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Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft

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NEWS<br />

Regierung prüft Obergrenze<br />

für Immobilienkredite<br />

(ic) Die niedrigen Zinsen haben<br />

zu einem Boom bei Baufinanzierungen<br />

geführt. Die Bundesregierung<br />

befürchtet dadurch<br />

offenbar unerwünschte Nebenwirkungen<br />

und will frühzeitig<br />

entgegensteuern. Sie prüft deshalb<br />

strengere Regeln für die<br />

Kreditvergabe. Berichten zufolge<br />

will das Bundesministerium<br />

der Finanzen (BMF) schon bald<br />

einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />

vorlegen.<br />

Obergrenze geplant<br />

Der Entwurf soll erweiterte<br />

Eingriffsmöglichkeiten für die<br />

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) enthalten.<br />

Die Aufsichtsbehörde<br />

soll demzufolge die Möglichkeit<br />

erhalten, eine Obergrenze festzulegen,<br />

bei der alle Darlehensverpflichtungen<br />

eines Schuldners<br />

in Relation zu seinem Einkommen<br />

gesetzt werden. Auf<br />

diese Wiese soll eine Überschuldung<br />

verhindert und die<br />

Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen<br />

reduziert werden. Zudem<br />

beinhaltet der Gesetzentwurf<br />

einen Wert, der das Kreditvolumen<br />

ins Verhältnis zum<br />

Marktwert der Immobilie setzt.<br />

Dadurch soll sich das Risiko für<br />

die Bank reduzieren, wenn der<br />

Kreditnehmer seinen Pflichten<br />

nicht mehr nachkommen kann.<br />

Hinzu kommt eine sogenannte<br />

Amortisationsanforderung, die<br />

festgelegt, bis wann ein Kredit<br />

voll oder zu einem bestimmten<br />

Teil abgezahlt sein muss.<br />

Geldwäschestudie stellt Immobilienmakler<br />

an den Pranger<br />

(ic) Einer aktuellen Studie der Universität Halle<br />

im Auftrag des Bundesfinanzministeriums zufolge<br />

gibt es in Deutschland deutlich mehr Geldwäsche<br />

als bisher angenommen. Vor allem Deals außerhalb<br />

des Finanzsektors bleiben demnach oft unentdeckt.<br />

Das Ministerium schätzt die Dunkelziffer<br />

bei Immobilientransaktionen, Autoverkäufen<br />

und Kunstgeschäften auf mindestens 15.000 bis<br />

28.000 Verdachtsfälle pro Jahr. Das Gesamtvolumen<br />

der Geldwäsche in Deutschland bewegt sich<br />

demnach bei über 100 Mrd. Euro im Jahr.<br />

Fahrlässige Makler<br />

Wegen der hohen Summen von Immobiliengeschäften<br />

sei die Branche für die Geldwäsche besonders<br />

attraktiv. Makler kommen laut den Studienautoren<br />

zudem ihrer Meldepflicht bei Verdachtsfällen nur<br />

selten nach. Die geringe Wachsamkeit locke Kriminelle<br />

an und erhöhe das ohnehin hohe Risiko erheblich.<br />

Auch bei Architekten und Bauträgern<br />

mangele es an Risikobewusstsein. Die Absicht hoher<br />

Barzahlungen sowie das Fehlen jeglichen Verhandelns<br />

über die Höhe des Kaufpreises sind Verdachtsmomente,<br />

bei denen Makler laut den Studienautoren<br />

Alarm schlagen sollten. Jeder zehnte<br />

Makler habe mindestens einen Fall in den vergangenen<br />

zwei Jahren erlebt, bei dem der Preis in bar<br />

beglichen werden<br />

sollte. Als<br />

Gegenmaßnahme<br />

schlagen<br />

die Studienautoren<br />

einen<br />

Höchstbetrag<br />

bei der<br />

Bargeldbezahlung<br />

im mittleren<br />

vierstelligen<br />

Bereich<br />

vor.<br />

Geldwäsche ist laut einer aktuellen Studie ein großes Problem in<br />

Deutschland – vor allem bei Immobiliengeschäften.<br />

© M. Schuppich – Fotolia.com<br />

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