Wochenblick Ausgabe 08/2016
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18 UNSERE LEUTE<br />
50 Jahre Alpenoberkrainer:<br />
„Wir spielen immer wieder<br />
gern in Oberösterreich“<br />
Am Samstag (14. Mai) feiern<br />
die Alpenoberkrainer in<br />
Bohinj in der Nähe von Bled<br />
nicht nur ihr 50jähriges Jubiläum,<br />
sondern auch 30 Jahre<br />
den legendären „Alpenoberkrainerabend“,<br />
eine der größten<br />
musikalischen Veranstaltungen<br />
in Slowenien.<br />
Natürlich haben sich Darbietungen<br />
und Gruppe<br />
im Laufe der<br />
Jahre verjüngt,<br />
doch der Sound ist derselbe<br />
geblieben. So kann man<br />
nur spielen, wenn man aus<br />
der Krain kommt. Tatsächlich<br />
sind die Musiker fast alle in<br />
Slowenien zu Hause. Nur der<br />
Gitarrist Marjan Popovic, der<br />
Nachfolger des verstorbenen<br />
Joze Antonic, hat leider kein<br />
„Mädel aus Krain“ gefunden<br />
wie es in einem Hit der Alpenoberkrainer<br />
heißt, sondern<br />
aus Sierning bei Steyr,<br />
weshalb er jetzt auch dort<br />
wohnt.<br />
Das trifft sich gut, weil die<br />
Leo Walch<br />
leo.walch@wochen-blick.at<br />
restlichen Bandmitglieder<br />
mit Oberösterreich ebenfalls<br />
sehr verbunden sind. „Wir<br />
haben hier früher viel gespielt<br />
und immer ein begeistertes<br />
Publikum vorgefunden“, betont<br />
Bandleader und Posaunist<br />
Janez Per, der trotz seines<br />
Alters von 70 Jahren noch immer<br />
gut bei Puste ist. „In den<br />
letzten fünf Jahrzehnten waren<br />
wir hier bei allen großen<br />
Festen im Land.“ Zuletzt haben<br />
die Alpenoberkrainer im<br />
Vorjahr vielbejubelt in Wilhering<br />
und Linz-Auwiesen gastiert.<br />
Das dürfte auch so bleiben.<br />
„Denn so lange es der<br />
liebe Gott zulässt, werde ich<br />
auf der Bühne<br />
stehen“,<br />
sagt Per, der<br />
in seiner Freizeit<br />
aber gern auf dem Traktor<br />
sitzt und seine Landwirtschaft<br />
betreibt. „Das ist mein<br />
Hobby“.<br />
Noch heute singen und spielen<br />
die Alpenoberkrainer bei<br />
ihren Auftritten alles live.<br />
Da ist jeder Ton natur pur!<br />
In Deutschland sind auch<br />
heuer wieder einige Auftritte<br />
mit Saso Avsenik und seinen<br />
Oberkrainer vorgesehen. Saso<br />
ist der Enkel von Slavko Avsenik,<br />
dem legendären Erfinder<br />
des Oberkrainer Sounds.<br />
Zur heutigen Besetzung der<br />
Alpenoberkrainer gehören<br />
der heute auch schon 70jährige<br />
E. Semeja (Akkordeon), F.<br />
Macek (Klarinette), D. Tkavc<br />
(Trompete), M. Popovic (Gitarre)<br />
sowie J. Per (Bass, Barton,<br />
Posaune) und die Sänger<br />
A. Zore, M. Mozina und O.<br />
Pestner.<br />
Foto: Alpenoberkrainer<br />
Humorist Rudi Reingruber hat Krebs<br />
Einmal noch in die USA zu<br />
Ex-Ski-Star Klaus Heidegger<br />
Seit 40 Jahren zieht er schon als<br />
Humorist durchs Land, doch<br />
der breiten Öffentlichkeit ist der<br />
heute in Linz-Kleinmünchen lebende<br />
Rudi Reingruber kaum<br />
bekannt. Dabei hat er schon vor<br />
den größten Showgrößen und<br />
Sportkanonen dieses Landes seine<br />
Witzchen gerissen und Lacher<br />
kassiert.<br />
Zu seinen Zuhörern gehörten<br />
Udo Jürgens, Franz Beckenbauer,<br />
Karl-Heinz Rumenigge,<br />
David Zwilling, Annemarie<br />
Moser-Pröll, Toni Sailer,<br />
Karl Schranz, Franz Klammer,<br />
Paul Breitner und viele andere<br />
mehr… Das kann nicht jeder<br />
Entertainer von sich sagen<br />
und ist schon ein ganz schöner<br />
Erfolg für jemanden, der „aus<br />
dem Kuhstall kommt“ wie Rudi<br />
Reingruber jedem unverblümt<br />
sagt, der ihn nach seiner kunft fragt.<br />
„Ich war Knecht auf einem<br />
Bauernhof “, erzählt der 78jährige,<br />
der in Neuhofen/Krems<br />
aufgewachsen ist und eigentlich<br />
„nie eine Chance hatte,<br />
diese aber nutzte“ wie er<br />
spitzbübisch<br />
schmunzelnd<br />
anmerkt, in dem er in die<br />
Kunstfigur des unterhal-<br />
Hertenden<br />
Sport reporters<br />
schlüpfte. „Acht Jahre<br />
lang habe ich die<br />
Ski-Nationalmannschaft<br />
als Stegreif-<br />
Komödiant begleitet“,<br />
schwelgt Rudi in seinen<br />
Erinnerungen, in denen<br />
sich nicht nur ten finden.<br />
Zu den verlässlichsten Förderern<br />
seiner „Karriere“<br />
gehörte<br />
ÖOC-Präsident<br />
Leo Wallner. „Ein feiner<br />
Mensch, der mich nie im<br />
Stich gelassen und immer<br />
wieder einmal einen Hunderter<br />
zugesteckt hat“, sagt<br />
Rudi, der nie Gagen für<br />
seine Auftritte verlangte,<br />
sondern immer nur den<br />
Hut herumgehen ließ. In<br />
den guten Zeiten war dieser<br />
gut gefüllt, in den weniger<br />
guten Zeiten wie jetzt ist<br />
dieser Hut des Mindestrentners<br />
ziemlich leer. Sonnensei-<br />
Dennoch<br />
hat es Reingruber geschafft, ein<br />
wenig Geld zusammenzukratzen,<br />
um demnächst zu seinem<br />
Freund, dem ehemaligen Skirennläufer<br />
und heutigen Millionär<br />
Klaus Heidegger in die<br />
USA zu reisen.<br />
„Ich muss schnell machen“, sagt<br />
Rudi, „denn ich habe Krebs.<br />
Wie lange er noch leben wird,<br />
weiß er nicht, doch der Doktor<br />
habe zu ihm gesagt, die Amerika-Riese<br />
könne er auf jeden<br />
Fall antreten. Nun hofft er, dass<br />
auch noch die acht Minuten<br />
lange TV-Reportage zu sehen<br />
bekommt, die der ORF kürzlich<br />
für die Sendung „Thema“<br />
mit Reingruber über sein Alleinunterhalter-Dasein<br />
gedreht<br />
hat. Als Termin für die Ausstrahlung<br />
wird ihm auf Nachfrage<br />
immer<br />
nur gesagt:<br />
„Demnächst,<br />
wenn’s<br />
passt.“<br />
Foto: <strong>Wochenblick</strong>