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10.09.16 Lindauer Bürgerzeitung

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24 10. September 2016 · BZ Nr. 36/16<br />

LINDAUER RÜCKBLICK<br />

Sie verdienen Respekt und Wertschätzung<br />

Besuchsdienst für Kranke und Sterbende e.V. Ehrenamtlich Aktive und Ehemalige zu Dampferfahrt eingeladen<br />

Der „Besuchsdienst für Kranke<br />

und Sterbende e.V.“, der in<br />

Lindau ebenso wie im Westallgäu<br />

vertreten ist, wurde am 6. August<br />

1986 gegründet. Das nunmehr<br />

30-jährige Bestehen nahm<br />

die Vereinsvorsitzende und Mitbegründerin<br />

Maja Dornier zum<br />

Anlass, auf eigene Kosten die<br />

ehrenamtlich Aktiven und Ehemaligen<br />

des Besuchsdienstes<br />

zu einer Ausflugsfahrt mit dem<br />

Raddampfer „Hohentwiel“ einzuladen.<br />

Mit dabei waren auch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

des Hospizzentrums „Haus<br />

Brög zum Engel“ sowie einige<br />

Unterstützer, stellvertretend<br />

für alle Sponsoren der Hospizarbeit<br />

im Landkreis Lindau.<br />

Bei traumhaftem Wetter<br />

durften die über 100 Gäste<br />

eine dreistündige Rundfahrt<br />

über den östlichen Bodensee genießen.<br />

Bei Kaffee und Kuchen<br />

kam es zu vielen angeregten<br />

Gesprächen. Für entspannte<br />

Unterhaltung sorgte Zitherspieler<br />

Alfons Spöttl. Unter<br />

den Ehrengästen weilte auch<br />

Hedwig Henninger, die Gattin<br />

von Alt-Landrat Klaus Henninger.<br />

Er war es, der gemeinsam mit<br />

Gleichgesinnten nicht nur die<br />

„Hohentwiel“ in neuem Glanz<br />

erstrahlen ließ, sondern auch<br />

vor rund 20 Jahren den Trägerund<br />

Förderverein für das Hospizzentrum<br />

aus der Taufe hob.<br />

In einer kurzen Ansprache<br />

bedankte sich Maja Dornier,<br />

Vorsitzende von Hospizverein<br />

und Besuchsdienst, bei den<br />

ehrenamtlichen Helferinnen<br />

und Helfern für ihren „unermüdlichen<br />

Einsatz“. Gleichzeitig<br />

lobte sie die gute Zusammenarbeit<br />

der hauptamtlichen<br />

Kolleginnen und Kollegen im<br />

<strong>Lindauer</strong> Hospiz. Und nicht<br />

zuletzt richtete sie auch ein<br />

„Dankeschön“ an die vielen<br />

treuen Unterstützer, welche<br />

die Arbeit von Besuchsdienst<br />

und Hospizzentrum fördern<br />

und überhaupt erst ermöglichen.<br />

Stadtrat Peter Borel, der bei<br />

der Jubiläumsfahrt Oberbürgermeister<br />

Gerhard Ecker vertrat,<br />

erinnerte in einem Grußwort<br />

an die Anfänge des Besuchsdienstes.<br />

Was 1986 von Christa Popper<br />

und Maja Dornier gegründet<br />

wurde und „was in Lindau daraus<br />

gewachsen ist, ist einmalig<br />

und großartig“. 1997 fortgesetzt<br />

und ergänzt durch das<br />

stationäre Hospiz, sei diese<br />

wertvolle Arbeit nicht mehr<br />

wegzudenken. Borel: „Sie haben<br />

so vielen Menschen die Hand<br />

gehalten, so viele Tränen getrocknet,<br />

so viele Umarmungen<br />

geschenkt und so viel<br />

Wärme gegeben.“<br />

Auch Margret Mader, stellvertretende<br />

Landrätin, sprach<br />

den vielen Hospizhelfern<br />

„großen Dank“ aus und ging<br />

in diesem Zusammenhang<br />

auch auf die besondere Atmosphäre<br />

im Hospiz „Haus Brög<br />

zum Engel“ ein: „Da sind liebevolle<br />

Zuwendung und mitmenschliche<br />

Begleitung. Da<br />

sind Diskretion und Aufmerksamkeit.<br />

Da sind gelebte Solidarität<br />

und ein respektvoller<br />

Umgang mit ganz individuellen<br />

Wünschen.“<br />

Das Tun und das Engagement<br />

der Ehrenamtlichen und<br />

Hospizbeschäftigten verdiene<br />

deshalb „unser aller Respekt und<br />

Wertschätzung“, so Mader. BZ<br />

Nicht nur die aktiven Ehrenamtlichen des Besuchsdienstes (im Bild<br />

mit Maja Dornier, rechts unten), sondern auch viele andere, die der<br />

Hospizarbeit im Landkreis verbunden sind, waren bei der Ausflugsfahrt<br />

mit der „Hohentwiel“ dabei.<br />

BZ-Foto: Stock<br />

Erfolgsgeschichte geht weiter<br />

Stadtmuseum Lindau 50.000 Besucher sehen Picassos Passionen<br />

Nach 163 Tagen schloss die Sonderausstellung<br />

„Picassos Passionen“<br />

im Stadtmuseum Lindau<br />

endgültig ihre Pforten. Dank des<br />

regen Besucherzustroms am letzten<br />

Wochenende gelang es auch<br />

diesmal wieder, die 50.000er-<br />

Marke zu knacken und so die Erfolgsgeschichte<br />

der vergangenen<br />

Jahre fortzuschreiben.<br />

Dirndl-Mode: Africa meets Bavaria<br />

Diese sieben Damen feierten<br />

nicht nur bei der Firmen-<br />

Wies‘n des <strong>Lindauer</strong> Oktoberfestes<br />

am 2. September,<br />

sondern hatten zu diesem<br />

Anlass auch ihren Auftritt als<br />

Dirndl-Models. Die <strong>Lindauer</strong>innen<br />

Charlotte Forster und<br />

Regine Steiner haben nämlich<br />

die Firma Kap Rose gegründet.<br />

Der Name kommt vom Wahrzeichen<br />

Südafrikas, der<br />

Kaprose. Und genau von dort<br />

kommen auch die herrlichen<br />

Stoffe für diese wunderschönen<br />

Dirndl-Kreationen.<br />

Die Idee dazu stammt von<br />

Charlotte Forster, die mit dem<br />

Verein „Yes we care“ ein<br />

Waisenhaus in Lesotho unterstützt.<br />

Sie brachte sich von<br />

jedem Besuch in Südafrika<br />

die dort hergestellten, tollen<br />

Stoffe mit, um daraus z.B.<br />

Tischdecken, Gardinen, Kissenbezüge<br />

oder Röcke zu nähen.<br />

Und wenn Röcke aus diesen<br />

südafrikanischen Stoffen<br />

schick aussehen, warum soll<br />

das nicht auch mit Dirndl<br />

funktionieren? Und so kam<br />

den beiden Damen die<br />

Idee für ihre „Africa meets<br />

Bavaria“-Dirndl-Kollektion.<br />

Zwei Dirndlschneiderinnen in<br />

der Region fertigen aus den<br />

südafrikanischen Stoffen mit<br />

german prints die maßgeschneiderten<br />

Kleider. Dass<br />

daraus ein echtes Dirndl mit<br />

geschmackvollen Bordürenund<br />

echtem Trachtenschmuck wird,<br />

dafür sorgen die Damen von<br />

Kap Rose selbst in mühevoller,<br />

sehr akribischer Handarbeit.<br />

Das Ergebnis haben sie beim<br />

<strong>Lindauer</strong> Oktoberfest präsentiert.<br />

Und ganz ehrlich: Mit<br />

diesen Dirndln können sich<br />

die Damen wirklich überall<br />

sehen lassen und ernten anerkennende<br />

Blicke. BZ-Foto: GH<br />

Damit liegt die Schau gleichauf<br />

mit der ersten Picasso-Ausstellung,<br />

die 2011 den Anfang<br />

der Reihe zur Kunst der Klassischen<br />

Moderne markierte. Im<br />

Verbund lockten die großen<br />

Meister der Epoche, deren<br />

Werke seither in Lindau zu<br />

sehen waren, nahezu 350.000<br />

Besucher ins Stadtmuseum.<br />

Kurator Roland Doschka und<br />

Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn<br />

freuen sich über das<br />

Ergebnis: „Wir sind sehr glücklich<br />

mit dieser Saison und danken<br />

allen, die zu ihrem Gelingen<br />

beigetragen haben“. Neben<br />

den Leihgebern, die sich für die<br />

Dauer von fast sechs Monaten<br />

von ihren Schätzen getrennt<br />

haben, seien dies insbesondere<br />

die zahlreichen Sponsoren und<br />

Unterstützer der Schau. Ohne<br />

deren Engagement ließe sich<br />

etwa das anspruchsvolle Vermittlungs-<br />

und Rahmenprogramm<br />

ebenso wenig umsetzen<br />

wie die Publikation eines hochwertigen<br />

Ausstellungskatalogs.<br />

Mittlerweile haben die<br />

Leihgaben den Heimweg angetreten<br />

und reisten per Kunsttransport<br />

zurück zu ihren<br />

Picasso Ausstellung in Lindau. Im Vordergrund zu sehen: Pablo<br />

Picasso, Krug mit zwei Gesichtern, 1951<br />

Eigentümern. Das Museum befindet<br />

sich indes bereits in Vorbereitung<br />

der nächsten Projekte:<br />

So hält die geplante Sanierung<br />

und Neugestaltung des<br />

Stadtmuseums die verantwortlichen<br />

Akteure bereits im Vorfeld<br />

in Atem. Dass es nach jahrzehntelangem<br />

Sanierungsstau<br />

nun zur Umsetzung dieser<br />

kostenintensiven Maßnahme<br />

kommen soll, führt Warmbrunn<br />

dabei wesentlich auf<br />

die erfolgreichen Sonderausstellungen<br />

zurück: „Diese<br />

haben dem Haus in der Bevölkerung<br />

zu einem neuen, positiven<br />

Image verholfen, das uns<br />

hier jetzt fraglos sehr zugute<br />

kommt“.<br />

Auch dessen ungeachtet<br />

kehrt keine Ruhe ein: Wie<br />

© Succession Picasso, VG Bild-Kunst, Bonn 2016<br />

Warmbrunn und Doschka verraten,<br />

gibt es bereits Ausstellungspläne<br />

fürs kommende<br />

Jahr. Ein weiterer moderner<br />

Klassiker soll dann im Stadtmuseum<br />

zu erleben sein. Vorerst<br />

gebührt die Bühne jedoch dem<br />

<strong>Lindauer</strong> Kunstverein, der noch<br />

im September 2016 seine traditionelle<br />

Jahresausstellung im<br />

Cavazzen eröffnet. Unter dem<br />

Titel „Möglichkeiten einer<br />

Insel“ versammelt die Präsentation<br />

vom 24.09. bis 23.10.2016<br />

Arbeiten junger Maler, Bildhauer,<br />

Fotografen und Filmemacher.<br />

Sie spürt der Frage nach,<br />

wie diese einerseits gesellschaftliche<br />

Einflüsse, Krisen und<br />

Umbrüche absorbieren und<br />

sich in ihrer Kunst andererseits<br />

geschützte Inseln schaffen. BZ

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