15.08.2016 Aufrufe

ImmoCompact_Sonderausgabe_DIM2016

Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft

Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

führen. Um diese zur höchsten Zufriedenheit erfüllen<br />

und weiter im Auftrag des Vermieters tätig sein<br />

zu können, wird er ihm nur Interessenten vorstellen,<br />

die einen guten Eindruck hinterlassen und seine<br />

wertvolle und zuweilen aufopferungsvolle Dienstleistung<br />

schätzen. Feindbilder sind nicht förderlich<br />

für den Wunsch, ein neues Zuhause zu finden. Nicht<br />

wenige Mitglieder teilen uns in Gesprächen mit, dass<br />

gerade hier bei einigen Mietsuchenden noch Nachholbedarf<br />

besteht. Ganz abgesehen davon, einen<br />

Termin einzuhalten oder rechtzeitig abzusagen.<br />

Wert der Maklerleistungen wird sichtbar<br />

Auch für die Vermieter hat sich einiges verändert.<br />

Anfangs haben sie sich selbst um die Vermietung<br />

gekümmert, weil sie an den Makler keine Provision<br />

bezahlen wollten. Heute wird ihnen mehr und<br />

mehr deutlich, welch wertvolle Dienstleistungen<br />

Immobilienmakler in der Vergangenheit unentgeltlich<br />

für sie erbracht haben. Nicht wenige wenden<br />

sich, so hört man aus Mitgliederkreisen, wieder<br />

Maklern zu und rufen deren Dienstleistung ab. Und<br />

da haben Makler, die sich weiterentwickelt haben,<br />

ein ganzes Portfolio zu bieten. So zum Beispiel die<br />

Auswahl an vermieterfreundlichen Mietverträgen,<br />

die Erstellung des Energieausweises, die optimale<br />

Auswahl des Mieters bis hin zu einer cleveren Absicherung<br />

gegen Mietausfall. Und natürlich sind<br />

kaufmännisch geschulte Makler längst von einer<br />

pauschalen Provisionsberechnung abgewichen und<br />

stellen Dienstleistungen und deren Honorierung<br />

individuell auf die Bedürfnisse des Vermieters ein.<br />

Kritik weiterhin angebracht<br />

Doch obwohl der Eindruck entstehen könnte, dass<br />

sich das Bestellerprinzip etabliert hat, üben wir<br />

weiterhin Kritik. Zum einen, weil aus rein populistisch<br />

motivierten Gründen ein ganzer Berufszweig<br />

vernichtet wurde. Es war keineswegs so, wie die<br />

Medien nimmermüde darstellten, dass nur die<br />

Vermieter von den Leistungen des Maklers profitierten,<br />

die nur der Mieter zu bezahlen hatte. Fragen<br />

Sie heute mal jemanden, der von Hamburg nach<br />

München umziehen muss. Früher war das recht<br />

einfach. Man wandte sich an einen Makler, fuhr einmal<br />

hin, ließ sich fünf oder zehn Wohnungen zeigen<br />

und mietete die passende. Ende.<br />

Heute muss sich der Wohnungssuchende<br />

mehrmals auf den Weg<br />

machen, Urlaub nehmen und<br />

selbst suchen. Der zeitliche und<br />

finanzielle Aufwand könnte höher<br />

sein als zuvor die Kosten für<br />

den Makler. Gleichwohl: Auch<br />

wir vertraten die Auffassung,<br />

dass die frühere Regelung nicht<br />

ausgewogen war und schlugen<br />

gleich nach der Koalitionsvereinbarung<br />

eine Provisionsteilung<br />

vor. Was wurden wir verbal von<br />

einigen Maklern attackiert. Ob<br />

das auch heute noch so wäre?<br />

Politische Situationen haben es so<br />

an sich, sich hin und wieder zu<br />

ändern. Schauen wir mal. Wir<br />

bleiben dran und versuchen eine<br />

Anpassung zu artikulieren, wenn<br />

die Zeit reif ist. Nicht umsonst<br />

sind wir beim Deutschen Bundestag<br />

als Interessenvertretung<br />

akkreditiert. Das nützt zwar aktuell<br />

den betroffenen Maklern<br />

nicht, aber eventuell einmal<br />

denen, die heute noch auf dem<br />

Vermietungsmarkt tätig sind. Die<br />

haben nämlich eines gelernt: ihre<br />

wertvolle Dienstleistung gegenüber<br />

dem Vermieter darzulegen<br />

und bei Inanspruchnahme ein<br />

angemessenes Honorar zu erhalten.<br />

Diese neue Fähigkeit könnte<br />

ihnen helfen, auch beim Verkauf<br />

in dem einen oder anderen Falle<br />

auf eine Verkäuferprovision<br />

umzustellen, was ihnen viele<br />

Erschwernisse ersparen würde. W<br />

von Wirtschaftsjurist und BVFI-Präsident<br />

Helge Norbert Ziegler<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!