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„Immobilienmakler sind ideale Kooperationsund<br />

Vertriebspartner für uns“<br />

Interview mit Friedrich Thiele, Vorstand der Deutschen Leibrenten Grundbesitz AG<br />

Fast alle älteren Immobilieneigentümer möchten bis zum Lebensende in den eigenen<br />

vier Wänden wohnen bleiben. Die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG will mit einem<br />

hierzulande wenig genutzten Modell Senioren den Verbleib im vertrauten Zuhause ermöglichen.<br />

Dabei setzt sie auch auf die Kooperation mit Immobilienmaklern.<br />

Friedrich Thiele<br />

Herr Thiele, ältere Immobilieneigentümer mit<br />

Geldsorgen, das klingt erst einmal ungewöhnlich.<br />

Wohneigentum galt doch lange als das klassische<br />

Altersvorsorgemodell für die Generation der heute<br />

über 60-Jährigen?<br />

Eine Studie, die wir gemeinsam mit dem Institut für<br />

Versicherungswissenschaft der Universität Köln<br />

durchgeführt haben, zeigt, dass es um die Finanzen<br />

von Immobilieneigentümern im Alter längst nicht<br />

immer so gut steht wie oft angenommen. Der<br />

Traum vom sorgenfreien Leben in der eigenen<br />

Wohnung hat sich für viele Menschen über 69 Jahre<br />

– die Altersgruppe, die wir in unserer Untersuchung<br />

befragt haben – leider nicht erfüllt. Fast ein<br />

Viertel hat die Immobilie noch nicht abbezahlt, bei<br />

den Hochbetagten ist der Anteil sogar etwas höher.<br />

Das macht deutlich: Wer es bis Ende 60 nicht<br />

schafft, die Immobilienschulden zu tilgen, dem<br />

wird es vermutlich zu Lebzeiten nicht mehr gelingen.<br />

Das bedeutet für die Betroffenen<br />

finanzielle Einschränkungen<br />

noch im hohen Alter und für<br />

die Erben womöglich eine unerwartete<br />

Belastung.<br />

Viele Menschen leben aber gut<br />

im Wohneigentum, das sie noch<br />

nicht abbezahlt haben. Warum<br />

sollte das gerade für Senioren eine<br />

Belastung darstellen?<br />

Mit dem Renteneintritt sinkt für<br />

viele Menschen der finanzielle<br />

Spielraum. Neues Vermögen wird<br />

nicht mehr gebildet und oft sind<br />

auch die Ersparnisse schnell aufgebraucht,<br />

da die Kosten im<br />

Alter erfahrungsgemäß unterschätzt<br />

werden. In unserer Befragung<br />

klagt etwa jeder Vierte<br />

darüber, dass das Geld gerade so<br />

zum Leben reicht. Neben der<br />

Immobilie verfügt ein Drittel<br />

über kein weiteres Vermögen,<br />

die ganze Lebensleistung ist in<br />

Haus oder Wohnung geflossen.<br />

Stehen dann ungeplant zusätzliche<br />

Ausgaben an, etwa für<br />

Gesundheit und Pflege, geraten<br />

die Senioren in eine prekäre Lage.<br />

In einer solchen Lage wäre doch<br />

der Verkauf ein sinnvoller<br />

Schritt. Mit dem Geld ließe sich<br />

eine günstigere Immobilie erwerben<br />

oder man lebt zur Miete –<br />

und hat noch genügend übrig für<br />

die Kosten der Lebenshaltung.<br />

Das ist korrekt, aber dieser<br />

Schritt entspricht überhaupt<br />

nicht dem Wunsch der älteren<br />

Eigentümer. Viele von ihnen<br />

bewohnen ihre Immobilie<br />

schon seit Jahrzehnten, zu den<br />

eigenen vier Wänden haben sie<br />

eine tiefe emotionale Bindung<br />

aufgebaut – ein Auszug kommt<br />

für sie daher nicht infrage.<br />

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