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Jeder zweite Mieter beklagt<br />

zu hohe Wohnkosten<br />

(ic) Eine aktuelle Studie der<br />

TAG Immobilien AG hat die<br />

Situation der Mieter in der<br />

Bundesrepublik untersucht. Je<br />

größer die Stadt, desto stärker<br />

leiden demnach Deutschlands<br />

Mieter unter den Kosten für<br />

das Wohnen. Während sich in<br />

den Metropolen inzwischen<br />

mehr als jeder Zweite finanziell<br />

stark durch die Miete belastet<br />

sieht, liegt dieser Wert in kleineren<br />

Städten mit 40% deutlich<br />

niedriger. Auch hält fast jeder<br />

vierte Mieter in einer Großstadt<br />

die eigenen Wohnkosten<br />

im Vergleich zu denen für ähnliche<br />

Immobilien für hoch. Familien<br />

und Senioren klagen<br />

dabei besonders über eine finanzielle<br />

Überforderung.<br />

Sparpotenzial bei Nebenkosten<br />

Jeder dritte Studienteilnehmer<br />

beurteilt neben der Miete auch<br />

die Nebenkosten als überdurchschnittlich<br />

hoch. Gerade hier<br />

könnten Hauseigentümer ansetzen,<br />

um die Belastung für ihre<br />

Mieter zu verringern. Das Engagement<br />

der Hauseigentümer zur<br />

Senkung der sogenannten zweiten<br />

Miete reiche nicht aus, meint<br />

die Mehrheit der Befragten. Die<br />

Studie zeigt laut TAG deutlich,<br />

dass sich Mieter nachhaltige Lösungen<br />

wünschen. Regelmäßige<br />

Verhandlungen mit Energieversorgern<br />

und Entsorgungsbetrieben<br />

seien diesbezüglich eine von<br />

vielen Möglichkeiten, um dauerhafte<br />

Entlastung für Mieter zu<br />

erreichen.<br />

DMB fordert Nachbesserungen<br />

bei Mietpreisbremse<br />

(ic) Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat nach<br />

einem Jahr ein ernüchterndes Fazit zur Mietpreisbremse<br />

gezogen. Sie bremse nicht wie erhofft. Die<br />

Wiedervermietungsmieten steigen dem DMB zufolge<br />

nach wie vor und liegen durchschnittlich 31<br />

bzw. 35% über der Mietpreisbremsen-Obergrenze.<br />

In älteren Baujahrgängen werde die Grenze sogar<br />

regelmäßig um rund 50% überschritten. Bei der<br />

Aktion „Mietpreisüberprüfung“ des Berliner Mietervereins,<br />

an der 58 Mieter teilnahmen, überstiegen<br />

in 95% der Fälle die geforderten Nettokaltmieten<br />

die konkrete ortsübliche Vergleichsmiete<br />

zuzüglich 10% um durchschnittlich 31,7%. Bei<br />

rund einem Viertel dieser Fälle wurde die Mietpreisbremse<br />

sogar um mehr als die Hälfte überschritten.<br />

So schnell wie möglich nachbessern<br />

Vor diesem Hintergrund sieht der DMB den Gesetzgeber<br />

in der Pflicht. Er müsse die Konsequenzen<br />

ziehen und nachbessern – und zwar so<br />

schnell wie möglich, am besten noch im Rahmen<br />

der zweiten Mietrechtsnovelle. Damit die Mietpreisbremse<br />

funktionieren kann, brauche es unter<br />

anderem mehr Transparenz. Der Vermieter müsse<br />

schon beim Abschluss des Mietvertrages begründen,<br />

warum er möglicherweise berechtigt ist, die<br />

Grenze der<br />

Vergleichsmiete<br />

plus<br />

10% zu überschreiten.<br />

Dringend notwendig<br />

seien<br />

zudem Sanktionsmöglichkeiten,<br />

wenn<br />

Vermieter gegen<br />

die Vorgaben<br />

verstoßen.<br />

Die Mietpreisbremse verfehlt ihre beabsichtigte Wirkung. Die Obergrenzen<br />

werden häufig deutlich überschritten.<br />

© stockWERK – Fotolia.com<br />

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