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Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft

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„Ein Immobilienmakler ist kein über bezahlter<br />

Schlüsseldienst“<br />

Interview mit Dr. Sebastian Schmitt, Mitglied der Geschäftsleitung von SPRENGNETTER Immobilienbewertung<br />

Bestellerprinzip, miserables Image, Regulierungswahn und vieles mehr stellen die Immobilien-<br />

Mittelständler vor immense Herausforderungen. Was hat das für Folgen für die Makler und<br />

wie finden sie sich in diesem Umfeld zurecht?<br />

Herr Schmitt, wie stark verändert das Bestellerprinzip<br />

die deutsche Immobilienwirtschaft?<br />

Veränderungen sorgen fast immer für Verunsicherung,<br />

bieten auf der anderen Seite aber auch große<br />

Chancen: die Chance für kompetente Makler, dem<br />

Markt – also potenziellen Auftraggebern – die eigenen<br />

Leistungen anbieten zu können und den Auftraggebern<br />

einen<br />

echten<br />

Mehrwert<br />

durch erstklassige<br />

Arbeit zu<br />

bieten, die diese<br />

auch bereit sind, entsprechend zu honorieren. Denn<br />

was dem Kunden klar sein sollte: Grundsätzlich kosten<br />

Dienstleistungen Geld – ob in der Autowerkstatt,<br />

beim Friseur oder beim Arzt. Sie müssen für gute<br />

Arbeit bezahlen, und das sollte auch bei einem guten<br />

Makler als selbstverständlich angesehen werden.<br />

„So mancher Mietverwalter nimmt das<br />

Bestellerprinzip als Impuls für die<br />

Erschließung neuer Geschäftsfelder wahr.“<br />

Schauen Sie doch einmal ein wenig über den Tellerrand<br />

zu den Immobilienverwaltern: So mancher<br />

Mietverwalter nimmt das Bestellerprinzip als<br />

Impuls für die Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />

wahr, denn sie haben die direkte Geschäftsbeziehung<br />

zum Vermieter, kennen das Objekt sowie die<br />

Nachbarn bestens und bieten Mietvermittlung<br />

nun verstärkt den eigenen Kunden an.<br />

Es gibt natürlich Makler, denen binnen weniger<br />

Monate das Geschäft bei der Vermietung extrem zusammengeschmolzen<br />

ist. Einige bieten Vermietern<br />

nun kreative Service-Pakete an, andere fokussieren<br />

sich auf den Kauf/Verkauf. Die professionellen Wertermittlungskenntnisse,<br />

die sie sich hierfür aneignen<br />

müssen, wappnen sie nebenbei<br />

auch direkt für ein mögliches<br />

Bestellerprinzip in diesem Bereich<br />

– was sicherlich auch über<br />

kurz oder lang kommen wird.<br />

Ist die Digitalisierung Chance<br />

oder Gefahr für die mittelständische<br />

Immobilienwirtschaft?<br />

Eindeutig eine Chance. Die Digitalisierung<br />

macht ja keine Arbeitsplätze<br />

überflüssig, sie hilft<br />

vielmehr dabei, sich auf wichtigere<br />

Aufgaben im Unternehmen<br />

zu fokussieren. Denken Sie an die<br />

mobile Wohnungsübergabe, deren<br />

Daten direkt in die Verwaltungssoftware<br />

eingespielt werden<br />

und so den gesamten Vermietungsprozess<br />

deutlich straffen,<br />

oder in der Wohnungswirtschaft<br />

an die Verkehrssicherungspflichten<br />

und die direkte Übergabe<br />

über die mobile Lösung in das<br />

ERP-System des Bestandhalters.<br />

Und das trifft natürlich auch auf<br />

die Maklerbranche zu: Ein befreundeter<br />

Makler, der seit über<br />

20 Jahren im Geschäft ist, berichtet<br />

mir immer wieder gerne<br />

davon, wie er früher seine<br />

Grundrisse selber mit der Hand<br />

coloriert hat. Das geht heute viel<br />

bequemer über das Netz. Oder<br />

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