Weilroder Gazette Juli/ Aug. 2016
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18 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>Juli</strong> / <strong>Aug</strong>ust <strong>2016</strong><br />
Hessen Forst verspricht: „Wer A wie außen<br />
sagt, der muss dann auch I wie innen sagen“<br />
Nach seiner Außensanierung soll das Tothaus des Neuweilnauer Schlosses nun bald auch innen saniert werden<br />
Weilrod. Im Frühjahr hat<br />
der Landesbetrieb Hessen<br />
Forst das Torhaus von<br />
Schloss Neuweilnau, seit 200<br />
Jahren Sitz des Forstamtes,<br />
aufwändig saniert. Beim<br />
großen Jubiläum, mit dem<br />
der seit 1816 ununterbrochenen<br />
Nutzung als Forstdienststelle<br />
gedacht wurde,<br />
konnten sich die rund 800<br />
Besucher davon überzeugen,<br />
was Detlef Stys, stellvertretender<br />
Leiter des Landesbetriebs,<br />
meinte, als er sagte,<br />
Schloss Neuweilnau sei eine<br />
der schönsten Forstdienststellen<br />
im ganzen Land.<br />
Beim Besuch der Ausstellung<br />
„200 Jahre Forstwirtschaft“<br />
konnten die Besucher das<br />
rechtzeitig vor dem Jubiläum<br />
außensanierte Torhaus auch<br />
von innen besichtigen und<br />
mancher kam beim Blick<br />
aus einem der Fenster nicht<br />
umhin, sich vorzustellen,<br />
wie das wäre, hier zu wohnen<br />
oder zu arbeiten. Unverbaubarer<br />
kann eine Sicht kaum<br />
sein.<br />
Im Laufe der letzten Jahre<br />
hat der Landesbetrieb viel<br />
Geld in den Erhalt und die<br />
Detlef Stys versprach beim<br />
Forstamtsjubiläum, dass das<br />
Torhaus alsbald auch innen<br />
saniert werden soll. Foto: as<br />
Sanierung des Schlosses investiert<br />
und dabei stets den<br />
Denkmalschutz im <strong>Aug</strong>e gehabt.<br />
Unter der Ägide von<br />
Architekt Herbod Gans waren<br />
zuletzt rund 200000 Euro<br />
in die Außensanierung des<br />
1566 als letztem Bauabschnitt<br />
des auf das Jahr 1302 zurückgehenden<br />
Schlosses errichteten<br />
Torhauses gesteckt worden.<br />
Stys sagte bei seinem<br />
Besuch auf dem Schloss dem<br />
Sinne nach, wer „A“ wie außen<br />
sage, müsse auch „I“ wie<br />
innen sagen. Natürlich habe<br />
es beim Landesbetrieb nie<br />
einen Zweifel gegeben, dass<br />
zeitgemäßer Denkmalschutz<br />
auch zeitgemäße Nutzung<br />
bedeuten müsse. „Wir sind<br />
bereit, das Torhaus auch von<br />
innen zu sanieren, damit es<br />
einer sinnvollen Nutzung<br />
zugeführt werden kann,<br />
keine Frage“, sagte Stys, betonte<br />
zugleich aber auch,<br />
dass auch ein Landesbetrieb<br />
dabei die Betriebswirtschaft<br />
nicht aus dem <strong>Aug</strong>e verlieren<br />
dürfe. Heißt nichts anderes<br />
als: Langfristig müssen sich<br />
die ganz erheblichen Sanierungskosten<br />
durch Nutzungsentgelte<br />
amortisieren.<br />
Welche Art Nutzung das sein<br />
soll, sein kann oder darf, sei<br />
noch nicht geklärt. Es gebe<br />
durchaus Interesse, über das<br />
zu reden sich lohne, aber:<br />
„Wir ermitteln praktisch in<br />
alle Richtungen.“ Entschieden<br />
ist also noch gar nichts<br />
und Stys mag auch noch<br />
nicht sagen, um welche Art<br />
Interesse es gehen könnte,<br />
nur so viel: „Natürlich muss<br />
die Nutzung des Torhauses<br />
in einer gewissen Weise zum<br />
Charakter des Schlosses und<br />
seiner derzeitigen Nutzung<br />
passen.“ Dazu zählt Stys nicht<br />
nur den „Amtscharakter“ als<br />
Forstdienststelle, sondern<br />
auch die vielfältige öffentliche<br />
und private Nutzung<br />
durch Vereinsfeste, Trauungen<br />
und den Neuweilnauer<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
Detlef Stys zeigte sich auf das<br />
Angenehmste davon überrascht,<br />
wie sehr das Schloss<br />
Neuweilnau trotz der Hauptnutzung<br />
durch das Hessische<br />
Forstamt Weilrod von den<br />
<strong>Weilroder</strong>n und auch den<br />
<strong>Weilroder</strong> Vereinen als „ihr<br />
Schloss“ wahrgenommen<br />
wird. Das soll nach seinem<br />
Wunsch auch so bleiben.<br />
Deshalb dürfe die künftige<br />
Nutzung des Torhauses dem<br />
halböffentlichen Charakter<br />
des Schlosses auch nicht entgegenstehen.<br />
Möglichkeiten,<br />
das Torhaus seinem Charakter<br />
als besondere Immobilie<br />
entsprechend zu nutzen,<br />
seien sicher einige denkbar.<br />
Auf einen Zeitpunkt wollte<br />
sich Stys noch nicht festlegen.<br />
Natürlich müsse Art,<br />
Umfang und Ablauf der Innensanierung,<br />
zu der Wasserinstallation<br />
gehörten, mit<br />
dem künftigen Mieter abzustimmen.<br />
(as)<br />
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