De:Bug 179
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>179</strong><br />
ALBEN<br />
ursprünglichen Soundtrack ihre Stücke Nr. 98 bis 103 abgeleitet (daher<br />
der Albumtitel); die 100, das längste Stück hier, feiern sie mit Gästen.<br />
Die introvertierten Gitarrenklänge eines Tam, Sara Henriques<br />
portugiesische Lautfragmente, recht versteckt Shirley Resendes Akkordeon:<br />
ein Ruhepol. Auf 102 darf sich dann ganz langsam eine Pianofigur<br />
aus dem Ei pellen, perkussive Klinger treten erst im letzten<br />
Stück wirklich hervor. Aber wenn sie überm Brummteppich von 101<br />
ihre mechanischen Pseudo-Guiros auf- und ab-, vor- und zurückschwellen<br />
lassen, sind @c in ihrem stärksten, eigensten Element.<br />
www.cronicaelectronica.org<br />
multipara<br />
Ensemble Economique - Light That Comes, Light That Goes<br />
[<strong>De</strong>novali/DEN187 - Cargo]<br />
Verwaschene Synthies, hier und da eine Violine, überall samtweiche<br />
Düsterheit - you know the drill. Brian Pyles<br />
erste Veröffentlichung für <strong>De</strong>novali schmiegt<br />
sich perfekt an die Labelästhetik. Atmosphärisch,<br />
nachttrunken, ambientig, aber auch<br />
ein wenig im Kreis wandernd. Auch auf<br />
“Light That Comes, Light That Goes“ ist vieles<br />
nicht so gefährlich und mutig wie einem<br />
vielleicht suggeriert werden will. Pyle ist<br />
dennoch ein stimmiges Album gelungen, das allerdings eher wie ein<br />
Klangtagebuch wirkt und wohl keiner außer ihm selbst bis zum Punkt<br />
einer großen Wirkung entschlüsseln kann. Ausnahme: der Opener. Die<br />
leidende Flüsterstimme mit Italo-Horror-Triangeln im Hintergrund ist<br />
unmissverständlich. Fans des Labels sollten zugreifen, alle anderen<br />
vorher mal reinhören.<br />
www.denovali.com<br />
tn<br />
Magik Markers - Surrender To The Fantasy<br />
[Drag City/DC482 - Rough Trade]<br />
Rausgeschossen. Die Magik Markers erinnern einen erfreulicherweise<br />
daran, dass die Welt nicht nur aus Alltag besteht.<br />
Verhuscht klingt zu niedlich. <strong>De</strong>utlich<br />
sind sie aber auch nicht. Das (nun wieder)<br />
Trio verschwimmt in seinen Sounds schon<br />
ganz gehörig, eingerahmt von Distortion und<br />
Feedback rutschen die Songs durch den<br />
Winter und scheinen doch (siehe das Cover<br />
von "Surrender To The Fantasy") auch Farbe,<br />
Sommer und Crazyness auszustrahlen. Bei "Mirrorless" sowie vor allem<br />
"Acts of <strong>De</strong>sparation" und "American Sphinx Face" fällt einem<br />
plötzlich angenehmst ein, dass Spacemen 3 mal richtig harte Drogen<br />
genommen und die Flaming Lips "You're fucked if you do, and you're<br />
fucked if you don't" gesungen haben. Schwitz. Homerecording. Ab in<br />
die Garage. Lauter drehen. Und sich rausschießen. Gleich nochmal.<br />
"Ooo, who, who". Schepper.<br />
www.dragcity.com<br />
cj<br />
David Berezan - Allusions sonores<br />
[Empreintes DIGITALes/IMED 13122 - Metamkine]<br />
Dass Klänge und unser Umgang mit ihnen sich nicht in einem abstrakten<br />
Raum abspielen, sondern immer mit einer<br />
Fülle von Funktionen, Zusammenhängen,<br />
Bedeutungen aufgeladen sind, zieht<br />
sich durch diese Sammlung von fünf jüngeren<br />
Stücken des elektroakustischen Komponisten<br />
David Berezan. Keine Überraschung,<br />
dass sich diese Ausrichtung (im akusmatischen<br />
Kontext keine selbstverständliche)<br />
etwa darin zeigt, dass gleich zwei davon Aufnahmen aus Bali verarbeiten,<br />
dessen gesellschaftlicher Alltag auf ganz besondere Weise musikalisch-rituell<br />
durchwirkt ist: Eine Komposition rund um die Klangwelt<br />
eines Galungan-Fests wie auch eine Klangdiffusions-Etüde über einen<br />
einzelnen Daumenklaviersound. So richtig zum Schillern kommen<br />
Assoziationen im letzten Stück, das die zirpenden Töne sogenannter<br />
Nachtigallen-Böden – Quasi-Alarmanlagen einiger japanischer Tempel<br />
und Paläste – zum Ausgang nimmt. <strong>De</strong>n Anfang macht ein nicht<br />
weniger inspirierendes Stück zu Klang- und Funktionsaspekten um<br />
Meeresbojen – Wasserplätschern, elektronische Signale, Positionsbestimmung;<br />
und schließlich, als ganz persönlicher Kern: ein Klangfächer<br />
der Badlands um Calgary/Alberta, die Heimat von Berezan (der<br />
inzwischen akademisch in Manchester verankert ist). Alles klare Ideen,<br />
weniger Klangreisen als Einladungen in aufgespannte Räume, deren<br />
Geschichten und Situationen auf eigene Faust nachzuspüren.<br />
www.empreintesdigitales.com<br />
multipara<br />
Optimo - Dark Was The Night<br />
[Endless Flight/efcd11 - Kompakt]<br />
Große Mission: Blind Willie Johnsons Song "Dark Was The Night, Cold<br />
Was The Ground“ als Ausgangspunkt einer<br />
Mix-CD. Zusammen mit Bach, Beethoven,<br />
Gamelan-Musik und indischen Ragas wurde<br />
der Song als musikalischer Garant für<br />
menschliche Kultur auf Mutter Erde auf goldenes<br />
Vinyl gepresst und mit dem Voyager<br />
Spaceship 1977 ins All geschossen. <strong>De</strong>r<br />
Blues-Song als Botschaft der menschlichen<br />
Einsamkeit, so heißt es. Soweit der mögliche (Pressezettel-)Background.<br />
Sonderlich happy geht es auf den 21 Tracks auch tatsächlich<br />
nicht her. Eher zeigt sich ein (typisch) britisch-schottischer Gang durch<br />
(post)industrielle Brachlandschaften, allerdings nicht im strengen<br />
wavigen Sinne. <strong>De</strong>nn Scheuklappen tragen die beiden Schotten auch<br />
dieses Mal nicht: Von Terrence Dixon zu Recondite, Kode9 und Byetone,<br />
Florian Hecker und Nurse With Wound zu den Kölner Voigten. Sehr<br />
schön wie Konzepte und Ästhetiken ganzer Musikkulturen schlichtweg<br />
ignoriert und in teils sehr holpriger, rauer Dichte technisch ruppig<br />
zusammengewurstet werden. <strong>De</strong>m Gegenstand tun sie dabei aber<br />
keine Gewalt an. Im Gegenteil kommt in dieser fast punkigen Herangehensweise<br />
das Dramatisch-Dystopische erst so richtig triefend zur<br />
Geltung. Vielleicht müsste man den Empfängern im All nur noch erklären,<br />
dass hierzuerde zu solcher Musik auch getanzt wird und dabei<br />
sogar wirklich Freude aufkommt.<br />
www.mulemusiq.com/<br />
malte<br />
Pangaea - Fabriclive 73<br />
[Fabric - Rough Trade]<br />
Ein darkes Gewusel, das war zu erwarten, aber natürlich auch immer<br />
Tracks, die voller deeper Stimmung sind. Egal, ob die Beats flattern<br />
oder tief in die Tunneltechnowelten hinabgestiegen wird, es geht immer<br />
um die dunkle Peaktime, in der man sich in den blitzend klonkigen<br />
Welten mit ganzem Körper verliert. Schnell, dicht gemixt, überleben<br />
die einzelnen Tracks hier dennoch, weil sie einfach in sich zu untoolig<br />
sind. <strong>De</strong>finitiv ein böser Mix, der doch irgendwie nicht nur auf Gewalt<br />
der Sounds aus ist, sondern immer wieder im Schreddern ein Licht<br />
findet. Bonuspunkte für den "Something For Your Mind"-Mix von<br />
Speedy J.<br />
www.fabriclondon.com<br />
bleed<br />
Hospitality - Trouble<br />
[Fire/53941 - Cargo]<br />
Die britischen Primitives, die mal nach The Jesus & Mary Chain den<br />
Noise Pop verkündeten, haben neulich ja ein<br />
leider schlimm-langweiliges Comeback-Album<br />
produziert. Gar nicht nötig, vielleicht<br />
besser lassen, denn in diesem Fall gibt es viel<br />
spannendere junge Bands. Hospitality koppeln<br />
diese Attitüde, ein bisschen Indie und<br />
Noise und Beat Pop mit Saint Etienne und -<br />
aha - sogar einem kleinen weiblichen Crooner-Einschlag<br />
à la Cat Power (v.a. die Stimme). Amber Papini, Brian<br />
Betancourt und Nathan Michel spielen einen Synthie-geprägten Gitarren-Pop,<br />
der durchaus dancige Elemente aufgesogen hat, lassen<br />
auch mal Soul und Funk durch die Hinterstube herein. Angenehmes<br />
Indie-Einlullen. Schön.<br />
www.firerecords.com<br />
cj<br />
Haf Haf - Notch LP<br />
[Gang Of Ducks/GOD004]<br />
Gang Of Ducks setzt seine Serie ziemlich außergewöhnlicher Releases<br />
hier nahtlos auf einem Album von Haf Haf<br />
fort, der, die, das alles zertrümmert, was ihm,<br />
ihr unterkommt und dabei doch irgendwie<br />
noch eine Illusion von Groove erzeugt. Peitschen,<br />
Synths am Rande des Zusammenbruchs,<br />
kaputter Rock auf 17 UpM, Kellersound<br />
für verwirrte HipHop-Epigonen der<br />
verschrobenen Art, Opern der industriellen<br />
Verzückung eines Slowmoraves belgischer Ketaminüberdosierten<br />
und mehr. Eine Platte, die wie mit einem Bagger produziert klingt,<br />
eingerissen, umgecoded und am Ende doch irgendwie mit letzter<br />
Kraft wieder auferstanden. Eigenwillig, intensiv, böse, dark und doch<br />
voller Spannung.<br />
bleed<br />
Les Vampyrettes - Les Vampyrettes<br />
[Grönland - Cargo]<br />
"In den Löchern, auf den Halden lauern seltsame Gestalden! Aus der<br />
Säure, aus dem Schrott; aus dem Schleim und aus dem Kot - wo<br />
Blastik und Blasma sich verbanden, kriechen sie hervor, die Biomutanten!"<br />
Heidewitzka! 1980 tat sich der Ex-Can-Bassist Holger Czukay<br />
mit Conny Planck zusammen, jenem Mann, der fast jedes wichtige<br />
Krautrockalbum der 70er und frühen 80er produziert hat. Drei verstrahlte<br />
Hörstücke, für die jeweils eine Bassfigur, sparsamst effektive<br />
Perkussion und geheimnisvolles Blubbern, Klappern und Wabern ausreichen.<br />
"<strong>De</strong>r Irrsinn kriecht von West nach Osten; die Augen fangen<br />
an zu rosten..." Doll!<br />
asb<br />
Lubomyr Melnyk - Windmills<br />
[Hinterzimmer Records/HINT19]<br />
<strong>De</strong>r Hochgeschwindigkeits-Pianist und Minimalist Lubomyr Melnyk,<br />
Begründer des "Continuous Music"-Konzepts,<br />
hat sich für sein jüngstes Opus von einem<br />
frühen Disney-Zeichentrickfilm inspirieren<br />
lassen. "Windmills" erzählt aus dem<br />
Leben einer jahrhundertealten Windmühle,<br />
der die Naturgewalten kräftig zusetzen und<br />
die sie am Ende dahinraffen. Die mit zwei<br />
ausgedehnten Teilen und einem langen<br />
"Song" angelegte Komposition hebt langsam an, nimmt Fahrt auf und<br />
rattert dann, Melnyks Ansatz gemäß, ununterbrochen voran. Seine<br />
rasenden gebrochenen Akkordfiguren, aus denen sich die Melodien<br />
herausbilden, erinnern ein bisschen an geloopte Passagen aus Chopin-Etüden,<br />
die ständig variiert werden und aus deren Dickicht immer<br />
neue Oberton-Konstellationen entstehen. Bei Melnyks Harmoniefolgen<br />
ist es manchmal nicht weit zum Kitsch, und im "Song Of<br />
Windmill's Ghost " wird der Grat mitunter überschritten. Faszinierend<br />
ist jedoch auch in solchen Momenten sein schier unmenschliches<br />
Durchhaltevermögen, das einen, wie es sich bei gutem Minimalismus<br />
gehört, fast unbemerkt an einen anderen Ort trägt.<br />
tcb<br />
Planningtorock - All Love´s Legal<br />
[Human Level Recordings/HL004]<br />
"Fall in love with whoever you want to." Und scheißt auf Gender-Grenzen.<br />
Das Ganze auf Albumlänge serviert und<br />
mit Titeln wie "Misogyny Drop <strong>De</strong>ad", "Beyond<br />
Binary Binds" oder "Patriarchy Over &<br />
Out" garniert, weiß man sofort wo bei Planningtorock,<br />
die sich konsequenterweise ihren<br />
Passnamen in Jam hat wechseln lassen,<br />
die Reise hingeht. Bei der zukünftigen Koalition<br />
unter SPD/CDU, Parteien, die nicht gerade<br />
für Toleranz stehen, und dem weltweiten Erstarken homophober<br />
Tendenzen, die sich in Gesetzen äußern wie in Russland, ist das nöti-<br />
ger denn je. Manchmal vielleicht ein wenig zuviel Hercules & Love Affair<br />
im Sound, aber ansonsten überrascht Planningtorock mit Tracks,<br />
die trotz all ihres Pathos die Message durch die Ohren in den Kopf und<br />
auf die Tanzflächenfüße sendet. Sehr schön, und überrascht immer<br />
wieder. Für das streng-sperrige Theoretische gibt es schließlich auch<br />
entsprechende Autoren.<br />
bth<br />
Matt Elliott - Only Myocardial Infarction Can Break Your<br />
Heart<br />
[Ici D'Ailleurs/IDA092 - Cargo]<br />
Irre. Matt Elliott kauerte vor langer Zeit mit Hoodie-Kapuze auf dem<br />
Kopf in sich versunken in der Ecke auf dem<br />
Boden des Kölner "Gebäude 9" und zelebrierte<br />
neben angekränkelt-coolem Anti-<br />
Startum auch gleich noch den düstersten<br />
und intensivsten Breakbeat, den ich damals<br />
kannte. Photek war Pop. Third Eye Foundation<br />
hieß Elliott und verunsicherte und begeisterte<br />
gleichermaßen für eine ganze Reihe<br />
von Alben. Als Matt Elliott verwandelte er sich in einen akustischen<br />
Liedermacher mit grummelnd-sonorer Stimme, von mir aus ein Crooner<br />
und Ex-Tanzboden-Laptop-Typ, der Johnny Cash und auch immer<br />
wieder osteuropäische Einflüsse entdeckt hat. Das kann dann schon<br />
mal über 8 oder 17 Minuten gehen. Lang, aber nie langweilig. Grummel-schrumm.<br />
Und dennoch auf (s)eine Art sehr edel.<br />
www.icidailleurs.com<br />
cj<br />
Farhot - Kabul Fire Vol. 1<br />
[Jakarta Records - Groove Attack]<br />
Farhot hat sich mit einer Handvoll Beats über die Jahre als Produzent<br />
ein ziemlich beeindruckendes Standing über<br />
die Grenzen von Hamburg und <strong>De</strong>utschland<br />
hinaus erarbeitet. Mittlerweile ordern nicht<br />
nur Haftbefehl, sondern auch Nneka und Talib<br />
Kweli eigenständige Produktionen aus<br />
der Hansestadt. Kweli ist neben Ms. Dynamite<br />
sowie Kano & Giggs aber der einzige<br />
Gast auf "Kabul Fire Vol. 1". Das Gros der<br />
Tracks bleiben straighte Instrumentals, deren Dichte und Komplexität<br />
wirklich selten in der deutschen Beatlandschaft sind. Arrangements,<br />
die man wenn überhaupt erst nach fünf Hördurchgängen so langsam<br />
dekodieren kann. Das hier sind keine patternfixierten Leftovers, sondern<br />
die komplexe Konstruktion von Frickel-Epen, deren HipHop-Basis<br />
aus knallendem Drumprogramming und Hang zu Sample-Spielereien<br />
Farhot mit folkloristischen Verweisen auf sein Heimatsland<br />
Afghanistan spickt.<br />
www.jakarta-records.de<br />
jw<br />
Tara Jane O'Neil - Where Shine New Lights<br />
[Kranky - Cargo]<br />
Tara Jane O'Neils neues Album erscheint passenderweise auf Kranky.<br />
Ambient, dronig und melancholisch klingt<br />
die Musik, schwebend und träumerisch, dabei<br />
aber immer klar und frisch. Eine Gitarre,<br />
einfachste Perkussion und (mehrstimmiger)<br />
Gesang. Ein weiter Weg von ihrer Mittneunziger<br />
Art-Punk-Combo Rodan bis hier her.<br />
Mal taucht ein wenig Country auf, mal erinnert<br />
der Rhythmus an Musik von nordamerikanischen<br />
Ureinwohnern. "Where Shine New Lights" wirkt insgesamt<br />
irgendwie zufrieden, aber mitnichten satt; die Musik klingt vielmehr<br />
sehr geerdet, repetitiv, rituell und hypnotisierend.<br />
www.kranky.net<br />
asb<br />
Felix Kubin mit Mitch & Mitch - Bakterien & Batterien<br />
[Lado ABC/Gagarin Records/LadoA/12/GR2030]<br />
<strong>De</strong>r relative Einzelgänger und einstige Elektronik-Purist Felix Kubin hat<br />
sich mit "Bakterien & Batterien" der bisher<br />
wohl größten Veränderung seiner Musikerlaufbahn<br />
gestellt. Mitch & Mitch ist nämlich<br />
eine neunköpfige Bigband aus Warschau,<br />
und obwohl die Kombination von eigenbrötlerischer<br />
Elektronik und kollektiver Akustik<br />
erst einmal für Vorab-Stirnrunzeln sorgen<br />
könnte, darf beim Ergebnis Entwarnung gegeben<br />
werden: Kubins Synthesizer verstehen sich ganz prächtig mit<br />
den Bläsern, dem Xylofon und den übrigen Instrumenten, die bei dieser<br />
Begegnung aufgeboten werden. Für die Kubinsche Komik und den<br />
polnischen Humor gilt dasselbe. Man nehme nur den Weltraumkrimi-<br />
Soundtrack "Creeper": Wer dabei nicht ins Grinsen kommt, sollte wohl<br />
doch besser etwas anderes hören. Das wäre dann allerdings schade,<br />
denn die Platte hat durchaus noch einige weitere Höhepunkte zu bieten.<br />
Mit den allerbesten Empfehlungen.<br />
www.ladoabc.com<br />
tcb<br />
Strand - Bankstaz Paradize<br />
[Lovemonk/LMNKV99 - Groove Attack]<br />
Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ein Spanier, den es nach Brüssel<br />
verschlagen hat. Nach Veröffentlichungen auf City Centre Offices<br />
und Project Mooncircle ist er nun mit einer Single bei Lovemonk aus<br />
Madrid am Start. Durch die Zusammenarbeit mit einer Bläsersektion,<br />
Analogsynthies und digital generierten Gitarren ist er auf diesem Label,<br />
das sich dem Eklektizismus verschrieben hat, glänzend vertreten.<br />
Das Beatgerüst ist erwartbar progressiv, durch die analogen Instrumente<br />
kommt aber immer etwas Harmonie ins Spiel und man fühlt<br />
sich an Tage erinnert, als der Hiphop noch gerne experimentierte. Da<br />
wundert es auch nicht, dass der Spanier schon von Hudson Mohawke<br />
durch den Wolf gedreht wurde. <strong>De</strong>r Remix hier ist nun aber von Om<br />
Unit, der meines Wissens aber schon bessere Arbeiten hinter sich hat.<br />
www.lovemonk.net<br />
tobi<br />
73<br />
hardwax.com