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2008_Folgen_von_Stadtschrumpfung

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3.3 kommunale Finanzen<br />

Grundsätzlich setzen sich kommunale Finanzhaushalte aus Finanzzuweisungen <strong>von</strong><br />

Bund, Ländern und der Europäischen Union sowie Steuern und Gebühren der Bürgerinnen<br />

und Bürger zusammen. Bevölkerungsverluste gerade <strong>von</strong> erwerbstätigen Personen,<br />

ein steigender Anteil <strong>von</strong> Rentnern und abwandernde Unternehmen bescheren<br />

den Kommunen finanzielle Belastungen, die aufgrund geringerer Einnahmen aus<br />

Einkommens- und Gewerbesteuern schwer zu schultern sind. Häufig sind Zuweisungen<br />

durch Bund und Länder an einen „Einwohnerschlüssel“ geknüpft. Pro weggezogenen<br />

Einwohner entgehen den Kommunen jährlich beträchtliche Beträge für den<br />

Haushalt. Resultat dessen ist eine strikte Sparpolitik, durch die kulturelle (z.B. Theater)<br />

und soziale Einrichtungen (z.B. Jugendbegegnungsstätten) vernachlässigt und<br />

Angebote verringert oder eingestellt werden 26 . Zudem setzt die Vergabe <strong>von</strong> Fördermitteln<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklung durch Bund, Länder oder die EU häufig<br />

eine Teilfinanzierung der Kommunen voraus. Dabei droht der Ausschluss <strong>von</strong> wichtigen<br />

Förderprojekten, sobald der geforderte Eigenbeitrag nicht mehr aufgebracht<br />

werden kann, woraus sich ein weiterer Abstieg der Stadt/der Region ergeben kann.<br />

3.4 Umwelt<br />

Auf den ersten Blick ergeben sich positive Effekte für die Umwelt aus der <strong>Stadtschrumpfung</strong>.<br />

Eine geringe Inanspruchnahme <strong>von</strong> wertvollen Umweltgütern (z.B.<br />

weniger Abfallentsorgung, geringerer Wasser- und Energieverbrauch) schont offenbar<br />

die kostbaren natürlichen Ressourcen. Allerdings verursachen leerstehende Gebäude<br />

und durch Bevölkerungs- und Gewerbesuburbanisierung verantwortete Zersiedelung<br />

und Dekonzentration zu höherem Energie- und Ressourcenverbrauch. Einesteils<br />

müssen zum Beispiel auch leer stehende Wohnungen zumindest grundgeheizt<br />

werden, die Dekonzentration der Bevölkerung führt zu enormen Flächenverbrauch<br />

und zur Versiegelung des Bodens. Dennoch können Brachflächen in den Innenstädten<br />

auch positiv beleuchtet werden, denn sie bieten die Chance zusätzliche<br />

Grün- und Freiflächen und somit eine ökologische Aufwertung der Innenstädte zu<br />

bewirken. In größerem Maßstab können sich selbst überlassene Naturräume Anreize<br />

für die Tourismusbranche und Umweltschutzmaßnahmen (z.B. Anlage <strong>von</strong><br />

26 Vgl. Gatzweiler, Hans-Peter/Meyer, Katrin/Milbert, Antonia 2003: Schrumpfende Städte in<br />

Deutschland – Fakten und Trends, S. 564, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 10/11.2003<br />

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