ImmoCompact_Sonderausgabe_DIM2016
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
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„Ein Immobilienmakler ist kein über bezahlter<br />
Schlüsseldienst“<br />
Interview mit Dr. Sebastian Schmitt, Mitglied der Geschäftsleitung von SPRENGNETTER Immobilienbewertung<br />
Bestellerprinzip, miserables Image, Regulierungswahn und vieles mehr stellen die Immobilien-<br />
Mittelständler vor immense Herausforderungen. Was hat das für Folgen für die Makler und<br />
wie finden sie sich in diesem Umfeld zurecht?<br />
Herr Schmitt, wie stark verändert das Bestellerprinzip<br />
die deutsche Immobilienwirtschaft?<br />
Veränderungen sorgen fast immer für Verunsicherung,<br />
bieten auf der anderen Seite aber auch große<br />
Chancen: die Chance für kompetente Makler, dem<br />
Markt – also potenziellen Auftraggebern – die eigenen<br />
Leistungen anbieten zu können und den Auftraggebern<br />
einen<br />
echten<br />
Mehrwert<br />
durch erstklassige<br />
Arbeit zu<br />
bieten, die diese<br />
auch bereit sind, entsprechend zu honorieren. Denn<br />
was dem Kunden klar sein sollte: Grundsätzlich kosten<br />
Dienstleistungen Geld – ob in der Autowerkstatt,<br />
beim Friseur oder beim Arzt. Sie müssen für gute<br />
Arbeit bezahlen, und das sollte auch bei einem guten<br />
Makler als selbstverständlich angesehen werden.<br />
„So mancher Mietverwalter nimmt das<br />
Bestellerprinzip als Impuls für die<br />
Erschließung neuer Geschäftsfelder wahr.“<br />
Schauen Sie doch einmal ein wenig über den Tellerrand<br />
zu den Immobilienverwaltern: So mancher<br />
Mietverwalter nimmt das Bestellerprinzip als<br />
Impuls für die Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />
wahr, denn sie haben die direkte Geschäftsbeziehung<br />
zum Vermieter, kennen das Objekt sowie die<br />
Nachbarn bestens und bieten Mietvermittlung<br />
nun verstärkt den eigenen Kunden an.<br />
Es gibt natürlich Makler, denen binnen weniger<br />
Monate das Geschäft bei der Vermietung extrem zusammengeschmolzen<br />
ist. Einige bieten Vermietern<br />
nun kreative Service-Pakete an, andere fokussieren<br />
sich auf den Kauf/Verkauf. Die professionellen Wertermittlungskenntnisse,<br />
die sie sich hierfür aneignen<br />
müssen, wappnen sie nebenbei<br />
auch direkt für ein mögliches<br />
Bestellerprinzip in diesem Bereich<br />
– was sicherlich auch über<br />
kurz oder lang kommen wird.<br />
Ist die Digitalisierung Chance<br />
oder Gefahr für die mittelständische<br />
Immobilienwirtschaft?<br />
Eindeutig eine Chance. Die Digitalisierung<br />
macht ja keine Arbeitsplätze<br />
überflüssig, sie hilft<br />
vielmehr dabei, sich auf wichtigere<br />
Aufgaben im Unternehmen<br />
zu fokussieren. Denken Sie an die<br />
mobile Wohnungsübergabe, deren<br />
Daten direkt in die Verwaltungssoftware<br />
eingespielt werden<br />
und so den gesamten Vermietungsprozess<br />
deutlich straffen,<br />
oder in der Wohnungswirtschaft<br />
an die Verkehrssicherungspflichten<br />
und die direkte Übergabe<br />
über die mobile Lösung in das<br />
ERP-System des Bestandhalters.<br />
Und das trifft natürlich auch auf<br />
die Maklerbranche zu: Ein befreundeter<br />
Makler, der seit über<br />
20 Jahren im Geschäft ist, berichtet<br />
mir immer wieder gerne<br />
davon, wie er früher seine<br />
Grundrisse selber mit der Hand<br />
coloriert hat. Das geht heute viel<br />
bequemer über das Netz. Oder<br />
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