

einem Ereignis wahrer Größe.<br />

Habe ich an alles gedacht?<br />

Ich glaube schon.<br />

Oder doch nicht? Egal.<br />

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