23.09.2016 Aufrufe

SFH Racket Sport 01_2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sportFACHHANDEL – 1.2<strong>01</strong>6 SCHWEIZ 17<br />

Tennishändler in der Schweiz<br />

Top am Netz<br />

Tennissport in der Schweiz bleibt hochaktuell, Stars wie Federer und der aktuelle Champion<br />

Wawrinka heizen das Geschäft an. Dieses kann nur gewinnen, da der weiße <strong>Sport</strong> auch in<br />

der Eidgenossenschaft von einem niedrigen Niveau aus durchstarten kann. Spezialisten<br />

können nach wie vor auf ein dankbares Käuferpublikum setzen. Text: Nicolas Kellner<br />

Der <strong>Racket</strong>-Markt musste Federn<br />

lassen, ohne Zweifel. 2<strong>01</strong>0 wurden<br />

noch rund 60.000 Tennisschläger<br />

verkauft, zählten seinerzeit die Handelsexperten<br />

der Schweizer GfK-Tochter in<br />

Hergiswil. Das Mengenvolumen dürfte<br />

sich bis jetzt um mindestens 30 Prozent<br />

verringert haben, das Thema Tennis ist<br />

derzeit aus der Panel-Beobachtung der<br />

GfK gerutscht. Nach deren Einschätzung<br />

haben sich immer mehr Vollsortimenter<br />

aus dem Bereich Tennis zurückgezogen.<br />

Spezialisten und Versender allerdings<br />

hätten das Business vorrangig übernommen.<br />

Laut Baspo-Studie in der Schweiz<br />

übten zuletzt 5,2 Prozent der Bevölkerung<br />

den Tennissport aus, was einem leichtem<br />

Plus in Höhe von 0,4 Prozent entspricht.<br />

Das ist ein kleiner Lichtblick, der von den<br />

alten und neuen Tennisstars in der Schweiz<br />

und deren Erfolgen nur unterstützt werden<br />

kann. Was die Marken daraus machen,<br />

bleibt derzeit allerdings noch offen (wie<br />

leider auch in Deutschland bei einigen<br />

Anbietern zu beobachten ist). Nicht wenige<br />

Tennishändler wünschen sich mehr Einsatz<br />

seitens der Ausrüster, was die Promotion<br />

des Tennissports im Markt angeht. Die<br />

sportlichen Erfolge seien da, das Interesse<br />

bei Jugendlichen sei auch spürbar stärker,<br />

berichten Händler. Die Voraussetzungen<br />

für ein leichtes weiteres Marktwachstum<br />

sind also gegeben – wie gesagt von einem<br />

zugeben tiefen Niveau aus.<br />

Großflächenhändler wie <strong>Sport</strong>XX (Migros)<br />

und Athleticum (Manor) haben das Thema<br />

Tennis nicht aufgegeben. <strong>Racket</strong>s von<br />

Wilson über Babolat bis Head werden zu<br />

VK-Preisen bis zu 280 Franken und teilweise<br />

darüber verkauft. Mit dem Rotstift ist man<br />

noch zurückhaltend. Auch Tennistaschen<br />

und -schuhe stellen nach eigenen Angaben<br />

ein weiterhin interessantes Zusatzgeschäft<br />

dar. Ebenfalls Flagge zeigt die sportliche<br />

Migros-Tochter in den Bereichen Badminton<br />

und Squash. Mitbewerber Athleticum ist<br />

Die Statistik zum Thema<br />

„Ausübung der verschiedenen<br />

<strong>Sport</strong>arten in der Schweiz“ zeigt:<br />

Tennis punktet wieder.<br />

noch aktiver in Sachen <strong>Racket</strong>sport: Tennis<br />

nimmt mit Bekleidung, Schuhen, Schlägern<br />

und Accessoires einen breiteren Raum ein<br />

als früher. Die Segmente Badminton und<br />

Squash werden als eigene Kategorien im<br />

Webshop dargestellt, dessen Umfang überrascht<br />

und sicherlich neugierige Kunden<br />

ansprechen soll. Das Angebot eines Gratisversands<br />

versüßt den Einkauf. Weitere<br />

Rabattaktionen bleiben aus, die Einkäufer<br />

und Preisgestalter der <strong>Sport</strong>-Discounter<br />

wissen, dass sie zarte Pflänzchen Tennis und<br />

Co. nicht preislich gleich wieder zertreten<br />

dürfen.<br />

Denn auch sie wissen, dass insbesondere<br />

der <strong>Racket</strong>markt in den letzten Jahren durch<br />

den Onlinehandel stark unter Druck geraten<br />

ist. Kunden, die jedoch neu spielen oder<br />

sich eine neue Ausrüstung zulegen wollen,<br />

benötigen und suchen die Beratung im<br />

stationären Geschäft. Das ist die Chance des<br />

versierten und einsatzfreudigen stationären<br />

Fachhandels. Der Züricher Händler Och<br />

<strong>Sport</strong> etwa ist so einer (und zudem<br />

Gründungsmitglied des Einkaufsverbands<br />

Intersport in der Schweiz): Für uns heißt<br />

„<strong>Racket</strong>sport spielend <strong>Sport</strong> treiben,<br />

sämtliche Muskeln in Bewegung halten,<br />

Reaktionszeiten verkürzen, Bälle in verschiedenen<br />

Größen unter Kontrolle bringen<br />

und dabei den Gegner nicht aus den Augen<br />

verlieren“. Och verspricht auf Rasen-, Sandund<br />

Hartplätzen, im Freien und in Hallen<br />

immer optimal ausgerüstet zu sein: mit<br />

den „heißesten Teilen der angesagtesten<br />

Kollektionen und mit professionell<br />

bespannten <strong>Racket</strong>s und Schlägern für<br />

Tennis, Squash, Badminton“. Vor allem dem<br />

Angebot von Top-Bekleidung verdankt der<br />

Traditionshändler an der Züricher Bahnhofstraße<br />

seinen Ruf. Och kann als Spezialist in<br />

Sachen Tennis und <strong>Racket</strong>sport allgemein<br />

auf eine dankbare und treue Kundschaft vertrauen.<br />

Im TennisBusiness ist die starke und<br />

meist persönliche Kundenbindung wichtiger<br />

denn je.<br />

Wenn es ums Internet geht, kommt man<br />

derzeit nicht an Tennis Point vorbei. Der<br />

deutsche Versender (europaweit aktiv) hatte<br />

sich vor drei Jahren mit der Übernahme<br />

des Schweizer Tennishändlers MRS in der<br />

Eidgenossenschaft eingekauft. Nach eigenen<br />

Angaben realisiert der Filialist in der<br />

Schweiz einen Umsatz von rund fünf Mio.<br />

Franken. Dazu wird das Geschäft mit stationären<br />

Läden und über den starken Webshop<br />

angekurbelt. Engagierte Spezialisten wie<br />

Och und Tennis Point sollten den Markt in<br />

einer interessanten Phase des Wiederkommens<br />

mit anschieben helfen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!