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notwendigen Impfungen und den damit verbundenen Blutentnahmen
einverstanden seien“. 106
5.5 Beteiligung von staatlichen Behörden und Institutionen
Wie gezeigt werden konnte, waren Bundesbehörden in die Poliomyelitisstudie
in Westberlin an Heimkindern im Jahr 1960 involviert
(siehe Abschnitt 5.1). In einer Publikation wird außerdem von
„1962 im Robert-Koch-Institut in Berlin (Henneberg) und im Hygiene-Institut
in Marburg (Siegert) durchgeführte[n] Untersuchungen
bei Kindern in Heimen nach der Schluckimpfung“ berichtet. 107
Da es in dem Bericht um die Frage der Virämie, also des Vorhandenseins
der Viren im Blut, geht, kann davon ausgegangen werden,
dass in den Instituten Blut der Kinder untersucht wurde. Das Robert-Koch-Institut
für Infektionskrankheiten war seit 1952 Teil des
Bundesgesundheitsamtes. 108 Ebenso unterstützte die Deutsche Vereinigung
zur Bekämpfung der Kinderlähmung, deren Mitglieder die
Bundesrepublik Deutschland sowie die deutschen Länder waren,
die Versuche an Heimkindern (siehe Abschnitt 5.4). Es ist davon
auszugehen, dass die Gesundheitsbehörden des Bundes auch von
den weiteren Studien mit Polioimpfstoff Kenntnis hatten, zumal
diese ja auch publiziert wurden.
Darüber hinaus war das Bundesgesundheitsamt (BGA) auch
selbst aktiv: Laut einer Publikation aus dem Jahr 1957 wurden im
„Auftrag des Bundesgesundheitsamtes mit materieller Unterstützung
durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Wiederaufbau
des Landes NRW“ (so wird in der Publikation angemerkt) Untersuchungen
an Kindern eines Waisenhauses über die Reaktionen
nach einer Pockenschutzimpfung durchgeführt. 109 Dabei kam es bei
106
Ebd., zur Person Poetschke konnten keine weiteren Angaben gefunden werden.
107
H. Pette, Zur Frage der neurologischen Komplikationen nach Schluckimpfung
mit Poliomyelitisvirus Typ I (Sabin), DMW, 88 (1963), 17, S. 886–891, hier S. 889.
108
Ragnhild Münch, Das Robert Koch-Institut: Geschichte im Überblick (Robert
Koch-Institut, Hg.), 6. Auflage, Berlin 2015, S. 10 ff.
109
Fritz Hansen / Wolfgang Müller-Rentzsch, Untersuchungen über die örtliche
und allgemeine Reaktion nach Pockenschutz-Erstimpfung, besonders im Hinblick
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