24.06.2016 Aufrufe

Wilde Kaiserin Frühjahr/Sommer 2016

Das Magazin für Gäste und Einheimische

Das Magazin für Gäste und Einheimische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

» Schule muss<br />

Sinn machen,<br />

sonst braucht<br />

man nicht hinzugehen.«<br />

Andreas Wurzrainer,<br />

Direktor der Volksschule Itter<br />

Doch ganz im Gegenteil - wie soll Schule<br />

funktionieren, wie soll Bildung vermittelt<br />

werden, wenn sich die Lehrpersonen<br />

nicht intensiv mit der Art und Weise der<br />

Wissensweitergabe und des Lernens beschäftigen<br />

und reflektiert an ihre Arbeit<br />

herangehen?<br />

Das hat Andreas definitiv getan, als er<br />

2010 die Stelle als Direktor der VS Itter antrat:<br />

„Ich habe mir immer wieder die Frage<br />

gestellt - was ist guter Unterricht und wie<br />

erkennt man ihn.“ So haben er und sein<br />

Lehrerteam sich intensiv mit dieser Frage<br />

beschäftigt und viel zum Thema Unterrichtsqualität<br />

gelesen. Der Beginn der Potenzialfokussierten<br />

Pädagogik in Itter.<br />

BESSER IST IMMER ANDERS<br />

Das Motto, unter dem diese Veränderung<br />

von Anfang an stand, ist einprägsam - „Anders<br />

ist nicht immer besser. Aber besser ist<br />

immer anders.“ Aber eine solche Unterrichtsumstellung<br />

muss gut vorbereitet sein.<br />

Man kann nicht einfach drauf los legen.<br />

Und natürlich müssen nicht nur die Kinder<br />

und die Lehrer sich auf diese Änderungen<br />

einlassen, sondern auch die Eltern. Daher<br />

war für ihn als Schulleiter klar, dass<br />

diese unbedingt mit einbezogen werden<br />

müssen. „Bei Elternbefragungen ist ganz<br />

deutlich hervorgegangen, dass man eine<br />

Schule will, die mit der Zeit geht, die neue<br />

Erkenntnisse der Pädagogik einbringt. Auswendiglernen<br />

und dann Prüfen allein - das<br />

ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“<br />

Natürlich gebe es auch kritische Stimmen<br />

zu dem Weg, den der Itterer Direktor eingeschlagen<br />

hat. Ob denn wirklich immer<br />

alles anders gemacht werden müsse, wird<br />

da beispielsweise gefragt. Kritik, die den<br />

begeisterten Lehrer absolut nicht stört.<br />

Vielmehr freue er sich darüber, denn im<br />

Gespräch könnten Vorbehalte und Missverständnisse<br />

oft aus der Welt geschafft<br />

werden.<br />

DIE MACHT DES DIALOGS<br />

Im Mittelpunkt stehen aber die Kinder<br />

selbst - immerhin geht es ja auch um sie.<br />

Daher haben sie die Möglichkeit, den<br />

Unterricht aktiv und individuell sinnvoll<br />

mitzugestalten. So werden am Wochenanfang<br />

mit jedem Kind persönlich der Ablauf<br />

der Woche geplant und gemeinsam Ziele<br />

festgelegt. Ganz zentral dafür ist die Frage:<br />

„Was werde ich nächsten Freitag erreicht<br />

haben?“ Bewusst verwendet man<br />

in Itter dafür das Futur II. Denn so müs-<br />

66 <strong>Wilde</strong> <strong>Kaiserin</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!