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2008_Folgen_von_Stadtschrumpfung

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2. Ursachen <strong>von</strong> <strong>Stadtschrumpfung</strong> und Entleerung <strong>von</strong> Räumen<br />

Zentrale Ursachen für <strong>Stadtschrumpfung</strong> resultieren aus dem demografischen Wandel,<br />

der fortschreitenden Bevölkerungs- und Gewerbesuburbanisierung, dem interregionalen<br />

Wanderungsverhalten vor allem junger, hoch qualifizierter Erwerbstätiger<br />

und aus gesellschaftlichen Trends, die dies verstärken oder kompensieren 1 .<br />

Weil unterschiedliche Stadttypen sehr verschieden stark unter Schrumpfungsprozessen<br />

leiden und gerade die deutschen Städte und Gemeinden eine hohe Vielfalt aufbieten,<br />

muss grundlegend zwischen diesen unterschieden werden. Die vorliegende<br />

Arbeit definiert anhand der Kriterien Größe (im Sinne <strong>von</strong> Einwohnerzahl), Zentralität<br />

und Stadtrecht. Danach werden Großstädte (Oberzentren, > 100.000 Ew.), Mittelstädte<br />

(Ober- und Mittelzentrum, < 100.000 Ew.), Kleinstädte (meist zentraler Ort<br />

unterer Stufe, < 20.000 Ew.), große Landgemeinden (häufig zentraler Ort, unterer<br />

Stufe, > 7.5000 Ew.) und kleine Landgemeinden (< 7.5000 Ew.) unterschieden 2 .<br />

2.1 demografischer Wandel<br />

Die demografische Entwicklung der Bundesrepublik zeigt bereits deutlich, dass in<br />

naher Zukunft die Bevölkerung insgesamt schrumpft und eine Veränderung der Altersstruktur<br />

eintritt, wonach weniger Kinder geboren werden und der Anteil älterer<br />

Menschen weiter steigt, die aufgrund des medizinischen Fortschritts, immer älter<br />

werden 3 . Zwar gab es schon früher Bevölkerungsrückgänge in Deutschland, die vorwiegend<br />

durch externe Faktoren (z.B. II. Weltkrieg) bedingt waren, ein natürlicher<br />

Bevölkerungsrückgang ist jedoch eine gänzlich neue Erscheinung. Der Trend zur<br />

Zunahme des Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung ist ebenfalls keineswegs<br />

unbekannt und bereits seit den 70er Jahren beobachtbar, aber Überalterung<br />

wird zukünftig sehr viel stärker die Bevölkerungsstruktur bestimmen. Realistischen<br />

Prognosen zufolge kann die Zahl der 65-Jährigen und Älteren bereits bis 2030 um<br />

nahezu 40% auf über 22 Millionen Menschen in der Bundesrepublik ansteigen 4 .<br />

1 Vgl. Gatzweiler, Hans-Peter/Meyer, Katrin/Milbert, Antonia 2003: Schrumpfende Städte in Deutschland<br />

– Fakten und Trends, S. 557, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 10/11.2003<br />

2 Vgl. Ebd., S. 558<br />

3 Vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.): Daten, Fakten, Trends zum demographischen<br />

Wandel in Deutschland, <strong>2008</strong>, Seite. 18<br />

4 Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.): Demografischer Wandel in Deutschland,<br />

Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung im Bund und in den Ländern, Heft 1, Ausgabe 2007, S. 8<br />

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