ImmoCompact_Sonderausgabe_DIM2016
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
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Jeder zweite Mieter beklagt<br />
zu hohe Wohnkosten<br />
(ic) Eine aktuelle Studie der<br />
TAG Immobilien AG hat die<br />
Situation der Mieter in der<br />
Bundesrepublik untersucht. Je<br />
größer die Stadt, desto stärker<br />
leiden demnach Deutschlands<br />
Mieter unter den Kosten für<br />
das Wohnen. Während sich in<br />
den Metropolen inzwischen<br />
mehr als jeder Zweite finanziell<br />
stark durch die Miete belastet<br />
sieht, liegt dieser Wert in kleineren<br />
Städten mit 40% deutlich<br />
niedriger. Auch hält fast jeder<br />
vierte Mieter in einer Großstadt<br />
die eigenen Wohnkosten<br />
im Vergleich zu denen für ähnliche<br />
Immobilien für hoch. Familien<br />
und Senioren klagen<br />
dabei besonders über eine finanzielle<br />
Überforderung.<br />
Sparpotenzial bei Nebenkosten<br />
Jeder dritte Studienteilnehmer<br />
beurteilt neben der Miete auch<br />
die Nebenkosten als überdurchschnittlich<br />
hoch. Gerade hier<br />
könnten Hauseigentümer ansetzen,<br />
um die Belastung für ihre<br />
Mieter zu verringern. Das Engagement<br />
der Hauseigentümer zur<br />
Senkung der sogenannten zweiten<br />
Miete reiche nicht aus, meint<br />
die Mehrheit der Befragten. Die<br />
Studie zeigt laut TAG deutlich,<br />
dass sich Mieter nachhaltige Lösungen<br />
wünschen. Regelmäßige<br />
Verhandlungen mit Energieversorgern<br />
und Entsorgungsbetrieben<br />
seien diesbezüglich eine von<br />
vielen Möglichkeiten, um dauerhafte<br />
Entlastung für Mieter zu<br />
erreichen.<br />
DMB fordert Nachbesserungen<br />
bei Mietpreisbremse<br />
(ic) Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat nach<br />
einem Jahr ein ernüchterndes Fazit zur Mietpreisbremse<br />
gezogen. Sie bremse nicht wie erhofft. Die<br />
Wiedervermietungsmieten steigen dem DMB zufolge<br />
nach wie vor und liegen durchschnittlich 31<br />
bzw. 35% über der Mietpreisbremsen-Obergrenze.<br />
In älteren Baujahrgängen werde die Grenze sogar<br />
regelmäßig um rund 50% überschritten. Bei der<br />
Aktion „Mietpreisüberprüfung“ des Berliner Mietervereins,<br />
an der 58 Mieter teilnahmen, überstiegen<br />
in 95% der Fälle die geforderten Nettokaltmieten<br />
die konkrete ortsübliche Vergleichsmiete<br />
zuzüglich 10% um durchschnittlich 31,7%. Bei<br />
rund einem Viertel dieser Fälle wurde die Mietpreisbremse<br />
sogar um mehr als die Hälfte überschritten.<br />
So schnell wie möglich nachbessern<br />
Vor diesem Hintergrund sieht der DMB den Gesetzgeber<br />
in der Pflicht. Er müsse die Konsequenzen<br />
ziehen und nachbessern – und zwar so<br />
schnell wie möglich, am besten noch im Rahmen<br />
der zweiten Mietrechtsnovelle. Damit die Mietpreisbremse<br />
funktionieren kann, brauche es unter<br />
anderem mehr Transparenz. Der Vermieter müsse<br />
schon beim Abschluss des Mietvertrages begründen,<br />
warum er möglicherweise berechtigt ist, die<br />
Grenze der<br />
Vergleichsmiete<br />
plus<br />
10% zu überschreiten.<br />
Dringend notwendig<br />
seien<br />
zudem Sanktionsmöglichkeiten,<br />
wenn<br />
Vermieter gegen<br />
die Vorgaben<br />
verstoßen.<br />
Die Mietpreisbremse verfehlt ihre beabsichtigte Wirkung. Die Obergrenzen<br />
werden häufig deutlich überschritten.<br />
© stockWERK – Fotolia.com<br />
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