Titelthema:Vollversammlung der KJF Fulda/Neuwahlen des KJFA
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Planübung als Ausbildungshilfe zum besseren Verständnis<br />
Die Jugendfeuerwehr Burghaun beschaffte<br />
sich kürzlich zur Feuerwehrausbildung und<br />
dem hiermit verbundenen technischen Verständnis<br />
ein “Planspiel“.<br />
Es handelt sich hierbei nicht, wie es bei den<br />
Feuerwehren vermehrt verbreitet ist um eine<br />
Miniaturstadt, wie man es aus <strong>der</strong> Führungsausbildung<br />
kennt, son<strong>der</strong>n um Karten und<br />
Bilddarstellungen von Mannschaft und Einsatzmitteln.<br />
Bei Ausbildungsform „Planübung“ wird eine<br />
angenommene Lage bzw. ein Schadensereignis<br />
anhand einer Miniaturstadt, die meist<br />
mit einer Spielzeugeisenbahn zu vergleichen<br />
ist, dargestellt. Die Vorstellung zum Einsatzort<br />
kann hierdurch von Feuerwehrleuten besser<br />
nachvollzogen werden.<br />
Die taktisch richtige Vorgehensweise vom<br />
Alarm über die Abfahrt zur Einsatzstelle sowie<br />
die Einsatzabwicklung kann dann Schritt für<br />
Schritt in meist kleinen Ausbildungsgruppen<br />
durchgesprochen werden.<br />
Diese Ausbildungsform ist jedoch nicht für<br />
jeden Feuerwehrangehörigen zutreffend, weil<br />
durch die Unterschiedlichen Ausbildungen<br />
die Planübung nur auf die Führungsebene<br />
Gruppenführer und darüber hinaus für die<br />
Führungsebene geeignet ist. Für die „normale<br />
Feuerwehrmannschaft“ ist diese Ausbildungsform<br />
aufgrund <strong>des</strong> Hintergrundwissens und<br />
<strong>der</strong> zusätzlichen Aufgaben einer Führungskraft<br />
nicht unbedingt geeignet.<br />
Bei <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr Burghaun<br />
angeschafften Planübungsvarianten kann<br />
am auch hervorragende Übungsbeispiele für<br />
Mannschaftsdienstgrade durchführen. Feuerwehrangehörige<br />
sind durch taktische Zeichen<br />
o<strong>der</strong> Fotos dargestellt, einzelne Ausrüstungsgegenstände,<br />
wie etwa Schläuche, Strahlrohre<br />
und Aggregate sind bildlich zu erkennen.<br />
Auch beson<strong>der</strong>e Gefahrenhinweise, Passanten<br />
und Gefahrensymbole sind in Form von so genannten<br />
Son<strong>der</strong>steinen gekennzeichnet und<br />
gut dargestellt.<br />
Planfel<strong>der</strong> wie beispielsweise Häuser mit verschiedenen<br />
Ansichten, Verkehrswege, Gewässer<br />
können beliebig zusammengesetzt werden.<br />
Feuerwehr- und Zivilfahrzeuge sind ebenfalls<br />
bildlich dargestellt. Das Feuer wird durch Wolle<br />
dargestellt und bildet für den Übenden ein relativ<br />
realistisches Ansehen. Die Entfernungen<br />
können mit einem Maßstabslineal bemessen<br />
werden und auch die allgemeine Ausgangslage<br />
kann mit Hilfe einer Tafel alle Informationen<br />
anzeigen.<br />
Auch beson<strong>der</strong>e Darstellungen wie eine Baustelle<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>wettbewerb <strong>der</strong> Deutschen<br />
Jugendfeuerwehr können hervorragend<br />
nachgestellt werden. Hierbei können die Aufgaben<br />
je<strong>der</strong> Einsatzkraft in einer taktischen<br />
Einheit o<strong>der</strong> für den Wettbewerb genau beschrieben<br />
werden.<br />
Das Ziel eines Planspiels ist es, den Übenden<br />
das richtige Verhalten an <strong>der</strong> Einsatzstelle zu<br />
vermitteln.<br />
Die Feuerwehrmitglie<strong>der</strong> sollen das taktische<br />
Vorgehen bei verschiedensten Einsätzen erkennen<br />
und über die Lage diskutieren. Sie<br />
sollen angeregt werden, situationsabhängige<br />
Entscheidungen zu treffen, Einsatzprioritäten<br />
festzulegen und in die Befehlssprache umzusetzen<br />
bzw. sich auf Grund von Befehlen am<br />
Einsatzort richtig auszurüsten und zu verhalten.<br />
Der Ablauf einer so genannten Planübung<br />
wird in mehrere Schritte aufgeteilt.<br />
Zu Beginn kommt die Alarmierung über Sirene<br />
o<strong>der</strong> Meldeempfänger und die Anmeldung<br />
bei <strong>der</strong> zuständigen Leitfunkstelle. Hiernach<br />
folgen das Ausrücken mit dem Feuerwehrfahrzeug<br />
und die Fahrt zur Einsatzstelle.<br />
Die entsprechenden Funkmeldungen sind<br />
hier immer zu beachten. Nach Ankunft an <strong>der</strong><br />
Einsatzstelle kommt die Lagererkundung mit<br />
Aufstellung <strong>der</strong> Einsatzfahrzeuge. Die erste<br />
Lagemeldung ist ebenfalls zu berücksichtigen.<br />
Bei <strong>der</strong> Erkundung <strong>der</strong> Einsatzstelle sind die<br />
möglichen Gefahren zu beachten.<br />
Danach folgen die Planungsphase mit <strong>der</strong> Lagebeurteilung<br />
und <strong>der</strong> Entschluss <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
zur Gefahrenabwehr.<br />
Die hieraus resultierenden Maßnahmen werden<br />
anschließend mit Befehlen an die Mannschaft<br />
übermittelt. Die entsprechenden Lagemeldungen<br />
und eventuell Anfor<strong>der</strong>ung von<br />
Rettungsmittel o<strong>der</strong> weiteren Einsatzkräften<br />
o<strong>der</strong> Einsatzmittel müssen ebenfalls berücksichtigt<br />
werden. Am Ende kommen das Abrücken<br />
vom Schadensort und die Wie<strong>der</strong>herstel-<br />
lung <strong>der</strong> Einsatzbereitschaft.<br />
Der Übungsleiter muss entscheiden, ob die<br />
taktischen Einsatzgrundsätze unter Beachtung<br />
<strong>der</strong> Dienstvorschriften und <strong>der</strong> Sicherheitsbestimmungen<br />
angewandt worden sind.<br />
Weiterhin sollte er den Überblick behalten, dass<br />
alle Einsatzentscheidungen unter Berücksichtigung<br />
aller verfügbaren Informationen o<strong>der</strong><br />
aufgrund von emotionalen bzw. vorschnellen<br />
Entscheidungen getroffen worden sind.<br />
Ferner ist zu prüfen, ob die Verhältnismäßigkeit<br />
<strong>der</strong> Mittel gewahrt worden ist. Eine Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Einsatzlage kann ebenfalls je<strong>der</strong>zeit<br />
vorkommen. Hierbei sind ständig alle<br />
Lösungsansätze zu berücksichtigen und ggf.<br />
mit den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n abzustimmen.<br />
In einer <strong>der</strong> letzten Gruppenstunden wurde<br />
die neue Planübung von den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Jugendfeuerwehr Burghaun ausgetestet und<br />
verschiedene Szenarien nachgestellt.<br />
Die Jugendlichen konnten hier auch ihre eigenen<br />
Phantasien einfließen lassen.<br />
Wir haben hier eine Ausbildungshilfe beschafft,<br />
die in verschiedenen Unterrichtseinheiten<br />
eingebunden werden kann, damit die<br />
Gruppenstunde abwechslungsreicher und<br />
interessanter gestaltet werden kann, so <strong>der</strong><br />
Jugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann.<br />
(JF Burghaun)