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Sachwert Magazin ePaper, Nr 43

Millionär mit 27 - Torben Käselow und sein Immobilienvermögen. Außerdem Marc Friedrich und Matthias Weik über Kapitalfehler, Thomas Hennings über Entgeldoptimierung und Ronny Wagner über Gold.

Millionär mit 27 - Torben Käselow und sein Immobilienvermögen. Außerdem Marc Friedrich und Matthias Weik über Kapitalfehler, Thomas Hennings über Entgeldoptimierung und Ronny Wagner über Gold.

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Goldmarkt<br />

noch nicht wissen. Es ist ein Liquiditätspuffer,<br />

der es dem Anleger erleichtert, für<br />

das Unerwartete gewappnet zu sein. Wer<br />

Gold primär in der Erwartung einer Rendite<br />

kauft, sollte die Finger davon lassen.<br />

Ist Gold zu teuer?<br />

Die Finanzkrise ist bei weitem noch nicht<br />

ausgestanden und Gold sowie die anderen<br />

Edelmetalle werden in einem verstärkten<br />

Ausmaß in den kommenden Jahren<br />

eine wesentlich wichtigere Rolle spielen,<br />

als dies in der jüngeren Vergangenheit<br />

der Fall war. Im Vergleich zu allen anderen<br />

Anlageklassen spielt Gold eine nach<br />

wie vor untergeordnete Rolle in unserem<br />

heutigen Weltfinanzsystem.<br />

Höchst besorgniserregend ist hingegen<br />

das Ausmaß der weltweiten Schuldenspirale,<br />

das in den letzten Jahren an Dynamik<br />

zugenommen hat. Die Geldmenge<br />

stieg seit 1971 um satte 7,2 % pro Jahr.<br />

Alarmierend ist die weitgehende Gleichgültigkeit<br />

gegenüber dieser Entwicklung.<br />

Gemäß den Berechnungen des renommierten<br />

kanadischen Ökonomen David<br />

Rosenberg liegt die Summe aller weltweit<br />

bestehenden Verpflichtungen bei 200<br />

Trillionen Dollar. Die Zahl allein entzieht<br />

sich aller Vorstellungskraft aber vielleicht<br />

hilft das folgende Beispiel: 200 Trillionen<br />

Dollar in Hundert Dollar Noten aufeinander<br />

gelegt ergibt einen Stapel in der Höhe<br />

von 18.392.6 Kilometern. Zum Vergleich:<br />

alles Gold dieser Welt (165.000 Tonnen),<br />

das in den letzten 6.000 Jahren gefördert<br />

worden ist und in Banktresoren oder<br />

Schmuckschatullen lagert, findet in weniger<br />

als 3 großen Schwimmbecken (50 m x<br />

25 m x 2.5 m) Platz.<br />

Schulden haben unangenehme Charakterzüge,<br />

die niemals vergessen werden<br />

dürfen. Der Kreditempfänger verpflichtet<br />

sich zu einer regelmäßigen Zinszahlung<br />

und der Anstand sowie die Vertragsverbindlichkeiten<br />

sehen generell eine Rückzahlung<br />

des geliehenen Betrages vor. Die<br />

Einhaltung dieser Verpflichtungen muss<br />

jedoch aufgrund des derzeitigen wie auch<br />

zukünftigen finanziellen und wirtschaftlichen<br />

Umfeldes mit Fragezeichen verbunden<br />

werden. Werden die Menschen,<br />

Unternehmen und der Staat in Zukunft<br />

in der Lage sein, ihre Verpflichtungen<br />

gegenüber den Geldgebern zu erfüllen?<br />

Schulden schränken zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten<br />

stark ein. Es ist eine<br />

Wette in die Zukunft. Dazu ist es notwendig,<br />

dass wir die Zukunft grundsätzlich<br />

besser bewerten als die Gegenwart. Ich<br />

sehe diese Erwartungshaltung an die Zukunft<br />

anhand des Goldpreises. Ein hoher<br />

Goldpreis ist weniger das Ergebnis spekulativer<br />

Käufe profitgetriebener Anleger,<br />

sondern mehr ein Ausdruck zunehmender<br />

geopolitischer Fehlentwicklungen und einer<br />

pessimistischen Zukunftserwartung.<br />

Es zeichnen sich daher einschneidende<br />

Konsequenzen für private und öffentliche<br />

Haushalte aus jahrelangem fehlgeleitetem<br />

Handeln ab. Unsere heutigen Währungen<br />

haben ihr Verfallsdatum bereits überschritten.<br />

Der Begriff „Währung“ leitet<br />

sich aus dem Wort „bewahren“ ab. Was<br />

soll hier bewahrt werden? Die Kaufkraft!<br />

Gold wird für sich in diesem Umfeld eine<br />

neue Rolle definieren müssen, und es ist<br />

zu vermuten, dass die Schwäche der Anderen<br />

es weiter stärken wird.<br />

Wir stehen mitten in einer größeren Umwandlung<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Es ist der Übergang von einer Alten<br />

Welt zu einer Neuen Welt. Das geht nicht<br />

reibungslos. Die Krisen der Gegenwart<br />

sind die Geburtswehen der Neuen Welt.<br />

Im Zuge dieser Veränderung wird sich<br />

weltweit fast alles ändern, was Menschen<br />

tun, wie sie es tun und warum sie es tun.<br />

Fakt ist: Das Finanzsystem in seiner heutigen<br />

Form wird verschwinden. Solche<br />

epochalen Umbrüche sind bisher etwa<br />

alle 300 Jahre vorgekommen.<br />

Eine neue<br />

Zivilisation ist daraus<br />

entstanden. Immer<br />

wieder ist es dabei zu<br />

tiefgreifenden Wirtschaftskrisen<br />

gekommen.<br />

Auf die Frage<br />

nach dem aktuellen<br />

Stand der Krise können<br />

wir nur antworten:<br />

Die größten Schwierigkeiten stehen<br />

noch bevor. Die bisherigen Maßnahmen<br />

zur Lösung der Finanzkrise haben zwar<br />

Zeitgewinn gebracht, aber so gut wie keine<br />

der Ursachen wurde dadurch beseitigt.<br />

Mit den riesigen Finanzmitteln hat man<br />

die alten Strukturen zementiert, statt die<br />

nötigen Veränderungen herbeizuführen.<br />

Was ist zu tun?<br />

Die grundlegende Idee hinter einer jeden<br />

Geldanlage ist, dass nach Ablauf des gewählten<br />

Anlagehorizonts ein Geldbetrag<br />

zur Verfügung steht, dessen Kaufkraft<br />

mindestens genauso groß sein soll, wie<br />

zu Beginn des Anlageprozesses. Wichtig<br />

ist zu erkennen, welche Anlageformen<br />

in Zukunft in der Lage sein werden, diese<br />

Kriterien zu erfüllen. Es macht daher<br />

keinen Sinn, in die Vergangenheit zu blicken<br />

und zu schauen, welche Anlage sich<br />

dort am besten entwickelt hat. Es wird<br />

Der Begriff „Währung“<br />

leitet sich aus dem Wort<br />

„bewahren“ ab.<br />

Was soll hier bewahrt<br />

werden? Die Kaufkraft!<br />

immer dann eine Strategie notwendig,<br />

wenn wir nicht wissen, wie die Zukunft<br />

aussieht. Die meisten Anleger und deren<br />

Berater verwenden keine Zeit darauf, eine<br />

langfristig ausgerichtete Anlagestrategie<br />

zu entwickeln. Diese zu finden, ist wahrlich<br />

eine Herkulesaufgabe. Doch sie muss<br />

gemeistert und auf die persönlichen Bedürfnisse<br />

ausgerichtet werden. Die Auswahl<br />

des richtigen Finanzproduktes ist<br />

vor diesem Hintergrund von eher untergeordneter<br />

Bedeutung. Die Historie zeigt,<br />

dass die meisten Anleger in den letzten<br />

Jahrzehnten ihr Geld in unrentable Anlageformen<br />

gesteckt haben. Nach Kosten,<br />

Steuern und Inflation (Achtung: Hier ist<br />

nicht die mit der Inflation oft verwechselte<br />

Teuerung gemeint.) wird bei den meisten<br />

Anlageformen Kaufkraft vernichtet.<br />

Unser Geldsystem baut darauf, dass sich<br />

Geld (Kaufkraft) von selbst durch den Zinseszins<br />

vermehrt.<br />

Exzessive Erhöhungen der Geldmenge<br />

führen bei gleichzeitig schwächelnder<br />

Wirtschaftsentwicklung, zu teilweise<br />

dramatischen Kaufkraftverlusten. Bei der<br />

Auswahl des richtigen Finanzproduktes<br />

sind daher Fehler unvermeidlich. Aber:<br />

Fehler gehören zum Leben.<br />

Fehler ist nicht gleich<br />

Fehler<br />

Worin liegt der Unterschied<br />

zwischen<br />

gewöhnlichen und<br />

strategischen Fehlern?<br />

Gewöhnliche Fehler,<br />

wie beispielsweise die<br />

Wahl eines Produktes,<br />

welches nicht einmal<br />

die Inflationsrate erwirtschaftet, kann man<br />

rechtzeitig entdecken und daher meistens<br />

wirksam korrigieren. Strategische Fehler<br />

(z.B. falsches Verständnis für unser Geldsystem)<br />

hingegen sind irreparabel, weil man<br />

sie meist erst entdeckt, wenn es schon zu<br />

spät ist. Weil meist die wirklich entscheidenden<br />

Informationen gar nicht verfügbar<br />

sind. Denn dazu sind die täglich auf uns<br />

einströmenden Informationen viel zu komplex,<br />

müssen Anlagestrategien dagegen<br />

robust sein. Darüber hinaus sind für Strategien<br />

in Wahrheit nicht Informationen,<br />

sondern Muster wichtig: die Verlaufsmuster<br />

vergangener Wirtschaftszyklen.<br />

Der richtigen Strategie liegt also das Erkennen<br />

von Mustern, insbesondere von<br />

Mustern des Wandels, zugrunde. Eine<br />

Aufgabe, der sich der Verein Schule des<br />

Geldes e.V. verschrieben hat und die wir<br />

in den nächsten Ausgaben noch stärker<br />

beleuchten werden.

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