Aus erster Hand 2018/2019
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Branche: Gesundheit, Pflege und Hygiene 65<br />
Orthopädiemechaniker sich auch auf den Gebieten der Elektronik, Pneumatik<br />
und Hydraulik auskennen müssen. Wer menschlich denkt, wer<br />
daran mitarbeiten will, Behinderten das Leben lebenswerter zu gestalten<br />
und wer Einfühlungsvermögen für die Wünsche der Patienten besitzt, der<br />
wird in diesem Beruf Erfüllung finden.<br />
Besonderheiten<br />
Ein Beruf für junge Leute, die gerne kranken und behinderten Menschen<br />
helfen möchten. Es gibt für ausgebildete Fachkräfte gute Berufschancen.<br />
<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />
Zuständige Berufsschule: BBS G15 Hamburg (Blockunterricht)<br />
Orthopädieschuhmacher/in *(18)<br />
Modische Optik<br />
Wenn jetzt manche oder mancher denkt: „Es gibt gar nicht so viele Gehbehinderte“,<br />
dann liegt das an der guten Arbeit der Orthopädieschuhmacher.<br />
Verständlicherweise sollen ihre Leistungen optisch ja gar nicht auffallen.<br />
Mit viel handwerklichem Geschick kann dieses Ansinnen im<br />
Interesse der Patienten bzw. Kunden gelingen. Dabei kommt es auf den<br />
Grad der Behinderung an.<br />
Maßarbeit<br />
In einer engen Zusammenarbeit mit Fachärzten werden die orthopädischen<br />
Hilfsmittel – meistens aus Leder und Kunststoff – gefertigt: Einlagen,<br />
Innenschuhe, Bandagen, Beinverlängerungsprothesen nach Gipsabdruck<br />
und exaktem Messen – um nur einige Beispiele zu nennen. Weitere<br />
Aufgaben sind die Anfertigung von orthopädischen Schuhen, das Aufarbeiten<br />
von Konfektionsschuhen nach orthopädischen Gesichtspunkten,<br />
Fußpflege- und Laufanalysen.<br />
Volles Programm<br />
Ein volles Programm, das nur erfüllt werden kann, wenn anatomische<br />
Kenntnisse und handwerkliche Fertigkeiten auf einen Nenner gebracht<br />
werden. Die Vorteile für Kunden: Ihrer Behinderung wird abgeholfen und<br />
die orthopädischen Hilfsmittel können sogar in Schuhe „gekleidet“ werden,<br />
die aktueller Mode entsprechen. Wer anderen Menschen helfen will,<br />
steht mit den vielseitigen Aufgaben „auf gutem Fuß“.<br />
<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 1/2 Jahre (42 Monate)<br />
Zuständige Berufsschulen: Hannover, Lübeck, Wilhelmshaven<br />
ÜLU: Ab dem 2. Lehrjahr 4 Wochen<br />
Lehrgangsort: Hannover<br />
Textilreiniger/in *(2)<br />
Vom Fleck weg<br />
Know-how<br />
„Der Fleck muss weg“. Für den Textilreiniger kein Problem. Er weiß, welche<br />
Wasch- und Fleckentfernungsmittel und welche Maschinen eingesetzt<br />
werden müssen. Er kennt Textilien, Pelze, Teppiche, Leder und ihre Eigenschaften<br />
genau. Das ist auch notwendig, denn nicht jedes Material verträgt<br />
jede Bearbeitungsart.<br />
Gereinigt und gewaschen wird alles<br />
Er muss schon bei der Annahme die richtige Entscheidung für das entsprechende<br />
Reinigungsverfahren treffen. Dazu braucht er natürlich Erfahrung.<br />
Denn täglich sind die verschiedensten Wäscheteile und Kleidungsstücke<br />
zu bearbeiten und in Form zu bringen. Von der Arbeitshose über Anzüge<br />
bis hin zum wertvollen Abendkleid, von der Hotelwäsche bis zur Bettwäsche<br />
aus Seide.<br />
Umweltschutz – Technik fürs Finish<br />
Der Textilreiniger sorgt für Sauberkeit und Hygiene, geht umweltbewusst<br />
bei der Behandlung und beim Einsatz der Reinigungs- und Waschmittel<br />
vor. Er braucht umfangreiches Fachwissen und technisches Know-how für<br />
einen großen Maschinenpark: Pressen, Bügelmaschinen, Mangeln, Reinigungs-<br />
und Waschmaschinen.<br />
Die Kundenberatung bringt zusätzliches „Leben“ in die Arbeit. In dieser<br />
Beziehung gilt es, eine Basis des Vertrauens aufzubauen. Wer sich in diesem<br />
Beruf engagiert, kommt gut „vom Fleck“.<br />
Besonderheiten<br />
Das Textilreiniger-<strong>Hand</strong>werk beschäftigt sich mit Dingen, die immer<br />
unabhängig von der Konjunktur sind: mit Flecken. Die Lehrlingszahlen<br />
sind überraschend niedrig. Es gibt für ausgebildete Fachkräfte hervorragende<br />
Berufschancen.<br />
<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />
Zuständige Berufsschule: Halle (Westf.)<br />
Zahntechniker/in *(106)<br />
Zahn um Zahn<br />
Der Zahn der Zeit nagt eben auch an den echten Zähnen. Doch wer seinen<br />
Biss nicht ganz verlieren will, lässt sich einen entsprechenden Ersatz anfertigen.<br />
Der Weg geht über den Zahnarzt, der eng mit dem Zahntechniker<br />
zusammenarbeitet.<br />
Zeiterscheinungen überbrücken<br />
Arbeitsgrundlage sind Abformungen von Zähnen oder Kiefern und in<br />
Fachsprache verfasste Beschreibungen über Art und <strong>Aus</strong>führung des<br />
jeweiligen Auftrags. Von Kronen über Brücken bis zum kompletten Zahnersatz.<br />
Die Anfertigung, die zahlreiche Arbeitsgänge umfasst, erfordert naturwissenschaftliche<br />
Kenntnisse und gestalterische Fähigkeiten. Ganz<br />
wesentlich ist es, dass man in dem Bewusstsein handelt, Menschen zu<br />
helfen und deren Gesundheit wiederherzustellen. Der Zahntechniker<br />
braucht Geduld und <strong>Aus</strong>dauer, z. B. beim Modellieren am Artikulator.<br />
Dieses Gerät simuliert Kiefergelenkfunktionen.<br />
Neue Technologien<br />
Dieser Beruf verlangt Fingerfertigkeit, Verantwortungsbewusstsein und<br />
die ständige <strong>Aus</strong>einandersetzung mit neuen Technologien und Methoden<br />
der Zahntechnik. Außerdem sind genaue Kenntnisse in der Verarbeitung<br />
von Gold, Keramik und weiteren Materialien erforderlich.<br />
Besonderheiten<br />
Der Zahntechniker hilft die Gesundheit des Menschen wiederherzustellen,<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt. Dieses <strong>Hand</strong>werk verlangt<br />
aufgeschlossene, geistig und manuell talentierte Menschen, die die<br />
Fähigkeit haben sauber und genau zu arbeiten, die Verarbeitung der verschiedensten<br />
Materialien beherrschen und ein ästhetisches und künstlerisches<br />
Empfinden besitzen.<br />
<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 1/2 Jahre (42 Monate)<br />
Zuständige Berufsschule: Osnabrück<br />
ÜLU: Ab dem 2. Lehrjahr 2 Wochen<br />
Lehrgangsort: HWK Hannover<br />
Foto: comartist.de – Fotolia.com