ITEBO ganz nah Ausgabe 2014 01
Kundenmagazin der ITEBO-Unternehmensgruppe
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IM FOKUS<br />
Windows 8.1<br />
muss das kacheln?<br />
Vor kurzem quittierte mein privates Notebook<br />
seinen Dienst und es musste dringend Ersatz her.<br />
Die Hardwareanforderungen waren schnell klar:<br />
Es sollte genügend RAM haben und eine mindestens<br />
17 Zoll große Bildschirmdiagonale. Schwieriger<br />
war die Frage nach dem Betriebssystem:<br />
Windows 7 oder 8.1? Windows 7 ist vertraut und<br />
läuft stabil, ist aber ein Auslaufmodell. Angeblich<br />
sollen schon <strong>2<strong>01</strong>4</strong> keine PCs für Privatkunden<br />
mehr mit vorinstalliertem Windows 7 ausgeliefert<br />
werden. Windows 8 dagegen wurde derart<br />
kritisiert, dass Microsoft schon nach kurzer Zeit<br />
ein Update lieferte. Und mit 8.1 soll ja alles besser<br />
geworden sein: Der Start-Knopf ist zurück und man<br />
kann Apps jetzt über ein „X” in der rechten oberen<br />
Ecke schließen. Andererseits liegt der Marktanteil<br />
mit knapp 10% immer noch deutlich hinter<br />
XP. Wäre es da nicht besser, noch zu warten?<br />
Als störend empfinde ich den häufigen Wechsel<br />
zwischen Kachel-Design und klassischem Desktop,<br />
wenn man z.B. das Office-Paket installiert hat, das<br />
nach wie vor als Desktop-Anwendung ausgelegt<br />
ist. Auch das direkte Starten des Betriebssystems<br />
im klassischen Desktop - jetzt mit 8.1 möglich -<br />
ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Zwar<br />
ist der Start-Knopf zurück, aber das zugehörige<br />
Start-Menü fehlt. Stattdessen findet man dort die<br />
Möglichkeit, sich abzumelden, den Rechner herunterzufahren,<br />
den Gerätemanager, Energieoptionen<br />
etc., aber keine Programmordner, keine Bibliotheken<br />
oder was man sonst so benötigt. Und wie<br />
findet man seine Programme? Die „Suche” ist das<br />
zentrale Bedienelement. Das klappt auch schnell<br />
und zuverlässig, aber ich persönlich möchte nicht<br />
„Exc” eingeben müssen, um Excel zu suchen.<br />
Ich möchte wissen, wo ich Excel starten kann.<br />
18<br />
Foto: Microsoft<br />
Kurz und gut: Bei mir war es reine Neugier, die<br />
mich mutig zur Tat schreiten ließ. Die Installation<br />
von 8.1 klappte problemlos, zügig und fast ohne<br />
Benutzereingriff. Nach einem schnellen Start und<br />
der Anmeldung steht man vor der „Modern UI”<br />
genannten Oberfläche - einer Ansammlung von<br />
Kacheln mit Symbolen bzw. dynamisch wechselnden<br />
Inhalten. Viele Tage habe ich ausprobiert<br />
und einen tieferen Sinn in diesem neuen Bedienkonzept<br />
gesucht. Ohne Erfolg! Stattdessen habe<br />
ich mich gefragt, ob ich nicht vielleicht doch zu alt<br />
bin. Ein Blick ins Web war Balsam, denn zufriedene<br />
8.1-Anwender sind deutlich in der Unterzahl.<br />
Microsoft hat mit Windows 8 versucht, dem einbrechenden<br />
Absatz von PCs und Notebooks entgegenzuwirken,<br />
indem es seinem Betriebssystem<br />
eine stylische Frischzellenkur à la Tablet und Smartphone<br />
verpasste. Und genau hier liegt das Problem,<br />
denn was für ein Smartphone gut ist, muss für<br />
einen PC nicht automatisch richtig sein.<br />
Zeit für ein streng subjektives Fazit:<br />
Der Schritt von Windows 8 zu 8.1 war ein Schritt in<br />
die richtige Richtung, hätte aber größer ausfallen<br />
dürfen. Ich wünsche mir ein Windows 8.2 mit der<br />
Option eines klassischen Desktops und Apps, die<br />
im Fenster laufen. In der Zwischenzeit bediene<br />
ich mich im Zubehörhandel mit kleinen „Helferleins”<br />
wie Classic Shell oder StartIsBack, die mein<br />
Laptop in zwei Minuten in etwas verwandeln, dass<br />
aussieht wie Windows 7 oder XP. Aber eben nur so<br />
aussehen lässt, denn 8.1 startet immer noch blitzschnell,<br />
ist stabil und performant. So macht das<br />
Arbeiten wieder Spaß und man kann entspannt<br />
einen Blick auf die Kachel-Apps riskieren - denn<br />
einige davon sind ja doch <strong>ganz</strong> schick.<br />
Dieter Rieken,<br />
seit 2<strong>01</strong>1 IT-Stratege der<br />
Unternehmensgruppe. Zu<br />
seinen Aufgaben gehört die<br />
Beobachtung des Marktes<br />
hinsichtlich aufkommender<br />
IT-Entwicklungen sowie deren<br />
Analyse und Bewertung<br />
für das eigene Unternehmen<br />
und die verschiedenen Kundengruppen.