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2008_Folgen_von_Stadtschrumpfung

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den alten Bundesländern legte die Bundesregierung ein Programm zur Städtebauförderung<br />

(„Stadtumbau West“) an. Bis 2006 stiegen die jährlichen Finanzmittel auf<br />

über 55 Millionen Euro, die bis 2009 auf jährlich 86 Millionen Euro anwachsen und<br />

vor allem vom militärischen Strukturwandel betroffene Kommunen unterstützten 33 ,<br />

die aus ökonomischer Sicht durch Schließung <strong>von</strong> Bundeswehrstandorten empfindliche<br />

Einbußen hinzunehmen haben.<br />

4.1 Stadtperforation, Stadttransformation, Stadtauflösung<br />

Anhand drei der markantesten Leitbilder zum Stadtumbau/-rückbau soll im <strong>Folgen</strong>den<br />

die große Fülle an Lösungsmöglichkeiten angedeutet werden. Dabei ist zu beachten,<br />

dass an dieser Stelle nicht sämtliche Leitbilder detailliert und umfassend erläutert<br />

werden können, eine Reduktion der Inhalte auf den wesentlichen Kern ist unabdingbar.<br />

Allerdings kann ansatzweise auf weitere Programme und Konzepte hingewiesen<br />

werden.<br />

Innerhalb des Leitbildes der „perforierten Stadt“ ändert sich das Erscheinungsbild<br />

nach städtebaulichen Um- und Rückbaumaßnahmen nur ausschnittsweise 34 . Ziel ist,<br />

dem massenhaften Wohnungsleerstand effektiv zu begegnen und Gebäude, die keine<br />

wirkliche Funktion mehr ausüben, durch ökologisch und sozial wertvollen Freiraum<br />

zu ersetzen. Dies können neu entstehende Grünanlagen oder Spielplätze für Kinder<br />

sein. In erster Linie werden diesbezüglich punktuell ungenutzte Gebäude und Anlagen<br />

rückgebaut bzw. abgerissen und durch derart fragmentierte Ausdünnung der<br />

Bausubstanz kann eine nachhaltige Stadtentwicklung mit neuer Lebensqualität umgesetzt<br />

werden 35 . Demgemäß bietet das Perforationsmodell die günstige Gelegenheit,<br />

sich <strong>von</strong> minderwertiger Bebauung zu befreien, wobei ein gleichzeitiges Wachsen<br />

bevorteilter Städte und ein Schrumpfen benachteiligter Stadtteile sich nebeneinander<br />

nicht ausschließt. Wachstum in Stadtteilen höherer Qualität kann gestärkt und eher<br />

qualitätsarme Quartiere verringert werden, weshalb der Um- und Rückbauprozess<br />

<strong>von</strong> der Bevölkerung emotional positiver als bei anderen Modellen registriert und<br />

verarbeitet werden kann, weil kein flächenhafter Abriss ganzer Stadtteile droht.<br />

33 Vgl. „Stadtumbau West“, in: Bundesministerium für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung,<br />

http://www.bmvbs.de/Stadtentwicklung_-Wohnen/Stadtentwicklung-,1552/Stadtumbau-West.htm,<br />

zuletzt abgerufen am 25.06.<strong>2008</strong><br />

34 Vgl. Göschel, Albrecht 2003: Stadtumbau – Zur Zukunft schrumpfender Städte vor allem in den<br />

neuen Bundesländern, S. 608, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 10/11.2003<br />

35 Vgl. Ebd., S. 608<br />

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