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pflegenetzmagazin01_16

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pflegenetz.special<br />

für Männer in Betracht zu ziehen. Dieses<br />

Vorgehen ist dem krankheitsfreiem Überleben<br />

und dem Gesamtüberleben der Patienten<br />

mit einer Mastektomie nicht unterlegen<br />

(Schulte-Vorwick, Ditsch, Engel,<br />

Augustin, Harbeck, & Würstlein, 2013).<br />

Fragestellungen und<br />

Methode<br />

Basierend auf diesen Erkenntnissen und<br />

dem bereits bestehenden Wissen zum<br />

Thema Brustkrebs beim Mann gelangten<br />

folgende Fragen zur Recherche:<br />

• n Wie gestaltet sich die gesellschaftliche<br />

Wahrnehmung von Brustkrebs<br />

bei Männern in Europa und dem angloamerikanischem<br />

Raum?<br />

• n Wie erleben Männer die Diagnose<br />

Brustkrebs und welche Bedürfnisse<br />

haben sie während und nach der Behandlung?<br />

Die geringe Wahrnehmung in der Gesellschaft<br />

lässt sich einerseits durch die<br />

niedrige Inzidenz, nur 73 der 5594 an<br />

Brustkrebs Erkrankten im Jahr 2012 sind<br />

Männer (Statistik Austria, 2012), andererseits<br />

durch fehlende Informationskampagnen<br />

für Männer begründen. Des<br />

Weiteren konnte das Problem identifiziert<br />

werden, dass es für Männer keine Schulungsprogramme<br />

hinsichtlich der Selbstuntersuchung<br />

der Brust gibt (Giordano et<br />

al., 2004).<br />

Unter Männern ist ebenso eine geringe<br />

Wahrnehmung der Erkrankung festzustellen.<br />

Die erkrankten Männer wussten<br />

nicht, dass sie genauso wie Frauen an<br />

Brustkrebs erkranken können (Pituskin,<br />

Williams, Au, & McDonald, 2007). Die Diagnose<br />

und die damit einhergehenden<br />

Veränderungen erleben Männer individuell.<br />

Die auffälligste körperliche Veränderung<br />

ist die Entfernung der betroffenen<br />

Brustwarze und die dadurch entstehende<br />

Narbe. Ein Teil der Männer geht mit der<br />

Erkrankung sehr offen um, um das Bewusstsein<br />

in der Gesellschaft zu steigern,<br />

der andere Teil der Betroffenen behält die<br />

Erkrankung eher für sich oder im Familienkreis<br />

(Pituskin et al., 2007; Nycz, 2015).<br />

Die erkrankten Männer erleben große<br />

Unsicherheit gegenüber einem Therapieerfolg,<br />

da Therapien in erster Linie an erkrankten<br />

Frauen getestet wurden. Die antihormonelle<br />

Therapie kann bei Männern<br />

zu einer gestörten Libido und sexueller<br />

Impotenz führen, welche von Männern als<br />

problematisch erlebt wird (Nycz, 2015).<br />

Schlussfolgerung<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />

Brustkrebs beim Mann sowohl in der Bevölkerung<br />

12:51 als auch Seite in 1der<br />

Forschung Ins. Pflegenetz PFM DUK 01.<strong>16</strong>_: 15.01.<strong>16</strong> eine<br />

Anhand einer systematischen Literaturrecherche<br />

in der Datenbank PubMed<br />

konnten 33 Artikel aus einem Zeitraum<br />

zwischen 2000 und 2014 recherchiert<br />

und gesichtet werden. Die Artikel wurden<br />

dem Inhalt nach analysiert, zusammengefasst<br />

und einer Synthese unterzogen.<br />

Letztlich konnten zur Beantwortung der<br />

Fragen siebzehn Literaturquellen herangezogen<br />

werden.<br />

Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse der Literaturrecherche<br />

lassen sich in allgemeine Erkenntnisse,<br />

Wahrnehmung in der Gesellschaft und<br />

Wahrnehmung unter erkrankten Männern<br />

einteilen.<br />

Männer sind im Durchschnitt bei der Diagnosestellung<br />

um zehn Jahre älter als Frauen.<br />

Die Prognose und das Outcome sind<br />

durch die spätere Diagnosestellung, einem<br />

damit einhergehend später erkannten<br />

Tumorstadium und durch bestehende<br />

Komorbiditäten schlechter (Giordano, Cohen,<br />

Buzdar, Perkins, & Hortobagyi, 2004).<br />

Gnerlich, Deshpande, Jeffe, Seelam, Kimbuende<br />

und Margenthaler (2011) weisen<br />

in ihrem Artikel darauf hin, dass ca. ein<br />

Drittel der Männer an einer anderen Erkrankung<br />

bspw. Herzkreislauferkrankungen<br />

sterben, als letztlich am Brustkrebs<br />

selbst.<br />

Wundmanagement<br />

Beginn: 29. Februar 20<strong>16</strong><br />

Abschluss: Zertifikat / Akademische/r Wundmanager/in (2-stufig)<br />

Dauer: 1 Semester/2 Semester<br />

Gebühr: EUR 2.850,-/EUR 4.100,-<br />

Donau-Universität Krems<br />

E-Mail: sophie.schwed@donau-uni.ac.at<br />

Tel: +43 (0)2732 893-2745<br />

www.donau-uni.ac.at/pflegewissenschaft<br />

www.wundplattform.at<br />

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